Stahlbau Nachrichten – Aktuelles Heft |

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Stahlbau
Nachrichten
3 • 2016
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Wir bauen mit Stahl!
Deutscher Stahlbautag 2016 in Würzburg
Preis des Deutschen Stahlbaus 2016
Stahlbau in Würzburg
Brandschutz
CAD im Stahlbau
Projekte und Produkte
Aus Wirtschaft und Verbänden
»wer macht was«
Das bewährte NormenHandbuch in neuer Auflage
Schweißen im Stahlbau
Mit den aktuellen Normen
für die Herstellerzertifizierung
nach DIN EN 1090-1
Schweißen im Stahlbau
Normen für die Herstellerzertifizierung nach DIN EN 1090-1
Herausgeber: DIN, DVS
5., aktualisierte und erweiterte Auflage 2016.
1.096 S. A5. Broschiert.
228,00 EUR I ISBN 978-3-410-26250-3
Schlosserei-, Metall- und Stahlbaubetriebe
müssen seit Juli 2012 für tragende Bauteile
aus Stahl und Aluminium, die als Bauprodukte
in Verkehr gebracht werden sollen, einen
Konformitätsnachweis nach DIN EN 1090-1
erbringen. Das Normen-Handbuch bietet
dazu eine alle benötigten Normen sowie
DVS-Merkblätter und -Richtlinien auf dem
aktuellen Stand der Technik. Die Normenzusammenstellung eignet sich auch hervorragend als Grundlage für die Ausbildung des
schweißtechnischen Führungspersonals.
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Editorial
2
Stahlbau-Nachrichten
Mitarbeiter, auf die Sie bauen können!
Indrani Dutt
© bauforumstahl e.V.
Das Wissen über das Bauen mit Stahl erweitert
sich stetig, das Regelwerk ist in Bewegung, die
Eurocodes spielen eine wichtige Rolle. Um das
nachhaltige Bauen mit Stahl auf eine starke Basis zu stellen, setzen wir bei bauforumstahl auf
das Zusammenspiel erfahrener Fachleute.
Fachberatung, Informations-, Verlags- und
Öffentlichkeitsarbeit bestimmen unseren Arbeitsalltag. Oberste Priorität hat der intensive
Dialog zwischen allen am Bau interessierten
Organisationen, Forschung, Lehre und Fachpresse, aber auch Veranstaltungen und Seminare
am Puls der Zeit gehören zu unseren täglichen
Herausforderungen.
Diesem hohen Anspruch stellen wir uns auch bei
der Auswahl unserer Mitarbeiter. Wir freuen uns
über vier neue Kolleginnen, mit denen wir das
nachhaltige Bauen mit Stahl im Sinne der gesamten Prozesskette weiter fördern möchten.
Freuen Sie sich mit uns auf:
Indrani Dutt steuert als Leitung Business Intelligence mit betriebswirtschaftlichem Know-how
bei der Stahlbau Verlags- und Service GmbH den
gesamten Fachverlag inklusive des Kongressund Veranstaltungssegments. Darüber hinaus ist
die studierte Bau- und Wirtschaftsingenieurin
als Referentin Wirtschaft von bauforumstahl
mit der Analyse der für den Stahlbau relevanten
Wirtschaftsprozesse betraut. Ihre strategische
Kompetenz stellt Frau Dutt in der Organisation, Planung und Betreuung der begleitenden
Fachausstellungen zum Deutschen Stahlbautag,
Fachtag Brückenbau sowie zur BAU 2017 unter
Beweis. Zuletzt war Frau Dutt als Produktmanagerin beim VDI Wissensforum und international
agierende Projektleiterin bei der Igedo Company
tätig.
Annika Moll
© bauforumstahl e.V.
Johanna Chiessi
© bauforumstahl e.V.
Annika Moll hält im Veranstaltungsmanagement die Fäden in der Hand. Aktuell arbeitet sie
mit Hochdruck an der Vorbereitung des »Deutschen Stahlbautages« mit bis zu 1.000 Teilnehmern und 40 Ausstellern. Parallel hierzu organisiert sie die Regionalen Unternehmergespräche
sowie die Mitgliederversammlungen, Vorstandssitzungen und Finanzkommissionssitzungen des
DSTV. Im Rahmen ihrer letzten Position beim
VDI Wissensforum organisierte sie begleitende
Fachausstellungen zu Kongressen, was ihre
Kompetenz im Bau- und Ingenieurwesen unterstreicht. Ursprünglich kommt Frau Moll aus dem
Messewesen; betreute internationale Fach- und
Publikumsmessen im In- und Ausland.
Johanna Chiessi hat bei bauforumstahl die
Bereiche Kommunikation und Marketing
übernommen und ist hier insbesondere in der
Konzeption von Fachveranstaltungen aktiv
geworden. Frau Chiessi unterstützt damit unser
Vorhaben, unsere Stärke im Kongress- und Veranstaltungssegment weiter auszubauen. Im Bereich Kommunikation koordiniert sie sämtliche
bauforumstahl PR- und Marketing-Maßnahmen
und arbeitet an der Weiterentwicklung der
Kampagne stahlbauverbindet.de. Mehr als ein
Jahrzehnt professionelle Konzeption von Veranstaltungen, Öffentlichkeitsarbeit und Projektmanagement in den Branchen Wohnungswirtschaft, Kultur- und Bauwesen bildet die Basis
für eine erfolgreiche Zusammenarbeit. Zuletzt
war Frau Chiessi in der DIN Akademie des Beuth
Verlages beschäftigt.
Stahlbau-Nachrichten
Christa Brüster
© bauforumstahl e.V.
Christa Brüster verstärkt die Redaktion der
Stahlbau Verlags- und Service GmbH. Darüber
hinaus bringt die gelernte Redakteurin ihre
Erfahrung in die Pressearbeit des Deutschen
Stahlbautages 2016 ein. Mit einem frischen
Marketingkonzept ist es ihr gelungen, den Webshop erfolgreich an den Start zu bringen und
neue Impulse im Verlagsmarketing zu setzen.
Frau Brüster blickt auf mehr als zwei Jahrzehnte
im Verbands- und Verlagswesen zurück. Mit der
kompetenten Weiterentwicklung verkaufs- und
entwicklungsrelevanter Themen unterstützt
sie das Ziel der Stahlbau Verlags- und Service
GmbH, sich weiter am Markt als kompetenter
Fachverlag zu etablieren.
In der nächsten Ausgabe der Stahlbau-Nachrichten sprechen wir über unsere erreichten
Ziele im Wirtschaftsjahr 2016. Bis dahin freuen
wir uns auf die weiterhin gute Zusammenarbeit
im Sinne des nachhaltigen Bauens mit Stahl!
Ihr
Volker Hüller
Geschäftsführer bauforumstahl
3
Editorial
Stahlbau Nachrichten
Stahlbau
Nachrichten
Ausgabe 3 • 2016
3 • 2016
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Wir bauen mit Stahl!
Deutscher Stahlbautag 2016 in Würzburg
Preis des Deutschen Stahlbaus 2016
Stahlbau in Würzburg
Brandschutz
CAD im Stahlbau
Projekte und Produkte
Aus Wirtschaft und Verbänden
»wer macht was«
Stahl – nur noch einen Klick entfernt!
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© Salzgitter Mannesmann Stahlhandel
Editorial
bauforumstahl
Mitarbeiter, auf die Sie bauen können! ................................................................... 3
Tag der Stahl.Architektur 2016:
Auf Weltreise mit Prof. Mike Schlaich und Kai-Uwe Bergmann ...................... 6
Peter Ackermann und Prof. Johannes Kister kommen zur
Preisverleihung nach Würzburg ................................................................................. 7
Georges Axmann ist Nachfolger von Alain Witry ................................................. 8
Auszeichnung des Deutschen Stahlbaues 2016:
Engagierter Unternehmer Dipl.-Ing. Hans-Ulrich Batzke ................................... 9
Auslobung: Ingenieurpreis des Deutschen Stahlbaues 2017 ............................. 10
Zweite Tagung »Kranbahnen aktuell: Bemessung und Ausführung« ............ 10
iforum informiert und klärt auf: Eurocode 3 in der Praxis ................................ 11
Erfolgsseminar jetzt auch in Berlin:
Korrosionsschutz im Stahlbau nach DIN EN 1090-1 ......................................... 12
Vorlesungsunterlagen »Baubetrieb im Stahlbau« aktualisiert ........................ 13
Neue Version der DASt-Richtlinie 022:
Feuerverzinken von tragenden Stahlkonstruktionen ......................................... 14
Züblin-Stahlbaupreis 2016 für innovative Ideen ................................................ 15
Preis des
Deutschen Stahlbaus 2016
Preis des Deutschen Stahlbaus 2016:
Trophäe für klassischen Industriebau ..................................................................... 16
Sonderpreis des BMUB für nachhaltiges Bauen:
Gerling-Hochhaus in Köln ......................................................................................... 19
Auszeichnung für den Neubau der Europäischen Zentralbank
in Frankfurt am Main ................................................................................................. 22
Auszeichnung für Fuß- und Radwegbrücke in Münster ................................... 25
Auszeichnung für Fuß- und Radwegbrücke in Freising .................................... 27
Auszeichnung für verbesserte Nutzung eines Gotteshauses ........................... 29
Auszeichnung für Faustball-Sportanlage in Bozen ............................................ 32
Auszeichnung für Mathematisches Institut am KIT ........................................... 34
Auszeichnung für Zentralmensa der Uni Kassel .................................................. 36
Auszeichnung für Überdachungsbauwerk des Zentralen
Omnibusbahnhofs in Pforzheim .............................................................................. 38
Auszeichnung für Fellows Pavilion der American Academy in Berlin ........... 40
Auszeichnung für modulares Innovationscenter
von Merck in Darmstadt ............................................................................................. 42
Inhalt
4
Stahlbau-Nachrichten
Stahlbau in Würzburg
TGZ Würzburg in exponierter Lage ......................................................................... 44
Congress Centrum Würzburg nach Umbau und Erweiterun ............................ 46
Neues Parkhaus des Uniklinikums Würzburg ....................................................... 48
Parkhaus der Stiftung Juliusspital ........................................................................... 49
Dorfhaus Kist ................................................................................................................. 50
Fahrradgarage Karmeliterkloster ............................................................................. 50
Strukturen aus Stahl: Brückenbauwerke der Stadt Würzburg ........................ 51
Der besondere Stahlbau
Plus City Pasching mit eindrucksvoller Stahlkonstruktion ............................... 52
Korrosionsschutz
Am Anfang war das gewellte Blech ........................................................................ 54
Brandschutz
Spiegellose Aluminiumzarge von Hörmann ......................................................... 55
CAD im Stahlbau
Eine neue Schule für Gol in Norwegen .................................................................. 56
Projekte + Produkte
Alpines Berghüttenprojekt mit Guardian Glass ........................................................ 57
XDM-630 als Meilenstein von Peddinghaus ............................................................. 58
Exzellenz-Zone für die Bauwirtschaft:
Initiative von Namibias Botschafter mit Partnern aus Thüringen .................. 59
Glasfassade dauerhaft transparent dank Delo .......................................................... 60
Grüner Hingucker mit dynamischer Linie .................................................................... 61
Aus Wirtschaft
und Verbänden Stahlbau Nägele: Bester Arbeitgeber ............................................................................ 62
22. Schüßler-Preis in Aachen: Förderung des Nachwuchses ............................. 64
IBU: Wahl einer neuen Führung ....................................................................................... 64
Knauf Interfer SE: Vorstandswechsel ............................................................................ 64
Rehm Schweißtechnik: Umterstützung für Racing Team .................................... 65
Wiegel Feuerverzinken: Neues Werk in Feuchtwangen ........................................ 66
Novoferm: Frankreich im Fokus ....................................................................................... 67
Big Data Business Club: Experten aus allen Branchen .......................................... 68
Josef Gartner: Werk in Sankt Petersburg ..................................................................... 68
Metallhandwerk NRW: Einigung bei Tarifabschluss .............................................. 68
WKO und HSM: Studiengang für Stahlkompetenz ................................................. 69
Vordruckverlag Weise: Formulare per Mausklick ..................................................... 70
Veröffentlichungen
Überarbeitung von »Schmelztauchveredeltes Band und Blech« ....................... 71
wer macht was
.......................................................................................................................................................... 72
Impressum
.......................................................................................................................................................... 79
• • • Alle Beiträge finden Sie auch im Internet unter www.stahlbau-nachrichten.de. • • •
Stahlbau-Nachrichten
5
Inhalt
Tag der Stahl.Architektur 2016: Auf Weltreise mit Prof. Mike Schlaich und Kai-Uwe Bergmann
Am Tag der Stahl.Architektur nehmen Prof.
