1 von Martin Günther Einleitung: Nachdem ich Thailand mehrmals Besucht hatte, und das Land von Norden bis Süden durchreist hatte, tat ich das, was dort jeder Thailänder machen muß, wenn er das 18. Lebensjahr vollendet hat. Er geht wenigstens 3 Monate ins Kloster (WAT). Nun ich ging zwar nicht für 3 Monate sondern nur für etwa 10 Wochen ins Wat. Nun wie es dazu kam, und was ich dort so erlebte will ich nun versuchen hier zu Berichten. Wenn man über Jahre hinaus dieses herrliche Land bereist, bleibt es nicht aus, daß man dort auch zahlreiche thailändische Freundschaften schließt. Einige dieser Freundschaften bestehen bis heute. Und eins kann ich mit Gewissheit sagen. Wer eine gewisse Zeit im Kloster war, hat eine Achtung bei den Thais, die ein normaler Europäer dort nie erlangen wird. Ich wurde von den Thailändern und Thailänderinnen höher geachtet als mach einer der dort als Europäer oder Deutscher schon 10 Jahre und länger lebt. Doch dies ist eine andere Geschichte... Ins Kloster gehen heißt dort nicht das man alles aufgibt, nein man lebt dort nach den lehren Buddhas. Das heißt man übt dort in erster Linie Enthaltsamkeit. Während der Zeit im Kloster muß man auf einige Sachen verzichten, wie z.B. auf Frauen und Sex, auf Alkohol, sowie auf Radio und Fernsehen. Sachen auf die, die meisten heute nicht mehr verzichten können. Dem eintritt in ein Kloster geht eine Feierlichkeit voraus. So wird Morgens einem das Haar gestutzt und in der Zeit bis man dann im Kloster ist, darf derjenige den Boden nicht mehr berühren. Er darf erst wenn er im Kloster ist wieder normal laufen. Während dieser Feierlichkeit wird derjenige getragen. Im Kloster wird man dann mit dem orange farbenden Gewand bekleidet, und geht zu seiner Aufnahmeprozedur. Bei dieser Prozedur sind alle Mönche anwesend die in diesem Kloster leben. Man spricht dort das Gelübde nach was einem der Mönchvater (der oberste Mönch des Klosters) vorsagt. Bei mir konnte ich sehen wie des öfteren die Mönche lächeln mussten, wahrscheinlich weil ich dieses Gelübde nicht so richtig gesprochen oder betont hatte. Nach diesem Akt ist man dann offiziell in das Kloster eingetreten und hat den Buddhismus als seine Glaubensrichtung angenommen. Man bekommt dann seine Unterkunft, und einen Mönch der einem hilft bei der Zeit im Kloster. Nun in der folgenden Zeit tat ich das gleiche was auch ein Einheimischer macht. Die erste Woche lief ich dann als Bettelmönch durch die angrenzenden Ortschaften. Lernen und Verstehen Der Tagesablauf folgt dort einer gewissen Regel. So findet man sich jeden Morgen in der großen Halle ein, wo dann eine Art Schulung stattfindet. Man lernt dort sehr viel über den Buddhismus über das Leben, und vor allem was heute wohl keiner mehr so richtig begreift, das Zusammenleben mit allen Geschöpfen die es auf der Erde. Eins lernt man besser als jeder andere Thailand Besucher. Man lernt die Sprache des Landes besser als irgendwo anders. Ich muß natürlich zugeben, daß ich dort immer mein Wörterbuch Thai/deutsch bei hatte. Denn wenn ich was nicht wußte, konnte ich meinem Mönch immer zeigen was ich wollte, was auch sehr gut geklappt hat. So habe ich dort zum Beispiel gelernt, das es auf dieser Welt kein Individuum gibt was keinen Zweck erfüllt oder was nutzlos ist. Jedes Tier jede Pflanze die es gibt erfüllt einen Zweck. Selbst die überaus lästigen Moskitos sind keine nutzlosen Geschöpfe, denn sie dienen Tausenden von Vogelarten als Nahrung, oder die Spinne die ihr Netz webt um darin Insekten zu fangen. 2 auf jeden fall hat sich mein ganzes Leben nach dieser Zeit geändert. Ich reiße keine Pflanze mehr sinnlos ab, und trete auch nicht achtlos auf ein Käfer oder einen Wurm. Denn wer weiß schon auf was oder wen er da tritt? Vielleicht ist dieses Insekt dein Freund der vor kurzem bei einem Verkehrsunfall ums Leben kam. Denn im Buddhismus glaubt man fest an die Reinkarnation. Denn das was stirbt ist nur der Körper nicht die Energie oder der Geist des Wesens. So gibt es eine sehr einfache Erklärung, die mir dort auch ein Mönch vermittelte. "Nimm eine Tasse mit Tee oder Kaffee, und zerschlage dieses Gefäß. Die Tasse oder das Glas zerbricht, aber der Tee fließt über den Tisch auf den Fußboden und sucht sich einen anderen Körper. Der Tee bleibt also Tee egal wo er hinfließt." Nun ich weiß, daß dieses kleine Beispiel keinen überzeugen wird, daß es ein Leben nach dem Tod gibt, aber ich Glaube das es viele