Medizin Aktueller Stand der Sonographie von Leber und Milz

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Nr. 2 • Februar 2007
Medizin
Sonographie in der Gastroenterologie – Teil 2
Aktueller Stand der
Sonographie von Leber
und Milz
In der letzten Ausgabe von BDI aktuell haben PD Dr. Dieter Nürnberg, Dr. André Ignee und
Prof. Dr. Christoph F. Dietrich bereits über die Bedeutung der Sonographie bei diffusen Lebererkrankungen berichtet. Der zweite Teil des Artikels (der erstmals in der „Zeitschrift für Gastroenterologie“ unter dem Titel „Aktueller Stand der Sonographie in der Gastroenterologie – Leber und
Milz“ erschienen ist) widmet sich nun benignen und malignen umschriebenen Lebererkrankungen.
Hier ist die Sonographie die bildgebende Methode erster Wahl: Die sonographische Charakterisierung
von Leberläsionen ist bei typischen Befunden ausreichend. Durch Ultraschallkontrastmittel ist die
Differenzierungsrate noch höher. Dies kann den unkritischen Einsatz weiterer radiologischer Bildgebung
wie Computertomographie oder Magnetresonanztomographie vermeiden. Bei Zweifeln an der Dignität
bleibt die histologische Sicherung allerdings unabdingbar.
Die Beurteilung der Milz und der versorgenden Gefäße erfolgt regelhaft bei diffusen Leberparenchymschäden unter der Frage einer portalen Hypertension. Fokale Milzläsionen sind insbesondere im
Zusammenhang mit Lymphomerkrankungen (Lymphominfiltrate) und anderen Knochenmarkserkrankungen zu beobachten. Durch die Anwendung der Kontrastmittelsonographie werden auch die
Vaskularisationsstörungen (Infarkte) sichtbar und traumatische Läsionen sind besser diagnostizierbar.
Benigne umschriebene Leberveränderungen
Die Literatur zum Artikel finden Sie im Internet unter
www.BDI.de auf den Seiten von BDI aktuell.
Auftreten registriert. Bei Einwande-
oder ohne Verkalkungen [43], das
rern und Reisenden wird das Krank-
biliäre Zystadenom und seltene
heitsbild allerdings häufiger beobach-
Krankheitsbilder bei immunsuppri-
tet und imponiert zunächst als atypi-
mierten Patienten erwogen werden.
sche Zyste, zeigt dabei eine betonte
Verkalkungen können isoliert und bei
Berandung, Lamellierung und Septen-
allen Formen von Lebererkrankungen
bildung. Es findet sich eine typische
vorkommen und sind meistens
stadienhafte Entwicklung mit Wand-
unspezifisch [44].
unregelmäßigkeiten, Bildung von
Tochterzysten mit Doppelkontur der
Hämangiom
Wand („Zysten-in-der-Zyste”) und
Das typische Hämangiom (70–80 %)
Waben- oder Radspeichenstrukturen.
ist kleiner als 3 cm, rundlich-oval oder
Die WHO-IWGE Classification of
lobuliert, glatt begrenzt, homogen,
Ultrasound Images of Cystic Echino-
stärker echogen als das umgebende
coccosis Cysts teilt ein in die aktiven
(normale) Lebergewebe und zeigt
Stadien CE 1 und 2 sowie die inakti-
farbduplexsonographisch ein oder
ven Stadien CE 4 und 5 mit dem Bild
mehrere zu- und abführende Gefäße
eines soliden Tumors mit Verkalkun-
im Randbereich (korrespondierend zu
gen und eng aufeinanderliegenden
der hämangiomtypischen peripher-
Zystenanteilen, die wie ein Wollknäu-
nodulären Kontrastmittelanreiche-
el imponieren können. In der Thera-
rung). In den Hämangiomen selbst
pie hat sich besonders in den Ent-
sind ohne Einsatz von Kontrastver-
wicklungsländern mit der PAIR
stärkern meist keine Gefäße darzu-
(Perkutane Alkohol-Injektion und
stellen. Bei insbesondere kleinen
Zysten weichen in einem Merkmal
können Beschwerden durch Druck
Re-Aspiration) ein leicht durchführ-
Hämangiomen werden arterioportale
oder mehreren Charakteristika ab.
hervorrufen. Komplikationen sind
bares und effizientes interventionelles
Shunts mit hohem Flussvolumen
Beim Vorliegen der typischen Zysten-
Einblutung und Infektion. Eine ultra-
Verfahren durchgesetzt. Der Erfolg
beobachtet („Shunt-Hämangiom“,
kriterien sind anderweitige Folge-
schallgezielte Punktion mit Katheter-
liegt bei 95 %, die Kombination mit
10–15 %), die auch farbdopplersono-
Zysten gehören mit einer Prävalenz
untersuchungen nicht notwendig.
einlage (5 F) ist die Therapie der
einer oralen Chemotherapie ist obli-
graphisch gefäßreich dargestellt wer-
von 3–5 % zu den häufigen umschrie-
Kleine Zysten werden nicht selten
Wahl. Die Verödung erfolgt mit Alko-
gat. Vor interventionellen Eingriffen
den können [45]. Bei asymptomati-
benen Veränderungen der Leber. Sie
computertomographisch fehlgedeu-
hol (96 %), wobei ein Viertel des
sollte eine ERC(P) zum Ausschluss
schen (gesunden) Patienten und typi-
sind charakterisiert durch typische
tet, lassen sich aber B-Bild-sonogra-
geschätzten Zystenvolumens injiziert
einer biliären Infiltration erfolgen, da
schem B-Bild-sonographischem und
Kriterien: rund, echofrei, glatt
phisch sicher erkennen. Die Farbdu-
wird.
diese eine Kontraindikation lokal
farbduplexsonographischem Befund
begrenzt, Randschatten und distale
plex-Sonographie erlaubt den Aus-
Der Echinococcus cysticus kommt in
ablativer Verfahren darstellt. Differen-
sind keine weiteren Untersuchungen
Schallverstärkung sowie ein betontes
schluss von Gefäßanomalien [42].
Deutschland selten vor, lediglich in
zialdiagnostisch müssen umschriebe-
notwendig. Sonographische Kontroll-
Ein- und Austrittsecho. Atypische
Zysten ab einer Größe von 5–10 cm
Süddeutschland wird endemisches
ne Gallengangserweiterungen mit
untersuchungen nach 3, 6 und 12
Zystische Veränderungen
Monaten wurden bei unklaren Befunden und leerer Anamnese empfohlen.
Atypische (kavernöse) Hämangiome
(20 %) sind häufig größer, lobuliert,
scharf begrenzt und variabel echogen.
Als weitere typische Merkmale dieser
größeren Hämangiome finden sich
umschriebene Thrombosen und Verkalkungen. Als hilfreich haben sich
kontrastverstärkte bildgebende Verfahren erwiesen (Ultraschall, Computertomographie, Magnetresonanztomographie) [45]. Typisch ist der Nachweis zuführender Gefäße im Sinne
eines peripher nodulären Kontrastmittelenhancements mit konsekutivem „Zulaufen“ und „Irisblendenphänomen“. Hämangiome, die innerhalb
von Sekunden „zulaufen“, werden als
Shunt-Hämangiome bezeichnet und
in der Differenzialdiagnose hypervaskularisierter Lebertumoren häufiger
als fokal noduläre Hyperplasien und
manchmal auch als Adenome fehldiagnostiziert, insbesondere bei einer
Größe unter 30 mm.
Fokal noduläre Hyperplasie (FNH)
und hepatozelluläres Adenom (HZA)
Die fokal noduläre Hyperplasie (FNH)
ist eine mutmaßlich von Gefäßmissbildungen ausgehende lokale Reaktionsform aller Leberbestandteile
(Arterien, Sinusoide sowie atypische
[portal-]venöse Gefäße und Gallengänge). Typisch sind die Isoechogenität zum normalen umgebenden
Lebergewebe und die farbduplexsonographische Darstellung der zuführenden zentralen bzw. parazentral
Abb. 1 Darstellung von Leberabszessen. Bei der sicheren Abgrenzung des Abszessareals hat sich die kontrastverstärkte Sonographie als hilfreich erwiesen (a–g).
(exzentrisch) gelegenen Arterie mit
Der Pigtail-Katheter ist ebenfalls dargestellt (h, i).
einer davon ausgehenden intraläsio-
Medizin
nalen Gefäßarchitektur. Ein korres-
Abszess und Hämatom
den werden in Abhängigkeit der per-
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11
Praxistipps
pondierender Narbenstrang mit
Der sekundär biliär, portalvenös oder
sönlichen Neigung und Perfektion
regressiven Veränderungen (Verkal-
selten auch ischämisch entstandene
praktiziert und weiterhin als ähnlich
kungen) findet sich bei zirka 50–70 %.
Leberabszess imponiert im B-Bild
erfolgreich publiziert. Größere
Die Sonographie ist das erste und meist auch das einzige bildgebende Ver-
Zur Diagnosesicherung sind die
sehr variabel und zeigt einen typi-
Abszesse dagegen bedürfen in der
fahren an der Milz. Klinik und Labor sind entscheidend für die Differenzial-
Farbduplex-Sonographie und eine
schen Wandel seiner Morphologie.
Regel einer über Tage gehenden
diagnostik (hepatologisch, hämatologisch oder onkologisch) [80–83, 89–92]
kontrastmittelunterstützte Untersu-
Initial isoechogen zum umgebenden
Spüldrainage mit einem ausreichend
chungstechnik bei typischem Befund
Lebergewebe sind verwirrende
großen Kathetersystem.
Die Sonographie der Leber ...
ausreichend. Differenzialdiagnostisch
schwächer echogene und echoreiche
Auch für das Hämatom ist die Ände-
... ist die erste und wichtigste Bildgebung bei dem Verdacht auf Leber-
muss das Adenom (das keine Pfort-
Bilder auch mit Gaseinschlüssen mög-
rung der Morphologie im Zeitverlauf
erkrankungen.
aderäste enthält) und das nicht so
lich. Phlegmonöse Frühstadien sind
typisch. Initial imponiert es zum Zeit-
seltene Hämangiom mit arterioporto-
unscharf begrenzt und führen zu
punkt der Diagnostik meistens
venösen Shunts abgegrenzt werden.
diagnostischen Schwierigkeiten. Die
schwächer echogen (bei der aktuellen
bei der Abklärung erhöhter Leberwerte,
Im Zweifel sollte die sonographisch
sekundär entzündlichen Umgebungs-
Einblutung allerdings stärker echo-
zur Differenzialdiagnose des Ikterus (Detektion erweiterter Gallenwege),
gezielte Punktion mit histologischer
reaktionen können so ausgeprägt
gen), typisch sind in der Folge
im Monitoring der Komplikationen einer Leberzirrhose (Aszites, portale
Verifizierung erfolgen, auch zur
sein, dass sie histologisch als pseudo-
Mischbilder. Insofern kann es durch-
Hypertension, HCC),
Erkennung einer dem hepatozellu-
tumoröse Veränderungen erscheinen.
aus dem Bild des Abszesses ähneln.
zum Tumorausschluss (allgemeine Tumorsuche und Tumorstaging).
lären Adenom häufig zugrunde lie-
Die kontrastverstärkte Sonographie
Entscheidend in der differenzialdiag-
Der Einsatz von Ultraschallkontrastmitteln ist hilfreich, insbesondere
genden Speicherkrankheit, z. B. bei
erlaubt die sichere Abgrenzung des
nostischen Abgrenzung ist die
bei der Tumordetektion und der Tumordifferenzierung und „spart“
Glykogenosen [46, 47].
