Zur Fortbildung Aktuelle Medizin FÜR SIE GELESEN Wolman's Krankheit röntgenologisch diagnostizierbar Es handelt sich hierbei um ein familiäres, ätiologisch ungeklärtes, seltenes und tödlich endendes Leiden bei Kindern, das durch Gedeihstörung, Hepatosplenomegalie, vergrößerte verkalkte Nebennieren und viszerale Schaumzellen, die mit großen Mengen von Cholesterol Triglyzeriden beladen sind, charakterisiert ist. Das Röntgenbild der Nebennieren mit punktförmigen Verkalkungen ist unverwechselbar und diagnostisch beweisend für die generalisierte Xantomatosis. Beide Nebennieren sind vergrößert aber von normaler Gestalt. Obgleich der obere Pol der benachbarten Niere leicht durch die vergrößerte Nebenniere abgeflacht ist, kommt es zu keiner Verziehung des Nierenbekkenkelchsystems oder Nierenverlagerung. Andere Röntgenzeichen: Hepatosplenomegalie sowie Gasansammlung im Intestinaltrakt als Ausdruck eines Malabsorptionssyndroms sind nicht krankheitsspezifisch. Es kommt zum Schwund des subkutanen Fettgewebes und zu generalisierter Osteoporose. Die Krankheitsursache könnte ein Mangel an mesosomaler esterolytischer Aktivität sein; die Nebennierenverkalkung könnte vielleicht auf einer Ischämie der Nebennierenrinde und kleinen darauf zurückzuführenden Parenchymnekrosen beruhen. Pz Queloz, J. M., Capitanio, M. A., und Kirkpatrick, J. A.: Radiology 104 (1972), 357-359 Wolman's Disease — Roentgen Observations in 3 Siblings (Department of Radiology, St. Christopher's Hospital, Philadelphia, Pa. 19 133) Ulzerative Panenteritis als Goldreaktion Bericht über tödlich endende, ulzerative Panenteritis als Folge einer Goldtherapie. Seit 1930 sind vier Fälle von Goldenteritis im Anschluß an intramuskuläre Goldsalzinjektionen bei arthritischen Symptomen beschrieben worden. Bei einer 56jährigen Patientin entwickelten sich zwei Monate nach Behandlung mit intramuskulären Goldsalzinjektionen Übelkeit, Erbrechen, Durchfälle sowie ein exanthematöser Hautausschlag. Es kam zu Anämie. Röntgenologisch fand man als einziges im terminalen Ileum Veränderungen, die von jenen bei Morbus Crohn oder ischämischer Ileitis nicht zu unterscheiden waren. Bei der späteren Autopsie war jedoch der ganze Gastrointestinaltrakt befallen; das Duodenum war dilatiert, ebenso der Dickdarm. Im terminalen Ileum fanden sich diffuse herdförmige Ulzerationsbezirke, die histologisch oberflächlichen, entzündlichen Schleimhauterosionen entsprachen. Die Duodenalwand war hämorrhagisch und zeigte ebenso wie andere Darmpartien, Magen und Ösophagus Infiltrationen von Plasmazellen und Lymphozyten. Riesenzellen oder Granulome waren nicht zu erkennen. Pz Roe, M., Sears, A. D., und Arndt, J. H.: Radiology 104 (1972), 59-60 Gold Reaction Panenteritis (Radiology Department, Baylor University Medical Center, 3500 Gaston Ave. Dallas, Texas 75 246) Villöse Adenome des Duodenums Beschreibung von sechs Patienten mit villösen Adenomen im Duodenum, die mit sechs bereits aus der Literatur bekannten Fällen verglichen werden. In einem Fall war ein villöses Adenom aus dem Magen in den Bulbus prolabiert. Die Häufigkeit der malignen Degeneration liegt bei 46 Prozent entsprechend den villösen Adenomen am Magen und Kolon. Die blumenkohlähnlichen villösen Adenome des Duodenums sind morphologisch denen des Kolons ähnlich. Sie stellen sich am besten bei der hypotonen Duodenographie dar. Sie können zu Anämie, Gewichtsverlust, Übelkeit und Erbrechen führen, bei papillennaher Lage auch zum Ikterus. Wegen ihrer weichen Konsistenz verändern sie ihre 984 Heft 15 vom 12. April 1973 DEUTSCHES ARZTEBLAIT Form bei dosierter Kompression. Dies ist ein wichtiger diagnostischer Hinweis. Pz Jr., und Clements, J. L.: Ring, E.J., Ferrucci, J. T., Jr., Eaton, S. B., Radiology 104 (1972), 45-48 Villous Adenomas of the Duodenum (Department of Radiology, Massachusetts General Hospital, Boston, Mass. 02 114) Knöcherne Manifestation der Makroglobulinämie Waldenström Das Fehlen osteolytischer Veränderungen war bisher ein differentialdiagnostisches Kriterium der Makroglobulinämie Waldenström gegenüber dem multiplen Myelom. Bei Literaturdurchsicht fanden sich jedoch unter 41 Patienten mit Morbus Waldenström, 18 mit Knochenbefall. Drei Fälle werden beschrieben. Bei ihnen fanden sich im Laufe von Jahren allgemeine Demineralisation und osteolytische Bezirke in Becken, Schädel, Femur, Numerus, Rippen, Clavicula, Sternum und Wirbelsäule, die zum Teil zu pathologischen Frakturen führten. Die Röntgenzeichen beim Knochenbefall von Morbus Waldenström sind: generalisierte Demineralisation, vereinzelte oder multiple osteolytische sowie zystenähnliche Veränderungen. Diese scharf begrenzten osteolytischen Herde erscheinen am Schädel wie ausgestanzt, an den übrigen Knochen sind sie den Osteolysen bei multiplem Myelom sehr ähnlich. Knochenmarks- und Blutausstriche ermöglichen keine Differenzierung von Morbus Waldenström und multiplem Myelom. Auch die Röntgenbefunde sind bei beiden Erkrankungen praktisch gleich. Im allgemeinen muß der Radiologe seine Diagnose auf die Untersuchung der Serum-Immunglobuline stützen. Pz Vermess, M., Pearson, D., Einstein, B., und Fahey, L.: Radiology 102 (1972), 497-504 Osseous Manifestations of Waldenström's Macroglobulinemia (Department of Diagnostic Radiology, The Clinical Center, National Institutes of Health, Bethesda, Md. 20 014)