zum Überlegen anregen wird. Abschließend zu dieser Seite kann ich nur sagen, daß ich keinen Tag den ich im Kloster war bereue. Es war eine Erfahrung, die nicht jeder Europäer machen wird, und was man dort lernt wird einen ein Leben lang begleiten. Die Zeit als Bettelmönch In der ersten Zeit, das heißt für ca. eine Woche muß jeder als Bettelmönch durch die umliegenden Ortschaften ziehen, um für das Kloster kleine Spenden zu sammeln. Manchmal wurden auch kleine Bäumchen in Supermärkten, oder in den Räumen von Behörden aufgestellt, wo dann jeder ein paar Bahtscheine anheften konnte. Diese wurden dann teilweise auch von diesen Mönchen abgeholt. Der Tagesablauf fing mit der Andacht an, wo man dann Kerzen und Räucherkerzen angezündet hatte und frische Lotusblumen für Buddha aufgestellt wurden. Danach versammelten wir uns alle in der großen Halle, und dort bekamen wir dann etwas zu hören über Buddha und über das Leben Buddhas. Nun in der ersten Zeit bekam ich da nicht sehr viel mit, außer mal ein paar Bruchstücke. Aber der Mönch der sich mit mir intensiv befasste, zeigte mir dann viel Bilder oder alte Zeichnungen, damit ich das alles besser verstehen konnte. Ich mußte zugeben, das man sich wirklich Mühe gab dieses einem Menschen wie mir zu erklären. Nun das ich während dieser Zeit auch sehr viel thailändisch gelernt habe versteht sich wohl von selbst. Unsere Mahlzeiten bestanden aus Reis. Zu trinken gab es Wasser. Denn jeder Genuß von Alkohol wäre im Kloster undenkbar. Also kein schönes kühles Bier zum Essen. Nachdem wir dieses hinter uns gebracht hatten, gingen wir dann los zu den Ortschaften. Meistens gingen wir dann zu zweit oder dritt los. Das hing auch davon ab wieviel neue es gerade im Kloster gab. Alles was wir mit hatten, war eine Schale von ca. 15 cm Durchmesser, und einige persönliche Dinge. Ich hätte nie geglaubt, daß man mir als Europäer dort von den Einheimischen so viel Achtung entgegen bringen würde. Es gab absolut keinen Thai der ohne zu Grüßen an mir vorbei gegangen wäre. So wurden wir sehr oft ins Haus gebeten, und bekamen dort zu essen und zu trinken. Ich muß schon zugeben, daß ich mir in der ersten Zeit etwas blöd vorgekommen bin. Denn so rumzuziehen war ich ja nun doch nicht gewohnt. Aber was soll’s, habe ich mir gesagt, da mußt du eben durch. Wer A sagt muß auch B sagen. Denn eins wollte ich mit Gewissheit nicht, mir die Blöße zu geben, und mir sagen zu lassen das ich diese Zeit nicht geschafft habe. Allerdings kam mir eine Sache zu gute. Da ich vom Aussehen her schon ein dunkler Typ bin, hielten mich auch die meisten für einen Thai. Nur sprechen durfte ich nicht. Aber meistens sagte ich dann auch das ich kein Thai sei. 3 So zogen wir dann von Haus zu Haus und sammelten lder. Wenn es nötig war halfen wir auch den älteren Leuten. Mit jedem Haus mit allem was man in dieser Zeit erlebt hat, hat man viel dazu gelernt. Ich entsinne mich noch, wie wir an ein Haus kamen, und eine ältere Frau herauskam, die gar nicht mehr aufhörte sich zu verbeugen. Sie bat uns mit ihr vor dem Haus Platz zunehmen, und sprach dann mit uns, besser gesagt mit meinen Begleitern. Wie ich dann später erfuhr, ist vor einiger Zeit ihr Sohn bei uns im Kloster beerdigt worden. Er hatte einen Unfall. Nun hat man gerade im Buddhismus eine ganz andere Einstellung zum Tod als hier. Dort ist man fest davon überzeugt, das man nach dem Tod in ein besseres Leben übergeht. Auch meine Einstellung in Sachen Tod hat mit der Europäischen nichts gemeinsam. Da ich von Grund aus Buddhist bin, brauche ich wohl darauf auch nicht weiter einzugehen. Der Alltag im Kloster Der Tag fing eigentlich immer gleich an. Morgens zu Buddha, dann treffen in der großen Halle, wo man uns täglich die Lehren von Buddha und anderen bedeutenden Mönchen vermittelte. Danach hatte jeder Zeit für sich, um zu Meditieren, oder sich von den älteren Mönchen das Wissen vermitteln zu lassen, was in den regulären Stunden nicht vermittelt wurde. So verbrachte ich sehr viel Zeit mit meinen Mönch in der Bibliothek des Klosters. Er erklärte mir meist das, was in diesem Tage in der großen Halle erzählt oder man kann auch Sagen gelehrt wurde. Denn ihm war klar, daß ich dort mitunter nur Bruchstücke mitbekommen habe. Er erklärte mir sehr viel an Hand alter Schriftrollen und Zeichnungen. Denn um Buddhist zu werden oder auch zu sein, muß man die Lehren von Buddha auch verstehen. Denn Buddha verließ ja sein