Abszesses durch Ausschluss einer
(traumatische) Anamnese. Fieber und
weitere Bildgebung ein.
Das epitheliale Adenom ist seltener
Durchblutung und Darstellung eines
Entzündungsparameter im Labor
Für die Leitung einer diagnostischen oder therapeutischen Intervention
als die FNH. Sektionen zeigen eine
variabel ausgeprägten hyperperfun-
erschweren beim älteren und infizier-
der Leber (Punktion und Drainage) ist die Sonographie unabdingbar.
Prävalenz von weniger als 0,5 % der
dierten Randsaums (Abb. 1).
ten Hämatom die Abgrenzung. Bei
Sie ist das häufigste angewandte Verfahren in der onkologischen
Fälle. Das typische (kleine) hepatozel-
Die Punktion des Amöbenabszesses
Verdacht auf Leberhämatom sollte
Nachsorge.
luläre Adenom < 5 cm ist isoechogen
ergibt eine geruchlose sardellen-
das ganze Abdomen nach freier Flüs-
und enthält keine Gallengänge und
pastenähnliche Flüssigkeit. Candida-
sigkeit abgesucht werden. Gleiches
Pfortaderäste. Es kann in der portal-
abszesse imponieren durch kleine,
gilt für die Milz (Ausschluss Milz-
bei der Größenbeurteilung der Leber (die allerdings auch eine nur
venösen und sinusoidalen Phase nach
disseminierte, schwächer echogene
hämatom) und auch den Thorax
geringe Bedeutung in der klinischen Routine hat),
Applikation eines Echosignalverstär-
Zonen < 1 cm, ähnlich wie sie in der
(abhängig von Art des Traumas).
in der Diagnostik der beginnenden Zirrhose und Differenzialdiagnostik
kers von der FNH abgegrenzt werden
Milz gefunden werden können. Die
Spontane (und schmerzhafte) Einblu-
anderer diffuser Leberparenchymerkrankungen.
[48]. In Abhängigkeit von der Größe
Indikation zur Drainage erfolgt in
tungen finden sich typischerweise bei
zeigt das Adenom regressive Verände-
Abhängigkeit von der Genese, der
der Amyloidose der Leber, aber auch
Die Sonographie der Milz ...
rungen beispielsweise als Folge von
Größe und Anzahl der Abszesse, Prä-
Leberzysten und große Adenome kön-
... ist ebenfalls die erste Bildgebung.
Einblutungen. Große oberflächlich
disposition des Patienten und alterna-
nen spontan einbluten und sympto-
gelegene Adenome sind gefürchtet
tiven medikamentösen Möglichkeiten
matisch werden.
und stellen eine OP-Indikation dar, da
[49]. Kleinere und mittelgroße
sie peritoneal einbluten und letal
Abszesse < 5–7 cm können einmalig
enden können.
oder mehrfach punktiert oder mehr-
Sie ist vorrangig indiziert und sensitiv
Sie ist begrenzt aussagefähig
Sie ist vorrangig indiziert und hochsensitiv bei
der Größenbeurteilung (Frage der Splenomegalie), Verlaufsbeurteilung,
Maligne umschriebene Leberveränderungen
tägig drainiert werden. Beide Metho-
dem Lymphomstaging (Suche nach Infiltraten),
der allgemeinen Abszesssuche und
der Suche nach einer Milzläsion beim stumpfen Bauchtrauma.
Primäre Leberzelltumoren
Der häufigste primäre Lebertumor ist
Eine normal große Milz schließt einen Pfortaderhochdruck nicht aus. Der
das hepatozelluläre Karzinom (HCC),
Einsatz von Signalverstärkern verbessert die Diagnostik von Tumorinfiltra-
dessen Sonomorphologie von vielfäl-
tionen und von Infarkten.
tigen Faktoren (Größe, Differenzierungsgrad, Grunderkrankung, Fettge-
liegt häufig subkapsulär und wächst
übersehen werden, sind dicht am
halt, sekundär regressive Veränderun-
infiltrierend entlang den Gallen-
Ligamentum teres hepatis oder sub-
gen) abhängt und der meistens, aber
wegen, wohingegen der hiläre Typ
phrenisch. Bei der gezielten Suche
nicht immer in einer zirrhotisch
häufiger umschrieben hilusnah impo-
nach Lebermetastasen sollten deshalb
umgebauten Leber auftritt (90 %) [50,
niert. Im B-Bild imponiert das CCC
höher frequente Schallköpfe (7,5 MHz
51]. In einem gewissen Prozentsatz
iso- oder schwächer echogen und ist
oder höher) für die oberflächennahen
(70 %) geht es mit einer Erhöhung des
manchmal nur durch die Aufweitung
Leberanteile eingesetzt werden [10,
α-Fetoproteins (AFP) im Serum ein-
der Gallengänge zu ahnen; auch farb-
54, 55]. Durch die Applikation von
her. Das AFP im Serum hat einen rela-
duplexsonographisch ist das Bild sehr
Echosignalverstärkern kann in der
tiv hohen positiven, aber einen nie-
variabel. Für die manchmal schwieri-
(leberspezifischen) portalvenösen
drigen negativen prädiktiven Wert. Es
ge Diagnose des CCC hat sich die
bzw. sinusoidalen Phase lebereigenes
konnte gezeigt werden, dass bei
echosignalverstärkte Ultraschall-
von leberfremdem Gewebe differen-
Patienten mit zirrhotischem Umbau
technik als hilfreich erwiesen. Meist
ziert werden, da nur benigne Lebertu-
und chronischer Virushepatitis C eine
reichern die Tumoren arteriell schwä-
moren mit portalvenösen/sinusoida-
halbjährliche Sonographie und
cher an und demarkieren sich in der
len Gefäßen auch eine korrespondie-
Bestimmung des AFP im Screening
portalvenösen Zone scharf.
rende Anreicherungskinetik zeigen
effektiv sind [52]. Typisch ist die
Mehrvaskularisation im Vergleich
[54, 56–59]. Dies gilt, soweit keine
Sekundäre Lebertumoren
Leberparenchymveränderungen vor-
zum umgebenden Lebergewebe.
Die sonomorphologische Vielfalt von
liegen. Die Differenzialdiagnose ist
Diese Hypervaskularisation (90 %) ist
Metastasen ist beeindruckend. So fin-
vielfältig und beinhaltet diffuse Leber-
insbesondere in der Tumorperipherie
den sich insbesondere bei neuroendo-
erkrankungen mit Strukturverände-
ausgeprägt, was im B-Bild als Halo
krinen Tumoren, aber auch bei kolo-
rungen der Leber sowie Arealen
erscheinen kann. Zum Zeitpunkt der
rektalen Karzinomen Metastasen, die
unterschiedlicher Verfettungs- und
Erstdiagnose können ein multilokulä-
an Hämangiome erinnern. Ein hypo-
Fibrosegrade bei konsumierenden
res Wachstum (50 %), eine Pfort-
echogener Ring um die Läsion (Halo)
Erkrankungen. Besonders schwierig
aderthrombose (25 %) und eine Infil-
ist typisch, aber nicht beweisend.
ist die Differenzialdiagnose beim
tration in die Lebervenen und die
Bezüglich des positiven und negativen
immunsupprimierten Patienten, da
Vena cava inferior (10 %) beobachtet
prädiktiven Wertes dieses Zeichens
neben entzündlichen Veränderungen,
werden. Das fibrolamelläre hepatozel-
existieren unterschiedliche Mitteilun-
wie mykotischen Abszessen, Hämo-
luläre Karzinom ist eine sehr seltene
gen. In Abhängigkeit von der Größe
phagozytose-Syndromen und anderen
Tumorentität bei jungen Frauen in der
und Therapie (Chemotherapie)
selteneren Entitäten, auch maligne
nichtzirrhotischen Leber. Auch hier
kommt es zu sekundären regressiven
Lymphominfiltrationen ausgeschlos-
sind lediglich in frühen Stadien kurati-
Veränderungen. Winzige oberflächen-
sen werden müssen. Die eventuell
ve Therapiemaßnahmen (Resektion)
nahe Metastasen können mittels
notwendige sonographisch gezielte
möglich [53].
