Entwicklungsgenetik der Tiere 1. First week in the life of a mouse

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Entwicklungsgenetik der Tiere
19.10.2007
26.10.2007
09.11.2007
16.11.2007
23.11.2007
30.11.2007
07.12.2007
14.12.2007
11.01.2008
18.01.2008
25.01.2008
01.02.2008
1. First week in the life of a mouse: From fertilisation to implantation
2. Principles in development I: organizing centres: How to get organized:
From Hans Spemann to “Chordin, Noggin and Follistatin”
3. Post-implantation development: From gastrula to mid-embryogenesis
4. Principles in development II: Up and down, back and belly, left and right:
The question of positional information
5. Organogenesis I: the mesoderm and its derivates – Get in shape: Making
bones and muscles form somites
6. Principles in development III: lateral inhibition – watch your neighbours!
7. Organogenesis II: the endoderm and its derivates
8. Organogenesis III: the ectoderm/neuroectoderm and its derivates
9. Principles in development IV: epithelial-mesenchymal transformation –
the same story everywhere
10. Development of major sensory systems: visual system, auditory system
11. How to pattern extremities
12. The other side of life – aging
1. First week in the life of a mouse: From fertilisation to implantation
Stammzellen – Prinzipien
1. Stammzelle A Æ
2. Stammzelle A Æ
B ausdifferenzierte Zelle
A‘ Stammzellpool bleibt bestehen
B, C können weiter differenzieren
Transport des frühen Embryos über den Eileiter bis zum Uterus
- Fertilisierung im Tubus
- Implantation: Endometrium muss hormonell vorbereitet sein
Zona Pellucida aus Glykoproteinen (bis wenige Tage nach Befruchtung)
- mechanischer Schutz (bei Wanderung im Uterus)
- Selektion (lässt nur bestimmte Spermien durch)
- Maskierung gegen Immunsystem der Mutter, da wenig Oberflächenmoleküle
ZP2+3 Fäden
ZP1 Cross-linking der Fäden
Acrosom: Enzyme der Spermien
Nach Eindringen Schwanzabspaltung + Verfestigung gegen weitere Spermien
Spezifische Information auf väterlichen und mütterlichen Pronuclei:
- mütterlicher Vorkern: wichtig für Embryoentwicklung
- väterlicher Vorkern: wichtig für Plazenta-Entwicklung
Entwicklung des frühen Embryos
- 2Zell-Stadium: Zellen relativ autark, nur Berührungsfläche
- 4Zell-Stadium:
- 8Zell-Stadium: Zellen relativ undeutlich, schlecht unterscheidbar
Bildung von
1. tight junctions = Zonula occludens
Æ eigene Flüssigkeit für Embryo in Höhle und Abtrennung vom äußeren Milieu
2. gap junctions = Macula communicans
Æ Kommunikation zwischen den Zellen
Erzeugung genetisch identischer Tiere
A) Embryo-Splitting: Teilung führt zu 2 identischen Individuen
B) Klonen: Aus Zelle Kern entfernt, Kern des zu klonenden Tieres eingebracht, in Uterus
eingepflanzt ABER: Mitochondrien-DNA unterschiedlich
Aber epigenetische Programmierung oft fehlerhaft
Adulter Kern mit anderer epigenetischer Programmierung als embryonaler Kern Æ Krankheiten
bei geklonten Tieren
Epigenetik: Regulation der Aktivität von Genen über den Organisationszustand der DNA
(Chromatinstruktur)
¾ Chemische Modifikation der DNA (Methylierung)
¾ Chemische Modifikation der Histonproteine (Acetylierung, Methylierung,
Phosphorylierung)
¾ Bindung weiterer Proteine an die DNA
Æ Regulation der Zugänglichkeit für die Transkription
Epigenetische Reprogrammierung
¾ DNA-Methylierung
¾ Genomic Imprinting: Unterscheidung von väterlicher und mütterlicher Information
¾ X-Chromosom Inaktivierung
¾ Chromatin Remodelling
¾ Histon-Modifikationen
¾ Telomerlänge
Bedeutung der DNA-Methylierung
¾ Bei Säugern: CpG Dinukleotide
¾ Involviert in viele Schlüsselfunktionen des Genoms
Imprinting, X-Chromosom-Inaktivierung, Erhaltung der Genomstabilität…
Totipotenz embryonaler Stammzellen: Oct-4 Æ Erhaltung
Gewinnung von embryonalen Stammzellen aus innerer Zellmasse der frühen Blastocyste
2 Möglichkeiten für transgene Tiere:
1. In männlichen Vorkern nackte DNA einbringen, die (zufällig) ins Genom integriert
(heterologe Rekombination)
Æ transgenes Tier
2. Veränderte Stammzellen zurück in Blastocyste injizieren, integrieren sich in innere
Zellmasse (homologe Rekombination)
Æ Chimären, wenn Veränderung in Keimbahn Æ Nachkommen transgen
Transgene Tiere mit ausgeknocktem Gen Æ anderes Expressionsmuster
Eineiige Zwillinge
a) Zweizeller teilt sich Æ 2 Blastocysten, implantieren sich getrennt, haben relativ wenig
miteinander zu tun (2 Plazentas)
b) Blastocyste bildet zwei innere Zellmassen, aber eine Plazenta
c) Siamesische Zwillinge: keine vollständige Trennung der inneren Zellmasse
Implantation der Blastocyste in den Uterus
Problem: Embryo Fremdorganismus, da anderes Genom
Trophoblastzellen fressen sich in den Uterus ein, schmelzen Zellen des Endometriums auf (muss
darauf vorbereitet sein!), dringen invasiv ein
Epithel des Endometriums schließt sich nach Eindringen wieder
Yolk Sac: Endoderm Æ Dottersack mit Endodermzellen Æ Ernährungsfunktion
Allantois: Schutzhülle Æ 2. Flüssigkeitsmilieu
Nur ein Teil der Inner Cell Mass wird der Embryo!!!
