Pharma-News Nr 118 - November 2014

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Nr. 118
Themenauswahl
Editorial
Wissenswertes
Krebs: Betroffene brauchen unsere
Unterstützung!
Opioid-Ersatztherapie
7
Uveitis
11
In Kürze
20
Neuheiten
MEMANTIN®
2
Ich kann mich nicht mehr erinnern…
ALOXI®
3
Spezifisches Antiemetikum
GIOTRIF®
6
Sprechen wir über Krebs!
Bild des Monats:
Das Thema dieser Nummer: nicht
goldene Scheren, sondern eine
heimtückische Krankheit!
Editorial
In den Zangen einer schlimmen Krankheit…
Sie haben es erraten: in dieser Nummer befassen wir uns mit dem Thema Krebs. Dabei meinen wir
natürlich nicht das Tier, das seine Beute in den Zangengriff nimmt, sondern die beängstigende und
häufig tödlich verlaufende Krankheit. Wussten Sie, dass Krebs die häufigste Todesursache zwischen 45 und 85 Jahren ist? Auch wenn wir in der Offizin noch relativ selten Rezepte mit Krebsbehandlungen validieren, müssen wir uns bewusst sein, dass viele Menschen unter Krebs leiden
und sich von uns gerne beraten lassen würden. Je fundierter und aktueller unser Wissen über
Krebs ist, desto selbstsicherer und offener werden wir unseren Patienten begegnen und sie unterstützen können. Es ist sicherlich einfacher, in der Komfortzone zu bleiben und sich in Schweigen zu
hüllen, wenn jemand uns mit einer Krebsdiagnose konfrontiert, besonders wenn man auf der
bequemen Seite der Theke steht. Diese Nummer soll Ihnen dazu Mut machen, den Bedürfnissen
von Krebspatienten noch besser gerecht zu werden.
Wir wünschen Ihnen eine gute Lektüre!
Jérôme Berger
Pierre Bossert
Julia Farina
Marie-Thérèse
Guanter Germanier
Séverine Huguenin
Caroline Mir
Martine Ruggli
Neuheiten
MEMANTIN-MEPHA®
Bei MEMANTIN-MEPHA® handelt es sich
um das erste Generikum von EBIXA® und
AXURA® auf dem Schweizer Arzneimittelmarkt. MEMANTIN-MEPHA® ist zugelassen
zur symptomatischen Behandlung von Patienten mit mittelschwerer bis schwerer
Alzheimer-Krankheit (Mini-Mental State
Examination = MMSE, Werte von 3 bis und
mit 19). Genauso wie die Originalpräparate
gibt es vom Generikum eine Starterpackung mit je 7 Tabletten zu 5, 10, 15 und
20 mg sowie für die Folgebehandlung
Packungen mit Tabletten zu 10 und 20 mg.1
Und die Wirksamkeit dieses Arzneistoffes?
1
www.swissmedicinfo.ch
© Pharma-News
Seite 2
Nummer 118, November 2014
2
Zwei Gruppen von Arzneimitteln sind für die Behandlung
der Alzheimer-Demenz verfügbar: die CholinesteraseHemmer EXELON®, ARICEPT®, REMINYL®, die den Abbau
des Überträgerstoffes Acetylcholin verhindern, und der
NMDA-Rezeptorantagonisten Memantin. Allgemein wird
der Stellenwert einer medikamentösen Therapie bei Alzheimer-Demenz kontrovers diskutiert. Die Wirksamkeit
der verfügbaren Arzneistoffe scheint bescheiden, nicht
immer gleich und zeitlich begrenzt. Das Verhältnis zwischen Wirksamkeit und unerwünschten Wirkungen wird
als nur leicht positiv beurteilt. Und keines dieser Medikamente kann das Fortschreiten der degenerativen Krankheit bremsen.3
Gut zu wissen :
Die Mini-Mental-Status-Examination- (MMSE)
oder der Mini-Mental-Status-Test (MMST) ist
ein psychometrischer Schnelltest, mit dem der
Schweregrad einer Demenz-Erkrankung beurteilt werden kann. Die Aufgabenstellungen beinhalten Merkfähigkeit, Erinnerungsfähigkeit,
Orientierung, Aufmerksamkeit, Rechenfähigkeit
und Sprache. Die Befragten müssen in der Lage
sein, Anweisungen zu befolgen, sie müssen
rechnen, zeichnen und sich an Worte erinnern
können. Die maximale Punktzahl ist 30. Eine
Demenz wird bei weniger als 20 Punkten
angenommen. Unter 10 Punkten spricht man
2
von einer schweren Demenz.
Bei geringgradiger Alzheimer-Demenz war Memantin nicht wirksam. Bei mittelschwerer bis
schwerer Alzheimer-Krankheit verbesserte der Wirkstoff in Studien die kognitive Leistungsfähigkeit leicht,4 allerdings scheint dieser Effekt keine klinischen Auswirkungen für die Patienten
im Alltag zu haben.5 Die langfristige Wirksamkeit einer Memantin-Behandlung ist noch nicht
bekannt.5 Diese Überlegungen/Einschränkungen gelten auch für die Cholinesterase-Hemmer.
Die unerwünschten Wirkungen von Memantin sind hauptsächlich neurologisch und psychiatrisch:6
Schwindel (ca. 6% der Patienten), Kopfschmerzen (ca. 5% der Patienten), Müdigkeit, Halluzinationen und Verwirrtheit (die manchmal zu aggressivem Benehmen führen kann). Ca. 5% der
Patienten leiden unter Verstopfung und 4% unter erhöhten Blutdruck.1
Die tägliche Höchstdosis beträgt 20 mg. Um das Risiko von Nebenwirkungen zu reduzieren, wird
die Erhaltungsdosis durch eine wöchentliche Steigerung der Dosis um 5 mg während den ersten
drei Behandlungswochen ermittelt. Zur einfachen Dosistitration steht die Starterpackung für die
ersten vier Behandlungswochen zur Verfügung. Ab der vierten Woche kann die Behandlung mit
der empfohlenen Erhaltungsdosis von 20 mg täglich fortgesetzt werden. Bei Patienten mit einer
mittelschweren bis schweren Nierenfunktionsstörung sollte die Dosis 10 mg täglich betragen.1
Die Wirksamkeit der Behandlung sollte alle sechs Monate anhand des MMSE-Tests evaluiert
werden. Bei MMSE-Werten unter 3 ist die Therapie zu stoppen.
MEMANTIN-MEPHA® - wichtig für die Beratung:
Medikamentöse Behandlung der Alzheimer-Demenz
Wirksamkeit wird kontrovers beurteilt... wie bei allen anderen Arzneistoffe in dieser
Indikation auch!
Die Dosierung beträgt eine Tablette täglich
Die häufigsten unerwünschten Wirkung sind neuropsychiatrischer Natur
2
www.alz.ch/index.php/examen-et-diagnostic.html
Haute autorité de santé (HAS) France: mars 2012; place des médicaments du traitement symptomatique de la maladie
d’Alzheimer
4
N Engl J Med 2010;362:2194-2201
5
Minerva 2011: La mémantine en monothérapie
6
Rev Prescrire 2013; 33 (362; suppl. Interactions) : 347-353
3
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Nummer 118, November 2014
ALOXI® (Palonosetron)
ALOXI® ist ein neues orales Antiemetikum, zugelassen bei
Erwachsenen zur Prävention von Übelkeit und Erbrechen
bei mässig emetogener Chemotherapie im Rahmen der
Behandlung einer Krebserkrankung.7 Die intravenöse Injektionslösung gibt es seit über acht Jahren in der Schweiz,
neu ist die orale Darreichungsform in Form von Tabletten
mit 500 µg Palonosetron zur einmaligen Einnahme.
Zur Prävention bzw. Linderung der Symptome bei zytostatika-bedingter Übelkeit und Erbrechen können verschiedene Therapieoptionen kombiniert werden:
- Die Serotoninantagonisten, auch Setrone genannt, wie
ALOXI® und ZOFRAN® werden zusammen mit Dexamethason (dieses verstärkt ihre Wirksamkeit) verabreicht, um Toleranz und Lebensqualität der Patienten zu
verbessern, die eine Chemotherapie durchmachen.
- Dopaminantagonisten wie Metoclopramid (PRIMPERAN®) werden ebenfalls mit einem Steroiden kombiniert.10
- Diese Behandlungsoptionen scheinen gleichwertig bezüglich Wirksamkeit zu sein, unterscheiden sich aber leicht bei den unerwünschten Wirkungen.2
- Werden Übelkeit und Erbrechen trotz dieser Therapien ungenügend gelindert, kann der Neurokinin-Rezeptorantagonist EMEND® zusätzlich eingesetzt werden. EMEND® blockiert die Wirkung
des Neurotransmitters Substanz P und wird zur Prävention von Chemotherapie-induzierter
Nausea und Erbrechen (CINE) vor dem nächsten Zytostatikazyklus verabreicht. In den Studien
führte die Beifügung von EMEND® zu einer Abnahme des Erbrechens, die Übelkeit blieb aber
unbeeinflusst.2
Palonosetron zählt zur Gruppe der selektiven 5-HT3-Rezeptor-Antagonisten, wie auch Ondansetron (ZOFRAN® und Generika) oder Granisetron (KYTRIL®). Die Wirksamkeit von ALOXI® ist vergleichbar mit derjenigen der beiden anderen genannten Spezialitäten. Dies gilt für beide Darreichungsformen. Der Vorteil von ALOXI® liegt in seiner sehr langen Halbwertszeit, welche eine einmalige Einnahme ermöglicht: eine Kapsel mit 500 µg Palonosetron wird etwa eine Stunde vor
Beginn der Chemotherapie verabreicht, also bevor Übelkeit und Erbrechen einsetzen. Bei ZOFRAN® und KYTRIL® muss die Therapie über drei bis fünf Tage nach Beginn der Chemotherapie weitergeführt werden, was bei starkem Erbrechen schwierig sein kann. Die unerwünschten Wirkungen von ALOXI® ähneln denen von ZOFRAN® und KYTRIL®: Kopfschmerzen, Verstopfung, Hitzewallungen und Schwindel.
