Dehydrierung cyclischer tertiärer Amine unter Reaktionsbeteiligung von enantiomeren nucleophilen Nachbargruppen Dehydrogenation of Cyclic Tertiary Amines with Neighbouring of Enantiomeric Nucleophiles Hans Möhrle und Thomas Berkenkemper Institut für Pharmazeutische Chemie, Heinrich-Heine-Universität, Universitätsstr. 1, D-40225 Düsseldorf, Germany Herrn Prof. Dr. D. Heber zum 60. Geburtstag gewidmet Sonderdruckanforderungen an Prof. Dr. H. Möhrle. E-mail: [email protected] Z. Naturforsch. 57 b, 435Ð443 (2002); eingegangen am 4. Januar 2002 Mercury(II)-EDTA Dehydrogenation, Intramolecular Cyclization, Enantiomer For stereochemical investigation of their dehydrogenation, the enantiomers of the aminoalcohols 1, 2, and 3 were prepared from optically active sources, while the enantiomers of the diamines 8 and 9 were available by resolution of the racemates. The pure antipodes of 1, 2, and 3 reacted with mercury(II)-EDTA by a twofold dehydrogenation via intermediate participation of the neighbouring alcoholic group to the optically active lactams 5, 6, and 7 under complete retention of configuration. In the same manner the diamines 8 and 9 generated by four electron withdrawal the cycloamidines 10 and 11. Einleitung Bislang wurden tertiäre cyclische Amine A mit nucleophilen chiralen Nachbargruppen bei der Dehydrierung mit Quecksilber(II)-Verbindungen stets nur als Racemate eingesetzt [1,2]. Diese ließen jedoch keine Aussagen hinsichtlich einer möglichen Veränderung des chiralen Zentrums während der Reaktion zu. In dem ersten Dehydrierungsschritt entstand eine cyclische Iminiumverbindung B (Schema 1), die unter geeigneten Voraussetzungen mit der nucleophilen Funktion in der Seitenkette unter Cyclisierung zu C reagierte. Nach einer erneuten Dehydrierung zur Oxa-Iminium-Verbindung D kam es zur Ringspaltung durch Nucleophile, wobei mit Wasser das Lactam E unter Wiederherstellung der Nachbargruppe resultierte. Allerdings wurden für diesen letzten Reaktionsschritt verschiedene Mechanismen diskutiert. Leonard et al. [3,4] postulierten für die Ringöffnung zumindest teilweise eine SN2-Reaktion am Kohlenstoffatom, das die Nachbargruppe trägt. Deshalb wurde von Möhrle und Baumann [5] cis- bzw. trans-2-Piperidinomethylcyclopentanol F und G (Schema 2) als Modellsubstanzen bei Dehydrierungen zu den entsprechenden Lactamen H bzw. I untersucht. Dabei hätte bei einer SN2-Reaktion 0932Ð0776/2002/0400Ð0435 $ 06.00 Schema 1. eine Epimerisierung beobachtet werden müssen, was jedoch nicht der Fall war. Indessen ist bei einer Entstehung von Diastereomeren nicht völlig auszuschließen, dass bei einem ungünstigen Verhältnis eine Spezies bei der Aufarbeitung „verloren“ geht. Deshalb war eine Untersuchung an Enantiomeren angezeigt, die sowohl konfigurative Änderungen am chiralen Zentrum nachweisen als auch gegebenenfalls quantitativ zuverlässige Aussagen erlauben sollte. ” 2002 Verlag der Zeitschrift für Naturforschung, Tübingen · www.znaturforsch.com D 436 H. MöhrleÐT. Berkenkemper · Dehydrierung cyclischer tertiärer Amine Schema 2. Ergebnisse und Diskussionen 1. Aminoalkohole Als Modellsubstanzen waren die Enantiomere der Aminoalkohole 1 und 2 vorgesehen (Schema 3), die als Racemate leicht über entsprechende Aminoketone zugänglich sind [6] und mit Hg(II)EDTA in guten Ausbeuten die entsprechenden Lactame ergeben [7]. Indessen scheiterten alle Versuche, die Racemate von 1 und 2 mit optisch aktiven Säuren über diastereomere Salze zu trennen. Schema 3. Deshalb wurde die Aminolyse von Phenyloxiran zur Darstellung der Aminoalkohole benutzt [8], welche allerdings den Nachteil hatte, daß jeweils ein Gemisch von Stellungsisomeren des Typs A und K entstand, das aber vorwiegend das gewünschte Isomer 1 bzw. 2 enthielt. Durch Umkristallisation gelang es die Verbindungen 1, 3 und über die Hydrochloride auch 2, 4 rein darzustellen. Da aber 3 und 4 nach der HPLC-Analyse nur in 24% bzw. 18% Ausbeute entstanden, war für den Typ K diese Herstellung präparativ unbefriedigend. Der Aminoalkohol 3 wurde für die chroma- tographische Reinheitskontrolle von 1 durch Reduktion des entsprechenden Aminocarbonsäureesters