Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels

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FACHINFORMATION
(Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels)
1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS
PlasmaHES Redibag – Infusionslösung
2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG
1000 ml enthalten:
Poly (O-2-hydroxyethyl)stärke
(HES)
(Molare Substitution:
(Mittleres Molekulargewicht:
Natriumchlorid
Kaliumchlorid
Calciumchlorid-Dihydrat
Magnesiumchlorid-Hexahydrat
Natriumacetat-Trihydrat
0,42)
130.000 Da)
6,00 g
0,400 g
0,134 g
0,200 g
3,70 g
Elektrolytkonzentration:
Natrium
Kalium
Calcium
Magnesium
Chlorid
Acetat
pH:
Theoretische Osmolarität:
130 mmol/l
5,36 mmol/l
0,912 mmol/l
0,984 mmol/l
112 mmol/l
27,2 mmol/l
5,07,0
ca. 277 mOsmol/l
60,0 g
Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.
3. DARREICHUNGSFORM
Infusionslösung
Klare, farblose, wässrige Lösung
4. KLINISCHE ANGABEN
4.1 Anwendungsgebiete
- Therapie einer drohenden oder manifesten Hypovolämie und eines hypovolämischen
Schocks
1
4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung
Die tägliche Dosis und die Infusionsgeschwindigkeit hängen vom Ausmaß des Blutverlustes,
der Aufrechterhaltung oder Wiederherstellung der hämodynamischen Parameter und dem
Grad der Blutverdünnung ab.
Die ersten 10–20 ml langsam und unter sorgfältiger Überwachung des Patienten infundieren,
um mögliche anaphylaktoide Reaktionen rechtzeitig zu erkennen.
Maximale Infusionsgeschwindigkeit:
Die maximale Infusionsgeschwindigkeit hängt von der klinischen Zustand ab. Patienten im
akuten hypovolämischen Schock können bis zu 20 ml pro kg Körpergewicht und Stunde
verabreicht werden (entspricht 0,33 ml/kg Körpergewicht/min oder 1,2 g Hydroxyethylstärke
pro kg Körpergewicht und Stunde).
In lebensbedrohlichen Situationen können 500 ml durch Druckinfusion zugeführt werden.
Siehe “Art und Dauer der Anwendung”.
Maximale Tagesdosis:
Bis zu 50 ml PlasmaHES Redibag pro kg Körpergewicht (entspricht 3,0 g
Hydroxyethylstärke, 6,5 mmol Natrium und 0,268 mmol Kalium pro kg Körpergewicht). Das
entspricht 3.500 ml PlasmaHES Redibag bei einem 70 kg schweren Patienten.
Art und Dauer der Anwendung:
Infusionslösung zur intravenösen Anwendung.
In lebensbedrohlichen Situationen 500 ml als Schnellinfusion (unter Druck). Bei
Druckinfusion ist eine vollständige vorherige Entlüftung des Infusionsbeutels und des
Infusionssets zu gewährleisten.
Bei ausgewählten perioperativen Indikationen, bei Verbrennungen und im septischen
Schockzustand ist die Infusionsrate normalerweise geringer.
Die Dauer der Infusion richtet sich nach dem Ausmaß der Hypovolämie und der
hämodynamischen Reaktion.
Behandlung von Kindern:
Zur Anwendung bei Kindern siehe Abschnitte 4.4 und 5.1.
Bei Kindern ist die Dosis unter Berücksichtigung der Grunderkrankungen, des
hämodynamischen Zustands, der Harnproduktion und des Flüssigkeitsstatus dem
individuellen Kolloidbedarf entsprechend anzupassen.
4.3 Gegenanzeigen
- Hyperhydratationszustände einschließlich Lungenödem und kongestiver Herzinsuffizienz
- Nierenversagen mit Oligurie oder Anurie
- Intrakranielle Blutungen
- Bekannte Überempfindlichkeit gegen Hydroxyethylstärke oder einen der sonstigen
Bestandteile (siehe Abschnitt 6.1)
- Schwere Leberfunktionsstörung
4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Besondere Vorsicht ist geboten bei:
- Hypernatriämie
- Hyperchlorämie
2
-
Hyperkaliämie (z. B. Nebennierenrindeninsuffizienz, großflächige Gewebeschädigung)
Volumenüberladung durch Überinfusion ist unbedingt zu vermeiden. Das Infusionsvolumen
muss besonders bei Patienten mit zugrunde liegender Herzinsuffizienz sorgfältig erwogen
werden.