Funktionsstörungen des Herzens (QT-Verlängerung) sind unter Serotoninrezeptorantagonisten
möglich, das Risiko scheint aber geringer zu sein
mit ALOXI® als mit ZOFRAN® oder KYTRIL®. Gut zu wissen…
Dennoch ist Vorsicht geboten bei Patienten mit Man spricht von einer mässig emetogenen Chemotherawenn diese „nur“ bei 30 bis 90% der Patienten
erhöhtem Herzrisiko (Bradykardie, Hypokaliämie pie,
8
Übelkeit und Erbrechen verursacht. Stark emetogene
oder bei der Einnahme anderer QT-verlängernden Chemotherapien verursachen Übelkeit und Erbrechen bei
9
über 90% der Patienten. Bei diesen Behandlungen
Arzneimittel, wie z.B. Neuroleptika).8,9,10
verabreicht man in der Regel Arzneimittel zur Prävention
im Rahmen der Therapie, ohne ihren Eintritt abzuwarten.
7
Swissmedicinfo.ch (consulté en août 2014)
La Revue Prescrire 2014 ; 363 (34) : 13-14
9
La Revue Prescrire 2013 ; idées-force et vomissements liés aux anticancéreux cytotoxiques : en bref
10
La Revue Prescrire 2013 ; idées-force et vomissements liés aux anticancéreux cytotoxiques : prévention
8
© Pharma-News
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Nummer 118, November 2014
Eine fünftägige Behandlung mit ALOXI® ist allerdings deutlich teurer als mit ZOFRAN®: 114 CHF für
eine Tablette versus 63 CHF mit dem letzteren Mittel.
ALOXI® - wichtig für die Beratung:
Neues Antiemetikum zur Prävention von Chemotherapie-bedingter Übelkeit und Erbrechen
Gehört zur gleichen Arzneimittelgruppe wie ZOFRAN®
Nur eine Dosis vor Beginn der Chemotherapie – wobei dieser Vorteil finanziell relativ teuer
ist
Kopfschmerzen, Hitzewallungen, Schwindel und Herzfunktionsstörungen bei Risiko-Patienten sind die häufigsten unerwünschten Wirkungen
GIOTRIF® (Afatinib) zur Behandlung von nicht-kleinzelligem Lungenkarzinom
GIOTRIF® stellt eine neue orale Therapieoption zur Behandlung von Patienten mit nicht-kleinzelligem Lungenkarzinom dar. Welchen Stellenwert hat dieses neue Arzneimittel auf dem Schweizer
Arzneimittelmarkt? Für welche Patienten eignet es sich? Was darf man erwarten? Viele Fragen,
die wir im Rahmen dieses Artikels beantworten möchten.
Lungenkrebs
In der Schweiz sterben 30% der Männer und 23% der Frauen an den Folgen von Krebs. Bei 23% der
betroffenen Männern ist Lungenkrebs, bei 15% Prostatakrebs und bei 10% Dickdarmkrebs die
Todesursache. Unter den betroffenen Frauen sterben 19% an Brustkrebs, 13% an Lungenkrebs und
11% an Dickdarmkrebs. 11 Anders formuliert, sind ein Mann von elf und eine Frau von 21 im Laufe
ihres Lebens betroffen, ein Mann von zwölf und eine Frau von 22 werden daran sterben.12
Prognose
Lungenkrebs hat eine erschreckend hohe Letalität. Im engen Kontakt mit Blut- und Lymphgefässen können sich kleine Wucherungen, die sich vom Haupttumor lösen, sehr schnell im Körper
bewegen und Metastasen (Ableger) bilden. Diese Krebsform wird häufig zu spät diagnostiziert und
weist die höchste Sterblichkeit überhaupt auf.12
In der Schweiz sterben jährlikch etwa 3000 Menschen an Lungenkrebs.11 Die fünfjährige
Überlebensrate nach der Diagnose beträgt 17% bei den Frauen und 14% bei den Männern. Auch
wenn der Patient am Anfang gut auf die Therapie anspricht, sind Rückfälle in den folgenden Monaten oder Jahren häufig.13
Häufigste Ursachen
Selbst wenn es sich lohnt die Risikofaktoren zu vermeiden, kann Lungenkrebs
leider auch auftreten, wenn diese Faktoren nicht vorhanden sind. Die wichtigsten Risikofaktoren sind:
- Rauchen, 80 - 90% aller Erkrankungen
werden dadurch ausgelöst. 13 Dieser
11
http://www.bag.admin.ch/themen/gesundheitspolitik/14296/14559/index.html?lang=fr
Pharmactuel 2014; 47 (1)
13
http://www.passeportsante.net/ Le cancer du poumon
12
© Pharma-News
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Zusammenhang konnte bereits Mitte der sechziger Jahre sicher etabliert werden.
- Einatmen von krebserregenden Stoffen in der Luft (Asbest, Arsen, Radon, Schadstoffe wie
Kohlenstoffmonoxid, Ozon usw.)
- Wiederholtes Einatmen von Schadstoffen wie Silicastaub, Anstrichfarbe, Dieselmotorabgase
- Genetische Faktoren
Symptome
Die häufigsten Symptome sind nicht für diese Erkrankung typisch.
Im Frühstadium löst Lungenkrebs oft kaum Symptome aus:13
- Hartnäckiger Husten (wobei einem Raucherhusten, der sich verschlechtert, besondere Beachtung gebührt)
- Anhaltende Schmerzen im Brustbereich, die sich verstärken
wenn der Patient hustet oder tief einatmet
- Atemnot, pfeifende Atmung
- Blutiger Auswurf beim Husten
- Gewichtabnahme, chronische Müdigkeit, Knochenschmerzen
usw.14
Krebszellen haben die Fähigkeit,
14
sich ungehemmt zu vermehren.
Es entsteht eine Masse (ein Geschwulst, ein Tumor), die ungebremst wächst, weil plötzlich von
bestimmten einander ähnlichen
Zellen (in der Medizin spricht man
von monoklonalen Zellen) mehr
neue entstehen als absterben.
Bleibt die Masse in einer Art „Beutel“ eingeschlossen, handelt es sich
um einen gutartigen Tumor, dringt
sie hingegen in die umliegenden
Organe vor und bildet dort Metastasen, ist der Tumor bösartig.
Mögliche Komplikationen
- Obstruktion der Bronchien durch den Tumor - dies begünstigt wiederum Atemwegsinfekte wie
z.B. Bronchitis und Lungenentzündungen
- Am meisten gefürchtet und relativ häufig sind Metastasen (Krebsableger), die in der Lunge
selbst oder auch ausserhalb der Lunge ins Gehirn, in die Knochen oder in die Leber wandern,
sich dort niederlassen und vermehren.
Die linke Lunge (Pulmo sinister) ist
in zwei, die rechte Lunge (Pulmo
dexter) in drei Lungenlappen (Lobi
pulmonis) unterteilt
Klassifikation nach Gewebetyp
Lungenkrebs ist nicht gleich Lungenkrebs. Es gibt viele Unterformen, die generell zwei grossen
Gruppen zugeordnet werden. Diese Zuordnung erfolgt nach dem Gewebe, aus dem der Tumor
ursprünglich entstanden ist. Herrschen im Tumorgewebe kleine Zellen vor, handelt es sich um die
sogenannten kleinzelligen Bronchialkarzinome (SCLC: small cell lung carcinoma). Überwiegt ein
anderer Zelltyp, werden sie als nicht-kleinzellige Bronchialkarzinome bezeichnet (NSCLC: non small
cell lung carcinoma).13
14
www.e-cancer.fr
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Diese Einteilung entspringt nicht akademischen Taxonomiewünschen, sondern hat eine weit darüber hinausgehende Bedeutung. Geschwulste der beiden Klassen unterscheiden sich deutlich
bezüglich Prognose und Therapiemöglichkeiten.
- Das kleinzellige Karzinom weist eine hohe Wachstumsrate auf. Es wird in der überwiegenden
Mehrzahl der Fälle (über 90%) erst sehr spät entdeckt, wobei Metastasen sich bereits in
anderen Organen, insbesondere in den Knochen, der Leber, den Nebennieren oder dem Gehirn,
eingelagert haben. Deshalb stellt die Chirurgie nur selten eine Behandlungsoption dar. Es
spricht zwar gut auf eine Chemotherapie oder eine Radiotherapie an, rezidiviert aber häufig
schon nach kurzer Zeit und hat daher eine sehr ungünstige Prognose. 20% der Lungenkarzinome gehören zu dieser Gruppe, 95% sind dem Rauchen zuzuschreiben.