Mike Schlaich von schlaich bergermann partner
(sbp) Berlin und Kai-Uwe Bergmann von Bjarke
Ingels Group (BIG) New York die Besucher auf
eine Weltreise zu ihren Projekten rund um den
Globus mit.
Prof. Schlaich stellt unter dem Titel »Trends
im Leichtbau« verschiedene Bauten des Ingenieurbüros vor und spannt den Bogen von der
Überdachung der Ausfahrt des KundenCenters
in der Autostadt Wolfsburg, für die er 2015 den
Ingenieurpreis des Deutschen Stahlbaues in der
Kategorie Hochbau erhielt, bis hin zu Speichenrädern, einer der grundlegenden Konstruktionsformen für Stadiondächer.
Bergmanns Vortrag mit dem Titel »Heißkalt«
beschäftigt sich mit dem Einfluss von Klima
und Kultur auf die Architektur. Er zeigt, wie
durch Anpassung Lösungen für die Gluthitze
der Arabischen Wüste oder die Eiseskälte der
finnischen Tundra erschlossen werden können.
Unter anderem präsentiert der Architekt das
Kraftwerk AMAGER in Kopenhagen, eine Verbindung von Industrie, Architektur und städtischem
Leben, als neuen Treffpunkt und Bereicherung
für seine Umgebung.
Prof. Mike Schlaich hat sein Diplom und seine
Dissertation an der Eidgenössisch Technischen
Hochschule in Zürich (ETHZ) gemacht und ist
seit 1993 bei sbp tätig. Er hat als ordentlicher
Professor den Lehrstuhl »Konstruieren und
Entwerfen – Massivbau« an der Technischen
Universität (TU) Berlin inne und ist Prüfingenieur für Baustatik. Seit 1999 ist er geschäftsführender Gesellschafter von sbp. Als Auszeichnungen erhielt Schlaich u. a. die Goldmedal by
The Institutional Structural Engineers 2015 in
London, den Stahlinnovationspreis 2012 und
den Balthasar-Neumann-Preis 2008. Er plant
vor allem Häuser, Türme, Dächer, Fassaden und
Brücken im In- und Ausland.
Überdachung der Ausfahrt des KundenCenters in der Autostadt Wolfsburg
© schlaich bergermann partner
Kai-Uwe Bergmann
© Andrejs Strokins
bauforumstahl e.V.
6
Kraftwerk AMAGER in Kopenhagen
© Bjarke Ingels Group
Stahlbau-Nachrichten
Kai-Uwe Bergmann war als Projektleiter bei
Baumschlager Eberle tätig. Er realisierte dort
u. a. Verwaltungs- und Wohngebäude. Der
gebürtige Einbecker hat für BIG den Standort
Central Asia etabliert und Projekte in den Vereinigten Staaten initiiert. Er ist seit 2006 Teilhaber des Büros und in der Niederlassung New
York tätig. Das Projekt AMAGER wurde bisher
mit den Tekla Global BIM Awards 2015, dem P/A
Progressive Architecture Awards, Citation, 2015
und dem MIPIM AR Future Projects Awards,
2012 ausgezeichnet. BIG beschäftigen vor allem
Projekte, die sich durch Ressourcen schonende
Konzepte auszeichnen und die Haltung und
Gedanken des Büros zum Thema Nachhaltigkeit
veranschaulichen.
Weitere Informationen
bauforumstahl e.V.
40327 Düsseldorf
www.bauforumstahl.de
Prof. Mike Schlaich
© schlaich bergermann partner
Peter Ackermann und Prof. Johannes Kister kommen zur Preisverleihung nach Würzburg
Am Freitag dem 7. Oktober 2016 findet auf dem
zweiten Tag des Deutschen Stahlbautages, dem
Tag der Stahl.Architektur, im Congress Centrum
Würzburg die Preisverleihung des Deutschen
Stahlbaues 2016 und des Sonderpreises des
Bundesministeriums für Umweltschutz, Bau und
Reaktorsicherheit (BMUB) statt.
Der Stahlbaupreis wird vom diesjährigen Juryvorsitzenden Prof. Eckhardt von bauforumstahl
(BFS) an Ackermann Architekten aus München
für ihr Serviceteilecenter der Firma Rational in
Landsberg am Lech verliehen. Peter Ackermann
stellt während der Preisverleihung das Siegerprojekt vor und erläutert die Besonderheiten
bei Entwurf, Planung und Ausführung des Bauwerks.
Das Gebäude überzeugte die Jury durch seine
klar ablesbaren Volumina, die die verschiedenen
Funktionen von außen ablesbar machen, seine
schlüssige Fassadengestaltung, die dem Innenund Außenraum neue Qualitäten geben, und die
Gestaltung seines Stahltragwerks, das formgebend für das Gebäude ist, kurze Bauzeiten ermöglicht und alle Anforderungen an den Brandschutz erfüllt. Sollte das Gebäude nicht mehr
benötigt werden, ist es einfach demontierbar
und die Stahlbauteile können wiederverwendet
werden. Staatssekretär Gunther Adler vom
BMUB verleiht mit dem Juryvorsitzenden und
dem Auslober den Sonderpreis des BMUB an
kister scheithauer groß architekten und stadtplaner (ksg) aus Köln für die Revitalisierung des
Gerling-Hochhauses als Wohnhochhaus mitten
in Köln. Prof. Johannes Kister beschreibt in seinem Vortrag, wie das Bürogebäude bis auf sein
tragendes Stahlskelett entkernt wurde und mit
minimal sichtbaren Modifikationen wieder als
Wohnhaus entstanden ist.
Preis des Deutschen Stahlbaues 2016:
Serviceteilecenter der Firma Rational in Landsberg
© Jens Weber
Preisträger Peter Ackermann
© Ackermann Architekten
Die Jury war beeindruckt, wie es den Planern
gelungen ist, das in Stahlrahmenbauweise
errichtete Haus mit großer Sorgfalt funktional
und technisch zu erneuern und statisch zu
ertüchtigen. Trotz nutzungsbedingter Anpassungen bewahrt die Sanierung den architektonischen Ausdruck. Nachhaltigkeit wird hier in
der Baupraxis angewandt und die Beständigkeit
einer überlegten Stahlbauweise unter Beweis
gestellt. Das Projekt hat Vorbildcharakter für
noch andere zu sanierende Stahlgebäude der
Fünfzigerjahre.
Das Büro Ackermann Architekten besteht nun
schon in zweiter Generation in München. Peter
Ackermann ist seit 1993 als Partner im damaligen Büro Kurt Ackermann und Partner tätig.
Vorher arbeitete er für Richard Meier + Partner
in New York und beim Renzo Piano Building
Workshop in Genua. Studiert hat er an der Technischen Universität München, wo er auch sein
Diplom gemacht hat, und an der Akademie der
Bildenden Künste in Wien, als Meisterschüler
Gustav Peichls. Das Büro Ackermann Architekten beschäftigt sich seit seinem Bestehen
immer wieder mit dem Thema Stahlbau in der
Architektur. Zu seinen herausragenden Projekten in München zählt u. a. das Eislaufzelt am
Olympiapark.
Sonderpreis des BMUB 2016: Revitalisiertes Gerling-Hochhaus Köln
© Marcus Schwier
Preisträger Prof. Johannes Kister
© kister scheithauer gross architekten und stadtplaner
Stahlbau-Nachrichten
7
bauforumstahl e.V.
Professor Johannes Kister ist seit 1992 einer
der drei Partner des Architekturbüros kister
scheithauer gross architekten und stadtplaner
(ksg) mit Niederlassungen in Köln und Leipzig.
Seit der 38. Auflage erfolgt die Bearbeitung der
»Bauentwurfslehre« durch Prof. Johannes Kister
mit seinem Team. Seit 1994 doziert er an der
Hochschule Anhalt am Bauhaus Dessau Entwerfen und Baukonstruktion. Sein Architekturstudium schloss er 1982 bei Prof. Gottfried Böhm an
der RWTH Aachen ab. Das Büro ksg erhält nun
schon zum zweiten Mal den Sonderpreis des
BMUB für die Revitalisierung einer Kölner Ikone
der Nachkriegsarchitektur.
Weitere Informationen
bauforumstahl e.V.
40327 Düsseldorf
www.bauforumstahl.de
Tag der Stahl.Architektur 2016
© bauforumstahl e. V.
Georges Axmann ist Nachfolger von Alain Witry
Innerhalb des Vorstands von bauforumstahl,
der Gemeinschaftsorganisation für Planen,
Bauen und Normung beim Bauen mit Stahl,
gibt es eine personelle Neuigkeit: Zum neuen
stellvertretenden Vorsitzenden wählte die
Mitgliederversammlung von bauforumstahl am
17.06.2016 Georges Axmann, Leiter Technisches
Marketing, Produktentwicklung und Technische
Beratung bei ArcelorMittal Europe – Long Products, Structural shapes.
Georges Axmann übernimmt den stellvertretenden Vorsitz von Alain Witry (ArcelorMittal
Commercial Long Deutschland GmbH), der sich
verstärkt wieder dem operativen Geschäft widmet. Die Mitglieder und die Geschäftsführung
von bauforumstahl dankten Alain Witry für sein
Engagement.
