Green City e.V. Mehr Umweltschutz für München Klimagerechte und energieeffiziente Stadt-, Orts- und Regionalentwicklung Gebäudebegrünung und Begrünung als Maßnahme der Klimaanpassung und ortgestaltendes Element 13.04.2016, Regierung von Oberbayern, Bay. Architektenkammer Green City e.V. Green City e.V.: Wir machen München grüner und lebenswerter Wir setzen uns für stadtverträgliche Mobilität, einen verantwortungsvollen Umgang mit Energie, nachhaltige Stadtgestaltung und Umweltbildung für alle Altersgruppen ein. Green City e.V. Energy 2 Das Begrünungsbüro ist ein Green City-Projekt im Bereich Stadtgestaltung: Green City e.V. Wolfgang Heidenreich, Dipl.-Ing. Landschaftsarchitekt bdla, Begrünungsbüro, 13.04.2016 3 Historie des Begrünungsbüros Stadtratsbeschluss Unser Fachbereich Stadtgestaltung hat Anfang 2014 aufgrund eines Stadtratsbeschlusses das Begrünungsbüro eingerichtet. Unser Förderer Gefördert wird das Beratungs- und Projektentwicklungsbüros vom Referat für Gesundheit und Umwelt der Landeshauptstadt München und ist somit Teil der Klimaschutzstrategie der Landeshauptstadt München. Green City e.V. Wolfgang Heidenreich, Dipl.-Ing. Landschaftsarchitekt bdla, Begrünungsbüro, 13.04.2016 4 Aufgabe und Zielgruppen Kostenlose Beratungs- und Informationsstelle für Münchner Eine zentrale, kostenlose Beratungs- und Informationsstelle, ohne Planungs- oder Ausführungsfunktion, sowohl für die Bürgerschaft, Planer, Ausführende, private und gewerbliche Hauseigentümer, Bauträger/Wohnungsunternehmen als auch für Verwaltung und Politik; ebenso Kooperation mit wissenschaftlichen Stellen. Wir wollen Wissen bereitstellen, informieren, befähigen und beteiligen. Green City e.V. Wolfgang Heidenreich, Dipl.-Ing. Landschaftsarchitekt bdla, Begrünungsbüro, 13.04.2016 5 Prognosen zum Klimawandel Ende des Jahrhunderts werde es hierzulande 47 Hochsommertage mit mehr als 25 Grad im Schatten geben – mehr als doppelt so viele wie heute (Süddeutsche Zeitung, 17.05.2010) Dürren, Fluten und Plagen – Der Club of Rome zeichnet ein dramatisches Zukunftsbild der Erde. Doch Menschen können noch etwas retten. (Augsburger Allgemeine, 09.05.2012) In Zukunft erwarten wir bei fortschreitendem Klimawandel noch mehr, längere und intensivere Hitzewellen in Deutschland. Falls es uns nicht gelingt uns anzupassen, könnte dies bis zum Ende des Jahrhunderts zu einer Vervielfachung der hitzebedingten Sterblichkeit aufgrund koronarer Herzkrankheiten um den Faktor 3 bis 5 führen. (Dr. Paul Becker, Vizepräsident des Deutschen Wetterdienstes, Juli 2015) Green City e.V. Wolfgang Heidenreich, Dipl.-Ing. Landschaftsarchitekt bdla, Begrünungsbüro, 13.04.2016 6 Klima in München Zur Vorstellung der Klimafunktionskarte führte die Abendzeitung für die Ausgabe 02.12.2014 ein Interview mit dem damaligen Umweltreferenten Joachim Lorenz. Hier Auszüge des Interviews: JOACHIM LORENZ: Wir werden sehr lange, glutheiße Sommer haben, im Frühjahr viel Regen, an Pfingsten Überschwemmungen und generell steigendes Grundwasser, vor allem im Osten Münchens und nördlich der Bahnlinie zwischen Pasing, Haupt- und Ostbahnhof. Die Experten rechnen, dass wir um 2080 108 Sommertage haben werden – doppelt so viele wie heute. Das größte Problem werden wir nachts haben, wenn die Stadt nur wenig abkühlt. Green City e.V. Wolfgang Heidenreich, Dipl.-Ing. Landschaftsarchitekt bdla, Begrünungsbüro, 13.04.2016 7 Wärmeinsel Stadt Green City e.V. Wolfgang Heidenreich, Dipl.