Sozialpsychologie II

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Sozialpsychologie
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Einführung in die Sozialpsychologie
Soziale Wahrnehmung
Soziale Einstellung
Beziehungen zwischen Gruppen
Sozialer Einfluss in Gruppen
Prosoziales Verhalten
Einführung in die Pädagogische Psychologie (06/07)
Dipl.-Psych. M. Burkhardt
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Beziehungen zwischen Gruppen

Zwei oder mehr Menschen, die miteinander
interagieren und in dem Sinne
interdependent sind, dass ihre Bedürfnisse
und Ziele eine gegenseitige Beeinflussung
bewirken.
(Cartwright & Zander, 1968, Lewin, 1948)
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Beziehungen zwischen Gruppen
Bei verschiedenen Gruppen erfolgt meist die
Entwicklung eines „Wir-Gefühl“ für die eigene
Gruppe (in-group) und ein „Sie-Gefühl“ für die
andere Gruppe (out-group )
Verzerrung zugunsten der eigenen Gruppe wird
als in-group-Verzerrung bezeichnet
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Beziehungen zwischen Gruppen:
Stereotype


Generalisierung über eine Gruppe von Personen, wobei
allen Mitgliedern dieser Gruppe die gleichen Merkmale
zugewiesen werden
Vereinfachung von Komplexität, Überverallgemeinerung
von distinkten Merkmalen mit hohem
Wiedererkennungswert
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Beziehungen zwischen Gruppen:
Vorurteile
Eine gelernte Einstellung gegenüber einem
Zielobjekt, das



negative Gefühle (Abneigung oder Furcht),
negative Überzeugungen (Stereotypen), welche
die Einstellung legitimieren, und
eine Verhaltensabsicht umfasst, Objekte der
Zielgruppe zu vermeiden, zu kontrollieren, zu
dominieren oder auszulöschen
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Beziehungen zwischen Gruppen:
Vorurteile
Merkmale von Vorurteilen
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




Voreiliges Urteil, das nur sehr selten durch Reflexion,
Realität oder Erfahrung gestützt wird
Trotz Belegung der Falschheit wird das Vorurteil nicht
verändert
Generalisierendes, starres und fehlerhaftes Urteil
Verzerrender Filter, der beeinflusst, wie Menschen
wahrgenommen werden
Fehlende Daten werden durch Informationen aus
Vorurteil/Stereotypen aufgefüllt
Widersprechende Informationen werden abgewertet um
Konsistenz beizubehalten
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Beziehungen zwischen Gruppen
Paradigma der minimalen Gruppe
(Tajfel et al., 1971)



Bloße Kategorisierung reicht aus, um
Intergruppendiskriminierung auszulösen
Keine Interaktion innerhalb und zwischen der
Gruppe
Ohne Kenntnis der Mitglieder der eigenen oder der
Fremdgruppe
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Beziehungen zwischen Gruppen
Sherifs Experiment Sommerlager (1961)
1. Phase Gruppenbildung


„Klapperschlange“ und „Adler“
Minikultur
2. Phase Intergruppenwettbewerb


Objektiver Interessenskonflikt
Verhaltensänderungen
3. Phase Konfliktreduktion

Übergeordnete Ziele
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Sozialer Einfluss in Gruppen:
Gruppendenken
Einmarsch in die Schweinebucht



Kennedy versammelte Berater um sich, um sich mit Experten
ausführlich zu beraten, ob es sinnvoll ist Exilkubaner in der
Schweinebucht von Kuba auszusetzen, damit sie einen
Volksaufstand entfachen.
Die Experten entschieden sich für den Einmarsch in der „Bay of
Pigs“
1400 von der CIA aufgebildete Exilkubaner wurden nach Kuba
gebracht. Sie wurden fast ausnahmslos alle gefangen
genommen oder getötet
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Sozialer Einfluss in Gruppen:
Gruppendenken

Vorläufer des Gruppendenkens





Hoch-kohäsiv
Gruppenisolation
Ein direkter Leiter
Hohes Stresslevel
Schlechter Entscheidungsfindungsprozess
(Janis, 1982)
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Sozialer Einfluss in Gruppen:
Gruppendenken

Symptome des Gruppendenkens







Illusion der Unverwundbarkeit
Glaube an die korrekte Moral der Gruppe
Stereotypisierte Sicht auf Fremd-Gruppe
Selbstzensur
Direkter Druck auf Andersdenkende, damit sie konform
gehen
Illusion der Einmütigkeit
Mindguards
(Janis, 1982)
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Sozialer Einfluss in Gruppen:
Gruppendenken

Fehlerhafte Entscheidungsfindung




Unvollständiger Überblick über mögliche
Alternativen
Risiken der bevorzugten Alternative werden nicht
untersucht
Suche nach Informationen unzureichend
Alternativpläne werden nicht entwickelt
(Janis, 1982)
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Sozialer Einfluss in Gruppen:
Rollen und Normen