Der andere Teil wird Plazenta, Dottersack, Allantois…
Ectopische Schwangerschaft: Ort der Implantation nicht im Uterus, z.B. im Eileiter
2. Axis formation in amphibians
1. Geschichte
Aristoteles – 2 Möglichkeiten für den Ursprung von Strukturen
- Epigenese: neue Strukturen entstehen progressiv aus unähnlichen Strukturen
- Preformation: alle Strukturen von Anfang an vorhanden, wachsen in der Entwicklung
(homunculus = kleine Mensch)
Schleiden, Schwann: Zellentheorie Æ Zellen als Grundlage des Organismus
Æ Entwicklung epigenetisch
Frage: wie werden Zellen unterschiedlich?
Entwicklungsmöglichkeiten
- Mosaikartige Entwicklung: Ungleichverteilung von nukleären Determinanten an die
Tochterzellen
- Regulierte Entwicklung:
Zellen interagieren Æ Dorsale Blastoporenlippe
kontrolliert Organisation eines kompletten Embryos
(Spemann) durch differenzielle Genexpression bestimmter
Proteine
2. Achsenbildung in Amphibien (Xenopus laevis)
Versuche mit Zygoten
- Trennung rechts-links: beide Seiten entwickeln normalen Embryo
- Trennung dorsal-ventral:
¾ dorsale Seite = Seite des Gray Crescent
entwickelt normalen Embryo
¾ ventrale Seite = Seite der Spermieneintrittsstelle
entwickelt Bauchstück ohne dorsale Strukturen (NS, Notochord, Somiten)
Entstehung des Gray Crescent = Grauer Halbmond durch Rotation des cytoplasmatischen Kortex
nach der Befruchtung
Konditionelle vs autonome Entwicklung
- frühe Gastrula: noch nicht determiniert, Entwicklung entsprechend dem
Transplantationsort
Æ konditionelle Entwicklung
- späte Gastrula: determiniert, Entwicklung entsprechend der urspr. Lokalisation
Æ autonome Entwicklung
Ausnahme: dorsale Blastoporenlippe (abgeleitet vom Gray Crescent Cytoplasma) entwickelt
sich immer autonom!
Initiiert Gastrulation und bringt anliegende Zellen dazu ihr Schicksal zu ändern
Spemann Organizer = dorsale Blastoporenlippe
- initiiert Zellschicksalsänderung: ventrales Gewebe Æ dorsales Gewebe (Neuralrohr,
Somiten)
- Entwicklung eines zweiten Embryo mit allen Achsen
- Primäre embryonale Induktion: induzierte Gewebe wirken selbst als Induktoren für
anliegende Gewebe (z.B. Neuralrohr)
Nieuwkoop-Center
dorsal gelegene vegetative Zellen induzieren Mesoderm (Somiten, Notochord) inklusive des
Spemann Organizers, Entstehung durch Rotation des cortikalen Zytoplasmas
Versuch: vegetative Zellen induzieren animalische Zellen zur Bildung des Mesoderms
3. Faktoren des Nieuwkoop-Center
Gebildet in vegetativen Zellen: Activin = Morphogen, Konzentrationsgradient durch Diffusion
akiviert in animalischen Zellen:
- Xbra = Transkriptionsfaktor, aktiviert Gene für Mesoderm spezifische Proteine
in geringen Konzentrationen
- Xgsc = Homeobox TF
in hohen Konzentrationen
Beta-catenin: ein dorsaler Faktor
- Akkumuliert in Nuclei auf der dorsalen Seite
- Wichtiger Faktor des Nieuwkoop-Center
- Dorsal stabilisiert durch kortikale Rotation von Dsh aus dem Wnt-Weg, das Abbau durch
GSK-3 blockiert
Synergie von beta-Catenin und TGF-beta Signalen im Nieuwkoop Center
Æ induziert Organizer
4. Faktoren des Spemann Organizers
Funktion des Organizers:
- Dorsales Mesoderm werden
- Initiation der Gastrulation
- Dorsalisieren des Mesoderm zu lateralem Mesoderm
- Induktion Ectoderm Æ Neurales Ektoderm Æ Neuralrohr
Goosecoid ausschließlich im Organizer gebildet
Noggin induziert
neurales Ectoderm Æ Neurales Gewebe, keine Epidermis
Dorsalisiert Mesoderm
Bindet BMP um deren Rezeptorbindung zu verhindern
-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------
3. Early development of the vertebrate embryo: from gastrulation to
mid-embryogenesis
1. Allgemeine Prinzipien der frühen Entwicklung
Stadien:
- Cleavage
- Gastrulation
Achsenbildung Æ Phylotypic stage
- Neurulation
- Organogenese
Cleavage =
Serie mitotischer Teilungen, die zur Blastula führen
Konstantes Eivolumen, keine Zellbewegungen
Gastrulation =
koordinierte Zell- und Gewebe-Bewegungen im Embryo
Positionierung der Keimblätter
Formen:
¾ Involution
¾ Delamination
¾ Epiboly
Neurulation =
Bildung des Neuralrohrs
Morphogenetische Bewegung
Achsenbildung =
Polarisierung der Keimblätter AP/DV/ML
Phylotypic stage =
Entwicklungsperiode mit der geringsten phänotypischen Divergenz
zwischen den Spezies
Morphogenetische Prozesse
- Zellteilung
- Zelltod (Apoptose)
- Zell/Gewebebewegung
- Zell/Gewebewachstum
Zellschicksalsentscheidungen
- Zellteilung
- Zellspezifikation
- Zelldetermination
- Zelldifferenzierung
Æ Zellautonomie vs. Induzierte Prozesse (durch die Nachbarzellen)
Prinzipien:
• Konzentrierte (Mesoderm) oder Einzelzellbewegungen (NC, Keimblätter)
• Aktiv oder passiv
• Rolle des Cytoskeletts, Adhäsionsmolekülen, anziehende oder abstoßende Signale und
Rezeptoren
Verschiedene Typen der Zellbewegung
- Gastrulation: Involution, Delamination, CV-Extension, Epiboly
- Neurulation: Invagination
•
•
•
•
•
Bsp.: Chicken Gastrulation: Involution + Delamination Invagination, Einstülpung des
prospektiven ("voraussichtlichen") Entoderms in den inneren Hohlraum (das Blastocoel)
der Blastula: Durch Verformung von Zellen eines Poles der Blastula wird ein Teil der
Außenwand eingestülpt; das Ergebnis sieht aus wie ein luftleerer, auf einer Seite
eingedellter Fußball. Der innenliegende Anteil wird ab diesem Zeitpunkt als Entoderm,
der außenliegende als Ektoderm bezeichnet. Der innere Hohlraum der Blastula, die
primäre Leibeshöhle, wird bei diesem Vorgang eingeengt; die aus dem Entoderm
bestehende "Delle" wird als Urdarm bezeichnet.
