Klassische Mechanik Eichtransformationen, Dirac-Klammer, Observablen Quantisierung Diracs kanonische Quantisierung von Systemen mit Nebenbedingungen Christof Witte HU Berlin Seminar zur theoretischen Physik WS 08/09 Christof Witte kanonische Quantisierung 1 / 46 Klassische Mechanik Eichtransformationen, Dirac-Klammer, Observablen Quantisierung Motivation bewährt: Übergang von klassischer zu quantenmechanischer Beschreibung über Hamiltonformalismus Korrespondenzprinzip zur direkten Übersetzung benötigt möglichst allgemeine Behandlung des Hamiltonformalismus Christof Witte kanonische Quantisierung 2 / 46 Klassische Mechanik Eichtransformationen, Dirac-Klammer, Observablen Quantisierung Inhaltsverzeichnis 1 Klassische Mechanik Wirkungsfunktional, Übergang Lagrangefkt.-Hamiltonfkt. Systeme mit Nebenbedingungen Poissonklammern Konsistenz der Theorie 2 Eichtransformationen, Dirac-Klammer, Observablen Eichfreiheit Klassifikation von Phasenraumfunktionen Eichtransformationen Dirac-Klammern, Observablen 3 Quantisierung Kanonische Quantisierung Beispiel Christof Witte kanonische Quantisierung 3 / 46 Klassische Mechanik Eichtransformationen, Dirac-Klammer, Observablen Quantisierung Inhaltsverzeichnis 1 Klassische Mechanik Wirkungsfunktional, Übergang Lagrangefkt.-Hamiltonfkt. Systeme mit Nebenbedingungen Poissonklammern Konsistenz der Theorie 2 Eichtransformationen, Dirac-Klammer, Observablen Eichfreiheit Klassifikation von Phasenraumfunktionen Eichtransformationen Dirac-Klammern, Observablen 3 Quantisierung Kanonische Quantisierung Beispiel Christof Witte kanonische Quantisierung 3 / 46 Klassische Mechanik Eichtransformationen, Dirac-Klammer, Observablen Quantisierung Inhaltsverzeichnis 1 Klassische Mechanik Wirkungsfunktional, Übergang Lagrangefkt.-Hamiltonfkt. Systeme mit Nebenbedingungen Poissonklammern Konsistenz der Theorie 2 Eichtransformationen, Dirac-Klammer, Observablen Eichfreiheit Klassifikation von Phasenraumfunktionen Eichtransformationen Dirac-Klammern, Observablen 3 Quantisierung Kanonische Quantisierung Beispiel Christof Witte kanonische Quantisierung 3 / 46 Wirkungsfunktional, Übergang Lagrangefkt.-Hamiltonfkt. Systeme mit Nebenbedingungen Poissonklammern Konsistenz der Theorie Klassische Mechanik Eichtransformationen, Dirac-Klammer, Observablen Quantisierung Lagrangefunktion, Bewegungsgleichungen Ausgangspunkt Wirkung Z S[q] = L(q i , q̇ i )dt Variation δq i → Euler-Lagrange-Gl. d ∂L ∂L − i =0 i dt ∂ q̇ ∂q Vorteil Wirkungsfunktional: Invarianz einfacher zu konstruieren Christof Witte kanonische Quantisierung 4 / 46 Wirkungsfunktional, Übergang Lagrangefkt.-Hamiltonfkt. Systeme mit Nebenbedingungen Poissonklammern Konsistenz der Theorie Klassische Mechanik Eichtransformationen, Dirac-Klammer, Observablen Quantisierung kanonisch konjugierte Impulse Definition Wir nennen pi := ∂L ∂ q̇ i den zur Koordinate q i kanonisch konjugierten Impuls. {pi } im Standardfall unabhängig voneinander behandeln den allgemeinen Fall, dass {pi } nicht unabhängig Christof Witte kanonische Quantisierung 5 / 46 Klassische Mechanik Eichtransformationen, Dirac-Klammer, Observablen Quantisierung Wirkungsfunktional, Übergang Lagrangefkt.