ZMK Vorlesung 1

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Vesiculo-bullöse Erkrankungen
1. Virale Erkrankungen
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Herpes Simplex Virus Infektionen
Varicella-Zoster Infektionen
Hand, Fuss und Mund Erkrankung
Herpangina
Masern (Rubeola)
2. Immunologische Erkrankungen:
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Pemphigus vulgaris
Vernarbendes (cicatricales) Pemphigoid
Bullöses Pemphigoid
Dermatitis Herpetiformis
Lineare IgA Erkrankung
3. Hereditäre Erkrankungen
– Epidermolysis Bullosa
•
Acht humanpathogene Arten sind bekannt, die auch als
– Humane Herpesviren (HHV) bezeichnet und von 1 bis 8
durchnummeriert werden.
– Die einzelnen Arten sind jeweils Auslöser für spezifische Krankheiten:
•
Alpha-Herpesviren replizieren schnell, haben ein breites Wirtsspektrum
und überleben in den Ganglien des Wirtes dauerhaft
•
HHV-1: Herpes simplex Typ1 (HSV-1) - Krankheitsbild:
•
Gingivostomatitis herpetica als Primärinfektion
•
Als Reaktivierung: Herpes simplex, Herpes labialis
•
HHV-2: Herpes simplex Typ2 (HSV-2) - Krankheitsbild: Herpes simplex,
Herpes genitalis
•
HHV-3: Varizella-Zoster-Virus (VZV) - Krankheitsbild: Windpocken als
Primärinfektion. Als Reaktivierung: Gürtelrose (Herpes Zoster)
•
Beta-Herpesviren replizieren langsam, haben ein enges Wirtsspektrum und
führen bei den infizierten Zellen zu starker Vergrößung (Cytomegalie)
•
HHV-5: Cytomegalovirus (CMV) - Krankheitsbild: CMV-Pneumonie, CMVSialoadenitis, Kolitis u. a.
•
HHV-6: Humanes Herpes-Virus-6 - Krankheitsbild: Drei-Tage-Fieber
•
HHV-7: Humanes Herpes-Virus-7 - Krankheitsbild: Drei-Tage-Fieber,
Pityriasis rosea
•
Gamma-Herpesviren haben sehr unterschiedliche Replikationszeiten und
zeigen ein sehr enges Wirtsspektrum
•
HHV-4: Epstein-Barr-Virus (EBV): - Krankheitsbild: Pfeiffersches
Drüsenfieber, Nasopharynxkarzinom, (Morbus Hodgkin: Verdacht auf
Kofaktor, jedoch nicht nachgewiesen), Non-Hodgkin-Lymphome (u.a.
Burkitt-Lymphom), Post-Transplantations-Lymphoproliferation (PTLD)
•
HHV-8: Humanes Herpes-Virus-8 - Krankheitsbild: Kaposi-Sarkom,
bestimmte Lymphome
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Verbreitung
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Herpesviren sind bei Wirbeltieren und beim Menschen weit verbreitet.
•
Etwa 85% (50-95%) der Bevölkerung sind weltweit mit HSV-1 und 25%
(5-50%) mit HSV-2 infiziert sind, gesicherte Zahlen gibt es jedoch weder für
Deutschland noch weltweit.
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Etwa 30% der Infizierten haben rekurrente Infektionen und ca. 1% der
Virusträger erleiden häufig, d. h. 1x pro Monat ein Wiederaufflammen der
latenten Herpesinfektion.
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Übertragung
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Alpha-Herpesviren infizieren in der Regel zuerst Epithelzellen (z. B. Hautoder Schleimzellen).
•
Hier kommt es zu einer starken Virusvermehrung und zum Absterben der
infizierten Zellen. Bevor das Immunsystem die Infektion unter Kontrolle
gebracht hat, infizieren die Viren auch bestimmte Nervenzellen.