in guter Ausbeute dargestellt [9] und deshalb gleichzeitig als zusätzliche Modellsubstanz verwendet. Aus den optischen Antipoden des Phenyloxirans konnten die Enantiomere der Aminoalkohole 1 und 2 erhalten werden. Auch die R-(Ð)-Verbindung von 3 war aus D-(Ð)-α-Phenylglycin durch Reduktion zum Glycinol und anschließende Umsetzung mit 1,5-Dibrompentan zugänglich. Zur Prüfung der optischen Reinheit wurden die Enantiomere mit (Ð)-Camphansäurechlorid verestert und NMR-spektroskopisch und HPLC-analytisch untersucht. Dabei ergab sich für (S)-(+)-1, (R)-(Ð )-1, (S)-(+)-2, (R)-(Ð)-2 eine optische Reinheit von >98%, für (R)-(Ð)-3 eine von >95%. In allen Fällen entsprach somit der Reinheitsgrad dem der optisch aktiven Ausgangsstoffe. Die Enantiomere von 1 und 2 wurden unter standardisierten Bedingungen mit Hg(II)-EDTA zu den zugehörigen Lactamen dehydriert (Schema 4). Dabei reagierten (R)-(Ð)-1 und (S)-(+)-1 glatt zu den Piperidonen (R)-(+)-5 bzw. (S)-(Ð)-5 in ähnlicher Ausbeute wie ihr Racemat. Auffallend war hierbei lediglich die Änderung des Drehsinns vom Edukt zum Produkt. Die Aminoalkohole (R)-(Ð)-2 und (S)-(+)-2 setzten sich zu den Perhydroazepinonen (R)-(Ð)-6 bzw. (S)-(+)-6 unter Erhalt des Drehsinns um. Um zu überprüfen, ob bei den Reaktionen eine Konfigurationsänderung eingetreten war, wurde (R)-(+)-5 exemplarisch mit Lithiumaluminiumhydrid in Tetrahydrofuran reduziert. Dabei entstand in 74% Ausbeute der Aminoalkohol (R)-(Ð)-1, der in Richtung und Größe des Drehwertes mit dem Edukt der Oxidation übereinstimmte. Deshalb ist ein Konfigurationswechsel bei der Hg(II)-EDTA-Dehydrierung mit Sicherheit auszuschließen. Die Dehydrierung des Racemats von 3 unter gleichen Bedingungen ergab das Lactam (R/S)-7 erst nach chromatographischer Abtrennung einer weiteren Produktkomponente in nur 30% Ausbeute. Auch die Oxidation von (R)-(Ð)-3 lieferte ein verunreinigtes Rohprodukt, so daß zur Reindarstellung von (R)-(Ð)-7 noch zusätzlich eine Kugelrohrdestillation notwendig war und lediglich eine Ausbeute von 5% erhalten werden konnte. Die Überprüfung der optischen Reinheit aller hergestellten enantiomeren Lactame wurde durch H. MöhrleÐT. Berkenkemper · Dehydrierung cyclischer tertiärer Amine 437 beute mit einer Enantiomerenreinheit >96% erhalten werden. Die optische Reinheit dieser Enantiomere wurde nach Acylierung mit (Ð)-Camphansäurechlorid über HPLC ermittelt. Schema 5. Schema 4. quantitative HPLC-Untersuchungen mit Hilfe von Pirkle-Säulen [10] vorgenommen. Die Lactame entsprachen in ihrer Enantiomerenreinheit den Werten der jeweils eingesetzten Aminoalkohole. 2. Diamine Neben der Hydroxyfunktion als Nachbargruppe können auch primäre Amine eine Reaktionsbeteiligung bei der Hg(II)-EDTA-Dehydrierung mit tertiären cyclischen Aminen zeigen [2,11]. Die racemischen Diamine 8 und 9 (Schema 5) wurden aus den entsprechenden E/Z-Oximgemischen der α-Aminoketone durch Reduktion mit Nickel-Aluminium-Legierung hergestellt. Beim Piperidinderivat 8 gelang mit (Ð)-Diaceton-2-keto-L-gulonsäure (Dikegulac) [12] eine weitgehende Auftrennung in die Enantiomere. Das aus Ethanol/Isopropanol (1:1) zuerst anfallende Salz ergab nach mehrfachem Umkristallisieren und anschließender basischer Aufarbeitung das optisch reine Diamin (S)-(+)-8 in 41% Ausbeute. Nach Wechsel des Lösungsmittels wurden aus der mit dem diastereomeren Salz des (R)-(Ð)-Isomers angereicherten Mutterlauge analog 9% des Diamins (R)-(Ð)-8 mit einer optischen Reinheit >97% isoliert. Die Racematspaltung von 9 mit Dekegulac erwies sich als wesentlich problematischer. Es konnte lediglich das (+)-Isomer 9 in 14% Aus- Die Dehydrierung dieser optischen aktiven Spezies erfolgte wie bei den Racematen mit 8 Oxidationsäquivalenten Hg(II)-EDTA in Wasser. Hierbei lieferte (R)-(Ð)-8 unter Änderung des Drehsinns einheitlich das Cycloamidin (R)-(+)-10 und das (S)-(+)-8 das Cycloamidin (S)-(Ð)-10. Die Bestimmung der optischen Reinheit dieser Cycloamidine war mit Pirkle-Säulen per HPLC nicht möglich, weil aufgrund ihres stark basischen Charakters eine Zersetzung des Säulenmaterials auftrat. Dagegen gelang eine Auftrennung mittels NMR-Spektroskopie