-Hamiltonfkt. Systeme mit Nebenbedingungen Poissonklammern Konsistenz der Theorie Hamiltonfunktion, Bewegungsgleichungen Definition Definieren Hamiltonfunktion H(q i , q̇ i , pi ) := q̇ i pi − L(q i , q̇ i ) berechnen δH δH = pi δ q̇ i + q̇ i δpi − ∂L i ∂L δq − i δ q̇ i i ∂q ∂ q̇ = q̇ i δpi − ṗi δq i → immer möglich H(q i , q̇ i , pi ) = H(q i , pi ) wenn {pi } unabhängig → q̇ i = Christof Witte ∂H ∂pi ∂H und ṗi = − ∂q i kanonische Quantisierung 6 / 46 Klassische Mechanik Eichtransformationen, Dirac-Klammer, Observablen Quantisierung Wirkungsfunktional, Übergang Lagrangefkt.-Hamiltonfkt. Systeme mit Nebenbedingungen Poissonklammern Konsistenz der Theorie Es folgt 1 Klassische Mechanik Wirkungsfunktional, Übergang Lagrangefkt.-Hamiltonfkt. Systeme mit Nebenbedingungen Poissonklammern Konsistenz der Theorie 2 Eichtransformationen, Dirac-Klammer, Observablen Eichfreiheit Klassifikation von Phasenraumfunktionen Eichtransformationen Dirac-Klammern, Observablen 3 Quantisierung Kanonische Quantisierung Beispiel Christof Witte kanonische Quantisierung 7 / 46 Klassische Mechanik Eichtransformationen, Dirac-Klammer, Observablen Quantisierung Wirkungsfunktional, Übergang Lagrangefkt.-Hamiltonfkt. Systeme mit Nebenbedingungen Poissonklammern Konsistenz der Theorie Systeme mit Nebenbedingungen Definition Ein System bei dem Funktionen Φm (q i , pi ) existieren mit Φm (q i , pi ) = 0 heißt System mit Nebenbedingungen. Definition Nebenbedingungen die sich aus dem Übergang zu den kanonisch konjugierten Impulsen ergeben heißen primäre Nebenbedingungen. Nebenbedingungen beschränken Variationen δq, δp Christof Witte kanonische Quantisierung 8 / 46 Klassische Mechanik Eichtransformationen, Dirac-Klammer, Observablen Quantisierung Wirkungsfunktional, Übergang Lagrangefkt.-Hamiltonfkt. Systeme mit Nebenbedingungen Poissonklammern Konsistenz der Theorie Beispiel relativistisches Teilchen Beispiel Ausgangspunkt Wirkung (Eigenzeit) Z p S[q] := dτ m −gab q̇ a q̇ b kanonisch konjugierte Impulse pi = ∂L m = −p gim q̇ m i ∂ q̇ −g (q̇, q̇) erhalten primäre Nebenbedingung g ij pi pj = m2 gim q̇ m gjn q̇ n g ij = m2 g (q̇, q̇) Christof Witte kanonische Quantisierung 9 / 46 Klassische Mechanik Eichtransformationen, Dirac-Klammer, Observablen Quantisierung Wirkungsfunktional, Übergang Lagrangefkt.-Hamiltonfkt. Systeme mit Nebenbedingungen Poissonklammern Konsistenz der Theorie Lagrange Multiplikatoren um primäre Nebenbedingungen mit einzubeziehen, Kopplung an Wirkung durch Lagrange-Multiplikatoren Z S[q, p, u] = (L(q i , q̇ i ) − u m Φm )dt Z = (q̇ i pi − H(q i , pi ) − u m Φm )dt u m beliebige freie Parameter Christof Witte kanonische Quantisierung 10 / 46 Klassische Mechanik Eichtransformationen, Dirac-Klammer, Observablen Quantisierung Wirkungsfunktional, Übergang Lagrangefkt.-Hamiltonfkt. Systeme mit Nebenbedingungen Poissonklammern Konsistenz der Theorie verallgemeinerte Hamiltonfunktion, Bewegungsgleichungen Definition Die Hamiltonfunktion von Systemen mit primären Nebenbedingungen ist definiert als HT (q i , pi ) := H(q i , pi ) + u m Φm (q i , pi ). Variation mit den Nebenbedingungen führt auf modifizierte Hamilton-Gleichungen ∂H ∂Φm ∂HT + um = ∂pi ∂pi ∂pi ∂H ∂Φ ∂HT m ṗi = − i − u m =− i ∂q ∂q ∂q i q̇ i = Christof Witte kanonische Quantisierung 11 / 46 Klassische Mechanik Eichtransformationen, Dirac-Klammer, Observablen Quantisierung Wirkungsfunktional, Übergang Lagrangefkt.