Alltags- und Privatleben - LehrplanPLUS

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Illustrierende Aufgaben zum LehrplanPLUS
Gymnasium, Latein, 6 L2
Alltags- und Privatleben
(Familie, Sklaven)
Jahrgangsstufe
6 L2
Fach
Latein
Zeitrahmen
Für jede Aufgabe ca. 5 bis 10 Min.
Benötigtes Material
Siehe unter „Hinweise zum Unterricht“
Kompetenzerwartung
Die Schülerinnen und Schüler
beschreiben und erklären wichtige Aspekte aus dem römischen Alltags- und Privatleben,
insbesondere zu den Themen Familie, Namensgebung, Sklaven, Gladiatoren, Kleidung,
Zeitrechnung und Kalender, Schule und Ausbildung, Schreibmaterial und Bücher.
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Illustrierende Aufgaben zum LehrplanPLUS
Gymnasium, Latein, 6 L2
Aufgaben
1) Beschreibe den Aufbau der römischen Familie!
2) Erkläre die Rolle des pater familias!
3) Gib mögliche Gründe für die Freilassung römischer Sklaven an und erläutere, inwiefern
sich deren Leben durch die Freilassung verändert haben könnte!
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Gymnasium, Latein, 6 L2
Hinweise zum Unterricht
Alle Aufgaben können einzeln als Erarbeitungsaufgaben gestellt und sowohl mündlich als
auch schriftlich bearbeitet werden.
Als Sozialformen bieten sich Einzel- oder Partnerarbeit an; Zeitbedarf je Aufgabe 5 bis 10
Minuten.
Alle in dieser Kompetenzerwartung genannten Bereiche des römischen Alltags- und
Privatlebens können (z. B. mithilfe der „Grundlegenden Kenntnisse“, Kap. 5) erarbeitet und
die Ergebnisse auf Wandplakaten als Basis für den weiteren Kompetenzaufbau dokumentiert
werden.
Als Arbeitsgrundlage für Aufgabe 1 kann auch die Graphik des unten angegebenen
Arbeitsblattes verwendet werden.
Beispiele für Produkte und Lösungen der Schülerinnen und Schüler
Zu Aufgabe 1:
Die Schülerinnen und Schüler legen folgende spezifischen Merkmale des Aufbaus der
römischen Familie in eigenen Worten dar:
 An der Spitze einer römischen „Familie“ stand der pater familias (familias ist eine alte
Genitivform), also „der Vater der Familie“, „das Familienoberhaupt“.
 An zweiter Stelle standen die Frau des pater familias, die Kinder und auch die
erwachsenen Söhne mit ihren eigenen Familien.
 Zu einer römischen familia gehörten auch (Haus- und Feld-)Sklaven, sodass eine
„Familie“ mitunter mehrere hundert Personen umfasste.
Zu Aufgabe 2:
Die Schülerinnen und Schüler ordnen die Rolle des pater familias in den Kontext der
römischen Gesellschaft ein und legen folgende inneren Beziehungen dar:
 Der pater familias war das Oberhaupt und rechtlich gesehen die wichtigste Person einer
römischen Familie.
 Der pater familias hatte eine umfassende Macht über Frau, Kinder (auch wenn sie
erwachsen waren), Enkel und Sklaven; so konnte er z. B. über das gesamte Vermögen
der Familienmitglieder bestimmen, hatte die alleinige Rechtsfähigkeit (d. h. nur er konnte
für alle Glieder der Familie klagen und verklagt werden) und die private Strafgewalt über
seine Angehörigen bis hin zum Recht über Leben und Tod.
 Im Zusammenhang mit den sittlichen und religiösen Verpflichtungen (siehe pietas)
übernahm ein pater familias auch Schutzfunktionen für die Mitglieder seiner Familie.
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Gymnasium, Latein, 6 L2
Zu Aufgabe 3:
Die Schülerinnen und Schüler führen Gründe für die Freilassung von Sklaven
zusammenfassend auf und verdeutlichen durch zusätzliche Informationen (Beispiele,
Belege, Begründungen) nachvollziehbar, inwiefern sich deren Leben durch die Freilassung
verändert haben könnte:
 Sklaven konnten zum Lohn für ihre Dienste (z. B. durch das Testament ihres Besitzers
oder durch einen fiktiven „Freiheitsprozess“) freigelassen werden oder sich selbst
freikaufen.
 Ein Freigelassener (libertus) wurde zwar römischer Bürger, hatte jedoch kaum politische
Rechte. Er wechselte aus der familia seines Herrn in dessen clientela und war ihm so
weiterhin zu Dienstleistungen verpflichtet.
 Ein Freigelassener gewann mit seiner Freiheit auch die Verantwortung für sein Leben, für
den Aufbau einer Existenz, für seine Lebensgestaltung und für seinen eigenen Besitz.
Anregung zum weiteren Lernen
Zum weiteren Kompetenzaufbau kann die Aufgabe zur folgenden Kompetenzerwartung aus
dem Lernbereich „Kultureller Kontext“ verwendet werden:
„Die Schülerinnen und Schüler vergleichen Einrichtungen und Vorstellungen römischer
Kultur (u. a. im Bereich von Familie, Gesellschaft und Religion) mit denen ihrer eigenen
Lebenswirklichkeit.“
Quellen- und Literaturangaben
1) Grundlegende Kenntnisse im Fach Latein, KMS vom 23.09.2010 Nr. VI.3 - 5 S 5402.76.100 873, Kap. 5, Alltags- und Privatleben, hier: „Familie“, S. 30, und „Sklaven“, S. 31.
2) FWU Institut für Film und Bild (Hrsg.), Die römische Familie (Arbeitsblatt; erhältlich über
Mebis;
Direktlink: https://mediathek.mebis.bayern.de/?doc=result&resourcetype=all&start=0).
3) SCHIEMANN, Gottfried, Art. „Freilassung“, in: Der Neue Pauly, Band 4, Stuttgart 1998,
Sp. 653-656.
4) SCHIEMANN, Gottfried, Art. „Pater familias“, in: Der Neue Pauly, Band 9, Stuttgart 2000,
Sp. 394f.
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