durch chirale Reagenzien. Im Racemat 10 stellen die entscheidenden Protonen an C-2 und C-3 bei 300 MHz ein AMX-Spinsystem dar. Bei Zugabe von (R)-(Ð)-α-Methoxyphenylessigsäure resultieren diastereomere Salze in Lösung. Entsprechend tritt jetzt ein doppelter Signalsatz auf: Man findet für 2-H zwei sich teilweise überlappende Doppeldubletts, für 3-Ha zwei deutlich getrennte Tripletts und für 3-Hb ein verbreitertes Triplett. Beim Vermessen des Stereoisomeren (S)-(Ð)-10 unter Zusatz der optisch aktiven Säure zeigt die Vereinfachung des Spektrums durch Wegfall eines Liniensatzes im Vergleich zu dem des Racemats, dass es sich nur noch um das Salz eines Enantiomers handelt, das entweder gar nicht oder unterhalb der Erfassungsgrenze der NMRÐMethode mit seinem optischen Antipoden verunreinigt ist. Bei einem Versuch mit einer Probe von (S)-(Ð)10 und einer Beimischung von 5% (R)-(+)-10 war diese Verunreinigung noch deutlich sichtbar. Die optische Reinheit von (S)-(Ð)-10 muss also >95% sein. Die Hg(II)-EDTA-Dehydrierung des Diamins 9 lieferte unter analogen Bedingungen zu 77% das Cyclisierungsprodukt 11. Die Oxidation von (+)-9 438 H. MöhrleÐT. Berkenkemper · Dehydrierung cyclischer tertiärer Amine ergab in gleicher Ausbeute das Cycloamidin (Ð)11. Die entsprechend durchgeführte Bestimmung der optischen Reinheit entsprach bei (Ð)-11 der des eingesetzten Diamins (+)-9. Insgesamt kann also Ð im Gegensatz zur Lit. [3,4] Ð festgehalten werden, dass bei der Hg(II)EDTA-Dehydrierung sowohl von chiralen α-Aminoalkoholen als auch von chiralen 1,2-Diaminen keine Änderung des Chiralitätszentrum erfolgt, und damit beim Einsatz von Enantiomeren auch keinerlei Racemisierung auftritt. Deshalb bietet sich diese Methode auch zur präparativen Gewinnung von a-chiralen 2-Hydroxyethyl-lactamen und Amidinen an. Experimenteller Teil Schmelzpunkte (unkorr.): Linström-Block. Ð CHN-Analysen: Analysator 2400 Perkin-Elmer. Ð IR: Perkin-Elmer 177. Ð MS: Finnigan 3500, Ionisationsenergie 70 eV. Ð 1H- und 13C-NMR: Varian FT-80A, Varian VXR 300 (TMS als interner Standard, δ-Skala, J-Werte in Hz). Ð Optische Drehung: Perkin-Elmer 241 MC Polarimeter; Drehwerte beziehen sich Ð falls nichts anderes vermerkt Ð auf Hg-Licht (λ = 578 nm) und eine Messtemperatur von 20 ∞C. Ð DC: DC-Alufolien Kieselgel 60 F254 (Merck 5554); Detektion: a) UVLöschung bei 254 nm, b) Dragendorff-Reagenz, Nachsprühen mit 10 proz. Schwefelsäure. Ð SC: Kieselgel, Korngröße 0.063Ð0.2 mm. Ð HPLC: 1) Pumpe: Gilson Abimed Model 303; manometric Module: Gilson Model 802; UV-Detektor: Kratos SF 369Z (247 nm); Integrator: Shimadzu C-R3A Chromatopac. 2) Hewlett-Packard 1084B. 3) Hewlett Packard 1084B; Waters 990 Photodiode Array Detector. Ð Weitere exp. Angaben, insbesondere spektroskopische Daten vgl. Lit. [13]. Aminolyse von Phenyloxiran (Allgemeine Vorschrift 1) Phenyloxiran wird mit dem sekundären cyclischen Amin im Molverhältnis 1:1.5 in absol. Ethanol 3 h unter Rückfluss zum Sieden erhitzt und anschließend 6 h bei 20 ∞C gerührt [8]. Nach Ansäuern mit 5 proz. Salzsäure erfolgt durch erschöpfende Extraktion mit Chloroform die Entfernung eventueller Phenyloxiran-Reste. Danach wird die wässrige Phase mit 10 proz. Natronlauge alkalisch gestellt und durch Ausschütteln mit Chloroform die Aminphase erhalten. Diese wird über Na2SO4 getrocknet, i. Vak. vom Lösungsmittel befreit, und der Rückstand wird im Kugelrohr bei Feinvakuum destilliert. Durch wiederholtes Umkristallisieren der Base bzw. des Hydrochlorids aus Ethanol/ Ether kann das entsprechende Stellungsisomer abgetrennt werden. Darstellung von (Ð)-Camphansäure-estern bzw. -amiden (Allgemeine Vorschrift 2) 0.25 mmol Alkohol bzw. Amin werden mit 0.5 mmol (Ð)-Camphansäurechlorid in 5 ml absol. Methylenchlorid 24 h bei 20 ∞C gerührt. Danach wird mit weiteren 25 ml Methylenchlorid versetzt und überschüssiges Reagens bzw. (Ð)-Camphansäure durch wiederholtes Ausschütteln mit einer gesättigten Natriumhydrogencarbonat-Lösung entfernt. Die Methylenchlorid-Phase wird über Natriumsulfat getrocknet, i. Vak. zur Trockne gebracht und noch 2 h im Feinvakuum gehalten. 