Innovative Assays für eine hohe Testeffizienz

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Innovative Assays für eine hohe Testeffizienz
Roche Diagnostics Deutschland GmbH
Sandhofer Straße 116
68305 Mannheim
Roche Diagnostics (Schweiz) AG
Industriestrasse 7
CH-6343 Rotkreuz, ZG
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Roche Diagnostics GmbH
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sind Marken von Roche.
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3 Konfigurationen
Pränatale und perinatale TORCH Diagnostik 1
Unter der im Jahr 1971 von Nahmias et al. eingeführten Abkürzung TORCH sind Pathogene zusammengefasst, die gefährliche
Infektionen bei Neu- und Ungeborernen verursachen. Die Liste
beinhaltet die Erreger Toxoplasma und Rubella, das Cytomegalievirus (CMV), sowie das Herpes Simplex Virus (HSV) und ist aufgrund ihrer Unvollständigkeit inzwischen nicht mehr zeitgemäß.
Heute werden daher zahlreiche weitere Infektionen unter dem
Begriff TORCH angeführt:
• Toxoplasmose
• Other (andere): Treponema pallidum (Syphilis), Hepatitis B,
Hepatitis E, Coxsackie Virus, Eppstein-Barr Virus (EBV), Parvovirus B19, Varizella-Zoster Virus uvm.
• Rubella
• Cytomegalievirus (CMV)
• Herpes Simplex Virus (HSV)
Obwohl es sich teilweise um chronische Infektionen handelt,
verlaufen sie bei ansonsten gesunden Erwachsenen in der Regel
asymptomatisch. Bei Müttern besteht im Fall einer Primärinfektion
während der Schwangerschaft jedoch ein hohes Übertragungs­
risiko auf den Embryo, häufig mit verheerenden Auswirkungen für
das ungeborene Kind. Im Fall von Sekundär- oder reaktivierten
Infektionen ist das entsprechende Risiko jedoch als gering anzusehen.
In der heutigen Klinik ist TORCH-Screening ein vielfach angefordertes Testspektrum zur Untersuchung von Säuglingen und
schwangeren Frauen auf kongenitale, perinatale und neonatale
Infektionen. Hierbei bestimmen die Krankengeschichte der Patien­
tin, beson­dere Risikofaktoren, sowie nationale Bestimmungen die
diagnostische Vorgehensweise. Hauptsächlich erfolgen die Tests
während des ersten Schwangerschaftstrimesters, können bei
Verdacht jedoch auch an Neugeborenen durchgeführt werden.
Im Fall der meisten TORCH-Pathogene basiert das anfängliche
Screening auf dem Nachweis spezifischer Antikörper. Ziel der
TORCH-Diag­nostik ist die Bestimmung des Immunstatus der Mutter, um eine Unterscheidung zwischen akuten und vergangenen
Infektionen während der Schwangerschaft zu ermöglichen. Anamnese und pränatales Screening spielen eine wichtige Rolle bei der
Vermeidung vertikal übertragener Infektionen.
Heute sind zahlreiche sensitive und spezifische kommerzielle
Tests zur serologischen Diagnose dieser Erkrankungen erhältlich.
Die Hauptherausforderung in der Serodiagnostik besteht jedoch
in der Kombination einer hohen Sensitivität und Spezifität, zweier
essenziell gegensätzlicher Eigenschaften. Für eine hohe Sensitivität sind ein früher Infektionsnachweis, sowie die Erkennung aller
pathogenen Varianten unerlässlich. Andererseits wird eine hohe
Spezifität zur Vermeidung von Unsicherheiten und bestätigender
Nachtests benötigt.
5
Der Parasit Toxoplasma gondii 2 –12
Toxoplasma gondii ist ein ubiquitärer intrazellulärer Parasit, von
dem nahezu alle warmblütigen Wirbeltiere betroffen sein können.
Gewöhnlich führen Infektionen zu einer lebenslangen Persistenz
der Protozoen in Muskel- und Nervengeweben. Groben Schätz­
ungen zufolge sind 25 – 50 % der Weltbevölkerung Träger des
Parasiten, wobei jedoch gravierende geographische und regionale
Unterschiede bestehen. Typische Infektionsquellen sind der Verzehr halb- oder ungegarten Fleisches, sowie die Aufnahme freier
Sporen, die üblicherweise von Katzen in die Umgebung abgegeben werden.
Typische Symptome einer akuten Infektion sind in ansonsten
gesunden Personen eine unspezifische Serokonversionskrankheit,
sowie in seltenen Fällen intensiver Kopfschmerz, Lymphadenopathie und Muskelschmerzen. Immungeschwächte Patienten erleiden jedoch deutlich schwerere oder gar tödliche Krankheitsverläufe. In der großen Mehrheit aller Fälle verläuft eine chronische
Erkrankung subjektiv asymptomatisch. Allerdings verdichten sich
Hinweise dafür, dass zerebrale Toxoplasmazysten im betroffenen
Individuum zu Verhaltens- und weiteren Veränderungen führen
können.
Die von Toxoplasma ausgehende Hauptgefahr besteht in der vertikalen Übertragung des Erregers durch eine schwangere Frau
mit Primärinfektion. 5 –10 % derartiger Schwangerschaften enden
in einem Spontanabort weitere 8 – 10 % führen zur Geburt eines
Kindes mit schweren Augen- und /oder Hirnschädigungen und
10 –13 % der überlebensfähigen Neugeborenen weisen Sehbehinderungen auf. Auch bei augenscheinlich symptomfrei geborenen
Kindern kann es weiterhin zu Chorioretinitis oder einer mentalen
Retardierung im Kindes- oder jungen Erwachsenenalter kommen.
Die Inzidenz der primären Toxoplasmose während der Schwangerschaft beträgt in Westeuropa ungefähr 0,5 – 0,6 %, und ist somit
deutlich höher als beispielsweise die Inzidenz des kongenitalen
Hypothyreoidismus, welcher in 0,02 – 0,03 % aller überlebensfähigen Neugeborenen auftritt. Aus diesen Gründen ist ein Screening
vor Schwangerschaft oder Geburt in vielen Ländern und weiten
Teilen der Bevölkerung wünschenswert oder gar verpflichtend.
Toxoplasmosescreenings basieren auf dem Nachweis der serologischen Marker Toxoplasma IgG und IgM. Im Gegensatz zu anderen Infektionen können IgM Antikörper bei chronischem Verlauf
lange Zeit im Körper persistieren, was eine Diagnose bedeutend
verkompliziert und möglicherweise Zusatzuntersuchungen notwendig macht. Obwohl diagnostische Strategien sich regional,
und sogar lokal unterscheiden, ist ein wie unten gezeigter Algorithmus plausibel. Mit der Untersuchung und bei Indikation auch
Überwachung der Schwangeren Patientin sollte angesichts der
verfügbaren therapeutischen Möglichkeiten so früh wie möglich
begonnen werden.
Start
Durchführung Toxo IgG/IgM Test
IgG neg.
IgM neg.
IgG pos.
IgM neg.
IgG neg.
IgM pos.
IgG pos.
IgM pos.
grenz­
wertig/
gering
Keine
Immunität
Erworbene
Immunität
Vermeidung einer
Primärinfektion
Vergangene Infektion
wahrscheinlich
Beginnende
Infektion
unspezifische
IgM
Toxo IgG
Avidität
Erneuter IgG Test
nach  3 Wochen
stabil
Erneuter Test während
der Schwangerschaft
Start
Toxo IgG
Titer
Erneuter Test
nach  3 Wochen
Ende
Infektion  2 Monate
vor 1. Probe
Start
Bild 1: Empfohlener Algorithmus zur serologischen Toxoplasma gondii Diagnostik bei immunkompetenten Patienten 2, 8
6
hoch
Infektion
vor  4 Monaten
Erhöhung
(2 – 4 fach)
Aktuelle Infektion  2
Monate vor 1. Probe
Evtl. weitere Schritte notwendig
Der empfohlene Screeningprozess beginnt mit dem Nachweis
spezifischer Toxoplasma IgG und IgM Antikörper, sodass prinzi­
piell vier mögliche Markerkonstellationen vorliegen können:
IgG negativ, IgM negativ
Eine solche Konstellation wird in Toxoplasma-naïven Patienten
beobachtet. Diese Frauen hatten bislang keinen Kontakt mit Toxoplasma und haben daher keine erworbene Immunität. Da noch
jeder Kontakt mit dem Pathogen zu einer Primärinfektion führen
kann, benötigen sie besondere medizinische Betreuung und
Beratung. Regelmäßige Toxoplasma-Tests werden empfohlen. Der
Verzehr von halb- oder ungegartem Fleisch sollte unterlassen, und
Katzen, Katzenstreu, sowie Hunde gemieden werden. Allgemeine
Hygienemaßnamen sollten strikt befolgt, und der Verzehr von
Früchten, Gemüse oder Salat in ungewaschener Form vermieden
werden.
IgG positiv, IgM negativ
Diese Frauen waren in der Vergangenheit mit Toxoplasma in Kontakt und sind nun vermutlich Trägerinnen nicht-proliferierender
Zysten. Aufgrund ihrer erworbenen Immunität ist die Wahrscheinlichkeit für eine vertikale Übertragung und embryonale Folgeschäden marginal, wenn nicht gar vernachlässigbar.
IgG positiv, IgM positiv
Dies ist das interpretativ schwierigste Resultat. Zur Vermeidung
falscher Annahmen durch persistierende oder unspezifische IgM
wird an dieser Stelle ein IgG Aviditätstest empfohlen.
Bei hoher Avidität fand eine Infektion vor mehr als 4 Monaten
statt. Der Nachweis von IgM-Antikörpern kann in diesem Fall ver­
mutlich durch persistierende IgM oder eine unspezifische Stimulation des Immunsystems erklärt werden.
Ist die Avidität gering oder im Grenzbereich, besteht ein Risiko
für den Fötus. Ein zusätzlicher quantitativer IgG Test an einer drei
Wochen nach dem ersten Test entnommenen Probe kann die
weitere Behandlungsplanung erleichtern. Im Fall eines stabilen
IgG Titers liegt die Infektion mehr als 2 Monate vor der ersten
Probenahme zurück. Wird jedoch ein merklicher Anstieg des IgG
Titers gemessen, so ist möglicherweise von einer weniger als 2
Monaten alten Infektion auszugehen, was einer großen Gefahr für
den Fötus entspricht.
IgG negativ, IgM positiv
Zwei mögliche Szenarien führen zu dieser Konstellation:
1. Eine aufkommende Infektion vor der IgG Serokonversion
2. Unspezifisches IgM
Eine solche Situation wird durch Wiederholung der Tests mit
frischen Proben nach ca. 3 Wochen geklärt. Im Fall von unspezifischem IgM sollten sich die Ergebnisse nicht von der ersten Probe
unterscheiden. Im Fall einer aufkommenden Infektion sollte IgG zu
diesem Zeitpunkt detektierbar sein.
7
Rubellavirus 13 – 32
Virologie
Das Rubellavirus ist die einzige bekannte Rubivirus-Spezies und
gehört zur Familie der Togaviridae. Das RNA-Genom des Rubella­
virus kodiert für 2 nicht-strukturelle und 3 strukturelle Proteine:
Das Kapsidprotein C, sowie die beiden Hüllproteine E1 und E2.
Sein pathogener Mechanismus ist noch nicht vollständig verstanden, jedoch gibt es Indizien für einen p53-abhängigen Prozess.
Nach Replikation und Translation werden neue Viruspartikel
assembliert und verlassen die Wirtszelle durch Knospung.
Übertragung
Postnatal wird das Virus durch die Luft übertragen. Es gibt keinen
Trägerstatus; das Reservoir besteht aus Infizierten, die das Virus
durch Tröpfchen aus den oberen Atemwegen verbreiten. Ein Patient
ist ca. 1 Woche vor Beginn bis 1 Woche nach Ende der symptomatischen Phase infektiös.
Pränatal kann das Virus von einer schwangeren Frau mit Primärinfektion durch die Plazenta an den Fötus weitergegeben werden
(vertikale Übertragung).
Nosographie
Röteln (Rubella) sind die durch das Rubellavirus verursachte
Erkrankung. Es handelt sich um eine typische Kindheitsinfektion,
die üblicherweise mild oder gar subklinisch verläuft. Normalerweise erfolgt eine Erholung bei Kindern binnen 1 – 3 Tagen. Bei
Erwachsenen verläuft die Erkrankung jedoch häufig mit einer
deutlich ausgeprägteren und möglicherweise längeranhaltenden
Symptomatik, auch wenn diese in ansonsten gesunden Patienten
selbstbegrenzend ist.
Pränatale Übertragung des Rubellavirus
Nach einer Inkubationszeit von 2 – 3 Wochen, in denen der Patient
infektiös ist, kommt es zur Entwicklung der typischen Exantheme
im Gesicht, die sich von dort auf Rumpf und Gliedmaßen ausbreiten. Üblicherweise gehen Ausschlag und Juckreiz nach 1 – 2
Tagen zurück.
Im Gegensatz dazu ist eine Primärinfektion in der ersten Schwanger­
schaftshälfte mit anschließender vertikaler Übertragung des Virus
ein ausgesprochen ernstzunehmendes Ereignis, welches häufig
eine Fehlgeburt oder das kongenitale Röteln­syndrom nach sich
zieht (engl.: congenital rubella sydrome, CRS).
Andere Symptome sind leichtes Fieber (selten über 38°C), suboccipitale und posteriore zervicale Lymphadenopathie, Gelenk-
8
schmerzen (bei Erwachsenen häufig verzögert), Kopfschmerz,
sowie Konjunktivitis. In ca. 20 % aller Fälle bilden sich kleine, rote
Papeln auf dem Gaumensegel (Forchheimersche Flecken).