- In der Gruppe der nicht-kleinzelligen Bronchialkarzinome NSCLC wiederum gibt es Tumore, die
relativ gut zu behandeln sind. Der nicht-kleinzellige Typ macht 80% der Krebserkrankungen der
Lunge aus. Er wird weiter in Geschwulste unterschiedlicher Gewebeherkunft unterteilt, wobei
das Plattenepithelkarzinom, das den Plattenepithelien der Bronchien entstammt, und das
Adenokarzinom, das aus Drüsenzellen entsteht, die weitaus wichtigsten und häufigsten
Unterformen sind.
o Das Adenokarzinom (∼40%) wird am häufigsten bei Nichtrauchern und Frauen beobachtet, nimmt aber bei Rauchern zu, was dem Rauchen von Light-Zigaretten zuzuschreiben
ist (die Raucher ziehen stärker an der Zigarette und verursachen somit andere Läsionen
als beim kleinzelligen Karzinom). Das Adenokarzinom taucht häufig in der Lungenperipherie auf.
o Das Plattenepithelkarzinom (∼40%) ist meist zentral in den Bronchien lokalisiert und bildet eine weisslich-graue und bröckelige Masse, die die Bronchien einengt. Es ist sehr häufig mit Rauchen assoziiert und stark bei Männern verbreitet.15
o Das grosszellige Karzinom (∼20%), ist immer eine Ausschlussdiagnose. Das grosszellige
Bronchialkarzinom ist wahrscheinlich entdifferenziertes Adeno- oder Plattenepithelkarzinom und zeigt histologisch grosse Zellen mit grossen Kernen, viel Zytoplasma und
reichlich Nukleoli. Es kann überall in den Bronchien auftreten und soll zu 95% mit
Rauchen assoziiert sein. Er wächst schneller als die anderen NSCLC.
Prävention
Rauchstopp: Fünf Jahre nach dem Rauchstopp ist das Risiko, an Lungenkrebs zu
erkranken, bereits halbiert. Nach zehn bis fünfzehn Jahren ist das Risiko wieder auf
dem Niveau von Personen, die nie geraucht haben.13
Behandlung
Bei der Auswahl der Behandlungsformen spielen verschiedene Faktoren wie Art, Grösse, Ausbreitung, Stadium des Tumors sowie Alter, Zustand des Patienten und Begleiterkrankungen (Komorbidität) eine Rolle. Überwiegen die unerwünschten Wirkungen die Vorteile der denkbaren Therapieoptionen, entscheidet man sich in der Regel für eine palliative Behandlung, welche nicht der
(kaum mehr möglichen) Heilung dient, sondern bestenfalls der begrenzten, beschwerdelindernden
Tumorrückbildung, also dem symptomkontrollierten, besseren Überleben auf Zeit.
Die drei Pfeiler der schulmedizinischen Krebstherapie sind die Chirurgie, die Radiotherapie und die
medikamentöse Tumortherapie (klassische Chemotherapie und gezielte Krebstherapie), wobei oftmals nicht nur eine, sondern eine Kombination von verschiedenen Behandlungsformen eingesetzt
wird. Dabei zielen die lokalen Behandlungen (Chirurgie, Radiotherapie) direkt auf den Tumor und
behandeln auch das umliegende Gewebe. Die systemischen Therapien (klassische Chemotherapie
15
www.arcagy.org, infocancer
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oder gezielte Krebstherapie) greifen Krebsableger (Metastasen) an, wo immer diese lokalisiert
sind.
- Kleinzelliges Bronchialkarzinom: Hier werden in der Regel Chemo- und Radiotherapie kombiniert. Diese Behandlungen ermöglichen es, sowohl die Grösse des Tumors zu reduzieren, das
Wachstum zu bremsen und die Bildung von Metastasen zu verhindern. Die Behandlung dauert
mehrere Wochen bis Monate, mit Unterbrechungen damit der Körper sich von der aggressiven
Behandlung wieder erholen kann. Rückfälle sind häufig.12
- Nicht-kleinzelliges Bronchialkarzinom: Im frühen Stadium I, wenn der Tumor auf das Lungengewebe begrenzt ist und sich noch nicht in die benachbarten Lymphknoten ausgebreitet hat, ist
die Operation die Therapie der Wahl. Gelingt es, das Krebsgewebe dabei vollständig zu entfernen, kann der Patient von der Krankheit geheilt werden. Je nach Ausbreitung des Tumors werden ein kleiner Teil der Lunge, ein Lungenlappen oder das gesamte Lungengewebe entfernt.
Der chirurgische Eingriff benötigt nur einen kurzen Krankenhausaufenthalt, der Patient hingegen braucht in der Regel mehrere Monate, um sich zu erholen. Bei Tumoren, die grösser als 4
cm sind, sich aber noch nicht über das Lungengewebe hinweg ausgebreitet haben, kann eine
zusätzliche unterstützende, sogenannte adjuvante Chemotherapie in Betracht gezogen werden.
Gezielte Krebstherapie
12
Der Begriff gezielte Krebstherapie (engl. targeted therapy) ist ein Schlagwort, unter dem die Behandlung mit verschiedenen
neuartigen Arzneistoffen gegen Krebs zusammengefasst wird, die auf biologische und zytologische Eigenarten des Krebsgewebes
gerichtet sind. Dazu gehören zum Beispiel gentechnisch hergestellte monoklonale Antikörper (Namensendung "-mab") oder
sogenannte small molecules (Namensendung "-mib" oder "-nib"). Da diese bei gesunden Zellen meist kaum oder gar nicht
vorkommen, soll die gezielte Krebstherapie verträglicher und wirksamer sein. In der Regel werden die neuartigen Substanzen mit
den konventionellen Therapiemethoden (Chirurgie, Chemo- und Strahlentherapie) kombiniert.
Drei orale Wirkstoffe sind zugelassen zur Behandlung von Patienten mit nicht-kleinzelligem Lungenkarzinom im lokal fortgeschrittenem Stadium III oder mit Metastasierung (Stadium IV): Erlotinib (TARCEVA®), Gefitinib (IRESSA®) und Afatinib (GIOTRIF®).
Diese Wirkstoffe hemmen die Tyrosinkinasen aus der EGFR-Familie (Epidermal Growth Factor Receptor, Rezeptor für den
Epidermiswachstumsfaktor). In einigen Tumoren sind EGF-Rezeptoren überexprimiert. Eine Hemmung der EGF-Rezeptoren führt
18
zur Verlangsamung des Tumorwachstums oder sogar zur Tumorregression.
Im fortgeschrittenen Stadium, wenn sich der Tumor bereits innerhalb der Lunge sehr weit ausgedehnt und entfernt gelegene Lymphknoten befallen bzw. Tochtergeschwulste, sogenannte Metastasen, in anderen Organen gebildet hat, kommt eine Operation nicht mehr in Frage. Stattdessen
wird in diesem Fall eine medikamentöse Therapie empfohlen, meist eine Kombinations-Chemotherapie, oder eine Kombination aus Chemo- und Strahlentherapie. Diese Behandlungen können
das Leben des Patienten verlängern, wobei oftmals viele unerwünschte Wirkungen in Kauf genommen werden.
Stellenwert von GIOTRIF® (Afatinib) zur Behandlung des nicht-kleinzelligen Lungenkarzinoms:
Giotrif® ist angezeigt als Monotherapie für Patienten mit nicht-kleinzelligem Lungenkarzinom mit
aktivierenden Mutationen des EGFR. Es darf nur bei Patienten mit dieser Mutation eingesetzt
werden.
Die empfohlene Dosis beträgt einmal täglich 40 mg oral. GIOTRIF® sollte nüchtern eingenommen
werden. Über einen Zeitraum von mindestens 3 Stunden vor und mindestens 1 Stunde nach der
Einnahme von Giotrif® sollte keine Nahrung eingenommen werden, und die Tabletten sollten als
Ganzes mit etwas Wasser geschluckt werden.
Bei Schluckbeschwerden oder falls sonst die Einnahme der Tabletten als Ganzes nicht möglich ist,
können diese in ungefähr 100 ml kohlensäurefreiem Trinkwasser aufgelöst werden. Andere Flüssigkeiten sollten nicht verwendet werden. Die Tablette wird dazu unzerbrochen ins Wasser gegeben werden. Danach soll die Mischung ungefähr 15 Minuten lang gelegentlich umgerührt werden,
bis die Tablette in sehr kleine Partikel zerfallen ist. Nach der Einnahme wird das Glas nochmals mit
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etwa 100 ml Wasser gefüllt und ausgetrunken. Die Dispersion kann auch über eine Magensonde
verabreicht werden. Die Tabletten dürfen auf keinen Fall zermörsert werden.16
Wer mehr wissen möchte: Stadien bei Lungenkrebs
15
Um jedem Lungenkrebspatienten die beste Behandlung zukommen zu lassen, reicht es nicht aus zu wissen, um welche Form von
Lungenkrebs es sich handelt. Der Arzt muss zusätzlich den Schweregrad, also das Stadium der Erkrankung kennen. Ist der Tumor
auf das Lungengewebe begrenzt, ist eine Operation Therapie der Wahl. Hat sich der Tumor bereits sehr weit ausgedehnt, stehen
Chemotherapie und/oder Bestrahlung im Vordergrund.
Die Einteilung der Stadien bei Lungenkrebs erfolgt heute meist nach der internationalen TNM-Klassifikation. Diese bezieht sich
darauf, wie tief der Tumor in das betroffene Organ eingedrungen ist oder wie gross er ist, ob die Lymphknoten, die um das Organ
liegen Tumorzellen aufweisen, und ob sich in anderen Organen oder Körperbereichen Metastasen gebildet haben.
- Der T-Wert (Tumor) ist in vier Stufen eingeteilt und gibt die Grösse und Ausbreitung des Tumors an. T1 und T2 bedeutet, dass
der Tumor auf die Lunge beschränkt ist. Bei T3 und T4 sind dagegen angrenzende Organe mit betroffen.