Computertomographie, Magnetreso-
Punktion kann auch kontrastverstärkt
Das cholangiozelluläre Karzinom
nanztomographie, aber auch sonogra-
unter Real-time-Technik durchgeführt
(CCC) kommt als peripherer oder als
phisch übersehen werden. Typische
werden [60].
hilärer Typ vor. Der periphere Typ
Regionen, in welchen Metastasen
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Hodgkin- und Non-Hodgkin-Lymphom-
hat ihre besondere Bedeutung bei der
infiltrate können diffus, aber auch
Therapiekontrolle lokal ablativer Ver-
umschrieben imponieren, typisch sind
fahren [66–71].
eine unscharfe Begrenzung und ver-
Medizin
Diffuse Milzveränderungen
auf. Die definitive Diagnose ist nur
Bei den Milzverletzungen wird die
Die Splenomegalie und Milzinhomo-
histologisch zu stellen, jedoch wird
häufiger schwächer echogene paren-
genitäten haben viele Ursachen und
die Dignität in praxi meist über den
chymatöse von der subkapsulären
sind unspezifisch [77]. Zu bedenken
sonographischen Verlauf gesichert. Im
Hämatombildung mit oder ohne Milz-
größerte perihepatische Lymphkno-
Milz
sind neben vielen anderen Ursachen
Zweifelsfall ist eine Diagnosesiche-
kapselverletzung unterschieden. Ent-
ten. Infiltrate in der Leber werden als
Die Milzgröße wird im Interkostal-
akute und chronische Infektions-
rung über eine sonographisch gezielte
scheidend ist die Klinik. Die Farb-
extranodale Organmanifestationen
schnitt mit dem größten Polabstand
krankheiten, hämatologisch-onkologi-
Punktion oder Splenektomie anzu-
duplex-Sonographie und vor allem
bei 20–28 % der malignen Lymphome
unabhängig zum Hilus gemessen. Die
sche Krankheitsbilder, Speicher- und
streben. Die Milzpunktion wird zwar
kontrastverstärkte Real-time-Techni-
beobachtet (zweithäufigste Organma-
Bestimmung des Querdurchmessers
Stoffwechselerkrankungen sowie die
oft abgelehnt, Komplikationen sind
ken haben sich bei der Differenzialdi-
nifestation). Es kommen aber auch
erfolgt senkrecht dazu im Milzhilus.
portale Hypertension und kardiale
jedoch selten beschrieben und lang-
agnostik als hilfreich erwiesen und
solitäre umschriebene Lymphome vor,
Die Bestimmung der dritten Ebene
Dekompensation. Die vergrößerte
fristig ist die Punktion wesentlich
perisplenische vaskuläre Komplikatio-
die eine Metastase oder einen ande-
(auch im Hilus gemessen) ist zur
Milz bei portaler Hypertension ist
komplikationsärmer als eine operative
nen sind ebenso gut wie in der Com-
ren hypervaskularisierten Tumor vor-
Volumenbestimmung hilfreich, wird
durch Kollateralgefäße im portalvenö-
Klärung mit Organentfernung [79].
putertomographie zu erkennen.
täuschen. Im Zweifel führt erst die
aber selten durchgeführt. Die Milzlän-
sen Stromgebiet identifizierbar.
Aneurysmen der Milzarterien sind
histologische Verifizierung zur Diag-
ge beträgt 10,9 ± 1,4 cm (7,0–14,3 cm),
Die kleine Milz ist häufiger durch
oval oder tubulär. Sie treten insbeson-
nosesicherung. Eine diffuse (granulä-
die Milzbreite 4,0 ± 0,45 cm (3,0–5,1
Konstitution und höheres Lebensalter
dere im Milzhilus auf. Wegweisend ist
re) Infiltration der Leber durch ein
cm) und die Milzdicke 6,8 ± 0,71 cm
bedingt, wird aber auch bei der ein-
die Farbdoppler-Sonographie mit
Non-Hodgkin-Lymphom kann im B-
(5,2–8,2 cm) [72]. Eine Probanden-
heimischen Sprue [78], Sichelzellen-
arteriellen turbulenten Flusssignalen.
Bild besser darstellbar sein als mit
selektionsbias und Untersucherab-
anämie und nach Milzbestrahlung
Milzinfarkte sind relativ häufige
Kontrastmittelgabe.
hängigkeit sind anzunehmen [73–75].
beobachtet.
Zufallsbefunde und imponieren keil-
Bei unauffälliger Anamnese ohne Hin-
Die Milzgröße nimmt mit dem Alter
Imschriebene Milzveränderungen
PD Dr. Dieter Nürnberg,
Dr. André Ignee,
Prof. Dr. Christoph F. Dietrich
förmig, echoarm und sind farbduplex-
PD Dr. Dieter Nürnberg ist
weis auf eine maligne Grunderkran-
ab. Milzformvarianten sind häufig
sonographisch nicht durchblutet. Die
Chefarzt der Medizinischen Kli-
kung kann bei einem typischen sono-
und vielfältig. Das Echomuster der
Umschriebene Milzveränderungen
Kontrastmittelsonographie lässt die
nik B der Neuruppiner Kliniken.
graphischen Befund auf weitere diag-
normalen Milz ähnelt dem der Leber,
werden viel seltener als in der Leber
Infarkte und deren Ausdehnung
Prof. Dr. Christoph F. Dietrich
nostische Maßnahmen verzichtet wer-
ist aber etwas stärker echogen. Die
beobachtet, umfassen aber ein ähnli-
wesentlich besser erkennen [65, 80–
den. Bei atypischen Befunden oder
Architektur der Milz wird durch den
ches ätiologisches Spektrum, auch
84]. Sie heilen meist folgenlos oder
leitet die Abteilung Innere Medi-
maligner Grunderkrankung sollte die
Verlauf der Arterien und Venen
wenn es Unterschiede gibt. Dysonto-
auch als Narbe aus. Selten werden
ultraschallgezielte Punktion und histo-
geprägt.
genetische Zysten zeigen die typi-
Komplikationen beobachtet (Blutung,
logische Untersuchung nach einer
Nebenmilzen sind häufig und werden
schen Zystenkriterien. Milzverkalkun-
Pseudoaneurysma). Lymphome kom-
kontrastverstärkten bildgebenden
in Autopsiestudien mit 20 % angege-
gen werden nach Infektionen, Abszes-
men insbesondere als indolente Non-
Technik erfolgen. Der unkritische und
ben, multipel werden sie bei bis zu
sen und Blutungen beobachtet. Die
Hodgkin-Lymphome diffus oder klein-
konsekutive Einsatz aller bildgebender
5 % detektiert. In der routinemäßig
häufigsten benignen Tumoren der
nodulär vor oder imponieren durch
Der erste Teil des Artikels über
Verfahren sollte vermieden werden. Im
durchgeführten Sonographie werden
Milz sind die meist echogenen kapil-
aggressives Wachstum, umschrieben
den aktuellen Stand der Sono-
onkologischen Metastasenstaging kann
sie etwas seltener beobachtet; Neben-
lären und kavernösen Hämangiome.
als variabel große echoarme Tumor-
graphie bei benignen und
die kontrastverstärkte Sonographie
milzen fanden sich bei 11/80 gesun-
Differenzialdiagnostisch sind Spleno-
massen. Lymphominfiltrate stellen die
malignen umschriebenen
(vorrangig) eingesetzt werden [54, 59,
den Probanden (14 %) [72]. Sie sind
me, andere mesenchymale und weite-
häufigsten umschriebenen malignen
Erkrankungen der Leber sowie
61–65]. Zu bedenken ist allerdings,
rund oder oval und gut abgrenzbar
re seltene Tumorentitäten abzugren-
Läsionen in der Milz dar [85–88].
zur Sonographie der Milz ist in
dass die abdominellen Lymphknoten-
[76]. Typisch sind die Isoechogenität
zen, aber auch Metastasen. Klinisch
Milzabszesse imponieren ähnlich wie
stationen sonographisch nicht voll-
zur Milz und ein Gefäßstiel. Differen-
bedeutsame isolierte Milzmetastasen
bei der Leber beschrieben. Es werden
ständig einzusehen sind, das gilt ins-
zialdiagnostisch sind Lymphknoten,
sind eine Rarität und treten, ähnlich
Makro- von Mikroabszessen unter-
besondere für das Rektumkarzinom.
Nebennierentumoren und Pankreas-
wie Nierenmetastasen, insbesondere
schieden, Letztere insbesondere bei
Die kontrastverstärkte Sonographie
schwanzprozesse abzugrenzen.
in fortgeschrittenen Tumorstadien
immunsupprimierten Patienten im
ohne klinisch relevante Konsequenzen
Rahmen einer Pilzinfektion.
Der Artikel ist erstmals erschienen in
Z Gastroenterol 2006; 44: 991- 1000.
Alle Rechte vorbehalten.
Neu eingeführt wurde unter C79.3
Die F80.2 rezeptive Sprachstörung
der Zusatz „Meningeosis bei Neopla-
wird weiter differenziert in F80.20
sien des lymphatischen, blutbildenden
auditive Verarbeitungs- und Wahrneh-
und verwandten Gewebes“. Analog der
mungsstörung (AVWS) und F80.28
DKR 0215f kann jetzt zusätzlich zu
sonstige rezeptive Sprachstörung. Die
C79.5 neu die C79.3 bei Lymphomen
auditive Verarbeitungs- und Wahr-
verschlüsselt werden. Damit kann
nehmungsstörung wurde neu aufge-
der zusätzliche Behandlungsaufwand
nommen, um den sich daraus erge-
besser dargestellt werden.
benden Behandlungsaufwand besser
DRG- System – Teil 2
Was gibt es Neues
im Jahr 2007?
Der zweite Teil des Artikels zum DRG-System berichtet über die Neuerungen im ICD-10-GM sowie im
OPS-Katalog. Der ICD-10-GM bietet für Internisten wenige wesentliche Änderungen. Diese resultieren
überwiegend aus der Notwendigkeit, den ICD-10-GM an den Behandlungsmehraufwand anzupassen. Im
OPS-Katalog gab es hingegen für das Jahr 2007 einige relevante Umstrukturierungen und Neuaufnahmen.
zin 2 des Caritas Krankenhauses
Bad Mergentheim, an der auch
Dr. André Ignee tätig ist.
der BDI aktuell 1/2007 erschienen.
darstellen zu können.
Kapitel III
Unter F82.- und F84.- wurde ebenUnter D75.1 wurde der Zusatz
falls der Begriff der Intelligenzminde-
„Erythrozytose ohne nähere Angaben“
rung gegen den der Intelligenzstö-
eingefügt.
rung ausgetauscht.
Kapitel V
Kapitel VI
Neuerungen im ICD- 10- GM
Unter B34.2 Infektion durch Koronar-
Zusatz „maligner Perikarderguss“ ent-
Kapitel I
viren, nicht näher bezeichnet wurde
fernt.
das Exklusivum schweres akutes
Analog der DKR D012f wird neu der
Unter A31.- wurde der Schlüssel A31.8
respiratorisches Syndrom (SARS)
maligne Pleuraerguss mit dem Kode
Unter F62.80 wird analog dem Kode
Unter G11.- hereditäre Ataxie wurde
sonstige Infektionen durch Mykobakte-
(U04.9) eingefügt.
J91* Pleuraerguss bei andernorts klas-
F62.8.- die Persönlichkeitsänderung
im Exklusivum statt Zerebralparese
sifizierten Krankheiten, für den sich
bei chronischem Schmerzsyndrom
die infantile Zerebralparese einge-
kein Hinweis auf einen entsprechen-
als „andauernd“ angepasst.
fügt.
rien ergänzt durch A31.80 disseminierte atypische Mykobakteriose und
Kapitel II
den Kreuz-Kode findet, mit einer
A31.88 sonstige Infektionen durch
Mykobakterien. Grund für die Ände-
Unter C78.2 sekundäre bösartige Neu-
Schlüsselnummer, die die Ätiologie
In der Einleitung zu den genannten
Die Schlüssel unter G30.- Alzheimer-
rung war die Notwendigkeit der Dar-
bildung der Pleura wurde der Zusatz
des Pleuraergusses darstellt, kodiert.