Die Vertikale Übertragung des Rubellavirus ist ein ernstes Ereignis
mit häufig katastrophalen Folgen für den Fötus, die bei einer früh
im Schwangerschaftsverlauf auftretenden Infektion deutlich stärker ausgeprägt sind. Nach Überwindung der Plazenta kommt es
zu einer Infektion des Fötus, in dem das Virus die Entwicklung von
Zellen verhindert oder zu ihrer Zerstörung führt.
Zahlreiche Frauen, die im ersten Schwangerschaftstrimester an
Röteln erkranken, erleiden eine Fehl- oder Totgeburt. Es kommt
häufig zu Frühgeburten, meist mit geringem Geburtsgewicht.
Überlebt ein infiziertes Kind die Geburtsschwelle, entwickelt es
möglicherweise das kongenitale Rötelnsyndrom (CRS), welches
zu Blindheit, Taubheit und Herzversagen führt. Letzteres ist am
häufigsten auf einen persistierenden Ductus arteriosus zurückzuführen. Des weiteren kann eine pränatale Rubellainfektion zu
Hirndefekten, neonataler Thrombozytopenie, Anemie, Hepatitis,
sowie zu Hautstörungen, den sogenannten „Blueberry MuffinLäsionen“ führen.
Behandlung
Für Röteln steht keine Behandlung zur Verfügung. Therapeutische
Maßnahmen verfolgen daher eine Linderung der mit der Erkrankung einhergehenden Unannehmlichkeiten. Bei Neugeborenen
mit pränatalen Röteln werden schwere Manifestationen behandelt, falls möglich. Beispielsweise können bei Katarakten und
kogenitalem Herzversagen oft chirurgische Mittel angewandt
werden.
Prävention
Gegen das Rubellavirus steht ein effektiver Impfstoff zur Verfügung, welcher heute üblicherweise im Zuge der MMR-Impfung
verabreicht wird. Jede Frau im gebärfähigen Alter sollte immun
gegen das Virus sein, ob durch vergangene Infektion oder Impfung. In Ländern, in denen eine Rubella-Impfung üblich ist, konnten Epidemien wirkungsvoll ausgeschaltet werden. Ein gelegentliches Aufflammen des Virus ist auf Migration aus Ländern ohne
organisierte Impfprogramme zurückzuführen. Trotzdem besteht
in manchen Europäischen Ländern bei einigen Eltern Widerstand
gegen das Impfen von Kindern, einschließlich der MMR-Impfung.
Virus im Blut
IgG
Virus im Mundabstrich
IgM
1024
64
100
32
16
50
8
Antikörper-Titer
Isolierte Virusmenge
[%]
Ausschlag
4
0
8
6
4
2
1
Tage vor Beginn des Ausschlags
1
2
4
6
8
10
12
Tage nach Beginn des Ausschlags
14
1
2
Monate
1
2
3
10
0
Jahre
Bild 2: Serologisches Profil nach einer Rubella-Infektion. Thomas L., Laboratory and diagnosis. Frankfurt: TH-Books 2009.
Diagnose
Kurz nach der Infektion beginnt die Proliferation des Virus in den
oberen Atemwegen. Während dieser Phase sind Patienten infektiös und das Virus im Blut detektierbar. Ungefähr 2 – 3 Wochen
nach Infektion kommt es zur Bildung der typischen Exantheme,
gefolgt von einer schnellen Eliminierung der Viruslast und der
Entwicklung spezifischer IgM und IgG Titer. Im Laufe der Genesung wird IgM üblicherweise vollständig eliminiert, kann jedoch
auch für einige Monate persistieren. IgG bleibt gewöhnlich
lebenslang erhöht und schützt vor Zweitinfektionen.
IgG positiv, IgM negativ
1.Ein deutlicher IgG-Titer ohne jegliche weitere Indikatoren für
Rubella weist auf eine Immunität durch eine vergangene Infektion oder Impfung hin.
2.Ein grenzwertiger IgG-Titer könnte auf die Serokonversion in
einer sehr frühen Infektionsphase hinweisen, in der IgM noch
nicht detektierbar ist. Im Fall einer Schwangerschaft sollte der
IgG-Test einige Wochen später an einer frischen Probe wiederholt werden.
IgG negativ, IgM negativ
1.Die Patientin kam bisher nicht mit dem Rubellavirus in Kontakt.
Frauen sind während der Schwangerschaft der Gefahr einer
Primärinfektion ausgesetzt. Besteht noch keine Schwanger­
schaft, sollte nun eine Impfung erfolgen, andernfalls ist eine
enge Überwachung notwendig.
2.Die Patientin befindet sich in der Inkubationszeit vor der Serokonversion. Bei Indikation kann in dieser Zeit das Virus mittels
PCR direkt im Blut detektiert werden. Ansonsten werden Serokonversion und Symptome binnen weniger Wochen auftreten.
IgG negativ, IgM positiv
1.Die Patientin befindet sich in den sehr frühen Phasen der Infektion, in denen es zu einer IgM-, aber noch nicht zu einer IgGAntwort gekommen ist. Im Fall einer Schwangerschaft sollte der
Test einige Wochen später an einer frischen Probe wiederholt
werden.
2.Es könnte sich um ein unspezifisches IgM-Resultat handeln.
Auch hier kann der Befund nach einigen Wochen durch eine
Testwiederholung an einer frischen Probe geklärt werden.
IgG positiv, IgM positiv
1.Die Patientin leidet an einer aktuten Infektion, insbesondere
mit vorhergehenden klinischen Anzeichen. Der serologische
Befund kann mittels eines Rubella-IgG-Aviditätstest bestätigt
werden. Tritt diese Konstellation während der Schwangerschaft
auf, besteht für den Fötus ein Risiko. Zum Nachweis einer fetalen Infektion kann das Virus mittels PCR an Nabelschnurblut
bestätigt werden (Cordozentese).
2.Ohne vorhergehende klinische Anzeichen kann der Befund
möglicherweise auch durch unspezifisches IgM erklärt werden. Zur Klärung dieses Verdachtes kann ein IgG Aviditätstest
durchgeführt werden.
9
Cytomegalievirus (CMV) 33 – 43
Das Cytomegalievirus (CMV), auch bekannt als Humanes Herpesvirus 5 (HHV 5) gehört zur Familie der Herpesviren. Es ist weltweit
eines der meistverbreitesten Viren mit einer regional variierenden
Trägerprävalenz zwischen 40 und nahezu 100 %. CMV wird parenteral durch Körperflüssigkeiten, Bluttransfusionen oder Organtransplantation übertragen. Eine horizontale Übertragung setzt
engen intimen Kontakt voraus. CMV kann sexuell, vertikal und
perinatal übertragen werden und ist in Industrieländern die meistverbreiteste virale Ursache für Geburtsdefekte. Wie alle Herpesviren kann CMV über lange Zeiträume latent im Körper persistieren
und rezidiv wieder auftreten. In ansonsten gesunden Menschen
verläuft die Infektion üblicherweise ohne subjektive Symptome
oder mit einer milden Serokonversionskrankheit. Halsschmerzen
sind verbreitet, wohingegen wenige Patienten auffälligere Symptome wie eine infektiöse Mononukleose, drüsenfieberartiges Syndrom, andauerndes Fieber, oder gar eine leichte Hepatitis aufweisen. Aktuelle Forschungsergebnisse enthüllen hingegen eine neue
pathogene Seite von CMV: Infizierte Leberzellen scheinen Renin
zu produzieren, das direkt mit dem RAA-System interferiert und
somit zu Bluthochdruck beitragen kann. Andere Autoren weisen
darauf hin, dass eine CMV-Infektion der Endothelzellen in Blutgefäßen einen Hauptgrund für Arteriosklerose darstellen kann.
In immunsupprimierten Patienten haben eine Primärinfektion mit
CMV oder eine Reaktivierung weitaus aggressivere Konsequenzen.
Die dramatischsten Konsequenzen können sich jedoch im Zuge
der Primärinfektion einer schwangeren Frau durch vertikale Übertragung des Virus an das ungeborene Kind ergeben.
• Geringes Geburtsgewicht
• Mikroenzephalie
• Epilepsie
• Petechialer Hautausschlag
• Milde Hepatosplenomegalie
• Ikterus
Ein tödlicher Ausgang ist möglich, allerdings überleben die
meisten Embryonen eine kongenitale Infektion durch eine unterstützende Therapie nach heutigem Stand. Dennoch wird es bei
80 – 90 % dieser Fälle zu späteren Komplikationen wie Haarausfall,
Sehbehinderungen, sowie verschieden starken geistigen Beeinträchtigungen kommen. Es besteht eine signifikante Morbidität.
Weitere 5 – 10 % der infizierten, bei der Geburt jedoch symptomfreien Säuglinge, werden im Anschluss Gehör- oder geistige
Behinderungen, sowie Kordinationsstörungen von unterschiedlich
starker Ausprägung entwickeln. Eine perinatale oder enterale
Übertragung durch Stillen führt im Normalfall wenn überhaupt
nur zu einer milden Erkrankung des Säuglings. Eine aktive Impfung steht nicht zur Verfügung. Zur Unterstützung von Patienten
mit schweren Symp­tomen wird hauptsächlich ein CMV-spezifisches Hyperglobulin eingesetzt. Allerdings macht der typischerweise milde Verlauf der Erkrankung keine spezielle Behandlung
Start
Durchführung CMV IgG / IgM Tests
IgG neg. IgM neg.
IgG neg. IgM pos.
IgG pos. IgM neg.
IgG pos. IgM pos.
 20 Wochen
IgG Avidität
gering bis grenzwertig
Hohes
gering bis grenzwertig
Übertragungsrisiko
hoch
Gestationsalter
 20 Wochen
IgG Avidität
hoch
Keine
Immunität
Beginnende
Infektion
Vermeidung einer
Primärinfektion
Erworbene
Immunität
Vergangene Infektion
wahrscheinlich
Erneuter Test während
der Schwangerschaft
Start
Erneuter Test
nach  3 Wochen
Rückfall möglich
Möglicherweise
zusätzliche Tests
Maternale Virämie
• Virusisolation
• Blut PCR
Fetale Gesundheit
• Ultraschall
• MRT
Invasive Tests
• Amniozentese
• Cordozentese
Stop
Bild 3: Empfohlener Algorithmus zur serologischen CMV Diagnostik bei immunkompetenten Patienten 39 – 42
10
IgG neg.
IgM neg.
Verwendung von Proben des 1. Trimesters
IgG pos. / IgM pos.
Geringe Avidität
IgG pos. IgM neg.
IgG neg.
IgM pos.
Keine Primärinfektion
geringes
Übertragungsrisiko
IgG pos. / IgM pos.
Hohe Avidität
Stop
notwendig. Bei immunsupprimierten Patienten kann der Versuch
einer antiviralen Therapie unternommen werden. Im Fall einer
Schwangerschaft ist eine derartige Behandlung jedoch strikt kontraindiziert. Die anfängliche Labordiagnose einer CMV-Infektion,
ob im Screeningrahmen oder bei konkretem Verdacht, basiert auf
dem Nachweis spezifischer IgG und IgM Antikörper gegen das
Virus. Hierbei kann das Alter der Infektion durch IgG-Aviditätstests abgeschätzt werden. IgM ist für diesen Zweck nicht immer
ausreichend, da im Fall einer nicht-akuten Infektion nach Rezidivierung oder Reinfektion, sowie nach unspezifischer Immunstimulation auch persistierende IgM vorliegen können. Bestätigt wird
mittels Nukleinsäuretests, im Fall des pränatalen Screenings an
fetalem Gewebe (Blut oder Plazenta). Zur Schwangerschaftsüberwachung steht kein einhellig akzeptierter Screening-Algorithmus
zur Verfügung. Der im Bild 3 präsentierte Algorithmus stellt
jedoch mit Sicherheit die beste Lösung dar und deckt alle oben
erwähnten Aspekte ab.
IgG negativ, IgM negativ
Die Konstellation wird in CMV-naïven Patienten beobachtet. Diese
Frauen kamen in der Vergangenheit nicht mit CMV in Kontakt und
besitzen daher keine erworbene Immunität. Sie können nach jedem
Kontakt mit dem Pathogen an einer Primärinfektion erkranken und
benötigen besondere medizinische Behandlung und Beratung.
Wiederholte CMV-Tests sind während der Schwanger­schaft in regulären Abständen empfohlen. Die Einhaltung einer guten Körperhygiene sollte während der gesamten Schwangerschaft beachtet werden. Besonders wichtig ist hierbei gründliches Händewaschen mit
Wasser und Seife nach Kontakt mit potenziell infektiösem Material.
IgG negativ, IgM positiv
Es gibt zwei Szenarien, die zu einer solchen Konstellation führen
könnten:
1.Eine aufkommende Infektion, vor der IgG-Serokonversion
2.Unspezifisches IgM
IgG positiv, IgM positiv
Dies ist das interpretativ schwierigste Resultat. Als nächster
Schritt wird nun die IgG-Avidität ermittelt. Abhängig vom entsprechenden Gestationsalter leitet ein solches Resultat nun verschiedene Bestätigungsalgorithmen ein: Liegt bei einem Gestations­
alter von bis zu 20 Wochen eine hohe Avidität vor, nimmt man an,
dass die Infektion vor der Empfängnis stattgefunden hat. Dabei
wird das anfänglich positive IgM Resultat einer persistierenden
Immunreaktion zugeschrieben oder als unspezifisch angesehen.
Weitere Messungen sind an dieser Stelle nicht notwendig.
Liegt bei einem Gestationsalter von bis zu 20 Wochen eine geringe Avidität vor, so kann die Möglichkeit einer nach Empfängnis
stattgefundenen Infektion nicht ausgeschlossen werden. Bestätigende Untersuchungen werden empfohlen.