•
Im Zellkern dieser Neuronen wird die virale DNA neben der Neuronen-DNA
als episomale DNA abgelegt (die im Kern angelangte, virale DNA schließt
sich zu einem Ring).
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In dieser Form verhält sich das Virus dann still und ist für das Immunsystem
nicht zu entdecken (latente Infektion).
•
Durch bestimmte Einflüsse (z.B. Immunsuppression, Stress (z. B. Ekel),
Krankheit, Hormonschwankungen, UV-Strahlung) wird das Virus wieder
aktiv, zerstört die Nervenzelle und befällt dann erneut Epithelzellen, so dass
eine akute Herpeserkrankung auftritt.
Gingivostomatitis herpetica
männl 33 Jahre
Gingivostomatitis herpetica
Gingivostomatitis herpetica
Gingivostomatitis herpetica
Herpes labialis
Herpes palatinus
Virale Infektionen
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Therapie der Herpesviren
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Wirkungsweise
Aciclovir wird nur durch die virale Thymidinkinase
in die Monophospatform überführt.
Dabei wirkt die virale Thymidinkinase weit (3000
mal) effektiver bei der Phosporylierung als die
zelluläre Thymidinkinase. Anschließend wird die
Monophospatform durch die zelluläre Kinasen
weiter phosporyliert in die aktive Triphosphatform, Aciclo-GTP.
Aciclo-GTP hemmt sehr wirkungsvoll virale DNAPolymerase; es hat eine ungefähr 100 mal
höhere Affinität zu viraler als zu zellulärer
Polymerase.
Die Monophosphatform des Aciclovirs wird aber
auch in die virale DNA eingebaut, was bei der
Eiweißsynthese zum Kettenabbruch führt.
Es wurde nachgewiesen, dass virale Enzyme
Aciclo-GMP nicht aus der Kette entfernen
können, was zur nachhaltigen Hemmung der
DNA-Polymerase führt.
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Das Zytomegalievirus (ZMV)
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Infektion:
Zytomegalievirus (ZMV) aus der Familie der Herpesviren.
Inkubationszeit: 2-6 Wochen.
Symptome:
Fieber, Lymphpknotenschwellung, Kopf- und
Gliederschmerzen, evt. Hepatitis, Polyneuritis.
Schwangerschaft:
Schwere Schädigungen und Lebensgefahr des Kinders bei Infektion der Mutter
während der Schwangerschaft. Embryopathien sind meldepflichtig.
Komplikationen:
Bei immungeschwächten Menschen schwerer Krankheitsverlauf mit
Lungenentzündung, Geschwürbildung und bakteriellen Begleitinfektionen.
Therapie
Antivirale Behandlung nur bei immungeschwächten Menschen erforderlich.
Ganciclovir oder Fosarnet sind erfolgreicher als Aciclovir. Bei bakteriellen
Infektionen sofort Antibiotika. Ansonsten symptomatische Behandlung
ausreichend.
Vorbeugung
Bei immungeschwächten Menschen kann eine Impfung die Symtomatik
abschwächen.
Es bleibt nach einer Infektion lebenslang in den menschlichen Zellen.
Auch nach Beendigung der Erkrankung kann es noch wochenlang mit Speichel
und Urin ausgeschieden werden
Nosokomiale Infektionen durch Viren: CMV
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Cytomegaloviren sind umhüllte, doppelsträngige DNA-Viren. Wie andere
Mitglieder dieser Gruppe führen sie zu latenten, reaktivierbaren
Infektionen
Hemmung der Virusvermehrung durch Ganciclovir und Foscarnet
Krankheitsbilder und -verläufe: Bei Personen mit reifem, intaktem
Immunsystem verläuft die HCMV-Infektion entweder asymptomatisch
oder sehr viel seltener ähnlich einer infektösen Mononukleose.
Etwa jedes 100.-300. Neugeborene ist kongenital infiziert. Von den
Infizierten zeigen 90-95% bei Gehurt keine Symptome, Fehlbildungen
kommen vor.