Kodes wurde der Begriff der Intelli-
Krankheit wurden in die Kreuz-Stern-
stellung des sich daraus ergebenden
„maligner Pleuraerguss ohne nähere
Diese Schlüsselnummer wird dann
genzminderung gegen den der Intel-
Symptomatik aufgenommen, d.h. mit
Behandlungsmehraufwandes. Unter
Angaben“ gestrichen, unter C78.6
mit einem Kreuz gekennzeichnet.
ligenzstörung ausgetauscht. Der
einem Kreuz gekennzeichnet.
A31.80 wurde der Hinweis aufgenom-
sekundäre bösartige Neubildung des
Die Streichung der genannten Schlüs-
Begriff Intelligenzminderung bleibt
men, dass der Erreger in mindestens
Retroperitoneums und des Perito-
selnummern beruhte darauf, dass in
unverändert stehen bei den Kodes
Unter G47.1 wurde der Begriff Hyper-
einem sterilen Kompartiment nach-
neums wurde der Zusatz „Aszites
der Vergangenheit verschiedene Fall-
F70.- bis F79.-.
somnie durch idiopathisch ergänzt,
weisbar ist.
durch bösartige Neubildung ohne
konstellationen zu Schwierigkeiten
nähere Angaben“ gestrichen. Analog
bei der Abbildung der Fälle im DRG-
Unter F80.- wird der Begriff der Intel-
und zentrale Schlafapnoe gestrichen,
Unter A92.3 wurde neu eingeführt
wurde unter C79.83 sekundäre bös-
System führten.
ligenzminderung gegen den der
stattdessen wurde der Schlüssel wei-
der Begriff „West-Nil-Virusinfektion“.
artige Neubildung des Perikards der
Intelligenzstörung ausgetauscht.
ter differenziert mit G47.30 zentrales
unter G47.3 die Zusätze obstruktive
Medizin
13
Schlafapnoe-Syndrom, G47.31 obstruk-
bundene hyperaktive Blase oder
tives Schlafapnoe-Syndrom, G47.32
Detrusorüberaktivität angegeben
schlafbezogenes Hyperventilations-
werden soll, eine zusätzliche Schlüs-
Im Kapitel XXII wurde unter U04.-!
Syndrom, G47.38 sonstige Schlafapnoe
selnummer (N32.8) zu benutzen ist.
schweres akutes respiratorisches Syn-
Unter dem Kode 1-27 wurde neu der
Kodes eingeführt, um eine Bypassan-
drom (SARS) der Hinweis wie auch
Schlüssel 1-279.a Koronarangiographie
zahl größer drei verschlüsseln zu
die Schlüsselnummern U04.0! bis
mit intrakoronarer Druckmessung auf-
können.
einschließlich U04.8! gestrichen. Das
genommen und im Kapitel 3 bildge-
und G47.39 Schlafapnoe, nicht näher
bezeichnet. Mit dieser Differenzierung
Kapitel XVIII
kann der unterschiedliche Behand-
Kapitel XXII
Nr. 2 • Februar 2007
Kapitel 1
Unter 5-362 Anlegen eines aortokoro-
Diagnostische Maßnahmen
naren Bypass durch minimal invasive
Technik werden weiter differenzierte
lungsaufwand besser abgebildet wer-
Der Kode R19.5 sonstige Stuhlverände-
schwere akute respiratorische Syn-
bende Diagnostik unter 3-05 Endoso-
Im Abschnitt Rhythmuschirurgie und
den.
rungen wird um den Begriff des
drom, nicht näher bezeichnet wurde
nographie gestrichen. Bei den Funk-
andere Operationen an Herz und
okkulten Blutes im Stuhl erweitert.
vom obligat anzuwendenden Sekun-
tionsuntersuchungen des Verdauungs-
Perikard wurde unter 5-371 der nicht
därschlüssel (Ausrufezeichenkode) in
traktes wurde neu die Dünndarmma-
amtliche Katalog in amtliche Kodes
Der Kode R29.6 Sturzneigung, andern-
einen Primärschlüssel, kodierbar mit
nometrie (1-318) hinzugefügt.
übergeführt und der Abschnitt
Unter I12.- und I13.- hypertensive
orts nicht klassifiziert wird durch die
U04.9, umgewandelt.
Herz- bzw./und Nierenkrankheit
Zusätze Sturzneigung aufgrund sonsti-
Zur Klarstellung erfolgte die Hinzu-
Tachyarrhythmie neu strukturiert.
wurde in den Hinweisen die N08.-*
ger unklarer Krankheitszustände und
Analog dem Schlüssel U99.-! nicht
nahme des Inklusivums Stanzbiopsie
Im Abschnitt Inzision, Exzision und
glomeruläre Krankheiten bei andern-
Sturzneigung älterer Menschen
belegte Schlüsselnummern für ein
unter 1-424 Biopsie ohne Inzision am
Verschluss von Blutgefäßen wurde
orts klassifizierten Krankheiten gestri-
ergänzt.
schnelles Reagieren auf aktuelle Anfor-
Knochenmark.
neu unter 5-385 als Behandlungs-
Kapitel IX
chen und kann somit nicht mehr zu
chirurgische ablative Maßnahmen bei
derungen wurde neu der Kode U05.-!
verfahren die lokale Lasertherapie
nicht belegte Schlüsselnummern für
Die Biopsieverfahren der Lunge mit
ein schnelles Reagieren auf aktuelle
Steuerung durch bildgebende Verfah-
Im Kapitel XIX wird der Kode T08.-
epidemiologische Phänomene geschaf-
ren wurden unter 1-432.0 weiter dif-
Im Abschnitt andere Operationen an
Die atherosklerotische Herzkrankheit
Fraktur der Wirbelsäule nicht näher
fen. Diese Schlüsselnummern dürfen
ferenziert.
Blutgefäßen (5-39) wird unter 5-399.9
mit stenosierten Stents kann jetzt neu
bezeichnet weiter differenziert, eben-
nur über das DIMDI mit Inhalten
mit I25.16 verschlüsselt werden. Auch
so können jetzt Verbrennungen oder
belegt werden, eine Anwendung für
Der nicht amtliche Katalog wurde
Hinweis angeführt, dass die Anwen-
hier liegt der Grund für die weitere
Verätzungen der äußeren Körper-
andere Zwecke ist nicht erlaubt. Das
unter 1-71 pneumologische Funktions-
dung eines Nahtsystems bei diagnos-
Differenzierung in der Möglichkeit
oberfläche, Lokalisation bezeichnet
DIMDI wird den Anwendungszeit-
untersuchungen durch den
tischem oder interventionellem Ein-
der Abbildung eines erhöhten
(T20-T25) weiter differenziert wer-
raum bei Bedarf bekannt geben.
6-Minuten-Gehtest nach Guyatt
satz eines Katheters gesondert zu
Behandlungsaufwandes.
den. Grund für die Differenzierung
ergänzt, ebenso der nicht amtliche
kodieren ist. Analog wird der Hinweis
den Kodes aus I12.- bzw. I13.- ver-
Kapitel XIX
schlüsselt werden.
(5-385.a) aufgenommen.
Anwendung eines Nahtsystems der
des 2. Grades in Grad 2a und b liegt
Unter U61.-! Anzahl der T-Helferzellen
Katalog unter 1-77 geriatrische Funk-
auch unter 5-399.a Verschluss eines
Unter I41.1* wurde die Möglichkeit
ebenfalls in der Möglichkeit der
bei HIV-Krankheit wird darauf hinge-
tionsuntersuchung durch das Sturzri-
Stichkanals mit Kollagen eingefügt.
der Differenzierung der Ätiologie
Erfassung des unterschiedlichen
wiesen, dass bei der Einteilung nach
sikoassessment und Sturzevaluation.
durch J09* Vogelgrippevirus nachge-
Behandlungsaufwandes.
der Anzahl der T-Helferzellen pro
wiesen bzw. J10.8+ sonstiges Virus
Die Kodes 5-406 regionale Lymph-
Mikroliter Blut hier der niedrigste, je
Die komplexe Diagnostik (1-94)
adenektomie bzw. 5-407 radikale
nachgewiesen erweitert.
Unter T86.0.- wird der Verweis auf
gemessene Wert (Nadir) heranzuzie-
wurde durch Kodes für die komplexe
systematische Lymphadenektomie mit
Unter I61.- kann als Ursache der
die Grundlage der Einteilung der
hen ist.
Diagnostik bei Leukämien bei
Hinweisen, Inklusiva und Exklusiva
intrazerebralen Blutung neu angege-
Stadien und Grade der akuten Graft-
Erwachsenen mit und ohne HLA-
sowie weiteren Differenzierungsmög-
ben werden die I67.0 Dissektion zere-
versus-host-Krankheit, der Meeting-
Neuerungen im OPS- Katalog
Typisierung ergänzt.
lichkeiten nach der Lokalisation wer-
braler Arterien und nicht mehr die
report der Konsensuskonferenz, aktu-
I67.2 zerebrale Atherosklerose. Die
alisiert.
Zur Anpassung des OPS-Kataloges
Unter 1-99 andere diagnostische Maß-
2007 wurden insgesamt 240 Vor-
nahmen findet sich neu der Kode
Unter 5-408.2 Drainage einer Lympho-
schläge eingereicht und bearbeitet
1-999.0 Anwendung eines bronchopul-
zele sind neu die OP-Techniken zu
verschlüsseln.
I67.1 zerebrales Aneurysma und zerebrale arteriovenöse Fistel bleibt unver-
Kapitel XXI
ändert kodierbar.
den vollständig neu eingefügt.
sowie 47 Anträge aus dem NUB-Ver-
monalen elektromagnetischen Naviga-
Im Kapitel XXI wurde unter Z45.8-
fahren. Ein Teil dieser Vorschläge
tionssystems mit dem Hinweis, dass
Unter I72.- wurde im Inklusivum der
ein neuer Schlüssel eingeführt, um
wurde in den nicht amtlichen Katalog
diese Position ausschließlich zur
In den Abschnitten lokale Exzision
Begriff „falsum“ gegen „spurium“
den sich daraus ergebenden Behand-
eingearbeitet, um das Kalkulations-
Kodierung von Zusatzinformationen
und Destruktion von erkranktem
ausgetauscht.
lungsaufwand besser darstellen zu
verfahren durch die Möglichkeit zur
zu diagnostischen Maßnahmen zu
Gewebe des Ösophagus (5-422) bzw.
können: Z45.85 Anpassung und Hand-
differenzierten Prozedurenverschlüs-
benutzen ist, sofern sie nicht schon
des Magens (5-433) bzw. des Dünn-
habung eines Trachealstents. Im glei-
selung weiter zu verbessern.
im Kode selbst enthalten ist, die Ver-
darmes (5-451) bzw. des Dickdarmes
wendung erfolgt nur im Sinne einer
(5-452) wurden die Verfahren nach
Zusatzkodierung.