-Hamiltonfkt. Systeme mit Nebenbedingungen Poissonklammern Konsistenz der Theorie Besonderheiten der verallgemeinerten Formulierung HT (q i , pi ) := H(q i , pi ) + u m Φm (q i , pi ) → alte Hamiltongleichungen gelten nun mit HT nicht eine Hamiltonfunktion, sonder ganze Schar, parametrisiert durch u m → weiterer Freiheitsgrad HT = H auf durch Nebenbedingung eingeschränkte Fläche im Phasenraum u m bleiben vorerst unbestimmt Christof Witte kanonische Quantisierung 12 / 46 Klassische Mechanik Eichtransformationen, Dirac-Klammer, Observablen Quantisierung Wirkungsfunktional, Übergang Lagrangefkt.-Hamiltonfkt. Systeme mit Nebenbedingungen Poissonklammern Konsistenz der Theorie Es folgt 1 Klassische Mechanik Wirkungsfunktional, Übergang Lagrangefkt.-Hamiltonfkt. Systeme mit Nebenbedingungen Poissonklammern Konsistenz der Theorie 2 Eichtransformationen, Dirac-Klammer, Observablen Eichfreiheit Klassifikation von Phasenraumfunktionen Eichtransformationen Dirac-Klammern, Observablen 3 Quantisierung Kanonische Quantisierung Beispiel Christof Witte kanonische Quantisierung 13 / 46 Klassische Mechanik Eichtransformationen, Dirac-Klammer, Observablen Quantisierung Wirkungsfunktional, Übergang Lagrangefkt.-Hamiltonfkt. Systeme mit Nebenbedingungen Poissonklammern Konsistenz der Theorie klassische Poissonklammern Definition Die Poissonklammer { , } zweier Phasenraumfunktionen f und g ist definiert durch {f , g } := ∂g ∂f ∂f ∂g − i . ∂q i ∂pi ∂q ∂pi Eigenschaften: linear, antisymmetrisch, Produktregel, Jacobi-Identität bei Systemen ohne Nebenbedingung, Phasenraumfunktion f (q i , pi ) → f˙ = {f , H} Christof Witte kanonische Quantisierung 14 / 46 Klassische Mechanik Eichtransformationen, Dirac-Klammer, Observablen Quantisierung Wirkungsfunktional, Übergang Lagrangefkt.-Hamiltonfkt. Systeme mit Nebenbedingungen Poissonklammern Konsistenz der Theorie Phasenraumfunktionen in Systemen mit NB berechnen für Phasenraumfunktion f (q i , pi ) ∂f i ∂f f˙ = ṗi q̇ + i ∂q ∂pi benutzen verallgemeinerte Hamiltongleichungen ∂f ∂H ∂H ∂f ∂Φm ∂f m ∂f ∂Φm f˙ = − + u − ∂q i ∂pi ∂q i ∂pi ∂q i ∂pi ∂q i ∂pi m = {f , H} + u {f , Φm } Christof Witte kanonische Quantisierung 15 / 46 Klassische Mechanik Eichtransformationen, Dirac-Klammer, Observablen Quantisierung Wirkungsfunktional, Übergang Lagrangefkt.-Hamiltonfkt. Systeme mit Nebenbedingungen Poissonklammern Konsistenz der Theorie erweiterte Poissonklammer erweitern Poissonklammer so, dass auch in Systemen mit Nebenbedingung f˙ = {f , HT } berechnen f˙ f˙ = {f , H + u m Φm } = {f , H} + {f , u m Φm } = {f , H} + u m {f , Φm } + {f , u m }Φm ≈ {f , H} + u m {f , Φm } gleiches Ergebnis wie formales Ausrechnen und Ausnutzen der modifizierten Hamiltongleichungen Christof Witte kanonische Quantisierung 16 / 46 Klassische Mechanik Eichtransformationen, Dirac-Klammer, Observablen Quantisierung Wirkungsfunktional, Übergang Lagrangefkt.