- Der N-Wert (Lymphknoten - Nodes) wird in drei Stufen eingeteilt. N0 weist auf keinen Lymphknotenbefall hin. Bei N3 wurden
dagegen in Lymphknoten des gegenüberliegenden Lungenflügels Tumorzellen gefunden.
- Der M-Wert (Metastasen) besteht aus zwei Stufen. M0 bedeutet, dass keine Metastasen vorhanden sind, bei M1 dagegen sind
auch weit entfernt liegende Organe mit betroffen.
Wichtig bei kleinzelligen Karzinomen ist, ob eine beschränkte Erkrankung ("limited disease") oder eine ausgedehnte Erkrankung
("extensive disease") vorliegt. In einem "begrenzten Stadium" sind die Tumore auf einen Lungenflügel beschränkt. Jede Form der
Ausbreitung darüber hinaus wird als erweitertes Stadium bezeichnet.
Somit bedeutet Stadium 1A mit der Diagnose T1, N0 und M0: Der Tumor hat einen Durchmesser von weniger als drei Zentimetern
und hat keinen Hauptbronchus befallen (T1). Es sind keine Lymphknoten betroffen (N0) und es liegen keine Metastasen vor (M0).
Eine weitere Klassifikation basierend auf molekularbiologische Veränderungen (Krebsmutationen) ermöglicht zudem den Einsatz
von zielgerichteten Behandlungen.
17
GIOTRIF® (Afatinib) zur Behandlung von Patienten mit nicht-kleinzelligem Lungenkarzinom –
wichtig für die Beratung:
Lungenkrebs tötet jährlich 3000 Personen in der Schweiz
80-90% der Lungenkrebsfälle werden durch Rauchen verursacht
Schwer behandelbarer Krebs, der häufig spät entdeckt wird und zu Rückfällen neigt
Verschiedene Behandlungsoptionen im fortgeschrittenen Stadium, GIOTRIF® ist eine der
neuesten
GIOTRIF® ist ein neues orales Präparat zur Behandlung von Patienten mit nicht-kleinzelligem Lungenkarzinom
Nur geeignet für Patienten mit aktivierenden Mutationen des EGFR
Schwerwiegende unerwünschte Wirkungen, wie alle anderen Arzneistoffe in dieser Indikation
Scheint keinen Vorteil gegenüber den anderen verfügbaren gezielten Therapien bei Patienten mit aktivierenden Mutationen des EGFR zu bieten
Die Tabletten sind nüchtern einzunehmen. Man darf sie weder zerkauen noch zermörsern,
dafür aber für die erleichterte Einnahme in kohlensäurefreiem Trinkwasser aufschwemmen
Die wichtigsten unerwünschten Wirkungen von GIOTRIF® betreffen den Magen-Darm-Trakt und
die Haut: schwerer anhaltender Durchfall (15%) mit 7 bis 8 Stuhlgängen/Tag, schwere Entzündungen der Mundschleimhaut (Stomatitis) mit Schwellungen und Ulzerationen (8%) sowie schwere
Hautausschläge (14%) und Nagelbettentzündungen (Paronychie) (12%). 18 Sie erfordern einen
Therapieabbruch bzw. eine Dosisreduktion. Die Behandlung mit Giotrif® sollte so lange fortgesetzt
16
Compendium suisse du médicament, 2014
www.e-santé.fr
18
HAS, Giotrif®, synthèse d’avis de la commission de la tansparence, 2014
17
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werden, bis es zu einer Tumorprogression kommt oder der Zustand des Patienten die Behandlung
nicht mehr zulässt.
Gemäss der Haute autorité de Santé (unabhängige Gesundheitsbehörde in Frankreich) bringt
GIOTRIF® keinen klinischen Vorteil gegenüber vergleichbaren Arzneistoffen wie Erlotinib (TARCEVA®) und Gefitinib (IRESSA®).
Wissenswertes
OPIOIDERSATZTHERAPIE
Die Zahl der Opioidabhängigen, insbesondere der Heroinabhängigen in der Schweiz wird vom Bundesamt für
Gesundheit (BAG) aktuell auf ca. 25000 geschätzt.
Der intravenöse Konsum von Heroin („fix“ oder „shoot“)
ist wohl die bekannteste Konsumform. Heroin kann aber
auch durch die Nase eingeatmet („sniffen“) oder inhaliert werden (geraucht), wobei das Heroin auf einem
Stück Alufolie verdampft wird. Unabhängig vom Aufnahmeweg verursacht der Konsum von Heroin zunächst eine zunehmende Euphorie („rush“), welche von einem
Wärmegefühl in der Haut begleitet wird, einem trockenen Mund und einem Schweregefühl der Extremitäten.
Der anfänglichen Euphorie folgt ein Zustand der als „on
the nod“ bekannt ist und in dem man zwischen wachen
und schläfrigen Phasen wechselt. Heroin löst Ängste
und Spannungen und bewirkt beim Konsumenten einen
angstfreien, entspannten und glückseligen Zustand. Dieser wird von einer Reihe negativer Erscheinungen begleitet: geistige Beeinträchtigungen wie Verwirrung,
Desorientierung, Erinnerungslücken, eine undeutliche und verwaschene Sprache sowie Koordinationsstörungen, extreme Verstopfung, eine Verringerung der sexuellen Lust und – durch die Dämpfung des Husten- und Atemzentrums – eine mitunter starke und lebensbedrohliche Reduktion
der Atemfrequenz auf 2-4 Atemzüge pro Minute. Regelmässiger, mehrwöchiger Konsum von
Heroin führt zu einer sogenannten “Toleranz” gegenüber den schmerzstillenden, euphorisierenden und beruhigenden Wirkungen. Es muss mehr genommen werden, um die erwünschten
Zustände wieder zu erreichen. Bei fortdauerndem Konsum reagiert der Organismus schliesslich mit
psychischer und körperlicher Abhängigkeit: obwohl die negativen Effekte immer deutlicher
werden, ist das Verlangen nach den beruhigenden und euphorisierenden Wirkungen der Substanz
ungebrochen. Spätestens ab diesem Zeitpunkt ist man von Opioiden abhängig und süchtig. Sobald
sich eine Toleranz entwickelt hat und dem Körper nicht die notwendige Substanzmenge zugeführt
wird, treten 8-12 Stunden nach der letzten Heroineinnahme Entzugserscheinungen auf. Wird die
jeweilige Substanz nach einer längeren Konsumphase schliesslich abgesetzt, reagiert der Organismus – der sich an die Zufuhr der körperfremden Stoffe gewöhnt hat – mit unangenehmen und
häufig kaum zu ertragenden Entzugssymptomen (Schweissausbrüche und Kälteschauer, tränende
Augen- und Nasenlaufen, Erbrechen, Durchfall, Unruhe, Gereiztheit, Schwäche, Angst, depressive
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Nummer 118, November 2014
Zustände, schmerzhafte Krämpfe, Schlaflosigkeit und seltener auch Halluzinationen, psychotische
Phasen und Krampfanfälle).19
Unter substitutionsgestützter Behandlung bei Opioidabhängigkeit (SGB) versteht man den ärztlich
verordneten Ersatz eines konsumierten Opioids, welches die Abhängigkeit erzeugt, durch ein
legales Medikament (Methadon, Buprenorphin, orales retardiertes Morphin, Diazetylmorphin =
Heroin, u.a.) mit flankierenden medizinischen, psychiatrischen, psychotherapeutischen und
sozialpädagogischen Massnahme.20 In der verschriebenen Dosierung vermindert bzw. beseitigt die
SGB die euphorisierende Wirkung des Opioids, sie verhindert die Entzugssymptome und hat eine
antidepressive Wirkung. Ziele der SBG sind:21
• Senkung der Mortalität und allgemeine Verbesserung des Gesundheitszustands
• Verminderung oder Verhinderung von Folgeerkrankungen - wie beispielsweise Infektionen mit
HCV oder HIV
• Entkriminalisierung und Verminderung der Beschaffungskriminalität
• Erhöhung sozialer Kompetenzen und der sozialen Integration
• Steigerung der Lebensqualität
In der Praxis und für eine gute Kontrolle sollte die Substitutionstherapie mit einer möglichst
geringen Anzahl täglicher Einnahmen erfolgen und einen ausreichenden Blutspiegel sicherstellen,
um Entzugssymptome zu verhindern. Dies ist möglich mit Arzneimitteln:
• mit einer langen Halbwertszeit, wie z.B. Methadon
• mit einer langen Halbwertszeit am Rezeptor, wie z.B. Buprenorphin (SUBUTEX®)
• in retardierter Form, wie z.B. oralem Morphin mit verzögerter Freisetzung (SROM: slow release
oral morphine - SEVRE-LONG®)
• in hoher Dosierung: Heroin (= Diazetylmorphin) bei zweimal täglicher Einnahme21
2010 nahmen ca. 19 400 Opioidabhängige eine SGB in Anspruch; knapp 83% von ihnen wurden mit
Methadon, 9% mit Buprenorphin, 7% mit Heroin und 1% mit anderen Opioiden behandelt.21
Die nachfolgende Tabelle zeigt die wichtigsten Unterschiede zwischen den verschiedenen
Behandlungen, die in der Offizin abgegeben und von der Grundversicherung bezahlt werden auf.21
Methadon
orale Lösung, Kapseln,
Darreichungsform
Tabletten, Zäpfchen
PM: z.B. Lösung 1%,
Spezialität
KETALGIN® Kaps.