Anzahl bzw. Art gegliedert ein-
Kapitel X
chen Kapitel wurde unter Z75.- ProUnter J09 wurde das Inklusivum Grip-
bleme mit Bezug auf medizinische
Aus dem nicht amtlichen Erweite-
pe durch Influenzaviren, die normaler-
Betreuungsmöglichkeiten oder andere
rungskatalog wurden neu 2007 in
weise nur Vögel infizieren und, weni-
Gesundheitsversorgung die erfolgte
den amtlichen OPS Katalog folgende
Kapitel 5
amtlichen Katalog in den amtlichen
ger häufig, sonstige Tiere eingefügt.
Registrierung zur Herz- bzw. Herz-
Schlüssel übernommen:
Operationen
Katalog übernommen bzw. dafür
schließlich Inklusiva aus dem nicht-
Lungen- bzw. Lungen-Transplantation
1-930.0-4 Infektiologisches Monitoring
Unter J39.8 wurde eine weitere Diffe-
herausgenommen und unter dem
5-339.50-54 Implantation und Wech-
Im Abschnitt 5-31andere Larynxope-
neue Kodes gebildet.
renzierung in J39.80 erworbene Steno-
neu geschaffenen Kode U55 erfolgte
sel eines endobronchialen Klappen-
rationen und Operationen an der Tra-
Der Kode 5-449.5 Umstechung eines
se der Trachea und in J89.88 sonstige
Registrierung zur Organtransplanta-
systems, endoskopisch
chea wird der Kode 5-319.b endosko-
Ulcus ventriculi wird durch die Über-
näher bezeichnete Krankheiten der
tion (Kapitel XXII) nach Dringlich-
5-422.20-2x Lokale und endoskopische
pische Injektion in die Trachea (inklu-
nähung ergänzt.
oberen Atemwege durchgeführt. Auch
keitsstufen differenziert dargestellt.
Exzision von erkranktem Gewebe des
sive Injektion von Fibrinkleber)
hier soll der unterschiedliche thera-
Unter Z75.- ist weiterhin die Regis-
Ösophagus
ergänzt.
peutische Aufwand adäquat erfasst
trierung zur Leber-, Nieren-, Nieren-
5-433.20-2x Lokale endoskopische
werden können.
Pankreas-, Pankreas-, Dünndarm-,
Exzision von erkranktem Gewebe des
Der bis jetzt nicht amtliche Kode
kolektomie (5-456) wird durch den
sonstigen Organe-, nicht näher
Magens
5-319.8 Einlegen eines endobronchia-
Hinweis ergänzt, dass die aus opera-
Unter J95.8 wurde mit J95.81 Stenose
bezeichneten Organ-Transplantation
5-451.0-7x Einfache lokale endoskopi-
len Klappensystems, endoskopisch
tionstechnischen Gründen erforder-
der Trachea nach medizinischen Maß-
kodierbar.
sche Exzision von erkranktem Gewebe
wird in 5-339.5 umbenannt und wei-
liche Mitresektion einer Ileummanschette im Kode enthalten ist.
Die Hemikolektomie rechts (5-455.4)
bzw. totale Kolektomie und Prokto-
des Dünndarms
ter differenziert dem Abschnitt 5-33
erworbenen bzw. im Exklusivum
Unter Z92.1 findet sich neu das
5-452.20-2x Lokale endoskopische
andere Operationen an Lunge und
genannten Stenosen geschaffen wer-
Exklusivum Blutung bei Dauertherapie
Exzision von erkranktem Gewebe des
Bronchus zugeführt.
den.
mit Antikoagulanzien (D68.3) zur
Dickdarmes
Klarstellung der unterschiedlichen
8-83a.0-y Minimal-invasive Behand-
In Übereinstimmung der DKR 0908f
nung von Nachbarorganen, auf die
Kodierung der komplikationslosen
lungsverfahren an der Wirbelsäule
„Zusätzliche Prozeduren im
gesonderte Kodierung einer regiona-
Dauertherapie mit Antikoagulanzien
(zur Schmerztherapie)
Zusammenhang mit Herzoperatio-
len bzw. radikalen Lymphadenekto-
nen“ werden die Kodes unter 5-35
mie wird hingewiesen.
nahmen eine Abgrenzung zu den
Kapitel XI
Unter K22.1 wurde die ulzerative Öso-
gegenüber der Blutung bei Dauer-
phagitis neu eingefügt, unter K92.1
therapie.
Kapitel XIV
erweiterte Kolonresektion mit Entfer-
Im Rahmen der Darstellung der
bzw. 5-36 Operationen an Klappen
Änderungen im OPS 2007 im Ver-
und Septen des Herzens und herznahe
Bei den endoskopischen Operationen
Unter Z96.8- wurde zur Erfassung des
gleich zum Jahr 2006 wird nur auf
Gefäße bzw. an den Koronargefäßen
an den Gallengängen kann unter dem
Behandlungsmehraufwandes neu der
die für den Fachbereich Innere Medi-
mit dem Hinweis versehen, dass bei
Kode 5-513.4 Destruktion neu die Art
Schlüssel Z96.81 Vorhandensein eines
zin „interessanten“ OPS-Schlüssel
Einsatz der Herz-Lungen-Maschine in
des Eingriffes verschlüsselt werden.
Trachealstents eingeführt.
eingegangen.
tiefer Hypothermie der Kode 8-851.2
das Exklusivum okkultes Blut im Stuhl
(R19.5).
Der Kode 5-458 wird umbenannt in
Unter N39.3 bzw. N39.4 wird neu da-
zusätzlich anzugeben ist. Analog gilt
Für die Pankreassegmentresektion und
rauf hingewiesen, dass, falls eine mit
dies für die Kodes 5-374 bzw. 5-375.
die parietale Peritonekomie wurden
Stress- oder Harninkontinenz ver-
14
Nr. 2 • Februar 2007
Medizin
neue Kodes eingeführt (5-524.4 bzw.
Der Kode 8-546 hypertherme intrape-
Unter 8-835 ablative Maßnahmen bei
Unter 8-853 Hämofiltration wurden
destmerkmale. Die von 2006 stam-
5-543.4).
ritoneale Chemotherapie (HIPEC)
Tachyarrhythmie wird neu der Hin-
ebenso wie unter 8-854 Hämodialyse
mende 24-Stunden-Arztpräsenz
wurde neu eingefügt.
weis eingefügt, dass eine durchge-
und 8-855 Hämodiafiltration die
unter Leitung eines in der Schlagan-
führte kathetergestützte elektro-
Kodes für die intermittierende und
fallbehandlung erfahrenen Facharztes
Im Abschnitt Operationen an der
Harnblase wurde neu der Kode
Die personellen Voraussetzungen,
physiologische Untersuchung des
für die kontinuierliche venovenöse
für Neurologie wurde wesentlich
5-572.5 operative Dilatation eines
festgelegt in den Mindestmerkmalen
Herzens gesondert zu kodieren ist.
pumpengetriebene Form gestrichen.
moderater formuliert und an die Rea-
Zystostomiekanals mit Anlegen eines
der OPS-Schlüssel 8-550 geriatrische
Der Absatz 8-835.7 epikardiale Abla-
Neu wurde bei allen drei Kodes die
lität der Krankenhaussituation ange-
dicklumigen suprapubischen Katheters
frührehabilitative Komplexbehandlung
tion wurde einschließlich dem nicht-
Möglichkeit der differenzierten Ver-
passt.
eingeführt, die Injektionsbehandlung
bzw. 8-552 neurologisch-neurochirur-
amtlichen Katalog gestrichen.
schlüsselung nach Art (intermittie-
mit Botulinumtoxin der Injektionsbe-
gische Frührehabilitation wurden
rend/verlängernd intermittierend/
Unter 8-988 wurde die spezielle Kom-
handlung 5-579.6 zugeordnet, die
modifiziert. Im Bereich der Geriatrie
Unter 8-836 perkutan-transluminale
kontinuierlich, venovenös, pumpen-
plexbehandlung der Hand ebenfalls
paraurethrale Injektionsbehandlung
ist entweder die Zusatzweiterbildung
Gefäßintervention erfolgten ebenso
getrieben), Dauer und Art der Anti-
mit umfangreichen Hinweisen bzw.
5-596.0 weiter differenziert, ebenso
oder jetzt neu die Schwerpunkt-
wie unter 8-837 perkutan-translumi-
koagulation eingeführt. Unter 8-853
dargestellten Mindestmerkmale ein-
die transvaginale Suspensionsopera-
bezeichnung im Bereich klinische
nale Gefäßintervention an Herz- und
bzw. 8-855 bleibt die kontinuierliche
geführt, weiter differenzierbar nach
tion mit alloplastischem Material (5-
Geriatrie erforderlich. Im Bereich der
Koronargefäßen, 8-838 perkutan-
arteriovenöse Form der Hämofiltra-
Dauer der Behandlung. Neu auch der
593.2) und die adjustierbare Konti-
neurologisch-neurochirurgischen
transluminale Gefäßintervention an
tion bzw. Hämodiafiltration im
Kode 8-989 chirurgische Komplexbe-
nenztherapie mit 5-596.7 neu einge-
Frührehabilitation wird besonders
Gefäßen des Lungen-Kreislaufes,
ursprünglichen Schlüssel erhalten,
handlung bei schweren Infektionen
führt.
geschultes Pflegepersonal auf dem
8-839 andere therapeutische Kathete-
jetzt aber neu statt nach Tagen nach
mit differenzierten Hinweisen und
Gebiet der neurologisch-neurochirur-
risierung und Kanüleneinlage in Herz-
Stunden differenziert. Die Peritoneal-
Mindestmerkmalen, aufgliederbar
gischen Frührehabilitation gefordert.
und Blutgefäße umfangreiche Ände-
dialyse (8-857) und Dialyseverfahren
nach Behandlungsdauer.
rungen mit Einfügung von Hinweisen
wegen mangelnder Funktionsaufnahme
Unter 8-98b findet sich neu die ande-
Der Kode 8-552 neurologisch-neuro-
bzw. von Hinzufügung von weiter
und Versagen eines Nierentransplanta-
re neurologische Komplexbehandlung
chirurgische Frührehabilitation sowie
differenzierten Kodes. Unter den
tes (8-85a) werden ebenfalls neu
des akuten Schlaganfalls mit umfang-
Die 2006 unter 8-012 Applikation von
der Kode 8-559 fachübergreifende und
genannten Kodes kann jetzt neu die
nicht nach Tagen sondern nach Stun-
reichen Hinweisen zu den Mindest-
Medikamenten Liste 1 aufgeführten
andere Frührehabilitation wird neu
Art der Stents bzw. deren Anzahl ver-
den verschlüsselt.
merkmalen und der Differenzie-
Medikamente wurden neu komplett
mit dem Hinweis versehen, dass eine
schlüsselt werden, wie auch die unter
alphanumerisch aufgelistet und die
gleichzeitige (dauernde oder inter-
8-83b neu formulierten Zusatzinfor-
Neu eingefügt wurde unter 8-86 die
Mengenangaben neu gesplittet bzw.
mittierende) akutmedizinische Diag-
mationen zu Materialien (Art der
autogene Stammzelltherapie und
erweitert und an die Dosierungen für
nostik bzw. Behandlung gesondert zu
medikamentenfreisetzenden Stents,
lokale Therapie mit Blutbestandteilen
Unter dem Schlüssel 9-401 psycho-
Kinder und Jugendliche unter 15 Jah-
kodieren ist.
der Partikel bzw. Flüssigkeiten,
und Hepatozyten, differenziert ver-
soziale Intervention kann die sozial-
Metallspiralen zur selektiven Emboli-
schlüsselbar nach der Lokalisation bei
rechtliche Beratung wie auch die
Kapitel 8
Nichtoperative therapeutische Maßnahmen
ren angepasst. Analog gilt dies für die
rungsmöglichkeit nach Behandlungsdauer.