1-Phenyl-2-piperidinoethanol (1) Nach AV 1: Aus 2.00 g (16.6 mmol) Phenyloxiran, 2.10 g (25.0 mmol) Piperidin, 5 ml absol. Ethanol. Ausb. 2.25 g (66%) weiße Kristalle, Schmp. 70 ∞C (Lit. [8] 70Ð71 ∞C). Hydrochlorid: Schmp. 198 ∞C (Lit. [14] 198Ð199 ∞C). Ð 1H-NMR (80 MHz, CDCl3): δ = 7.33 (’s’, 5 H, aromat. H), 4.81 (dd, 1 H, 1-H, X-Teil, 3JXA = 9.2, 3JXB = 5.1), 4.1 (br, 1 H, OH), 2.85Ð2.15 (m, 6 H, 2⬘-H2, 6⬘-H2; 2H2, AB-Teil), 1.8Ð1.2 (m, 6 H, 3⬘-H2, 4⬘-H2, 5⬘H2). Ð MS (EI, 140 ∞C): m/z (%) = 204 (1) [M+ Ð 1], 128 (1), 107 (1), 98 (100). Ð HPLC zur Prüfung der Isomerenreinheit: Säule: Hypersil ODS 5 mm (Knauer), 250 · 4 mm. Fließmittel: Methanol, Wasser, konz. Ammoniak, Triethylamin (75.5:24:0.4:0.1). Fluss: 0.8 ml/min. Retentionszeiten: 1 = 6.87 min; 3 = 5.47 min. Ð C13H19NO (205.3). (R)-(Ð)-1-Phenyl-2-piperidinoethanol [(R)-(Ð)-1] Darstellung analog 1: Aus 2.00 g (16.6 mmol) R(Ð)-Phenyloxiran. Ausb. 2.20 g (65%). [Alternativ: Aus 1.00 g (4.6 mmol) (R)-(+)-5 durch Reduktion mit 0.35 g (9.2 mmol) Lithiumaluminiumhydrid in 25 ml absol. Tetrahydrofuran; Ausb. 0.69 g (74%)]. Weiße Kristalle, Schmp. 77 ∞C. Ð Optische Drehung: [α] = Ð60.5∞ (c = 10, Methanol), [α]D = Ð59.5∞ (c = 1, Methanol), [α]D = Ð58.2∞ (c = 1, Ethanol); Lit. [15]: [α]D = Ð21∞ (c = 1.5Ð3, Methanol, optische Reinheit: 28.5%); Lit. [16]: [α]D = Ð51.2∞ (c = 1.12, Ethanol, ee = 97%). Ð Optische Reinheit: >98%; Bestimmung durch HPLC: Säule: Enantio Pac (LKB), 100 · 4 mm. Fließmittel: 10 mmol/l wässrige Phosphatpufferlösung pH = 7.0 + 1 mol/l NaCl)/Isopropanol (99 + 1). Fluss: H. MöhrleÐT. Berkenkemper · Dehydrierung cyclischer tertiärer Amine 0.3 ml/min). Retentionszeiten: (R)-(Ð)-1 = 11.2 min; (S)-(+)-1 = 7.6 min. Ð C13H19NO (205.3): ber. C 76.05, H 9.34, N 6.83; gef. C 76.06, H 9.28, N 6.87. (S)-(+)-1-Phenyl-2-piperidinoethanol [(S)-(+)-1] Darstellung analog (R)-(Ð)-1: Aus 2.00 g (16.6 mmol) S-(+)-Phenyloxiran. Ausb. 2.05 g (60%) weiße Kristalle, Schmp. 77 ∞C. Ð Optische Drehung: [α] = +60.8∞ (c = 5, Methanol); Lit. [17]: [α]24D = +57.2∞ (c = 0.99, Methanol). Ð Optische Reinheit: >98%; Bestimmung durch HPLC, vgl. (R)-(Ð)-1. Ð C13H19NO (205.3): ber. C 76.05, H 9.34, N 6.83; gef. C 75.97, H 9.30, N 6.83. 2-(Hexahydroazepin-1-yl)-1-phenylethanol (2) Nach AV 1: Aus 2.00 g (16.6 mmol) Phenyloxiran, 2.45 g (25.0 mmol) Hexamethylenimin, 5 ml absol. Ethanol. Ausb. 1.85 g (51%) farbloses Öl, Sdp. 117 ∞C/0.05 mbar. Hydrochlorid: Schmp. 178 ∞C (Lit. [11] 177 ∞C). Ð 1H-NMR (80 MHz, CDCl3): δ = 7.33 (’s’, 5 H, aromat. H), 4.61 (dd, 1 H, 1-H, X-Teil, 3JXA = 10, 3JXB = 4), 4.5Ð3.9 (br. 1 H, OH), 2.96Ð2.25 (m, 6 H, 2⬘-H2, 7⬘-H2; 2-H2, AB-Teil), 1.64 (’s’, 8 H, 3⬘-H2, 4⬘-H2, 5⬘-H2, 6⬘H2). Ð MS (EI, 40 ∞C): m/z (%) = 219 (0.5) [M+], 202 (1), 112 (100), 98 (2), 77 (11). Ð HPLC zur Prüfung auf Isomerenreinheit: Säule: Hypersil MOS 5 µm (Knauer), 250 · 4 mm. Fließmittel: Methanol, Wasser, konz. Ammoniak, Triethylamin (74:26:0.3:0.1). Fluss: 0.8 ml/min. Retentionszeiten: 2 = 8.50 min; 4 = 7.23 min. Ð C14H21NO · HCl (255.7). (R)-(Ð)-2-(Hexahydroazepin-1-yl)-1-phenylethanol [(R)-(Ð)-2] Darstellung analog 2: Aus 2.00 g (16.6 mmol) R(Ð)-Phenyloxiran. Ausb. 1.85 g (51%) weiße Kristalle, Schmp. 36 ∞C. Ð Optische Drehung: [α] = Ð54.2∞ (c = 0.42, Methanol). Ð Optische Reinheit: >98%; Bestimmung durch HPLC nach Veresterung mit (Ð)-Camphansäurechlorid (AV 2): Säule: Lichrosorb Diol 7 µm Merck (Hibar), 250 · 4 mm. Fließmittel: n-Hexan, Methylenchlorid, Methanol (84:15.68:0.32). Fluss: 0.8 ml/min. Retentionszeiten: (R)-(Ð)-2-Ester = 6.56 min; (S)-(+)-2Ester = 7.47 min. Ð C14H21NO (219.2): ber. C 76.67, H 9.65, N 6.39; gef. C 76.94, H 9.74, N 6.27. (S)-(+)-2-(Hexahydroazepin-1-yl)-1-phenylethanol [(S)-(+)-2] Darstellung analog (R)-(Ð)-2: Aus (16.6 mmol) S-(+)-Phenyloxiran. Ausb. 2.00 g 1.90 g 439 (53%) weiße Kristalle, Schmp. 36 ∞C. Ð Optische Drehung: [α] = +54.6∞ (c = 0.31, Methanol). Ð Optische Reinheit: >98%; Bestimmung durch HPLC nach Veresterung mit (Ð)-Camphansäurechlorid, vgl. [(R)-(Ð)-2]. Ð C14H21NO (219.2): ber. C 76.67, H 9.65, N 6.39; gef. C 76.55, H 9.85, N 6.49. D-(Ð)-α-Phenylglycinol Aus 50.00 g (0.33 mol) D-(Ð)-α-Phenylglycin durch Reduktion mit 50.10 g (1.32 mol) Lithiumaluminiumhydrid in 400 ml absol. Tetrahydrofuran analog [18]. Ausb. 30.50 g (67%) weiße Kristalle, Schmp. 