KETALGIN Tabl.: 1 bis 40 mg
Verfügbare
KETALGIN Supp : 5 bis 150 mg
Dosierungen
KETALGIN Lösung: 0.1 bis 1%
Anwendung
1 bis 2x /Tag
grosse Erfahrung im Umgang
mit der Substanz bei
Vorteile
Einstellung und Dosierung,
günstiger als bei den anderen
Behandlungen
enge therapeutische Breite,
Nachteile
viele unerwünschte
Wirkungen und Interaktionen
Buprenorphin
Morphin SROM
Sublingualtabletten
Retard-Kapseln
SUBUTEX®
SEVRE-LONG®
0.4, 2, 8 mg
30, 60, 120, 200 mg
1x /Tag bis 2x /Woche
grössere therapeutische
Breite und weniger
Interaktionen als
Methadon, antidepressive Wirkung
1x /Tag
teurer als Methadon
weniger sedierend und
weniger Interaktionen als
Methadon
enge therapeutische
Breite, teurer als Methadon
19
www.addictionsuisse.ch: focus 2011
OFSP : Dépendance aux opioïdes : Traitements basés sur la substitution ; Révision de juillet 2013
21
Swiss Society of Addiction Medicine : Recommandations médicales pour les traitements basés sur la substitution
(TBS) de la dépendance aux opioïdes - 2012
20
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Die Verschreibung von Diazetylmorphin (Heroin) ist strikt reglementiert und nur in dafür spezialisierten Institutionen möglich.
Es liegen keine Daten vor, welche eine Präferenz für die eine oder andere Substanz für bestimmte
Patientengruppen belegen; mit einer Ausnahme: bei PatientInnen mit QTc-Verlängerung ist
Buprenorphin oder retardiertes Morphin zu bevorzugen. Bestehen relevante Schwierigkeiten bei
der Substitution mit der einen Substanz (z.B. Nebenwirkungen), ist ein Wechsel auf die andere
möglich (von Methadon zu Buprenorphin und umgekehrt) und empfehlenswert.22
Zu Beginn der SGB sollte ein Vertrag erstellt und von allen Beteiligten also Patient, Arzt und
Apotheker unterzeichnet werden: Dieser Vertrag hält Ziele, Modalitäten und Konditionen der
Behandlung fest.22
Methadon
Methadon, ein vollsynthetischer Opioidagonist, gilt immer noch als Goldstandard zur SGB von
Opioidabhängigen. Aufgrund der langen Halbwertszeit von Methadon reicht eine einmalige tägliche Gabe zur Substitution aus. Repetitive Verabreichung von Methadon führt zur Kumulation,
weshalb die Methadonsubstitution immer langsam und vorsichtig mit einer niedrigen Dosis
begonnen werden soll, bis der „Steady State“ nach fünf bis sechs Tagen erreicht wird. Eine zu
schnelle Dosissteigerung kann zu einer Intoxikation führen, besonders wenn andere Substanzen,
wie z.B. Alkohol oder Benzodiazepine, nebenher konsumiert werden. Bei Intoxikationsanzeichen
ist die Dosis unverzüglich stark zu reduzieren (z.B. zu halbieren). Eine starke Sedierung gilt als
erstes Zeichen einer Intoxikation.
Der Metabolismus von Methadon ist interindividuell u.a. durch genetischen Polymorphismus sehr
verschieden und somit auch die Steady-State-Dosierung. Sie liegt häufig zwischen 20 und 100
mg/Tag, kann aber Patienten mit einem schnellen Metabolismus (sog. Ultrarapid Metabolizer)
deutlich höher sein. Bei diesen Personen (ca. 10% der Bevölkerung) wird das Methadon in der
Leber deutlich schneller abgebaut als bei der restlichen Bevölkerung.22
Methadon wird meistens geschluckt, wobei die flüssige Form (Lösungen zu 1% => 1 ml = 10 mg)
die meist verabreichte galenische Form ist. Alternativ kann sie auch in fester Form verabreicht
werden, wobei darauf zu achten ist, dass der Wirkstoff nicht extrahiert werden kann (Tabletten,
Kapseln, PM). Methadon wird über das Cytochrom CYP 3A4 abgebaut und kann somit zu zahlreichen Arzneimittelinteraktionen führen. Es lohnt sich zu überprüfen, ob ein neues Medikament eingesetzt bzw. abgesetzt wurde, wenn der Patient über eine Veränderung der Methadonwirkung berichtet (zu stark, zu schwach). Methadon kann bei einer QTc-Verlängerung Herzrhythmusstörungen verursachen. Deshalb ist erhöhte Vorsicht geboten bei gleichzeitiger Anwendung von Arzneimitteln, die ebenfalls zu einer QTc-Verlängerung führen wie z.B. MOTILIUM®, KLACID® und viele
andere.23
Buprenorphin
Buprenorphin ist ein stark wirksames Analgetikum, das zur Behandlung ausgeprägter Schmerzen
(TEMGESIC®), und relativ neu auch zur SGB bei Opioidabhängigkeit (SUBUTEX®) eingesetzt wird.
Im Gegensatz zu Methadon kann die Substitution mit Buprenorphin mit grosszügigen Dosen eingeleitet werden: erste Dosis 2 mg, dann bis zu drei bis vier Mal 8 mg, auftitriert bis entsprechend 34
mg am ersten Tag. Der letzte Heroinkonsum sollte mindestens zwölf Stunden zurückliegen, um
keine Entzugssymptome zu induzieren (Buprenorphin ist ein partieller Opioid-Agonist/Antagonist,
d.h. kürzlich eingenommene Opioide können durch Buprenorphin vom Rezeptor verdrängt werden, was zu Entzugserscheinungen führt). Die Dosis am zweiten Tag liegt in der Regel nicht über 12
mg, auch wenn am ersten Tag wesentlich mehr verabreicht wurde.
22
23
www.fosumos.ch
www.qtsyndrome.ch: liste des médicaments contre-indiqués chez les patients avec une prolongation de l’intervalle QT
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SUBUTEX® ist in Form von Sublingualtabletten erhältlich. Um eine optimale Wirkung der Medikation zu erreichen, muss die Tablette bis zur völligen Auflösung unter der Zunge belassen werden (5
bis 10 Minuten). Die Einnahme erfolgt in der Regel täglich, aufgrund der langen Halbwertszeit des
Buprenorphins sind auch grössere Abständen von zwei bis drei Wochen möglich. Buprenorphin
verursacht weniger Interaktionen als Methadon.
Morphin SROM
Schon lange im Einsatz zur Behandlung von mittelstarken bis starken prolongierten Schmerzen ist
SEVRE-LONG® seit ca. einem Jahr auch zur Substitutionsbehandlung bei Opioidabhängigkeit zugelassen.
Die Dosierung erfolgt oral, wobei die Tagesdosis schrittweise über mehrere Tage gesteigert wird
bis die geeignete Tagesdosis erreicht ist. Diese beträgt in der Regel 600-800 mg, wobei je nach
Klinik erhebliche Abweichungen nach oben oder nach unten möglich sind. Interaktionen treten
weniger häufig als mit Methadon auf.
Versorgung der Patienten in der Offizin
Patienten sollten über folgende Themen aufgeklärt werden:
• Rückfall: Patienten mit Abstinenzabsicht sollten unbedingt über den Toleranzverlust und die erhöhte Gefahr einer Überdosierung bei erneutem Opioidkonsum nach erfolgreicher Entwöhnung
mit Abstinenz oder sehr niedrigen Dosierungen informiert werden. Rückfälle in den illegalen
Opioidkonsum nach Beendigung einer SGB sind sehr häufig und mit einer erheblichen Mortalität assoziiert.22
• Verhütung: Wegen fehlender Kontrazeption und fälschlich angenommener Unfruchtbarkeit bei
Amenorrhoe ist das Risiko für ungewollte Schwangerschaft und sexuell übertragbaren Infektionskrankheiten hoch. Angesichts der wenig stabilen Lebenssituation vieler Opioidabhängiger
ist eine Kontrazeption mit geringer Anforderung an die Compliance empfehlenswert. Bei entsprechenden Risikogruppen (häufiger Partnerwechsel, Prostitution) ist zum Schutz die zusätzliche Anwendung von Kondomen für beide Geschlechter (Femidom, Kondom) angezeigt. Wichtig: opioidabhängige Personen müssen informiert sein, dass trotz Amenorrhoe ein Schwangerschaftsrisiko besteht! Orale Kontrazeptiva interagieren nicht mit den Substitutionssubstanzen.
