RISSE UND SCHRÄGBILDER Bei der Darstellung räumlicher Gebilde auf einem Blatt Papier geht eine Dimension verloren; deshalb kann man nie alle Eigenschaften des Körpers massgetreu und winkelgetreu wiedergeben. In der sogenannten Darstellenden Geometrie werden verschiedenste Darstellungsmöglichkeiten behandelt: mehr oder weniger genaue, mehr oder weniger anschauliche, mehr oder weniger aufwendige. Schrägbilder Verschiedene Schrägbilder ein und desselben Würfels; Vorder- und Hinterseite zeigen die wahren Längen und Winkel. Alle andern Flächen erscheinen als Parallelogramme (die Parallelität bleibt bei einem Schrägbild erhalten). Die nach hinten verlaufenden Kanten sind schräg und verkürzt. Wie gross man den Verzerrungswinkel und den Verkürzungsfaktor wählen will ist Ansichtssache. (Bemerkung: bei einem Würfel sind 40° und 135° oft keine gute Idee, da eine Diagonale hinter den Kanten verschwindet.) Um Linien zu zeichnen, die in anderen Richtungen verlaufen, hält man sich am besten an ein rechtwinkliges Achsenkreuz. Beachten Sie in der Figur rechts die Hilfslinien! Flü 2004 37 Isometrische Axonometrie (Kavalier- oder Militärperspektive) Die Grundrisse erscheinen in wahrer Gestalt (Winkel und Grösse); senkrechte Linien sind vertikal und zeigen sich in wahrer Länge. Auch hier sind Varianten in Bezug auf Drehwinkel denkbar. Nur bei der Isometrie müssen auch alle Kanten des Würfels gleich lang sein, wenn wir nur von Axonometrie sprechen, sind Verkürzungen möglich. Perspektivische Bilder Aufwendig herzustellen! Hier zwei Beispiele mit Horizontlinie und zwei Fluchtpunkten. 38 Flü 2004 Grund- Auf- und Seitenriss z Räumliche Koordinatensysteme werden wir so, wie das Bild rechts zeigt, zeichnen. Die Einheiten auf der x-Achse werden verkürzt eingetragen. Die xy-Ebene heisst Grundrissebene 1, die yz-Ebene ist die Aufrissebene 2, die xz-Ebene heisst Seitenrissebene 3. x Seitenriss z y 1 Aufriss y x Grundriss Hier sehen Sie ein Beispiel, das alle drei Risse zeigt. Die sind hier auch notwendig. Es gibt aber viele Beispiele, bei denen Grund- und Aufriss genügen - vorausgesetzt die Figur steht vernünftig da. Der Grundriss zeigt den Körper von oben. Der Aufriss zeigt den Körper von vorne. Im Seitenriss wird der Körper von der rechten Seite her gesehen. Notwendige unsichtbare Linien können gestrichelt eingezeichnet werden. Der Seitenriss wird manchmal auch um 90° gedreht neben dem Grundriss angeordnet. Flü 2004 39 ÜBUNGEN ZUR RAUMGEOMETRIE 62. 40 Zeichnen Sie von den folgenden Linien und Figuren jeweils den Grundriss und den Aufriss. a) b) c) d) e) f) g) h) Flü 2004 63. Zeichnen Sie die durch Grund- und Aufriss gegebene Figur in den Würfel. Nicht angegebene Masse sind halbe oder drittel Kantenlängen. a) A‘‘ b) B‘‘ A‘ B‘ c) d) e) f) B‘‘ A‘‘ B‘ A‘ g) Flü 2004 h) 41 64. Die folgenden Körper sind aus einem Würfel herausgeschnitten. Zeichnen Sie Grund-, Auf- und Seitenriss. a) b) c) d) 42 Flü 2004 65. Die folgenden Körper sind Grund-, Auf- und Seitenriss gegeben. Zeichnen Sie den Körper. a) b) c) d) Flü 2004 43 66. 67. 44 Die folgenden Körper sind aus kleinen Würfeln zusammengesetzt. Zeichnen Sie Grund-, Auf- und Seitenriss. a) b) c) d) Sie sehen die Risse einiger Körper, die aus kleinen Würfeln zusammengesetzt sind. Zeichnen Sie sie. a) b) c) d) Flü 2004 Übungen zur Raumgeometrie 62 63 64 Flü 2004 a) b) c) d) e) f) g) h) a) b) c) d) e) f) g) h) a) b) c) d) 47 65 66 67 48 a) b) c) d) a) b) c) d) a) b) c) d) Flü 2004