Aspekte nonverbaler Kommunikation (2999

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Gruppe IV: Körpersprache, Mimik, Gestik
Material 1: Aspekte nonverbaler Kommunikation
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Körpersprache ist - im Sinne Watzlawicks - analoge Kommunikation und spielt im
menschlichen Sozialverhalten eine wichtige Rolle. Wenn wir menschliches
Sozialverhalten verstehen wollen, müssen wir dieses nonverbale System aufschlüsseln.
Die nonverbalen Signale senden wir teils bewusst, teils unbewusst. Sie geben so
Auskünfte über uns an die Umwelt. Diese Signale sind sehr vielfältig, sie können von
einzelnen Körperteilen (Kopfbewegung, Gesichtsausdruck, Handbewegung) oder vom
gesamten Körper (Körperhaltung, Körperbewegung) ausgehen, die verbale
Kommunikation begleiten (Tonfall) oder das Erscheinungsbild (Kleidung, Schmuck)
betreffen. Wir übermitteln unseren emotionalen Zustand, unsere Einstellung zu
zwischenmenschlichen Beziehungen oder unterstützen gerade Geäußertes. Jeder
Bereich kann weiter unterteilt werden, wie z. B. die verschiedenen
Erscheinungsformen des Blicks: der Blick während des Zuhörens, während des Redens,
die Länge von flüchtigen Blicken, die Öffnung der Augen, die Pupillengröße usw.
Diese Techniken werden heute in der Werbung und der Politik angewendet, begegnen
uns aber auch im privaten wie im öffentlichen Leben. Ziel jedes Menschen sollte es
sein, diese Mechanismen zu erkennen und zu verstehen, um Manipulationen von Seiten
Dritter zu erkennen und entsprechend gegenzuwirken. Interessant ist auch, dass
manche Bereiche der Körpersprache über alle Kulturen hinaus recht ähn lich sind und
selbst in der Tierwelt zu finden sind (so stimmte Gesichtsausdrücke oder
Körperhaltungen), andere hingegen stark gesellschaftlich bezogen sind (insbesondere
symbolische Gesten).
Die nonverbale Sprache ist abbildhaft und unmittelbar; sie ist einerseits sehr viel
ungenauer und schwieriger zu interpretieren als verbale Kommunikation, deren
lexikalische Bedeutung gut zu entschlüsseln ist. Die verbale Sprache ist relativ gut steuerbar und kontrollierbar für den Sender. Demgegenüber ist die nonverbale Sprache nur zu
einem gewissen Teil durch den Willen steuerbar und weite Teile sind unbewusster Ausdruck
der eigenen Gefühle, die der Empfänger wahrnehmen kann, dem Sender aber
weitgehend verborgen bleiben.
Hein Retter
Studienbuch Pädagogische Kommunikation
Bad Heilbrunn
Klinkhardt
2002
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