Involution, Einrollen des prospektiven Entoderms
Ingression (Immigration), Einwandern von Zellen des prospektiven Entoderms
Delamination, Zellen der Blastula schnüren die Zellen des prospektiven Entoderms ins
Blastocoel ab
Epibolie, im Prinzip eine Invagination. Bei dotterreichen Eiern findet diese statt, indem
das prospektive Ektoderm das prospektive Entoderm überwächst.
In der Regel überschneiden sich Gastrulation und Beginn folgender Prozesse wie die
Neurulation.
Zellspezifikation und –determination
- Zellspezifikation: reversibler Eintritt in einen Entwicklungspathway
- Zelldetermination: irreversible Verpflichtung in Bezug auf ein bestimmtes Zellschicksal
Æ Fate map: zeigt an, was die Zelle eigentlich werden soll, wenn man sie unberührt lässt
Bsp.: bestimmte spezifizierte Zelle isolieren aus einmal frühem und einmal spätem Embryo und
an andere Stelle transplantieren
Æ aus frühem Embryo ändert sie ihr Schicksal entsprechend der Transplantationsstelle
Wie werden Zellen verschieden?
- induzierte Prozesse: permissiv oder instruktiv (appositional, morphogen gradient)
Zellen werden entsprechend bestimmtem Morphogen Konzentrationslevel determiniert.
(French Flag).
Bsp.: Mesoderm-Induktion durch Signale des vegetativen Pols
Zwei Arten:
- induction by apposition: Bsp.: Keimblätter siehe oben
- inhibition by apposition: Bsp.: laterale Inhibition (reguläre Abstände zwischen Zellen)
Zelluläre Prozesse: sekretiertes, diffundierbares Molekül im Extrazellularraum, direkte
Interaktion durch Oberflächenmoleküle, direkte Zell-Zell-Passage via Gap Junction
- cytoplasmatische Determinanten: Ungleichverteilung, keine Umweltsignale nötig, Identität
hängt von Zelllinie ab, oft verbunden mit asymmetrischer Zellteilung
Bsp.: Oocyte Vg1 und VegT mRNA im vegetativen Pol (kontrollieren TGFβ-Signalweg)
2. Modellsysteme: siehe Skript
3. Gastrulation movements in D.rerio
- involution
- convergence: medio-lateral intercalation
- extension
- epiboly: radial intercalation
Convergence/Extension unter Kontrolle von non-canonical Wnt
Knypek = Heparan-Sulfat-Proteoglycan, ermöglicht Wnt11-Signalübertragung
4. Neurulation
Primäre Neurulation
- Epithel
- Columnarization
- Rolling/folding
- Closure
- Neural tube complete
Sekundäre Neurulation
- Verteiltes Mesenchym
- Kondensation des Mesenchyms
- Medulläres Cord
- epitheliale Transition/Kavitation
- Neural tube complete
Kontrollgene der primären Neurulation: pax6, shh
5. Achsenbildung
Kopfbildung braucht Schutz vor dem Spemann Organiser
Körperplan entlang AP-Achse gipfelt in Hox-Expression Æ spatial und temporale
Kolinearität: anterior wird früher exprimiert als posterior, Gene exprimiert entsprechend ihrer
Lage auf dem Chromosom
Æ sequentielle Aktivierung von Hox-Genen während der Gastrulation
Wie? Dekondensierung des Chromatins und Loop-Bildung
Resultat der Achsenbildung: Phylotypic stage (transient)
Da neuraler Phylotyp (gleicher Aufbau des Gehirns) nötig!!!Æ sekundäre Organizer (Isthmic
organizer, Fgf8)
- Notwendigkeit der korrekten Differenzierung der neuronalen Phänotypen
- hängt streng von den Positionsinformationen von den Neuroblasten ab
Æ starke funktionale Einengungen
4. Up and down, back and belly, left and right: The question of
positional information
1. Symmetrie
- asymmetrisch
- symmetrisch
•
Sperische Symmetrie:
unendliche Anzahl von Ebenen durch
das Zentrum (Protozoa)
•
Radiäre Symmetrie:
zwei (biradial) oder mehr (radial)
Symmetrieebenen durch die
Hauptkörperachse
•
Bilaterale Symmetrie:
eine Symmetrieebene (Midsagittal
plane) durch die Körperachse –
identische rechte und linke Hälfte
Drosophila Körperaufbau
Anterior-posterior Achse
14 Segmente von anterior - posterior
Acron
Kopf (3 Segmente)
Thorax (3 Segmente)
Abdomen (8 Segmente)
Telson
-
Dorso-ventrale Achse
4 Regionen von ventral-dorsal
Mesoderm
Ventrales Ectoderm
Dorsales Ectoderm
Amnioserosa (extraembryonale Membran)
Frühes Patterning im syncytialen Blastoderm