79 ∞C (Ethanol/Ether) (Lit. [19] 78Ð 79 ∞C). Ð Optische Drehung: [α]Hg 546 nm = Ð31.5∞ (c = 1.4, Methanol). Ð C8H11NO (137.2). (R)-(Ð)-2-Phenyl-2-piperidinoethanol [(R)-(Ð)-3] 20.00 g (0.146 mol) D-(Ð)-α-Phenylglycinol werden mit 50.36 g (0.219 mol) 1,5-Dibrompentan und 15.47 g (0.146 mol) Natriumcarbonat in 200 ml Isopropanol/Xylol (1+1) 5 h unter Rückfluss und Rühren erhitzt und weitere 12 h bei 20 ∞C gerührt. Nach Filtration wird i. Vak. zur Trockne eingedampft, mit 150 ml 10 proz. Salzsäure aufgenommen und wiederholt mit Methylenchlorid ausgeschüttelt. Die wässrige Phase wird mit Natriumhydroxid alkalisch gestellt, mit Methylenchlorid erschöpfend extrahiert, die Extrakte i. Vak. vom Lösungsmittel befreit und destilliert. Ausb. 21.30 g eines farblosen Öls, Sdp. 100 ∞C/1 mbar. Gemäß DC mit Fließmittel Chloroform/Cyclohexan/Isopropanol (45:45:15) stellt dieses Öl ein Gemisch aus (R)-(Ð)-3 (Rf = 0.54) und D-(Ð)-α-Phenylglycinol (Rf = 0.36) dar. Trennung: 2.00 g Gemisch (Säule: Kieselgel, Länge 72 cm, Durchmesser 3 cm, 3.5 l Fließmittel s.o.). Der Rückstand der Fraktion mit Rf = 0.54 wird bei 120 ∞C/0.03 mbar im Kugelrohr destilliert. Ausb. 1.30 g (46%) farbloses Öl. Ð Optische Drehung: [α] = Ð18.1∞ (c = 1.2, Methanol); Lit. [20]: [α]25D = Ð28.9∞. Ð Optische Reinheit: >95%; Bestimmung durch 1H-NMRSpektroskopie nach Veresterung mit (Ð)-Camphansäurechlorid: Relevante Protonen für (R)(Ð)-3-Ester: δ = 0.78/0.84/1.00 (3 s, 3 CH3); rac-3Ester: zusätzliche Signale bei δ = 0.74/0.89/1.05. Ð C13H19NO (205.3): ber. C 76.05, H 9.34, N 6.83; gef. C 75.91, H 9.41, N 6.75. Quecksilber(II)-EDTA-Dehydrierungen (Allgemeine Vorschrift 3) Es wurde nach Lit. [21] verfahren, wobei der Filterrückstand anstelle von Aceton mit Ethanol gewaschen und zur Extraktion des Filtrats Methy- 440 H. MöhrleÐT. Berkenkemper · Dehydrierung cyclischer tertiärer Amine lenchlorid anstelle von Chloroform verwendet wird. (R)-(+)-1-(2-Hydroxy-2-phenylethyl)-piperidin2-on [(R)-(+)-5] Nach AV 3: 1.00 g (4.90 mmol) (R)-(Ð)-1, 5 Oxid.-Äquiv. Hg(II)-EDTA, 40 ml Wasser. Es schieden sich 1.96 g Hg ab (100.5% bez. auf 4 Oxid.-Äquiv.). Ausb. 0.78 g (73%) weiße Kristalle, Schmp. 108 ∞C (Ethanol). Ð Optische Drehung: [α] = +9.4∞ (c = 5, Methanol). Ð Optische Reinheit: >98%; Bestimmung durch HPLC: Säule: Chiral Cel OC (Daicel), 250 · 4.6 mm. Fließmittel: Methanol/Wasser (60:40); Fluss: 0.6 ml/min; Retentionszeit: (R)-(+)-5 = 11.67 min. Ð 1H-NMR (80 MHz, CDCl3): δ = 7.30 (’s’, 5 H, aromat. H), 5.04Ð 4.90 (m, 2 H, 2⬘-H, OH), 3,69Ð3.50 (m, 2 H, 1⬘H2), 3.30Ð2.83 (m, 2 H, 6-H2), 2.50Ð2.33 (m, 2 H, 3-H2), 1.88Ð1.61 (m, 4 H, 4-H2. 5-H2). Ð MS (EI, 110 ∞C): m/z (%) = 220 (0.5) [M+ + 1], 202 (0.5), 113 (100), 112 (48), 99 (11), 84 (37), 77 (25). Ð C13H17NO2 (219.2): ber. C 71.21, H 7.81, N 6.39; gef. C 71.11, H 7.75, N 6.44. (S)-(Ð)-1-(2-Hydroxy-2-phenylethyl)-piperidin2-on [(S)-(Ð)-5] Nach AV 3: 1.00 g (4.90 mmol) (S)-(+)-1, 5 Oxid.-Äquiv. Hg(II)-EDTA, 40 ml Wasser. HgAbscheidung: 1.95 g (100% bez. auf 4 Oxid.Äquiv.). Ausb. 0.77 g (72%) weiße Kristalle, Schmp. 108 ∞C (Ethanol). Ð Optische Drehung: [α] = Ð9.6∞ (c = 3, Methanol). Ð Optische Reinheit: >98%; Bestimmung durch HPLC analog (R)(+)-5. Retentionszeit: (S)-(Ð)-5 = 12.81 min. Ð C13H17NO2 (219.2): ber. C 71.21, H 7.81, N 6.39; gef. C 71.43, H 7.82, N 6.45. (R)-(Ð)-1-(2-Hydroxy-2-phenylethyl)azepan-2-on [(R)-(Ð)-6] Nach AV 3: 1.00 g (4.60 mmol) (R)-(Ð)-2, 5 Oxid.-Äquiv. Hg(II)-EDTA, 40 ml Wasser. HgAbscheidung: 1.84 g (100% bez. auf 4 Oxid.Äquiv.). Ausb. 0.76 g (71%) weiße Kristalle, Schmp. 77 ∞C (Ethanol/Ether). Ð Optische Drehung: [α] = Ð14.6∞ (c = 0.5, Ethanol). Ð Optische Reinheit: >98%; Bestimmung durch HPLC: Säule: Chiralpak OP (+) (Daicel), 250 · 4.6 mm. Fließmittel: Methanol. Fluss 0.5 ml/min. Retentionszeit: (R)-(Ð)-6 = 10.58 min. Ð 1H-NMR (80 MHz, CDCl3): δ = 7.34 (’s’, 5 H, aromat. H), 4.94 (dd, 1 H, 2⬘-H, X-Teil, 3J1 = 6.3, 3J2 = 4.4), 4.5Ð3.8 (br, 1 H, OH), 3,86Ð3.49 (m, 2 H, 1⬘-H2), 3.28Ð3.16 (m, 2 H, 7-H2), 2.64Ð2.49 (m, 2 H, 3-H2), 1.70Ð1.36 (m, 6 H, 4-H2, 5-H2, 6-H2). Ð MS (EI, 80 ∞C): m/ z (%) = 233 (1) [M+], 215 (10), 127 (100), 126 (78), 112 (12), 98 (76), 77 (34). Ð C14H19NO2 (233.2): ber. C 72.07, H 8.21, N 6.00; gef. C 71.87, H 8.17, N 5.87. (S)-(+)-1-(2-Hydroxy-2-phenylethyl)azepan-2-on [(S)-(+)-6] Nach AV 3: 1.00 g (4.60 mmol) (S)-(Ð)-2, 5 Oxid.