Bei Patienten mit Nierenfunktionsstörung ist besondere Vorsicht geboten. Die Dosierung
muss möglicherweise angepasst werden.
Serumelektrolyte, Flüssigkeitshaushalt und Nierenfunktion müssen überwacht werden. Eine
ausreichende Flüssigkeitsaufnahme ist sicherzustellen.
Patienten mit schwerer Dehydratation sollen zuerst eine intravenöse Infusion mit einer
geeigneten Elektrolytlösung erhalten.
Vorsicht ist geboten bei Patienten mit Erkrankungen, bei denen eine eingeschränkte
Natriumzufuhr erforderlich ist (Herzinsuffizienz, generalisierte Ödeme, Hypertonie,
Eklampsie).
Bei Patienten mit Leberinsuffizienz und mit schweren Blutgerinnungsstörungen insbesondere bei Hämophilie und dem Von-Willebrand-Jürgens-Syndrom - ist besondere
Vorsicht geboten. Bei der Gabe hoher Dosen Hydroxyethylstärke oder wiederholter
Verabreichung ist eine regelmäßige Kontrolle der Hämostase durch die Bestimmung der
aPTT und möglicherweise auch des Faktor VIII angezeigt, um das Von-Willebrand-JürgensSyndrom zu erkennen.
Eine wiederholte und anhaltende Verabreichung hochmolekularer HES führte zur HESAkkumulation in der Leber. Dies hat bei Patienten mit chronischer Lebererkrankung
Leberfunktionsstörungen und portale Hypertonie verursacht.
Bei metabolischer Alkalose und in klinischen Situationen, in denen eine Alkalisierung
unbedingt vermieden werden muss, sind Lösungen auf Kochsalzbasis, die HES 130/0,4 in
0,9 %iger Natriumchlorid-Lösung enthalten, gegenüber alkalisierenden Lösungen wie
PlasmaHES Redibag zu bevorzugen.
Grundsätzlich kann eine erhebliche Blutverdünnung die Blutgruppenbestimmung erschweren.
Um die korrekte Blutgruppenbestimmung abzusichern, sollte der Arzt vor der Anwendung
größerer Mengen Hydroxyethylstärke beim Patienten eine Blutprobe entnehmen.
Wegen möglicher allergischer (anaphylaktischer/anaphylaktoider) Reaktionen ist eine
entsprechende Überwachung der Patienten erforderlich und eine niedrige Infusionsrate zu
verwenden (siehe Abschnitt 4.8).
Nach der Infusion von HES-Lösungen können im Serum vorübergehend erhöhte
Konzentrationen von alpha-Amylase zu beobachten sein, die nicht als Hinweis auf eine
gestörte Pankreasfunktion zu deuten sind (siehe Abschnitt 4.8).
Es wurden keine klinischen Studien mit PlasmaVolume Redibag an Kindern durchgeführt. Es
wurden jedoch wenige klinische Studien mit anderen HES-Produkten an Kindern
durchgeführt. Bei der Anwendung von PlasmaHES Redibag bei Kindern darf die Dosis nur
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nach einer sorgfältigen Nutzen/Risiko-Abwägung und unter Berücksichtigung des
hämodynamischen Zustands und der Grunderkrankung festgelegt werden.
4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Die gleichzeitige Anwendung von HES-Produkten mit Heparin, Antikoagulantien, NSAR und
Natriumvalproat kann zu einem Anstieg der Gerinnungszeit führen.
PlasmaHES Redibag sollte aufgrund des mikrobiellen Kontaminations- und
Inkompatibilitätsrisikos nicht mit anderen Arzneimitteln gemischt werden. Sollte im
Einzelfall der Zusatz eines weiteren Arzneimittels angezeigt sein, ist auf allgemeine
Kompatibilität zu achten.
Beim Mischen von PlasmaHES Redibag, besonders mit phosphat- oder carbonathaltigen
Lösungen, können Ausfällungen auftreten.