Liegt bei einem Gestationsalter von über 20 Wochen eine geringe
oder grenzwertige Avidität vor, ist eine akute Infektion möglich
und zusätzliche Untersuchungen werden empfohlen. Wird bei
einem Gestationsalter von über 20 Wochen eine hohe IgG Avidität
festgestellt, so müssen die CMV-Resultate archivierter Proben des
ersten Schwangerschaftstrimesters in den diagnostischen Prozess
einbezogen werden. Sind diese Proben mit einer hohen Avidität
IgG- und IgM-positiv, kann eine akute Infektion, sowie die Notwendigkeit weiterer Maßnahmen ausgeschlossen werden.
Sind die Proben des ersten Schwangerschaftstrimesters IgMnegativ und IgG-positiv, handelt es sich wahrscheinlich um eine
nicht-Primärinfektion mit einem geringen Risiko einer vertikalen
Übertragung, sodass auch hier keine weiteren Maßnahmen notwendig sind.
Bei allen anderen Konstellationen in Proben des ersten Trimesters
kann eine akute Infektion nicht ausgeschlossen werden und weitere Untersuchungen werden empfohlen.
Geklärt werden kann diese Situation durch eine Wiederholung
der Tests an frischen Proben nach ca. 3 Wochen. Im Fall unspezifischem IgMs sollte das Resultat dem der ersten Probe entsprechen. Im Fall einer aufkommenden Infektion sollte IgG zu diesem
Zeitpunkt detektierbar sein.
IgG positiv, IgM negativ
Diese Frauen hatten in der Vergangenheit Kontakt mit CMV und
besitzen nun eine erworbene Immunität. Wenn überhaupt existiert
nur ein minimales Risiko einer vertikalen Übertragung mit Folgeschäden für den Fötus. Zwar ist eine Rezidivierung möglich, fetale
Morbidität ist jedoch äußerst unwahrscheinlich.
11
Herpes Simplex Virus (HSV) 44 – 57
Herpesviren peinigen die Menschheit seit jeher. Die ersten Beweise
für Herpesinfektionen gehen bis ins alte Griechenland zurück.
ren Geschlechtskrankheiten und Prostituierten deutlich höher
ausfielen (55 % bzw. 75 %).
Virologie
Bis heute wurden ca. 100 verschiedene Herpesviren identifiziert,
darunter 8 humanpathogene.
Orofaziale Herpesmanifestationen werden in 80 % der Fälle von
HSV 1 und in den verbleibenden 20 % der Fälle von HSV 2 verursacht. Bei genitalem Herpes ist die Situation umgekehrt: HSV 1
werden 20 %, und HSV 2 80 % aller Fälle zugeschrieben.
Bei Herpes Simplex Virus 1 (HSV 1) und Herpes Simplex Virus 2
(HSV 2) handelt es sich um zwei eng verwandte Viren der Gattung
Simplexvirus aus der Familie der Herpesviridae, einer Unterfamilie
der Alphaherpesviridae. Diese humanspezifischen Viren besitzen
wie alle Herpesviren ein großes, doppelsträngiges DNA-Genom,
das für über 100 Genprodukte kodiert. Das ikosaedrische Kapsid
liegt eingebettet in ca. 20 verschiedenen Tegumentproteinen vor
und ist von einer aus mindestens 10 Proteinen bestehenden Hülle
umgeben.
Übertragung und Prävalenz
Postnatal erfolgt eine Übertragung normalerweise durch engen
Kontakt mit virenfreisetzenden Personen. Nicht nur Sekretionen
der Bläschen, sondern auch Speichel oder genitale Sekrete können Viren enthalten.
Sind sichtbare Symptome vorhanden, besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit der Übertragung, die aber auch von symptomfreien
Patienten erfolgen kann.
HSV 1 wird hauptsächlich durch sozialen Kontakt im Kindesalter,
später im Leben jedoch auch sexuell übertragen. Bereits zum
Ende der Pubertät werden hohe Seroprävalenzen spezifischer
Antikörper beobachtet, welche sich im Erwachsenenalter nur noch
leicht erhöhen (Deutschland: 84 – 92 %).
HSV 2 wird überlicherweise sexuell durch asymptomatische Freisetzung übertragen. In gesundheitsbewussten Personen wurden
Seroprävalenzen spezifischer Antikörper in einer Größenordnung
von 3 – 23 % (USA) festgestellt, die jedoch bei Patienten mit ande-
12
Beide Viren können vor der Geburt auch vetikal (selten) oder
perinatal bei der Entbindung übertragen werden. Derartige Infektionen können schwere oder gar tödliche Konsequenzen für den
Fötus oder das Neugeborene nach sich ziehen.
Nosographie
Eine Primärinfektion mit HSV geht häufig mit der Ausbildung
schmerzhafter wässriger Bläschen einher, aus denen ein infektiöses Exsudat austritt. Typische Infektionsherde sind Mund, Lippen
(Herpes labialis) oder Genitalien (Herpes genitalis). Schwere Folge­
erscheinungen von Primärinfektionen sind selten, aber möglich
und beinhalten Herpes gladiatorum, Augenherpes, Herpes-Simplex-Enzephalitis, Fazialislähmung und einige weitere Erkrankungen.
Nachdem Verheilen der akuten Symptome ist das Virus nicht
eliminiert, sondern der Patient wird zum Träger und die Infektion
wird latent. Bei HSV 1 und HSV 2 handelt es sich um neurotrope
und neuroinvasive Viren, die sich durch Eindringen in Nerven­
zellen vor dem Immunsystem verbergen. Jüngste Erkenntnisse lassen vermuten, dass eine latente HSV 1 Infektion bei bestimmten
genetischen Voraussetzungen sogar ein ätiologischer Faktor bei
der Enwicklung von Alzheimer sein kann.
Viele Träger sind von sporadischen Reaktivierungen betroffen.
Bei einem solchen Ausbruch verlassen Viren die Nervenzellen
und wandern entlang des Axons zur Haut, wo diese schmerzhafte
Bläschen erzeugen.
Erfolgt die Übertragung perinatal, kommt es höchstwahrscheinlich zu einer Infektion des Neugeborenen, dessen unentwickeltes
Immunsystem nicht in der Lage ist das Virus effektiv zu bekämpfen. Mögliche Folgeerscheinungen sind der Befall von Haut,
Augen und Mund, Herpes-Simplex-Enzephalitis, Pneumonitis,
Keratitis und andere Störungen mit möglicherweise tödlichem
Ausgang oder irreversibler Morbidität. Das Übertragungsrisiko
liegt im Falle einer häufig asymptomatisch verlaufenden maternalen Primärinfektion im Bereich von 20 – 30 %, im Falle von Rezidivierung bei 2 %.
Eine pränatale (intrauterine) Infektion des Embryos ist ein vergleichsweise seltenes Ereignis, das jedoch schwere Folgen haben
kann, wie ein hohes Risiko eines spontanen Schwangerschaftsabbruchs, intrauterine Wachstumsretardation, Frühgeburt, fetale
Schädigung, lokal-disseminierte neurologische Morbidität, intra­
vaskuläre Koagulopathie und viele andere. Generell ist die aus
einer HSV 2 Infektion folgende Morbidität höher als nach einer
HSV 1 Infektion.
In immunsupprimierten Patienten ist nach einer Herpes Simplex
Infektion grundsätzlich von schweren Krankheitsfolgen auszu­
gehen.
Diagnose
Bei ansonsten gesunden Erwachsenen wird üblicherweise unter
klinischen Gesichtspunkten diagnostiziert. Anspruchsvollere Prozeduren, wie die direkte Virusdetektion, Genotypisierung, sowie
die serologische Demonstration spezifischer Antikörper sind eher
bei immunsupprimierten Patienten indiziert oder dem Gebiet der
Obstetrik zugeordnet.
eines bestehenden HSV 2 IgG-Titers über einen Kaiserschnitt
entscheiden muss.
Die Detektion spezifischer IgM Antikörper hat aktuell keine klinische Relevanz. Primärinfektionen können ohne unmittelbare IgM
Antwort veraufen, wobei jedoch ein IgM-Titer nicht notwendigerweise eine Primärinfektion nachweist. IgM Antikörper gegen HSV
persistieren möglicherweise für Monate oder Jahre und können
bei Reaktivierung wieder auftreten.
Prophylaxe
Derzeit steht kein Impfstoff zur Verfügung.
Eine Verhinderung der Übertragung von HSV 1 durch soziale Kontakte in der Kindheit ist nicht realistisch. Die sexuelle Übertragung
von HSV kann nur durch Vermeidung aller Hautkontakte verhindert werden. Durch Verwendung von Barrieremethoden wird
die Übertragungswahrscheinlichkeit zwar reduziert, jedoch nicht
eliminiert. Wie bei allen sexuell übertragbaren Erkrankungen wird
die Verwendung von Kondomen in nicht-monogamen Beziehungen empfohlen. Auch die Verwendung antiviraler Medikamente
trägt zu einer Verringerung des Übertragungsrisikos bei.
Behandlung
Derzeit steht keine kurative Behandlung gegen Herpesinfektionen
zur Verfügung. Eine Reihe antiviraler Wirkstoffe (topisch und atopisch) kann jedoch zur Linderung der klinischen Konsequenzen
einer Virusreaktivierung eingesetzt werden. Die Verabreichung
von Virostatika ab der 36. Gestationswoche reduziert das Risiko
einer Virenfreisetzung bei der Entbindung.
Die Serokonversion von HSV 1 oder 2 IgG während der Schwangerschaft birgt das Risiko einer vertikalen Übertragung. Bei
Genital­herpesbläschen zum Zeitpunkt der Entbindung ist ein Kaiserschnitt empfehlenswert. Allerdings ist auch eine asymptomatische Virusfreisetzung möglich, sodass der Geburtshelfer auf Basis
13
Syphilis 58 – 69
Krankheitsstadien der Syphilis
Bei Erwachsenen verläuft Syphilis in drei Stadien (primäre, sekundäre, tertiäre Syphilis), zwischen denen Latenzphasen unterschiedlicher Länge liegen.
Man sagt, dass bei seiner Rückkehr von den Westindischen Inseln
Columbus einen blinden Passagier an Bord hatte: Treponema pallidum pallidum. Seither kam es zu einer weltweiten Ausbreitung
von Syphilis, die die Menschheit geplagt und Opfer gefordert hat.
Zwar konnte das Aufkommen der Antibiotika Abhilfe schaffen,
jedoch erlebt Syphilis derzeit ein Comeback.
Bakteriologie
Der Erreger der Syphilis ist ein Bakterium der Ordnung Spiro­chae­tales,
Familie Spirochaetaceae, Gattung Treponema. Spirochaetales sind
gram-negative Spirochäten (griech.: gedrehtes Haar) von extrem dün­
ner und teils sehr langer Gestalt. Sie besitzen eine eng gewundene
helikale Struktur und sind dank periplasmatischer Flagellen motil. Die
Gattung Treponema besteht aus zwei Spezies: Pallidum und Carateum,
von denen erstere in drei Subspezies unterteilt wird: Pallidum, Endemicum und Pertenue. Zwar sind diese Spirochäten aufgrund ihres ge-
ringen Durchmessers unter dem Routinemikroskop nicht zu sehen,
können jedoch durch Dunkelfeldmikroskopie sichtbar gemacht werden.
Übertragung
Syphilis wird hauptsächlich sexuell, aber auch pränatal und perinatal, in seltenen Fällen auch parenteral übertragen. Bezogen auf
die sexuelle Übertragung beträgt die Chance nach einem einzelnen Kontakt mit einem infizierten Partner zu erkranken 30 %,
wobei ein offensichtlicher Zusammenhang zwischen Übertragungswahrscheinlichkeit und Krankheitsstadium besteht.
Der Erreger dringt durch kleinere Hautläsionen in den Wirt ein
und inkubiert für mehrere Wochen. In dieser Zeit findet eine Vermehrung und Verteilung des Erregers durch lymphatische und
systemische Zirkulation statt. In diesem Stadium werden keine
allgemeinen Symptome beobachtet.
Symptome der primären Syphilis treten 10 – 90 Tage (üblicher­weise
3 – 4 Wochen) nach Erstkontakt auf: Der Wirt reagiert inflammatorisch am Ort der Inokulation, und bildet die unter dem Begriff
harter Schanker bekannte, für Syphilis charakteristische Läsion
aus. Diese Ulzeration ist fast schmerzfrei, worin sich Syphilis von
anderen ulzerierenden Erkrankungen wie Herpes unterscheidet.
Derartige Ulcera enthalten hohe Konzentrationen von Treponema.
Binnen zwei Monaten heilt der Schanker spontan aus, wodurch
dem Patienten ein falsches Sicherheitsgefühl vermittelt wird.
2 – 10 Wochen nach der Primärläsion, bisweilen damit einhergehend, kommt es zur sekundären Syphilis. In diesem Stadium
breiten sich zahlreiche Spirochäten im ganzen Körper aus, und
verursachen einen weit gestreuten, hoch ansteckenden, mukokutanen Ausschlag. In der Regel folgt in diesem Stadium eine
Start
Nicht-reaktiv
Kein serologischer Hinweis für eine Infektion
Nicht-reaktiv
<TP>-IgG
zweifelhaft
Wdh. <TP>-IgG
Reaktiv
Reaktiv oder
zweifelhaft
Nicht-reaktiv
RPR (quant.)