Soziale Rollen
Von den meisten Gesellschaftsmitgliedern
akzeptierte und vertretene Vorstellungen,
Handlungsmaximen und Verhaltensmaßregeln

Soziale Normen
Gemeinsame Erwartungen innerhalb der Gruppe,
wie einzelne sich zu verhalten haben
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Sozialer Einfluss in Gruppen:
Stanford-Experiment (Zimbardo, 1975 )



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Soziale Rollen in einem simulierten
Gefängnis
Bedeutung von Rollen und Regeln
Die Macht der Situation
Neue soziale Realität
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Sozialer Einfluss in Gruppen:
Stanford-Experiment (Zimbardo, 1975 )
Im Verlauf des Experiments wirkten sich die zufällig
zugewiesenen Rollen von Wärtern und Gefangenen
drastisch auf das Verhalten der Teilnehmer aus. Die
Beobachtungen der sechstägigen Interaktion
zeigten, dass im Verlauf von 25
Beobachtungsperioden die Gefangenen zunehmend
mehr passiven Widerstand leisteten, währen die
Wärter immer dominanter, kontrollierender und
feindseliger wurden.
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Sozialer Einfluss in Gruppen:
Milgram-Experiment
(Milgram, 1965)

Das Experiment soll zeigen, unter welchen
Bedingungen Menschen sich Autoritäten
beugen, auch wenn das Verhalten den
eigenen Werten und Überzeugungen
widerspricht.
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Sozialer Einfluss in Gruppen:
Milgram-Experiment
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

2000 Versuchspersonen
Experiment zu Bestrafung und Gedächtnisleistung
Mehrheit der Versuchspersonen gehorchten
Fast 2/3 verabreichten 450 Volt
Keine Unterschiede in Persönlichkeitsmerkmalen
bei gehorsamen und nicht gehorsamen Menschen
Keine Hinweise auf psychische Störungen oder
Abweichungen
Menschliche Anfälligkeit gegenüber sozialen
Zwängen
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Sozialer Einfluss in Gruppen: Gehorsam
Gehorsam wird gefördert

wenn eine legitime Autorität anwesend ist.

durch den Aufbau eines Rollenverhältnisses.

Soziale Normen

Umdefinition des Bösen zum Guten.

in Situationen, die mehrdeutig sind.
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Prosoziales Verhalten

Prosoziales Verhalten



Verhaltensweisen, die mit dem Ziel ausgeführt werden, anderen
zu helfen.
Situation des Hilfeempfängers verbessern
Altruisumus
Prosoziales Verhalten, das ohne Berücksichtigung der eigenen
Sicherheit oder der eigenen Interessen ausgeführt wird.
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Prosoziales Verhalten: Motive

Atruismus
Handeln aufgrund eines Motivs, anderen etwas Gutes zu
tun

Egoismus
Ausschließlich im eigenen Interesse

Kollektivismus
Um einer bestimmten Gruppe Gutes zu tun

Prinzipien
Um moralischen Prinzipien zu entsprechen
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Prosoziales Verhalten

Wann helfen Menschen?




Umstehende müssen den Notfall bemerken
Umstehende müssen Ereignisse als Notfälle
einstufen
Umstehende müssen sich verantwortlich fühlen
(Gefahr der Verantwortungsdiffusion)
Die „Kosten“ des Helfens dürfen nicht zu hoch
sein
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Prosoziales Verhalten: Einflussgrößen
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Stimmung
Verantwortungsdiffusion
Empathie
Hemmende Einflüsse
 Pluralistische Ignoranz
 Bewertungsangst
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Prosoziales Verhalten: Stimmung
Isen et al., 1976)
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Prosoziales Verhalten:
Der barmherzige Samariter
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(Darley & Batson, 1973)
Eine Gruppe von Theologie-Studierenden wurde
aufgefordert sich mit der Geschichte vom barmherzigen
Samariter zu beschäftigen, eine weitere Gruppe
beschäftigte sich mit den berufliche Problemen.
Danach wurden sie in ein anderes Gebäude geschickt mit
dem Hinweis, dass sie zu spät, rechtzeitig oder zu früh
waren.
Auf ihrem Weg zu dem anderen Gebäude trafen die
Studierenden auf einen Mann, der am Eingang
zusammengekauert lag, hustete und stöhnte.
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Prosoziales Verhalten:
Der barmherzige Samariter
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Literatur
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Aronson, E., Wilson, D.W. & Akert, R.M.
(2004). Sozialpsychologie. München:
Pearson Studium.
Stroebe, W., Jonas, K. & Hewstone M.
(Hrsg.). (2003). Sozialpsychologie. Eine
Einführung (4. Aufl.). Berlin: Springer.
Zimbardo, P.G. & Gerrig, R.J. (2004).
Psychologie. Berlin: Springer.
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