4.6 Schwangerschaft und Stillzeit
Es liegen keine ausreichenden Daten zur Behandlung von Schwangeren mit PlasmaHES
Redibag vor. Es wurden keine Studien zur Reproduktionstoxizität am Tier durchgeführt,
jedoch zeigten sich in tierexperimentellen Experimenten nach wiederholter Verabreichung
ähnlicher Produkte vaginale Blutungen, embryotoxische und teratogene Effekte (siehe
Abschnitt 5.3).
HES-bezogene anaphylaktische Reaktionen bei schwangeren Frauen könnten schädliche
Auswirkungen auf den Fötus haben.
PlasmaHES Redibag sollte daher bei schwangeren Frauen nur eingesetzt werden, wenn der
voraussichtliche Nutzen die potenziellen Risiken für den Fötus überwiegt. Dieses ist
besonders zu beachten, wenn eine Verabreichung von PlasmaHES Redibag in den ersten drei
Monaten der Schwangerschaft geplant ist.
Es ist unwahrscheinlich, dass Hydroxyethylstärke während der Stillzeit verabreicht wird und
es ist nicht bekannt, ob Hydroxyethylstärke in die Muttermilch übertritt. Die Ausscheidung
von Hydroxyethylstärke über die Muttermilch wurde nicht am Tier untersucht. Bei der
Entscheidung, das Stillen fortzusetzen bzw. zu unterbrechen oder die Therapie mit
PlasmaHES Redibag fortzusetzen bzw. zu beenden, müssen die Vorteile des Stillens für das
Kind und die Vorteile der Behandlung mit PlasmaHES Redibag für die Mutter gegeneinander
abgewogen werden.
4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von
Maschinen
Nicht zutreffend
4.8 Nebenwirkungen
Die Häufigkeit der Nebenwirkungen wird nach folgenden Kriterien angegeben:
sehr häufig (≥1/10),
häufig (≥1/100 bis <1/10),
gelegentlich (≥1/1.000 bis <1/100),
selten (≥1/10.000 bis <1/1.000),
sehr selten (<1/10.000),
nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)
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Die am häufigsten berichteten Nebenwirkungen stehen in direktem Zusammenhang mit den
therapeutischen Wirkungen der Stärkelösungen und der angewandten Dosierung, z.B.
Hämodilution als Ergebnis der Erweiterung des intravaskulären Raumes ohne gleichzeitige
Gabe von Blutkomponenten. Auch die Verdünnung von Gerinnungsfaktoren ist möglich.
Sehr seltene Überempfindlichkeitsreaktionen sind nicht dosisabhängig.
Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
Sehr häufig: Verminderter Hämatokritwert und verminderte Plasmaproteinkonzentration in
Folge der Hämodilution
Häufig (dosisabhängig): Höhere Dosen Hydroxyethylstärke verursachen eine Verdünnung
der Gerinnungsfaktoren und können damit die Gerinnung beeinflussen. Blutungszeit und
aPTT können zunehmen und die Konzentration des FVIII/vWF-Komplexes kann nach Gabe
hoher Dosen vermindert sein (siehe Abschnitt 4.4.)
Erkrankungen des Immunsystems
Selten: Anaphylaktische Reaktionen unterschiedlichen Schweregrades (siehe
„Anaphylaktische Reaktionen“).
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
Gelegentlich: Die wiederholte Infusion von HES über viele Tage kann zu schwer
therapierbarem Juckreiz führen, besonders wenn hohe kumulative Mengen erreicht werden.
Dieser Juckreiz kann mehrere Wochen nach dem Ende der Stärkeinfusionen auftreten und für
Monate anhalten. Die Wahrscheinlichkeit dieser Nebenwirkung wurde für PlasmaHES
Redibag noch nicht in ausreichendem Maße untersucht.
Untersuchungen
Sehr häufig: Die Infusion von Hydroxyethylstärke führt zu erhöhter Konzentration von
α-Amylase im Serum. Dieser Effekt ist das Ergebnis einer Komplexbildung der Amylase mit
Hydroxyethylstärke mit verzögerter renaler und extrarenaler Elimination. Dieser Effekt darf
nicht als Nachweis einer gestörten Pankreasfunktion fehlinterpretiert werden. Die Erhöhung
der α-Amylase-Konzentration im Serum ist 3-5 Tage nach Verabreichung nicht mehr
nachweisbar.