-Hamiltonfkt. Systeme mit Nebenbedingungen Poissonklammern Konsistenz der Theorie starke und schwache Gleichungen ’≈’ bezeichnet Gleichheit nur auf durch Nebenbedingungen eingeschränkten Fläche im Phasenraum schreiben dann die primären Nebenbedingungen Φm ≈ 0 außerdem HT ≈ H und damit f˙ ≈ {f , HT } Ausnutzen der Nebenbedingungen erst nach Auswertung der Poissonklammern! starke Gleichungen (’=’) gelten im ganzen Phasenraum Christof Witte kanonische Quantisierung 17 / 46 Klassische Mechanik Eichtransformationen, Dirac-Klammer, Observablen Quantisierung Wirkungsfunktional, Übergang Lagrangefkt.-Hamiltonfkt. Systeme mit Nebenbedingungen Poissonklammern Konsistenz der Theorie Es folgt 1 Klassische Mechanik Wirkungsfunktional, Übergang Lagrangefkt.-Hamiltonfkt. Systeme mit Nebenbedingungen Poissonklammern Konsistenz der Theorie 2 Eichtransformationen, Dirac-Klammer, Observablen Eichfreiheit Klassifikation von Phasenraumfunktionen Eichtransformationen Dirac-Klammern, Observablen 3 Quantisierung Kanonische Quantisierung Beispiel Christof Witte kanonische Quantisierung 18 / 46 Klassische Mechanik Eichtransformationen, Dirac-Klammer, Observablen Quantisierung Wirkungsfunktional, Übergang Lagrangefkt.-Hamiltonfkt. Systeme mit Nebenbedingungen Poissonklammern Konsistenz der Theorie Konstanz der Nebenbedingungen für Nebenbedingungen muss gelten Φ̇m ≈ 0 ∀t werten diese Bedingung aus 0 Φ̇m ≈ {Φm , H} + u m {Φm , Φm0 } ≈ 0 kann auf Widersprüche führen → Theorie für System inkonsistent Beispiel eindimensionales System mit Lagrangefunktion L(q, p) = q Euler-Lagrange-Gleichungen → 1 = 0 Christof Witte kanonische Quantisierung 19 / 46 Klassische Mechanik Eichtransformationen, Dirac-Klammer, Observablen Quantisierung Wirkungsfunktional, Übergang Lagrangefkt.-Hamiltonfkt. Systeme mit Nebenbedingungen Poissonklammern Konsistenz der Theorie sekundäre Nebenbedingungen, Bestimmung u m 0 Drei Möglichkeiten für {Φm , H} + u m {Φm , Φm0 } ≈ 0 1 führt auf 0 = 0 → keine neue Information 2 u m fallen aus der Gleichung vollständig heraus 0 → χn (q i , pi ) ≈ 0 nennen χn (q i , pi ) sekundäre Nebenbedingungen 3 0 u m fallen nicht heraus → Gleichung zur Bestimmung der u m Christof Witte kanonische Quantisierung 0 20 / 46 Klassische Mechanik Eichtransformationen, Dirac-Klammer, Observablen Quantisierung Wirkungsfunktional, Übergang Lagrangefkt.-Hamiltonfkt. Systeme mit Nebenbedingungen Poissonklammern Konsistenz der Theorie Bestimmung der u m Prozedur wiederholen, solange bis keine neuen Informationen erhält Satz von χk (q i , pi ) (k = 1, . . . , K ), somit insgesamt Nebenbedingungen Φj mit j = 1, . . . , M + K außerdem Satz von inhomogenen linearen Gleichungen für u m u m {Φj , Φm } = −{Φj , H} allgemeine Lösung des Gleichungssystems u m = U m + v a Vam wobei v a (q i , pi , t) beliebig Christof Witte kanonische Quantisierung 21 / 46 Klassische Mechanik Eichtransformationen, Dirac-Klammer, Observablen Quantisierung Wirkungsfunktional, Übergang Lagrangefkt.-Hamiltonfkt. Systeme mit Nebenbedingungen Poissonklammern Konsistenz der Theorie Hamiltonfunktion HT Einsetzen der u m in Hamiltonfunktion Definition Die totale Hamiltonfunktion eines Systems mit Nebenbedingungen definieren wir als HT := H + U m Φm + v a Vam Φm . Wir wollen noch zusammenfassen: H 0 = H + U m Φm , Christof Witte und Φa = Vam Φm . kanonische Quantisierung 22 / 46 Klassische Mechanik Eichtransformationen, Dirac-Klammer, Observablen Quantisierung Eichfreiheit Klassifikation von Phasenraumfunktionen Eichtransformationen Dirac-Klammern, Observablen Es folgt 1 Klassische Mechanik Wirkungsfunktional, Übergang Lagrangefkt.