Dagegen können bei 10-15% der intrauterin Infizierten, scheinbar
gesunden Neugeborenen noch in späteren Jahren Schäden, wie
geistige Retardierung, Schädigung der Motorik und
Innenohrschwerhörigkeit, aufgedeckt werden.
Fruchtschäden sind wohl nur bei Primärinfektion der Mutter in der
Schwangerschaft zu befürchten.
Viele Neugeborene werden unter der Geburt oder durch Muttermilch
infiziert. Derartige Infektionen verlaufen beim reifen Neugeborenen i. d.
R. ohne wesentliche Symptome.
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Die HCMV-Infektion hat durch die rasch ansteigende Zahl immunsupprirnierter Patienten besondere Bedeutung erlangt
Die HCMV-Erkrankung ist trotz Spenderselektion und Chemotherapie z.
Zt. die wichtigste infektiöse Todesursache nach Knochenmarkstransplantationen und eine sehr gefährliche Komplikation nach Organtransplantationen
Epidemiologie: Die Inkubationszeit variiert stark und liegt zwischen 2
und 7 Wochen.
Wichtige Infektionsquellen sind diaplazentar, unter der Geburt oder über
die Muttermilch infizierte Kinder, die das Virus über Jahre massiv mit
Sekreten und Urin ausscheidenden können.
Die Übertragung von Kleinkindern auf Pflegepersonen bei Haus- und
Kinderstättenpflege ist relativ häufig.
Auch primär infizierte Erwachsene und solche mit Immundefekt können
das Virus über Monate ausscheiden. Epidemiologisch wichtig sind
asympto-matische Reaktivierung in der normalen Bevölkerung.
In der erwachsenen Bevölkerung liegen die Ausscheidungsraten bei 1-3
%. Gravidität begünstigt Reaktivierungen, und bis zum Ende der
Schwangerschaft ist die Ausscheiderrate etwa doppelt so hoch wie bei
Nichtgraviden.
HCMV
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Übertragung
Diaplazentar und perinatal
Sexuelle Übertragung
Transfer durch Speichel
Antikörperprävalenz bei jungen Erwachsenen ca. bei 40
– 60 %
CMV Ulzera
Nach 4 Wochen antiviraler
Therapie
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Das Drei-Tage-Fieber (Exanthema subitum, Roseola infantum) ist eine ansteckende Erkrankung, die durch zwei
verschiedene Typen des Humanen Herpes Virus verursacht wird und zählt zu den Kinderkrankheiten. Auf ein
meist dreitägiges Fieber folgt ein Hautausschlag. Komplikationen sind selten, weshalb sich die Behandlung auf
symptomatische Maßnahmen beschränkt. Eine Impfung gibt es nicht.
Erreger
Das Drei-Tage-Fieber wird durch das Humane Herpesvirus Typ 6 (HHV-6) oder Typ 7 (HHV-7) ausgelöst. HHV-6
und HHV-7 sind doppelsträngige DNA-Viren und mit dem Cytomegalie-Virus (CMV) eng verwandt. Von HHV-6
existieren zwei Serotypen (6A und 6B). In Europa erkranken Kinder praktisch nur an Typ 6B. Nach Abklingen der
akuten Infektion persistiert das Virus im Wirtsorganismus und kann z. B. bei Immunsuppression reaktiviert
werden.
Symptome
Das Drei-Tage-Fieber ist eine Erkrankung des Säuglings- oder frühen Kleinkindesalters, Kinder jenseits des
zweiten Lebensjahres erkranken quasi nicht. Bei typischen Verlauf besteht drei Tage (maximal 2 - 8) anhaltendes
hohes Fieber. Bei Entfieberung tritt ein Hautausschlag mit feinen, manchmal auch leicht erhabenen Flecken auf,
der typischerweise am Stamm und im Nacken lokalisiert ist. Die Flecken können zusammenfließen und sich auf
Gesicht und Extremitäten ausbreiten.
