Merkblatt Q-Fieber (Coxiella burnetii) Erreger: Erreger des Q-Fiebers (Queensland-Fieber) ist ein kleines, unbewegliches Bakterium. Die Fähigkeit, Dauerformen zu bilden und die hohe Resistenz gegenüber Austrocknung, ermöglichen es, außerhalb von Zellen in Staub, Heu, Wolle usw. jahrelang zu überleben. Reservoir: Q-Fieber ist eine mit Ausnahme von Neuseeland und der Antarktis weltweit verbreitete, bakterielle Infektionserkrankung. Übertragen wird das Bakterium insbesondere von Paarhufern wie Schafe, Rindern und Ziegen, darüber hinaus können auch Katzen, Hunde, Kaninchen, Wildtiere, Vögel und Kleinstlebewesen (Läuse, Milben, Fliegen) mit dem Erreger infiziert sein. Daher sind vor allem Menschen, die engen Umgang mit Tieren haben, gefährdet. Infektionsweg: Das Bakterium wird hauptsächlich durch Inhalation infektiösen Staubes oder durch direkten Kontakt zu infizierten Tieren übertragen. Infizierte Schwangere können über die Nabelschnur den Erreger an das ungeborene Kind weitergeben. Auch durch kontaminierte Kleidung kann der Erreger auf den Menschen übertragen werden. Ebenso kann das Verarbeiten von Fleischprodukten infizierter Tiere zu einer Infektion führen. Eine direkte Übertragung von Erkrankten auf andere Personen gilt im Wesentlichen als eher unwahrscheinlich. Ausnahme können Bluttransfusionen oder Knochenmarktransplantationen sein. Inkubationszeit: Die Zeit von der Infektion bis zum Ausbruch der Krankheit beträgt in der Regel 2-3 Wochen. Symptome: Ca. 50 % aller Infektionen verlaufen mit grippeähnlichen Symptomen (Fieber, Unwohlsein, Müdigkeit) und heilen spontan in 1-2 Wochen aus. Die akute Infektion beginnt meist mit Fieber, Schüttelfrost, Muskelschmerzen sowie ausgeprägten Stirnkopfschmerzen. Im weiteren Verlauf kann es zu einer Lungenentzündung oder einer Leberentzündung kommen. Bei Infektionen in der Schwangerschaft können Früh- oder sogar Totgeburten auftreten. Sie hinterlässt eine langandauernde Immunität, in seltenen Fällen kann es nach Jahren zu Reaktivierungen kommen. Nur in etwa 1 % aller Fälle wird die Erkrankung chronisch. Therapie: Mittel der Wahl bei akutem Q-Fieber ist die Gabe von Doxycyclin über 2 – 3 Wochen. Leberwerte sollten dabei besonders beachtet werden. Seite 2 Erregernachweis: Eine klinische Verdachtsdiagnose kann durch den Nachweis von Antikörpern im Blut auch labordiagnostisch gesichert werden. Impfung: Ein Impfstoff steht in Deutschland nicht zur Verfügung. In einigen Ländern gibt es eine Impfung für beruflich betroffenes Personal (z.B. Tierärzte, Bauern etc.). Maßnahmen für Patienten und Kontaktpersonen: Eine Isolierung von Patienten ist in der Regel nicht erforderlich. Hebammen sollten bei einer Infektion der Mutter gesonderte Schutzkleidung (Schutzkittel, Handschuhe, Mund-Nasen-Schutz) verwenden. Des Weiteren sollten sorgfältige Desinfektionsmaßnahmen erfolgen sowie kontaminierte Wäsche getrennt gewaschen und aufbewahrt werden. Maßnahmen bei Ausbrüchen: Bei Ausbrüchen ist umgehend das zuständige Gesundheitsamt zu informieren, damit geeignete Maßnahmen eingeleitet und so weitere Erkrankungen verhindert werden können. Mit Ausbrüchen ist insbesondere auf Höfen mit Tierhaltung, vor allem bei Schafherden, zu rechnen. Hier sollte das Veterinäramt hinzugezogen werden. Meldepflicht: Nach § 7 Abs. 1 IfSG ist der direkte oder indirekte Nachweis von Coxiella burnetii meldepflichtig, sofern er auf eine akute Infektion hinweist. Für Fragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung: Gesundheitsamt Schwarzwald-Baar-Kreis Abteilung Gesundheitsschutz und Umweltmedizin Herdstraße 4 78050 Villingen-Schwenningen Tel.: 07721 913-7190 Fax: 07721 913-8918 E-Mail: [email protected] Stand: Sept. 2015