-Hamiltonfkt. Systeme mit Nebenbedingungen Poissonklammern Konsistenz der Theorie 2 Eichtransformationen, Dirac-Klammer, Observablen Eichfreiheit Klassifikation von Phasenraumfunktionen Eichtransformationen Dirac-Klammern, Observablen 3 Quantisierung Kanonische Quantisierung Beispiel Christof Witte kanonische Quantisierung 23 / 46 Klassische Mechanik Eichtransformationen, Dirac-Klammer, Observablen Quantisierung Eichfreiheit Klassifikation von Phasenraumfunktionen Eichtransformationen Dirac-Klammern, Observablen Bedeutung der v a v a in HT beliebig → Eichfreiheit der Theorie v a in Beziehung mit Invarianz der Wirkung Beispiel relativistisches Teilchen Z S[q] := dτ m p −gab q̇ a q̇ b m pi = − p gim q̇ m −g (q̇, q̇) primäre Nebenbedingung Φ1 = g ij pi pj − m2 ≈ 0 Christof Witte kanonische Quantisierung 24 / 46 Klassische Mechanik Eichtransformationen, Dirac-Klammer, Observablen Quantisierung Eichfreiheit Klassifikation von Phasenraumfunktionen Eichtransformationen Dirac-Klammern, Observablen Fortsetzung Beispiel Beispiel Übergang zur klassischen Hamiltonfunktion zeigt H = 0 können dann HT schreiben als HT = v 1 Φ 1 dann ist für beliebige Phasenraumfunktion g dg = ġ ≈ {g , HT } ≈ v 1 {g , Φ1 } dτ Multiplikation mit Faktor ändert nichts da v 1 beliebig → keine absolute Zeit Christof Witte kanonische Quantisierung 25 / 46 Klassische Mechanik Eichtransformationen, Dirac-Klammer, Observablen Quantisierung Eichfreiheit Klassifikation von Phasenraumfunktionen Eichtransformationen Dirac-Klammern, Observablen Es folgt 1 Klassische Mechanik Wirkungsfunktional, Übergang Lagrangefkt.-Hamiltonfkt. Systeme mit Nebenbedingungen Poissonklammern Konsistenz der Theorie 2 Eichtransformationen, Dirac-Klammer, Observablen Eichfreiheit Klassifikation von Phasenraumfunktionen Eichtransformationen Dirac-Klammern, Observablen 3 Quantisierung Kanonische Quantisierung Beispiel Christof Witte kanonische Quantisierung 26 / 46 Klassische Mechanik Eichtransformationen, Dirac-Klammer, Observablen Quantisierung Eichfreiheit Klassifikation von Phasenraumfunktionen Eichtransformationen Dirac-Klammern, Observablen Phasenraumfunktionen erster und zweiter Klasse Definition Eine Phasenraumfunktion F heißt erster Klasse, wenn ∀j {F , Φj } ≈ 0. Andernfalls bezeichenen wir F als Phasenraumfunktion zweiter Klasse. erlaubt Klassifikation der Nebenbedingungen in primäre & sekundäre Nebenbedingungen erster & zweiter Klasse insbesondere bei Nebenbedingungen Φj 0 erster Klasse haben wir 00 {Φj 0 , Φj } = cjj0 j Φj 00 Christof Witte kanonische Quantisierung 27 / 46 Klassische Mechanik Eichtransformationen, Dirac-Klammer, Observablen Quantisierung Eichfreiheit Klassifikation von Phasenraumfunktionen Eichtransformationen Dirac-Klammern, Observablen HT als Phasenraumfunktion erster Klasse betrachten HT = H + U m Φm + v a Vam Φm Vam Φm ist erster Klasse: {Vam Φm , Φj } ≈ Vam {Φm , Φj } = 0 außerdem {H + U m Φm , Φj } ≈ −({Φj , H} + U m {Φj , Φm }) ≈ 0 → HT erster Klasse Christof Witte kanonische Quantisierung 28 / 46 Klassische Mechanik Eichtransformationen, Dirac-Klammer, Observablen Quantisierung Eichfreiheit Klassifikation von Phasenraumfunktionen Eichtransformationen Dirac-Klammern, Observablen Es folgt 1 Klassische Mechanik Wirkungsfunktional, Übergang Lagrangefkt.