Die Barockzeit 1600 - 1750 Das Wort "BAROCK" kommt vom portugiesischen Wort "barroco" und bedeutet unregelmäßig, schief. Was ist typisch für die Barockzeit? Den Menschen, besonders bei Hofe, gefielen Prunk, Schnörkel und Verzierungen. Prachtvolle Schlösser, Kirchen und Häuser wurden gebaut. Man trug aufwendige Kleidung und weiße Haarperücken und liebte das Künstliche, Unnatürliche. Was haben wir heute noch aus dieser Zeit? Prachtvolle Bauten: Das Schloss Versailles bei Paris, mit dem berühmten Spiegelsaal, ist eines der Prachtbauten der Barockzeit. Auch das Schloss Schönbrunn in Wien, der Salzburger Dom und die Basilika in Mariazell stammen aus dieser Zeit, um nur einige aufzuzählen. Die Barockengerl: Wer kennt sie nicht, besonders in der Weihnachtszeit haben sie wieder Saison. Sie schmücken heute noch viele Kirchen und Schlösser. Die Oper: Sie entwickelte sich um 1600 in Florenz. Ein Gruppe von Gelehrten wollte das griechische Drama wieder aufleben lassen. Das Drama wurde in Musik gesetzt und gesungen. Als erster Komponist schrieb Claudio Monteverdi 1607 in Italien die erste echte Oper mit dem Titel "L’Orfeo". Weltberühmte Opernhäuser: Das erste Opernhaus wurde 1637 in Venedig eröffnet. Weltberühmt ist heute das Opernhaus in Mailand (Italien) und heißt Teatro alla Scala, es wurde 1776 – 1778 erbaut und hat Platz für 3600 Zuschauer. Das Opernhaus in Sydney (Australien) wurde 1973 eröffnet. Zunächst umstritten, ist es heute eines der Wahrzeichen Australiens. Jährlich wird es von vier Millionen Menschen besucht. Musikalische Merkmale des Barock: Die Praxis des Generalbass-Spiels: Der Generalbass ist die Bezeichnung für eine durchlaufende Bass-Stimme (basso continuo) in einer Komposition. Gesang, Soloinstrumente oder Ensembles wurden so begleitet. Die Verzierungen: Ebenso wie bei Bauten und Kleidung die Menschen dieser Zeit die Verzierungen liebten, so wurde auch die Musik verziert. Verzierungen oder Ornamente sind einzelne Töne oder rasche Tonfolgen die eine Melodie ausschmücken. Sie waren im Notenbild durch bestimmte Zeichen angegeben, wie z. B. Triller, Vorschlag, Pralltriller, Mordent. Wichtige musikalische Formen des Barock: In der Vokalmusik (d. h. Musik mit Gesang) - Oper: musikalisches Werk mit Gesang und Orchester, eine Geschichte wird szenisch auf einer Bühne dargestellt, Aufführungsort: Opernhaus - Oratorium: Komposition für Chor, Einzelstimmen und Orchester mit geistlichen Themen, meistens werden Texte der Bibel verwendet, die Aufführung ist meist konzertant, keine szenische Darstellung, Aufführungsort: Kirchen - Passion: eine Vertonung der Leidensgeschichte Jesu Christi - Kantate: mehrteiliges Werk für Singstimmen mit Instrumentalbegleitung In der Instrumentalmusik - Concerto grosso: ist die Hauptform der Instrumentalmusik im Barock. Das große Orchester (Tutti) und eine kleine Instrumentengruppe, Concertino genannt, spielen abwechselnd. - Fuge: mehrstimmiges Musikstück kunstvoll komponiert, entwickelte sich aus dem Kanon. - Suite: eine Komposition mit mehreren Sätzen, typisch Teile daraus waren: allemande, Corante, Sarabande, Gigue, Menuett, Bourrée, Air, Pavane, Galliarde und Gavotte. Die Königin der Instrumente Die Violine wurde in der Barockzeit zur Königin der Instrumente. Berühmte Geigenbauer waren Antonio Stradivari und Guiseppe Guarneri in Italien sowie Matthias Klotz in Mittenwald. Die Geigen von Stradivari werden heute mit einem Wert von bis zu 4,5 Millionen Euro gehandelt. Berühmte Komponisten des Barocks: In Italien: Claudio Monteverdi, Antonio Vivaldi, Arcangelo Corelli,.... In Deutschland: Johann Sebastian Bach, Georg Friedrich Händel, Christoph Willibald Gluck, Georg Philipp Telemann,... In Frankreich: Jean-Baptiste Lully, Francois Couperin, Jean-Philipp Rameau In England: Henry Purcell, Georg Friedrich Händel----------------------------------------------------- Die Instrumente des Barocks: Saiteninstrumente: Violine, Viola, Violincello, Laute, Theorbe, Harfe Tasteninstrumente: Clavichord, Spinett , Cembalo, Orgel Blasinstrumente: Blockflöte, Traversflöte, Oboe, Fagott, Schalmei , Zink, Krummhorn, Trompete, Horn Schlaginstrumente: Pauke, Trommel, Schellen, Rasseln Der berühmteste Komponist dieser Zeit war JOHANN SEBASTIAN BACH Er lebte von 1685 bis 1750. Er wurde in Eisenach geboren, erhielt seinen ersten Musikunterricht von seinem Vater. Im Alter von 10 Jahren verlor er seine Eltern. Sein Bruder nahm ihn zu sich und gab ihm Orgel- und Cembalounterricht. Er war Chorknabe und übernahm Orgeldienste in verschiedenen Kirchen. Später wurde er Hoforganist, Kammermusiker und Hofkonzertmeister in Weimar. Von 1723 bis zu seinem Tod 1750 war er Kantor an der berühmten Leipziger Thomaskirche. Er war sehr fleißig und hinterließ mehr als 1000 Werke. Von seinen 20 Kindern überlebten nur neun. Vier Söhne wurden berühmte Musiker: Wilhelm Friedemann, Carl Philipp Emanuel, Johann Christoph Friedrich und Johann Christian. Ludwig van Beethoven sagte einmal anerkennend über J. S. Bach: “Nicht Bach, sondern Meer sollte er heißen” wegen seines unendlichen Reichtums von Tonkombinationen und Harmonien. Seine bekanntesten Werke waren: Weihnachtsoratorium Matthäuspassion Johannespassion 6 Brandenburgische Konzerte 4 Orchestersuiten Notenbüchlein für Anna Magdalena Bach Das Wohltemperierte Klavier Goldberg-Variationen (Klavier) Die Kunst der Fuge Musikalisches Opfer Kammermusik, Vokalwerke, Instrumentalkonzerte, Orchesterwerke,.......................!