Epidemiologie
Humane Herpes-Viren kommen auf der ganzen Welt vor. Erregerreservoir ist nur der Mensch. Die Übertragung
erfolgt überwiegend durch Speichel, möglicherweise auch durch Tröpfcheninfektion. Gesunde HHV-seropositive
Kinder und Erwachsene können immer wieder HHV im Speichel ausscheiden. Dadurch stellen diese Personen
eine kontinuierliche Erregerquelle dar. Die Inkubationszeit beträgt fünf - 15 Tage.
Komplikationen
Zu den häufigsten Komplikationen durch die HHV-6 und -7 gehören Durchfall und Erbrechen, Schwellung der
Augenlider, Papeln auf dem weichen Gaumen und am Zäpfchen, Husten, Schwellung der Halslymphknoten,
vorgewölbte und gespannte Fontanelle sowie Fieberkrämpfe. Letztere scheinen bei HHV-7 etwas häufiger
aufzutreten als bei HHV-6.
Diagnose
Bei typischer Klinik mit Auftreten des Hautausschlags nach Entfieberung wird die Diagnose klinisch gestellt.
Prinzipiell kann eine vermutete Primärinfektion durch den Nachweis von HHV-spezifischen IgM-Antikörpern
betätigt werden. Humane Herpesviren selbst können Blut, Speichel und Liquor, HHV-7 auch in Muttermilch
nachgewiesen werden. Diese Untersuchungen haben aber kaum praktische sondern eher wissenschaftliche
Bedeutung.
Therapie
Die meisten Infektionen erfordern keine Therapie. Bei hohem Fieber erfolgt eine symptomatische Fiebersenkung.
Beim Auftreteten von Fieberkrämpfen müssen diese natürlich durch eine spezifische krampflösende Medikation
behandelt werden. Eine virusspezifische Therapie gibt es nicht.
Prophylaxe
Eine Isolierung von Kindern mit akuter HHV-Infektion ist nicht erforderlich. Eine Impfung existiert nicht. Über die
prophylaktische Wirkung von Immunglobulinen liegen bisher keine Erkenntnisse vor.
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Epstein-Barr-Virus
•
Epstein-Barr Virus (syn. Human Herpesvirus type 4)
•
Das Epstein-Barr-Virus (EBV, nach Sir Michael Anthony Epstein, *
1921) ist ein humanpathogenes, behülltes, doppelsträngiges DNAVirus aus der Familie der Herpesviridae bzw. der Herpetoviridae.
•
Das Virus ist verantwortlich für das Pfeiffersche Drüsenfieber und
das Burkitt-Lymphom und die orale Haarleukoplakie.
•
Übertragung
•
Hauptübertragungsweg des Virus ist eine Tröpfcheninfektion oder
eine Kontaktinfektion (besonders Speichel) bzw. Schmierinfektion,
seltener sind Übertragungen im Rahmen von Transplantationen
oder Bluttransfusionen.
•
Epstein-Barr-Virus
•
Infektionsfolgen
•
Bei jugendlichen oder erwachsenen Infizierten kommt es in 30 – 60 % aller
Fälle zum Ausbruch einer infektiösen Mononukleose (Pfeiffersches
Drüsenfieber), jeder Infektion folgt im Normalfall eine lebenslange Resistenz
gegen diese Krankheit.
•
Als seltene Komplikation kann das Burkitt-Lymphom entstehen.
•
Im höheren Lebensalter sind 95 % der Menschen mit EBV infiziert. Auch
nach der Heilung der Mononukleose bleibt das Epstein-Barr-Virus im
Körper.
•
Es kann wie alle Herpesviren reaktivieren. Dabei treten verschiedenartige
mehr oder weniger schwerwiegende Krankheitserscheinungen auf.
•
Im asiatischen Raum gilt eine EBV-Infektion als Risikofaktor für Tumoren
der Nase oder des Kehlkopfes (Nasopharynxkarzinom).