-Hamiltonfkt. Systeme mit Nebenbedingungen Poissonklammern Konsistenz der Theorie 2 Eichtransformationen, Dirac-Klammer, Observablen Eichfreiheit Klassifikation von Phasenraumfunktionen Eichtransformationen Dirac-Klammern, Observablen 3 Quantisierung Kanonische Quantisierung Beispiel Christof Witte kanonische Quantisierung 29 / 46 Klassische Mechanik Eichtransformationen, Dirac-Klammer, Observablen Quantisierung Eichfreiheit Klassifikation von Phasenraumfunktionen Eichtransformationen Dirac-Klammern, Observablen Eichtransformationen Phasenraumfunktion g mit Anfangswert g (t = 0) = g0 , betrachten g (δt): g (δt) = g0 + ġ δt = g0 + δt({g , H 0 } + v a {g , Φa }) nun verwenden v 0a und bilden Differenz g (δt) − g 0 (δt) ∆g = a {g , Φa }, a = δt(v a − v 0a ) Φa erzeugen Transformation die Systemeigenschaften nicht ändern → Eichtransformationen man zeigt: sekundäre Nebenbedingungen erster Klasse erzeugen Eichtransformationen → Unterscheidung primär-sekundär nicht entscheidend Christof Witte kanonische Quantisierung 30 / 46 Klassische Mechanik Eichtransformationen, Dirac-Klammer, Observablen Quantisierung Eichfreiheit Klassifikation von Phasenraumfunktionen Eichtransformationen Dirac-Klammern, Observablen Beispiel Beispiel Nebenbedingung Φ1 = g ij pi pj − m2 berechnen nun mögliche Eichtransformationen der q’s, und p’s {q i , Φ1 } = g ij pj = p i , {pi , Φ1 } = 0 können q’s in Richtung der p’s ändern, ohne Systemzustand zu ändern, p’s nicht transformierbar entspricht Verschiebung auf der Weltlinie des Teilchens bei vorgegebenem Satz (q i , pi ) beschreibt (q̄ i , pi ) den gleichen Zustand des Systems Christof Witte kanonische Quantisierung 31 / 46 Klassische Mechanik Eichtransformationen, Dirac-Klammer, Observablen Quantisierung Eichfreiheit Klassifikation von Phasenraumfunktionen Eichtransformationen Dirac-Klammern, Observablen Es folgt 1 Klassische Mechanik Wirkungsfunktional, Übergang Lagrangefkt.-Hamiltonfkt. Systeme mit Nebenbedingungen Poissonklammern Konsistenz der Theorie 2 Eichtransformationen, Dirac-Klammer, Observablen Eichfreiheit Klassifikation von Phasenraumfunktionen Eichtransformationen Dirac-Klammern, Observablen 3 Quantisierung Kanonische Quantisierung Beispiel Christof Witte kanonische Quantisierung 32 / 46 Klassische Mechanik Eichtransformationen, Dirac-Klammer, Observablen Quantisierung Eichfreiheit Klassifikation von Phasenraumfunktionen Eichtransformationen Dirac-Klammern, Observablen Systeme mit Nebenbedingungen zweiter Klasse Nebenbedingungen erster Klasse (i.F. Φj ) erzeugen Eichtransformationen Nebenbedingungen zweiter Klasse (i.F. χs ) reduzieren Phasenraum, sind aber sonst nicht interessant versuchen diese Freiheitsgrade aus der Theorie zu eliminieren modifizieren Poissonklammer, so dass für jede Phasenraumfunktion F {F , χs } = 0 ⇔ χs = 0 Christof Witte kanonische Quantisierung 33 / 46 Klassische Mechanik