Elternhaus, um die Erleuchtung zu erlangen. Und erst viele Jahre des Enthaltsamen Lebens in den Wäldern Indien, wurde ihm klar, daß dieses der falsche Weg war, und er den Weg in der Mitte gehen mußte. "Spannst du die Saiten eines Instruments zu schwach, kannst du nicht darauf spielen. Spannst du sie aber zu stark, dann reißt sie". Nun was ich von diesem Mönch alles gelernt habe, kann man eigentlich auch sehr schwer in Worten ausdrücken. Er gab mir ein Gefühl, als wäre ich sein Sohn, und er müsse mir sein gesamtes Wissen vermitteln. Ich hatte nicht einmal das Gefühl, das ich dort der Ausländer war, nein ich wurde akzeptiert als wenn ich einer der ihren wäre. Nun an den Nachmittagen arbeiten wir meist im Kloster, dann wurden die Wege gefegt, der Rasen gemäht, oder aber wir gingen auch mal in die Dörfer um dort Gebäude oder Geisterhäuschen einzuweihen (davon wird auf einer anderen Seite Berichtet). Meist half ich im Kloster bei Handwerklichen Arbeiten. Oft mußte ich auch ganz früh zum Markt mitfahren, um dort für das Kloster mit anderen Mönchen einzukaufen. Zu tun gab es immer irgend etwas, und man tat es gerne. Was auch ein Erlebnis für mich war, als ich im Kloster meine erste Beerdigung sah. Denn auch die Ausstattung machten wir Mönche. Diese Feierlichkeit, kann man nicht mit der in Europa vergleichen. Denn der verschiedene ist ja nicht einfach gegangen wie hier, er gelangt nach dem Tod in ein besseres Leben. Und wird dann in einen anderen Körper wiedergeboren. Auch gibt es da nicht dieses finanzielle Problem wie hier, wo der Pfarrer erstmal fragt was die Hinterbliebenen denn bezahlen können. Dort wird jeder gleich beerdigt, und die Familie gibt dann dem Kloster das was sie geben können. So gibt es auch noch etwas anderes was in einem Wat ganz normal ist. Da es ja auch sehr viele gibt die man als arm bezeichnen kann, daß viele Leute ins Kloster kommen, die Hunger haben. Es wird keiner weggeschickt. Jeder bekommt seine Schale Reis mit einer Gemüsesoße. Oder wenn einer kommt und nicht weiß wo er schlafen soll, wird ihm ein Platz gegeben, wo er sein müdes Haupt zur Ruhe legen kann. 4 Meditation Im Buddhismus die weitverbreitete Form des religiösen Verhaltens, die eine bestimmte Frömmigkeit hervorbringt. Ziel des Meditieren ist die Vereinigung mit der Buddha, die durch Kontemplation, Meditation, Askese und anderem angestrebt wird; dabei überwiegt die individuelle Erlebnissphäre gegenüber der kollektiven oder sozialen Manifestation von Religion. In Indien unterscheidet sich die Meditation der erlösende Erkenntnis der Identität von der Einzelseele und Universalseele, die die Vereinigung des Menschen mit Buddha erstrebt. Im Buddhismus führen 4 Stufen der Versenkung zur Erlangung eines höheren Wissens, das die Erkenntnis des Nichtseienden, der völligen Leere zum Inhalt hat. Die Meditation muß erlernt werden, denn nicht jeder erreicht den inneren Einklang zwischen Körper und Geist. Es gibt Mönche, die in der Phase der Meditation mehrere Stunden bis Tage wie tot dasitzen und weit in sich gekehrt sind. Ich war stolz, wenn ich eine Meditation von einer ½ - zu einer Stunde geschafft habe. Dieses allerdings auch erst nach einer gewissen Zeit. Die Meditation stand im Kloster an erster Stelle. Wer beim meditieren war, wurde dabei nicht gestört. Arbeiten oder Tätigkeiten die demjenigen zugedacht waren, wurden dann anderen übertragen. Durch Meditation kann man vieles erreichen, so ist es bei Mönchen die tief meditieren nicht selten, daß sie während der Meditation Krankheiten besiegen. Einweihung von Gebäuden Eines der Aufgaben von Mönchen ist es, unter anderem auch Gebäude, Geschäfte einzuweihen, und ihnen so den Segen Buddhas zugeben. Diese Einweihungen nehmen meist den ganzen Tag in Anspruch. Es beginnt damit, daß man Morgens so etwa gegen 10:00 Uhr vom Kloster zu dem betreffenden Gebäude fährt (Meinst mit einem Minibus). In ärmlicheren Gegenden gehen die Mönche auch zu Fuß hin. Dort angekommen begibt man sich in den Hauptraum wo sich dann die Mönche in zwei Reihen hinsetzen. Dann werden für ca. 1 - 1½ Stunden lang Buddhistische Lieder gesungen. Anschließend spricht der oberste Mönch einige Gebete, und Segnet das Haus. Dann werden noch von allen Mönchen gemeinsam Gebete gesprochen und dem Hausherren alles gute gewünscht. Vom Eigentümer des Hauses werden dann an die Mönche kleine Geschenke überreicht. Danach setzen sich alle zu einem ausgiebigen Essen mit