Musikalische Formen im Barock

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Musikalische Formen im Barock
Musikstücke beginnen und enden irgendwann. Die Zeit, die dazwischen liegt, wird irgendwie mit Tönen
gestaltet. Hierbei haben sich bestimmte Möglichkeiten entwickelt. Dies nennt man „Form“.
Folgende Formen waren im Barock sehr beliebt, bzw. sind darin entstanden:
Vielleicht kennst Du den Kanon - das ist eine Melodie, die von allen gesungen wird. Aber nicht
gleichzeitig, sondern mit Einsätzen zu unterschiedlichen Zeitpunkten. Aus diesem ist die Fuge entstanden,
deren größter Meister, also derjenige, der's wirklich draufhatte, Johann Sebastian Bach war.
Zu Beginn des Barock um 1600 entstand in der italienischen Stadt Florenz die Oper – das sind
Theaterstücke, in denen nicht mehr nur gesprochen wird, sondern es spielt ein Orchester und die Texte
werden gesungen. Damit lassen sich Gefühle, Leidenschaften und Stimmungen viel intensiver ausdrücken, als
wenn nur gesprochen würde. Aus der barocken Oper haben sich über die Jahrhunderte hinweg so lebendige
Formen wie Musical und auch das Kino entwickelt. Die ersten Opern von bleibender Bedeutung schuf
Claudio Monteverdi
Ganz wichtig war auch das Konzert – das heißt soviel wie Wettstreit – entweder als Solokonzert, bei
dem ein Instrument, wie z.B. die Violine, die Oboe oder die Blockflöte einer Instrumentengruppe
gegenüberstand, oder das Concerto Grosso, bei dem zwei Instrumentengruppen gegeneinander (aber
eigentlich ja miteinander!!!) spielten. Ein großer Meister des Solokonzerts war Antonio Vivaldi, tolle
Concerti Grossi (so heißt die Mehrzahl) wurden von Georg Friedrich Händel komponiert.
Sicher triffst Du auch immer wieder auf den Begriff Oratorium und Passion. Damit sind Werke für
Solosänger, Chor und Orchester gemeint, welche zumeist biblische Texte musikalisch dargeboten werden.
Die Passion stellt die Leidensgeschichte Christi dar und wurde (und wird auch heute noch) vor allem in der
Karwoche aufgeführt. Mit diesen Werken sollten die Menschen zu meditativer Besinnung auf „das
Wesentliche“ geführt werden.
Beliebt war vor allem an den Fürstenhöfen die Suite (ausgeprochen „swiet“) - eine Folge von Tänzen,
wie z.B. Allemande, Courante, Sarabande, Gavotte, Menuett. Es gibt noch viele weitere und jede davon hat
einen ganz eigenen Charakter. Bemerkenswert ist das Menuett, ein Tanz im 3/4-Takt, das dir im Lauf der
Jahrhunderte immer wieder begegnen wird, z.B. als Bestandteil der Sinfonie in der Klassik oder als ein
Vorläufer des Walzers. Als Meister ist hier Jean-Baptiste Lully zu nennen, er war Hofkomponist des
Sonnenkönigs Ludwig XIV, welcher einen enormen Bedarf an Tanzmusik hatte . . .
Eine wichtige Entwicklung in der Barockzeit war die Sonate. Dies ist ein „Klangstück“ (von lat. sonare –
klingen) für entweder ein Soloinstrument, oder aber ein Melodieinstrument mit der Begleitung von einem
oder mehren Akkordinstrumenten (das sind Instrumente, welche mehrere Töne gleichzeitig spielen können,
z.B. Cembalo, Gitarre, Theorbe, Laute). Schöne Beispiele gibt es hier von Georg Philipp Telemann.
Das Wesen der Barockmusik ist „polyphon“, das heißt „vielstimmig“ und
jede dieser vielen Stimmen ist gleichberechtigt. Demokratische Musik???
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