Merkblatt Salmonellen Erreger: Salmonellen sind Bakterien, die hauptsächlich durch kontaminierte Lebensmittel auf den Menschen übertragen werden können. Reservoir: Das Hauptreservoir der Salmonellen sind Tiere, wobei diese nur selten daran erkranken. Landwirtschaftliche Nutztiere wie Rinder, Schweine und Geflügel und daraus erzeugte tierische Lebensmittel stehen deshalb an der Spitze der möglichen Infektionsursachen. Besonders Eier, Eiprodukte, Mayonnaise, Fleisch oder daraus zubereiteten, nicht ganz durchgebratenen oder gekochten Speisen, Hähnchen und Hackfleisch können durch Salmonellen besonders belastet sein. Infektionsweg: Eine Infektion mit diesen Bakterien erfolgt meistens durch den Verzehr kontaminierter (= mit den Erregern in Kontakt gekommener) Lebensmittel. Selten kann eine Übertragung auch durch direkten Kontakt mit Salmonellen ausscheidenden Tieren erfolgen. Dieser Übertragungsweg ist bei Heimtieren wahrscheinlich, insbesondere bei der Haltung von Reptilien. Eine besondere Infektionsgefährdung von Säuglingen und Kleinkindern wurde in den letzten Jahren vielfach beschrieben. Inkubationszeit: Die Zeit der Infektion bis zum Ausbruch der Krankheit beträgt in der Regel 12-36 Stunden. Dauer der Ansteckungsfähigkeit Die Ausscheidung von Salmonellen dauert bei Erwachsenen im Durchschnitt einen Monat, bei Kindern 7 Wochen oder länger. In seltenen Fällen kann man zum Dauerausscheider werden. Symptome: Die ersten Symptome sind Leibschmerzen, Durchfall, gelegentlich Fieber, Erbrechen und Kopfschmerzen. Normalerweise dauert eine Salmonellenerkrankung nur wenige Stunden oder Tage. Die meisten Menschen überstehen die Erkrankung folgenlos. Bei Kleinkindern, älteren Menschen und Menschen mit geschwächtem Immunsystem kann eine Salmonellose jedoch einen schweren Verlauf nehmen und sogar zum Tode führen. Therapie: Meist klingen die Symptome rasch ab und es ist nur der Flüssigkeits- und Salzverlust auszugleichen. Es wird kein Antibiotikum gegeben, da hierdurch die Bakterienausscheidung eventuell verlängert werden kann. Nur bei schweren Verläufen sollte eine Antibiotikatherapie erfolgen. Erregernachweis: Die geeignete Nachweismethode ist eine Stuhluntersuchung. Es können aber auch Erbrochenes oder verdächtige Lebensmittel im Labor untersucht werden. Maßnahmen für Patienten und Kontaktpersonen zuhause: Gründliche Händehygiene: häufiges Händewaschen (mindestens 30 Sekunden einschäumen, gründlich abwaschen und abtrocknen), insbesondere nach jedem Toilettengang. Erwachsenen wird empfohlen, nach jedem Toilettenbesuch eine Händedesinfektion durchzuführen: Die trockenen Hände sind mit einem alkoholischen Desinfektionsmittel 30 Sekunden einzureiben (Gebrauchsanweisung beachten), bei grober Verschmutzung sollten die Hände vorher gründlich mit Wasser und Flüssigseife gewaschen werden. Über geeignete Mittel informiert Sie Ihr Gesundheitsamt oder Ihre Apotheke. Seite 2 Händewaschen vor der Verarbeitung von Lebensmitteln und zwischen unterschiedlichen Arbeitsgängen bei der Zubereitung von Speisen. Keine Gemeinschaftshandtücher verwenden. Täglich die Toilette mit einem geeigneten Desinfektionsmittel (Auskunft über geeignete Mittel erhalten Sie bei Ihrer Apotheke oder im Gesundheitsamt) reinigen. Besser noch: getrennte Toilette für die Dauer der Erkrankung sowie für die Zeit der Bakterienausscheidung benutzen. Maßnahmen bei Ausbrüchen: Bei einer Erkrankung ist umgehend das Gesundheitsamt zu benachrichtigen, damit geeignete Maßnahmen eingeleitet und weitere Erkrankungen verhindert werden können. Vorbeugende Maßnahmen: Der Verzehr von rohen oder unzureichend gegarten Fleischprodukten sollte vermieden werden. Zur sicheren Abtötung der Erreger sollten diese Lebensmittel bei einer Temperatur von 70 °C erhitzt werden. Fleisch sollte immer gekühlt oder gefroren aufbewahrt werden. Bei unter 5 °C wird eine Vermehrung der Bakterien vermindert, jedoch werden diese nicht abgetötet. Eingefrorenes Fleisch sollte nicht bei Raumtemperatur aufgetaut werden, sondern im Kühlschrank oder in der Mikrowelle, um eine Bakterien-Vermehrung zu verhindern. Achten Sie darauf, dass Auftauwasser von Fleischprodukten nicht mit anderen Speisen in Berührung kommt Rohes Fleisch und Geflügel sollten immer von anderen Lebensmitteln getrennt aufbewahrt und zubereitet werden. Auf den Verzehr von Roh- und Vorzugsmilch sollte verzichtet werden. Waschen Sie Ihre Hände sorgfältig vor und nach Zubereitung von Speisen. Gesetzliche Vorgaben für Mitarbeiter aus Lebensmittelbetrieben (§ 42 IfSG): Erkrankte Personen dürfen nicht mit Lebensmitteln in Kontakt kommen. Es besteht Betretungsverbot für Küchen. Der Arbeitgeber muss informiert werden und ein Arzt aufgesucht werden. Die Wiederaufnahme der Arbeit ist erst nach drei Stuhlproben mit negativem Erregernachweis erlaubt. Bitte nehmen Sie bei Unklarheiten Kontakt mit dem Gesundheitsamt auf. Meldepflicht: Gemäß § 6 Infektionsschutzgesetz (IfSG) ist der Verdacht oder die Erkrankung meldepflichtig bei Personen, die im Lebensmittelbereich tätig sind. Gemäß § 7 Abs. 1 IfSG ist der direkte oder indirekte Nachweis von Salmonellen, soweit er auf eine akute Infektion hinweist, dem Gesundheitsamt namentlich zu melden. Gemäß § 34 IfSG gilt ein Meldegebot durch die Leiter einer Gemeinschaftseinrichtung sowie Tätigkeits- und Betretungsverbot für die Erkrankten in der Gemeinschaftseinrichtung. Ein schriftliches, ärztliches Attest ist nicht erforderlich. Für Fragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung: Gesundheitsamt Schwarzwald-Baar-Kreis Abteilung Gesundheitsschutz und Umweltmedizin Herdstraße 4 78050 Villingen-Schwenningen Tel.: 07721 913-7190 Fax: 07721 913-8918 E-Mail: [email protected] Stand: Sept. 2015