-Äquiv. Hg(II)-EDTA, 40 ml Wasser. HgAbscheidung: 1.86 g (101% bez. auf 4 Oxid.Äquiv.). Ausb. 0.74 g (70%) weiße Kristalle, Schmp. 77 ∞C (Ethanol/Ether). Ð Optische Drehung: [α] = +14.9∞ (c = 0.4, Methanol). Ð Optische Reinheit: >98%; Bestimmung durch HPLC analog (R)-(Ð)-6. Retentionszeit: (S)-(+)-6 = 9.09 min. Ð C14H19NO2 (233.2): ber. C 72.07, H 8.21, N 6.00; gef. C 71.84, H 8.15, N 5.93. (R)-(Ð)-1-(2-Hydroxy-1-phenylethyl)piperidin-2on [(R)-(Ð)-7] Nach AV 3: 1.00 g (4.90 mmol) (R)-(Ð)-3, 5 Oxid.-Äquiv. Hg(II)-EDTA, 40 ml Wasser. HgAbscheidung: 1.98 g (101.5% bez. auf 4 Oxid.Äquiv.). Nach üblicher Aufarbeitung ergibt die Reinigungssäule [Aluminiumoxid (Brockmann I) neutral, Länge 12 cm, Durchmesser 2 cm] 0.32 g farbloses, hochviskoses Öl, das gemäß DC [Kieselgel, Fließmittel: Cyclohexan/Ethylacetat/Isopropanol (60:20:20)] aus (R)-(Ð)-7 mit Rf = 0.45 und 3 Verunreinigungen mit Rf = 0.90, 0.80, 0.25 besteht. Trennung über Kieselgel-Säule: Länge 80 cm, 3 cm Durchmesser, Fließmittel s.o., 3 l. Ausb. 0.05 g (5%) farbloses Öl, Sdp. 220 ∞C/0.05 mbar (Kugelrohr). Ð Optische Drehung: [α] = Ð186∞ (c = 0.1, Ethanol). Ð Optische Reinheit: >95%; Bestimmung durch HPLC: Säule: Chiralpak OP (+) (Daicel), 250 · 4.6 mm. Fließmittel: Methanol/Wasser (65:35). Fluss: 0.5 ml/min. Retentionszeit: (R)-(Ð)7 = 16.84 min; rac.-7 zusätzlich (S)-(+)-7 = 13.80 min. Ð 1H-NMR (80 MHz, CDCl3): δ = 7.29 (’s’, 5 H, aromat. H), 5.77 (’t’, 1 H, 1⬘-H, ), 4.17Ð 4.08 (’d’, 2 H, 2⬘-H2 verbreitert durch Kopplung mit OH; nach D2O-Aust.: ,dd‘, 3J1 = 3J2 = 7), 3.40Ð 2.80 (m, 3 H, 6-H2, OH), 2.59Ð2.42 (m, 2 H. 3H2), 1.89Ð1.70 (m, 4 H, 4-H2, 5-H2). Ð MS (EI, 30 ∞C): m/z (%) = 220 (1) [M+ + 1], 202 (39), 188 (96), 104 (61), 98 (24), 91 (100), 77 (42). Ð C13H17NO2 (219.2): ber. C 72.21, H 7.81, N 6.39; gef. C 71.40, H 7.94, N 6.43. H. MöhrleÐT. Berkenkemper · Dehydrierung cyclischer tertiärer Amine 1-(2-Amino-2-phenylethyl)piperidin (8) Aus 39.00 g (0.179 mol) (E/Z)-1-(2-Hydroximino-2-phenylethyl)piperidin durch Reduktion mit 51.12 g (0.597 mol) Nickel-Aluminium-Legierung in 600 ml 2 N NaOH und 600 ml Ethanol. Ausb. 31.8 g (87%) farbloses Öl, Sdp. 109 ∞C/1 mbar (Lit. [2] Sdp. 152Ð154 ∞C/11 mbar). Dihydrochlorid: Schmp. 249 ∞C. Ð 1H-NMR (80 MHz, CDCl3): δ = 7.34 (m, 5 H, aromat. H), 4.11 (dd, 1 H, 2⬘-H, 3JXA = 8.7, 3JXB = 5.8), 2.67Ð2.17 (m, 6 H, 2-H2, 6-H2, 1⬘-H2), 1.87 (s, 2 H, NH2), 1.71Ð 1.50 (m, 6 H, 3-H2, 4-H2, 5-H2). Ð MS (EI, 30 ∞C): m/z (%) = 205 (0.5) [M+ + 1], 188 (1), 106 (23), 98 (100), 77 (42). Ð C13H20N2 (204.3). (S)-(+)-1-(2-Amino-2-phenylethyl)piperidin [(S)-(+)-8] Aus rac-8 durch fraktionierte Kristallisation der diastereomeren Salze mit (Ð)-Diaceton-2-keto-lgulonsäure (Dikegulac): 20.00 g (98 mmol) rac-8 werden mit 28.80 g (0.1 mol) Dikegulac in 600 ml Ethanol bei 60 ∞C gelöst. Nach Zugabe von 600 ml Isopropanol fällt aus der sich abkühlenden Lösung bevorzugt das (S)-(+)-8/Dikegulac aus. Zur Vervollständigung der Fällung wird der Ansatz 2 h im Kühlschrank aufbewahrt. Das abgenutschte Salz wird siebenmal aus Ethanol/Isopropanol (1:1) umkristallisiert. Nach Freisetzen der Base mit 2 N NaOH und erschöpfender Extraktion mit Methylenchlorid wird der i. Vak. vom Lösungsmittel befreite Rückstand im Kugelrohr bei 130 ∞C/0.03 mbar destilliert. Ausb. 4.10 g (41%) farbloses Öl. Dihydrochlorid: Schmp. 