• Mitgabe des Substitutionspräparats für Reisen: Die Organisation ist grundsätzlich Sache des
Patienten und muss frühzeitig erfolgen. Bei der Mitgabe des Medikamentes für Reisen bis zu
einem Monat müssen bei Überschreitung der Landesgrenzen die Bestimmungen des Ziellandes
beachtet werden (siehe www.swissmedic.ch). Ausserdem soll bei Reisen Methadon nicht in
flüssiger Form, sondern bevorzugt als Tabletten oder Kapseln abgegeben werden (Auslaufen,
Kontrolle von Flüssigkeiten an Flughäfen). Auch muss der Haltbarkeit der Lösung Beachtung geschenkt werden. Vor allem bei Reisen in warme Länder sind Tabletten oder Kapseln besser
geeignet als Medikamente in flüssiger Form. Substitutionsmedikamente sollten bei Flugreisen
grundsätzlich im Handgepäck mitgeführt werden. Bei instabilen PatientInnen ist bei Ferien in
der Schweiz ratsam, die Abgabe über eine Hausarzt oder Apotheker im geplanten
Aufenthaltsort zu organisieren.21
• Unerwünschte Wirkungen:
o Obstipation: allgemeine diätetische und Lebenstil-Empfehlungen (faserreiche Ernährung,
ausreichende Flüssigkeitszufuhr, körperliche Betätigung), bei Bedarf ein nicht-reizendes
Abführmittel wie z.B. DUPHALAC® empfehlen.
o Übelkeit und Erbrechen: Alkohol-, Tabak- und Kaffeekonsum reduzieren, evtl. ITINEROL B6®
einsetzen. Erbricht der Patient:
innerhalb von 15 min. nach oraler Einnahme: ist die Dosis vollständig zu wiederholen
Innerhalb von 30 min. nach oraler Einnahme: ist die Hälfte der Dosis zu wiederholen
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Achtung, die Verlässlichkeit der Aussagen des Patienten ist nicht immer klar! Dank der sublingualen Verabreichung entfällt dieses Problem bei Buprenorphin.
o Exzessives Schwitzen: tritt hauptsächlich unter Methadon auf. Primäre Massnahme ist der
Verzicht auf Alkohol, Kaffee und andere schweisstreibende Substanzen. Medikamentös
kommen zentral wirkende Anticholinergika (Biperiden, Atropin) oder das Antihistaminikum
Desloratadin zur Linderung der Symptomatik in Frage.
o Libidoverlust: Tritt hauptsächlich unter Methadon auf.
Therapieerfolg
Eine in Neuenburg durchgeführte Studie über zehn Jahre mit
opioid-abhängigen Patienten brachte folgende Ergebnisse:24
• Ein Viertel der Patienten konnte die SGB erfolgreich beenden
und war abstinent
• Mehr als die Hälfte der Patienten setzte nach zehn Jahren die
SGB fort.
• Eine allgemeine Stabilisierung des medizinischen und psychosozialen Zustands der Patienten, die eine Langzeit-Methadonersatztherapie durchführen: Abnahme des Heroinkonsums und der Kriminalität
• … aber nur wenige berufliche Wiedereingliederungen
• Eine langsame Verschlechterung der physischen Gesundheit
wurde bei 30% der Patienten beobachtet, hauptsächlich im
Zusammenhang mit chronischen Krankheiten wie Hepatitis C
und HIV oder ungünstigen Lebensgewohnheiten (übermässiger Alkoholkonsum, Rauchen usw.)25
Wussten Sie das?
Während die „Heroin-Epidemie“ der
achtziger und neunziger Jahre am abklingen ist, hat der Kokainkonsum in
den letzten Jahren stetig zugenommen.
Im Gegensatz zu Heroin, Morphin und
Codein ist Kokain kein Opioid. Demzufolge kann es auch nicht mit Arzneimitteln wie Methadon, Buprenorphin oder
Morphin substituiert werden. Es gibt
keine offiziell anerkannte Behandlung
der Kokainabhängigkeit. Psychosoziale
Massnahmen und Verhaltenstherapien
werden zur Unterstützung eines Ent25
zugs angeboten. Hochdosiertes Methadon, Buprenorphin oder SROM können bestenfalls das „craving“ (engl., unwiderstehliches Substanzverlangen) lin25
dern.
OPIOIDERSATZTHERAPIE - wichtig für die Beratung:
Methadon, Buprenorphin (SUBUTEX®), orales Morphin mit verzögerter Freisetzung (SEVRELONG®) können im Rahmen einer Opioidersatztherapie in der Offizin abgegeben werden
Methadon: ist das bekannteste und günstigste Präparat, gilt immer noch als Goldstandard.
Verursacht allerdings viele unerwünschte Wirkungen (u.a. QTc-Verlängerung) und Interaktionen
SUBUTEX® und SEVRE-LONG®: deutlich teurer, aber auch besser verträglich und mit weniger Interaktionen
Achtung: Gefahr einer Überdosierung nach erfolgreichem Entzug, Verhütung ist ein wichtiges Thema, häufige unerwünschte Wirkungen wie Obstipation und Übelkeit
24
25
Revue Med Suisse : quelle évolution pour un patient substitué à la méthadone au long cours ? 1997-2006
Forum Med Suisse 2010 ; 10 (25) : 437-440
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UVEITIS
Uvea ≠ UV
Mit ca. 50 Neuerkrankungen pro Jahr und ca.
100‘000 Personen) ist die Uveitis eine häufige Augenerkrankung und die vierthäufigste Ursache
für Erblindung nach der altersbedingten Makuladegeneration, dem Glaukom und der diabetischen Retinopathie. Tatsächlich sind 10% aller Sehstörungen in der westlichen Bevölkerung einer
Uveitis zuzuschureiben.26 In diesem Sinne ist es wichtig, dass das Apothekenteam in der Lage ist,
erste Zeichen einer Uveitis zu erkennen und die wichtigsten Massnahmen für eine optimale Versorgung zu ergreifen.
Eine Uveitis ist eine Entzündung der mittleren Augenhaut (Uvea), die aus der Aderhaut (Choroidea), dem Strahlenkörper (Corpus ciliare) und der Regenbogenhaut (Iris) besteht. Der Glaskörper
kann auch beteiligt sein. Im Deutschen wird der Terminus Regenbogenhautentzündung verwendet, für die Entzündung von Choroidea und Corpus ciliare existiert kein eigener deutscher Begriff.
Es gibt eine Fülle von verschiedenen Krankheitsbildern, die eine Uveitis hervorrufen können. Eine
Möglichkeit zur Differenzierung ist die Einteilung nach dem anatomischen Ort der Entzündung,
also nach einem oder mehreren der drei Teile der Uvea wie auf dem Schema oben ersichtlich.27
• Die Uveitis anterior ist eine Entzündung des vorderen Bereichs der Uvea, vor allem der Iris und
des Ziliarmuskels. Sind nur Zellen in der Augenvorderkammer betroffen, spricht man von einer
Iritis, sind auch wenige Zellen hinter der Linse betroffen, u. a. im vorderen Glaskörper, spricht
man von einer Iridozyklitis. Es handelt sich mit ca. 50% aller Fälle um die häufigste Form.
• Die Uveitis intermedia betrifft den mittleren Teil der Uvea. Man findet hier die höchste Dichte
freier Entzündungszellen im Glaskörper (Glaskörperentzündung oder Vitritis). Es können aber
auch wenige Zellen in der Vorderkammer betroffen sein.
• die Uveitis posterior umfasst jetzt auch Veränderungen (Infiltration mit Entzündungszellen) an
der Netzhaut und Aderhaut. Man spricht dann je nach Befall von Retinitis, Chorioiditis und
Chorioretinitis, bzw. Retinochorioiitis.
26
27
http://www.medicalforum.ch/docs/smf/archiv/fr/2007/2007-50/2007-50-022.pdf
http://www3.chu-rouen.fr/Internet/services/ophtalmologie/patients/Maladies/Uveites
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• die Panuveitis zeigt in allen drei Bereichen Entzündungszellen, sagt aber nichts über die Schwere der Entzündung aus.
Eine Klassifikation der Uveitis-Formen lässt sich auch durch die Unterscheidung in „primär“ und
„sekundär“ vornehmen. Primäre Formen sind alle Formen einer intraokularen Entzündung, , die
nicht „erklärbar“ sind, also für die keine Ursache gefunden wird. Früher wurden die primären
Formen auch „endogen“ oder „idiopathisch“ genannt. Die sekundäre Uveitis, von der ca. 60% aller
Patienten betroffen sind, ist assoziiert mit extraokulären Erkrankungen (48%) wie Sarkoidose,
Spondylarthropathien, Morbus Behçet als Erkrankung des rheumatischen Formenkreises oder
Multipler Sklerose, okulären Syndromen (34%) wie Fuchs'sches Uveitis-Syndrom oder White-dotSyndromen, sowie infektiösen Erkrankungen (18%) wie zum Beispiel Herpes oder Toxoplasmose.
Die Symptome unterscheiden sich je nach Art der Uveitis, die Behandlung ist mehr oder weniger
gleich. Die Erkrankung kann akut oder chronisch verlaufen und nur eines oder beide Augen betreffen.28,29
Symptome
Die Symptome hängen vom anatomischen Ort der Entzündung ab. Die Entzündung der hinteren
Aderhautanteile (Posteriore Uveitis/Panuveitis) führt häufiger zu einer dauerhaften Herabsetzung
der Sehschärfe („Wolkensehen“, „Verschwommensehen“) als eine anteriore Uveitis, bei der die
Augenrötung im Vordergrund steht. Ferner treten auf: Schmerzen, Fremdkörpergefühl, Lichtempfindlichkeit, Tränenfluss. Generell gilt: je weiter vorne und aussen die Entzündung im Auge
lokalisiert ist, desto mehr Beschwerden bereitet sie dem Patienten. Die typischen Symptome einer
Uveitis anterior sind rotes Auge, Schmerzen und Lichtempfindlichkeit; die Symptome einer Uveitis
intermedia sind hingegen Schleier- und Punktesehen bei äusserlich weissem Auge; die Beschwerden einer Uveitis posterior können für den Patienten entweder minimal (die Infiltrate liegen ausserhalb der Stelle des schärfsten Sehens) oder eine sich nicht bewegende Wolke vor der Stelle des
schärfsten Sehens sein.
Die Erkrankung kann, muss aber nicht, beidseitig auftreten und kann von Laien mit einer Bindehautentzündung verwechselt werden.