Nicht-reaktiv
FTA-ABS
Reaktiv
Vermutlich Syphilis
• Vergangene Infektion
• Frühere Behandlung
• Spät latente Syphilis
• Späte Syphilis
Frühe primäre Syphilis nicht
auszuschließen
Vermutlich falsch positiver Test
Erneuter Test in 2 – 4 Wochen
Vergangene Infektion
nicht auszuschließen
Kreuzreaktivität mit
anderen SpirochätenAntigenen nicht auszuschließen
Daten mit Symptomen
und Behandlungs­
geschichte vergleichen
Start
Erneuter Test
Krankengeschichte
zur Interpretation
notwendig
Stop
Bild 5: Empfohlener Algorithmus zur serologischen Syphilisdiagnostik bei immunkompetenten Patienten 69
14
Reaktiv
Vermutlich Indizien für
• Aktuelle Infektion
• Unangemessen behandelte Infektion
• Reinfektion
Falsch positive Ergebnisse nicht
auszuschließen
generalisierte Immunantwort mit subjektiv schweren Symptomen.
Patien­ten leiden häufig an Rachenschmerzen, Myalgie, generalisierter Lymphadenopathie und teils schwereren Komplikationen.
Im Anschluss an die sekundäre Syphilis tritt der Wirt in eine
Latenz­periode ein. In einem Zeitraum von ca. 4 Jahren nach der
Infektion, kommt es häufig zu einem erneuten Aufflackern der
sekundären Syphilis, dies jedoch in milderer Ausprägung. Dieses sogenannte frühe latente Stadium geht in eine späte latente
Syphilis über, welche keine klare klinische Symptomatik aufweist,
und bis zur Ausbildung von Symptomen einer tertiären Syphilis
andauert.
Bei ca. 40 % der spät latenten Patienten kommt es zur Ausbildung
einer tertiären Syphilis. Charakteristisch für dieses Stadium sind
granulomatöse Läsionen (Gummen) und Ranula, sowie die Entwicklung einer kardiovaskulären Syphilis und Neurosyphilis. Zur
letzteren kommt es in ca. 15 % der unbehandelten Fälle gewöhnlich mehr als 5 Jahre nach Erstinfektion. Betroffen sind das zentrale Nervensystem und Rückenmark mit Demenz, Epilepsie und
starker Gewichtsabnahme als mögliche Folgen. Eine durch Treponema verursachte Meningitis kann zu einer Schädigung des Hirnparenchyms führen, was progressiven Lähmungserscheinungen,
sowie Einschränkungen der Rückenmarksfunktion zur Folge hat.
Kardiovaskuläre Folgen erscheinen 10 – 40 Jahre nach Erstinfek­
tion und resultieren in einer tödlichen Myokaridinsuffizenz.
Kongenitale Syphilis
Die Seroprävalenz von T. pallidum pallidum während der Schwangerschaft ist in westlichen Ländern relativ gering (0,02 % – 4,5 %),
kann jedoch in anderen Teilen der Welt deutlich höher ausfallen.
Ein dramatischer Anstieg in der Verbreitung kongenitaler Syphilis
wird derzeit in ländlichen Regionen Osteuropas und Zentralasiens
beobachtet. Es besteht eine enge Korrelation zwischen dem Vorkommen primärer und sekundärer Syphilis und der Inzidenz
kongenitaler Syphilis.
Syphilis kann üblicherweise zwischen dem 2. und 3. Trimester vertikal von einer seropositiven Mutter an den Fötus übertragen
werden. T. pallidum pallidum breitet sich darauf weitläufig über
das ungeborene Kind aus, was zu einer Sepsis führt, die häufig
eine Fehlgeburt oder neonatale Mortalität zur Folge hat. Auch
Kinder, die die Geburtsbarriere überleben, können im späteren
Leben an geistigen oder physischen Störungen leiden. Frühe kongenitale Syphilis, welche innerhalb weniger Jahre nach der Geburt
auftritt, geht mit Symptomen wie Rhagaden, Pemphigus syphiliticus, syphilitischer Rhinitis und Osteochondrose einher. Späte kongenitale Syphilis kann sich während des frühen Jugendalters
oder der späten Kindheit ausbilden und manifestiert sich in Form
von Innenohrschwerhörigkeit, parenchymatöser Keratitis, Hutchinson-Zähnen (Hutchinson-Trias), Gummen und Läsionen im zentralen Nervensystem. Schätzungen der WHO zufolge verursacht
maternale Syphilis jedes Jahr 460 000 Fehl- oder Totgeburten,
270 000 Fälle kongenitaler Syphilis und 270 000 Frühgeburten oder
Fälle von geringem Geburtsgewicht.
Prophylaxe und Behandlung
Zum Schutz vor Syphilis steht kein Impfstoff zur Verfügung. Da es
sich bei Syphilis um eine sexuell übertragbare Erkrankung handelt,
schützen die Maßnahmen des Safer Sex vor einer Übertragung.
Da T. pallidum pallidum jedoch durch jede beliebige Hautverletzung eindringen kann, stellt die Verwendung von Barrieremethoden
keinen vollständigen Schutz dar (z.B. syphilitisches Panaritium).
Syphilis kann mit Antibiotika wie Penicillin oder Tetrazyklin effektiv
behandelt werden.
Diagnose
Eine exakte Syphilisdiagnose ist essenziell, da es sich um eine
weltweite gesundheitliche Bedrohung handelt. In westlichen Ländern, insbesondere in Großstädten und anderen Brennpunkten,
befindet sich die Verbreitung derzeit wieder in einem Anstieg. Die
latenten Stadien der Syphilis verlaufen ohne subjektive Symptome,
und jeder unentdeckte Fall birgt das Risiko ernster Konsequenzen
wie Totgeburten, kongenitaler Syphilis, weiterer sexueller oder
parenteraler Übertragung und tertiäter Syphilis. Andererseits
können Patienten bei angemessener Diagnose effektiv behandelt
werden.
Die Diagnose der symptomatischen primären oder sekundären Syphilis ist häufig eindeutig und basiert auf dem klinischen Eindruck. Serologische Untersuchungen werden nur zu Bestätigungszwecken benötigt. Die asymptomatische Syphilis kann nur anhand
von Laboruntersuchungen diagnostiziert werden. Prinzi­piell stehen hierzu drei Prozeduren zur Verfügung:
1. Der Direkte Nachweis von T. pallidum pallidum durch Dunkelfeldmikroskopie oder PCR
2.Ein Treponema-Antikörpertest (HetIA, HIA, Agglutination)
3.Nicht-treponemale Tests (VDRL, RPR, HIA, Agglutination)
Um die Nachteile der jeweiligen Assays zu kompensieren, werden treponemale und nicht-treponemale Tests häufig zusammen
durchgeführt. Ein positiver Antikörpertiter deutet auf eine frühere
Exposition mit T. pallidum pallidum hin, während nicht-treponemale Tests besonders zur Therapiebeobachtung geeignet sind.
15
Glossar
Anämie
Reduzierter Sauerstofftransport im Blut.
Verursacht durch eine verringerte Konzentration intakten Hämoglobins, des
Hematokrits oder der Anzahl intakter
Erythrozyten.
Avidität
Avidität ist ein Maß für die Stabilität von
Immunkomplexen, inkl. der Affinitäten
von Paratop-Epitop Interaktionen und
statistischen Eigenschaften aufgrund
von Mehrfachbindung.
Kapsid
Eine komplexe, normalerweise symmetrische, Proteinstruktur, die das virale
Genom umhüllt.
Katarakt
Trübung der Augenlinse oder ihrer
Hülle, potenziell bis zur totalen
Undurchlässigkeit.
Hutchinson’s Trias
Komplex aus drei Symptomen, die häufig sekundär bei kongenitaler Syphilis
auftreten: Innenohrschwerhörigkeit,
Keratitis, Zahndeformationen.
Iatrogen
Durch ärztliche Maßnahmen verursacht.
Ikosaedrische
Symmetrie
Häufigste Symmetrie von Viruspartikeln.
Ein Ikosaeder besteht aus 20 identischen Dreiecken.
Immunsupprimiert
Patienten, die ein geschwächtes,
gestörtes oder funktionsunfähiges
Immunsystem aufweisen. Kann iatrogenen Ursprungs (z.B. durch immunsuppressive Therapie) oder erworben sein
(z.B. AIDS).
Inzidenz
Anzahl Neuerkrankungen einer
bestimmten Erkrankung in einer
bestimmten Population während eines
bestimmten Zeitraums.
Chorioretinitis
Gleichzeitige Entzündung der Bindehaut
und der Aderhaut.
Dissemination
Ausbreitung.
Keratitis
Entzündung der Hornhaut.
Ductus arteriosus
Pränatal Verbindung zwischen Aorta
und Pulmonalarterie.
Koagulopathie
Pathologische Störung der
Blutgerinnung.
Enzephalitis
Entzündung des Gehirns.
Kolitis
Entzündung des Dickdarms.
Endemisch
Das gehäufte Auftreten einer Erkrankung in einer begrenzten Region oder
Population.
Konjunktivitis
Entzündung der Bindehaut.
Kurativ
Auf Heilung ausgerichtet.
Envelope
Kommt in bestimmten Viren vor: Eine
das Kapsid umhüllende Proteinschicht,
die häufig eine Zellmembran nachahmt.
Latente Infektion
Enteral
Zufuhr von Nährstoffen, Medikamenten
oder eines Erregers über den Darm.
Gleichgewicht zwischen Wirt und Erreger. Der Erreger ist vorhanden, wird
aber vom Immunsystem des Wirts kontrolliert und verursacht subjektiv keine
Erkrankung.
Exanthem
Akuter Ausschlag.
Lymphadenopathie
Pathologische Schwellung der
Lymphknoten.
Exsudat
Entzündlich bedingte Absonderung.
Meningitis
Flagellum
Fadenförmiges Gebilde auf der Ober­
fläche von Bakterien, das der Fortbewegung dient.
Entzündung der Gehirn und Rückenmark umhüllenden Membranen.
Mikrozephalie
Enwicklungsstörung, die zu einem deutlich reduzierten Schädelvolumen führt.
MMR
Masern – Mumps – Röteln (Rubella).
Mononukleose
Durch das Epstein-Barr Virus ver­
ursachte Erkrankung.
Morbidität
Krankheitshäufigkeit.
Mukokutane Zone
Übergangsbereich zwischen Schleimhaut und Haut.
Fulminant
Plötzlich beginnend, heftig und schnell
verlaufend.
Genom
Die Gesamtheit der Erbinformationen
eines Organismus, kodiert in Strängen
von Nukleinsäuren.
Gumma
Gummiartiger, verhärteter Knoten,
normalerweise dermal. Vorkommen bei
tertiärer Syphilis.
Myalgie
Muskelschmerz.
Hepatosplenomegalie
Gleichzeitige Vergrößerung von Leber
und Milz.
Naïv (Erreger)
Horizontale
Übertragung
Übertragung eines Erregers zwischen
Mitgliedern der selben Spezies, die
nicht in einem Eltern-Kind Verhältnis
stehen.
Die Eigenschaft mit einem bestimmten
Erreger in der Vergangenheit nicht in
Kontakt gekommen zu sein.
Neuroinvasiv
In Nervenzellen eindringend.
Neurotropisch
Ein Virus, das nur oder bevorzugt
Nerven­zellen infiziert.
Nosographie
Systematische Krankheitsbeschreibung.
16
Orofazial
Mund und Gesicht betreffend.
Seroprävalenz
Osteochondritis
Schmerzhafte Entzündung des Knochens oder Gelenkknorpels.
The Prävalenz eines serologischen
Markers in einer bestimmten Population.
Suboccipital
p53
Ein in zahlreichen malignen, aber auch
gutartigen proliferierenden Zellen vorkommendes Protein. Es spielt vermutlich
eine Rolle bei der Regulation des Zell­
zyklus, wo es die Aktivität einer Reihe
von Genen steuert.
Der Ort zwischen Schädel und dem
ersten Halswirbel.
Tegumentproteine
Virale Proteine zwischen dem Nukleokapsid und dem Envelop.
Thrombozytopenie
Plättchenzahl unter 50 000 pro μL.
Translation
Von genetischer Information abhängige
Biosynthese von Proteinen.
Unspezifisches IgM
Nicht gegen ein bestimmtes Epitop
gerichtetes IgM.
Vertikale Übertragung
Übertragung eines Erregers von Mutter
zu Kind.
Zervikal
Den Hals betreffend.
Papel
Abgegrenzte, feste Hauterhebung ohne
sichtbare Flüssigkeit.
Parenchym
Das funktionelle Gewebe eines Organs.
Pemphigus
Bläschen bildende Autoimmunerkrankung, die Haut und Schleimhäute
betrifft.
Perinatal
Zeitraum zwischen der 24. Gestationswoche und dem 7. Tag nach der Geburt.
Periplasma
Siehe Periplasmaraum.
Periplasmaraum
Der Raum zischen der innneren Zytoplasmamembran und der äußeren
Membran bestimmter Bakterien.
Persistentes IgM
Spezifisches IgM, das nach Genesung
von einer akuten Infektion persitiert.
Petechialer Ausschlag
Kapilarblutung in Haut oder Schleimhaut, die zu zahlreichen Stecknadelkopf-großen Hämatomen führt.
Pharyngeal
Den Rachen betreffend.
Pneumonitis
Lungenentzündung.
Posterior
Hinten gelegen.
Prävalenz
Häufigkeit einer bestimmten Krankheit
in einer Population.
Primärinfektion
Erste Infektion eines Patienten mit
einem bestimmten Erreger.
Proliferierend
Wuchernd, im Wachstum befindlich.
RAAS
Renin-Angiotensin-Aldosteronsystem.
Ranula
Zyste unter der Zunge, verursacht durch
zurückgehaltenen Speichel.
Rezidivierung
Rückfall oder Wiederauftreten einer
Erkrankung.
Replikation
Multiplikation von genetischem Material,
normalerweise eines Genoms.
Rhagaden
Tiefe Hautfissuren.