Medikamentenliste unter 8-013 Appli-
Der OPS-Kode 8-553 teilstationäre
sation, die Verwendung eines hydro-
der autogenen Stammzelltherapie
Familien-, Paar- und Erziehungsbera-
kation von Medikamenten Liste 2.
geriatrische frührehabilitative Behand-
dynamischen Thromboektomiesys-
(8-860) bzw. nach der Zellart bei der
tung, die Nachsorgeorganisation, die
lung wird komplett gestrichen und
tems bzw. eines Modellierballons
Entnahmeaufbereitung und Applika-
supportive Therapie und die künstle-
Therapeutisch relevante Medikamen-
im Abschnitt 8-98 sonstige multimo-
bzw. eines ablösbaren Ballons bzw.
tion von Blutbestandteilen zur lokalen
rische Therapie nach der Dauer ver-
te wurden neu unter 8-014 Applika-
dale Komplexbehandlung unter OPS
von Mikrokathetersystemen). Neu
Anwendung (8-861). Der Schlüssel
schlüsselt werden. Der Hinweis
tion von Medikamentenliste 3 einge-
8-98a teilstationäre geriatrische Kom-
eingefügt wurde ein Schlüssel zur
(8-862) allogene Hepatozytentrans-
„Dauer mindestens 120 Minuten“, der
fügt (Posaconazol, Amphotericin-B-
plexbehandlung neu formuliert und
Kodierung der Rotationsthrombekto-
plantation wurde neu eingeführt.
für die einzelnen bereits vorhande-
Lipidkomplex, Palifermin, Carmustin,
durch neu eingeführte Kodes nach
mie (8-838.d).
Dibotermin, Eptotermin alfa). Unter
Basisbehandlung bzw. umfassende
diesem Kode neu eingeführt wurden
Behandlung, letztere gesplittet nach
ebenfalls die Radioimmuntherapie
und die Enzymersatztherapie bei
lysosomalen Speicherkrankheiten.
nen Schlüssel galt, wurde gestrichen.
Unter 8-92 neurologisches Monitoring
Neu eingefügt und für alle Punkte
Neu eingefügt wurden Kodes für die
erfolgt für das EEG-Monitoring bzw.
gültig der Hinweis, dass bei Durch-
Therapiedauer pro Tag, weiter diffe-
perkutane Implantation oder perkuta-
Monitoring mittels evozierter Poten-
führung mehrerer Beratungen, orga-
renziert. Neu in den Hinweisen ist die
nen Wechsel eines Katheterverweilsys-
ziale bzw. der hirnvenösen Sauerstoff-
nisatorischer und therapeutischer
Forderung nach einer aktuellen
tems in Leberarterie oder Pfortader
sättigung bzw. für das invasive neuro-
Maßnahmen die Zeiten jeweils zu
Durchführung zu Beginn der Behand-
(8-839.5), für die Entfernung eines
logische Monitoring der Hinweis, dass
addieren sind.
Unter 8-12 wurde neu die transanale
lung bzw. Vorhandensein eines
Katheterverweilsystems aus Leber-
dieser Kode nur für intensivmedizini-
Irrigation (8-126) eingefügt.
standardisierten geriatrischen
arterie oder Pfortader (8-839.6) bzw.
sche Patienten anzugeben ist.
Assessments in 4 Bereichen bzw.
perkutane Entfernung eines Antiembo-
Unter 8-13 Manipulation am Harn-
eines sozialen Assessments in
lie-Schirmes (8-839.7) bzw. für den
Umfangreiche Änderungen und
trakt wurde der Kode 8-136 Einlegen,
mindestens 5 Bereichen. Gestrichen
portosystemischen Shunt (TIPSS)
Ergänzungen erfolgten auch im
Wechsel und Entfernung eines Ureter-
wurde die orientierende Teambespre-
(8-839.8). Gestrichen wurden die
Kapitel Komplexbehandlung (8-97 bis
katheters gestrichen, dafür unter
chung unter ärztlicher Leitung unter
Kodes für den Einsatz eines distalen
8-98).
8-137 Einlegen, Wechsel und Entfer-
Mitbeteiligung aller Bereiche. Neu
Embolieprotektionssystems (8-837.r)
nung einer Ureterschiene der Ureter-
eingefügt wurde auch die Schwer-
und perkutanes Anlegen eines porto-
Neu eingefügt wurden die Kodes
katheter ergänzt. Unter 8-14 thera-
punktbezeichnung im Bereich klini-
systemischen Shuntes (8-839.2). Unter
unter 8-97a multimodale intensivme-
peutische Drainage der Pleurahöhle
sche Geriatrie als Alternative zur
8-83c wurden andere perkutane
dizinische Überwachung und Behand-
wurde das Inklusivum Spülung,
Zusatzweiterbildung.
transluminale Gefäßinterventionen
lung bei zerebrovaskulären Vasospas-
Dr. med. Christine Kopf-Schiller,
Dr. med. Martin Zeuner,
Dr. med. Michael Kulzer
wie Einlegen eines Cheatham-Plati-
men mit umfangreichen Hinweisen
Unter 8-810 Transfusion von Plasma
num-Stents oder intraarterielle Spas-
und Differenzierungsmöglichkeiten
und Plasmabestandteilen und gentech-
molyse, auch nach Lokalisation diffe-
nach Dauer der Behandlung. Neu ein-
Der Kode 8-522.9 Linearbeschleuniger,
nisch hergestellten Plasmaproteinen
renziert, erfasst.
gefügt ebenfalls der Kode 8-97b mul-
Dr. Christine Kopf- Schiller ist im
intensitätsmodulierte Radiotherapie
erfolgte neu eine Alterssplittung der
timodale intensivmedizinische Über-
Team für Sonderaufgaben Versor-
wurde unter 8-522 Hochvoltstrahlthe-
Substanzen mit Überführung in neue
Unter dem Schlüssel 8-852 extrakor-
wachung und Behandlung bei neuro-
gungsstrukturen im Beratungs-
rapie neu eingefügt. Im Hinweis
OPS-Schlüssel. Unter 8-812 kann neu
porale Membranoxygenation wurde
muskulären Erkrankungen mit um-
zentrum München- Ost des Medi-
wurde das Zielvolumen in seiner
differenziert nach Art und Menge des
der Kode für die Anwendung einer
fangreichen Hinweisen und ebenfalls
zinischen Dienstes der Kranken-
Definition weiter differenziert.
Medikamentes die Transfusion von
minimalisierten Herz-Lungen-Maschi-
der Möglichkeit zur Differenzierung
versicherung Bayern tätig.
Unter 8-530 Therapie mit offenen
anderen Plasmabestandteilen und
ne (8-852.3) nach der Dauer der
nach Behandlungsdauer. Auch neu
Radionukliden wurden die Möglich-
gentechnisch hergestellten Plasma-
Behandlung differenziert eingefügt.
der Schlüssel 8-97c stationäre
keiten der nuklearmedizinischen
proteinen verschlüsselt werden.
Aus dem Hinweis geht hervor, dass
Behandlung bei erfolgter Aufnahme
der Anschluss der minimalisierten
auf die Warteliste zur Organtransplan-
Unter 8-821 Immunadsorption kann
Herz-Lungen-Maschine zur Oxyge-
tation, anzugeben von Transplanta-
nach Art der Säule weiter differen-
nierung im Kode enthalten ist. Dieser
tionszentren bzw. von Krankenhäu-
ist Oberarzt in der Kardiologie
Unter 8-54 zytostatische Chemothera-
ziert verschlüsselt werden. Unter
Kode ist nur bei der postoperativen
sern, die Kooperationspartner eines
und DRG- Beauftragter im Kran-
pie, Immuntherapie und antiretrovira-
8-825 spezielle Zellaphereseverfahren
Kreislaufunterstützung oder der
Transplantationszentrums sind. Die-
kenhaus München Harlaching.
le Therapie wurden die Erläuterungen
wurde der Kode 8-825.1 Zellapherese
Kreislaufunterstützung kreislaufin-
ser Schlüssel kann ebenfalls weiter
der Kodes 8-542 nicht komplexe Che-
mit Adsorption von Granulozyten,
stabiler Patienten mit der minimali-
differenziert werden nach der Dauer
motherapie wie auch 8-543 mittelgra-
Monozyten und Lymphozyten in einem
sierten Herz-Lungen-Maschine anzu-
der Behandlung bzw. nach der Art
dig komplexe und intensive Blockche-
Polypropylen-Adsorptionsfilter einge-
wenden. Bei der Anwendung zur
des Organs.
motherapie wie auch 8-544 hochgra-
führt.
intraoperativen Herz-Lungenunter-
Zugang durch Minithorakotomie neu
eingefügt.
Therapie differenzierter durch neue
Schlüssel erfasst.
Dr. Martin Zeuner ist Ressortleiter Versorgungsstrukturen des
MDK Bayern, Dr. Michael Kulzer
Der erste Teil des Artikels zum
DRG- System ist in der
dig komplexe und intensive Blockche-
stützung und geforderter zusätzlicher
Unter 8-981 neurologische Komplexbe-
Januarausgabe von BDI aktuell
motherapie aktualisiert und ergänzt.