dem Gastgeber zusammen an einen Tisch. Diese Gebete haben im allgemeinen den Sinn, daß alles böse vom Haus ferngehalten werden soll, und nur die guten Geister in das Haus einziehen. In den meisten Fällen wird dann noch separat ein kleines Geisterhäuschen aufgestellt, was man dann auch noch segnen läßt. Doch dieses wird nicht in dieser Zeremonie mitgemacht. Dafür kommen dann an einem anderem Tag zwei Mönche, die dann das Geisterhäuschen segnen. Segnung von Geisterhäuschen Die Segnung von Geisterhäuschen wird in der Regel von zwei Mönchen durchgeführt. Diese beiden Mönche, machen meist nichts anderes aus diese kleine Geisterhäuschen zu segnen. Dabei wird das Häuschen prächtig ausgestattet mit Blumenkränzen und Gehängen. Es wird ein Behälter hingestellt für Räucherstäbchen der mit geheiligten Sand gefüllt ist. Dann kommen zwei Kerzenständer mit Kerzen, und ein Glas mit Trinkwasser (manchmal auch mit Coca Cola) hinzu. Dann werden die Räucherstäbchen und die Kerzen angezündet und der Mönch spricht dann eine ganze Anzahl von Gebeten die den Hausgeist milde stimmen sollen, und damit er alle schädlichen Einflüsse von diesem Haus fernhält. Alles was sich auf dem Geisterhäuschen befindet wird mit Wasser vom Tempel geweiht und gesegnet. 5 Zum Abschluß übergibt der Hausherr dem Mönch einen Umschlag mit Geld das eine Spende für das Kloster darstellt. Der Betrag darf keine Runde Summe sein. Man gibt in diesem Fall das was jeder geben kann. Entweder 199 Baht, 499 Baht oder wer besser gestellt ist dann eben 999 Baht. Der Lebenslauf von Siddharta Gautama, dem Buddha Seine Kindheit Siddharta Gautama wird um das Jahr 563 v.Chr. in Kapilawastu geboren. Zu seinem Familiennamen Gautama erhält er den Prinzennamen 'Siddharta' (einer, der das Ziel erreicht). Sein Vater ist reicher Grundbesitzer und Vorsitzender eines aristokratisch regierten Gemeinwesens 'Shakyas' (Gewaltigen). Seine Mutter Maja (Illusion) stirbt 7 Tage nach seiner Geburt. Der Prinz Siddharta erhält eine dem Rang entsprechende Erziehung. Unter anderem lernt er wichtige Dinge für den Aufbau seiner Ordensgemeinschaft, z.B. parlamentarische Verwaltungsmethoden. Mit 16 heiratet er standesgemäß seine Cousine. Siddharta erkennt immer mehr die Sinnlosigkeit des luxuriösen Lebens am Hof, besonders an einem Tag, an dem er dem menschlichen Leiden in Form eines Greises, eines Verstorbenen und eines Kranken begegnet. Ihm wird bewußt, daß alle Wesen dem Alter, der Krankheit und schließlich dem Tod preisgegeben sind. Schließlich gibt ihm die Begegnung mit einem Einsiedler den Anstoß, sein Leben im Überfluß aufzugeben und als wandernder Asket eine Antwort auf die ihn tief bewegenden Fragen menschlicher Existenz zu suchen. So verläßt er heimlich seinen Palast, seine Eltern, die Ehefrau und das Kind, legt das gelbe Gewand eines Asketen an und geht 'aus dem Haus in die Hauslosigkeit.' Der Weg zur Erleuchtung Siddhartas Weg führt zunächst zu zwei berühmten Brahmanen und YogaLehrern, bei denen er nicht den erhofften Frieden findet. So geht er zu fünf Asketen (Hindu-Heiligen), wo er sich sechs Jahre lang bis zur Abmagerung und physischen Erschöpfung in strengster Askese übt und täglich kaum mehr als ein Reis- oder Sesamkorn ißt. Doch auch hierbei kommt er seinem Ziel nicht näher. Er wählt jetzt einen grundsätzlich anderen Weg: den Mittelweg zwischen zwei Extremen, dem Überfluß und der Askese. Eines Tages, mit 35 Jahren, hat er eine Erleuchtung. Er steigt Schritt für Schritt vier Stufen der Versenkung hinab: von der ersten Stufe der meditativen Reflexion zur zweiten Stufe der tiefen Lust der Seele, von dort zur dritten, der matten Lust der Seele und schließlich zur vierten, des leid- und freudfreien Gleichmuts. Auf der vierten und letzten Stufe wird während der Nacht dem Siddharta eine dreifache Erkenntnis zuteil: In der ersten Nachtwache erinnert er sich an die eigenen, vorausgegangenen Geburten, an die Wanderung von Dasein zu Dasein, durch zahllose Weltzeitalter und durchläuft noch einmal die Wege seiner früheren Existenzen von Geburt zu Tod und zu Wiedergeburt, ein nicht endender Kreislauf. In der zweiten mittleren Nachtware sieht er den gegenwärtigen Zustand der Welt und erkennt daß sie heute das sind, was sie im vergangenen Leben getan haben. In der dritten Nachtwache gelangt er zur entscheidenden Erkenntnis. Er erkennt die 'vier edlen Wahrheit': 1. 2. 3. 