Präsentation und nonverbale Kommunikation Der erste Eindruck Der erste Eindruck der von einer Person beim Kennenlernen gewonnen wird - ist entscheidend – nun, eine alte „Weisheit“. Wir wissen aber auch wir trügerisch ein positiver oder auch negativer erster Eindruck eines Menschen sein kann... und wie wichtig es ist u.U. den ersten Eindruck zu überdenken und je nach dem anzupassen. Tatsache ist es aber, dass nonverbale Signale beim ersten Eindruck eine wichtige Rolle spielen. Etwa 95 % des ersten Eindrucks werden bestimmt von Aussehen, Kleidung, Haltung, Gestik und Mimik, Sprechgeschwindigkeit, Stimmlage, Betonung und Modulation (Dialekt) und nur 3 % von dem, was gesprochen wird. Neuropsychologen haben herausgefunden, dass zu Beginn einer jeden Begegnung und eines jeden Gesprächs die Glaubhaftigkeit des Partners eingeschätzt wird. Dies geschieht innerhalb ca. einer Sekunde völlig unbewusst über eine Analyse des Gesichtsausdrucks (besonders Augen- und Mundstellung), der Tönung der Stimme (Prosodie) und der Körperhaltung. Darauf ist bei der Präsentation zu achten. Informationskanäle Nonverbale Botschaften werden im allgemeinen auf mehreren Informationskanälen gleichzeitig gesendet und empfangen. Wir kommunizieren gleichermaßen mit Blick, Gesichtsausdruck, Haltung, Gestik, Stimmqualität, Kleidung und Distanzverhalten. Für gewöhnlich sind auch diese Botschaften untereinander und mit unseren verbalen Botschaften koordiniert. Beispielsweise können wir eine Geste durch das Signal eines anderen Kanals, etwa durch Blickkontakt, näher qualifizieren. Die verschiedenen Kommunikationskanäle werden gewöhnlich koordiniert eingesetzt. Blick, Raumverhalten, Gesten und Gesichtsausdruck unterstützen und verstärken einander. Im folgenden werden die grundlegenden nonverbalen Informationskanäle näher beschrieben. Weiterhin geht es darum, individuelle Unterschiede anzusprechen hinsichtlich der Art und Weise, wie Menschen ihre emotionalen Regungen und Stimmungen durch ihr nonverbales Verhalten zum Ausdruck bringen: Dies wird als emotionale Ausdrucksfähigkeit bezeichnet. Die grundlegende Frage der nonverbalen Kommunikation ist : • • Mit welchen Gesten/welcher Mimik werden Gefühle und Stimmungen ausgedrückt? Welche Gesten haben welche Bedeutung? Informationen über unsere inneren Zustände werden im wesentlichen über fünf Informationskanäle zum Ausdruck gebracht: • Gesichtsausdruck • Augenkontakt • Körperbewegungen • Körperhaltungen • Berührungen Der Gesichtsausdruck Schon vor 2000 Jahren schrieb der römische Schriftsteller Cicero: Das Gesicht ist der Spiegel der Seele. Dieser Satz beinhaltet die These, dass menschliche Gefühle und Stimmungen meist im Gesicht widergespiegelt sind und von anderen wahrgenommen werden können. Das Gesicht offenbart hauptsächlich sechs verschiedene Emotionen: • Angst • Furcht • Glück • Trauer • Überraschung • Abscheu In der Realität treten diese verschiedenen Basis-Emotionen selten in reiner, meist in mehr oder minder gemischter Form auf: z.B. Überraschung mit Furcht. Außerdem kann jede Emotion sehr unterschiedliche Ausprägungsgrade aufweisen. Obwohl es nur wenige Basis-Emotionen gibt, findet sich im Alltag aufgrund der vielfältigen Kombinationsmöglichkeiten und Ausprägungsgrade eine unendliche Vielfalt von Gesichtsausdrücken. Augenkontakt „Die Augen - das Fenster zur Seele.“ Häufige Blickzuwendungen werden als Aufmerksamkeit, Zuneigung oder Freundlichkeit. Umgekehrt, wenn ein Gegenüber den Blickkontakt vermeidet, kann das als Desinteresse, Gleichgültigkeit, Abwesendheit oder Ängstlichkeit gedeutet werden. Langes und intensives anschauen wird häufig als aufdringlich, oder als Aggressivität empfunden. Körperhaltungen/Körperbewegungen Die Beziehung im zwischenmenschlichen Bereich wird unter anderem durch Körperhaltungen-/Bewegungen definiert. Hierzu spielt die Nähe und Ferne der kommunizierenden Menschen eine wesentliche Rolle. Nonverbal wird dies in sogenannte Distanzzonen ausgedrückt: Intime Distanz Sie reicht vom direkten körperlichen Kontakt bis zu einer Entfernung von ca. 60 cm. Unter Fremden ist das Eindringen in diese Intimzone unschicklich. Häufig begegnet man Personen, die diese unsichtbare Grenze im Gespräch immer wieder überschreiten. Diese Zone ist vom Status des (Gesprächs)Partners sowie der eigenen Stimmung abhängig. Im Normalfall werden nur sehr eng Vertraute in diese Intimzone gelassen, also Intimpartner oder enge Verwandte. Andere werden um ca. eine halbe Armlänge auf Abstand gehalten (z.B. durch eigenes Ausweichen). Wird die Intimzone verletzt, löst dies u.U. Unwohlsein aus - Der Körper stellt sich auf Kampf oder Flucht ein.. Persönliche Distanz Sie umfasst die Zone von ca. 60 bis 150 cm, das ist die normale Gesprächsdistanz. Annäherung innerhalb dieser Grenzen sagt etwas über Bekanntheits- oder Sympathiegrad zwischen den Beteiligten aus. Diese Zone ist für gute Freunde, Verwandte, eventuell auch enge Kollegen reserviert. Gesellschaftliche oder soziale Distanz Sie schließt aus, dass man sich berührt. In dieser Distanz (1,50 - 4 m) werden unpersönliche Angelegenheiten erledigt; Unterhaltung mit Geschäftsleuten, Handwerkern, Chef hinter dem Schreibtisch, Publikum (breiter Tresen in Behördenzimmern schafft Distanz). Diese Distanz hat Schutzfunktion. Andere Menschen können sich bis auf diese Distanz nähern, ohne dass man sie beachtet. Öffentliche Distanz Sie beginnt bei etwa 4 m Abstand. Jede persönliche Beziehung hat aufgehört, man agiert als Einzelner. Dieser Abstand ist etwa jener von Lehrern zur Klasse, von Rednern zum Publikum oder Fernsehschauspieler und Zuschauern. Quelle: www.stangl-taller.at / ARBEITSBLAETTER / KOMMUNIKATION / KommNonverbale.shtml