Anaphylaktische Reaktionen
Nach der Gabe von Hydroxyethylstärke können anaphylaktische Reaktionen
unterschiedlichen Schweregrades auftreten. Alle Patienten, die Stärkeinfusionen erhalten,
sollen deshalb sorgfältig überwacht werden. Das Ergebnis und die Schwere einer solchen
Reaktion können für den jeweiligen Patienten nicht vorausgesagt werden. Im Falle einer
anaphylaktischen Reaktion ist die Infusion sofort abzubrechen und es sind geeignete
Notfallmaßnahmen einzuleiten.
Es gibt keine spezifischen Tests, um Patienten mit Neigung zu anaphylaktischen Reaktionen
zu ermitteln. Ebenso können die Folgen und der Schweregrad einer solchen Reaktion für den
jeweiligen Patienten nicht vorhersagt werden.
Eine möglicherweise durch Stärke-Akkumulation verursachte Leberfunktionsstörung wurde
bei anderen HES-Produkten beobachtet.
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Die prophylaktische Anwendung von Corticosteroiden hat sich als nicht effektiv erwiesen.
4.9 Überdosierung
Die Hypervolämie ist das größte Risiko bei einer akuten Überdosis. In diesem Falle ist die
Infusion sofort abzubrechen und die Gabe von Diuretika ist in Betracht zu ziehen.
5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN
5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Blutersatzmittel und Plasmaprotein-Fraktionen, ATC-Code:
B05A A07
PlasmaHES Redibag ist ein kolloidales Plasmaersatzmittel und enthält 6 %
Hydroxyethylstärke in Ringer-Acetat-Lösung (theoretische Osmolarität 277 mOsm/l). Das
mittlere Molekulargewicht liegt bei 130.000 Dalton, die molare Substitution beträgt 0,42.
PlasmaHES Redibag ist isoonkotisch, d.h. die intravasale Volumenzunahme entspricht dem
infundierten Volumen.
PlasmaHES Redibag enthält als Elektrolytkomponente Ringer-Acetat-Lösung mit einer
isoionischen Kationenzusammensetzung und mit Acetat als metabolisierbarem Anion. Acetat
wird oxidiert und hat eine alkalisierende Wirkung auf den Säure-Basen-Haushalt, was bei
zugrunde liegender Tendenz zu metabolischer Azidose vorteilhaft ist.
PlasmaHES Redibag kombiniert das Kolloid HES 130/0,42 zum Volumenersatz und RingerAcetatlösung für einen ausgeglichenen Säure-Basen-Haushalt.
Die Dauer des Volumeneffektes hängt in erster Linie von der molaren Substitution und in
geringerem Ausmaß vom mittleren Molekulargewicht ab. Durch die intravaskuläre Hydrolyse
der HES-Polymere erfolgt eine kontinuierliche Freisetzung kleinerer ebenfalls onkotisch
aktiver Moleküle bevor sie über die Niere ausgeschieden werden.
Die Hämodilution mit PlasmaHES Redibag kann den Hämatokrit und die Plasmaviskosität
herabsetzen.
Nach der isovolämischen Hämodilution hält der volumenexpandierende Effekt mindestens
6 Stunden an.
Erfahrungen zur Behandlung von Kindern
Es wurden keine klinischen Studien mit PlasmaVolume Redibag an Kindern durchgeführt.
Die Erfahrung bei der Behandlung von Kindern mit HES 130/0,4 ist begrenzt. Laut Daten aus
der Literatur wurde bei Säuglingen und Kleinkindern (n = 41), die einer nichtkardialen
Operation unterzogen wurden, eine mittlere Dosis von 16 ml/kg (HES 130/0,4) zur
hämodynamischen Stabilisierung verabreicht und gut vertragen. In einem zweiten Versuch
wurde die festgelegte Dosis von 10 ml/kg von 21 Kindern (im Alter zischen 6 und 72
Monaten), die einer Herzoperation unterzogen wurden, komplikationslos vertragen.