4. der Weg des Leidens die Ursache des Leidens die Aufhebung des Leidens und deren Folgen der Weg, der zur Aufhebung des Leidens führt Diese vier edlen Wahrheiten sind Gegenstand seiner ersten Predigt. Mit dieser Erkenntnis gelangt der Prinz zur höchsten vollkommenen Erleuchtung (samma-sambodhi) und hat damit 'Nirwana' erlangt; es kann keine Wiedergeburt mehr erfolgen. In dieser heiligen Nacht ist er aus einem 'Bodhisattva' zu einem 'Buddha' (Erleuchteter) geworden. 6 Nirwana wenn der Mensch durch Nachdenken und Meditation seine spirituelle Unwissenheit überwunden und in der Erleuchtung erfahren hat, daß er kein selbständiges Ich, sondern Teil der alles umfassenden Buddhanatur ist, dann geht er ins Nirwana ein. Dieser Zustand läßt sich nicht beschreiben, aber er ist mehr als ein reines Nichts. Mit dem Eingang ins Nirwana endet die Kette der Wiedergeburten. Der Mensch ist dann zur höchsten Freiheit erwacht. Lehr- und Wanderjahre Nach anfänglichem Zaudern (Buddha wußte nicht, ob die Leute seine Lehren verstehen), entschließt er sich, seine Erkenntnis der Welt mitzuteilen. Seine erste Predigt hält er bei fünf Asketen. Diese Predigt wird auch als 'buddhistische Bergpredigt' bezeichnet. Mit ihr setzt Buddha das Rad der Heilslehre in Bewegung; die fünf Asketen erbitten von ihm die Mönchsweihe, die er ihnen erteilt. Damit tritt neben dem Buddha und die Heilslehre auch die Ordensgemeinschaft als 'drittes Kleinod' des Buddhismus auf. Schon bald nach der Bekehrung der fünf Asketen umfaßt die neue Religionsgemeinschaft neben dem festgefügten Orden zahlreichen gläubige Laienanhänger (Frauen und Männer), darunter auch höhergestellte Persönlichkeiten. Nach 3 Monaten schließen sich bereits 60 Jünger dem Buddhismus an. Diesen gibt Buddha vollständige Anweisungen und sendet sie mit den Worten: »Geht hin, ihr Mönche und predigt der Welt das Gesetz. Wirket für das beste der anderen wie für euer eigenes ... bringet die freudige Botschaft zu jedermann. Es sollen nicht zwei von euch denselben Weg einschlagen.« Natürlich hat Buddha auch Gegner, die sogar mit dem Gedanken spielen, Buddha zu töten. Als geistlicher Lehrer, der es versteht, seinen Hörern in Bildern und Gleichnissen eindrucksvoll die Wahrheiten zu verkünden, erwirbt sich Buddha höchste Achtung. Insgesamt wird in den Schriften von 77 Wundern Buddhas berichtet. Während seiner 45jährigen Lehrtätigkeit wanderte er während der 8 regenlosen Monate des Jahres durch das nordöstliche Indien, dagegen verbrachte er die 4-monatige Regenzeit in Pansalas (Hütten, Unterkünfte). Buddhistische Bergpredigt »Dies, ihr Mönche, ist die edle Wahrheit vom Leiden: Geburt ist Leiden, Alter ist Leiden, Krankheit ist Leiden, Sterben ist Leiden; mit Unlieben vereint sein ist Leiden. Nicht erlangen, was man begehrt, ist Leiden. Kurz, das verbunden sein an die fünf Objekte des Ergreifens (skandhas) ist Leiden. Dies, ihr Mönche, ist die edle Wahrheit von der Entstehung des Leidens: es ist der die Wiedergeburt erzeugende Durst, begleitet von Wohlgefallen und Begier, der hier und dort seine Freude findet: nämlich der Durst nach Lust, der Durst nach Werden und Dasein, der Durst nach Vergänglichkeit. Dies, ihr Mönche, ist die edle Wahrheit von der Aufhebung des Leidens: Die Aufhebung dieses Durstes durch restlose Vernichtung des Begehrens, ihn fahren lassen, sich seiner entäußern, sich von ihm lösen, ihm keine Stätte gewähren. Dies, ihr Mönche, ist die edle Wahrheit von dem Weg, der hinführt zur Aufhebung des Leidens: Es ist dies der edle »achtfache Pfad« der da heißt: rechtes Glauben, rechtes Denken, rechtes Sprechen, rechtes Tun, rechtes Leben, rechtes Streben, rechte Konzentration, rechtes Sichversenken.« Lebensende und Nirwana Die letzten Jahre seines Lebens verbringt Buddha in einem Kloster. Als er sein Ende spürt, läßt er alle Mönche in einem Kloster versammeln. Nachdem er auf dem Weg dorthin nochmals erkrankt, verabschiedet er sich - dort angekommen - von seinen Freunden und fordert sie auf, nach seinem Tod das Gute zu lehren, zu tun und zu handeln. Dann läßt er sich sein letztes Lager errichten und spricht noch einmal zu seinen Jüngern: »Wohlan, ihr Mönche, ich sage euch, alles geht dahin und stirbt, aber die Wahrheit bleibt. Strebt nach eurem Heil!