-Ing. Landschaftsarchitekt bdla, Begrünungsbüro, 13.04.2016 Grafik: Heat Island Group 8 Innenhof neu: trocken, heiß, staubig, große Wärmespeicherung/-abstrahlung Innenhof alt: geringe Versiegelung, Bäume, Sträucher, Grünflächen = Wasserrückhaltung, -versickerung, -verdunstung und Schatten gegen Aufheizen Green City e.V. Wolfgang Heidenreich, Dipl.-Ing. Landschaftsarchitekt bdla, Begrünungsbüro, 13.04.2016 Fotos: Wolfgang Heidenreich 9 Wenig Fläche - Fassadenbegrünung statt Bäume Vorteile u.a.: Bautenschutz, Verschattung des Gebäudes, Verdunstungskälte, Feinstaubbindung, Lärmminderung Green City e.V. Wolfgang Heidenreich, Dipl.-Ing. Landschaftsarchitekt bdla, Begrünungsbüro, 13.04.2016 Fotos: Christian Grundmann/Wolfgang Heidenreich 10 Selbstklimmer Aufwertung gewöhnlicher Fassaden Green City e.V. Wolfgang Heidenreich, Dipl.-Ing. Landschaftsarchitekt bdla, Begrünungsbüro, 13.04.2016 Fotos: Wolfgang Heidenreich 11 Begrünung des Erdgeschossbereiches Vorteile u.a.: Geringere Wärmerückstrahlung und Verdunstungskälte im Fußgängerbereich, Graffitischutz Green City e.V. Wolfgang Heidenreich, Dipl.-Ing. Landschaftsarchitekt bdla, Begrünungsbüro, 13.04.2016 Fotos: Wolfgang Heidenreich 12 Kletterhilfen Stützkonstruktion „zweckentfremdet“ Kletterhilfe aus Holz vom Architekten gestaltet Green City e.V. Wolfgang Heidenreich, Dipl.-Ing. Landschaftsarchitekt bdla, Begrünungsbüro, 13.04.2016 Fotos: Wolfgang Heidenreich 13 Absturzsicherung und Kletterhilfe kombiniert Vorteile u.a.: Wind-, Sicht- und Sonnenschutz Green City e.V. Wolfgang Heidenreich, Dipl.-Ing. Landschaftsarchitekt bdla, Begrünungsbüro, 13.04.2016 Fotos: Wolfgang Heidenreich 14 Kletterhilfen Spanndrähte auf Wärmedämmverbundsystem Green City e.V. Wolfgang Heidenreich, Dipl.-Ing. Landschaftsarchitekt bdla, Begrünungsbüro, 13.04.2016 Fotos: Wolfgang Heidenreich 15 Fehlervermeidung Efeu wächst in Hinterlüftung (negativer Phototropismus) Green City e.V. Wolfgang Heidenreich, Dipl.-Ing. Landschaftsarchitekt bdla, Begrünungsbüro, 13.04.2016 Fotos: Wolfgang Heidenreich 16 Fehlervermeidung Wilder Wein wächst in Hinterlüftung (negativer Phototropismus) Green City e.V. Wolfgang Heidenreich, Dipl.-Ing. Landschaftsarchitekt bdla, Begrünungsbüro, 13.04.2016 Fotos: Wolfgang Heidenreich 17 Fehlervermeidung Rankspalier mit Holzschrauben an Wärmedämmung montiert, zu geringer Abstand von Fassade für Dickenwachstum der Akebie Green City e.V. Wolfgang Heidenreich, Dipl.-Ing. Landschaftsarchitekt bdla, Begrünungsbüro, 13.04.2016 Fotos: Wolfgang Heidenreich 18 Pflege Green City e.V. Wolfgang Heidenreich, Dipl.-Ing. Landschaftsarchitekt bdla, Begrünungsbüro, 13.04.2016 Foto: Jörg Panhorst Gartenbau 19 Dachbegrünung Vorteile u.a.: Dächer als Freiraum nutzen, Ausgleich bei dichter Bebauung, Dämmung, Bautenschutz, soziale Wirkung Green City e.V. Wolfgang Heidenreich, Dipl.-Ing. Landschaftsarchitekt bdla, Begrünungsbüro, 13.04.2016 Fotos: Wolfgang Heidenreich 20 Dachbegrünung Vorteile u.a.: Dächer als Freiraum nutzen, Ausgleich bei dichter Bebauung, Dämmung, Bautenschutz, soziale Wirkung Green City e.V. Wolfgang Heidenreich, Dipl.-Ing. Landschaftsarchitekt bdla, Begrünungsbüro, 13.04.2016 Fotos: Wolfgang Heidenreich 21 Zwei Fotos der selben Fassade, davon eines als Thermografieaufnahme M. Ottele, H. Van Bohemen, A. Fraaij, 2010 Quantifying the Deposition of Particulate Matter on Climber Vegetation on Living WallsEcological Engineering36154182 Green City e.V. Wolfgang Heidenreich, Dipl.