Eichtransformationen, Dirac-Klammer, Observablen Quantisierung Eichfreiheit Klassifikation von Phasenraumfunktionen Eichtransformationen Dirac-Klammern, Observablen Vorgehen bei Nebenbedingungen zweiter Klasse zunächst so viele Nebenbedingungen zu erster Klasse Nebenbedingungen kombinieren wie möglich übrigbleibende Nebenbedingungen zweiter Klasse nicht physikalisch relevant benutzen Poissonklammer aus der diese Freiheitsgrade eliminiert sind Christof Witte kanonische Quantisierung 34 / 46 Klassische Mechanik Eichtransformationen, Dirac-Klammer, Observablen Quantisierung Eichfreiheit Klassifikation von Phasenraumfunktionen Eichtransformationen Dirac-Klammern, Observablen Dirac-Klammer Definition Die Dirac-Klammer { , }D zweier klassischer Phasenraumfunktionen f,g ist definiert durch 0 {f , g }D = {f , g } − {f , χs }(M −1 )ss {χs 0 , g }, wobei die Matrix M definiert wird durch Mss 0 = {χs , χs 0 }. interessant: nur gerade Anzahl an Nebenbedingungen zweiter Klasse möglich erfüllt alle Eigenschaften der Poissonklammer Christof Witte kanonische Quantisierung 35 / 46 Klassische Mechanik Eichtransformationen, Dirac-Klammer, Observablen Quantisierung Eichfreiheit Klassifikation von Phasenraumfunktionen Eichtransformationen Dirac-Klammern, Observablen Observablen Observablen sind Phasenraumfunktionen die Informationen über Systemzustand repräsentieren (Messgrößen) Messgrößen dürfen sich nicht ändern nach Eichtransformation Bedingung das Observable F invariant gegenüber Eichtransformationen: {F , Φj }D ≈ 0 ∀j → sind Phasenraumfunktionen erster Klasse Christof Witte kanonische Quantisierung 36 / 46 Klassische Mechanik Eichtransformationen, Dirac-Klammer, Observablen Quantisierung Eichfreiheit Klassifikation von Phasenraumfunktionen Eichtransformationen Dirac-Klammern, Observablen Beispiel Beispiel Frage: Wie extrahieren wir, wo sich das relativistische Teilchen zur Zeit t befindet? q 0 hat die Bedeutung der Zeitkoordinate alle eichtransformierten q i beschreiben gleichen Systemzustand bei vorgegebenem Satz (q 0 , q 1 , q 2 , q 3 ) transformieren so, dass Q 0 = t und lesen Orte Q 1 , Q 2 , Q 3 ab Transformationsvorschrift leicht zu finden Q i (t) = q i + Christof Witte t − q0 pi p0 kanonische Quantisierung 37 / 46 Klassische Mechanik Eichtransformationen, Dirac-Klammer, Observablen Quantisierung Eichfreiheit Klassifikation von Phasenraumfunktionen Eichtransformationen Dirac-Klammern, Observablen Fortsetzung Beispiel Beispiel Q i (t) Phasenraumfunktion, die für jedes t angibt, wo sich das Teilchen befindet überprüfen {Q i (t), Φ1 } ≈ 0 Q i (t) ist Observable, nur solche geben Informationen über System für anderen Beobachter → Lorentztransformation der Q i Christof Witte kanonische Quantisierung 38 / 46 Klassische Mechanik Eichtransformationen, Dirac-Klammer, Observablen Quantisierung Kanonische Quantisierung Beispiel Es folgt 1 Klassische Mechanik Wirkungsfunktional, Übergang Lagrangefkt.