« Nach langer Meditation geht er in das völlige Nirwana ein und stirbt 7 Häufig gestellte Fragen Wenn sie Fragen haben, die hier nicht erklärt sind, dann schreiben sie mir eine Email Asketen Aszeten [griech.], Menschen, die Askese üben. (siehe Askese) Askese Aszese [griech.], religiös begründete Einschränkung oder völlige Enthaltung von bestimmten Speisen und Getränken, Wohnung, Schlaf, Kleidung und Besitz, vornehmlich zeitweiliger oder gänzl. Verzicht auf Geschlechtsverkehr. Was ist der Buddhismus Der Buddhismus ist eine Weltreligion, benannt nach ihrem Stifter Buddha; sie beruht auf dessen Lehre und Ordensgründung. Die Lehre Buddhas brach mit der religiösen Autorität der Weda-Religion, übernahm jedoch die Wiedergeburtslehre. Die Erlösung durch die Erkenntnis der Identität ersetzt der Buddhismus durch den Gedanken des Nirwana, des Verwehens, der Vernichtung des Leidens, des Verlöschens des Durstes und der Lebensgier. Im Mittelpunkt der Predigt des Buddha stehen dementsprechend die vier edlen Wahrheiten: vom Leiden, von der Entstehung des Leidens, der Vernichtung des Leidens und dem zur Vernichtung des Leidens führenden Weg. Dieser Weg ist der edle, achtteilige Pfad: rechte Anschauung, rechtes Wollen, rechtes Reden, rechtes Tun, rechtes Leben, rechtes Streben, rechtes Gedenken, rechtes Sichversenken. Dem Ziel der buddhistischen Ethik, der Selbsterlösung, dienen die Forderungen der Gewaltlosigkeit, der mitleidigen Liebe sowie der Enthaltsamkeit. Differenzen innerhalb des Ordens führten zur Spaltung in die beiden Richtungen des Hinajana-Buddhismus und Mahajana-Buddhismus, die seitdem unterschiedliche Wege gingen. Nirwana wenn der Mensch durch Nachdenken und Meditation seine spirituelle Unwissenheit überwunden und in der Erleuchtung erfahren hat, daß er kein selbständiges Ich, sondern Teil der alles umfassenden Buddhanatur ist, dann geht er ins Nirwana ein. Dieser Zustand läßt sich nicht beschreiben, aber er ist mehr als ein reines Nichts. Mit dem Eingang ins Nirwana endet die Kette der Wiedergeburten. Der Mensch ist dann zur höchsten Freiheit erwacht. Ist Buddha ein Gott ? Diese Frage muß eindeutig mit nein beantwortet werden. Denn Buddha (der Erleuchtete = Ehrenname des ind. Religionsstifters und Prinzen Siddhartha (um 500 v. Chr.)) war ein Mensch wie sie und ich. Er lebte in Indien war der Sohn eines Königs der von seiner Kindheit an von allen irdischen Leiden ferngehalten wurde. Erst als Jüngling erfuhr er vom Leiden der Menschen und vom Tod. Daraufhin verließ er heimlich des Vaters Schloß und wurde Asket. Doch erst als er den mittleren Weg fand, erlangte er im Alter von 35 Jahren die Erleuchtung und begann mit seiner Verkündigung. Nicht nur dem historischen Siddhartha Gautama wurde der Titel und die Qualität des Buddha zuerkannt. Nach buddhistischer Anschauung ist die Reihe der Buddhas in Vergangenheit und Zukunft unendlich. 8 Hinayana-Buddhismus, (Sanskrit, Pali "kleines Fahrzeug") Dieser Name war ursprünglich ein Spottname für die konservativere, meist auf ihr eigenes Seelenheil bedachte Richtung. Sie ist vor allem in Ceylon, Kambodscha und Thailand vorherrschend und folgt zum größten Teil den ursprünglichen Lehren Buddhas. Für seine Anhänger bedeutet das Ziel des Nirwana die Vernichtung der Individualität. Das kleine Fahrzeug betont das göttliche Wesen Buddhas (siehe auch: Buddha und die Götter). Richtung des Buddhismus, die heute nur noch in Sri Lanka, Birma, Thailand, Laos und Kambodscha verbreitet ist. (südl. Buddhismus). Hinduismus Religion, der etwa 650 Mio. Menschen (überwiegend in Indien) angehören. Der Hinduismus hat sich im Lauf von Jahrhunderten mit einer Vielzahl von Sekten aus der spätwedischen Religion (Brahmanismus) entwickelt (in den letzten Jh. v. Chr. bis etwa 1000 n. Chr.). Er kennt keine in sich geschlossene dogmat. Lehre. Nur einige sehr allg. Grundlagen sind allen Sekten gemeinsam, v. a. die Lehre vom Karma und von der Wiedergeburt. Der endlosen Kette der Wiedergeburten, dem Samsara, zu entrinnen, ist Ziel der Erlösung. Da Wiedergeburt auch als Tier mögl. ist, gilt die Schonung alles Lebendigen (Ahimsa) als höchstes Gebot (daher der strenge Vegetarismus und die Rinderverehrung der Hindus). Das System der sozialen Gliederung in die vier Klassen der Brahmanen (= Priester), der Kschatrijas (= Krieger), der Waischjas (= Bauern) und der Schudras (= Knechte), die jeweils wieder in zahlreichen Kasten zerfallen, wird nur von wenigen Sekten nicht anerkannt. Ohne Kastenzugehörigkeit sind nur die Paria. In der Kosmologie des Hinduismus wird die Welt als ewig aufgefaßt, sie befindet sich jedoch in einem ständigen Prozess des Werdens und Vergehens. Jede