Mitglieder und Geschäftsführung von bauforumstahl freuen sich, Georges Axmann im
Vorstand begrüßen zu können. »Mit seinem
enormen Erfahrungsschatz im Bereich des
technischen Marketings wird Herr Axmann den
Vorstand von bauforumstahl bereichern«, so Dr.
Bernhard Hauke, Geschäftsführer von bauforumstahl.
Georges Axmann
© ArcelorMittal Europe
Im Vorstand von bauforumstahl vertreten sind
als Vorsitzender Stephan Lemgen (Peiner Träger
GmbH), als stellvertretender Vorsitzender Ralf
Luther (Präsident des Deutschen StahlbauVerbandes DSTV), Reiner Temme (Vizepräsident
des DSTV), Dr. Rolf Heddrich (Schatzmeister
DSTV), Dr. Rolf Wendler (Stahlwerke Thüringen
GmbH) und Dr. Falko Schröter (AG der Dillinger
Hüttenwerke).
Kurzvita Georges Axmann: Georges Axmann hat
einen Abschluss als Diplomingenieur der RWTH
Aachen und einen MBA der Universität Nancy.
Seit über 20 Jahren ist Herr Axmann in der
Industrie tätig und startete seine Karriere bei
der Dillinger Hütte. Später wechselte er in die
Forschung und Entwicklung des Luxemburger
Stahlherstellers Arbed und war für mehrere Jahre in den USA und China verantwortlich für den
technischen Vertrieb. Georges Axmann ist heute
Leiter Technisches Marketing, Produktentwicklung und Technische Beratung bei ArcelorMittal
Europe – Long Products, Structural shapes, mit
Sitz in Luxemburg.
Weitere Informationen
bauforumstahl e.V.
40237 Düsseldorf
bauforumstahl
bauforumstahl e.V.
8
Stahlbau-Nachrichten
Auszeichnung des Deutschen Stahlbaues 2016: Engagierter Unternehmer Dipl.-Ing. Hans-Ulrich Batzke
Dipl.-Ing. Hans-Ulrich Batzke
© bauforumstahl e.V.
Die »Auszeichnung des Deutschen Stahlbaues
2016« geht an Hans-Ulrich Batzke. Der Preis
wird seit mehr als vier Jahrzehnten im ZweiJahres-Rhythmus an Persönlichkeiten verliehen,
die sich in besonderer Weise in den Bereichen
Innovation, Technik oder Wirtschaft um das
Bauen mit Stahl verdient gemacht haben. Die
Auszeichnung wird im Rahmen des 38. Deutschen Stahlbautages in Würzburg überreicht.
Die Begründung der Jury lautet: Hans-Ulrich
Batzke hat als vielseitig engagierter »Mann
aus der Praxis« mit seiner unternehmerischen
Laufbahn die gesamte Jury beeindruckt. Die
Fachjury erkennt Hans-Ulrich Batzke für sein
Lebenswerk, die intensive und zielstrebige
Entwicklung eines Stahlbauunternehmens mit
zukunftsfähiger Strategie und sein Engagement
in der Verbandsarbeit, die Auszeichnung des
Deutschen Stahlbaues 2016 zu.
Hans-Ulrich Batzke gehört zu den aktivsten,
langjährigen ›Mittelständlern‹ des Deutschen
Stahlbaus. Unter seiner Führung gelang es dem
RSB Rudolstädter Systembau GmbH innovative
Einsatzfelder zu besetzen. Er ist dort bis heute
noch im Tagesgeschäft aktiv und führend tätig.
Wesentlich für seine Arbeit war es zudem,
immer den Zusammenhang zwischen Stahlbaupraxis im weitesten Sinne, technischer
Entwicklung und wissenschaftlicher Forschung
zu sehen und zu fördern. Ihm gelang es, mehrere Forschungsaktivitäten in Zusammenarbeit
mit unterschiedlichen Universitäten, insbesondere der Bauhaus-Universität Weimar und
der TU Darmstadt, voranzutreiben. In diesem
Zusammenhang sind insbesondere seine Bestrebungen zu nennen, den Stahlbau auf dem
Gebiet des Wohnungsbaus für energieeffiziente
und nachhaltige Gebäude voranzubringen.
Damit beschäftigt er sich immer noch intensiv.
Hans-Ulrich Batzke ist eine der federführenden
Personen in Thüringen bei der Organisation der
Internationalen Bauausstellung 2019.
Hans-Ulrich Batzke hat sich stets hochmotiviert
in die ehrenamtliche Tätigkeit im Deutschen
Stahlbau-Verband DSTV eingebracht. Im letzten
Jahrzehnt hat er, auch als Präsident des DSTV in
herausfordernden Zeiten, mit sehr viel Engage-
Stahlbau-Nachrichten
ment gewirkt. Bereits im Ruhestand war er dennoch eine treibende Kraft bei der Zusammenführung des bauforumstahl und des Deutschen
Stahlbau-Verbandes.
Hans-Ulrich Batzke ist eine herausragende
Persönlichkeit, die gesellschaftlich präsent und
mit Blick auf die Entwicklung der Stahlbauweise
sehr öffentlichkeitswirksam tätig ist.
Vita Hans-Ulrich Batzke:
Hans-Ulrich Batzke, Jahrgang 1941, studierte
Konstruktiven Ingenieurbau an der Hochschule
für Bauwesen in Leipzig. Nach einer Zeit als
Statiker und Planungsingenieur in Jena, arbeitete er als Konstruktionsleiter im VEB Stahlbau
Rudolstadt. Seit 1990 ist er Geschäftsführender
Gesellschafter des reprivatisierten VEB Stahlbau
Rudolstadt mit heute 140 Mitarbeitern und
einem Jahresumsatz von 30 Mio. e.
Seit 1991 ist Hans-Ulrich Batzke aktives Mitglied im Deutschen Stahlbauverband DSTV und
dort Leiter verschiedener Arbeits- und Fachausschüsse. Im Jahr 2001 wurde er in den Vorstand
berufen. Von 2010 bis 2012 war er Vizepräsident
des Deutschen Stahlbauverbandes DSTV, wo er
2013 zum Ehrenmitglied ernannt wurde. 2015
erhielt er den BVMW-Mittelstandspreis »Thüringer Unternehmer des Jahres« als Ehrenpreis für
sein Lebenswerk.
Weitere Informationen
bauforumstahl e.V.
40237 Düsseldorf
www.bauforumstahl.de
9
bauforumstahl e.V.
Auslobung: Ingenieurpreis des Deutschen Stahlbaus 2017
Es ist wieder so weit: bauforumstahl lobt in Zusammenarbeit mit der Bundesingenieurkammer
als ideellem Partner zum dritten Mal den »Ingenieurpreis des Deutschen Stahlbaues« aus. Der
Preis wird alle zwei Jahre für besondere Ingenieurleistungen in den Kategorien Hochbau und
Brückenbau vergeben. Prämiert werden neben
herausragenden Neubauten und Lösungen für
das Bauen im Bestand auch Berechnungsstrategien, Fertigungsverfahren, Montagekonzepte
sowie Details oder Einzelbauteile, die seit 2014
erstellt und in der Praxis angewendet bzw. gebaut worden sind. Teilnahmeberechtigt sind die
geistigen Urheber der eingereichten Ingenieurleistungen: Ingenieure und Ingenieurgemeinschaften, Ingenieur-/Architektengemeinschaften sowie natürlich insbesondere Stahlbaufirmen (z. B. aus den Bereichen Planung, Fertigung,
Montage). Die Teilnahme am Ingenieurpreis
des Deutschen Stahlbaues 2017 ist Voraussetzung für die Nominierung zum Europäischen
Stahlbaupreis. Die Wettbewerbsteilnahme kann
ausschließlich online erfolgen. Die Unterlagen
können ab sofort hochgeladen werden. Das Einreichungsende ist der 9. November 2016 (www.
ingenieurpreis.de). Die Verleihung der Preise und
Auszeichnungen erfolgt auf der Messe BAU am
17. Januar 2017 in München auf dem Gemeinschaftsstand von bauforumstahl e.V. und seinen
Mitgliedern.
»Gerade bei Stahlbauten spielt das Zusammenwirken zwischen Ingenieur und Architekt
eine besonders wichtige Rolle. Wir freuen uns
auf zahlreiche Einreichungen und spannende
Projekte«, so Dr. Bernhard Hauke. Die zum Ingenieurpreis 2017 eingereichten Projekte und
Konzepte werden je Kategorie (Hochbau, Brückenbau) durch eine unabhängige Jury beurteilt.
Weitere Informationen
bauforumstahl e.V.
40237 Düsseldorf
www.bauforumstahl.de
Zweite Tagung »Kranbahnen aktuell: Bemessung und Ausführung«
Mit der Einführung der Eurocodes und der Ausführungsnorm DIN EN 1090 haben sich die normativen Grundlagen für Kranbahnen geändert.
Die Tagung gibt Antworten auf die vielen offenen Fragen zu Planung und Bau von Kranbahnen. Anwendungsbeispiele vertiefen zusammen
mit neusten Forschungsergebnissen und Anforderungserläuterungen den Wissensstand der
Teilnehmer. Am 24. November 2016 empfängt
bauforumstahl in München Tragwerksplaner,
Prüfingenieure, Stahl- und Industriebauunternehmen, Kranhersteller sowie Behördenvertreter zur eintägigen Veranstaltung.
Die Teilnahmegebühren betragen bei OnlineAnmeldung 475 e bzw. 350 e für Mitglieder
(bauforumstahl | DSTV), jeweils zzgl. 19 %
MwSt. (www.bauforumstahl.de/veranstaltung/567).
Die acht Vorträge behandeln folgende Themen:
– Kranbahnträger: Einwirkungen, Einwirkungskombinationen, Berechnung und
Querschnittsnachweise nach Eurocode
– Kranbahnträger: Nachweise im Grenzzustand der Tragfähigkeit
bauforumstahl e.V.
10
– Wirtschaftliche Bemessung von Kranbahnträgern aus Walzprofilen
– Ermüdungsfestigkeit von Kranbahnen Stand
der Technik und neuere Forschungsergebnisse
– Kranbahnträger: Gebrauchstauglichkeit und
Umgang mit Kranbahnen im Bestand
– Anforderungen an Kranbahnen aus Sicht
eines Kranherstellers
– Praxisgerechte Berechnung und Konstruktion der Auflagerung von Kranbahnen und
Toleranzen bei der Kranbahnmontage
– Kranbahnen im geregelten bauaufsichtlichen Bereich
Die Teilnehmerregistrierung ist ab sofort auf der
Website von bauforumstahl freigeschaltet.
Weitere Informationen
bauforumstahl e. V.
40237 Düsseldorf
www.bauforumstahl.de
Stahlbau-Nachrichten
Veranstaltung am 24. November 2016 in Düsseldorf
© bauforumstahl e. V.
iforum informiert und klärt auf: Eurocode 3 in der Praxis
»Der Eurocode 3 Teil 1.8 (EN 1993-1-8) zur
Bemessung von Stahlbauanschlüssen fordert
umfangreiche Nachweise. Er bietet aber auch
viele neue Möglichkeiten. Aus dieser Erkenntnis
heraus haben wir das iforum Eurocodes entwickelt. Es bietet den Teilnehmern die Möglichkeit,
die Theorie mit anschaulichen Praxisbeispielen
zu verbinden«, erklärt Dr. Bernhard Hauke, Sprecher und Geschäftsführer bauforumstahl.