Durch freie Diffusion molekularer Faktoren (TF-Gradienten)
AP-Achse
- Maternale Gene (nur Effekt auf die Nachkommen, trotz wt-Spermium)
3 Klassen
¾ Anterior (bicoid)
¾ Posterior (nanos)
¾ Beide Enden (torso)
Æ setzen das Grundgerüst für die Expression zygotischer Gene
-
Zygotische Gene
¾ Gap-Gene: definieren regionale Unterschiede (hunchback (hb))
¾ Paarregel-Gene: definieren Parasegmente (even-skipped (eve), fushi tarazu (ftz))
¾ Segmentpolaritäts-Gene: schaffen das Segment Muster (engrailed (en))
¾ Homeotische Selektorgene: Segmentidentität (abdominal-A (abd-A))
Maternale Gene
AP-Achse
- Bicoid Æ anteriore Strukturen
o Morphogen Æ
aktiviert spezifisch zygotische Gene bei bestimmten
Konzentrationen
o Transport benötigt Mikrotubuli
-
Nanos Æ posteriore Strukturen
o Posterior lokalisiert durch oskar
o Nanos-Protein inhibiert zusammen mit Pumilio-Protein maternales Hunchback
o Bicoid aktiviert anterior Expression zygotischen Hunchbacks
-
Caudal Æ posteriore Strukturen
o Posterior-anteriorer Gradient
o Bicoid supprimiert Translation von maternaler caudal mRNA
-
Torso Æ anterior und posteriore Strukturen
Lokalisierte Aktivierung von Torso = Receptor-Tyrosin-Kinase durch Trunk CTerminus (Proteolyse durch Prozessierungs-Komplex mit Torso-like (Tsl)) an den
Polen
DV-Achse
Maternale Gene:
Spätzle
Ligand
Prozessiert von Pipe, das nur
in ventralen Follikelzellen
exprimiert wird
Toll
Dorsal
Rezeptor
Target
induziert intrazellulären
gelangt ventral in den
Pathway, löst Dorsal von
Nucleus (Gradient)
Cactus (wird phosphoryliert) Æ TF
Zusammenfassung maternale Gene:
- Unterschiede durch lokalisierte mRNA/Protein oder lokalisierte Aktivierung von
Rezeptoren
- Nach der Fertiliation: Transkription von maternaler mRNA
- Ergebnis: Positionsinformation durch Proteingradienten oder nukleare Lokalisation
Zygotische Gene
DV-Achse
- Dorsal: ventral-dorsaler Gradient
Æ reprimiert Expression best. Gene (tollid, decapentaplegic)
Æ aktiviert Expression “ventraler” Gene (rhomboid, twist)
-
Decapentaplegic (dpp): dorsal-ventraler Gradient
Sekretiertes Signalmolekül, agiert im zellulären Blastoderm
Benötigt antagonistischen Effekt von Short gastrulation (sog)
AP-Achse
1. Gap-Gene
- Transkriptionsfaktoren im syncytialen Blastoderm: hunchback, giant, Krüppel, knirps,
tailless
- Mutanten: fehlende Körpersektionen
- Hunchback:
¾ Aktiviert durch bicoid = Homeodomänen TF
¾ Morphogen: Krüppel bei niedrigen Konz. von bicoid + hunchback aktiviert,
gehemmt durch hohe hunchback Konz.
- Cross-inhibition definiert Streifen
Æ Gap-Gene Expression führt zu Regionen mit einzigartigen Genexpressionsmustern
entlang der AP-Achse
2.
Æ
Paarregel-Gene
Primäre Paarregel-Gene: Aktivierung durch Gap-Gene
Sekundäre Paarregel-Gene: Aktivierung durch primäre Paarregel-Gene
Paarregel-Expression definiert 14 Parasegmente, jedes Paarregel-Gen wird alternierend in
einem Parasegment exprimiert
3.
-
Segment-Polaritätsgene
Fixieren die Grenzen der Parasegmente
Funktion im zellulären Blastoderm
Aktivierung durch Paarregel-Gene
Exprimiert in 14 Streifen
Gene: engrailed (aktiviert durch hohe eve und ftz Konz), wingless (reprimiert durch hohe
Konz) Feedloopschleife über hedgehog und wg
Segment = posteriorer Teil des 1. Parasegments + anteriorer Teil des 2. Segments
(engrailed expression)
4.
-
Homeotische Selektorgene
Segmentidentität durch Kombination homeotischer Selektorgene
2 Gencluster: Antennapedia Komplex + Bithorax Komplex
Räumliche und zeitliche Kollinearität
5. Das Mesoderm und seine Derivate
Mesoderm:
- Notochord
- intermediäres Mesoderm
Nieren
- laterales Plattenmesoderm
Blutgefäße
- paraxiales Mesoderm
Muskeln, Knochen
Æpräsomitisches paraxiales Mesoderm Æ Somiten
Def.: Somiten =
chordin
Pax2
paraxis
Abfolge paariger, gleicher Segmente, Epithelbälle, segmental angeordnet,
Uhr sehr früh gestartet
Somitogenese autonom
Präsomitisches Mesoderm wird um 180° gedreht
BMP4 induziert Foxf (lateral hohe Konz.) und Foxc (paraxial hohe Konz.)