Weltperiode (Kalpa) umfasst vier Weltzeitalter(Yuga). In der Mitte des Universums befindet sich der Weltberg Meru, Sitz der Götter. Aus der Vielzahl der Götter des H. ragt die Dreiheit Brahma, Schiwa und Wischnu (auch als dreiköpfige Gestalt dargestellt) heraus. Die beiden Hauptrichtungen des Hinduismus sind Schiwaismus und Wischnuismus, je nachdem, ob Schiwa (Zerstörer der Welt) oder Wischnu (Erhalter der Welt) an die Spitze der Götter gestellt wird. Neben den großen Göttern stehen viele kleine Gottheiten, die oft nur lokale Bedeutung haben. Andere, so der Affengott Hanuman, und Naturerscheinungen wie Sonne, Mond oder Wind genießen weithin Verehrung. - Die kulturelle Verehrung von Bildern eines Gottes durch Gebet oder Opfergaben findet v. a. im Tempel statt. Mittler zw. dem Gläubigen und dem Gott sind die Priester (Brahmanen). - Nach ersten Ansätzen in den Texten des Weda beginnt die eigentliche Überlieferung des H. mit dem Epos Mahabharata, er ist jedoch erst in den 18 Puranas (etwa 6. Jh. n. Chr.) voll entwickelt. Lamaismus Alle Zweige der in Tibet entwickelten Formen des Vayrayana-Buddhismus haben die Bezeichnung Lamaismus erhalten. Als Gründer der Lamaismus gilt der indische Mönch und Anhänger des Diamantfahrzeugs Padmasambhava. Der Lamaismus hat eine doppelte Führung: der Dalai Lama und der Pantschen Lama. Der Dalai Lama ist der bedeutendste tibetanische Priesterfürst. Er ist mehr politisches Oberhaupt im Gegensatz zum geistlichen höchsten Würdenträger, dem Pantschen Lama. Dies ist der Titel des Oberlamas im Tibetischen Klosters Taschilumpo. Mahajana-Buddhísmus (Sanskrit "großes Fahrzeug" (da er vielen Menschen den Weg zur Erlösung ebnet)) Dieser Teil entwickelte eine größere Anpassungsfähigkeit an die Glaubensformen der missionierten Länder. Denn in den Anfangsformen war der Buddhismus nicht wirklich religiös. Es gab keine Götter, keine Gebete, keine Anbetung und keinen Begriff einer bedeutungsvollen Welt. Mahayana unterscheidet drei Arten Buddhas: • • • Bodhisattwas gleichen Gautama vor seiner Erleuchtung Manushi-Buddhas waren wie Buddha Erleuchtete auf Erden; sie sind ins Nirwana eingegangen und für Gebete nicht mehr erreichbar Dhyani-Buddhas kommen niemals auf die Erde, sondern warten im Himmel auf ihr Nirwana und sorgen für die Bedürfnisse der Menschen Da es den meisten Menschen nicht möglich ist, das Nirwana selbständig durch Meditation zu erreichen, können sie sich an Bodhisattwas wenden, die ihre eigene Erleuchtung und das Nirwana aufschieben, um anderen zur Erlösung zu verhelfen. Mahayana behauptet, daß jeder Mensch die Möglichkeit hat, ein Buddha zu sein, auch wenn man dafür viele Geburten durchmachen muß. Ein Unterschied zum kleinen Fahrzeug besteht darin, daß im Mahayana-Buddhismus das Nirwana optimistisch mit einem grundsätzlichen Absoluten identifiziert wird. 9 In den ersten Jahrhunderten nach Christus entstandene Richtung des Buddhismus, die in Nord - Indien (daher auch "nördl. Buddhismus"), Tibet, Zentralasien, China, Korea und Japan verbreitet ist. Vayrayana Das Vayrayana (Diamantenes Fahrzeug), das auch Mantrayana genannt wird, ist die dritte große buddhistische Schulrichtung mit heute ca. 20 690 000 Anhängern. Tantrayana oder Fahrzeug des gespannten Wagens ist die Bezeichnung einer Richtung, nach deren Lehre man mit Hilfe von Riten, heiligen Sprüchen und Formeln wie mit einem Fahrzeug den Ozean des Kreislaufs des leidvollen Daseins überqueren und ans jenseitige Ufer, das Nirwana, gelangen kann. Weda Veda Mrz. Weden) [Sanskrit], älteste zu den hl. Schriften des Hinduismus zählende und die wedische Religion begründende Literatur. Der Weda besteht aus den vier Sammlungen (Samhita) Rigweda, Jadschurweda, Samaweda und Atharwaweda und den sich an die Samhitas anschließenden Brahmanas, Aranjakas und Upanischaden. Der Weda ist etwa 1200-600 v.Chr. entstanden und gilt den Indern als autoritative Tradition, die erst durch den Buddhismus eingeschränkt wurde. Die Wiedergeburtslehre des Weda, wurde vom Buddhismus als einzige Lehre übernommen. Buddhistische Begriffe Bobaum Bonze Buddha Dalai-Lama Gebetsmühle Hinajana Karma Lamaismus Mahajana Mandala Mantra Nirwana Samsara Stupa Sutra Tantra Zen- Buddhismus Heiliger Feigenbaum, unter dem Buddha seine Erleuchtung erlangte. Buddhistischer Mönch oder Priester. Mensch der die geistige Vollendung erreicht hat. Speziell der Religionsstifter Siddhartha Gautama (Der