Als Referenten konnte bauforumstahl Dr.
Weynand und sein Team gewinnen. Er ist Mitinhaber des Ingenieurbüros Feldmann + Weynand
und mit den Herausforderungen des Ingenieuralltags bestens vertraut. Die Grundlagen
werden in zwei Basiskursen vermittelt. Darauf
aufbauend werden vertiefte Inhalte in einem
Expertenkurs erarbeitet.
»Aufgrund der großen Nachfrage bieten wir
sämtliche Workshops gleich an mehreren
Standorten an«, betont Volker Hüller, Geschäftsführer bauforumstahl und hier zuständig für
den Bereich Technik.
Das Referententeam vermittelt zunächst das
notwendige Grundwissen.
Nachdem jeweils Norm und grundlegende
Konzepte ausführlich erläutert werden, wenden
die Teilnehmer das Erlernte an praxisnahen
Beispielen an. Von der Handrechnung über die
Anwendung von Bemessungshilfen bis zur intelligenten Nutzung von Software nehmen die
Teilnehmer alle Werkzeuge selbst in die Hand,
werden Teil der Stahlbau »Mitmach-Werkstatt«
und diskutieren individuelle Fragestellungen aus
der Praxis.
Grundlagenseminar I:
In diesem ersten Workshop wird zunächst ein
Überblick über den Inhalt der in Deutschland
gültigen Norm und der zugehörigen deutschen
Nationalen Anhänge gegeben. Grundlagen
für die Bemessung komplexer Anschlüsse sind
immer die Berechnungen mechanischer Verbindungsmittel (Schrauben, Nieten, Bolzen) und
einfacher geschraubter oder geschweißter Verbindungen. Besprochen werden alle relevanten
Versagensarten. Konkret wird es bei einfachen
Beispielen. Ein weiteres Schwerpunktthema des
ersten Workshops sind die gelenkigen Anschlüsse. Was ist bei der Modellierung im Tragwerk zu
beachten? Wie können Anforderungen an die
Duktilität konkret umgesetzt werden? Welche
Bemessungshilfen gibt es und wie werden diese
sinnvoll eingesetzt? Der Workshop gibt ausführliche Antworten. In allen Workshops werden
Fachliteratur und Bemessungshilfen vorgestellt
und erläutert.
Termine:
11./12. November 2016, Düsseldorf
18./19. November 2016, Mannheim
02./03. Dezember 2016, Leipzig
Grundlagenseminar II:
In der Fortsetzung des ersten GrundlagenWorkshops stehen im zweiten Workshop momententragfähige Anschlüsse und Fachwerkkonstruktionen im Mittelpunkt. Die Berechnung
momententragfähiger Anschlüsse ist ein wesentlicher Bestandteil jeder Anschlussstatik. Basierend auf der Komponentenmethode können
nicht nur die explizit im Eurocode angegebenen
Konfigurationen von Träger-Stützen-Anschlüssen, Stößen oder Stützenfüßen berechnet
werden. Wie können Normalkräfte im Anschluss
berücksichtigt werden? Wie können biegesteife
Anschlüsse unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten optimiert werden? Der Workshop
liefert Antworten. Ein zweiter Schwerpunkt sind
die Berechnung von Hohlprofilknoten und die
Berechnung von Fachwerkkonstruktionen. Auch
hierzu werden Beispiele gemeinsam erarbeitet
und Bemessungshilfen vorgestellt.
Termine:
07. Februar 2017, Düsseldorf
14. Februar 2017, Mannheim
21. Februar 2017, Leipzig
Stahlbau-Nachrichten
Können statt nur Wissen:
»Mitmach-Werkstatt« des iforums Eurocode
© bauforumstahl e. V.
Vertieferseminar:
Der dritte Workshop befasst sich mit vertiefenden Fragestellungen und ausführlichen
Beispielen. Können statt nur Wissen ist das Ziel.
Nachgiebige Anschlüsse - lohnt sich der Aufwand? Klassifizierung – warum? Optimierung
von Anschlüssen – geht das? Der Workshop gibt
Antworten.
Termine:
08. Februar 2017, Düsseldorf
15. Februar 2017, Mannheim
22. Februar 2017, Leipzig
Den Teilnehmern aller Seminare werden während der Workshops Software zur Verfügung
gestellt, mit der auf den eigenen Laptops gearbeitet werden kann.
Weitere Informationen
bauforumstahl e. V.
40237 Düsseldorf
www.bauforumstahl.de
11
bauforumstahl e.V.
Erfolgsseminar jetzt auch in Berlin: Korrosionsschutz im Stahlbau nach DIN EN 1090-1
Die Anforderungen an die Herstellung von
Stahlkonstruktionen sind durch die Einführung
der DIN EN 1090-1 vereinheitlicht worden. Die
Werkseigene Produktionskontrolle (WPK) stellt
das methodische Zusammenwirken aller Aktivitäten dar, das heißt, die qualitätssichernden
Maßnahmen in der Ausführung des Korrosionsschutzes sind ein wichtiger Bestandteil der
WPK. In den WPK- und Qualitätssicherungssystemen nimmt die Ausführung des Korrosionsschutzes demnach eine zentrale Rolle ein.
Das erfolgreiche Seminar »Korrosionsschutz
im Stahlbau nach DIN EN 1090-1«, mit einem
umfassenden Praxisteil, bei dem die Teilnehmer
die Möglichkeit haben, Geräte und Standards
der Qualitätskontrolle praktisch anzuwenden,
findet am 10. November 2016 in Berlin statt und
beinhaltet die folgenden Themen:
– Korrosionsschutz im Stahlbau/bauaufsichtlichen Bereich
Beispiele CE-Zeichen und Leistungserklärung
–Korrosionsschutz
Qualitätskontrolle vor Ort
– Praxis Beispiel Teil 1
Qualitätskontrolle nach der Stahlentrostung
Vorbereitungen vor der Oberflächenvorbereitung von Stahl
– Praxis Beispiel Teil 1
Qualitätskontrolle nach der Applikation
– Beispiele von Beschichtungsfehlern
Das Programm und weitere Einzelheiten erhalten Sie von bauforumstahl.de
Bitte beachten Sie auch die weiteren SeminarTermine:
– am 11./12.11.2016 in Düsseldorf, 18./19.11.2016 in Mannheim,
02./03.12.2016 in Leipzig
– Können statt nur Wissen – Bemessung von
Stahlbau-Anschlüssen nach Eurocode 3 –
Grundlagenseminar II
am 07.02.2017 in Düsseldorf, 14.02.2017 in
Mannheim, 21.02.2017 in Leipzig
– Können statt nur Wissen – Bemessung von
Stahlbau-Anschlüssen nach Eurocode 3 –
Vertiefungsseminar
am 08.02.2017 in Düsseldorf, 15.02.2017 in
Mannheim, 22.02.2017 in Leipzig
– Kranbahnen aktuell – Bemessung und Ausführung am 24.11.2016 in München
– Schweißerprüfung im Stahlbau – EN ISO
9606-1 und EN 1090 am 07.12.2016 in Berlin
Für Fragen stehen wir jederzeit gerne zur Verfügung. Wir freuen uns darauf, Sie in Berlin begrüßen
zu dürfen.
VERANSTALTUNGSORT
Korrosionsschutz im Stahlbau
nach DIN EN 1090­1
Termin:
10. November 2016
Korrosionsschutz im Stahlbau
in Verbindung mit der WPK nach DIN EN 1090­1
mit Praxisübungen
10:00 Uhr bis 17:00 Uhr
Tagungsort:
Hotel Sylter Hof Berlin
Kurfürstenstraße 114­116
10. November 2016, Berlin
Korrosionsschutz im Stahlbau
nach DIN EN 1090­1
10. November 2016 | BERLIN
10787 Berlin
Teilnahme:
Das Hotel Sylter Hof Berlin liegt in der City West, in der
Nähe zum Kurfürstendamm und zum Potsdamer Platz.
Das KaDeWe erreichen Sie fußläufig in wenigen Minuten.
Die bekannteste Buslinie Berlins, der 100er, der quer
durch die Stadt fährt, hält direkt vor der Hoteltür.
Für Mitglieder bauforumstahl
Deutscher Stahlbau­Verband DSTV
€ 550,­ zzgl. 19% Mwst.
Für Nicht­Mitglieder bauforumstahl
Deutscher Stahlbau­Verband DSTV
€ 750,­ zzgl. 19% Mwst.
Für Ihre Teilnahme ist im Hotel Sylter Hof Berlin ein
Zimmerkontingent (Einzelzimmer, Ü/F für 80€), abrufbar
bis zum 26. Oktober 2016, vorreserviert worden. Tel.:
+49­(0)30­21 20­0, E­Mail: info@sylterhof­berlin.de
In der Teilnahmegebühr ist ein Beschichtungsfehler
Katalog enthalten, der mit Hilfe von Illustrationen die
Bewertung von Beschichtungsfehlern unterstützt, sowie
der Sonderdruck "Fertigung und Errichtung von
Stahltragwerken ­ praktische Umsetzung der neuen
Regelungen nach DIN EN 1090".
Das Buchungsstichwort erhalten Sie zusammen mit Ihrer
Teilnahmebestätigung.
© Titelbild G. Machura
Online­ANMELDUNG
www.bauforumstahl.de/veranstaltung/542
Bei online­Anmeldung gewähren wir pro Teilnehmer einen Rabatt von 10,­€.
Die Teilnehmerzahl ist begrenzt. Die Anmeldungen werden in der Reihenfolge
ihres Eingangs berücksichtigt. Nach Eingang Ihrer Anmeldung erhalten Sie
eine Rechnung, die sofort ohne Abzug fällig ist.
Es gelten unsere AGB, nachzulesen im Anmeldebereich unserer Homepage
www.bauforumstahl.de.
Veranstalter:
Stahlbau Verlags­ und Service GmbH
Organisation:
bauforumstahl e. V.
Sohnstraße 65 | 40237 Düsseldorf
Tel 0211.6707.828 | Fax 0211.6707.829
[email protected] | www.bauforumstahl.de
Stahlbau
Metallbau
Programm mit allen Angaben
© bauforumstahl e.V.
Weitere Informationen
Stahlbau Verlags- und Service GmbH
40237 Düsseldorf
www.deutscherstahlbau.de
Industriebau
Gewerbebau
www.rsb-rudolstadt.de
bauforumstahl e.V.
12
Stahlbau-Nachrichten
Vorlesungsunterlagen »Baubetrieb im Stahlbau« aktualisiert
Seit 2011 stellt bauforumstahl kostenfreie
Lehrunterlagen zur Verfügung. Pünktlich zum
bevorstehenden Wintersemester wurden die
Vorlesungsunterlagen »Baubetrieb im Stahlbau«
grundlegend überarbeitet und an den Stand der
Technik angepasst.