Bei der Anwendung von PlasmaHES Redibag bei Kindern ist die Dosis unter
Berücksichtigung des hämodynamischen Zustands und der Grunderkrankung individuell
anzupassen. Es liegen keine pharmakokinetischen Daten zur Behandlung von Kindern vor.
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5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Hydroxyethylstärke ist eine Mischung aus verschiedenen Substanzen mit unterschiedlichem
Substitutionsgrad und Molekulargewicht. Die Elimination hängt vom Molekulargewicht und
dem Substitutionsgrad ab. Moleküle unterhalb der Nierenschwelle werden durch glomeruläre
Filtration ausgeschieden. Größere Moleküle werden durch α-Amylase gespalten und danach
renal eliminiert. Die Abbaugeschwindigkeit sinkt mit zunehmendem Substitutionsgrad. Etwa
50 % der zugeführten Dosis wird innerhalb von 24 Stunden über den Urin ausgeschieden.
Nach einer einmaligen Infusion von 1000 ml PlasmaHES Redibag beträgt die PlasmaClearance 16 ml/min und der Wert für die AUC beträgt 51 mg/ml/h. Die abschließende
Halbwertszeit beträgt etwa 17 Stunden.
5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit
PlasmaHES Redibag wurde nicht in toxikologischen Studien am Tier untersucht. In
publizierten toxikologischen Studien am Tier zeigten sich bei wiederholter hypervolämischer
Anwendung ähnlicher HES-Produkte Blutungen und eine ausgeprägte Histiocytose
(Akkumulation von Schaumzellen/Makrophagen) in vielen Organen, einhergehend mit
erhöhten Gewichten von Leber, Niere und Milz. Ferner wurde über Fettablagerungen und
Organvakuolisierungen berichtet, einhergehend mit erhöhten Plasmaspiegeln der AST und
ALT. Es wird angenommen, dass einige der beschriebenen Effekte auf Hämodilution,
Kreislaufüberladung und eine Aufnahme und Akkumulation von Stärke in Phagozyten
zurückzuführen sind.
Ähnliche HES-Produkte wurden in Standardtests als nicht-genotoxisch beschrieben.
In tierexperimentellen Studien zur Reproduktionstoxizität zeigten sich nach wiederholter
Verabreichung von HES-Produkten vaginale Blutungen, embryo- und fetotoxische sowie
teratogene Effekte. Diese Effekte könnten in Zusammenhang stehen mit einer Hämodilution,
welche zu einer fetalen Hypoxie führt, und mit einer Hypervolämie. Die Blutungen könnten
teilweise auch mit direkten Effekten von HES auf die Blutgerinnung in Zusammenhang
stehen. Eine Hämodilution durch Volumenüberladung ist bei der Behandlung von
hypovolämischen Patienten grundsätzlich zu vermeiden.
6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN
6.1 Liste der sonstigen Bestandteile
Wasser für Injektionszwecke,
Salzsäure (zur pH-Einstellung)
6.2 Inkompatibilitäten
Beim Mischen mit anderen Arzneimitteln, besonders mit phosphat- oder carbonathaltigen
Lösungen, können Inkompatibilitäten auftreten.
Da keine Kompatibilitätsstudien vorliegen, darf das Arzneimittel nicht mit anderen
Arzneimitteln gemischt werden.
6.3 Dauer der Haltbarkeit
3 Jahre
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6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
Nicht einfrieren.
6.5 Art und Inhalt des Behältnisses
Infusionsbeutel aus Polypropylen mit Butylgummistopfen und Umbeutel aus Polypropylen
Packungsgröße: 10 x 500 ml
6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur
Handhabung
Beutel unbelüftet anwenden.
Nur zum einmaligen Gebrauch.
Nach Öffnen sofort verwenden. Restmengen verwerfen.
Nur klare, partikelfreie Lösungen, in unbeschädigten Beuteln. verwenden.
Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen
Anforderungen zu entsorgen.
7. INHABER DER ZULASSUNG
Baxter Healthcare GmbH, 1020 Wien
8. ZULASSUNGSNUMMER
Z.Nr. 1-27873
9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER
ZULASSUNG
17. Dezember 2008
10. STAND DER INFORMATION
März 2010
VERSCHREIBUNGSPFLICHT/APOTHEKENPFLICHT
Rezept- und apothekenpflichtig
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