Mononukleose
OHL
HIV-Lymphom
Hand-, Fuss- und Mund-Erkrankung
Ätiologie und Pathogenese
• Cosackieviren gehören zur Familie der Picornaviren (RNAViren)
• Benannt nach einem New Yorker Stadtteil, wo die
Erkrankung zuerst identifziert wurde
• Verschiedene Cosackieviren können oral Blasen
induzieren
• Hierzu gehört die HMF-Krankheit und die Herpangina
Hand, Fuss und Mund Erkrankung
• HFM ist eine hochkontagiöse virale Infektion, die in der
Regel durch Coxsackie Type A 16 hervorgerufen wird
• Gelegentlich wurden serologisch auch die Subtypen A5,
A9, A10, B2, B5 und das Enterovirus 71 isoliert
• Die Übertragung erfolgt aerogen über Tröpfchen oder
fäkal-oral
• Mit zunehmender Virämie treten Effloreszenzen an den
Schleimhäuten und der Haut der Hände und Füße auf
Hand, Fuss und Mund Erkrankung
• Klinisches Bild: Die Erkrankung tritt epidemisch oder
endemisch auf und betrifft vor allem Kinder unter 5 Jahren
• Nach einer kurzen Inkubationszeit erfolgt innerhalb von 1 – 2
Wochen die spontane Abheilung
• Die klinischen Beschwerden sind in der Regel gering mit
leichtem Fieber, Unwohlsein, Lymphadenopathie.
• Die oralen Manifestationen verursachen die Hauptbeschwerden
(Schmerzen)
• Die oralen Läsionen beginnen als Blasen, die schnell platzen und
fibrinbedeckte Ulzerationen hinterlassen, sie sind von einem
erythematösen Halo umgeben
• Die multiplen Blasen können an jeder Stelle in der Mundhöhle
auftreten, vor allem Gaumen, Zunge und Wange sind die
bevorzugten Prädilektionsstellen
• Multiple maculo-papuläre Läsionen treten parallel an Hand und
Füßen auf. Es bilden sich Blasen, die aufplatzen und
Ulzerationen hinterlassen können (Krustenbildung)
Vesiculo-bullöse Erkrankungen
1. Virale Erkrankungen
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Herpes Simplex Virus Infektionen
Varicella-Zoster Infektionen
Hand, Fuss und Mund Erkrankung
Herpangina
Masern (Rubeola)
2. Immunologische Erkrankungen:
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Pemphigus vulgaris
Vernarbendes (cicatricales) Pemphigoid
Bullöses Pemphigoid
Dermatitis Herpetiformis
Lineare IgA Erkrankung
3. Hereditäre Erkrankungen
– Epidermolysis Bullosa
Definition: Gingivitis Desquamativa
•
Klinisch gleichartig erscheinende desquamative Veränderungen
der Gingiva, die aus heutiger Sicht alleinige Manifestation
nosologisch unterschiedlicher Erkrankungen sein können
•
Verbesserte immunologische Untersuchungsmethoden führten zu
einer wesentlichen Wissenserweiterung und erlauben heute im
Einzelfall eine genauere Zuordnung
•
Überwiegend Frauen mit einem Altersgipfel zwischen dem 40. und
60. Lebensalter betroffen- hormonaler Haushalt wird als CoFaktor vermutet
Klinisches Erscheinungbild
•
variabel
•
stets ausgeprägtes Erythem der marginalen Gingiva
•
in aller Regel auf der vestibulären Seite
•
Blasenbildung durch subepitheliale Spaltbildung möglich
(Nikolski +)
•
Epithelverlust bei geringfügiger mechanischer Irritation
•
schmerzhafte Erosionen mit schlechter Heilungstendenz
•
unvollständige Epithelregeneration
Unterschied zu sonstigen Gingivitiden:
•
kann auch im Bereich plaquefreier Zähne auftreten
•
zahnloser Alveolarfortsatz
Klinisches Erscheinungsbild
Pemphigus vulgaris
•
•
•
•
Der Pemphigus vulgaris ist eine Haut- und Mundschleimhauterkrankung
aus der Gruppe der blasenbildenden Autoimmunerkrankungen.