Somitenbildung an der Grenze von Notch-Zellen Æ Delta-Notch Pathway
Expressionswellen von Delta-Notch-Zielgenen, eine Welle Æ ein Somitenpaar
Somitentrennung durch Zell-Zell-Abstoßung durch Ephrin (posterior) und Ephrin Rezeptor
(Rezeptor-Tyr-Kinase) (anterior)
Mesenchymal-epitheliale Transition (MET) bei Somitenbildung
- Veränderung in Expression der ECM Proteine (fibronectin)
- Reorganisation des intrazellulären Cytoskeletts
- beteiligte Gene: Mesp2, paraxis, Cdc42, Rac1
Gewebe abgeleitet von Somiten:
- Wirbelkörper und Rippen
- Muskeln
- Sehnen
- Dermis der dorsalen Haut
- Blutgefäße (Aorta)
Epithelial-mesenchymale Transition (EMT)
Somiten Æ Sklerotom Æ Sklerotom + Dermamyotom Æ Sklerotom + Dermatom + Myotom
Somitocoelzellen: für Gelenke und Gewebe zwischen Wirbeln
Signalgebende Zentren instruieren Somiten-Zellen
- Epidermis
- Neuralrohr
Æ Myotom
- Laterales Plattenmesoderm
- Notochord Æ Neuralrohr, Somiten Æ Sklerotom
Myogenese
1. Determination von Myotom Zellen: MyoD
2. Multiplikation von Myoblasten: FGFs
3. Start der Zelldifferenzierung, ECM Verbindung: Fibronectin, Integrin, Cadherin/CAM
4. Zellfusion Æ Syncytienbildung: Meltrin
5. Reifung: Interleukin-4
Osteogenese
3 Linien
- Somiten Æ Wirbelsäule
- laterales Plattenmesoderm Æ Gliedmaßen-Skelett
- Craniale Neuralrinne Æ Knochen des Kopfes und Knorpel
2 Arten der Osteogenese
- desmale Ossifikation: Mesenchym Æ Knochen
- endochondrale Ossifikation: Mesenchym Æ Knorpel Æ Knochen
Endochondrale Ossifikation
1. Zellschicksal mesenchymale Zellen Æ Knorpel durch shh, exprimieren TF Pax1
2. Kondensation und Kompaktierung des Knorpels: N-Cadherin, N-CAM
3. Proliferierendes Knorpelmodell
4. Große Chondrocyten Æ Collagen X und Fibronectin-Sekretion
5. Hypertrophe Chondrocyten Æ Mineralisierung der ECM durch Ca und P
Expression von Vegf für Vaskularisierung
6. Zellen rund um den Knorpel differenzieren zu Osteoblasten
7. Chondroclasten fressen den Knorpel
8. Osteoblasten bilden eine Knochenmatrix rund um das sterbend Knorpelmodell
9. Osteoclasten bilden die Knochenmarkhöhle
Resegmentierung während der Wirbelkörper-Bildung:
Nervenzellen teilen Sclerotom der Somiten Æ Verschiebung der Segmente
Intermediäres Mesoderm
Æ Urogenitalsystem: Nieren, Gonaden, Gänge
Spezifizierung des intermediären Mesoderms durch BMP-Gradienten und Signale des paraxialen
Mesoderms
Durch Homeodomänen-TF Pax2 und Lim1: intermediäres Mesoderm Æ Pronephron
Abfolge der Nierentypen
- Pronephron: induziert benachbartes Mesenchym zur Bildung von Röhren, posteriorer Teil =
Wolffscher Gang
- Mesonephros: Nierengang induziert Röhren in caudalen Regionen, Teil des Wolffschen Gangs
- Metanephros: permanente Niere, Entstehung aus Ureterknospe (aus Nephronengang mit
Metanephronischen Mesenchym)
Reziproke Induktion: Metanephrogenes Mesenchym und Ureterknospe
1. Bildung des Metanephrogenen Mesenchym
2. Metanephrogenes Mesenchym sekretiert GDNF um den Harngang zu induzieren
3. Ureterknospe sekretiert FGF2 und MBP7
4. Wnt6 und Wnt9 Skretion von der Ureterknospe ist kritisch für MET
5. Mesenchymale Zellen sekretieren Wnt4 als autokrinen Faktor für MET
6. Signale des Mesenchyms induzieren das Branching der Ureterknospe
7. Differenzierung und Wachstum der Ureterknospe
6. Laterale Inhibition – Zellschicksal Entscheidungen
Zellschicksalsentscheidungen
nötig für Differenzierung und Komplexität
Bsp.: Stammzellen
Laterale Inhibition
Zunächst Interaktion zwischen gleichen Zellen (Sender und Empfänger gleichermaßen)
Stochastisches Ereignis: ungleiche Verteilung von Senden und Empfangen
- die Zelle, die mehr sendet, reguliert Signal hoch
- die Zelle, die mehr empfängt, reguliert Rezeptor hoch
Æ Differenzierung
Bsp.: Neuroectoderm von Drosophila
Neuroblast: Sender (Delta)
Hypodermis: Empfänger (Notch Æ kein Neuron)
Konservierung relevanter Gene von Protostomiern bis zu den Deuterostomiern
Ligand: Delta
Rezeptor: Notch
Homologe Moleküle mit anderen Namen
Zunehmende Komplexität durch Genverdoppelung
Molekulares Netzwerk des Delta-Notch-Signalwegs
- extrazelluläre Bindung von Delta an Notch
- Abspaltung der Notch intrazellulären Domäne durch Secretase
- Notch intazelluläre Domäne = TF reguliert Hes = TF hoch
- Hes reguliert Mash runter
Æ keine Ausbildung eines Neurons, da zuständige Gene blockiert sind
Funktionen von DII1 = Delta1 in der Embryogenese
- links-rechts Achsenbildung
- Somitogenese
- Neurogenese
- Hematopoiese
- Innenohr-Entwicklung
- Pankreas-Entwicklung
Knock-out offenbart Genfunktion
DII1 durch Reporter hinter lacZ-Promotor ersetzen
- heterozygote Mutanten Æ Sprenkelung im Forderhirn
- homozygote Mutanten Æ fehlgeformter Embryo
Funktion von Delta-Notch bei
Nervensystem
Siehe Drosophila Bsp. Oben
Wenn Delta-Notch-Pathway gestört (DII 1LacZ)Æ zu viele Zellen Richtung Neurogenese,
Stammzellpopulation nimmt ab
Delta Knock-Out Æ geringere Abspaltung von Notch Æ geringere Hes-Expression Æ MashÜberexpression Æ Neurogenese
Somitogenese
Delta-Notch: Ausbildung der Somitengrenzen, Resegmentierung des Sklerotoms
Mutation: Verschmelzung von Segmenten
Vestibularorgan
Innenohr:
- outer hair cells Æ Verstärkung
- inner hair cells Æ Weitergabe an Nervenzellen
ENU-Mutante: ungeordnete OHC, falsche IHC
Headturner Htu Mutante
Punktmutation im Jag-Molekül Æ Haarausfall im Innenohr
ÆSchwerhörigkeit, Gleichgewichtsstörung
Pankreas-Entwicklung
Pankreas:
- endokrine Zellen: Insulinproduktion
- exokrine Zellen: Verdauungsenzyme
Æ aus gemeinsamem Stammzellpool
Delta-Verlust: Bildung vieler endokriner Zellen auf Kosten der exokrinen
Node Development
Knoten mit Cilien in flüssigkeitsgefülltem Raum
Æ nodal flow
Æ Gradient, der Stoffe erzeugt, die für Differenzierung wichtig sind
In Delta-Mutanten: Verlust der Cilien bzw. Cilien durcheinander ausgerichtet, kein nodal flow
und keine rechts-links-Entwicklung
Sekundärer Effekt: Herz falsch gedreht nach Delta-Knockout
7. Endoderm
Derivate des Endoderms
- Auskleidung des Gastrointestinaltrakts
- Auskleidung des Respirationstrakts
- Auskleidung der Blase und Urethra
- Auskleidung des Mittelohrs und der Eustachschen Röhre
- Mandeln, Thymus, Schilddrüse
- Leber
- Pankreas
Spezifizierung des Endoderms
- Fehlen von VegT/Vg1 (activin) Æ kein Endoderm
- autonome Spezifikation
- Frosch: Entwicklung des Endoderms durch massive Involution während der Gastrulation
- Maus, Huhn: Zellen wandern über Primitivstreifen aus Epiblast-Zellen ein
- VegT löst Signalkaskade aus über Delta-Notch-Signalweg
Æ Aktivierung weiterer TF
Æ Aktivierung von Sox17
Sox17 = Mastergen der Spezifikation des Endoderms
Tube-Formation
Der primitive Darm entsteht aus einer flachen Zellschicht über massive Proliferation und
morphogenetische Bewegungsprozesse während der Faltung des Embryos.