Auf insgesamt 131 Vorlesungsfolien erfahren
die Studierenden in gebündelter Form
– wie Baustahl erzeugt und klassifiziert wird,
– welche Besonderheiten bei der Ausschreibung, Kalkulation und Abrechnung von
Stahlbauprojekten zu berücksichtigen sind
und
- welche Prozesse bei der Fertigstellung einer
Stahlkonstruktion durchlaufen werden.
Begleitet werden die Vorlesungsunterlagen
von mehreren Übungsaufgaben, in denen die
wesentlichen baubetrieblichen Prozesse vertieft
werden:
Folie aus der Vorlesung
© bauforumstahl e. V.
1.Stahlhalle:
a. Erstellung der Ausschreibungsunterlagen
b. Angebotsprüfung und Erstellung eines
Preisspiegels
c. Terminplanung (Netzplantechnik)
2. Bandbrücke Kohlekraftwerk
a. Terminplanung (Netzplantechnik)
Die Übungsaufgaben senden wir Lehrenden auf
Nachfrage gerne zu. Alle Präsentationsfolien
können individuell ausgewählt werden, sodass
die Präsentation flexibel an den Lehrplan angepasst werden kann.
Die Vorlesungen und Übungen konzentrieren
sich auf die baubetrieblichen Besonderheiten
des Stahlbaus. Idealerweise sollten die Studierenden daher schon mit grundlegenden
Aspekten der Auftragsabwicklung im Bauwesen
vertraut sein.
Alle Lehrunterlagen des bauforumstahl stehen
kostenlos online zur Verfügung unter
www.bauforumstahl.de/vorlesungsunterlagen.
Weitere Informationen
bauforumstahl e. V.
40237 Düsseldorf
www.bauforumstahl.de
Tragende Ideen.
Visionäre Baukunst.
Bau . Dienstleistung . Innovation . Betrieb
www.max-boegl.de
Stahl- und Anlagenbau GmbH & Co. KG
Postfach 11 20 · 92301 Neumarkt i. d. OPf.
Telefon +49 9181 909-10307
Telefax +49 9181 909-10439
[email protected]
Stahl- und Anlagenbau . Hochbau . Schlüsselfertiges Bauen
Betonfertigteile . Brückenbau . Verkehrswegebau
Tunnelbau . Ver- und Entsorgung . Umwelttechnik
Fahrwegtechnologie . Logistik . Windenergie
Stahlbau-Nachrichten
13
bauforumstahl e.V.
Neue Version der DASt-Richtlinie 022: Feuerverzinken von tragenden Stahlkonstruktionen
Feuerverzinken ist ein wirtschaftliches Korrosionsschutzverfahren für den Stahl- und
Metallbau. Das dafür anzuwendende Regelwerk,
die DASt-Richtlinie 022 »Feuerverzinken von
tragenden Stahlkonstruktionen«, wurde erstmals im Jahr 2009 bauaufsichtlich eingeführt.
In den letzten Jahren sind zahlreiche Weiterentwicklungen in diesem Bereich erforscht
worden, die eine Ergänzung der Richtlinie erforderlich machten. Die neue DASt-Richtlinie 022
wurde im Juni 2016 veröffentlicht. Inhaltlich
wurden die Anforderungen an den Planer, den
Fertigungsbetrieb und an die Feuerverzinkerei
angepasst.
In der
Seminarreihe führt bauforumstahl
mit
bauforumstahl.de/veranstaltungen
Weitere Veranstaltungen
dem Industrieverband Feuerverzinken e.V. am
21.11.2016 in Düsseldorf, am 28.11.2016 in Halle und am 29.11.2016 in Würzburg drei inhaltsgleiche Seminare zur neuen DASt-Richtlinie 022
mit folgenden Themen durch:
– DASt-Richtlinie 022 und Anforderungen aus
DIN EN 1090-1 und DIN EN 1090-2
– Wissenschaftliche Untersuchungen zur
Weiterentwicklung der DASt-Richtlinie 022
– Vorstellung der neuen DASt-Richtlinie 022
– Anforderungen an die Feuerverzinkerei gemäß DASt-Richtlinie 022
– Die Anwendung der DASt-Richtlinie 022 in
der Praxis
Termin:
Tagungsort:
Termin:
Tagungsort:
21. November 2016
Stahl­Zentrum
Sohnstraße 65
40237 Düsseldorf
28. November 2016
SLV Halle
Köthener Straße 33a
06118 Halle (Saale)
Seminare:
• Korrosionsschutz im Stahlbau nach DIN EN 1090­1
10.11.2016 Berlin
• iforum Bauen im Bestand ­ Modernisieren und
Weiterbauen mit Stahl
11.11.2016 Leipzig
• Kranbahnen aktuell: Bemessung und Ausführung
24.11.2016 München
• iforum Stahl­Geschossbau
30.11.2016 Stuttgart
Termin:
Tagungsort:
29. November 2016
LGA Würzburg
Dreikronenstraße 31
97082 Würzburg
Teilnahme:
Für Mitglieder bauforumstahl | DSTV
Industrieverband Feuerverzinken
225 € zzgl. 19 % MwSt.
• Schweißerprüfung im Stahlbau –
EN ISO 9606­1 und EN 1090
07.12.2016 Berlin
Sonstige Teilnehmer
285 € zzgl. 19 % MwSt.
• iforum Industrie­ und Gewerbebau
12.12.2016 Hamburg
In der Teilnahmegebühr sind die Tagungsunterlagen online, die
DASt­Richtlinie 022 sowie die Kaffeepausen und das
Mittagessen enthalten.
Online-ANMELDUNG
Düsseldorf: www.bauforumstahl.de/veranstaltung/579
Halle:
www.bauforumstahl.de/veranstaltung/580
Würzburg: www.bauforumstahl.de/veranstaltung/581
Bei Online-Anmeldung gewähren wir pro Teilnehmer einen Rabatt von 10 €.
Die Teilnehmerzahl ist begrenzt. Die Anmeldungen werden in der Reihenfolge
ihres Eingangs berücksichtigt. Nach Eingang Ihrer Anmeldung erhalten Sie
die Bestätigung und eine Rechnung, die sofort ohne Abzug fällig ist.
Es gelten unsere AGB, nachzulesen im Anmeldebereich unserer Homepage
www.bauforumstahl.de/agb.
Die neue Version der DASt-Richtlinie 022
Düsseldorf | Halle | Würzburg
• iforum Industrie­ und Gewerbebau
05.12.2016 Magdeburg
©bauforumstahl | Christoph Schuhknecht
iforum Eurocodes - Bemessung von StahlbauAnschlüssen nach Eurocode 3
"Mit-Mach-Werkstatt"
Grundlagenseminare I + II, Vertiefungsseminar
• Düsseldorf: 11./12.11.2016, 07.02.2017 und 08.02.2017
• Mannheim: 18./19.11.2016, 14.02.2017 und 15.02.2017
• Leipzig: 02./03.12.2017, 21.02.2017 und 22.02.2017
in Kooperation mit:
Veranstalter:
Stahlbau Verlags­ und Service GmbH
Organisation:
bauforumstahl e. V.
Sohnstraße 65 | 40234 Düsseldorf
Tel.: +49 (0)211.6707.828
E­Mail: [email protected] | www.bauforumstahl.de
Flyer
© bauforumstahl e. V.
3D CAD + Statik Software
Konstruieren Sie schnell und intuitiv,
was Ihr Kunde sich vorstellt!
• Tragwerksplanung
• FE-Berechnung
• Treppenbau
• Brückenbau
• Stahlbau
• Betonbau
• CAD
Das Programm und weitere Einzelheiten entnehmen Sie bitte dem beigefügten Einladungsflyer. Ihre Anmeldung können Sie direkt auf
unserer Homepage durchführen.
Bitte beachten Sie auch unsere weiteren Seminare:
– Korrosionsschutz im Stahlbau nach DIN EN
1090-1 am 10.11.2016 in Berlin
– Kranbahnen aktuell: Bemessung und Ausführung am 24.11.2016 in München
– Schweißerprüfung im Stahlbau nach EN
ISO 9606-1 und EN 1090 am 07.12.2016 in
Berlin
– Können statt nur Wissen - die Eurocode
»Mit-Mach-Werkstatt« - Bemessung von
Stahlbauanschlüssen nach EC3
Grundlagenseminar I + II + Vertiefungsseminar
am 11./12.11.2016, 07.02.2017 und
08.02.2017 in Ratingen bei Düsseldorf
am 18./19.11.2016, 14.02.2017 und
15.02.2017 in Mannheim
am 02./03.12.2016, 21.02.2017 und
22.02.2017 in Brehna bei Leipzig
Weitere Informationen
bauforumstahl e. V.
40237 Düsseldorf
www.bauforumstahl.de
Ihr Ansprechpartner für:
Autodesk Advance Steel
Graitec Innovation GmbH · 45127 Essen · Tel.: +49 (0)201 / 647297 50
[email protected] · www.graitec.de
bauforumstahl e.V.
14
Stahlbau-Nachrichten
Züblin-Stahlbaupreis 2016 für innovative Ideen
Der Züblin-Stahlbaupreis wurde Anfang Juni
2016 zum sechsten Mal an Studierende und Absolventen der Technischen Universität Dresden
verliehen. Mit dem Preis werden herausragende
Arbeiten gewürdigt, die zur Förderung der Metallbauweise beitragen und im Rahmen des Studiums oder einer Promotion an den Fakultäten
Bauingenieurwesen oder Architektur bearbeitet
wurden.
Thematisch deckten die eingereichten Arbeiten
eine große Bandbreite ab. Gegenstand waren
die Beurteilung des Anwendungs- und Marktpotenzials feuerverzinkter Verbundstraßenbrücken mittlerer Spannweite, die Bemessung und
Optimierung von Flachdeckensystemen, strukturmechanische Untersuchungen zur Duktilität
von Schweißverbindungen höherfester Feinkornbaustähle, der Entwurf eines Co-Working
Kreativzentrums, die statisch konstruktive
Beurteilung des historischen Gerüstpfeilerviaduktes der Waldheim-Kriebethal-Eisenbahn, die
Verstärkung orthotroper Platten mit hochfestem
Beton sowie der Entwurf und die Planung einer Straßenbrücke mit einer Gesamtlänge von
600 m.
Die sieben nominierten Arbeiten wurden von
den Studierenden und Diplomanden des Bauingenieurwesens und der Architektur präsentiert,
die sich im Anschluss den Fachfragen der Jury
stellten. Vonseiten des Preisstifters waren
dies Ulrich Pfabe und Hagen Urban aus der
Geschäftsführung der Züblin Stahlbau GmbH
in Hosena sowie Dr. Christian Dehlinger, Technischer Direktionsleiter und Prokurist der Ed.