Serokonversion
Der Zeitpunkt, an dem ein serologischer
Marker (normalerweise ein Antikörper)
nach einer Infektion detektierbar wird.
Seropositiv
Bezeichnet eine Probe (oder Patienten)
die einen detektierbaren Titer eines
serologischen Markers enthält.
17
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56 Hellenbrand, W., Thierfelder, W. et al. (2005). Seroprevalence of herpes simplex virus type 1
(HSV-1) and type 2 (HSV-2) in former East and West Germany, 1997-1998. Eur J Clin Microbiol Infect Dis 24(2), 131-5.
Zum Herpes Simplex Virus, siehe:
57 Coriell, L.L., Rake, G. et al. (1950). Electron microscopy of herpes simplex. J Bacteriol 59(1),
61-68.
Syphilis
Für allgemeine Übersichtsartikel, siehe:
58 WHO: Focus Syphilis (2004). Nature Microbiology Reviews 2, 448-9.
59 Pickering, L.K. (ed.) (2006). Syphilis, 631-44. In: Red Book, Elk Grove Village, IL:American
Academy of Pediatrics.
60 Centers for Disease Control and Prevention (2010). CDC Fact Sheet Syphilis. http://www.cdc.
gov/std/syphilis/syphilis-fact-sheet-press.pdf
61 Centers for Disease Control and Prevention (2010). Primary and Secondary Syphilis – United
States, 2003 – 2004. http://www.cdc.gov/mmwr/preview/mmwrhtml/mm5510a1.htm
[Accessed 02-September-2010]
Zu Symptomen und Verlauf, siehe:
62 Dylewski, J., Duong, M. (2007). The rash of secondary syphilis. CMAJ 176(1), 33-5.
63 Clark, E.G., Danbolt, N. (1964). The Oslo study of the natural course of untreated syphilis: An
epidemiologic investigation based on a re-study of the Boeck-Bruusgaard material. Med Clin
North Am 58, 613.
Zur Prävention und Behandlung von Syphilis, siehe:
64 Centers for Disease Control and Prevention (2010). How can Syphilis be Prevented? http://www.cdc.gov/std/Syphilis/STDFact-MSM-Syphilis.htm#prevent
[Accessed 02-September-2010]
65 Centers for Disease Control and Prevention (2006). Sexually Transmitted Diseases Treatment
Guidelines. MMWR 55(RR-11): 24-32.
Für statistische Daten, siehe:
66 WHO: WHO Disease and injury country estimates 2004 (2010). http://www.who.int/healthinfo/global_burden_disease/estimates_country/en/index.html
[Accessed 02-September-2010]
67 Fairley, C.K., Hocking, J.S., Medland, N.(2005). Syphilis back on the rise, but not unstoppable.
Medical Journal of Australia 183(4), 172-3.
68 Fenton, K.A., Nicoll, A., Kinghorn, G. (2001). Resurgence of syphilis in England: time for more
radical and nationally coordinated approaches. Sex Transm Infect 77(5), 309-10.
Für diagnostische und Screeningprozeduren gegen CMV, siehe:
69 College of American Pathologists, USA (2007). http://www.cap.org/apps/docs/cap_today/feature_stories/0807SyphilisChart.pdf
[Accessed 02-September-2010]
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Falz
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ElecsysT TORCH Diagnostik
Innovative Assays für eine hohe Testeffizienz
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0511 - AD
U4
U1
ElecsysT Toxo IgM
Testbeschreibung
Elektro-Chemilumineszenz-Immunoassay (ECLIA) zur in-vitro Quantifizierung von IgM-Antikörpern gegen Toxoplasma
gondii in Serum und Plasma
Indikation
Toxoplasmose ist eine weit verbreitete, von dem Protozoen Toxoplasma gondii verursachte Infektion. Erworben wird sie
hauptsächlich durch die Aufnahme von Nahrungsmitteln, die mit von Katzen ausgeschiedenen reifen Oozysten oder mit
Gewebszysten aus halb- oder ungegartem Fleisch kontaminiert wurden. In gesunden Personen ist die akute Primärinfektion meist ein subklinischer oder asymptomatischer Vorgang, der in einen chronischen Verlauf übergeht und gewöhnlich
lebenslang still persistiert. Jedoch zieht eine Reaktivierung bei immunsupprimierten Patienten häufig schwere klinische
Konsequenzen nach sich. Im Fall einer maternalen Primärinfektion mit T. gondii während der Schwangerschaft kann es
zur einer vertikalen Übertragung des Parasiten kommen. Mögliche Konsequenzen sind Fehl- oder Totgeburten, Missbildungen, Entzündungen, sensorische Defekte und Retardierungen, die sich, falls bei der Geburt nicht vorhanden, auch zu
einem späteren Lebenszeitpunkt ausbilden können. Mit dem Gestationsalter steigt die Wahrscheinlichkeit einer fetalen
Infektion, wobei gleichzeitig das Risiko schwerwiegender klinischer Manifestationen sinkt. Durch eine rechtzeitige medikamentöse Therapie können bei einer akuten Infektion in der Schwangerschaft kongenitale Schäden verhindert oder
gemildert werden. Die Diagnose einer T. gondii-Infektion beginnt mit dem Nachweis von Anti-Toxoplasma IgG- und IgMAntikörpern. Das Vorhandensen von IgM-Antikörpern ist indikativ für eine akute, kürzliche, oder reaktivierte Infektion. Die
Diagnose einer akuten erworbenen Infektion während der Schwangerschaft wird anhand einer Serokonversion oder durch
den signifikanten Anstieg eines Antikörper-Titers (IgG und / oder IgM) in aufeinanderfolgenden Proben erreicht. Häufig
wird ein Toxoplasma IgG-Aviditätstest zur Gewinnung zusätzlicher Informationen durchgeführt.
Testprinzip: μ-Capture Assay (Testdauer: 18 Min.)
Probe mit
Anti-CMV IgM
Ru
Ru
9 Min.
biotinylierter
Anti-human-IgM
Schritt 1 (9 Minuten):
10 μL der Patientenprobe werden
vorverdünnt und mit ruthenyliertem rekombinanten polymeren
SAG1 inkubiert. Anti-Toxo IgM
bildet aufgrund von Mehrfachbindung einen stabilen Immunkomplex mit diesem Antigen.
Ru
ruthenyliertes
polymeres SAG 1
9 Min.
Ru
Ru
Ru
Messung
Streptavidin-beschichtete
Mikropartikel
Schritt 2 (9 Minuten):
Streptavidin-beschichtete paramagnetische Mikropartikel
werden über biotynilierte antiMensch IgM an den Komplex
gebunden.
Step 3 (Messung):
Die Reagenzienmischung wird in die Messzelle übertragen,
wo die Mikropartikel magnetisch an der Elektrodenoberfläche fixiert werden. Ungebundene Substanzen werden
anschließend entfernt. Durch eine Spannung wird nun Lumineszenz induziert und mittels eines Photomultipliers gemessen. Dabei hängt die Signalintensität von den Eigenschaften
der in der Probe befindlichen Antikörper ab.
ElecsysT Toxo IgM Testeigenschaften
Testdauer
18 Min.
Testprinzip
μ-Capture Assay
Cutoff
Aus zwei Kalibratoren automatisch berechnet
Interpretation
Nicht-reaktiv:  0,8 COI
Grenzwertig:  0,8 – 1,0 COI
Reaktiv:  1,0 COI
Probenmaterial
Serum, Li-Heparin, K3-EDTA, Na-Zitratplasma
Probenvolumen
10 μL
Impräzision
cobas e 411, E2010:
2,5 – 5,4 %
cobas e 601 / e 602, E170: 1,6 – 2,4 %
Relative Sensitivität
95,3 % (n = 170)
98,8 % (m = 84)
Relative Spezifität
98,9 % (n = 602)
99,7 % (n = 295)
Analytische Spezifität
99,1 % in einem Kollektiv aus 451 potenziell kreuzreaktiven Proben
Bestellinformationen
ElecsysT Toxo IgM
100 Tests
04618858190
ElecsysT
Jeweils
8 × 0,67 mL
04618866190
PreciControl
Toxo IgM 1 & 2
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ElecsysT Toxo IgG Avidität
Testbeschreibung
Elektrochemilumineszenz-Immunoassay (ECLIA) zur In-vitro Quantifizierung der Avidität von IgG-Antikörpern gegen Toxoplasma gondii in Serum und Plasma.
Indikation
Toxoplasmose ist eine häufig auftretende Infektion, die durch das Protozoon Toxoplasma gondii verursacht wird. Die Infek­
tion erfolgt vornehmlich durch die Aufnahme von kontaminierter Nahrung oder Wasser.1 Im Laufe einer Primärinfektion
zeigen gesunde Menschen üblicherweise leichte Symptome oder keine Krankheitszeichen. Während einer Schwangerschaft kann sie jedoch schwere Schäden beim ungeborenen Kind zur Folge haben. Da kaum akute klinische Symptome
vorliegen, wird die Diagnose einer Toxoplasma-Infektion durch den Nachweis der serologischen Marker IgG und IgM
gestellt. 2 Der IgG-Aviditätstest wird als Ergänzung genutzt, um den Zeitpunkt einer Infektion genauer zu bestimmen.
Testprinzip: Doppelantigen-Sandwich-Assay in einem Schritt (DAGS; 9-Minuten Prä-Inkubationszeit + 18 Minuten Testdauer)
Hohe Avidität
Referenz
Probe mit
hoher Avidität
Anti-SAG-IgG
Biotinyliertes
rekombinantes
SAG-IgG
9 Min.
Ru
Ru
Ru
Ru
Ru
9 Min.
Prä-Inkubation
Messung
9 Min.
9 Min.
9 Min.
Prä-Inkubation
Streptavidinbeschichteter
Mikropartikel
Rekombinantes
SAG1
DilToxoAv
Ru
9 Min.
Niedrige Avidität
Messung
Ru
Ru
Ru
Ru
Messung
9 Min.
9 Min.
9 Min.
Prä-Inkubation
Ruthenyliertes (Ru)
Anti-SAG-IgG
DilUni
Ru
Ru
Ru
Toxoplasma gondii-spezifisches Antigen (SAG1) bildet einen Sandwich-Komplex.
Prä-Inkubationszeit (9 Minuten):
Proben mit einem ElecsysT IgG-Titer  6 IU/ml werden parallel verdünnt und mit DilUni (Referenzprobe) oder DilToxoAv inkubiert. Die
IgG-Antikörper gegen Toxoplasma gondii binden sich im DilToxoAv an das unmarkierte Toxoplasma gondii-spezifische Antigen (SAG1).
Schritt 1 (9 Minuten):
Die Proben werden mit einem
biotinylierten rekombinanten
Toxoplasma gondii-spezifischen
Antigen (SAG1) inkubiert und
mit Ruthenium markiert.
Schritt 2: (9 Minuten):
Nach Zugabe streptavidinbeschichteter Mikropartikel
bindet der Komplex über die
Biotin-Streptavidin-Kopplung
an die feste Phase.
Schritt 3 (Messung):
Die Reagenzmischung wird in die Messzelle übertragen, wo die Mikropartikel magnetisch an der Elektrodenoberfläche immobilisiert werden.
Ungebundene Substanz wird anschliessend ausgewaschen, bevor eine
Chemilumineszenzreaktion durch Anlegen einer Spannung an die Elek­
trode induziert und mithilfe eines Photoverstärkers gemessen wird.
ElecsysT Toxo IgG Avidität Testeigenschaften
Testverfahren
Doppelantigen-Sandwich-Immunoassay in einem Schritt mit verschiedenen Puffern
Rückführbarkeit
3. internationaler Standard für Anti-Toxoplasma-Serum (TOXM); NIBSC
Kalibrierung
2-Punkt Kalibration anhand einer Masterkurve
Haltbarkeit auf dem Gerät
2 Wochen
Probenmaterial
Serum; Li-Heparin; K 2- und K 3 -EDTA; Na-Citrat-Plasma
Testauswertung
Niedrige Avidität < 70 %; Grauzone 70 – 79 %; Hohe Avidität > 80 %
Präzision
0,5 – 8,7 %
100 % der Proben, die < 4 Monate nach Infektionsbeginn entnommen werden, zeigen eine niedrige Avidität im Elecys T
Toxo IgG Assay.
Möglicher serologischer Diagnosealgorithmus für Toxoplasma gondii bei immunkompetenten Patienten2
Start
Durchführung Toxo IgG/IgM Test
IgG neg.
IgM neg.
IgG pos.
IgM neg.
IgG neg.
IgM pos.
IgG pos.
IgM pos.
grenz­
wertig/
gering
Keine
Immunität
Erworbene
Immunität
Vermeidung einer
Primärinfektion
Vergangene Infektion wahrscheinlich
Beginnende
Infektion
unspezifische
IgM
Toxo IgG
Avidität
Erneuter IgG Test
nach  3 Wochen
hoch
Infektion
vor  4 Monaten
stabil
Erneuter Test
während der
Schwangerschaft
Start
Erneuter Test
nach  3 Wochen
Ende
Start
Toxo IgG
Titer
Erhöhung (2 – 4 fach)
Infektion  2
Monate
vor 1. Probe
Aktuelle Infektion
 2 Monate vor 1.
Probe
Evtl. weitere Schritte notwendig
Bestellinformationen
Elecsys T Toxo IgG Avidität
100 Tests = 50 Bestimmungen
05 802 571 190
PreciControl Toxo IgG Avidität
je 3 × 1 ml
05 802 580 190
Literatur
1Montoya, J.G., Liesenfeld, O. (2004). Toxoplasmosis. Lancet ses, 1965-1976.
2Meek, B., van Gool, T., Gilis, H., Peek, R. (2001). Dissecting the IgM antibody response during the acute and latent phase of toxoplasmosis. Diagn Microbiol infect Dis 41, 131-137.
