Elektrokonversion

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Departement Medizin, Kardiologie, Brauerstrasse 15, Postfach 834, CH-8401 Winterthur, www.ksw.ch
Elektrokonversion
Was ist eine Elektrokonversion?
Unter Elektrokonversion versteht man die gezielte Elektroschock-Abgabe zur Normalisierung von schnellen
Herzrhythmusstörungen. Dabei wird zwischen der Elektrokonversion, welche eine EKG-getriggerte
Schockabgabe darstellt, und der Defibrillation unterschieden, wo die Schockabgabe unabhängig vom zugrunde
liegenden Herzrhythmus erfolgt. In der Regel wird die Elektrokonversion bei Vorhofflimmern oder
regelmässigen Tachykardien (schnellen Rhythmen) eingesetzt. Hier muss die Schock-Abgabe synchronisiert
zum Eigenrhythmus (EKG-Zacken-getriggert) erfolgen, damit sie nicht in die verletzliche (vulnerable) Phase der
T-Welle fällt und damit Kammerflimmern auslöst. Bei Kammerflimmern und Herzkreislauf-Stillständen, wo
dieses Risiko ohnehin keine Rolle spielt, erfolgt die Schockabgabe asynchron (Defibrillation).
Wie funktioniert die Elektrokonversion?
Durch die Abgabe eines Hochvolt-Elektroschocks transthorakal, üblicherweise über aufgeklebte Hautelektroden
oder auf den Thorax aufgelegte Paddles, wird jegliche elektrische Aktivität des Herzens für einen Bruchteil einer
Sekunde ausgelöscht. Dabei werden sowohl erregbare wie auch refraktäre Myokard-Faserzellen erfasst, so
dass die chaotische elektrische Aktivität, wie sie z.B. bei Vorhof- oder Kammerflimmern vorliegt, durch diesen
Elektroschock wieder gleichgeschaltet wird. Durch das auslöschen des elektrischen Chaos wird wieder die
Möglichkeit geschaffen, dass der Sinusrhythmus zurückkehrt und die regelmäßige Aktivierung des Herzens
wieder übernimmt.
Wann wird eine Elektrokonversion durchgeführt?
Die elektive Elektrokonversion kommt vor allem bei der Konversion von chronischem Vorhofflimmern zum
Einsatz, seltener bei anderen Rhythmusstörungen wie Vorhofflattern oder Kammertachykardien. Die
Defibrillation wird nur bei Notfallsituation wie instabilen Kammertachykardien oder bei Herzkreislauf-Stillstand
infolge Kammerflimmerns angewendet.
Departement Medizin, Kardiologie, Brauerstrasse 15, Postfach 834, CH-8401 Winterthur, www.ksw.ch
Wie wird eine elektive Kardioversion durchgeführt?
Beim elektiven Eingriff muss wegen Schmerzhaftigkeit des Hochvolt-Elektroschocks eine Kurznarkose mit
intravenösen Schlafmitteln und Schmerzmitteln durchgeführt werden. Dazu muss der Patient an einem Monitor
überwacht werden, da als Folge dieser Kurznarkose auch Atem-Stillstände auftreten können, die dann mittels
Beatmung überbrückt werden müssen. So bald der Patient in Narkose ist, wird der Elektroschock abgegeben.
Bei nicht erfolgreicher Konversion wird in der Regel ein 2. oder 3. Schock mit max. Energie angeschlossen,
bevor die Narkose abklingt. Danach müssen Atmung und Kreislauf während 1 bis 2 Stunden kontinuierlich
überwacht werden. Mit diesem Vorgehen kann die elektive Elektrokonversion ambulant durchgeführt werden,
indem der Patient nach ca. 2-stündiger Überwachung das Spital wieder verlassen kann.
Was sind die möglichen Nebenwirkungen der Elektrokonversion?
Als Nebenwirkung sind vorwiegend diejenigen der Narkose zu nennen, die sich meist in Übelkeit und
möglichem Erbrechen nach Verabreichung von Narkotika und Schmerzmitteln manifestieren. Selten kann es
auch zu einem Atem-Stillstand kommen, der eine längerfristige Beatmung und damit eine Intubation notwendig
macht. Harmlosere Nebenwirkungen sind Hautrötungen als Folge des Elektroschocks, sowie allfällige stumpfe
Muskeltraumata (sehr selten auch Rippenfrakturen) als Folge der maximalen Kontraktion der Thoraxmuskulatur
durch den Elektroschock.
Gibt es Alternativen zur EKV?
Prinzipiell können Medikamente eingesetzt werden, um chronisches Vorhofflimmern zu konvertieren oder
supraventrikuläre/ventrikuläre Tachykardien zu terminieren. Allerdings liegt die Erfolgsrate der medikamentösen
Konversion mit 20 bis 50 % für die meisten Medikamente eher niedrig, so dass die Elektrokonversion sekundär
häufig doch notwendig wird.
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