Züblin AG in Stuttgart. Die Technische Universität Dresden war durch Prof. Dr. Richard Stroetmann und Dr. Jörg Rainer Noennig vertreten, die
die Fachgebiete Stahlbau, Architektur und Industriebau repräsentierten. Nach den Präsentationen hatte die Jury die anspruchsvolle diffizile
Aufgabe, die Preisträger aus den qualitativ sehr
hochwertigen Arbeiten auszuwählen.
Preisverleihung mit Gewinnern: (v.l.n.r.) Dipl.-Ing. Ulrich Pfabe (Züblin
Stahlbau GmbH Hosena), Yan Wang (3. Preis), Jonathan Obst (2. Preis),
Melchior Deutscher (1. Preis) und Prof. Dr.-Ing. Richard Stroetmann (TU
Dresden)
© Lars Sieber, TU Dresden
Zum mittlerweile sechsten Mal fand auch die
diesjährige Preisverleihung im Rahmen des
Bauballs der TU Dresden statt, der von den
Studierenden des 6. Fachsemesters der Fakultät
Bauingenieurwesen ausgerichtet wird. In einer
kurzen Einführung stellte Ulrich Pfabe sich und
einige aktuelle Projekte der Züblin Stahlbau
GmbH vor. In seiner anschließenden Ansprache
betonte er die hohe Qualität und Vielfältigkeit
der eingereichten Arbeiten sowie die schwierige
Aufgabe der Jury bei der Auswahl der Preisträger. Diesen Worten schloss sich auch Prof.
Richard Stroetmann an, der in diesem Rahmen
die Möglichkeit nutzte, sich bei Herrn Pfabe für
die seit Jahren gute Zusammenarbeit und der
Firma Züblin für das hohe Engagement bei der
Förderung der Studierenden zu danken.
Der mit insgesamt 3.000 e dotierte Preis wurde
von der Jury an einen Studierenden und einen
Diplomanden des Bauingenieurwesens sowie an
eine Diplomandin der Architektur vergeben.
Dipl.-Ing. Melchior Deutscher wurde für seine
Diplomarbeit »Statisch konstruktive Beurteilung
des historischen Gerüstpfeilerviaduktes der
Waldheim-Kriebethaler Eisenbahn zur weiteren
Nutzung« von der Jury ausgezeichnet. Der 171 m
lange Brückenzug besteht aus Gitternetz- und
Einhängeträger sowie Gerüstpfeiler, die alle
stark und mit standsicherheitsrelevanten
Querschnittsschwächungen korrodiert sind.
Aufgabe war es, im Rahmen einer Diplomarbeit
eine Bestandsaufnahme durchzuführen, ein
Instandsetzungskonzept zu entwickeln und das
Bauwerk für eine mögliche weitere Nutzung
Stahlbau-Nachrichten
nachzurechnen. Die intensive Auseinandersetzung und nicht zuletzt das fundierte Fachwissen
von Dipl.-Ing. Melchior Deutscher beeindruckten die Jury, sodass sie sich für die Vergabe des
1. Preises für seine Arbeit entschieden.
Der 2. Preis wurde an cand.-Ing. Jonathan Obst
für eine Projektarbeit mit dem Thema »Planung
und Entwurf einer Straßenbrücke mit 600 m Gesamtlänge« verliehen. Bereits die Vorentwürfe
des Brückenzuges mit einer Hauptöffnung von
145 m wiesen eine hohe gestalterische Qualität auf. Die Vorzugsvariante war eine über die
Flussöffnung und den angrenzenden Feldern bogenförmig aufgevoutete Stahlverbundkonstruktion, die an den Auflagerpunkten aufgelöst ist
und sich hervorragend in die ebene Flusslandschaft einfügt. Die Jury würdigte den Entwurf
und die sorgfältige Ausarbeitung wesentlicher
Konstruktionsdetails sowie insgesamt die hohe
Qualität der Arbeit. Den 3. Preis erhielt Dipl.-Ing.
Yan Wang für ihre Diplomarbeit mit dem Titel
»InterDream – Co-Working Kreativzentrum«.
Die Jury war beeindruckt von der Kreativität des
Entwurfes, der Umsetzung in Bauwerksmodellen und Visualisierung von den Grundideen bis
zu der vorgesehenen Ausführung.
Dipl.-Ing. Thomas Faßl
Institut für Stahl- und Holzbau,
Technische Universität Dresden
15
bauforumstahl e.V.
Preis des Deutschen Stahlbaus 2016: Trophäe für klassischen Industriebau
Serviceteilecenter in Landsberg nach Fertigstellung
© Orla Connolly + Jens Weber
Das Serviceteilecenter der Rational AG beeindruckt durch seine einfache und klare
Architektursprache, die konsequent aus
den betriebsfunktionalen Abläufen entwickelt und zu einem schönen, spannungsvollen und ästhetischen Ganzen gefügt ist.
Mit diesem Projekt wird ein Gebäude ausgezeichnet, das beispielhaft den Einsatz
von Stahl mit hoher Flexibilität, Nachhaltigkeit, Funktionalität und Architekturqualität überzeugend darstellt.
Erläuterungsbericht von
Ackermann Architekten BDA, München:
Die Firma Rational AG, ein weltweit führender
Hersteller von Gastronomiegeräten, ordnete
ihre Betriebsstruktur neu und errichtete nach
den Werken 1 und 2 im Jahr 2008 im Landsberger Industriegebiet Frauenwald das Werk 3.
2012 entstand als zweiter Bauabschnitt östlich
des Werks 3, baulich verbunden, das für die in-
ternationale Kundschaft zu Schulungszwecken
bestimmte Trainingscenter. Eine weitere Komponente des Werksverbundes der Firma Rational, nämlich das Serviceteilecenter, wurde
2014 erbaut. Durch einen Glasgang mit dem
Trainingscenter und dem Werk 3 verbunden,
beherbergt dieses Gebäude das Ersatzteilelager
und eine Kundendienstwerkstatt. Sozial-, Verwaltungs- und Besprechungsräume komplettieren das Raumangebot.
Funktional ist das Gebäude ähnlich wie das
Werk 3 aufgebaut: Im Westen befindet sich
eine Anlieferhalle mit Andockstation, im Osten die Ersatzteilhalle mit dem Sheddach und
Isometrie
© Ackermann Architekten BDA
Anordnung der Baukörper
© Orla Connolly + Jens Weber
PREIS DES DEUTSCHEN
STAHLBAUS 2016
16
Stahlbau-Nachrichten
dem Hochregallager mit der profilitverglasten
Laterne, dazwischen der Betonriegel, der
die Büro-, Sozial- und Besprechungsräume
aufnimmt und zugleich den Brandabschnitt
zwischen Halle und Anlieferbereich bildet. Ein
Innenhof belichtet die Arbeitsräume und dient
den Mitarbeitern als Aufenthalts- und Pausenbereich.
Das Gebäude ist, wie das Werk 3 und das Trainingscenter, bis auf den brandschutztechnisch
notwendigen Betonriegel eine reine Stahlkonstruktion mit Flach- und Sheddächern. Die gesamte Konstruktion besteht aus pulverbeschichteten Walzprofilen aus der HEB- und IPE-Reihe
und Rundstäben für die Aussteifungen.
Eine weitgehende Stützenfreiheit des Lagerbereichs wird durch die Fachwerkträger erreicht,
deren Höhe die Sheddachkonstruktion prägt.
Die schmalere Anlieferhalle wird, wie im Werk 3,
stützenfrei mit Fachwerkträgern überspannt
und über Oberlichter belichtet. Die Dachfläche
besteht aus Trapezblechen auf der Stahlkonstruktion.
Ein umlaufendes Fensterband ermöglicht den
Mitarbeitern einen Ausblick auf die Natur und
besteht aus einer Metallelementfassade mit
Dreifach-Isolierverglasung. Die geschlossenen
Bereiche bestehen aus Metall-Langfeldkassetten mit Alucobond-Fassadenverkleidungselementen.
Diese Konstruktion erlaubte einerseits eine
durch Vorfertigung mögliche kurze Bauzeit und
andererseits eine ökologisch sinnvolle Wiederverwertung der Bauteile, sollte das Gebäude
nicht mehr benötigt werden.
Mit den Sheds, den Oberlichtern, der Profilitverglasung und dem umlaufenden Fensterband
wird das Gebäude natürlich belichtet und belüftet und somit der Primärenergieeinsatz zur
Raumkonditionierung minimiert.
Die Nordorientierung der Sheds verhindert eine
Aufheizung im Sommer.
Die Temperierung der Räume erfolgt über eine
Wärmepumpe.
Innenhof und ...
© Orla Connolly + Jens Weber
Fassadengliederung
© Orla Connolly + Jens Weber
Die eingeschossige Hallenkonstruktion wurde als Stahlskelettkonstruktion geplant. Die
Stützen und Träger sind aus offenen, teilweise
verstärkten Stahlwalzprofilen konzipiert. Die
Konstruktion gliedert sich in ein Palettenlager
mit Flachdach und in eine Halle als Sheddachkonstruktion. Die Tragkonstrukion in der
Shedhalle baut sich auf einem 18,75 m × 7,50 m
Raster auf. Die Hauptträger der Shedkonstruktion überspannen als Dreifeldträger je 18,75 m
weite Felder. Die Durchlaufträger wurden als
2,70 m hohe Fachwerkträger ausgeführt, die von
Pendelstützen getragen werden. Die Gebäudeaussteifung erfolgte über zugbeanspruchte
Dach- und Wandverbände.
Die Anlieferungshalle ist als Durchfahrtshalle
konzipiert und ist 19,10 m breit, 83,50 m lang
und 6,80 m hoch. Sie befindet sich im Westen
und grenzt an die bestehenden Rangier- und
Ladeflächen des Werkes 3 an. Im Süden schließt
ein Verbindungsgang zum Trainingscenter und
zum Werk 3 an. Im Norden können Lkws durch
ein Tor in die Halle einfahren und im Süden wieder ausfahren. Für die Bemessung der Stützenbauwerke wurde daher der Verkehr eines SLW30
in langsamer Fahrt berücksichtigt.
Zur ebenerdigen Be-/Entladung der Lkws befindet sich westlich der Halle eine Andockstation
mit zwei Laderampen. Die Andockstation nimmt
die Höhe der Anlieferungshalle auf und ist
11,25 m breit und ca. 22,50 m lang.
Nördlich der Andockstation sind dafür die außen liegenden Verkehrsflächen bereichsweise
um 1,20 m abgesenkt.
Der vertikale Raumabschluss erfolgt im unteren
Bereich über eine Höhe von ca. 2,40 m mit
einem Fensterband als Pfosten-Riegel-System
und im oberen Bereich mit Blechkassetten.
An die Stahlkonstruktion der Anlieferungshalle
bestehen keine Anforderungen hinsichtlich der
Feuerwiderstandsdauer (R 0).
In Achse E wird die Anlieferungshalle zur Aufnahme von Temperaturdehnungen über eine
Dilatationsfuge in Nord-Süd-Richtung in zwei
Dehnfugenabschnitte unterteilt.