Erleuchtete). Geistliches und weltliches Oberhaupt in Tibet. Im tibetanischen Lamaismus gebräuchliches zylinderförmiges Gerät, das Papierstreifen mit Gebetsformeln enthält und von Menschenhand oder vom Wind oder Wasser in Drehung versetzt wird. Strenge konservative Form des Buddhismus, die in Sri Lanka, Birma, Thailand und Kambotscha verbreitet ist. Die guten und bösen Taten eines Menschen, die sein Schicksal in seinem nächsten Leben bestimmen. Sonderform des Buddhismus in Tibet und der Mongolei Liberalere, offenere Form des Buddhismus, der in China, Korea, Tibet, Nepal und in der Mongolei vertreten ist. Kreisförmiges oder vieleckiges Zeichen, daß bei der Meditation das Universum versinnbildlicht. Magisch religiöse Formel die bei der Meditation ständig wiederholt wird, und dem Menschen zum Heil verhilft. Zustand der vollendeten Erlösung nach Beendigung des Kreislaufs von der Geburt und Wiedergeburt. Kreislauf von der Geburt, Leid, Tod und Wiedergeburt. Halbkugel oder glockenförmiges Kultgebäude. Knappe, verdichtete Zusammenfassung einer Lehrmeinung. Gruppe religiöser Schriften, in den körperliche Übungen und Rituale beschrieben werden, deren Beherrschung zur Erlösung führen kann. In Japan vertretene Richtung des Buddhismus, deren Anhänger eher inder Meditation und Intuition als in den Schriften einen Weg zur Erleuchtung sehen. 10 Was ist Glück und wer ist glücklich? Folgende Passage aus dem Majjhima-Nikaya 14 erzählt, wie Buddha mit einigen Jain-Mönchen über deren Ansichten diskutiert. Diese Mönche widmeten sich der Selbstkasteiung durch Aufrechtstehen. "Bruder Gótama, man kann das Glück nicht durch Glück erlangen, durch Leid kann man das Glück erlangen. Wenn man das Glück durch Glück erlangen könnte, dann würde Senija Bimbisara, der König von Magadha, das Glück erlangen, denn Senija Bimbisara lebt glücklicher, als der ehrwürdige Gótama." "Die ehrwürdigen Jain Mönche haben voreilig und unüberlegt gesprochen, als sie [das] sagten. Zuerst hätten sie eine Frage an mich richten sollen: Wer von den beiden lebt glücklicher? König Bimbisara oder der ehrwürdige Gótama?" "Das stimmt, Bruder Gótama, wir haben voreilig und unüberlegt gesprochen. Aber jetzt fragen wir: Wer von den beiden lebt glücklicher? König Bimbisara oder der ehrwürdige Gótama?" "Nun, Jain Brüder, ich stelle euch eine Gegenfrage und antwortet, wie es euch richtig erscheint. Was denkt ihr, Jain Brüder, wäre Senija Bimbisara fähig, im Zustand des vollkommenen Glücks sieben Tage und Nächte regungslos- und wortlos zu verbringen?" "Auf keinen Fall, ehrwürdiger Gótama" "Was denkt ihr, Jain Brüder, wäre Senija Bimbisara fähig, im Zustand des vollkommenen Glücks sechs [fünf, vier, drei, zwei] Tage und Nächte regungslos- und wortlos zu verbringen, oder auch nur einen einzigen Tag und eine Nacht?" "Auf keinen Fall, ehrwürdiger Gótama" "Ich jedoch bin imstande, im Zustand des puren Glücks einen Tag und eine Nacht regungslos- und wortlos zu verbringen, [zwei, drei, vier, fünf, sechs, sieben] Tage und Nächte zu verbringen. Nun, was denkt ihr, Jain Mönche, wenn sich das so verhält, wer von uns beiden lebt glücklicher: König Bimbisara oder ich?" "Wenn sich das so verhält, dann lebt der ehrwürdige Gótama glücklicher als König Bimbisara". Zeittafeln des Buddhismus vor der christlichen Zeitrechnung ca. 563-483 543/544 370 2. Lebenszeit des Siddharta Gautama Beginn der buddhistischen Zeitrechnung 480 1. Konzil der Buddhisten in Rajagriha 380Konzil in Vaisali 251 3. Konzil in Pataliputra nach der christlichen Zeitrechnung 65 372 400 420-452 6. Jh. 552 640 700-800 1200 1340-1350 1400/1500 1414-1428 18. Jh. 1950 1951 1954 1956/57 älteste Anweisung für den Buddhismus in China Buddhismus kommt nach Nordkorea Hinayana-Buddhismus kommt nach Thailand Verbreitung des Buddhismus in Burma Anfang Pagode auf dem Berg Sung (China) erbaut Ausbreitung des Buddhismus in Japan Tibetischer König heiratet eine buddhistische Prinzessin und fördert den Buddhismus in Tibet Mahayana-Buddhismus verbreitet sich in Hinterindien (Birma, Thailand) Der Buddhismus verschwindet in China Buddhismus wird in Laos eingeführt Der Buddhismus verschwindet auf Java und Sumatra (Indonesien) Buddhisten-Verfolgung in Vietnam Tempel der Zehntausend Buddhas in Peking (China) 1. buddhistische Weltkonferenz in Kandy (Sri Lanka) 2. buddhistische Weltkonferenz in Tokio 3. buddhistische Weltkonferenz in Rangun (Birma) 2500. Wiederkehr von Buddhas Todesjahr