Differentielle Genexpression entlang der anterior-posterioren Achse des frühen Darmes (hinterer
Bereich des Darms: Expression von IFABP)
Æ sehr frühe molekulare Definition von vorne und hinten
Spätere Spezifikation braucht Interaktion zu anderen Keimblättern:
beteiligte Signale:FGFs, shh, Hox-Gene
Wachstum der gut-tube und Rotation verschiedener Bereiche sorgt für korrekten Situs des
Gastrointestinaltraktes (Bsp.: Mid-gut-rotation)
Darm wächst sehr schnell, zunächst aus Embryo aus: „physiologischer Bruch“, später wieder ein,
anschließend Bauchdeckenbildung
Bud-Formation
Darmanhänge entstehen durch Knospenbildung (= differentielle Genexpression), die zur
Organbildung führt.
Entwicklung des Pharynx
Daraus Eustachsche Röhre, Schilddrüse, Mandeln
Interaktion mit Mesenchym entscheidend
Schilddrüsenentwicklung wird kontrolliert durch differentielle Genexpression
Entwicklung der Lunge
Lunge entsteht aus epithelialer Knospe des Vorderdarms, fängt an sich zu verästeln, die
Luftröhre (Trachea) trennt sich vom Darm
Für Verästelungen ist Interaktion mit mesenchymalem Gewebe wichtig.
An Lungenknospen befindet sich v.a. FGF10 = Chemoattractant.
Mesoderm produziert FGF10, Endoderm wächst Richtung FGF10.
Für die Verzweigung ist ein Inhibitor nötig, der FGF10 runter- und an den Randbereichen
hochreguliert Æ Interaktion von Genen bewirkt Verzweigungsmuster
Weitere beteiligte Gene: Shh, FGF10, HNF3
Entwicklung der Leber
Leber entwickelt sich im ventralen Vorderdarm in der Nähe des entwickelnden Herzens (aus
Mesoderm)
Unter dem Einfluss von FGFs des cardialen Mesoderms und BPMs des Mesenchyms spezifiziert
kompetentes Endoderm-Gewebe zu Lebergewebe.
FGFs verhindern, dass sich außerhalb des ventralen Endoderms die Leber entwickelt.
Ventrales Endoderm exprimiert Foxa und Albumin
Abhängig von der Konzentration von FGF-2 wird auch die Lunge induziert (bei hoher Konz.).
Entwicklung der Pankreas
Bauchspeicheldrüse entwickelt sich aus dem ventralen und dorsalen Duodenum: Vereinigung der
Teile durch Rotation des Darms und schließlich Fusion zum einheitlichen Organ
Pankreas wird spezifiziert durch Interaktion mit dem darüberliegenden Mesoderm (Notochord)
Zwei Zellarten der Pankreas:
- exocrine: Verdauungsenzyme
- endokrine: Insulin und andere Hormone
Notch-Signal und Kombination von TF führt zu Exokrinen-Zellen
Entwicklung endodermaler Derivate
1. Spezifikation des Endoderms
2. Entwicklung der Kompetenz für Organentwicklung
3. Spezifikation von Vorläuferzellen
4. Zelluläre Differenzierung
8. Ectoderm und seine Derivate
Derivate des Ectoderms
- Haut und Derivate (Haare, Nägel)
- peripheres NS
- Pigmentzellen
- Knochen + Knorpel des Gesichts
- zentrales NS
Bildung des Nervensystems
1. Neurulation
2. Proliferation
3. Differenzierung
4. Migration
5. Formation des Netzwerks
6. Maturation
1. Neurulation
Primäre Neurulation
a) Bildung und Formung der Neuralplatte
Ectoderm entwickelt neurales Gewebe als Antwort auf Signale von Organisationszentren
Organizer: Hensen’s node, Blastoporenlippe, Anteriores vicerales Endoderm
Signale: Follistatin, Noggin, Chordin
Æ Antagonisten des BMP = Bone morphogenetic protein, das im gesamten Ectoderm
exprimiert wird und für Differenzierung zu Epidermis- und Hautzellen wichtig ist
Erstes Zeichen: Ectoderm-Zellen elongieren zu Säulenzellen
Darunterliegendes Mesoderm/Endoderm (Hypoblast) formt das Notochord = wichtigstes SignalInfozentrum für ZNS-Entwicklung
b) Biegung der Neuralplatte
Signale des Notochords Æ Neuralplatte senkt sich ein
Æ Leisten und Neuralrinne entstehen
c) Schließung der Neuralplatte
Enden der Rinne bewegen sich aufeinander zu, fusionieren
Æ Neuralrohr (zwischen Notochord und Epidermis)
Æ Neuralleisten-Zellen
Wichtig für Ausbildung des Neuralrohrs: richtige Expression von N-cadherin
Neurulation anterior weiter fortgeschritten als posterior
Primäre Neurulation = Formung des Neuralrohrs durch Signale des Notochord
Sekundäre Neurulation = Formung des Neuralrohrs durch Kondensation des Ectoderms =
„Mesenchymale Knubbel“ in Fischen und im Abdominalen sowie Schwanzbereiche von
Fröschen, Hühnern und Säugern
Kann als Fortsetzung der Gastrulation angesehen werden.