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ANSWERS sind Marken von Roche.
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ElecsysT Toxo IgG
Testbeschreibung
Elektro-Chemilumineszenz-Immunoassay (ECLIA) zur in-vitro Quantifizierung von IgG-Antikörpern gegen Toxoplasma
gondii in Serum und Plasma
Indikation
Toxoplasmose ist eine weit verbreitete, von dem Protozoen Toxoplasma gondii verursachte Infektion. Erworben wird sie
hauptsächlich durch die Aufnahme von Nahrungsmitteln, die mit von Katzen ausgeschiedenen reifen Oozysten oder mit
Gewebszysten aus halb- oder ungegarten Fleisch kontaminiert wurden. In gesunden Personen ist die akute Primärinfektion meist ein subklinischer oder asymptomatischer Vorgang, der in einen chronischen Verlauf übergeht und gewöhnlich
lebenslang still persistiert. Jedoch zieht eine Reaktivierung bei immunsupprimierten Patienten häufig schwere klinische
Konsequenzen nach sich. Im Fall einer maternalen Primärinfektion mit T. gondii während der Schwangerschaft kann es
zur einer vertikalen Übertragung des Parasiten kommen. Mögliche Konsequenzen sind Fehl- oder Totgeburten, Missbildungen, Entzündungen, sensorische Defekte und Retardierungen, die sich, falls bei der Geburt nicht vorhanden, auch zu
einem späteren Lebenszeitpunkt ausbilden können. Mit dem Gestationsalter steigt die Wahrscheinlichkeit einer fetalen
Infektion, wobei gleichzeitig das Risiko schwerwiegender klinischer Manifestationen sinkt. Durch eine rechtzeitige medikamentöse Therapie können bei einer akuten Infektion in der Schwangerschaft kongenitale Schäden verhindert oder
gemildert werden. Die Diagnose einer T. gondii-Infektion beginnt mit dem Nachweis von Anti-Toxoplasma IgG- und IgMAntikörpern. Der Nachweis von IgG-Antikörpern ist indikativ für eine akute oder chronische Infektion. Die Diagnose einer
akuten erworbenen Infektion während der Schwangerschaft wird anhand einer Serokonversion oder durch den signifikanten Anstieg eines Antikörper-Titers (IgG und / oder IgM) in aufeinanderfolgenden Proben erreicht. Häufig wird zusätzlich
ein Toxoplasma IgG-Aviditätstest durchgeführt.
Testprinzip: Ein-Schritt Doppel-Antigen-Sandwich (DAGS) Assay (Testdauer: 18 Min.)
9 Min.
Ru
Ru
biotinyliertes
SAG1
Proben mit
Anti-SAG1 IgG
ruthenyliertes
SAG1
Schritt 1 (9 Minuten):
10 μL der Patientenprobe werden mit einer
Mischung von biotinyliertem und ruthenyliertem monomeren SAG1 inkubiert. In
Anwesenheit entsprechender IgG-Antikörper werden Doppel-Antigen-SandwichImmunkomplexe. gebildet. Antikörper der
IgM-Klasse bilden aufgrund ihrer charakteristisch geringen Paratopaffinität keine
stabilen Immunkomplexe mit monomeren
Antigenen aus.
Ru
9 Min.
Ru
Messung
Streptavidin-beschichtete
Mikropartikel
Schritt 2 (9 Minuten):
Nach Zugabe Streptavidin-beschichteter,
paramagnetischer Mikropartikel binden die
DAGS-Komplexe über Biotin-Streptavidin
an die feste Phase.
Schritt 3 (Messung):
Die Reagenzienmischung wird in die
Messzelle übertragen, wo die Mikropartikel magnetisch an der Elektrodenoberfläche fixiert werden. Ungebundene Substanzen werden anschließend entfernt. Durch
eine Spannung wird nun Lumineszenz
induziert und mittels eines Photomulti­
pliers gemessen. Dabei hängt die Signal­
intensität von den Eigenschaften der in der
Probe befindlichen Antikörper ab.
ElecsysT Toxo IgG Testeigenschaften
Testdauer
18 Min.
Testprinzip
Doppel-Antigen-Sandwich-Assay
Kalibrierung
2-Punkt
Rückführbarkeit
3. Internationaler Standard / (TOXM), NIBSC, UK
Interpretation
Nicht-reaktiv:  1 IU/mL
Grenzwertig:  1 – 30 IU/mL
Reaktiv:
 30 IU/mL
Probenmaterial
Serum, Li-Heparin, K3-EDTA, Na-Zitratplasma
Probenvolumen
10 μL
Impräzision (NCCLS)
cobas e 411, E2010: 2,7 – 4,0 %
cobas e 601 / e 602, E170: 3,0 – 5,7 %
Relative Sensitivität
100 % (n =
99,5 % (n =
100 % (n =
100 % (n =
Relative Spezifität
99,8 % (n = 626)
98,8 % (n = 242)
100 % (n = 159)
99,0 % (n = 202)
Analytische Spezifität
97,8 % in einem Kollektiv aus 226 potenziell kreuzreaktiven Proben
317)
192)
220)
188)
Bestellinformationen
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ElecsysT Toxo IgG
100 Tests
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ElecsysT PreciControl
Toxo IgG 1 & 2
Jeweils
8 × 1 mL
04618823190
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ElecsysT Rubella IgM
Testbeschreibung
Elektro-Chemilumineszenz-Immunoassay (ECLIA) zur in-vitro Quantifizierung von IgM-Antikörpern gegen Rubellavirus in
Serum und Plasma
Indikation
Das Rubellavirus verursacht Röteln, eine milde Ausschlagserkrankung, die üblicherweise während der Kindheit auftritt.
Eine postnatale Infektion verursacht selten Komplikationen. Dennoch handelt es sich bei einer Primärinfektion hauptsächlich in der frühen Schwangerschaft um eine ernsthafte Bedrohung, da die vertikale Virusübertragung Fehlgeburten oder
das kongenitale Rötelnsyndrom (congenital rubella syndrome, CRS) verursachen kann. Die Auswirkungen von CRS umfassen Blindheit, Taubheit, kongenitale Herzleiden, sowie mentale Retardierung. Heutige Impfprogramme haben zu einer
maßgeblichen Senkung der Inzidenz akuter Röteln und CRS beigetragen. Das Vorhandensein von IgM-Antikörpern gegen
das Ru­bellavirus deutet normalerweise auf eine akute Infektion hin, kann jedoch auch persistent sein. Die Serokonversion
spezifischer Rubella-Antikörper oder ein deutlicher Anstieg des IgG-Titers bekräftigt die Diagnose einer akuten RubellaInfektion.
Testprinzip: μ-Capture Assay (Testdauer: 18 Min.)
Probe mit
Anti-Rubella IgM
ruthenyliertes
Anti-Rubella
9 Min.
biotinylierter
Anti-Human-IgM
Rubella-artige
Partikel
Schritt 1 (9 Minuten):
10 μL derPatientenprobe werden vorverdünnt und mit biotinyliertem anti-Mensch
IgM und Rubella-artigen Partikeln (RLP)
vorinkubiert. Anti-Rubella IgM bildet
aufgrund von Mehrfachbindung stabile
Immunkomplexe mit RLPs.
Ru
Ru
9 Min.
Messung
Streptavidin-beschichtete
Mikropartikel
Schritt 2 (9 Minuten):
Ruthenylierte, Rubella-spezifische Antikörper werden zu Streptavidin-beschichteten
paramagnetischen Mikropartikeln gegeben. Die Antikörper binden an freie Bindungsstellen am RLP, während die Mikropartikel über Biotin am Capture-Antikörper
an den Komplex binden.
Schritt 3 (Messung):
Die Reagenzienmischung wird in die
Messzelle übertragen, wo die Mikropartikel magnetisch an der Elektrodenoberfläche fixiert werden. Ungebundene Substanzen werden anschließend entfernt. Durch
eine Spannung wird nun Lumineszenz
induziert und mittels eines Photomulti­
pliers gemessen. Dabei hängt die Signal­
intensität von den Eigenschaften der in der
Probe befindlichen Antikörper ab.
ElecsysT Rubella IgM Testeigenschaften
Testdauer
18 Min.
Testprinzip
μ-Capture Assay
Cutoff
Aus zwei Kalibratoren automatisch berechnet
Interpretation
Nicht-reaktiv:  0,8 COI
Grenzwertig:  0,9 – 1,0 COI
Reaktiv:  1,0 COI
Probenmaterial
Serum, Li-Heparin, K3-EDTA, Plasma
Probenvolumen
10 μL
Impräzision
cobas e 411, E2010:
1,9 – 4,1 %
cobas e 601/ e 602, E170: 2,7 – 10,9 %
Sensitivität bei frühen akuten Infektionen ( 30 Tage)
80 % 96 %
(n = 84)
(n = 25)
Relative Spezifität
98,7 %
99,0 %
(n = 554)
(n = 993)
Analytische Spezifität
98,99 % in 390 potenziell kreuzreaktiven Proben
Bestellinformationen
ElecsysT Rubella IgM
100 Tests
04618831190
ElecsysT
Jeweils
4 × 1 mL
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PreciControl
Rubella IgM 1 & 2
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ElecsysT Rubella IgG
Testbeschreibung
Elektro-Chemilumineszenz-Immunoassay (ECLIA) zur in-vitro Quantifizierung von IgG-Antikörpern gegen Rubellavirus in
Serum und Plasma
Indikation
Das Rubellavirus verursacht Röteln, eine milde Ausschlagserkrankung, die üblicherweise während der Kindheit auftritt. Eine
postnatale Infektion verursacht selten Komplikationen. Dennoch handelt es sich bei einer Primärinfektion hauptsächlich in
der frühen Schwangerschaft um eine ernsthafte Bedrohung, da die vertikale Virusübertragung Fehlgeburten oder das kongenitale Rötelnsyndrom (congenital rubella syndrome, CRS) verursachen kann. Die Auswirkungen von CRS umfassen Blindheit, Taubheit, kongenitale Herzleiden, sowie mentale Retardierung. Heutige Impfprogramme haben zu einer maßgeblichen
Senkung der Inzidenz akuter Röteln und CRS beigetragen. Das Vorhandensein von IgG-Antikörpern gegen Rubella deutet
auf eine Exposition durch Impfung oder Infektion in der Vergangenheit, und damit auf eine Immunität hin. Die Serokonver­
sion spezifischer Rubella-Antikörper oder ein deutlicher Anstieg des IgG-Titers bekräftigt die Diagnose einer akuten Rubella-Infektion. Der quantitative Nachweis spezifischer IgG wird zur Ermittlung des Immunstatus gegen Rubella eingesetzt.
Testprinzip: Ein-Schritt Doppel-Antigen-Sandwich (DAGS) Assay / G-Capture-Assay (Testdauer: 18 Min.)
Probe mit
Anti-Rubella IgG
biotinyliertes E1 ruthenyliertes E1
Streptavidin-beschichtete
Mikropartikel
Ru
Ru
Ru
9 Min.
9 Min.
Messung
Ru
biotinylierter AntiRubella-artige ruthenyliertes Antihuman-IgG Antikörper Partikel
Rubella Ab-Fragmente
Schritt 1 (9 Minuten):
10 μL der Patientenprobe werden mit
monoklonalen anti-Mensch IgG-Antikörpern, Rubella-artigen Partikeln (RLP),
einem ruthenylierten monoklonalen
anti-Rubella Antikörperfragment (Ab),
biotinyliertem und ruthenyliertem E1
inkubiert.
Ru
Schritt 2 (9 Minuten):
Nach Zugabe streptavidin-beschichteter
paramagnetischer Mikropartikel binden die
Immunkomplexe über Biotin-Streptavidin
an die feste Phase.
Ru
Schritt 3 (Messung):
Die Reagenzienmischung wird in die
Messzelle übertragen, wo die Mikropartikel
magnetisch an der Elektrodenoberfläche
fixiert werden. Ungebundene Substanzen
werden anschließend entfernt. Durch eine
Spannung wird nun Lumineszenz induziert
und mittels eines Photomultipliers gemessen. Dabei hängt die Signalintensität vom
Rubella-IgG Titer der Probe ab.
ElecsysT Rubella IgG Testeigenschaften
Testdauer
18 Min.
Testprinzip
Doppel-Antigen-Sandwich (DAGS) Assay / G-Capture Assay
Kalibrierung
2-Punkt
Rückführbarkeit
1. int. Standard, humanes Anti-Rubella IgG RUBI-1-94 (NIBSC)
Interpretation
Nicht-reaktiv:  10 IU/mL
Reaktiv:  10 IU/mL
Probenmaterial
Serum, Li-Heparin, K3-EDTA, Na-Citrat Plasma
Probenvolumen
10 μL
Impräzision
cobas e 411, E2010:
3,4 – 6,4 %
cobas e 601 / e 602, E170: 3,2 – 4,3 %
Relative Sensitivität
1 00 % 99,9 %
100 % 100 % Relative Spezifität
97,4 % (n = 38)
100 % (n = 18)
100 % (n = 78)
100 % (n = 769)
(n
(n
(n
(n
=
=
=
=
514)
978)
120)
20)
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ElecsysT Rubella IgG
100 Tests
04618793190
ElecsysT PreciControl
Rubella IgG 1 & 2
Jeweils
8 × 1 mL
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ElecsysT HSV-2 IgG
Testbeschreibung
Elektrochemilumineszenz-Immunoassay (ECLIA) zum In-Vitro-Nachweis von IgG-Antikörpern gegen den Herpes-simplexVirus Typ 2 (HSV-2).