277 ∞C. Ð Optische Drehung: [α] = +50.4∞ (c = 0.65, Methanol); Lit. [21]: [α]26D = +51.4∞ (c = 1.31, Chloroform). Ð Optische Reinheit: >98%; Bestimmung durch HPLC nach Acylierung mit (Ð)-Camphansäurechlorid. Säule: Lichrosorb Diol 7 µm (Merck, Hibar), 250 · 4 mm. Fließmittel: n-Hexan, Methylenchlorid, Methanol (55:34.3:0.7); Fluss: 1 ml/min; Retentionszeit: (S)(+)-8-Ester = 5.72 min [(R)-(Ð)-8-Ester = 4.53 min]. Ð C13H20N2 · 2 HCl (277.2): ber. C 56.32, H 7.99, N 10.10; gef. C 56.16, H 7.94, N 9.93. (R)-(Ð)-1-(2-Amino-2-phenylethyl)piperidin [(R)-(Ð)-8] Vgl. Darstellung von (S)-(+)-8. Die nach Abnutschen des (S)-(+)-8 · Dikegulac-Salzes erhaltene Mutterlauge wird i. Vak. zur Trockne eingedampft, der Rückstand mit 30 ml 2 N NaOH alkalisiert, mit Methylenchlorid erschöpfend extrahiert, die vereinigten Methylenchlorid-Phasen getrocknet und i. Vak. vom Lösungsmittel befreit und der 441 Rückstand im Kugelrohr bei 130 ∞C/0.03 mbar destilliert. Ausb. 12 g farbloses Öl. Dieses an (R)(Ð)-8 angereicherte Öl wird mit 17.28 g (60 mmol) Dikegulac in 120 ml Methanol bei 50 ∞C gelöst und nach dem Erkalten mit 240 ml Ether und 100 ml Petrolether (40Ð60 ∞C) versetzt. Die Kristallisation erfolgt bei Ð35 ∞C innerhalb von 24 h. Unter gleichen Bedingungen wird das abgenutschte Salz viermal umkristallisiert, in 2 N NaOH aufgenommen und mit Methylenchlorid erschöpfend extrahiert. Die Methylenchlorid-Phasen werden i. Vak. vom Lösungsmittel befreit und das erhaltene Öl im Kugelrohr destilliert. Ausb. 0.90 g (9% bezogen auf eingesetztes Diamin 8), Sdp. 130 ∞C/0.03 mbar. Dihydrochlorid: Schmp. 274 ∞C. Ð Optische Drehung: [α] = Ð48.2∞ (c = 0.6, Methanol); Lit. [22]: [α]25D = Ð64.2∞ (c = 1.03, Chloroform). Ð Optische Reinheit: >97%; Bestimmung durch HPLC nach Acylierung mit (Ð)-Camphansäurechlorid, vgl. (S)-(+)-8. Ð C13H20N2 · 2 HCl (277.2): ber. C 56.32, H 7.99, N 10.10; gef. C 55.99, H 7.87, N 10.07. 1-(2-Amino-2-phenylethyl)perhydroazepin (9) Aus 41.50 g (0.179 mol) (E/Z)-1-(2-Hydroximino-2-phenylethyl)perhydroazepin durch Reduktion mit 51.12 g (0.597 mol) Nickel-Aluminium-Legierung in 600 ml 2 N NaOH und 600 ml Ethanol. Ausb. 33.40 g (92%) farbloses Öl, Sdp. 101 ∞C/0.2 mbar (Lit. [11] Sdp. 98Ð100 ∞C/0.01 mbar). Dihydrochlorid: Schmp. 240 ∞C (Zers.). Ð 1 H-NMR (80 MHz, CDCl3): δ = 7.25 (m, 5 H, aromat. H), 4.00 (dd, 1 H, 2⬘-H, 3JXA= 9.9, 3JXB = 4.0), 2.85Ð1.95 (m, 6 H, 2-H2, 7-H2, 1⬘-H2), 1.85 (s, 2 H, NH2), 1.60 (m, 8 H, 3-H2, 4-H2, 5-H2, 6-H2). Ð MS (EI, 30 ∞C): m/z (%) = 219 (0.5) [M+ + 1] , 218 (0.5) [M+], 201 (0.5), 112 (100), 98 (5), 77 (13). Ð C14H22N2 (218.3). (+)-1-(2-Amino-2-phenylethyl)perhydroazepin [(+)-9] Aus rac-9 durch fraktionierte Kristallisation der diastereomeren Salze mit Dikegulac. 15.00 g (69 mmol) rac-9 werden mit 20.80 g (71 mmol) Dikegulac in 50 ml Isopropanol und 20 ml Methanol bei 50 ∞C gelöst. Nach Zugabe von 100 ml Ether und 100 ml Petrolether (40Ð60 ∞C) fällt aus der Lösung im Kühlschrank nach 72 h bevorzugt das Salz (+)-9/Dikegulac aus. Es wird dreimal aus dem gleichen Lösungsmittelgemisch umkristallisiert; nach Freisetzen der Base mit 2 N NaOH und erschöpfender Extraktion mit Methylenchlorid wird der i. Vak. vom Lösungsmittel befreite Rückstand im Kugelrohr bei 150 ∞C/0.03 mbar destilliert. 442 H. MöhrleÐT. Berkenkemper · Dehydrierung cyclischer tertiärer Amine Ausb. 1.10 g (14.5%) farbloses Öl. Ð Optische Drehung: [α] = +46.4∞ (c = 0.63, Ethanol). Ð Optische Reinheit: >96%; Bestimmung durch HPLC nach Acylierung mit (Ð)-Camphansäurechlorid. Säule: Hibar RP Select B Lichrosorb 5 mm (Merck), 250 · 4 mm; Fließmittel: Acetonitril/Wasser (20+80); Fluss: 1 ml/min; Retentionszeit: (+)-9Amid = 22.21 min [bei rac-9 zusätzlich noch (Ð)9-Amid = 28.03 min]. Ð C14H22N2 (218.3): ber. C 77.01, H 10.16, N 12.83; gef. C 76.80, H 10.01, N 12.76. 2-Phenyl-2,3,5,6,7,8-hexahydro-imidazo[1,2-a]pyridin (10) Nach AV 3: 1.00 g (4.90 mmol) 8, 5 Oxid.-Äquiv. Hg(II)-EDTA, 40 ml Wasser. Hg-Abscheidung: 2.01 g (103% bez. auf 4 Oxid.-Äquiv.). Ausb. 0.76 g (78%) farbloses Öl, Sdp. 170 ∞C/0.05 mbar (Kugelrohr); Lit. [2] Schmp.139.5Ð141 ∞C für das Perchlorat. Ð 1H-NMR (300 MHz, CDCl3): δ = 7.40Ð 7.20 (m, 5 H, aromat. H), 4.97 (’t’, 1 H, 2-H, XTeil, ’J’~ 9.5), 3.66 (dd, 1 H, 3-HM, 3JMX = 10, 2 JMA = 9), 3.15Ð3.05 (m, 2 H, 5-H, 3-HA, 3JAX = 9, 2JAM = 9), 3.98Ð3.80 (dt, 1 H, 5-H), 2.60Ð2.38 (m, 2 H, 8-H2),1.90Ð1.63 (m, 4 H, 6-H2, 7-H2). Ð 13 C-NMR (75 MHz, CDCl3): δ = 164.47 (C-8a), 144.23 (C-1⬘), 128.32 (C-3⬘, C-5⬘), 126.75 (C-4⬘), 126.60 (C-2⬘, C-6⬘), 66.80 (C-2), 59.70 (C-3), 48.23 (C-5), 26.27 (C-8), 23.69/22.19 (C-5, C-6). Ð MS (EI, 30 ∞C): m/z (%) = 200 (54) [M+], 123 (96), 104 (18), 91 (27), 77 (31), 68 (100). Ð C13H16N2 (200.3). (S)-(Ð)-2-Phenyl-2,3,5,6,7,8-hexahydroimidazo[1,2-a]pyridin [(S)-(Ð)-10] Nach AV 3: 1.00 g (4.90 mmol) (S)-(+)-8, 5 Oxid.