Er zeichnet sich durch Blasenbildung, sowie durch eine Akantholyse der
unteren Schichten der Epidermis und Mukosa aus.
Ursächlich sind IgG-Autoantikörper gegen Desmoglein 3 ("PemphigusAntikörper"), welche in den Interzellularräumen der betroffenen Hautareale,
sowie im Serum der Erkrankten nachgewiesen werden können.
Die Erkrankung ist insgesamt selten und betrifft überwiegend Menschen im
mittleren und höheren Lebensalter. Eine geschlechtsspezifische Häufung ist
nicht bekannt.
Pemphigus vulgaris
• Mukokutane Erkrankung mit intraepithelialer Blasenbildung
• Verlust des interzellulären Haltes im Stratum spinosum
• Untergruppen sind der P. vegetans, P. foliaceus
Ätiologie und Pathogenese
• Zirkulierende Autoantikörper (IgG), die gegen Bestandteile der
Desmosomen im Stratum spinosum gerichtet sind (Desmoglein 3)
• Die Schwere des Krankheitsbildes korreliert mit dem
Antikörpertiter
• Es wird angenommen, dass der Pemphigus-AK ein intrazelluläres
Protein aktiviert
Pemphigus vulgaris - Symptome
•
Die Erkrankung beginnt bei über der Hälfte der Betroffenen mit
einem Befall der Mundschleimhaut. Es entstehen hier rasch
platzende Blasen, die leicht bluten und schmerzhafte Erosionen
hinterlassen.
•
•
•
Differentialdiagnosen
Bullöses Pemphigoid
Dermatitis herpetitiformis Duhring
Pemphigus vulgaris
•
•
•
•
Histopathologie
Es zeigen sich suprabasal gelegene,
akantholytische Blasen. Die basalen
Keratinozyten bleiben intakt, darunter ist die
Dermis von Leukozyten infiltriert. Im Lumen der
Blasen finden sich "Pemphigus-Zellen".
Therapie
Vowiegend wird die Erkrankung mit der
systemischen Gabe von Glukokortikoiden
behandelt. Initial haben sich dabei hohe Dosen
bewährt (z.B. 150mg Prednison/d), die im
Verlaufe immer weiter reduziert werden, bis eine
minimale Erhaltungsdosis gefunden werden kann.
Liegt diese über der so genannten CushingSchwelle, so werden zusätzlich
Immunsuppressiva eingesetzt, um die dauerhafte
Gabe von Glukokortikoiden möglichst gering zu
halten (z.b. 150 mg Imurek/d
Pemphigus vulgaris
•
•
Prognose
Es gibt sowohl akute, als auch chronische Verläufe. Seit dem
Einsatz von Glukokortikoiden und Immunsupressiva hat sich die
Prognose deutlich der Erkrankung deutlich verbessert.
Todesursachen sind heutzutage meist die Folgen einer langfristigen
Therapie mit Glukokortikoiden und Immunsupressiva
zurückzuführen.
Pemphigus vulgaris
Klinisches Bild
• Ca. 60 % der Patienten zeigen zuerst orale Manifestationen
• Hautmanifestationen können erst 1 Jahr später auftreten
• Blasenbildung mit nachfolgenden Ulzerationen
• Die Ulzerationen reichen von aphthenähnlichen bis großen
Ulzerationen
• Gleiche Geschlechtsverteilung
• Genetische und ethnische Faktoren begünstigen das Auftreten
des Pemphigus vulgaris
• Zusätzlich können weitere Autoimmunerkrankungen auftreten:
Myasthenia gravis, Lupus erythematodes, rheumatoide
Arthritis, Sjögren Syndrom
Cicatricales Pemphigoid
• Synonym ist benignes Schleimhautpemphigoid
Ätiologie und Pathogenese:
• Autoimmunerkrankung mit unbekannter Ursache
Immunologie:
• Ablagerungen von IgG und Komplement in der Basalmembranzone
• Die molekularen Ziele sind wahrscheinlich Laminin 5 und ein sogen.
