11 Merkblatt Q-Fieber - Verbrauchergesundheit

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11 Merkblatt
Q-Fieber
Q-Fieber ist eine bakteriell bedingte Zoonose, die durch Coxiella (C.) burnetii ausgelöst wird.
In Österreich ist Q-Fieber nicht anzeigepflichtig.
1 Vorkommen
Die Erreger kommen praktisch weltweit vor. Sie sind äußerst widerstandsfähig.
2 Erregerreservoir
Hauptwirte sind Rinder, kleine Wiederkäuer und Wildwiederkäuer. Darüber hinaus können
sie auch bei Katzen, Hunde, Kaninchen und Vögel vorkommen. In Zecken, die wichtigsten
Vektoren von Q-Fieber, kann C. burnetii jahrelang nachgewiesen werden.
3 Infektionsweg
Neben der Naturherdinfektion mit Beteiligung von Zecken und Wildtieren, in der es zu
Infektionen von Haustieren kommen kann, ist der Zecken-unabhängige Haustierzyklus, der
bedeutendere für landwirtschaftlich genutzten Tiere. Die Übertragung erfolgt durch
Abortusmaterial (z. B. Nachgeburt, Fruchtwasser), Exkrete und Exkremente; eine
Übertragung ist sowohl durch Kontakt mit frischem infiziertem Material als auch über die
Atemwege durch Staub- (eingetrockneter Kot) und Tröpfchen möglich. Der Erreger siedelt
sich im Genitaltrakt sowie im Euter an, von wo aus er in unregelmäßigen Abständen immer
wieder ausgeschieden werden kann (monatelang über Rohmilch!).
4 Zeit von Kontakt mit dem Erreger bis zur Erkrankung (Inkubationszeit)
Die Inkubationszeit beträgt in der Regel 2-3 Wochen, kann aber auch länger dauern.
5 Krankheitsanzeichen (Symptomatik)
Symptome beim Tier: Bei Nutztieren verläuft die Infektion meist unauffällig,. Bestandsweise
kommt es gehäuft zu Aborten oder Geburten lebensschwacher Nachkommen sowie
Fruchtbarkeitsstörungen. Während der Geburt oder des Abortusgeschehens werden große
Mengen an hoch infektiösem Material (z. B. Nachgeburt, Fruchtwasser, Frucht)
ausgeschieden. Eingetrocknete Fruchthäute, die auf der Weide verbleiben, können zu einer
monatelangen Verseuchung des Geländes führen.
Symptome beim Mensch: Bei der Mehrzahl der infizierten Menschen verläuft die Infektion
ohne jegliche Krankheitszeichen. Die Erkrankung, nur etwa ein Drittel der Infizierten
erkranken sichtbar, beginnt ca. 2-3 Wochen nach Ansteckung mit Schüttelfrost,
Kopfschmerzen und Krankheitsgefühl. Die Erkrankung kann bezüglich Schwere und Dauer
sehr stark variieren. Meist verläuft das Q-Fieber unter dem Bild einer Lungenentzündung,
begleitet mit heftigen Kopf- und Muskelschmerzen. Die Prognose ist gut. Nur etwa 5 % der
Erkrankten benötigen Krankenhausaufenthalte. In vereinzelten Fällen, in denen die akute
Infektion nicht erkannt wurde, kommt es jedoch zu chronischen Krankheitsverläufen mit
einer Herzklappenentzündung.
BMG-74600/0201-II/B/10/2012
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6 Vorbeugung und Bekämpfung
Wird in einem Betrieb Coxiella burnetii bei Tieren nachgewiesen, sind jedenfalls die
Maßnahmen des „Allgemeinen Merkblatts“ zu beachten. Darin wird auch auf die
Verpflichtung eines Lebensmittelunternehmers gemäß Art. 19 der VO (EG) 178/2002
verwiesen.
Die wichtigsten Maßnahmen im Stall liegen sicherlich im Hygienemanagement und in einem
streng eingehaltenen Hygieneplan. Neben einer Stallreinigung und -desinfektion ist es
unumgänglich, Abortusmaterialien zu beseitigen. Ein entsprechendes Stallmanagement (z. B.
Geburtsabteil), regelmäßige Herdenbeobachtung, sowie Kontrolle der Neuzukäufe sind
Voraussetzungen zum Schutz vor Einschleppungen von Infektionen.
Anfang 2011 ist ein in der EU, zentral für Rinder und Ziegen zugelassener Impfstoff, nun auch
für die Impfung von Schafen in Österreich zugelassen worden.
7 Diagnostik
Der Erregernachweis erfolgt vorwiegend aus Blut, Geburts-/Nachgeburtsteilen, Kot und
Milch.
Für weitere Informationen wenden Sie sich an Ihren Amtstierarzt.
Empfohlene Links:
www.ages.at
www.bmg.gv.at
BMG-74600/0201-II/B/10/2012
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