Bestimmte Uveitiden bei Kindern mit einer rheumatischen Erkrankung können ohne die typischen
Uveitis-Symptome ablaufen und deshalb unbemerkt bleiben. Kinder mit rheumatischen Erkrankungen sollten daher unverzüglich nach Diagnosestellung des Rheumas einem Augenarzt vorgestellt werden.
Die folgende Tabelle fasst die Symptome zusammen:2,3,4
Art der Uveitis
Symptome
Uveitis anteriore
Rotes Auge, Schmerzen, Herabsetzung der Sehschärfe
Uveitis intermedia
Keine Schmerzen, aber Herabsetzung der Sehschärfe, Schleier und Punktesehen
Uveitis posteriore
Weder Schmerzen noch Rötung, aber eine starke Abnahme der Sehschärfe, Verschwommensehen, sich bewegende Punkte im Sehfeld
Häufig kommen Patienten in die Apotheke und verlangen Augentropfen, weil ihre Augen rot sind.
Hier spielt das Apothekenteam eine Schlüsselrolle. Die Triage ist ausführlich durchzuführen und
die Beschwerden des Patienten und Alarmzeichen sind ernst zu nehmen. Bei Augenschmerzen
28
29
Revue Prescire, tome 11 N®109, 367-370
http://www.asile-aveugles.ch/hôpital-ophtalmique-jules-gonin/pathologies-oculaires/uvéite.aspx
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oder Abnahme der Sehschärfe ist der Patient immer an einen Augenarzt bzw. Notfallarzt zu verweisen. In diesen Fällen dürfen keine Augentropfen abgegeben werden!
Ursachen und Risikofaktoren
Die Ursachen sind vielfältig und in der Regel schwer zu bestimmen. Tatsächlich wird nur in ca. 30%
der Fälle eine Ursache gefunden.
Infektiöse Ursachen
Zahlreiche sekundäre Formen der Uveitis sind infektiös bedingt. Eine Vielzahl von Infektionserregern wie Viren, Bakterien, Pilze und auch seltenen Parasiten kann zur Endophthalmitis (Entzündung der Augeninnenräume) mit exogener und endogener Keimbesiedlung führen. Problematisch
sind opportunistische Infektionen bei immunsupprimierten Patienten, beziehungsweise bei Patienten nach Trauma oder Operation. Infektionen der Augenwand können bei Kontaktlinsenträgern auch auf exogenem Weg durch Befall mit Akanthamöben entstehen. Diese können sehr
schmerzhafte Hornhautentzündung verursachen und gehen nicht selten mit einem erheblichen
Sehverlust einher.
Rheumatische und immunologische Ursachen
Diese sekundären Formen der Uveitis sind komplex und bisher schlecht aufgeklärt. Sie können
unter anderem durch Systemerkrankungen wie Spondylarthropathien hervorgerufen werden. Die
Spondylarthropathien, inklusive der reaktiven Arthritis (früher: Reiter-Syndrom) und der Spondylitis ankylosans (früher: Morbus Bechterew), sind die häufigsten Systemerkrankungen in Assoziation
mit einer Uveitis in westlichen Ländern und werden bei bis zu 21% der Uveitis-Patienten gefunden.
Die Genetik scheint auch eine Rolle zu spielen. 70% der Patienten mit einer akuten anterioren und
einseitigen Uveitis tragen das Human-Leukozyten-Antigen (HLA) B27. HLA-B27 spielt eine wichtige
Rolle bei immunologischen Abwehrreaktionen des Körpers. Patienten mit entzündlichen Darmerkrankungen wie auch Patienten mit Psoriasis entwickeln zu circa 1-2% eine anteriore Uveitis, welche sich ganz ähnlich wie bei den Spondylarthropathien als einseitige, plötzlich auftretende und
rekurrierende anteriore Uveitis oder aber auch als eher chronische, auch die hinteren Augenabschnitte betreffende Uveitis äussern kann. Zu den neurologischen Erkrankungen, welche mit einer Uveitis assoziiert sind, gehört auch die Multiple Sklerose.2,3,4
Verlauf und Folgen einer Uveitis
Wird eine Uveitis schnell und richtig behandelt, hinterlässt sie in der Regel keine bleibenden Schäden beim Patienten. Dennoch können trotz korrekt durchgeführter Therapie Komplikationen auftreten wie Grüner und Grauer Star, Störungen der Blutversorgung im Bereich des Sehnervs oder
Netzhautablösungen. Ca. 35% der Uveitis-Patienten erleiden eine deutliche Abnahme der Sehschärfe bis hin zur Erblindung.26,2,3,4
Behandlung
Die Therapie der Uveitis erfolgt in Abhängigkeit von ihrer Schwere und ihrem Verlauf. Bei bakteriellen Infektionen ist eine gezielte antibiotische Therapie notwendig, bei Pilzerkrankungen auch
eine gezielte antimykotische Therapie. Corticosteroide werden in Form von Tropfen (z.B. Dexamethason in SPERSADEX MONO® 0,1%), Gelen oder Salben in den vorderen Augenabschnitt appliziert. Ihre lokale oder intraokulare Injektion, beziehungsweise ihre systemische (orale/intravenöse) Gabe sind Hauptpfeiler in der Behandlung der Uveitis, nicht zuletzt aufgrund des umgehenden Wirkungseintritts der Corticosteriode. Damit als mögliche bleibende Folge der Entzündung
keine Verklebungen zwischen Iris und Linse auftreten und die Sehfunktion nicht dauerhaft
beeinträchtigt wird, gibt man zusätzlich Tropfen, die die Pupille erweitern (Mydriatikum, Atropin
z.B. ATROPINE SDU® Faure 0.5 %).
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Da sowohl aus dem Entzündungsprozess im Auge als auch durch die dagegen eingesetzten
Medikamente eine Erhöhung des Augeninnendrucks resultieren kann, ist dessen Kontrolle wichtig.
Ist der Augeninnendruck erhöht, kommen Augentropfen zur Glaukombehandlung zum Einsatz,
wie z.B. der Betablocker Timolol (TIMISOL SDU® 0.25 %).
Bei wiederholten Schüben wird eine dauerhafte Therapie mit niedrigdosierten Corticosteroiden
und/oder eine systemische Immunsuppression empfohlen, z. B. Methotrexat, Cyclosporin A
(SANDIMMUN®), Azathioprin (IMUREK®) oder anti-TNF (HUMIRA®).2,3,4
UVEITIS – wichtig für die Beratung:
Eine Uveitis ist eine Entzündung der mittleren Augenhaut (Uvea), die aus der Aderhaut
(Choroidea), dem Strahlenkörper (Corpus ciliare) und der Regenbogenhaut (Iris) besteht
Die Folgen einer Uveitis können gravierend seind: Grüner Star oder Grauer Star, Erblindung…
Uncharakteristische Symptome: das Auge kann rot sein und schmerzen, oder auch nicht, die
Sehstärke nimmt allerdings immer ab.
Erfordert eine rasche medizinische Versorgung
In Kürze
Rückzug von HYGROTON® (Chlortalidon): kein identisches Arzneimittel in der Schweiz
HYGROTON® wurde vom Schweizer Markt zurückgezogen. Es steht kein Arzneimittel mit nur diesem Wirkstoff allein zur Verfügung. Chlortalidon ist ein harntreibender Wirkstoff aus der Gruppe
der Thiazide. Man findet aber andere Präparate mit einem Diuretikum aus derselben Wirkstoffgruppe (Thiaziddiuretikum), die als Monopräparat verfügbar sind: Indapamid (FLUDEX® und Generika) und Hydrochlorothiazid (z.B. ESIDREX®). Dennoch ist Vorsicht geboten bei einem allfälligen
Präparatewechsel, denn das Interaktionsprofil der verschiedenen Substanzen ist unterschiedlich.
Zulassung von TRESIBA® (Insulin Degludec) mit 200 UI/ml: gut zählen, um Verabreichungsfehler
zu vermeiden!
TRESIBA® (Insulin Degludec) wurde ausführlich in den PN Nr. 107 vom Oktober 2013 vorgestellt.
Es handelt sich um ein Insulin mit sehr langer Halbwertszeit (länger als 40 Stunden) zur Behandlung von Typ-1- und/oder Typ-2-Diabetes bei erwachsenen Patienten über 18 Jahren. Dieses Langzeit-Insulin hat den Vorteil, weniger nächtliche Hypoglykämien zu verursachen und mehr Flexibilität beim Anwendungszeitpunkt zu ermöglichen. Erfahrungen betreffend der klinischen Wirksamkeit fehlen noch. Seit Kurzem ist TRESIBA® mit einer Dosierung von 200 UI/ml erhältlich, was es ermöglicht, mehr Insulin im gleichen Volumen zu injizieren (bis 160 UI, in Stufen von zwei Einheiten).
Es ist das erste in dieser Konzentration verfügbare Insulin. Bis jetzt herrschte Einheitlichkeit bei
den Insulindosierungen (100 UI/ml), was dazu beitrug, Fehler beim Wechsel von einem Präparat
zum anderen zu verhindern und somit den Patienten mehr Sicherheit zu gewährleisten. Es ist nun
wichtig, die Patienten sorgfältig zu informieren.