Indikation
Herpes-simplex-Viren vom Typ 2 (HSV-2) werden in der Regel durch sexuellen Kontakt im Zuge von asymptomatischer Viren­
freisetzung übertragen und sind zu rund 80 % für die Entstehung von Genitalherpes verantwortlich. Unter der allgemeinen
Bevölkerung liegt die Verbreitung von HSV-2 Infektionen bei rund 17 – 25 %, wobei der Anteil bei Hochrisikogruppen wie
AIDS-Patienten und Sexarbeiter darüber liegen kann. HSV-2 Infektionen stellen einen Risikofaktor bei der Übertragung von
HIV dar und erhöhen das Ansteckungsrisiko für HIV. Die schwersten Folgen von Herpes manifestieren sich bei Neugeborenen, wobei die Übertragung des Virus zumeist während des Geburtsvorganges durch Kontakt mit dem Genitaltrakt stattfindet. Subklinische Virusfreisetzung und unerkannte Infektionen gelten als zentrale Faktoren bei der Übertragung. HSV-Infektionen im Genitalbereich werden oft nicht erkannt, wobei die rein klinische Diagnose geringe Sensitivität aufweist.
Testprinzip: Zweifacher Antigen-Sandwich-Assay (DAGS, Testzeit 18 Min.)
Streptavidin-beschichtetes
Mikropartikel
Anti-HSV-2
Probe
Ru
HSV-2 Antigen
biotyniliert
9 Min.
Ru
9 Min.
Ru
Messung
HSV-2 Antigen
ruthenyliert
Schritt 1 (9 Minuten):
20 μL der Patientenprobe werden in
einer Mischung aus biotynilierten
und ruthenylierten HSV-2 Antigenen
inkubiert. Durch die entsprechenden Antikörper bilden sich zweifache
Antigen-Sandwich-Immunkomplexe.
Schritt 2 (9 Minuten):
Nach der Beigabe von Streptavidinbeschichteten paramagnetischen Mikropartikeln bindet der Immunkomplex durch
die Wechselwirkung von Biotin und Streptavidin an die Festphase.
Schritt 3 (Messung):
Anschließend wird das Reaktionsgemisch
in die Messzelle überführt, wo die Mikropartikel durch magnetische Wirkung auf
die Oberfläche der Elektrode fixiert werden. Ungebundene Substanzen werden
in weiterer Folge mit ProCell entfernt. Das
Anlegen einer Spannung induziert eine
Chemilumineszenzemission, die mit dem
Photomultiplier gemessen wird.
ElecsysT HSV-2 IgG Testeigenschaften
Verwendbar mit folgenden Analyzern
cobas e 601 Modul, cobas e 602 Modul, cobas e 411 Analyzer,
MODULAR ANALYTICS E170, ElecsysT Analyzer
Testdauer
18 Min.
Testprinzip
Double-Antigen-Sandwich-Assay
Cutoff
Automatische Berechnung anhand zweier Kalibratoren
Probenmaterial
Serum, Li-Heparin-Plasma, K2-EDTA-Plasma, K3-EDTA-Plasma
Probenvolumen
20 μL
Impräzision
cobas e 411 Analyzer, ElecsysT 2010 Analyzer: 1,8 – 3,6 %
cobas e 601 / cobas e 602 Modul, E170: 1,8 – 2,0 %
Erwartete Werte
Nichtreaktiv: 0,51 COI
Grenzbereich: 0,51 –  1,0 COI
Reaktiv: 1,0 COI
Durchführung der Qualitätskontrolle
Zur Qualitätskontrolle verwenden Sie bitte ElecsysT PreciControl
HSV. Kontrollen 1 und 2 sollten mindestens einmal alle 24 Stunden als einzelne Bestimmungen laufen, wenn der Immunoassay in
Verwendung ist, sowie einmal pro Reagenzienkit und nach jeder
Kalibrierung.
Haltbarkeit auf Gerät
28 Tage
ElecsysT HSV-2 IgG Performance-Daten
A. Schwangerschaftsscreening (n = 400)
Elecsys®
B. Sexuell aktive Erwachsene (n = 300)
Vergleichstest
Elecsys®
99,7 %
Relative
Spezifität
99,2 %
92,6 %
Relative
Sensitivität
92,6 %
0
10
20
30
40
50
60
70
80
90 100
Vergleichstest
99,6 %
Relative
Spezifität
100,0 %
100,0 %
Relative
Sensitivität
86,9 %
0
10
20
30
40
50
60
70
80
90 100
„Relativ“ bezieht sich auf die Ergebnisse der ElecsysT HSV-1 IgG und ElecsysT HSV-2 IgG Immunoassays in Gegenüberstellung mit Vergleichstests. Der
Bestätigungstest diskordanter Proben wurde mit handelsüblichen Immunoblot-Assays durchgeführt. Proben im Grenzbereich sowie Proben mit nicht
schlüssigen Ergebnissen wurden nicht in die Berechnung einbezogen.
Bestellinformationen
Roche Diagnostics Deutschland GmbH
Sandhofer Straße 116
68305 Mannheim
www.roche.de
COBAS, COBAS E, ELECSYS, LIFE NEEDS
ANSWERS und MODULAR sind Marken von Roche.
© 2011 Roche Diagnostics. Alle Rechte vorbehalten.
06439420990 ➀ 0511 - X.X YZ
ElecsysT HSV-2 IgG
100 Tests
05572193190
ElecsysT PreciControl HSV
Für 4 × 3 mL
05572207190
Control Set Vials,
Leerfläschchen
2 × 56
03142949122
Roche Diagnostics (Schweiz) AG
Industriestrasse 7
CH-6343 Rotkreuz, ZG
www.roche.ch
Roche Diagnostics GmbH
Engelhorngasse 3
A-1210 Wien
www.roche.at
ElecsysT HSV-1 IgG
Testbeschreibung
Elektrochemilumineszenz-Immunoassay (ECLIA) zum In-Vitro-Nachweis von IgG-Antikörpern gegen den Herpes-simplexVirus Typ 1 (HSV-1).
Indikation
Der Herpes-simplex-Virus vom Typ 1 (HSV-1) wird hauptsächlich über sozialen Kontakt im Kindesalter übertragen, aber
auch auf sexuellem Weg in späteren Jahren. Unter der allgemeinen Bevölkerung wird die Verbreitung von HSV-1 Infektionen
auf ca. 70 – 90 % geschätzt. HSV-Primärinfektionen gehen oft mit schmerzhaften, nässenden Bläschen einher, die ein infek­
tiöses Exsudat absondern. Die meistbefallenen Stellen sind der Mund, die Lippen (Herpes labialis) und die Genitalien (Herpes genitalis). Oft wiederkehrende Hautverletzungen begünstigen das Auftreten von HSV. Herpes im Mund- und Gesichtbereich geht meistens auf HSV-1 zurück, während Genitalherpes hauptsächlich durch HSV-2 verursacht wird. Darüber hinaus
kommt es auch zu vertikaler Übertragung von HSV-1 und HSV-2 vor der Geburt oder während des Geburtsvorganges. Diese
Art der Infektion kann schwerwiegende Folgen haben und in manchen Fällen für den Fötus bzw. das Neugeborene tödlich
sein. Subklinische Virusfreisetzung und unerkannte Infektionen gelten als zentrale Faktoren bei der Übertragung.
Testprinzip: Zweifacher Antigen-Sandwich-Assay (DAGS, Testzeit 18 Min.)
Streptavidin-beschichtetes
Mikropartikel
Anti-HSV-1
Probe
Ru
HSV-1 Antigen
biotyniliert
9 Min.
Ru
9 Min.
Ru
Messung
HSV-1 Antigen
ruthenyliert
Schritt 1 (9 Minuten):
20 μL der Patientenprobe werden in
einer Mischung aus biotynilierten
und ruthenylierten HSV-1 Antigenen
inkubiert. Durch die entsprechenden Antikörper bilden sich zweifache
Antigen-Sandwich-Immunkomplexe.
Schritt 2 (9 Minuten):
Nach der Beigabe von Streptavidinbeschichteten paramagnetischen Mikropartikeln bindet der Immunkomplex durch
die Wechselwirkung von Biotin und Streptavidin an die Festphase.
Schritt 3 (Messung):
Anschließend wird das Reaktionsgemisch
in die Messzelle überführt, wo die Mikropartikel durch magnetische Wirkung auf
die Oberfläche der Elektrode fixiert werden. Ungebundene Substanzen werden
in weiterer Folge mit ProCell entfernt. Das
Anlegen einer Spannung induziert eine
Chemilumineszenzemission, die mit dem
Photomultiplier gemessen wird.
ElecsysT HSV-1 IgG Testeigenschaften
Verwendbar mit folgenden Analyzern
cobas e 601 Modul, cobas e 602 Modul, cobas e 411 Analyzer,
MODULAR ANALYTICS E170, ElecsysT Analyzer
Testdauer
18 Min.
Testprinzip
Double-Antigen-Sandwich-Assay
Cutoff
Automatische Berechnung anhand zweier Kalibratoren
Probenmaterial
Serum, Li-Heparin-Plasma, K2-EDTA-Plasma, K3-EDTA-Plasma
Probenvolumen
20 μL
Impräzision
cobas e 411 Analyzer, ElecsysT 2010 Analyzer: 2,5 – 2,7 %
cobas e 601 / cobas e 602 Modul, E170:
1,6 – 2,2 %
Erwartete Werte
Nichtreaktiv: 0,6 COI
Grenzbereich:  0,6 – 1,0 COI
Reaktiv:
 1,0 COI
Durchführung der Qualitätskontrolle
Zur Qualitätskontrolle verwenden Sie bitte ElecsysT PreciControl
HSV. Kontrollen 1 und 2 sollten mindestens einmal alle 24 Stunden als einzelne Bestimmungen laufen, wenn der Immunoassay in
Verwendung ist, sowie einmal pro Reagenzienkit und nach jeder
Kalibrierung.
Haltbarkeit auf Gerät
28 Tage
ElecsysT HSV-1 IgG Performance-Daten
A. Schwangerschaftsscreening (n = 400)
Elecsys®
B. Sexuell aktive Erwachsene (n = 300)
Elecsys®
Vergleichstest
100,0 %
Relative
Spezifität
92,4 %
95,6 %
Relative
Sensitivität
100,0 %
0
10
20
30
40
50
60
70
80
90
100
Vergleichstest
100,0 %
Relative
Spezifität
92,6 %
99,4 %
Relative
Sensitivität
100,0 %
0
10
20
30
40
50
60
70
80
90 100
„Relativ“ bezieht sich auf die Ergebnisse der ElecsysT HSV-1 IgG und ElecsysT HSV-2 IgG Immunoassays in Gegenüberstellung mit Vergleichstests. Der
Bestätigungstest diskordanter Proben wurde mit handelsüblichen Immunoblot-Assays durchgeführt. Proben im Grenzbereich sowie Proben mit nicht
schlüssigen Ergebnissen wurden nicht in die Berechnung einbezogen.
Bestellinformationen
Roche Diagnostics Deutschland GmbH
Sandhofer Straße 116
68305 Mannheim
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COBAS, COBAS E, ELECSYS, LIFE NEEDS
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06439438990 ➀ 0511 - X.X YZ
ElecsysT HSV-1 IgG
100 Tests
05572185190
ElecsysT PreciControl HSV
Für 4 × 3 mL
05572207190
Control Set Vials,
Leerfläschchen
2 × 56
03142949122
Roche Diagnostics (Schweiz) AG
Industriestrasse 7
CH-6343 Rotkreuz, ZG
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Roche Diagnostics GmbH
Engelhorngasse 3
A-1210 Wien
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ElecsysT CMV IgM
Testbeschreibung
Elektro-Chemilumineszenz-Immunoassay (ECLIA) zur in-vitro Quantifizierung von IgM-Antikörpern gegen CMV in Serum
und Plasma
Indikation
Das Cytomegalievirus (CMV) ist ein in allen humanen Populationen allgegenwärtiges Herpesvirus. Eine Übertragung findet
hauptsächlich durch die Aufnahme virenbelasteter Körperflüssigkeiten statt. Die weltweite Prävalenz seropositiver Erwachsener liegt bei 40 – 100 %. In ansonsten gesunden Menschen ist eine akute Primärinfektion meist ein subklinischer oder
asymptomatischer Prozess, der in einen latenten Verlauf übergeht. Jedoch ist eine Rezidivierung bei immunsupprimierten
Patienten häufig mir schwerwiegenden klinischen Konsequenzen verbunden. Im Fall einer maternalen Primärinfektion
mit CMV während der Schwangerschaft kann es zu einer vertikalen Übertragung des Virus kommen. Die Konsequenzen
be­inhalten schwere fetale Schäden, mentale, sowie Wachstumsretardierung und Ikterus. Trotz möglicher Unauffälligkeit bei
der Geburt kann es im späteren Leben zu Schwerhörigkeit oder kognitiven Defiziten kommen. Derzeit steht keine akzeptierte Therapie zur Verfügung. Die Diagnose einer CMV Infektion beginnt mit dem Nachweis von anti-CMV IgG- und IgM-Antikörpern. Für IgM-Antikörper reaktive Proben deuten auf eine akute, kürzliche, oder reaktivierte Infektion hin. Ein positives
IgM-Resultat in Kombination mit einem geringen Aviditätsindex für IgG spricht für eine CMV-Primärinfektion in den letzten
4 Monaten. Die Serokonversion von CMV IgM dient ebenfalls der Diagnose einer aktuellen Infektion.
Testprinzip: μ-Capture Assay (Testdauer: 18 Min.)
Probe mit
Anti-CMV IgM
Ru
9 Min.
biotinylierte
Anti-human-IgM
Ru
Ru
ruthenyliertes
multimeres
pp150, p52
Schritt 1 (9 Minuten):
10 μL der Patientenprobe werden vorverdünnt und mit biotinyliertem anti-MenschIgM inkubiert.
