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Merkmale Der Körpersprache
Als Fachverkäuferin/Fachverkäufer müssen Sie nicht wie ein
Schauspieler agieren. Aber Sie drücken bewusst oder unbewusst mit Ihrem Körper etwas aus. Das ist die Körpersprache.
Wenn Sie die Körpersprache verstehen und beherrschen,
½½können Sie anhand bestimmter Signale die Kunden und
ihre Befindlichkeit einschätzen;
½½können Sie mit Hilfe von bestimmten erlernbaren Signalen
selbst viel intensiver und überzeugender sprechen.
Unser Körper und unsere Psyche sind eine Einheit. Gedanken
und Gefühle beeinflussen den Körper, z. B. lösen Trauer und
auch übergroße Freude den Tränenfluss aus.
Die nichtsprachliche Mitteilung über den Körper kann man
kaum willentlich lenken. Beispielsweise kann man Müdigkeit
nicht vertuschen; man sieht das. Der Körper „lügt nicht“.
So können Sie Körpersignale einzelner Kunden beachten:
Freude im Gesichtsausdruck
z. B. aufrecht oder eingesunken; Kopf hoch oder
gesenkt
●Bewegung: z. B. Hände in Aktion oder Hände auf dem
Rücken versteckt; Auf- und Abgehen beim Sprechen
●Gesichtsausdruck: z. B. verkniffen, Augenblinzeln, Stirn
in Falten gezogen
●Haltung:
Die Bedeutung einzelner Körpersignale ist allgemein bekannt. So ist das Blasswerden ein Zeichen von Erschrecken
oder Angst. Das Erröten ist ein Zeichen der Erregung oder
der Scham. Aus solchen Signalen kann man momentane
Befindlichkeiten erkennen, aber auch Grundeinstellungen
von Menschen, z. B. die ausgeprägte Mimik.
Kopfneigung signalisiert Kooperation und Mitgefühl
So können Sie Körpersignale der Kunden deuten:
Körpersignale......................Deutungsmöglichkeiten
Verschränken der Arme.......... Selbstschutz, sich zurückziehend,
vor der Brust
sich unbehaglich fühlend
Hände auf dem Rücken.......... passiv, befangen, ängstlich;
versteckt
soll aber Überlegenheit darstellen
Hände reiben............................ genießend, zufrieden
Offene Handhaltung signalisiert Gesprächsbereitschaft
Kopfkratzen.............................. Verlegenheit, aber auch Zweifel;
soll Unentschlossenheit verdecken
Finger auf Nasenspitze........... noch überlegend;
tippend
nicht entschlossen
Augenblinzeln.......................... nervös, Verlegenheit;
fühlt sich unbehaglich
Blickkontakt vermeidend........ Schuldgefühl, Angst, Unsicherheit
Mundwinkel hochgezogen...... fröhlich, optimistisch;
positive Einstellung signalisierend
Mundwinkel abgesenkt,.......... unfroh, pessimistisch;
fest geschlossene Lippen........ negative Einstellung erkennbar
Erhobene Handhaltung signalisiert Abwehr
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EINSaTZ DER KöRPERSPRaCHE
Zuwenden beim Bedienen
➤ Erläutern Sie, woran Sie hier eine angenehme
Verkaufssituation erkennen.
abwenden beim Bedienen
➤ Erläutern Sie, woran Sie hier eine mögliche
Störung in der Kommunikation erkennen.
Die räumliche Entfernung (= Distanz) von Menschen untereinander hat Einfluss auf die Kommunikation.
Für die Kommunikation gibt es folgende Distanzen:
½ öffentliche Distanz:
über 4,00 m Abstand
½ gesellschaftliche Distanz: von 1,50 bis 4,00 m Abstand
½ persönliche Distanz:
von 0,60 bis 1,50 m Abstand
½ intime Distanz:
unter 0,60 m Abstand
Verkaufsgespräche finden also üblicherweise in der persönlichen Distanz statt. Außerdem ist zumeist die Theke eine
zusätzliche Barriere. Dadurch sind die Sichtmöglichkeiten
für die Kunden eingeschränkt. Dennoch sollten Sie Ihre Körpersprache insgesamt kontrollieren. Wie wichtig das für Ihre
Verkäuferrolle ist, verdeutlichen die folgenden Beispiele.
● Eine Kundin betritt das Geschäft. Die allein anwesende
Verkäuferin ist damit beschäftigt, Tortenstückchen in der
Kühltheke umzusetzen.
In dieser Situation gibt es mehrere positive Möglichkeiten,
mit der Kundin durch Körpersprache zu kommunizieren:
½ Körper erheben, der Kundin zuwenden,
½ Kundin anblicken, sie anlächeln,
½ Distanz zur Kundin verringern, auf sie zubewegen.
● Ein
Rollenspiele
●
Stellen Sie mit einer Kollegin / einem Kollegen
wortlos mehrere Ausdrucksbewegungen vor
(z. B. freudiges Interesse zeigen, Stirn grüblerisch in Falten legen). Lassen Sie von einer
Beobachtergruppe die jeweilige Bedeutung der
Mimik ermitteln.
●
Spielen Sie wortlos eine kleine Handlung vor
(z. B. Suchen nach einem Gegenstand oder
Überraschung beim Zusammentreffen mit einer
Freundin). Lassen Sie den Inhalt Ihrer Pantomime von einer Beobachtergruppe deuten.
●
Spielen Sie mit einer Kollegin / einem Kollegen
Kunde und Verkäufer in einer Beratungssituation. Stellen Sie den gesamten Ablauf ohne
Worte vor. Lassen Sie das Spiel durch eine
Beobachtergruppe hinsichtlich Ihrer Aussagekraft bewerten.
Tipps für die Verkaufspraxis
●
Üben Sie wortlose Kommunikation vor dem
Spiegel. Setzen Sie danach die Aktionen im Verkaufsgeschehen ein, die Sie sicher beherrschen.
●
Machen Sie Video-Aufzeichnungen von Rollenspielen und werten Sie diese aus.
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Kunde wählt lose angebotene Pralinen aus. Die Verkäuferin will Empfehlungen zur Auswahl geben.
In dieser Situation gibt es etliche Möglichkeiten, gegenüber
dem Kunden durch Körpersprache wirksam zu agieren:
½ Vorzeigen der Pralinen und Fingerzeigen auf Sorten,
½ Handbewegungen zur Betonung der Sprache,
½ Genussvoller Gesichtsausdruck zum Beschreiben des
Pralinengeschmacks.
Hemmendes Verkäuferverhalten erkennen Sie, indem Sie die
obigen Beispiele für positives Verhalten umkehren.
Die Signale der Körpersprache darf man hinsichtlich ihrer Wirkung nicht isoliert bewerten. Entscheidend ist der gesamte
Eindruck. Ein Lächeln bewirkt viel. Es verliert aber an Aussage,
wenn die übrigen Körpersignale dazu nicht stimmen.
Als Fachverkäuferin/Fachverkäufer haben Sie mehr Erfolg,
wenn Sie gut akzentuiert Ihren Körper mitsprechen lassen.
Bedenken Sie dabei
½ dass bei der Körpersprache auch das persönliche Erscheinungsbild mitwirkt, z. B. saubere Kleidung, Haartracht,
Fingerreinheit;
½ dass Ihre Aktionen nicht gekünstelt, sondern natürlich
wirken;
½ dass Ihre Aktionen mit der Situation im Einklang stehen
und nicht gegensätzlich zu dem, was Sie fühlen oder wörtlich sagen.
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