Neuralrohrdefekte
Neuralrohr schließt nicht, ist damit nicht von Epidermis umgeben
Æ ZNS liegt offen in Amnionhöhle
Æ Anencephalische Embryonen (ohne Vorderhirn/Großhirn)
2. Proliferation
4000 Zellen der Neuralplatte Æ 1011 Neuronen + 1012 Gliazellen
3. Differenzierung
a) entlang der A/P-Achse
b) entlang der D/V-Achse
c) zellulär (Nervenzellen, Gliazellen, inhibierende/anregende NZ)
a) A/P-Achse
Neuralrohr wird während der weiteren Entwicklung weiter unterteilt
- Vorder-, Mittel-, Hinterhirn
- Tel-, Di-, Mes-, Met-, Myelencephalon
Differenzierung durch posteriorisierende Faktoren: FGFs, Wnts, Retinolsäure
Anterior: Inhibierung der posteriorisierenden Faktoren
Hox-Gene: Morphogene Æ positionale Information entlang der A/P-Achse
Mittel-/Hinterhirn-Organisator = Isthmic Organizer: FGFs, Wnts
Æ Aktivierung Hox, Signale durch Organisatoren
Mutanter Embryo: Gehirnteil fehlt durch fehlendes Gen im Netzwerk
Transplantation:
Def. Organisationzentrum: Organisator schafft bei Transplantation in anderen Abschnitt, dass die
Zellen dort umprogrammiert werden zu Zellen des Bereiches, in dem der Organiser
normalerweise liegt
b) D/V-Achse
2 Signalzentren
- Roof-plate (epidermal plate): BMPs
- Floor-plate (Notochord): Shh
Æ Neuralrohr kennt seine Orientierung
c) Zelluläre Differenzierung
Bsp. Nervenzelle
Proneuralgen z.B. Ngn = Neurogenin:
- verhindert Anschaltung des Proneuralgens in Nachbarzellen (Delta-Notch)
- inhibiert in eigener Zelle Entwicklung zu Gliazelle
- Austritt aus Zellzyklus
- Differenzierung zu Nervenzelle wird eingeleitet
Vielzahl von Nervenzelltypen
Æ Typ festgelegt durch Genexpressionsmuster (Shh-Gradient)
4. Migration
3 Typen
- radiale Migration im Neocortex
Neocortex geschichtet (6 Schichten)
Wanderung der Neuronen von der Ventriculärzone nach außen in die kortikalen
Schichten entlang der Radialgliazellen (Schicht 6 am Ältesten, Schicht 2 am jüngsten)
Wichtig: Cytoskelett, Adhäsionsmoleküle
Krankheiten (Sprach und Lern Schwäche) verbunden mit Defekt bei der neuronalen
Migration (Neocortex ohne Schichtung)
- Kettenmigration zum Riechkolben
- tangentiale Migration
5. Ausbildung des Netzwerks
3 Komponenten der Nervenzelle
- Dendriten: Infoaufnahme
- Zellkörper: Metabolismus
- Axon: Weiterleitung
Wachsendes Axon mit growth cone Æ sucht Partner aufgrund bestimmter Strukturen
Hilfe axonaler Leitunsfaktoren, je nach Nervenzelltyp kann Molekül Attraktant oder Repellent
sein
Retinotectal System: verschiedene Axonpopulationen reagieren unterschiedlich auf das gleiche
Molekül
Nach Findung des Zielaxons: Mylinisierung
6. Reifung
a) Synpasenbildung und –eliminierung
Synapse = präsynaptische Seite (Vesikel mit Transmitter) + postsynaptische Seite (Rezeptoren)
Wachsende Axone emittieren Signale (Agrin) die Veränderungen in der postsynaptischen Seite
hervorrufen Æ Kontakt + Stabilisierung der Synpase
Synpaseneliminierung je nach Aktivität (aktive bleiben erhalten)
b) Programmierter Zelltod
Aufgrund fehlender neurotrophischer Faktoren eingeleitet
Tritt im Nervensystem in allen Entwicklungsstadien auf
Apoptose-einleitende Proteine: Bax, caspases
Funktion:
- Entfernung funktionsloser Zellen
- Entfernung schädlicher Zellen
- Passung ins System
- Musterbildung und Morphogenese
- Fehlerkorrektur
- Übergangszellen
c) Frühe Erfahrung und kritische Periode
9. Epitheliale-mesenchymale Interaction
1. Epithelien
Morphology/Histologie
-
Mesenchyale Zellen: embryonales Bindegewebe, Zellen liegen relative frei, wenig
differenziert
Epitheliale Zellen: liegen im Epithel, relativ fixiert Æ Basalmembran = Barriere,
die gegen darunter liegendes Gewebe abgrenzt
Typen von Epithelien
- Stratifiziertes Epithelium
Mund
¾ Zylindrische (unten) + besser differenzierte (oben) Schicht
-
Transitionales Epithelium
Blase
¾ Größere Zellen an Oberfläche für bessere Abschirmung
-
Ciliated pseudostratified epithelium Bronchien
¾ Keine verschiedenen Zellschichten, aber unterschiedliche Funktion
¾ Cilien mit Mucusschicht: Cilienstrom zum Raustransport
Polarität der Epithelzelle des Pankreas (starke Differenzierung)
Aufnahme von Stoffen aus dem Blut, die in der Epithelzelle prozessiert (ER, basal gelegen)
werden und anschließend über Vesikel (Golgi, über dem Nucleus) hinaustransportiert werden
Typen von Pankreas Zellen
- Endokrine: Insulinproduktion
- Exokrine: Verdauungsenzyme (Amylasen, Proteasen)
CAMs = cell adhesion molecules