-Ing. Landschaftsarchitekt bdla, Begrünungsbüro, 13.04.2016 22 Forschung: Sommerlicher Wärmeschutz, Kühlung Humboldt-Universität Berlin (Adlershof), Institut für Physik Die 20 m hohe Begrünung mit Kletterpflanzen dient als außenliegender Sonnenschutz. Sie ist teilweise bodengebunden, in höheren Bereichen fassadengebunden in Form von Pflanzkübeln. Wasserverbrauch exakt festgestellt 10 bis 15 l/m² Kübeloberfläche pro Tag entspricht Verdunstungskühlung von 280 kWh pro Fassade und Tag Pfoser, N. u.a. (2014): Gebäude Begrünung Energie, Potenziale und Wechselwirkungen, S. 114 Green City e.V. Wolfgang Heidenreich, Dipl.-Ing. Landschaftsarchitekt bdla, Begrünungsbüro, 13.04.2016 Foto: Wolfgang Heidenreich 23 Forschung: Sommerlicher Wärmeschutz, Kühlung Magistratsgebäude MA 48, Wien Diese rund 850 m² wandgebundene Fassadenbegrünung erreicht an heißen Sommertagen in etwa die Kühlleistung von 45 Klimageräten mit 3.000 Watt Leistung und 8 Stunden Betriebsdauer. DI Scharf, Bernhard; Univ. Ass. DI Dr. Pitha, Ulrike; DI Enzi, Vera; (2012): Mikroklima und Bauwerksbegrünung, Vortrag, Universität für Bodenkultur Wien, Institut für Ingenieurbiologie und Landschaftsbau Green City e.V. Wolfgang Heidenreich, Dipl.-Ing. Landschaftsarchitekt bdla, Begrünungsbüro, 13.04.2016 Fotos: Wolfgang Heidenreich 24 Forschungsergebnisse im Vortrag: Warum Gebäude begrünen? Motivation aus Sicht von Städteplanern, Bauherren und Nutzenden Gebäudeoptimierung • Kühlung • Licht / Sonnenschutz • Stromerzeugung • Grauwassernutzung • Material/Ökobilanz Umfeldverbesserung • Regenwasserrückhalt • Regenwasserverdunstung • Vermeidung von Überhitzung • Reduktion der Luftbelastung • Minderung Lärmbelastung • Biodiversität Nicole Pfoser, Dipl.-Ing. Architektin, Innenarchitektin, Master of Landscape Architecture Gast-Prof. Fachgebiet Entwerfen und Stadtentwicklung, Fachbereich Architektur, Technische Universität Darmstadt 8. FBB-Fassadenbegrünungssymposium, 24. September 2015 Green City e.V. Wolfgang Heidenreich, Dipl.-Ing. Landschaftsarchitekt bdla, Begrünungsbüro, 13.04.2016 25 Urban Heat Islands - Strategieplan Wien Umsetzungsmöglichkeiten auf Gebäudeebene Drei Maßnahmenebenen: (1) Planung geeigneter Bebauungsstrukturen (2) Entwurfsstrategien und passive Maßnahmen für sommertaugliche und kühlenergiebewusste Gebäudekonzepte (3) Kühlbedarfsreduktion durch integrale Planungsprozesse: Die fachübergreifende Zusammenarbeit der projektbeteiligter Planungsgruppen – Architektur, Städtebau, Haustechnik, Bauphysik, Sonnenschutz, Klimatologie, Fassadenbegrünung, Facility Management usw. – ist bereits in der Vorentwurfsphase eines Projektes wichtig. Wiener Umweltschutzabteilung – Magistratsabteilung 22, 2015 Green City e.V. Wolfgang Heidenreich, Dipl.-Ing. Landschaftsarchitekt bdla, Begrünungsbüro, 13.04.2016 26 Literaturhinweis Green City e.V. Wolfgang Heidenreich, Dipl.-Ing. Landschaftsarchitekt bdla, Begrünungsbüro, 13.04.2016 27 Literaturhinweis Green City e.V. Wolfgang Heidenreich, Dipl.-Ing. Landschaftsarchitekt bdla, Begrünungsbüro, 13.04.2016 www.greencity.de/projekt/begruenungsbuero/ 28 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit Green City e.V. Wolfgang Heidenreich, Dipl.-Ing. Landschaftsarchitekt bdla, Begrünungsbüro, 13.04.2016 Foto: Green City 29