Kodierung der Herz-Lungen-Maschi-
handlung des akuten Schlaganfalls
erschienen.
ne ist ein Kode aus 8-851 anzugeben.
erfolgte eine Modifizierung der Min-
Medizin
Nr. 2 • Februar 2007
15
Unklar trotz aller Leitlinien
Wann darf man eine
Reanimation abbrechen?
Gerade wurden die Leitlinien zur Durchführung der kardio-pulmonalen Reanimation aktualisiert.
Doch auch diesmal bleibt eine wichtige Frage weitgehend offen: Wann darf man eigentlich eine
erfolglose Reanimation mit gutem Gewissen abbrechen?
Patienten muss man unter Umstän-
lauffunktion des reanimierten Patien-
den länger als eine Stunde reanimie-
ten. Eine Studie belegt, dass das wäh-
ren. Wir wissen heute, dass bei der
rend einer Reanimation gemessene
Lungenembolie durchaus auch nach
CO2 in der Ausatemluft einen guten
solch langen Wiederbelebungszeiten,
Prognoseparameter darstellt. Wenn
zum Beispiel in Kombination mit
nach 30 Minuten Wiederbelebung
einer Lyse, eine echte Überlebens-
immer noch Werte < 10 mmHg
chance besteht“, so Arntz. Auch bei
gemessen werden, war der Versuch
stark unterkühlten Patienten, etwa
frustran. Ein Abbruch ist gerechtfer-
Lawinenopfern, aber auch bei Kindern
tigt (P. D. Levin et al. N Engl J Med
(„Sturz in kaltes Wasser“), sind lange
1997; 337: 1694–1695).
Reanimationsversuche zwingend.
Wer aber ohne CO2-Messung reani-
Ein Aspekt, der nicht nur Berufsanfän-
siert, aber dies nur retrospektiv. Aus-
erfolg berechtigen im Allgemeinen
Allerdings gibt es zu diesen Situatio-
miert, der kann sich an folgende
ger verunsichert. Auch erfahrene Not-
sagekräftige, prospektive Studien
ebenfalls zum Abbruch des Reanima-
nen praktisch keine größeren Stu-
Faustformel halten: „Ein Kreislaufstill-
fallmediziner wie der Berliner Notarzt
müssen aber, schon aus ethischen
tionsversuchs (L. J. Morrison. N Engl J
diendaten. Der Notarzt ist hier beim
stand unklarer Dauer, das Vorliegen
Prof. Dr. med. Hans-Richard Arntz
Gründen, unterbleiben.
Med 2006; 355: 478–487).
Abbruch einfach auf seine klinische
einer Asystolie, eine pulslose elektri-
kommen ins Schlingern, wenn es um
Einige wichtige Hinweise ergaben
Arntz sieht die Problematik ähnlich,
Erfahrung angewiesen.
sche Aktivität des Herzens und das
diese schein-
sich allerdings trotzdem. So fanden
warnt aber vor zu schematischen
Einige wenige objektive Abbruchpara-
fehlende Ansprechen auf die Reani-
bar simple
amerikanische Notärzte (C. Walraven
Handlungsweisen. „Jeden Patienten,
meter stehen auf der Intensivstation
mationsversuche stellen im Grunde
Frage geht.
et al. JAMA 2001; 285: 1602–1606) bei
den man mit Kammerflimmern oder
zur Verfügung. Hier sind meist eine
schon ein primäres Abbruchkriterium
Der Grund:
der Analyse von 2181 Reanimations-
-flattern vorfindet, sollte man so
zentral-venöse und eine arterielle
für die Reanimation dar. In den neuen
Es gibt ein-
versuchen heraus, dass eine Wieder-
lange reanimieren, bis man im EKG
Druckmessung vorhanden. Ist die
Richtlinien wird, meines Erachtens
fach zu wenig
belebung Erwachsener nur dann
eine sichere Null-Linie sieht. Bei
Druckdifferenz zwischen arteriellem
auch vernünftigerweise, festgehalten,
empirisch
gelingt, wenn folgende drei Bedin-
Herzinfarkt-Patienten besteht näm-
Druck und zentralem Venendruck
dass eine 20-minütige Reanimations-
abgesichertes
gungen erfüllt sind:
lich oft über lange Zeit eine elektri-
(entsprechend dem koronaren Perfu-
dauer bei fortbestehender Asystolie
Datenmateri-
1. Das Kollapsereignis muss etwa
sche Instabilität des Herzens. Immer
sionsdruck = Differenz aus Aorten-
den Abbruch der Reanimation recht-
durch Passanten oder Angehörige
wieder kommt es erneut zu Kammer-
druck und Druck im rechten Vorhof)
fertigt,“ so Arntz.
beobachtet worden sein.
flattern oder -flimmern. In einer sol-
< 15 mmHg ist eine Wiederbelebung
Darüber hinaus weiß Arntz aus seiner
chen Situation darf man auch nicht
nicht möglich (N. A. Paradies et al.
langjährigen Praxis, dass es Situatio-
auf die Uhr schauen und einfach nach
JAMA 1991; 265: 1139–1144).
nen gibt, in denen man am besten gar
zehn Minuten abbrechen. Solange
Für die Praxis der Notfallmedizin rele-
nicht erst anfängt. „Wenn wir einen
al. Arntz
Prof. Dr. med. H.- R. Arntz,
Berlin
stellt deshalb
fest, „dass
man im
Grunde genommen nur ein paar Bau-
2. Initial lag Kammerflimmern oder
Kammerflattern vor.
3. Innerhalb der ersten 10 Minuten
ernregeln zum Abbruch einer Reani-
der Herz-Druckmassage konnte
noch Flimmeraktivität besteht, muss
vanter ist die Messung der endexspi-
Patienten in Asystolie vorfinden, der
mation benennen kann. Viele Notärz-
ein Puls wiederhergestellt
weiter reanimiert werden. Die Chance
ratorischen CO2-Konzentration. Diese
Vorgang nicht beobachtet wurde und
te entscheiden sich zum Abbruch des-
werden.
eines halbstündigen Reanimations-
ist ein zuverlässiger Parameter zur
es sich um einen hochbetagten Men-
halb notgedrungen auch eher aus
Wenn eines der Kriterien fehlt, wäre
versuchs sollte jeder haben.“
Beurteilung der Kreislauffunktion.
schen mit Hinweisen auf eine chroni-
dem Bauch heraus.“
nach Meinung der Autoren ein
Es gibt aber auch Situationen in
Solche CO2-Messgeräte sind mittler-
sche Erkrankung handelt, dann star-
Nur zwei größere Untersuchungen
Abbruch der Wiederbelebung schon
denen viel länger reanimiert werden
weile klein und transportabel. Viele
ten wir im Allgemeinen erst gar kei-
haben bisher zu der Frage Stellung
nach zehn Minuten gerechtfertigt.
muss. Bei Patienten mit einer Lungen-
Notarztwagen setzen sie bereits ein.
nen Reanimationsversuch.“
bezogen. Zwar wurden hierbei teil-
Das Fehlen von Augenzeugen, Asysto-
embolie etwa ist eine lange Wieder-
Je geringer die abgeatmete CO2-
weise recht hohe Fallzahlen analy-
lie und kein sofortiger Reanimations-
belebung durchaus sinnvoll. „Solche
Menge, umso schlechter ist die Kreis-
Myokardinfarkt
„Open- Artery- Hypothese“
nicht haltbar?
Dr. med. Horst Gross
Die Artikel zur Reanimation und zur „OpenArtery-Hypothese“ sind erstmals in der
Deutschen Medizinischen Wochenschrift
erschienen (Dtsch Med Wochenschr 2006;
131, 45 bzw. Dtsch Med Wochenschr 2007;
132, 5). Alle Rechte vorbehalten.
Kommentar zur Studie
Patienten, deren okkludierte
a
infarktbezogene Koronararterie
mechanisch wiedereröffnet
wurde, keine besseren Ergebnisse haben als diejenigen mit
persistierendem Verschluss.
Dies widerlegt nach Ansicht von
L. D. Hillis und R. A. Lange die
J. S. Hochman et al. randomisierten in
den primären Endpunkt. Die kumula-
Geschlecht, ethnische Zugehörigkeit,
„Open-Artery“-Hypothese,
der OAT-(„Occluded Artery Trial“)Stu-
tive 4-Jahres-Rate der primären
Zeit zwischen Infarkt und Randomi-
wonach die Reperfusion der
die 2166 stabile Hochrisikopatienten
Ereignisse betrug 17,2% bzw. 15,6%
sierung, infarktrelevante Arterie,
infarktrelevanten Arterie auch
(Ejektionsfraktion < 50% und/oder
(Hazard Ratio [HR] 1,16). Die Rate für
Ejektionsfraktion, Diabetes oder Kil-
Tage, Wochen oder Monate nach
proximaler Verschluss), die 3 bis 28
nichttödliche Reinfarkte (6,9% vs.
lip-Klasse.
dem Infarkt zu Überlebensvortei-
Tage nach einem Infarkt einen angio-
5,0%; HR 1,44) sowie die kombinierte
graphisch nachgewiesenen Ver-
Rate für tödliche und nichttödliche
Fazit
linksventrikuläre Funktion nicht
schluss der relevanten Koronararterie
Reinfarkte (7,0% vs. 5,3%; HR 1,36)
PCI plus Medikamente führen im Ver-
verbessert. Nach Meinung der
hatten, auf eine PCI mit Stenteinlage
war in der PCI-Gruppe tendenziell
gleich zur alleinigen Pharmakothera-
Kommentatoren könnte von
plus optimale medikamentöse Thera-
höher, verfehlte aber das Signifikanz-
pie nicht zu einer Reduzierung der
einer mechanischen Wiederer-
pie oder auf eine alleinige Pharmako-
niveau. Die Raten für Tod jeglicher
Sterblichkeits-, Reinfarkt- oder Herz-
öffnung allenfalls eine kleine
therapie. Primärer Endpunkt war
Ursache (9,1% vs. 9,4%; HR 1,03) und
insuffizienzrate. Es zeigt sich eine
Gruppe von Patienten (10–15%)
eine Kombination aus Tod, Reinfarkt
Herzinsuffizienz NYHA-Klasse IV
Tendenz zu häufigeren Reinfarkten,
profitieren, die nicht mit ß-Blo-
oder Herzinsuffizienz NYHA-Klasse
(4,4% vs. 4,5%, HR 0,98) waren ver-
trotz einer hohen Erfolgsquote der
cker behandelt werden kann.