Der Zwischenbau befindet sich zwischen den
Achsen 3 und 4, ist 12,50 m breit und erstreckt
sich, unterbrochen von einem Innenhof, über
die gesamte Gebäudelänge von 83,50 m. Er
wurde in Massivbauweise erstellt. Dieser Stahlbetonkern wurde zur Aussteifung der Anlieferungshalle und der Halle mit Palettenlager in
Ost-West-Richtung herangezogen.
Der südliche Bereich des Zwischenbaus stellt
den Haupteingang zum Gesamtgebäude dar.
Dort sind auf zwei Geschossen Besprechungs-,
Sozial- und Sanitärräume sowie die Haustechnik untergebracht. Nördlich des Innenhofes ist
er überwiegend eingeschossig. Dort befinden
sich eine Werkstatt und die Wareneingangskontrolle.
Stahlbau-Nachrichten
17
PREIS DES DEUTSCHEN
sTAHLBAUS 2016
Die Bodenplatte wurde als schwimmend gelagerte, bewehrte Stahlbetonplatte konzipiert. Im
Bereich der Werkstatt wurde die Bodenplatte
mit einer thermischen Bauteilaktivierung ausgeführt. Durch den Gabelstaplerverkehr ist im
Bereich der Schleusen im Winter mit einem
Tausalzeintrag zu rechnen.
Aufgrund von Brandschutzanforderungen wurden die Wände in den Achsen 3 und 4 als Brandwände mit der Feuerwiderstandsdauer R 90
geplant. Zur Vermeidung des Brandüberschlages
von den beidseitig angrenzenden Hallen wurden
auch die Ränder der Dachdecke über jeweils 5 m
Breite als horizontale Brandwände ohne Öffnungen ausgebildet.
Die Halle mit dem Palettenlager befindet sich
zwischen den Achsen 4 und 7 und ist 56,80 m
breit und 83,50 m lang. Der südliche Bereich
zwischen den Achsen E und L ist als Sheddach mit einer Gesamthöhe von 6,80 m in der
Kehle und 9 m am First konzipiert. In diesem
Bereich befinden sich das zweigeschossige
Kleinteilelager sowie ebenerdige Lagerflächen.
Im nördlichen Bereich (Achse A–D) ist das Palettenlager untergebracht. Dort wurde anstatt
einer Shedkonstruktion ein Flachdach auf der
Höhe der Shedfirste realisiert. Die Bodenplatte
der Halle wurde aus Walzbeton mit thermischer
Bauteilaktivierung erstellt. An die Stahlkonstruktion sind Anforderungen an die Feuerwiderstandsdauer von 30 min (R 30) gestellt. Die
Feuerwiderstandsdauer wurde mittels einer
bauaufsichtlich zugelassenen Brandschutzbeschichtung erzielt.
Der Raumabschluss erfolgte im unteren Bereich
umlaufend über Glasflächen und oberhalb davon über Blechkassetten. Die Sheds sowie die
Seiten des höher gelegenen Flachdaches im Bereich des Palettenlagers sind ebenfalls verglast.
In Achse D wird die Hallenkonstruktion zur
Aufnahme von Temperaturdehnungen über eine
Dilatationsfuge in Nord-Süd-Richtung in zwei
Dehnfugenabschnitte unterteilt.
Funktionalität (auch) im Inneren
© Orla Connolly + Jens Weber
Bauherr
Brandschutz
Rational AG, Landsberg am Lech
Stefan Blümel, Dipl.-Ing. (FH), beratender Ingenieur, PMI GmbH Bauphysik, Unterhaching
Planung
Ackermann Architekten BDA, München
Tragwerksplanung
IB Ackermann, München
TGA Planung
kulle & hofstetter tga consulting ingenieure,
München
Außenanlagen
Mahl Gebhard, München
Straßenbau
Schulte Ingenieure, Unterschleißheim
PREIS DES DEUTSCHEN
STAHLBAUS 2016
18
Stahlbau-Nachrichten
Vermesser
Ingenieurbüro Wittke
Baugrundgutachter
Crystal Geotechnik GmbH, Utting
Prüfstatiker
Markus Bernhard, Dipl.-Ing., Augsburg
Sigeko
Jan Chalupa, Kaufbeuren Neugablonz
Sonderpreis des BMUB für nachhaltiges Bauen: Gerling-Hochhaus in Köln
Das sagt das Bundesministerium für Umwelt, Bau und Reaktorsicherheit: Der vollständige Umbau des Gerling-Hochhauses
in Köln ist die gelungene Transformation
eines Bürogebäudes der Nachkriegsmoderne in ein Wohnhaus der Gegenwart.
Das in Stahlrahmenbauweise errichtete
Haus wurde mit großer Sorgfalt funktional und technisch erneuert und statisch
ertüchtigt. Trotz nutzungsbedingter Anpassung gelingt es, den architektonischen
Ausdruck des Bauwerks zu bewahren.
Nachhaltigkeit wird damit unter Beweis
gestellt und insbesondere die Beständigkeit einer überlegten Stahlbauweise.
Im Spannungsfeld des sinnvollen Erhaltens
und notwendigen Erneuerns erfolgt ein
verantwortungsvoller Umgang mit einer
Architektur als räumlicher und konstruktiver Ressource. Die gestalterische Qualität
eines Bauwerks und sein damit untrennbar
zusammenhängendes schlüssiges Tragwerk sind grundlegend für Kontinuität und
Wandel einer Architektur.
Die Sanierung und Umnutzung des Gerling-Hochhauses stehen exemplarisch für
die Beständigkeit stadträumlich, gestalterisch und konstruktiv guter Architektur
und sind wegweisend für die sorgfältige
und hochwertige Erneuerung eines Bauwerks aus den Fünfzigerjahren.
Ertüchtigung und Umnutzung eines denkmalgeschützten Bauwerks
© Marcus Schwier
Und so erläutern ksg Architekten die Sanierung:
Die Architektur der Nachkriegsmoderne ist Teil
unseres baukulturellen Erbes. Ein wichtiger Teil
davon ist der verdeckte Stahlbau – »verdeckt«,
weil es oft auch Fachleuten nicht bekannt ist,
dass viele baukulturellen Schätze ein nicht
sichtbares Stahltragwerk haben, also ein Stahlbau der Nachkriegsmoderne sind. Viele dieser
Bauten stehen heute vor der Fragestellung:
Abriss oder Modernisierung. Die Transformation
des Gerling-Hochhauses zeigt die gelungene
Wiederbelebung eines Büro- in ein Wohngebäude.
Das unter Denkmalschutz stehende 15-stöckige
ehemalige Bürohochhaus ist Teil des 4,6 ha
großen Gerling-Quartiers in der Kölner Innenstadt. Seit Beginn der 50er-Jahre errichtete
sich die Versicherungsgruppe Gerling in dem
im Krieg größtenteils zerstörten Friesenviertel
ihren eigenen kleinen Kosmos, heute bekannt
Standort des Gebäudes
© Immofinanz Deutschland GmbH
Stahlbau-Nachrichten
19
PREIS DES DEUTSCHEN
sTAHLBAUS 2016
Ausbildung einer Piazza
© Marcus Schwier
Fassede des Torhauses
© Marcus Schwier
als Gerling-Areal inmitten der Kölner Innenstadt. Zur Repräsentation des Konzerns, in enger
Zusammenarbeit mit seinem Eigentümer Hans
Gerling entwickelt, wuchs das Ensemble in einheitlicher Architektursprache und blieben die
Gebäude über Jahrzehnte nahezu unverändert
erhalten. Mit der Auflösung und damit dem
Auszug des Gerling-Konzerns 2009 wird das
Areal nun zum innerstädtischen Wohn- und
Geschäftsquartier umgewandelt und nachverdichtet. »Im Masterplan verschmelzen mehrere
Grundsätze zu einer städtebaulichen Strategie:
Die Eigenart der Architektur, das Spiel mit
Höhen und Tiefen sowie der städtische Charakter der steinernen Flächen und Volumina
werden erhalten«, so Johannes Kister. Alle für
den Bestand bedeutsamen Gebäude bleiben
bestehen, sodass das Gerling-Areal auch weiterhin Köln prägt. Zugleich wird das Areal mit
einer 127.000 m² großen Bestandsfläche um
ca. 18.000 m² erweitert. Dabei entwickelt sich
die Nachverdichtung aus dem Bestand mit
dem städtebaulichen Ziel, neue Stadträume zu
schaffen und erlebbar zu machen. Zusätzlich zu
Masterplan und der neuen Platzgestaltung entwickelten ksg gemeinsam mit den beteiligten
Architekturbüros ein denkmalschutzgerechtes
Konzept zur energetischen Fassadensanierung;
die äußere Schicht der Natursteinplatten wird
um die Stärke der Dämmung verschoben.
Das 14-geschossige Hochhaus in Stahlbetonskelettbauweise auf dem rechteckigen Grund-
riss mit west- und östlich anschließenden
2- bzw- 3-geschossigen Annexbauten von
gleicher Traufhöhe besticht von außen durch
seine Rasterfassade. Diese Fassade aus Muschelkalk und Naturstein wurde subtil saniert.
Dafür wurde das Gebäude bis auf sein Stahlskelett komplett entkernt, um die geplanten
Eigentumswohnungen dort unterzubringen.
Vorgesehen sind meist vier Wohnungen pro
Geschoss à 80–100 m². Im Inneren besticht das
Gereonshof mit Umgebung
© ksg
PREIS DES DEUTSCHEN
STAHLBAUS 2016
20
Stahlbau-Nachrichten
Haus Gerling durch seine zweigeschossige Eingangshalle. Diese bleibt bestehen und wird als
Doorman-Wohnen umgestaltet.
Um die Wohnungen weiter aufzuwerten, integrierte man in die denkmalgeschützte Fassade
Loggien für die neuen Bewohner. Hier konnte
das Architekturbüro seine Erfahrungen aus
dem Siebengebirge verwenden. Denn auch dort
konnten ksg mit viel Finesse und Sorgfalt in
die Fassade eines denkmalgeschützten Gebäudes involvieren. Die alten Holzfenster werden
gegen Aluminiumfenster ausgetauscht, die
Farbigkeit bleibt erhalten. In Abstimmung mit
dem Denkmalschutz können Fensterbrüstungen
abgesenkt und mit einer absturzsicheren Glasbrüstung versehen werden. Eine weitere Besonderheit von Haus Gerling: Es wird nach oben hin
schmaler. Für die serielle Fertigung natürlich
eine große Herausforderung.
Das Hochhaus stellt mit seinen besonders
schlanken Außenwandstützen und leichten
Außenwandriegeln eine beachtliche Weiterentwicklung im deutschen Stahlbau dar. Diese
Stockwerksrahmenkonstruktion mit einem verhältnismäßig engmaschigen Raster von 1,80 m
Stützenabstand und einer damals neuen Form
der Knotenausbildung ermöglichte es, der Fassade ein äußerst filigranes Erscheinungsbild zu
geben. Durch das Schweißen der Rahmenknoten
entfielen die oft formal sehr störenden großen
Rahmenecken. Die Geschossdecken bestehen
aus Stahlträgern mit dazwischenbetonierten ca.
