Komplette Entfernung des Schulterblattes und Ersatz mittels

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Komplette Entfernung des Schulterblattes und Ersatz mittels Fremdknochen
Einführung:
Der folgende Fall zeigt Ihnen das medizinische Vorgehen bei einer Patientin, welche an einem EwingSarkom erkrankte und aufgrund dessen eine komplette Entfernung des Schulterblattes durchführen
musste.
Die Patientin hat die Therapien erfolgreich abgeschlossen und zurück in den Alltag gefunden. Bis zum
heutigen Tag erfreuen wir uns an ihrem Wohlbefinden und bedanken uns an dieser Stelle für die
Möglichkeit ihren Fall auf unserer Seite publik machen zu können.
1. Patientenanamnese:
Die 35-jährige Anwältin, in Barcelona lebend, bemerkte im April 2000 erstmals nach dem Aufwachen,
eines Morgens Schmerzen in der rechten Schulter. Zu Beginn wurden die Schmerzen als eine
Nervenscheidenentzündung diagnostiziert. Aufgrund immer wieder kehrender Beschwerden, erfolgte im
August 2002 eine erneute Abklärung in Zürich, die Röntgenbilder wurden als normal beurteilt.
Im September 2005 wurden ein Szintigramm sowie ein MRI durchgeführt. Da wurde eine Masse in der
Fossa supraspinata festgestellt, die im Szintigramm ebenfalls anreichert.
Medizinische Information: Die Patientin war immer gesund. Keine Allergien. Kein Diabetes. Keine
Hypertonie. Kein Nachtschweiß. Kein Gewichtsverlust.
Komplette Entfernung des Schulterblattes und Ersatz mittels Fremdknochen aufgrund eines Ewing Sarkoms
2. Bildgebungen September 2006:
MRI: September 2006
Die Scapula zeigt ausgeprägte ossäre Veränderungen, das gesamte Glenoid, das Coracoid sowie Teile der
Spina betreffend. Ausgedehnte, deutlich grössenprogrediente Weichteilkomponente sind zu sehen, die
einerseits fast die gesamte Fossa supraspinata ausfüllen und des Weiteren nach ventral kaudal unter das
Coracoid verlaufen. Die ventrale Weichteilkomponente liegt ventral des M. subscapularis, verläuft entlang
der Conjoined tendon und hat Kontakt zum M. pectoralis. Die superiore Weichteilkomponente wölbt den
Trapezius nach kranial vor, wesentliche Anteile des Muskels sind durch den Tumor durchsetzt.
Komplette Entfernung des Schulterblattes und Ersatz mittels Fremdknochen aufgrund eines Ewing Sarkoms
3. CT- Biopsie August 2006:
1.
CT-Biopsie: August 2006
Im August 2006 führte man eine CT- gesteuerte Biopsie durch:
Die definitive Histologie des pathologisch untersuchten Gewebes ergab die Diagnose eines hoch malignen
(bösartigen) kleinen blauen rundzelligen mesenchymalen Tumors, ein Ewing-Sarkom.
4. Pathologische Untersuchungen:
Komplette Entfernung des Schulterblattes und Ersatz mittels Fremdknochen aufgrund eines Ewing Sarkoms
1.
Pathologische Untersuchung
FISH-Untersuchung:
FISH- positiveBildgebung, typische Zellkerndeformation (gespalten) bei Ewing- Sarkomen.
FISH- negativeKonstelation (Grün und Rot sind vereint)
Pathologische Schnitte:
5. Therapeutisches Vorgehen:
Komplette Entfernung des Schulterblattes und Ersatz mittels Fremdknochen aufgrund eines Ewing Sarkoms
Die Patientin unterzog sich nach Diagnosestellung einer neoadjuvant (d.h. vor dem chirurgischen Eingriff
durchgeführt) Chemotherapie, vom 02.10.2006 bis am 15.12.2006.
Das Protokoll der Chemotherapie lief nach VIDE – Regelung ( Vincristine, Ifosamide, Doxorubicin,
Etoposide ) anhand des EURO E.W.I.N.G. 99- Protokolls.
6. Planung der Operation:
Resektion des rechten Schulterblattes mit Erhalt des Nervus axillaris und des Musculus deltoideus
7. Operation: Resektion des Schulterblattes
Scapula Rekonstruktion mit Allograft:
Komplette Entfernung des Schulterblattes und Ersatz mittels Fremdknochen aufgrund eines Ewing Sarkoms
Entferntes Präpatat
8. Bildgebung: postoperativ
Röntgen:
Komplette Entfernung des Schulterblattes und Ersatz mittels Fremdknochen aufgrund eines Ewing Sarkoms
Die Wundheilung bei der Patientin hatte einen erfreulichen Verlauf, sodass mit dem Weiterführen der
bereits geplanten Therapien begonnen werden konnte.
9. Therapeutisches Vorgehen 2.Teil:
Komplette Entfernung des Schulterblattes und Ersatz mittels Fremdknochen aufgrund eines Ewing Sarkoms
Die Patientin führt nach der Operation eine adjuvante Chemotherapie nach VAI Schema vom 27.3.07 bis
21.8.07 durch.
Anschließend wurde die Patientin zu 3- monatigen Verlaufskontrollen geladen, in denen jeweils aktuelle
Bildgebungen via MRI/CT und Röntgen durchgeführt wurden.
MRI: April 2008
In der Fossa supraspinata an der Schraubenspitze besteht ein Knötchen, welches Kontrastmittel
aufnimmt von ca. 1cm Größe.
Rezidiv-Diagnose:
Im April 2008 wurde ein lokales Rezidiv des bekannten vordiagnostizierten Ewing-Sarkoms entdeckt,
worauf eine Resektion in Toto im Gesunden folgte.
Es folgte nach Genesung der Operationsnaht eine Radiotherapie vom 5.08 - 19.09.2008 mit einer
Strahlendosis von 2x33Gy. Die Therapie entsprach dem EURO E.W.I.N.G.99- Protokolls, welches bei
Ewing- Sarkomen angewendet wird.
10. Verlaufskontrollen:
MRI- Aufnahmen 2010
Komplette Entfernung des Schulterblattes und Ersatz mittels Fremdknochen aufgrund eines Ewing Sarkoms
Röntgenaufnahmen 2010
Die Patientin wird weiterhin zu Verlaufskontrollen geladen, an denen aktuelle Bildgebungen erstellt
werden. Anfänglich werden die Patienten alle 3 Monate aufgeboten, wenn sich ein erfreulicher Verlauf
zeigt, d.h. keine Rezidive oder Metastasen entdeckt werden, werden die Kontrollen halbjährlich bzw.
jährlich geplant.
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