RIFAMPICIN Labatec®: Zulassung von neuen Dosierungen
Rifampicin ist ein Antibiotikum das hauptsächlich zur Behandlung der Tuberkulose zum Einsatz
kommt. Es gehört zur Basistherapie dieser Erkrankung sowohl bei latenten wie bei aktiven Formen
(für mehr Details über die Tuberkulose, siehe PN Nr. 100 von Dezember 2012). Die Tagesdosis
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hängt vom Gewicht des zu behandelnden Patienten ab. In diesem Sinne ist eine möglichst breite
Dosierungsauswahl von Vorteil. RIFAMPICIN Labatec® Tabletten sind nun erhältlich mit 150, 300,
450 und 600 mg (wie RIMACTAN®), was die individuelle Dosierung erleichtert. Zur Erinnerung:
Rifampicin ist ein potenter Enzyminduktor, der den Abbau einer Vielzahl von Arzneistoffen beschleunigt und somit ihre Wirkung vermindert. Hierzu gehören auch Kontrazeptiva. Zu Beginn einer Behandlung mit RIFAMPICIN®, bei jedem Dosierungswechsel oder bei Therapie-Ende ist es
deshalb wichtig, mögliche Interaktionen mit anderen Medikamenten abzuchecken und ggf. Therapieänderungen vorzunehmen.
Anmerkung des Herausgebers
Die Empfehlungen in Pharma-News geben die Meinung der Autoren auf Grund der bei
Redaktionsschluss vorhandenen Daten wieder. Der CAP trägt dafür keinerlei Verantwortung.
Resultate des Lesetests der PN 116 – die Gewinnerinnen:
Fehlerfrei !
Albertoni Véronique
Kessler Céline
Schmid Jaël
Chenal Maude
Pigozzi Katia
Mourot Sonia
Frésard Anne Laure
Moullet Sylviane
Niquille Laura
Branche Véronique
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Pharmacie de St-Sulpice
Pharmacie de St-Sulpice
Pharmacie Plus Centrale
Sun Store Les Eplatures
Sun Store Les Eplatures
Sun Store Les Eplatures
Sun Store Les Eplatures
Sun Store Les Eplatures
Pharmacie du Hêtre
Pharmacie du Hêtre
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St-Sulpice
St-Sulpice
Fleurier
La Chaux-de-Fonds
La Chaux-de-Fonds
La Chaux-de-Fonds
La Chaux-de-Fonds
La Chaux-de-Fonds
Belfaux
Belfaux
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Ein entschuldigter Fehler !
Panettieri Sophie
Fioritto Priscille
Guyot Alizée
Baudin Angélique
Hofer Isabelle
Jourdain Elodie
Fatio Marie-Jeanne
Modolo Sonia
Rollier Carine
Sacco Bruno Maria-Angela
Fonseca Solange
Peguiron Nicole
Membré Jennifer
Werner Marie-Thérèse
Ploivy-Coigné Béatrice
Kramer Carine
Bau Sandra
Gonseth Agnès
Cottier Tifanny
Hofmann Evelyne
Trepier Patricia
Pharmacieplus schneeberger
Pharmacieplus schneeberger
Pharmacie Sun Store
Pharmacie Sun Store
Pharmacie Sun Store
Pharmacie Pillonel
Pharmacie de Chardonne
Pharmacie Plus Centrale
Pharmacie de Malagnou
Pharmacie de Malagnou
Pharmacie de Malagnou
Pharmacie de la Vallombreuse
Pharmacie Sun Store
Pharmacie Populaire Tranchées
Pharmacie Amavita
pharmacieplus de la neuveville
pharmacieplus de la neuveville
Pharmacie du 1er Mars
Pharmacie Vouilloz
Pharmacie de St-PrexSA
Pharmacieplus de colombier sa
Tramelan
Tramelan
Le Locle
Etoy
Etoy
La Chaux-de-Fonds
Chardonne
Fleurier
Genève
Genève
Genève
Prilly
Sierre
Genève
Petit-Lancy
La Neuveville
La Neuveville
Les Geneveys-sur-Coffrane
Martigny
St-Prex
Colombier
Die glückliche Gewinnerin ist Alizée Guyot!
Sie gewinnt einen Bon ihrer Wahl über 100 CHF.
NEUE OPTION: ab 2014 können Sie auch einen Bon beim CAP über 120 CHF
anrechenbar für Kurse Ihrer Wahl auswählen
© Pharma-News
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Nummer 118, November 2014
LESETEST
Pharma-News Nr. 117
Kreuzen Sie die richtige Antwort oder die richtigen Antworten an, machen Sie einen Kreis um RICHTIG
oder FALSCH oder beantworten Sie die Frage.
1) Kreuzen Sie die richtigen Aussagen zur Pflege der Kontaktlinsenmittel an:
a) Steht kein spezifisches Reinigungspräparat zur Verfügung, kann man die Kontaktlinsen ohne Weiteres
mit Leitungswasser spülen
b) Eine falsche Handhabung der Kontaktlinsen kann zu Hornhautabszessen führen
c) Alle Benetzungstropfen eignen sich gut zur Befeuchtung der Kontaktlinsen während dem Tragen
d) Multifunktionslösungen (All-in-one-Lösungen) enthalten Konservierungsstoffe, die Reizungen
verursachen können
e) Man muss die Kontaktlinsen mit der All-in-one-Lösung abreiben, bevor man sie dann mehrere Stunden
in der Lösung einweichen lässt
2) RICHTIG oder FALSCH zur Läusebehandlung mit Dimeticon?
a) Dimeticon hat denselben Wirkmechanismus wie Permethrin und Malathion
b) Das Risiko von Resistenzen ist kleiner mit Dimeticon als mit den chemischen Pedikuliziden
c) Mit Dimeticon ist eine Nachbehandlung nach sieben Tagen nicht notwendig wie bei PRIODERM®
d) HEDRIN® ist kontraindiziert bei schwangeren Frauen
e) Dimeticon stellt neu die Behandlung der ersten Wahl zur Behandlung des Läusebefalls dar
Richtig / Falsch
Richtig / Falsch
Richtig / Falsch
Richtig / Falsch
Richtig / Falsch
3) Wählen Sie aus!
a)
FLUTIFORM® ist zugelassen zur Behandlung
der COPD
des Asthmas
b) FLUTIFORM® enthält denselben Bronchodilatator wie
AXOTIDE®
FORADIL®
c) FLUTIFORM® kann angewendet werden
in jedem Alter
ab 12 Jahren
d) FLUTIFORM® ist erhältlich als
Inhalationspulver
Dosieraerosol
e) FLUTIFORM® wird
einmal täglich
zweimal täglich
angewendet
4) PROXEED PLUS® ist (mehrere Antworten sind möglich):
a) ein Nahrungsergänzungsmittel
b) ein neues Arzneimittel zur Behandlung der erektilen Dysfunktion
c) ein rezeptpflichtiges Medikament
d) ein Nahrungsergänzungsmittel zur Steigerung der männlichen Fruchtbarkeit
e) ein Pulver zum Auflösen in Fruchtsäften oder anderen kalten Getränken
5) Kreuzen Sie die Arzneimittelkombinationen an, die kontraindiziert sind bzw. Wechselwirkungen haben:
a) XTANDI® - KLACID®
b) TAXOTERE - ZYTIGA®
c) FLUTIFORM® - VENTOLIN®
d) AXOTIDE® - FORADIL®
e) XTANDI® - SINTROM®
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Seite 21
Nummer 118, November 2014
6) JA oder NEIN ?
a) Regt Testosteron das Wachstum von Prostakrebszellen an?
b) Deuten Miktionsstörungen beim Mann immer auf einen malignen Tumor in der Prostata hin?
c) Gibt es rasant verlaufende Prostatakrebsformen ?
d) Gehören ZYTIGA® und XTANDI® zu den ersten Vertreter der Anti-Androgenpräparate
zur Behandlung von Prostatakrebs?
e) Können ZYTIGA® und XTANDI® zu einer übermässigen Entwicklung der Brustdrüsen
beim Mann führen?
Ja / Nein
Ja / Nein
Ja / Nein
Ja / Nein
Ja / Nein
7) Betrifft SANADERMIL® Ectoin Care und/oder SANADERMIL® Acute oder keines der beiden?
a) enthält 7% Ectoin
Care / Acute
b) wird angewendet zur Pflege der trockenen und gereizten Haut
Care / Acute
c) enthält weder Farbstoffe noch Parfum noch Konservierungsstoffe
Care / Acute
d) enthält Hydrocortison
Care / Acute
e) wird zweimal täglich oder nach Bedarf angewendet
Care / Acute
8) Betrifft ZYTIGA® und/oder XTANDI®?
a) verzögert das Auftreten von prostatakrebsbedingten Schmerzen
b) muss immer zusammen mit Cortison angewendet werden
c) unabhängig von den Mahlzeiten einnehmen
d) die Dosierung beträgt vier Tabletten als Einmaldosis täglich
e) begünstigt unerwünschte Herzwirkungen
ZYTIGA® / XTANDI®
ZYTIGA® / XTANDI®
ZYTIGA® / XTANDI®
ZYTIGA® / XTANDI®
ZYTIGA® / XTANDI®
9) Kreuzen Sie die Massnahmen an, die der guten Anwendungspraxis von Kontaktlinsen entsprechen:
a) Augen vor dem Herausnehmen der Linsen abschminken
b) Weiche Kontaktlinsen nie länger als 12 Stunden tragen
c) Immer denselben Behälter verwenden, unabhängig davon, welches Pflegesystem angewendet wird
d) Ausser Benetzungstropfen dürfen keine Augentropfen während des Tragens der Linsen in die
Augen eingeträufelt werden
e) Zum Schminken "waterproof"-Produkte bevorzugen
10) Kreuzen Sie das Richtige an:
Arzneimittel
Medizinalprodukt
Nahrungsergänzungsmittel
SANADERMIL® Ectoin Care
PROXEED PLUS®
HEDRIN®
ANTIDRY®
LOXAZOL®
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