bullöses Pemphigoidantigen mit 180 kd
• Nur selten lassen sich zirkulierende AK nachweisen (geringer Titer)
Cicatricales Pemphigoid
Klinisches Bild
• Erkrankung der Erwachsenen und Älteren
Orale Manifestationen:
• Erosionen, Desquamationen, vesiculo-bullöse Eruptionen
• Betroffen sind Gingiva, Kieferkammmukosa, Wange, Zunge,
Mundboden
• Die Läsionen sind chronisch und heilen mit Narben-bildung vor
allem an Konjunktiven, Larynx, Genitalien, Ösophagus und
Haut
• Mit zunehmendem Verlauf nimmt der Schmerz ab
• An Läsionen angrenzendes intaktes Epithel läßt sich oftmals
abschieben
Cicatricales Pemphigoid
Histopathologie:
• Spaltbildung subepithelial
• In der Lamina propria finden sich oftmals Lymphozyten
• Nachweis von IgG und C3
Therapie:
• bei isolierten oralen Manifestationen lokale
Corticoidtherapie
• Systemisch sind hohe Corticoiddosen notwendig
• Bei schweren Krankheitsverläufen sind immunsuppressive Therapien möglich
vernarbendes Schleimhautpemphigoid -
nach dreijähriger immunsuppressiver Therapie
Lichenoide Variante des vernarbenden –
Pemphigoids
V.a. DNA-Aneuploidie 9cee = 1
Therapie des vernarbenden Schleimhautpemphigoids mit
Tacrolimus
• Behandlung des oralen Lichen planus:
– Vente et al., Br J Dermatol 1999; 140: 338-342
– Lener et al., Arch Dermatol 2001; 137: 419 – 422
• Wirkungsweise:
• Inhibition der Calcineurin Aktivität
• Hemmung der Aktivierung und Proliferation von TZellen und der Produktion von Zytokinen (z.B. IL-2,
IL-3, IL-4, IL-5, IFN-g and GM-CSF)
• Wirkung auf antigenpräsentierende Zellen (z.B.
Langerhans Zellen) und Mastzellen
•
•
2 Packungsgrößen: 30g (N2) und 60g
(N3)
2 Konzentrationen: 0,1% und 0,03%
Focus on tacrolimus – mode of action
• Inhibits calcineurin activity
– Blocks:
– activation and proliferation of T cells
• production of numerous cytokines (including IL-2, IL-3,
IL-4, IL-5, IFN-g and GM-CSF)
–
–
–
–
Also targets AD pathogenesis through effects on:
epidermal APCs, such as Langerhans cells
eosinophils
mast cells and basophils
APCs = antigen-presenting cells; GM-CSF =
granulocyte – macrophage
colony-stimulating factor; IFN = interferon; IL =
interleukin
Fotodokumentation 1
Vor
Therapiebeginn
Nach 4 Monaten
Fotodokumentation 2
Vor
Therapiebeginn
Nach 6 Wochen
Nip-Nip-Lösung (Cortisonlösung)
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•
•
•
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Prednisolon Hemisuccinat
Methylis parahydroxybenzoat
Prophylis parahydroxybenzoat
Methylhydroxyprophylcellulose
Olivae oleum
Tylose C 600
Aqua purificata
2,5 g
0,14 g
0,06 g
1,20 g
100,00 g
2,8 g
393,30 g
Protopic-Spüllösung (Tacrolimus)
•
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•
•
Tacrolimus
Propylenglycol
Polysorbat 20
Aqua purificata
0,5 mg
25,0
7,5
467,5
Bullöses Pemphigoid
• Dem cicatricalen Pemphigoid sehr ähnlich
• Wahrscheinlich ähnliche ätiologische und pathogenetische
Mechansimen
• Im Gegensatz zum c. P. sind zirkulierende AK nachweisbar
• Die Bindung zirkulierender AK führt zur Einwanderung neutrophiler