- Zonula occludens – Tight junction
Æ Abschirmung nach außen
-
Zonula adherens: Cadherine
Æ Verbindung Zelle - Zelle und Zelle - extrazellulärer Matrix
¾ Cadherin = Linker zur nächsten Zelle
¾ Catenin = Linker Cadherin – Cytoskelett
2. Gastrulation
3. Keimblatt entsteht durch epithelial-mesenchymale Transformation während der Gastrulation
8-zell Stadium:
16-zell Stadium:
Kompaktierung durch Zonula occludens
Bastocoel bildet sich Æ neues Milieu
Äußere Zellen: tight junctions
Innere Zellen (inner cell mass=mesenchymal): gap junctions Æ
Eingewanderte Epithelzellen, bei denen die Zelladhesionsmoleküle
eingeschmolzen wurden
3. Somitogenese
Somiten sind transiente embryonale Strukturen
Stadien:
Posterior
Anterior
o Mesenchymales präsomitisches Mesoderm
o Epitheliale Somiten
o Differenzierte, deepithelialisierte Somiten:
¾ Dermomyotom (Pax3)
Dermatom (unten)
Myotom (mitte)
¾ Sklerotom (Pax1) (oben, senkrecht geteilt)
Dermis
Muskeln (MyoD)
Wirbelkörper
4. Zahnentwicklung
Wichtige Zellen
Odontoblasten:
Ameloblasten:
Stärkung der Zähne
Beteiligte Gene
Stadium
Gene im Epithel
Gene im darunter
liegenden Gewebe
Initation
FGF8
Bmp2,4,7
Lef1
Pax9
Msx1
bilden die Zähne aus Kollagen-Fasern (rel. weich)
sekretieren Zahnschmelz = Hydroxyapatit für
Bud stage
Lef1
Pax9
Msx1
Lef1
Bmp4
Cap Stage
FGF4
Bmp2,4,7
shh
Pax9
Msx1
Lef1
Æandere Rolle als in
früheren Stadien
FGF8 im Zähne-induzierenden Epithel induziert Expression von Pax9 im Mesenchym des
Unterkiefers.
BMP4 im Zähne-induzierenden Epithel inhibiert Expression von Pax 9, ebenso BMP 2 im
Mesenchym.
5. Tumorgenese
Carcinom = von Epithelgewebe abgeleiteter Tumor
Basallamina wird von unvollständig terminierten Zellen des Stratum germinativum
durchbrochen Æ Verbreitung von Tumorzellen über das Blutsystem, Bildung von Metastasen
Faktoren der Tumorentstehung
-
Akkumulation von Mutationen verschiedener Moleküle
Verlust von Tumorsupressorgenen p53
Aktivierung von Onkogenen
K-ras
über die Zeit
Tumorbildung durch Viren
SV40 Virus: T-Antigen, das sowohl Rb (inhibiert ZellteilungsTF) als auch p53 (Aktiviert
Sicherheitsbremse) bindet und somit Bindung des TF und Zellproliferation ermöglicht
Signalweg für Zellteilung
Bsp.: humaner EGF
Bei Brustkrebs viele EGF-Rezeptoren Æ vermehrte Zellteilung
Therapie: Herceptin Æ blockiert Rezeptoren und verhindert damit Zellteilung
11. Entwicklung der Vertebraten-Extremitäten
Entwicklung an spezifischen Bereichen entlang der Körperachse durch Induktion, Spezifikation,
Proliferation und Zelltod
- aus Knospen
- Vorderextremitäten vor Hinterextremitäten
- sehr früh in der Entwicklung (5-8. Woche)
1. Induktion der Extremitätenknospen
Hox-Gen Code definiert Lokalisation des Extremitätenfeldes
Retionolsäure-Gradient aktiviert Hox-Gene
- Vorderextremität an Expression von Hoxc-6
- Hinterextremität an Expression von Hoxd10
FGF10 exprimiert im lateralen Plattenmesoderm an Stellen, an denen Extremitätenknospen
entstehen (aus Ansammlung mesenchymaler Zellen des lateralen Platenmesoderms und Somiten)
Bicoid Homeodomain TF wichtig:
- Vorderextremität: Tbx5
- Hinterextremität: Tbx4
Retinolsäure induziert HOX-Gene, TBX4 und TBX5 TF aktivieren spezifische Hox-Gene
In Kombination mit FGF10 entstehen Extremitätenknospen
2. Proximal-distale Achse (Schulter-Hand)
AER = apical ectodermal ridge : apikale ectodermale Leiste Æ FGF8
AER ist Organisator braucht Interaktion mit Mesenchym:
- Mesenchym induziert (FGF10) und erhält AER, determiniert, dass die Extremität wachsen soll
- AER Æ Wachstum des Extremität (Mesenchym proliferiert: progress zone)
Proximal-distales Wachstum: Expansions model: space based Æ spezifische HOX-Gene
determinieren Bereich
3. AP-Achse (Daumen-kleiner Finger)
ZPA = zone of polarising activity Æ SHH (sonic hedgehog)
ZPA ist Organisator, Lage im posterioren Teil der Extremitätenknospe
- Gli3 inhibiert Shh, dHand aktiviert Shh
Shh in Zwischenfingerbereich schafft BMP-Gradient Æ schafft Identität jedes Fingers
4. DV-Achse (Handrücken-Handfläche)
Wnt7a (wingless), Lmx1b Æ Dorsalisierung
Engrailed-1
Æ Ventralisierung
5. Koordinierung der Achsen
ZPA und AER: positive Rückkopplungsschleife zwischen Shh und FGFs
Wnt7a induziert shh
6. Zelltod und Bildung der Finger
Signal für Apoptose: BMPs
Antagonisten der BMPs: gremlins Æ keine Apoptose Æ Schwimmhäute der Enten
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