-Hamiltonfkt. Systeme mit Nebenbedingungen Poissonklammern Konsistenz der Theorie 2 Eichtransformationen, Dirac-Klammer, Observablen Eichfreiheit Klassifikation von Phasenraumfunktionen Eichtransformationen Dirac-Klammern, Observablen 3 Quantisierung Kanonische Quantisierung Beispiel Christof Witte kanonische Quantisierung 39 / 46 Klassische Mechanik Eichtransformationen, Dirac-Klammer, Observablen Quantisierung Kanonische Quantisierung Beispiel Quantisierung von Systemen mit Nebenbedingungen Übergang q i → q̂ i und pi → p̂i Schrödingergleichung i~ d |Ψi = Ĥ 0 |Ψi dt außerdem Nebenbedingungen erster Klasse Φ̂j |Ψi = 0 Kommutator zweier Operatoren F̂ & Ĝ \ [F̂ , Ĝ ] = i~{F , G }D Christof Witte kanonische Quantisierung 40 / 46 Klassische Mechanik Eichtransformationen, Dirac-Klammer, Observablen Quantisierung Kanonische Quantisierung Beispiel Konsistenz der Gleichungen Konsistenz verlangt Φ̂j Φ̂j 0 |Ψi = 0 und Φ̂j 0 Φ̂j |Ψi = 0 das bedeutet [Φ̂j , Φ̂j 0 ] |Ψi = 0 dafür muss 00 [Φ̂j , Φ̂j 0 ] = ĉjjj 0 Φ̂j 00 klassisch garantiert da Φj erster Klasse 00 in Quantenmechanik dennoch Problem: ĉjjj 0 alle links Christof Witte kanonische Quantisierung 41 / 46 Klassische Mechanik Eichtransformationen, Dirac-Klammer, Observablen Quantisierung Kanonische Quantisierung Beispiel weitere Schwierigkeiten weitere Konsistenzbedingung aus Schrödingergleichung 0 [Φ̂j , Ĥ 0 ] |Ψi = 0 → [Φ̂j , Ĥ 0 ] = ĉjj Φ̂j 0 0 ĉjj müssen alle links erscheinen außerdem muss geeignete Darstellung der Operatoren gefunden werden Informationen über System nur durch Erwartungswerte von Observablen: hΨ| F̂ |Ψi dazu Definition eines Skalarproduktes im Raum der Zustände nötig; schwieriger zu finden bei Systemen mit Nebenbedingungen Christof Witte kanonische Quantisierung 42 / 46 Klassische Mechanik Eichtransformationen, Dirac-Klammer, Observablen Quantisierung Kanonische Quantisierung Beispiel relativistisches Teilchen Beispiel Betrachten jetzt relativistisches Teilchen auf flachem Raum (gij = diag (− + + +)). Wir hatten gefunden Ĥ 0 = 0, Φ̂1 = g ij p̂i p̂j − m2 Übergang in die Ortsdarstellung: |Ψi → Ψ(q i ), q̂ i → q i , p̂i → −i~ ∂ ∂q i Dann erhalten wir aus der primären Nebenbedingung Φ̂1 |Ψi = 0 ⇔ ∂ ∂ m2 + Ψ(q i ) = 0. ∂q i ∂qi ~2 Christof Witte kanonische Quantisierung 43 / 46 Klassische Mechanik Eichtransformationen, Dirac-Klammer, Observablen Quantisierung Kanonische Quantisierung Beispiel Fortsetzung Beispiel Beispiel Nebenbedingung führt also auf Klein-Gordon-Gleichung + m2 Ψ(q i ) = 0, ~2 mit =∆− ∂2 ∂q 0 2 . Klein-Gordon-Gleichung nicht die relativistische Verallgemeinerung der Schrödingergleichung → keine Gleichung für Zeitentwicklung eines Zustands Christof Witte kanonische Quantisierung 44 / 46 Klassische Mechanik Eichtransformationen, Dirac-Klammer, Observablen Quantisierung Kanonische Quantisierung Beispiel Fortsetzung Beispiel Beispiel Ortsinformationen nur über geeignete Observable hatten Q i (t) schon kennengelernt Weg klar Q i (t) → Q̂ i , Ortsinformation dann als Erwartungswerte des Operators Christof Witte kanonische Quantisierung 45 / 46 Klassische Mechanik Eichtransformationen, Dirac-Klammer, Observablen Quantisierung Kanonische Quantisierung Beispiel Quellen Paul A. M. Dirac, Lectures on Quantum Mechanics, Dover Publications Inc., 2001 H.-J. Matschull, Dirac’s Canonical Quantization Program, http://wwwthep.physik.uni-mainz.de/˜matschul S. Avery, Dirac Brackets, www.physics.ohio-state.edu/˜avery/notes/dirac-brackets.pdf Christof Witte kanonische Quantisierung 46 / 46