Salmonellen - Staufenbergzentrum

Werbung
Darmerkrankung durch
Salmonellen
Liebe Eltern,
Bei Ihrem Kind wurde eine Darmerkrankung festgestellt, die durch Salmonellen
hervorgerufen wird. Dies sind Bakterien, die zu einem leichten bis schweren Krankheitsbild
mit Bauchschmerzen, Durchfall, Fieber und Erbrechen führen können. In einigen Fällen
finden sich keine Krankheitssymptome, obwohl Salmonellen im Darm vorhanden sind und
mit dem Stuhl ausgeschieden werden.
Die Aufnahme von Salmonellen erfolgt fast immer durch den Verzehr von Lebensmitteln, in
denen sich diese Bakterien befinden.
Die Krankheit bleibt normalerweise auf den Darm beschränkt mit den oben genannten
klinischen Krankheitszeichen
Die Ausscheidung der Salmonellen erfolgt mit dem Stuhl, meist über einige Zeit wenn die
Akuterkrankung bereits abgeklungen ist oder auch bei gesunden Keimträgern.
Zur Vermeidung einer Ansteckung anderer sollten Sie - solange Salmonellen im Stuhl
nachgewiesen werden - folgende Empfehlungen beachten :
 Nach jedem Toilettenbesuch (und ggf. auch Windelwechsel) „Händedesinfektion":
die trockenen Hände zunächst mit einem alkoholischen Desinfektionsmittel einreiben
(Gebrauchsanweisung beachten) und erst danach gründlich mit Wasser und Seife
waschen,
 Vor der Zubereitung und zwischen unterschiedlichen Arbeitsgängen bei der Zubereitung
von Speisen sind die Hände zu waschen,
 Keine Gemeinschaftshandtücher und Gemeinschaftstoiletten verwenden !
 Reinigen Sie täglich Ihre Toilette mit einem geeigneten Desinfektionsmittel
(Auskunft erhalten Sie bei Ihrem Arzt, Apotheker oder beim Gesundheitsamt)

Die strenge Beachtung der Empfehlungen ist angezeigt, solange Salmonellen im
Stuhl nachgewiesen werden. Dies ist meist über 3 - 4 Wochen nach Beginn der
Akuterkrankung der Fall (unter Umständen aber auch über mehrere Monate). Ob bei nicht
erkrankten Mitgliedern des Haushaltes ebenfalls Stuhluntersuchungen zur Kontrolle
durchgeführt werden müssen, entscheidet das Gesundheitsamt oder Ihr Arzt. Innerhalb des
Kinder – Jugend – Medizin im Staufenbergzentrum
Dr. Bernhard Fassnacht – Dr. Peter Reichmann
Terminvereinbarungen: Tel.: HN 58 234 55 Auskünfte Tel. 58 234 66
oben genannten Zeitraumes nach der Akuterkrankung ist der Stuhl erneut zu
untersuchen; dies ist Aufgabe des Gesundheitsamtes, das auch die letzte Entscheidung
über den Besuch von Gemeinschafteinrichtungen (Schule, Kindergarten oder -krippe) hat.
Als Hauptübertragungsquelle für Salmonellenerkrankungen beim Menschen gelten neben
Geflügel, Fleisch und Fleischerzeugnissen insbesondere rohe bzw. nicht ausreichend
erhitzte Eier. Beim Umgang mit diesen Lebensmitteln sind deshalb die folgenden Hinweise
zu beachten
 Häufig und sorgfältig Hände waschen
 Lebensmittel durcherhitzen oder ausreichend kühlen, da:
- Salmonellen sich bei Zimmertemperatur sehr schnell vermehren
- Salmonellen sich bei Kühlschranktemperatur (unter 7°C) langsam oder gar nicht
vermehren
- Salmonellen durch starkes Erhitzen der Speisen auf über 70°C ( Braten - Backen Kochen)
abgetötet werden
 Achten Sie auf ausreichende Garzeiten im Mikrowellenherd, da bei zu kurzer Garzeit in
den erwärmten Speisen "kalte Nester" verbleiben, in denen die Erreger überleben
können.
 Verwendung von Geschirr und Geräten mit geschlossenen Oberflächen (Kunststoff, Glas,
Metall)
 Küchengeschirr und -besteck nach Gebrauch gründlich reinigen (am besten
Spülmaschine)
Nach §§ 17, 45 und 48 des Bundesseuchengesetzes bestehen für den Zeitraum einer
Salmonellenerkrankung / -Ausscheidung nachstehende Verbote:
♦ Ein Tätigkeitsverbot für Küchenpersonal und andere im Lebensmittelgewerbe tätige
Personen. Aufhebung des Verbotes erfolgt in Absprache mit dem Gesundheitsamt.
♦ Personen, die Gemeinschaftseinrichtungen wie Schulen
besuchen, sollten mit dem Gesundheitsamt Kontakt aufnehmen.
oder
Kindergärten
Die Therapie der Salmonellenerkrankung in der Akutphase unterscheidet sich nicht von
der einer akuten Durchfallserkrankung. Führen Sie deshalb die begonnene Behandlung
(Diät, evtl. Begleitmedikamente zur Stabilisierung des Salz-Wasser-Haushaltes, schmerzund krampflösende oder fiebersenkende Medikamente etc.) in der Form weiter, wie wir dies
mit Ihnen besprochen haben. Eine antibiotische Behandlung der Salmonellerkrankung wird
heute nicht mehr durchgeführt, da Salmonellen sehr schnell Resistenzen entwickeln und
diese auch auf andere Bakterien übertragen können, so dass sich der Krankheitsverlauf eher
noch hinauszögern würde. In schweren Fällen kann es unter Umständen notwendig werden,
eine Infusionsbehandlung unter stationären Bedingungen durchzuführen.
Kinder – Jugend – Medizin im Staufenbergzentrum
Dr. Bernhard Fassnacht – Dr. Peter Reichmann
Terminvereinbarungen: Tel.: HN 58 234 55 Auskünfte Tel. 58 234 66
Nach der Akutphase wird eine Nachbehandlung (meist mit Lactulose) durchgeführt, durch
die eine schnellere Ausscheidung der Salmonellen erreichst werden soll. Bitte verabreichen
Sie diese Medikamente in der angegebenen Dosierung und Dauer. Auch in dieser
Nachbehandlungsphase ist die Einhaltung einer leichten Diät empfehlenswert, da vor allem
zuckerhaltige und süße Speisen vermieden werden sollten
Das die Untersuchung durchführende Labor ist zur Meldung der Salmonellenerkrankung an
das Gesundheitsamt verpflichtet. Wenngleich die Verbreitung von Salmonellen natürlich ein
Hygieneproblem darstellt, so kann der Einzelne sich gegen eine Ansteckung nur in geringem
Maße selbst schützen. (siehe oben genannte Hinweise). Das Gesundheitsamt wird in den
nächsten Tagen mit Ihnen Kontakt aufnehmen zur Durchführung von
Umgebungsuntersuchungen und um Sie über mögliche Desinfektions- und
Vorbeugemaßnahmen zu beraten.
Wir wünschen Ihrem Kind eine schnelle und unkomplizierte Genesung. Bei Fragen oder
kompliziertem Krankheitsverlauf rufen Sie uns bitte unter den genannten Telefonnummern
an.
Kinder – Jugend – Medizin im Staufenbergzentrum
Dr. Bernhard Fassnacht – Dr. Peter Reichmann
Terminvereinbarungen: Tel.: HN 58 234 55 Auskünfte Tel. 58 234 66
Herunterladen