Sickerwasser Sickerwasser-Kläranlage Wie entsteht Deponiesickerwasser? mit dem Deponiekörper hatte und Auf jeden Quadratmeter unserer De- ins Grundwasser versickern kann. ponie fallen im langjährigen Durch- Vom nicht abgedeckten Teil der schnitt etwas über 600 Millimeter Deponie fallen jährlich ca. 20.000 m³ Niederschlag im Jahr. Ungefähr die Deponiesickerwasser an. Hälfte davon verdunstet bereits an der Oberfläche, der Rest sickert in Reinigung des Deponiesickerwassers den Müllkörper. Die Feuchtigkeit Deponiesickerwasser ist höher belas- wird von Mikro­organismen für den tet als häusliche Abwässer. Deshalb Abbau or­ga­ni­­­schen Materials im ist für die Reinigung eine spezielle Müll genutzt. Während des Sickerns Verfahrenstechnik erforderlich: 1. Stufe: Biologie Im ersten Schritt werden die organischen Substanzen im Deponie­sickerwasser, u.a. Stickstoff- und Koh­len- Ultrafiltration stoffver­bin­dungen, von Bak­­terien abgebaut. 2. Stufe: Ultrafiltration (UF) Diese Bakterien befinden sich in Nachdem die Schmutzfracht ab­ge- mehreren Bioreaktoren mit einem baut worden ist, müssen die Bak- nimmt das Wasser Salze und organi- Überdruck von 150 Kilopascal (1,5 terien des Belebtschlammes sowie sche Verbindungen, u.a. Stickstoff- bar). Da auf das Wasser Druck aus- Feststoffe vom Wasser ge­trennt wer- und Kohlenstoff­verbin­dungen auf. geübt wird, kann es mehr von dem den. Dies geschieht in der „Ultrafil- Tage später er­reicht das Sickerwasser für die reinigenden Bakterien lebens- tration“ mit Hilfe von Rohrmodul- den Fuß des Müllberges. Dort rinnt es wichtigen Sauer­stoff aufnehmen. Filtern. in die perforierten Drainage­ rohre, Der hier herausgefilterte Belebt­ die in die Basisabdichtung eingebaut schlamm wird in die Druck­ reak­ to- sind. Von da aus wird es ins Speicher­ ren zurückgepumpt. Dadurch bleibt becken der Sickerwasser­klär­anlage die Biomasse im Reaktor auf hohem geleitet. Niveau erhalten, und die Abbauge- Bei einer Deponiefläche von rund schwindigkeit steigt. 23 ha ist mit 11 ha bereits die Hälfte Das Ablaufwasser der Ultra­filtration der Deponie abgedeckt. Das auf der ist jetzt von biologisch abbaubaren Abdeckung anfallende unbelastete Stoffen, Viren und Bakterien befreit, Regenwasser wird regelmäßig ana- enthält aber noch eine biologisch lysiert, so wird sichergestellt, dass das Regenwasser keinen Kontakt nicht, oder nur schwer abbaubare Bioreaktoren www.gfa-lueneburg.de Restfracht. 3. Stufe: Nanofiltration (NF) besitzt. Die Schad­stoffe werden auf Bei der Nanofiltration handelt es sich diese Weise konzentriert. um eine noch feinere Filter­stufe als Das Filtrat dieser Stufe ist so sauber, bei der Ultrafiltration, in der die letz- dass es direkt in den Vorfluter, die ten gelösten schädlichen Inhalts- Ilmenau, geleitet werden kann. stoffe von Mem­bran­wickel-Modulen Regelmäßige Wasserunter­suchun- zurück­ge­hal­­ten werden. Es handelt gen in kurzen Abständen sichern lichen sich dabei um ein System unterschied- die gute Qualität des eingeleiteten schließlich über Aktiv­kohleadsorber lich durchlässiger Membranen, von Wassers. geführt. Die Schad­stoffe werden durch Sickerwassermenge, wird die Aktiv­kohle gebunden und kön- denen jede einzelne auf be­stimmte 4. Stufe: Aktivkohle-Adsorption nen thermisch zerstört werden. Das bindungen spezialisiert ist und ein Das Konzentrat aus der ­Nano­filtration, gereinigte Wasser wird im Kreislauf spezifisches etwa 10 bis 20 Prozent der ursprüng- zurück in die biologische Stufe geführt. organische und anorganische VerRück­hal­te­vermögen Sickerwasserreinigung Sickerwasserreinigung 1. Stufe Sickerwasserbasis Basisabdichtung Sickerwasser Rücklauf-Wasser 2. Stufe Biologie Ultrafiltration Abbau der Schmutzfracht (Kohlenstoff- und Stickstoffverbindungen) mit Hilfe von Bakterien. Trennung der Bakterien, Viren und Feststoffe (Belebtschlamm) vom Wasser. Bioreaktoren: Überdruck von 150 Kilopaskal ermöglichen dem Wasser, mehr Sauerstoff aufzunehmen. Rohrmodulfilter Belebtschlamm: "Bakterienschlamm" Restfracht: Biologisch nicht oder nur schwer abbaubare gelöste organische und anorganische Stoffe. 4. Stufe 3. Stufe AktivkohleAdsorption Nanofiltration Anlagerung letzter Verunreinigungen an Aktivkohle-Partikel Zurückhalten bestimmter organischer und anorganischer Verbindungen durch stoffspezifische Membranen Aktivkohle-Adsorption Konzentrat Membranwickel-Module gebundene Schadstoffe: Externe thermische Behandlung Ilmenau Filtrat GfA Lüneburg – gkAöR Adendorfer Weg 7 · 21357 Bardowick · Tel.: 04131-9232-0