-Äquiv. Hg(II)-EDTA, 40 ml Wasser. HgAbscheidung: 2.03 g (104% bez. auf 4 Oxid.Äquiv.). Ausb. 0.76 g (78%) weiße Kristalle, Schmp. 34 ∞C. Ð Optische Drehung: [α] = Ð131∞ (c = 0.6, Methanol). Ð Optische Reinheit: >95%; Bestimmung durch 1H-NMR (300 MHz) von (S)(Ð)-10 in stöchiometrischem Gemisch mit (R)(Ð)-α-Methoxyphenylessigsäure. Für die optische Reinheit von (S)-(Ð)-10 relevante Protonen: δ = 5.215 (dd, 1 H, 2-H), 3.991 (t, 1 H, 3-HM). Ð C13H16N2 (200.3): ber. C 77.96, H 8.05, N 13.99; gef. C 77.90, H 8.02, N 13.97. (R)-(+)-2-Phenyl-2,3,5,6,7,8-hexahydroimidazo[1,2-a]pyridin [(R)-(+)-10] Nach AV 3: 1.00 g (4.90 mmol) (R)-(Ð)-8, 5 Oxid.-Äquiv. Hg(II)-EDTA, 40 ml Wasser. Hg- Abscheidung: 2.02 g (103.5% bez. auf 4 Oxid.Äquiv.). Ausb. 0.74 g (75.5%) farbloses Öl, Sdp. 170 ∞C/0.05 mbar (Kugelrohr). Ð Optische Drehung: [α] = +124.5∞ (c = 0.6, Methanol). Ð Optische Reinheit: >95%; Bestimmung durch 1HNMR (300 MHz) von (R)-(+)-10 in stöchiometrischem Gemisch mit (R)-(Ð)-α-Methoxyphenylessigsäure. Für die optische Reinheit von (R)-(+)-10 relevante Protonen: δ = 5.247 (dd, 1 H, 2-H), 4.007 (t, 1 H, 3-HM). Ð C13H16N2 (200.3): ber. C 77.96, H 8.05, N 13.99; gef. C 78.00, H 8.16, N 14.11. 2-Phenyl-2,5,6,7,8,9-hexahydro-3H-imidazo[1,2-a]pyridin (11) Nach AV 3: 1.00 g (4.60 mmol) 9, 5 Oxid.-Äquiv. Hg(II)-EDTA, 40 ml Wasser. Hg-Abscheidung: 1.89 g (103% bez. auf 4 Oxid.-Äquiv.). Ausb. 0.82 g (77%) farbloses Öl, Sdp. 180 ∞C/0.05 mbar (Kugelrohr); Lit.[11] Schmp. 125 ∞C für das Perchlorat. Ð 1 H-NMR (80 MHz, CDCl3): δ = 7.30 (’s’, 5 H, aromat. H), 4.94 (’t’, 1 H, 2-H, M-Teil, 3JMA = 3JMB = 9.7), 3.83 (dd, 1 H, 3-HM, B-Teil, 3JBM = 9.7, 2JBA = 8.6), 3.40Ð3.10 (m, 3 H, 5-H2. 3-HA, A-Teil überlagert), 2.56Ð2.49 (m, 2 H, 9-H2), 1.70 (’s’, 6 H, 6H2, 7-H2, 8-H2). Ð MS (EI, 35 ∞C): m/z (%) = 214 (86) [M+], 137 (100), 104 (33), 91 (28), 77 (31), 55 (20). Ð C14H18N2 (214.3). (Ð)-2-Phenyl-2,5,6,7,8,9-hexahydro-3Himidazo[1,2-a]pyridin [(Ð)-11] Nach AV 3: 1.00 g (4.60 mmol) (+)-9, 5 Oxid.Äquiv. Hg(II)-EDTA, 40 ml Wasser. Hg-Abscheidung: 1.90 g (103% bez. auf 4 Oxid.-Äquiv.). Ausb. 0.82 g (77%) farbloses, hygroskopisches Öl, Sdp. 180 ∞C/0.05 mbar (Kugelrohr). Ð Optische Drehung: [α] = Ð92.7∞ (c = 0.7, Ethanol). Ð Optische Reinheit: >95%; Bestimmung durch 1H-NMR (300 MHz) von (Ð)-11 bzw. rac-11 jeweils in stöchiometrischem Gemisch mit (R)-(Ð)-α-Methoxyphenylessigsäure. Für die optische Reinheit relevante Protonen: (Ð)-11: δ = 5.252 (dd, 1 H, 2-H, X-Teil von AMX, 3JXM = 11.8, 3JXA = 8.2), 4.138 (dd, 1 H, 3-HM, 3JMX = 11.8, 2JMA = 10.5), 3.569 (dd, 1 H, 3-HA, 3JAX = 8.2, 2JAM = 10.5); (+)-11 (aus Racemat): δ = 5.274 (dd, 1 H, 2-H, X-Teil von AMX, 3JXM = 11.8, 3JXA = 8.2), 4.151 (dd, 1 H, 3HM, 3JMX = 11.8, 2JMA = 10.5), 3.579 (dd, 1 H, 3HA, 3JAX = 8.2, 2JAM = 10.5). Ð C14H18N2 · 0.1 H2O (216.1): ber. C 77.81, H 8.42, N 12.96; gef. C 77.91, H 8.59, N 13.01. H. MöhrleÐT. Berkenkemper · Dehydrierung cyclischer tertiärer Amine 443 Dank Wir danken Herrn Dr. A. Steigel, Institut für Organische Chemie der Universität Düsseldorf, für die Aufnahme von 13C,1H-Korrelationsspektren und dem Fonds der Chemischen Industrie für die Förderung dieser Arbeit. [1] H. Möhrle, Arch. Pharm. (Weinheim) 297, 474 (1964); 298, 612 (1965); 298, 664 (1965). [2] H. Möhrle, S. Mayer, Tetrahedron Lett. 1967, 5173; Arch. Pharm. (Weinheim) 306, 209 (1973). [3] N. J. Leonard, K. Conrow, R. R. Sauers, J. Am. Chem. Soc. 80, 5185 (1958). [4] N. J. Leonard, K. W. Musker, J. Am. Chem. Soc. 82, 5148 (1960). [5] H. Möhrle, H. Baumann, Arch. Pharm. (Weinheim) 301, 465 (1968). [6] H. Möhrle, H. J. Roth, Arch. Pharm. (Weinheim) 296, 811 (1963). [7] H. Möhrle, Arch. Pharm. (Weinheim) 297, 474 (1964). [8] H. J. Roth, A. Brandau, Arch. Pharm. (Weinheim) 292, 761 (1959). [9] J. Klosa, Arch. Pharm. (Weinheim) 285, 332 (1952). [10] W. H. Pirkle and J. 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