Ru
9 Min.
Ru
Ru
Messung
Streptavidin-beschichtete
Mikropartikel
Schritt 2 (9 Minuten):
Ruthenyliertes multimeres pp150 und p52
wird zu Streptavidin-beschichteten paramagnetischen Mikropartikeln gegeben.
Anti-CMV IgM bildet mit diesen Antigenen
aufgrund von Mehrfachbindung stabile
Immunkomplexe.
Schritt 3 (Messung):
Die Reagenzienmischung wird in die
Messzelle übertragen, wo die Mikropartikel magnetisch an der Elektrodenoberfläche fixiert werden. Ungebundene Substanzen werden anschließend entfernt. Durch
eine Spannung wird nun Lumineszenz
induziert und mittels eines Photomulti­
pliers gemessen. Dabei hängt die Signal­
intensität von den Eigenschaften der in der
Probe befindlichen Antikörper ab.
ElecsysT CMV IgM Testeigenschaften
Testdauer
18 Min.
Testprinzip
μ-Capture Assay
Cutoff
Aus 2 Kalibratoren automatisch berechnet
Interpretaton
Nicht-reaktiv: 0,7 COI
Grenzwertig:  0,7 – 1,0 COI
Reaktiv:
 1,0 COI
Probenmaterial
Serum, Li-Heparin, K2-EDTA, K3-EDTA, Plasma
Probenvolumen
10 μL
Impräzision
cobas e 411, E2010:
2,4 – 5,3 %
cobas e 601 / e 602, E170: 3,8 – 6,1 %
Sensitivität
93,0 % (n
96,5 % (n
91,2 % (n
93,1 % (n
92,3 % (n
Spezifität bei Routineproben
98,8 % (n = 501)
97,1 % (n = 591)
97,0 % (n = 507)
Analytische Spezifität
92,3 % in 413 potenziell kreuzreaktiven Proben
=
=
=
=
=
114)
57)
34)
29)
52)
Bestellinformationen
Roche Diagnostics Deutschland GmbH
Sandhofer Straße 116
68305 Mannheim
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COBAS, COBAS E, ELECSYS, LIFE NEEDS
ANSWERS und MODULAR sind Marken von Roche.
© 2011 Roche Diagnostics. Alle Rechte vorbehalten.
06359477990 ➀ 0311 -
ElecsysT CMV IgM
100 Tests
04784618190
ElecsysT PreciControl
CMV IgM 1 & 2
Jeweils
8 × 1 mL
04784626190
Roche Diagnostics (Schweiz) AG
Industriestrasse 7
CH-6343 Rotkreuz, ZG
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Engelhorngasse 3
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CMV-IgG Avidität
Testbeschreibung
Elektrochemilumineszenz-Immunoassay (­ ECLIA) zur Bestimmung der relativen Avidität von IgG-Antikörpern gegen CMV in
menschlichem Serum und Plasma
Indikation
Eine Probe, die mit Anti-CMV-IgG und -IgM reagiert, kann ein Hinweis auf eine akute, kürzlich abgelaufene oder reaktivierte Infektion sein. Da die symptomatische kongenitale Infektion des Fetus meistens durch eine intrauterine Übertragung nach einer Primärinfektion der Mutter bedingt ist, ist die Unterscheidung zwischen einer primären oder rezidivierten
Infektion sowie von unspezifischen IgM- oder Persistenz von CMV-spezifischen IgM-Antikörpern für die Betreuung einer
derartigen Schwangerschaft entscheidend.
Referenz - Testprinzip: Doppelantigen-Sandwich-Assay in einem Arbeitsschritt (DAGS, Testdauer 18 Min.) analog zu CMV-IgG
Probe mit
Biotinylierte rekombinante
hoher Avidität CMV-spezifische Antigene
Anti-CMV-IgG
Streptavidin-beschichtetes
Mikropartikel
Ru
Ru
9 Min.
Ru
Ru
Ru
9 Min.
Messung
Ru
Ru
Ru
Ru
Probe mit
Ruthenylierte rekombinante
niedriger
CMV-spezifische Antigene
Avidität
Anti-CMV-IgG
Avidität – Testprinzip: Sandwich-Assay mit zweitem Antigen in einem Arbeitsschritt unter chaotropen Bedingungen
(DAGS, Testdauer 18 Min.)
Probe mit
Biotinylierte rekombinante
hoher Avidität CMV-spezifische Antigene
Anti-CMV-IgG
Streptavidin-beschichtetes
Mikropartikel
Chaotropes Reagens
Ru
Ru
Ru
Ruthenylierte rekombinante
Probe mit
CMV-spezifische Antigene
niedriger
Avidität
Anti-CMV-IgG
9 Min.
Ru
9 Min.
Ru
Messung
CMV-spezifisches Antigen
1. Schritt (9 Minuten):
50µL der Patientenprobe werden mit 50µL DilCMVAv vermischt. 20 μL der verdünnten Patienten­
probe werden mit einer Mischung aus biotinylierten und ruthenylierten monomeren CMVAntige­nen inkubiert. In Präsenz von hoch-aviden IgG-Antikörper bilden sich DoppelantigenSandwich-Immunkomplexe. Niedrig-avide IgG können unter diesen Bedingungen keine stabilen
Immunkomplexe bilden.
2. Schritt
3. Schritt
(9 Minuten):
siehe oben
(Messung):
siehe oben
Ergebnisberechnung
Das Analysegerät berechnet automatisch die Analytkonzentration jeder Probe für beide Messungen (Referenzmessung
und mit DilCMVAv behandelte Messung) in U/mL. Aviditätsberechnung [Avi %]:
Avidität [Avi %] =
Ergebnis der mit DilCMVAv behandelten Messung [U/mL]
Ergebnis der Referenzmessung [U/mL]
× 100 %
Eigenschaften des CMV-IgG-Aviditätstests
Testdauer
2 × 18 Min (parallel)
Testprinzip
Doppelantigen-Sandwich-Assay in einem Arbeitsschritt (DAGS)
unter verschiedenen Pufferbedingungen
Kalibrierung
2 Punkte
Interpretation
Niedrige Avidität:  45,0 Avi %
Grauzone: 45,0 – 54,9 Avi %
Hohe Avidität:
 55,0 Avi %
Probenmaterial
Serum, Li-Heparin, K2-, K3-EDTA Plasma
Probenvolumen
1 × 20 μL und 1 × 50 µL
Impräzision
cobas e 411, E2010:
cobas e 601 / e 602, E170:
2,0 – 3,1 %
1,5 – 3,8 %
Klinische Sensitivität [95 %-Konfidenzgrenze]
96,1 % 93,4 % [89,0-99,2]
[86,9-97,3]
n = 77, diagnostisch
n = 106, schwanger
Klinische Spezifität [95 %-Konfidenzgrenze]
90,9 % 100,0 %
[78,3 – 97,5]
[93,0 – 100]
n = 44, diagnostisch
n = 51, schwanger
Vorschlag für einen serologischen CMV-Diagnosealgorithmus bei immunkompetenten Personen
Start
Durchführung CMV IgG / IgM Tests
IgG neg. IgM neg.
IgG neg. IgM pos.
IgG pos. IgM neg.
IgG pos. IgM pos.
 20 Wochen
IgG Avidität
gering bis grenzwertig
Hohes
gering bis grenzwertig
Übertragungsrisiko
hoch
Gestationsalter
 20
Wochen
IgG Avidität
hoch
Keine
Immunität
Beginnende
Infektion
Vermeidung einer
Primärinfektion
Erneuter Test
während der
Schwangerschaft
Erworbene
Immunität
Vergangene
Infektion
wahrscheinlich
Erneuter Test
nach
 3 Wochen
Start
Rückfall möglich
Maternale Virämie
• Virusisolation
• Blut PCR
Fetale Gesundheit
• Ultraschall
• MRT
Invasive Tests
• Amniozentese
• Cordozentese
Stop
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68305 Mannheim
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AMPLIPREP, COBAS, ELECSYS, LIFE NEEDS
ANSWERS und TAQMAN sind Marken von Roche.
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06359612990 ➀ 0311 -
Möglicherweise
zusätzliche Tests
Roche Diagnostics (Schweiz) AG
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CH-6343 Rotkreuz, ZG
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IgG neg.
IgM neg.
Verwendung von Proben des 1. Trimesters
IgG pos. / IgM pos.
Geringe Avidität
IgG pos. IgM neg.
IgG neg.
IgM pos.
Keine Primärinfektion
geringes
Übertragungsrisiko
IgG pos. / IgM pos.
Hohe Avidität
Stop
Roche Diagnostics GmbH
Engelhorngasse 3
A-1210 Wien
www.roche.at
ElecsysT CMV IgG
Testbeschreibung
Elektro-Chemilumineszenz-Immunoassay (ECLIA) zur in-vitro Quantifizierung von IgG-Antikörpern gegen CMV in Serum
und Plasma
Indikation
Das Cytomegalievirus (CMV) ist ein in allen humanen Populationen allgegenwärtiges Herpesvirus. Eine Übertragung findet
hauptsächlich durch die Aufnahme virenbelasteter Körperflüssigkeiten statt. Die weltweite Prävalenz seropositiver Erwachsener liegt bei 40 – 100 %. In ansonsten gesunden Menschen ist eine akute Primärinfektion meist ein subklinischer oder
asymptomatischer Prozess, der in einen latenten Verlauf übergeht. Jedoch ist eine Rezidivierung bei immunsupprimierten
Patienten häufig mir schwerwiegenden klinischen Konsequenzen verbunden. Im Fall einer maternalen Primärinfektion
mit CMV während der Schwangerschaft kann es zu einer vertikalen Übertragung des Virus kommen. Die Konsequenzen
be­inhalten schwere fetale Schäden, mentale, sowie Wachstumsretardierung und Ikterus. Trotz möglicher Unauffälligkeit bei
der Geburt kann es im späteren Leben zu Schwerhörigkeit oder kognitiven Defiziten kommen. Derzeit steht keine akzeptierte Therapie zur Verfügung. Die Diagnose einer CMV Infektion beginnt mit dem Nachweis von anti-CMV IgG- und IgM-Antikörpern. CMV IgG-Antikörper sind ein Indikator für eine frühere Infektion, deren grober Zeitpunkt mit Hilfe eines CMV IgG
Aviditätstests abgeschätzt werden kann. Die Serokonversion von CMV IgG weist auf eine aktuelle Infektion hin.
Testprinzip: Ein-Schritt Doppel-Antigen-Sandwich (DAGS) Assay (Testdauer: 18 Min.)
Streptavidin-beschichtete
MiKropartikel
Probe mit
Anti-CMV IgG
Ru
biotinyliertes
pp150, pp28, p52, p38
9 Min.
Ru
9 Min.
Ru
Messung
ruthenyliertes
pp150, pp28, p52, p38
Schritt 1 (9 Minuten):
20 μL der Patientenprobe werden mit einer
Mischung aus biotinylierten und ruthenylierten monomeren CMV-Antigenen
inkubiert. In Gegenwart entsprechender
IgG-Antikörper bilden sich Doppel-Antigen-Sandwich-Immunkomplexe. Der statistischen Verteilung entsprechend tragen
diese Sandwiches teilweise gleichzeitig
Biotin- und Ruthenium-Markierungen.
Antikörper der IgM-Klasse bilden aufgrund
ihrer charakteristisch geringen Paratop­
affinität keine stabilen Immunkomplexe mit
monomeren Antigenen aus.
Schritt 2 (9 Minuten):
Nach Zugabe Streptavidin-beschichteter,
paramagnetischer Mikropartikel binden die
DAGS-Komplexe über Biotin-Streptavidin
an die feste Phase.
Schritt 3 (Messung):
Die Reagenzienmischung wird in die
Messzelle übertragen, wo die Mikropartikel magnetisch an der Elektrodenoberfläche fixiert werden. Ungebundene Substanzen werden anschließend entfernt. Durch
eine Spannung wird nun Lumineszenz
induziert und mittels eines Photomulti­
pliers gemessen. Dabei hängt die Signal­
intensität von den Eigenschaften der in der
Probe befindlichen Antikörper ab.
ElecsysT CMV IgG Testeigenschaften
Testdauer
18 Min.
Testprinzip
Doppel-Antigen-Sandwich (DAGS) Assay Kalibrierung
2-Punkt
Interpretaton
Nicht-reaktiv: 0,5 U/mL
Grenzwertig: 0,5 – 1,0 U/mL
Reaktiv:
 1 U/mL
Probenmaterial
Serum, Li-Heparin, K2-EDTA, K3-EDTA Plasma
Probenvolumen
20 μL
Impräzision
cobas e 411, E2010:
3,2 – 3,9 %
cobas e 601 / e 602, E170: 3,2 – 4,5 %
Übereinstimmung mit handelsüblicher Methode
98,9 % (n = 532)
96,8 % (n = 616)
99,4 % (n = 520)
Analytische Spezifität
96,6 % in einem Kollektiv aus 437 potenziell kreuzreaktiven Proben
Bestellinformationen
ElecsysT CMV IgG
100 Tests
04784596190
ElecsysT
Jeweils
8 × 1 mL
04784600190
PreciControl
CMV IgG 1 & 2
Roche Diagnostics Deutschland GmbH
Sandhofer Straße 116
68305 Mannheim
www.roche.de
COBAS, COBAS E, ELECSYS, LIFE NEEDS
ANSWERS und MODULAR sind Marken von Roche.
© 2011 Roche Diagnostics. Alle Rechte vorbehalten.
06359469990 ➀ 0311 -
Roche Diagnostics (Schweiz) AG
Industriestrasse 7
CH-6343 Rotkreuz, ZG
www.roche.ch
Roche Diagnostics GmbH
Engelhorngasse 3
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