und eosinophiler Granulozyten
• Diese Zellen sezernieren proteolytische Enzyme
Klinisches Bild: Typische Erkrankung im fortgeschrittenen Lebensalter
• Gleiche Geschlechtsverteilung
• Primäre Beteiligung der Haut
• Orale Manifestationen bei ca. 1/3 der Patienten
• Orale Läsionen können nicht vom cic. P. unterschieden werden
• Der AK-Titer korreliert nicht mit dem klinischen Verlauf
• Es gibt Phasen eine spontanen Remission
Therapie: Systemische Gabe von Corticosteroiden
• Nicht-steroidale immunsuppressive Therapie
Bull. Pemphigoid,
Pat. 70 Jahre
Klinik: Kopfhaut und Arm
Dermatitis herpetiformis
• Hauterkrankung, die nur selten orale Manifestationen zeigt
• Ursache unbekannt
• Keine Assoziation zu Herpesviren
Ätiologie und Pathogenese
• Keine zirkulierenden AK bekannt
• Ablagerungen von IgA
• Zellvermittelte Immunität evtl. relevant
• Bei den meisten Patienten zeigt eine diätische Therapie (fettfrei,
glutenfrei) gute Erfolge
Klinisches Bild
• Kutane Effloreszenen sind papelartig, erythematös, vesiculär und
oftmals mit intensivem Juckreiz verbunden
• Intensive Beteiligung des Gesichtes und der Kopfhaut
Histopathologie: Ansammlungen von Neutrophilen, Eosinophilen, und
Fibrin. Nachweis von IgA an den Bindegewebsspitzen
Therapie mit Dapsone, Sulfapyrdine
• Lebenslanger Verlauf mit symptomfreien Intervallen
Lineare IgA Erkrankung
• Chronische Autoimmunerkrankung der Haut mit häufiger
oraler Beteiligung (Gingiva)
• Im Gegensatz zur Dermatitis herpetiformis keine
Assoziation zur Gluten-empfindlichen Enteropathie
Case report
A 69-year-old male patient showed severe and very painful ulzers on buccal
mucosa which persisted for over 15 years. Laryngoscopically an involvement of the pharyngeal mucosa and especially the epiglottis was seen with
mucosal ulzers and numerous scars. The original diagnosis was oral lichen
planus for about 15 years.
The diagnosis of linear IgA-disease was confirmed after excisional biopsy
using conventional histopathology showing a subepithelial blister and DIF
demonstrating linear deposits of IgA at the BMZ.
Nach 6 Monaten Therapie:
Combination of local tacrolimus
(T) and systemic
mycophenolate motefil (MMF).
MMF is an immunosuppressive
drug that selectively inhibits T
and B lymphocytes by
suppressing de novo purine
synthesis.
MMF selectively inhibits their
proliferation and antibody
production. Tacrolimus is a
macrolid lactone that blocks
the activation and proliferation
of T cells and the production of
numerous cytokines (including
IL-2, IL-3, IL-4, IL-5, IFN-γ).
•
•
•
•
•
Epidermolysis bullosa (EB) ist eine genetisch bedingte Hauterkrankung,
wird je nach Subtyp autosomal-dominat oder rezessiv vererbt
je nach Subtyp Blasen und Wunden mit Narbenbildung entstehen (am und
im ganzen Körper, z. B. auch Mund und Speiseröhre).
Seit 1999 wird die EB nach Expertenkonsens in drei Hauptformen unterteilt,
ausgeprägte genetische Vielfalt
Epidermolysis bullosa
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