IV. Die Einzelkomponenten bildeten
gleichbar. Es bestanden keine signifi-
PCI von 87% und einer 1-Jahres-
N Engl J Med 2006; 355: 2475–
sekundäre Endpunkte.
kanten Interaktionen zwischen The-
Offenheitsrate von 83% gegenüber
2477
161 Patienten der PCI- und 140 der
rapieeffekt und verschiedenen Unter-
25% in der Medikamentengruppe, so
Pharmakotherapiegruppe erreichten
gruppenvariablen wie Alter,
die Autoren.
b
len führt, selbst wenn sich die
Renate Ronge
c
Primäre PTCA bei akutem Vorderwandinfarkt
mit proximalem LAD-Verschluss., RAO- Projektion, 7F- Führungskatheter (Judkins- Links 4) (a).
Nach Überwindung der Verschlussstelle mit
einem Führungsdraht und einmaliger Dilatation
mit einem 3,5- mm- /20- mm- Ballon mit 8 Atü
über 5 min vollständige Wiedereröffnung mit
TIMI- 3- Fluss (b) und (c).
Bild: I Krakau, H. Lapp: Das Herzkatheterbuch, 2. Aufl., Georg Thieme Verlag KG 2005
Hochmans Studie zeigt, dass
Ob stabile Hochrisikopatienten, die nach Ablauf des Zeitfensters einen persistierenden Koronararterienverschluss im Infarktgebiet aufweisen, zur Rettung von Myokard zusätzlich zur medikamentösen Therapie eine perkutane Koronarintervention (PCI) erhalten sollten, ist unklar. Befürworter argumentieren mit
Verbesserungen von linksventrikulärer Funktion und elektrischer Stabilität, Gegner mit eingriffsbedingten Komplikationen und Embolierisiken. Nun wurde untersucht ob eine PCI das Risiko für spätere Ereignisse reduzieren kann.
N Engl J Med 2006; 355: 2395–2407
16
Medizin
Nr. 2 • Februar 2007
Pharmakologie
Tablettenteilen – ein
gefährliches Unterfangen
Bild: PhotoDisc
Es ist eine gängige Praxis, Tabletten zu teilen. Viele Ärzte weisen explizit auf diese Möglichkeit hin. Sei es,
um mit einer höheren Wirkstoffmenge pro Tablette dem Patienten Zuzahlungen zu ersparen und das
eigene Budget zu entlasten, sei es um eine individuellere Dosis zu erreichen. Was die Wenigsten wissen:
Dies ist nicht ganz ungefährlich.
Rund ein Viertel aller im ambulanten
damit zurechtkommen und die
mentes gemacht wird“, fordert Hae-
Bereich verschriebenen Tabletten
Tabletten in unterschiedlich große
feli. Zu allem Überfluss gibt es auch
werden von den Patienten geteilt. Zu
Bruchstücke teilen“, erläutert Haefeli.
Tabletten mit einer sogenannten
muss. Eine weitere Möglichkeit sind
spiegel, die eine Therapie sehr beein-
diesem Ergebnis kommt eine Studie,
Schmuckkerbe. Dies sind Rillen auf
Überdosierungen, die teilweise recht
trächtigen können.“ Häufig wird zum
Wenig eindeutige Informationen
eigentlich nicht zum Teilen geeigne-
massiv ausfallen können. Es gibt spe-
Teilen ein Küchenmesser verwendet,
med. Walter E. Haefeli das Problem
Zu entscheiden, ob ein Medikament
ten Tabletten, die nur der Optik die-
zielle Retardpräparate, bei denen die
nur jeder fünfte Patient benutzt
des Tablettenteilens untersuchte
teilbar ist oder nicht, ist gar nicht so
nen. Bei Arzt oder Patienten implizie-
Galenik verlangt, dass im Inneren
einen Tablettenteiler. Von diesen
(Eur J Clin Pharmacol 2006; doi:
einfach. Eine generelle Regel hierfür
ren sie aber, dass dieses Medikament
eine weitaus größere Menge Wirk-
mechanischen Hilfen hält der Phar-
10.1007/s00228-006-0202-3). Haefeli
gibt es nicht. Haefeli: „Grundsätzlich
teilbar ist. Haefeli: „So etwas sollte
stoff vorhanden ist, als freigesetzt
makologe jedoch nicht allzu viel:
ist klinischer Pharmakologe und ärzt-
nicht zum Teilen geeignet sind alle
eigentlich unterbunden werden, denn
werden soll. Normalerweise wird der
„Das Problem ist, dass ein solches
licher Direktor der Abteilung Innere
Dragees, gleiches gilt für Weichgelati-
es stiftet nur Verwirrung. Abgesehen
Rest über den Darm ausgeschieden.
Gerät nur bei wirklich runden Tablet-
Medizin VI
nekapseln. Bei Retardpräparaten wird
vom Sicherheitsproblem!“
Teilt man jedoch ein solches Präparat,
ten funktioniert. Ist das Präparat bei-
an der Uni-
es schon schwieriger, da es hier von
ist die Retardgalenik zerstört und
spielsweise ellipsenförmig, resultie-
versitätskli-
der Galenik abhängt, ob diese teilbar
eine erhebliche Überdosierung die
ren ungleiche Bruchstücke. Zudem
nik Heidel-
sind. Um welche Form der Galenik es
oder Wirkstoffverlust
Folge. Gleiches würde auch beim
kommen gerade ältere Patienten mit
berg. Die
sich handelt, lässt sich der Tablette
Denn teilt man Tabletten, die dafür
Mörsern geschehen, was gerade in
den Apparaten oft nicht zurecht.“
Autoren hat-
allerdings nicht ansehen." Eigentlich
nicht geeignet sind, kann dies böse
Pflegeheimen häufig praktiziert wird.
Dennoch versteht Haefeli, dass in
ten insge-
sollte sich das Problem mit einem
Folgen haben. Die harmloseste Vari-
„Das Mörsern ist aber ein eigenes
manchen Fällen das Tablettenteilen
samt 905
Blick in Beipackzettel oder Fachinfor-
ante ist, dass der Überzug einen
Problem, das wir nicht explizit unter-
unumgänglich ist. „Man sollte das
Patienten, die
mation lösen lassen. Doch auch hier
schlechten Geschmack verdeckt. Das
sucht haben“, sagt Haefeli. „Unpro-
aber nicht zum Grundprinzip
mindestens
kommt der verschreibende Arzt oft
ist dann zwar unangenehm, aber
blematisch sind hier Medikamente,
machen“, sagt er. Auf alle Fälle rät
drei ver-
nicht weiter: Haefeli fand heraus,
nicht riskant. Gefährlich kann es
die sich auflösen lassen. Bei Mikro-
Haefeli den verschreibenden Ärzten,
schiedene
dass nur in 22,5% der Fachinformatio-
dagegen werden, wenn durch die Tei-
pellets geht es dagegen nicht.“ Im
Tabletten nur dann teilen zu lassen,
Medikamen-
Zweifelsfall rät der Experte davon ab.
wenn sie sicher sind, dass es zulässig
die unter Federführung von Prof. Dr.
Prof. Dr. med. W. Haefeli,
Heidelberg
Die Gefahr: Überdosierungen
nen von Tabletten ohne Bruchrille
lung die Konzentration des Wirk-
te einnahmen, zum Thema Tabletten-
eine Aussage zur Teilbarkeit enthal-
stoffs verändert wird. Beispielsweise,
teilen befragt. „Das große Problem
ten war. In den Beipackzetteln von
wenn dieser nicht magensaftresistent
dabei ist, dass viele Tabletten einfach
explizit nicht zum Teilen geeigneten
ist und durch einen speziellen Über-
Teilung
nicht zum Teilen geeignet sind. Es
Medikamenten war dies in lediglich
zug geschützt wird. Teilt man eine
Vor allem ältere Menschen haben oft
drohen teils erhebliche Überdosie-
36,4% der Fälle vermerkt. „Die
solche Tablette, wird das Medika-
Schwierigkeiten, Tabletten exakt zu
rungen oder ein Wirkungsverlust.
zuständige Bundesbehörde sollte
ment durch die Magensäure inakti-
teilen, wenn Sehkraft oder Fingerfer-
Auch können Dosisschwankungen
daher regeln, dass hier eine definitive
viert. Gleiches gilt, wenn das Präparat
tigkeit nachlassen. Haefeli: „Die Folge
auftreten, da einige Patienten nicht
Aussage zur Teilbarkeit des Medika-
vor Luftsauerstoff geschützt werden
sind Schwankungen im Wirkstoff-
Einladung
zur Ordentlichen Mitgliederversammlung
des Berufsverbandes Deutscher Internisten e.V.
ist und ihre Patienten dies sachgeProblematisch: nicht exakte
mäß durchführen können.
Dr. med. Johannes Weiß
Der Artikel zum Tablettenteilen ist erstmals
erschienen in der Dtsch Med Wochenschr
2007; 132, 1/2. Alle Rechte vorbehalten.
Impressum
BDI aktuell wird vom Berufsverband Deutscher Internisten (BDI) e.V. herausgegeben und erscheint
im Georg Thieme Verlag KG. Die Zeitung erscheint monatlich mit Doppelnummer im August/
September.
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65193 Wiesbaden • Tel.: 0611/181 33- 0 • Fax: 0611/181 33- 50 • E- Mail: [email protected]
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am Sonntag, 15. April 2007, 13:30 Uhr
Hotel „Crowne Plaza“, Raum Bach
Bahnhofstraße 10–12, 65185 Wiesbaden
Als Präsident des
Berufsverbandes Deutscher Internisten e.V.
darf ich Sie sehr herzlich zu dieser Versammlung einladen.
Tagesordnung:
1. Verleihung der Günther- Budelmann- Medaille
2. Bericht des Präsidenten zur aktuellen
berufspolitischen Situation
3. Kurzgefasste Berichte des Geschäftsführers
zum Geschäftsjahr 2006 und des Schatzmeisters
(Kassenbericht)
4. Beschlussfassung über die Entlastung von
Präsidium, Vorstand und Geschäftsführung
5. Verschiedenes
Dr. med. Wolfgang Wesiack, Präsident
Redaktion:
Chefredakteur: Dr. med. Hans- Friedrich Spies (HFS), V.i.S.d.P • Redaktion (Mantelteil):
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Schaffrath, Marktweg 42- 50, 47608 Geldern • Satz (Kongresse und Services): stm media GmbH,
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Weitere Mitarbeiter und Autoren dieser Ausgabe: Sven Bedau, Doreen Brodmann, Thomas
Bublitz, Prof. Dr. Christoph F. Dietrich, Dr. Horst Gross, Stephanie Hügler, Dr. André Ignee,
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Forschung und klinische Erfahrung erweitern unsere Erkenntnisse, insbesondere was Behandlung
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besonders wichtig bei selten verwendeten Präparaten oder solchen, die neu auf den Markt
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