Tragstruktur aus Stahl
© Marcus Schwier
10 cm dicken Stahlbetonplatten. Die Träger sind
immer im Achsraster von 1,80 m senkrecht zur
Fassade angeordnet worden. Sie lagern im Innern auf Unterzügen auf, die in Verbindung mit
den sechs Mittelstützen das innere Tragskelett
bilden. Die sechs Innenstützen besitzen DoppelT-Querschnitte und wurden in den unteren
Geschossen durch symmetrisch beigestellte
U-Profile verstärkt. Horizontale Verbände im 3.,
6., 9. und 12. Geschoss unterstützen zusammen
mit den acht über die gesamte Gebäudehöhe in
Stahlbeton ausgeführten Eckfeldern die Aussteifung der Konstruktion.
Für die realitätsnahe Abbildung der Hochhaustragstruktur wurde der gesamte Bestand räumlich erfasst. Damit konnten jeder Stab und jedes
Tragelement mit seinen spezifischen Eigenschaften und Eigenarten im statischen System
eingefügt werden. Punktuelle Tragfähigkeitsüberschreitungen konnten so zielgerichtet und
mit minimalem Aufwand behoben werden. Beispielhaft seien hier die beiden zweigeschossigen
Stützen im Luftraum der Galerie im EG und im
1. OG (Achse 7) genannt. Die zusammengesetzten Bestandsstützen wurden durch zwei zusätzliche 20 mm starke Stegbleche verstärkt, ohne
die Stützenfläche zu vergrößern. Auch konnten
tragwerksrelevante Entwurfsanpassungen bezüglich ihrer verschiedenen Auswirkungen sehr
schnell bewertet und optimiert werden. Exemplarisch steht hierfür der Gebäudekern, der aus
bauordnungsrechtlichen Gründen formal und
geometrisch modifiziert werden musste. Hierdurch bedingt mussten nur in diesem Bereich
einige angrenzende Deckenfelder ausgebaut
werden. Die neuen Strukturen wurden in Stahlbeton ergänzt und dabei so ausgelegt, dass sie
u. a. auch die Einwirkungen aus Erdbeben, Wind
und Imperfektionen sicher abtragen können
und somit die vorhandene Stahlkonstruktion
entlasten. Zudem erhöhte dieser aussteifende
Betonkern die Freiheit der Grundrisse.
Architekten
Helmut Hentrich, Hans Heuser, 1951
Dr. Hans Gerling, 1953
Bauherr Sanierung
Immofinanz Deutschland GmbH, Köln
Sanierung
kister scheithauer gross architekten
und stadtplaner GmbH, Köln
Tragwerksplanung
HIG Hempel Ingenieure GmbH, Köln
21
Stahlbau-Nachrichten
Stahlbau-Nachrichten
21
PREIS DES DEUTSCHEN
sTAHLBAUS 2016
Auszeichnung für den Neubau der Europäischen Zentralbank in Frankfurt am Main
Der signifikante, 185 m hohe Hauptsitz
der Europäischen Zentralbank besteht aus
zwei prismatischen Teilbauwerken, die
aufgrund ihrer Schlankheit allein nicht
standsicher sind. Durch eine höchst anspruchsvolle, fachwerkartige, räumliche
Stahlkonstruktion wurden die beiden Teilbauwerke zu einem gemeinsamen Tragwerk verwoben. Die Kopplung der beiden
Hochhausteile mit einer sichtbaren und
räumlich erlebbaren Stahlkonstruktion ist
eine innovative Hybridbauweise und stellte höchste Ansprüche an Tragwerksplanung, konstruktive Gestaltung, Bauablauf
und präzise Montage.
Beim Neubau der Europäischen Zentralbank
(Richtfest 2012) kommt die Leistungsfähigkeit
des Baustoffs Stahl zur vollen Geltung.
Bollinger + Grohmann Ingenieure haben sich
mit dem Projekt befasst und erläutern es
nachstehend: Im vormals industriell geprägten
Frankfurter Ostend war Martin Elsässers Großmarkthalle (1928) für Obst und Gemüse bis zu
ihrer Schließung 2004 das dominante bauliche
Zeichen. Mit einer Länge von 250 m, 51 m Breite
und 23,50 m Höhe bzw. 46 m an beiden Ecktürmen, gleicht die ehemalige Großmarkthalle
einem horizontalen Hochhaus. Auf dieses denkmalgeschützte Bauvolumen zu Füßen der neuen
EZB nahm der Entwurf der Wiener Architekten
von Coop Himmelb(l)au Wolf D. Prix und Partner
ZT GmbH explizit Bezug.
Bollinger + Grohmann haben die österreichischen Architekten von Anfang an in allen Belangen der Tragwerksplanung und der Konstruktion
der Atriumfassade beraten. Drei bauliche
Elemente – der gläserne Doppelturm, die historische Großmarkthalle und das verbindende Eingangsbauwerk – galt es miteinander in Einklang
zu bringen. Das Ergebnis: eine gewaltige Gegenüberstellung von höchst eigenständigen und
auch gegensätzlichen Baumassen, Funktionen
wie auch Formen. Historie trifft auf Zukunft,
»Groundscraper« versus »Skyscraper«, Stahlbeton und Stahlbau neben einem aufwendig
gestalteten Mauerwerk und in den gläsernen
Fassaden spiegeln sich geschlossene Formen.
Ohne die Anforderungen der Sanierung und
PREIS DES DEUTSCHEN
STAHLBAUS 2016
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Kombination aus zwei prismatischen Teilbauwerken
© Paul Raftery
den Umbau der denkmalgeschützten Großmarkthalle zu unterschätzen, galt das Hauptaugenmerk der Errichtung des 185 m hohen
Nordturms und seines 165 m hohen südlichen
Pendants. Das beide Türme verbindende 175 m
hohe gläserne Atrium, von Architektenseite als
»vertikale Stadt« bezeichnet, stellte eine weitere
Herausforderung dar. Vorteilhaft war, dass die
26 m voneinander entfernten Innenfassaden der
beiden Türme zum Atrium hin eben und vertikal
sind. So konnte das Atrium für fünf Expressaufzüge und vier Umsteigeplattformen konsequent
genutzt werden. Durch diese Verlagerung wurde
die erforderliche Tiefe der Stahlbetonkerne
pro Turm, einschließlich Erschließung, Treppen
und Technikschächten, auf 6 m reduziert. Der
Nachteil einer mangelnden Aussteifung der
Türme lag dabei auf der Hand. Die Antwort
darauf war eine Kombination beider Türme zu
einem Aussteifungssystem, unter Einbeziehung des Atriums. Stahlstreben und -träger
in den Plattformen wirken zusammen mit den
Stahlbau-Nachrichten
Stahlbetonkernen der Türme als ein räumliches
Fachwerksystem. Die Kerne fungieren als Gurte
dieses Systems, die Plattformträger und Streben
als Pfosten wie auch Diagonalen. Damit vergrößerte sich die statische Höhe des Aussteifungssystems von 6 m auf ca. 32 m. In Längsrichtung
werden beide Türme über die Stahlbetonkerne
des jeweiligen Turms ausgesteift. Aufgrund der
exzentrischen Lage der beiden Türme im Grundriss und der überhängenden Fassadengeometrie
entstehen sowohl aus Eigengewicht als auch
aus Windbeanspruchung Torsionsmomente, die
ebenso von dem Aussteifungssystems aufgenommen werden.
Die Steifigkeit des räumlichen Fachwerksystems wird wesentlich durch die Anzahl und
Lage der Streben definiert. Um eine optimale
Lösung für das von Liften und Brücken durchzogene Atrium zu finden, wurden mithilfe
eines parametrischen Generierungsprozesses
unterschiedliche Varianten entwickelt. Ähnlich
der Evolutionstheorie übernahm man die besten
Konstruktion aus Stahl
© Paul Raftery
Eigenschaften des vorangegangenen Systems.
Beurteilungskriterien waren v. a. die Eigenfrequenz bzw. die Steifigkeit des Gebäudes. Erster
Ausgangspunkt war eine freie Anordnung der
Streben, was ein unregelmäßiges räumliches
Fachwerk entstehen ließ. Um bei dieser Anordnung der Streben optisch eine stärkere Gesetzmäßigkeit abzulesen, entwickelte man auch
eine Variante, die die Streben als durchlaufende
Bänder zusammenfasste. Dies entsprach eher
dem statisch gewohnten Bild von kontinuierlichen Diagonalen in einem Fachwerkträger.
Brandschutzanforderungen erforderten eine
Weiterentwicklung, wobei die Streben jeweils
als eine Einheit in den Dritteln des Atriums
betrachtet wurden. Eine Strebengeometrie mit
zusammenhängenden Elementen stellte sich
aus statischer wie funktionaler Sicht als die
beste Lösung dar. Bedingt durch eine höhere
Beanspruchung im unteren Atriumdrittel, entwickelte man Elemente mit sechs statt mit vier
Diagonalen.
Die Stahlstreben mussten parallel zur Erstellung der Betonkerne eingebaut werden, der
zeitliche Ablauf wurde durch die Berechnung
vorgegeben. Die Aussteifungsberechnung definierte exakt, wie weit die Kerne vorausklettern
können, bevor die Streben und Plattformen
angeschlossen werden müssen. Neben einer
exakten Erfassung des Tragverhaltens wurde
v. a. auch das Verformungsverhalten der Türme
Streben als durchlaufende Bänder
© Paul Raftery
Blick ins Atrium
© Paul Raftery
Stahlbau-Nachrichten
23
PREIS DES DEUTSCHEN
sTAHLBAUS 2016
VERBINDUNGSELEMENTE
& BEFESTIGUNGSTECHNIK
Mit über 125 Jahren
intensiv untersucht. Aufgrund der schrägen Geometrie der Türme verdrehten sich diese schon
während des Baufortschritts aus dem Eigengewicht kontinuierlich, sodass sie auf Grundlage
präziser Berechnung horizontal vorverformt
werden mussten. Dieses Verformungsverhalten
aus Eigengewicht stellt im Vergleich zu anderen
Hochhäusern mit einem regelmäßigen Grundriss und vertikalen Stützen eine weitere Besonderheit der EZB dar.
Durch die Gebäudegeometrie besitzt jede der
ca. 80 Decken eine unterschiedliche Geometrie,
was ein einheitliches Stützensystem auf allen
Geschossen verhinderte. Zum Beispiel konnten
die senkrechten Innenstützen in den oberen
Geschossen des Nordturms wegen der überhängenden Nordfassade nicht bis zur Gründung
geführt werden. Das endgültig von Bollinger +
Grohmann festgelegte System folgte folgender
Logik: Fassadenstützen im Abstand von 5,80 m
folgen der Geometrie der Außenhülle und sind
in einer Richtung schräg gestellt. Die Innenstützen sind teilweise senkrecht und teilweise
in zwei Richtungen geneigt. An den schmalen
Fassadenseiten verschneiden sich einige benachbarte Stützen zu einer durchlaufenden. Wo
möglich integrierte man Innenstützen in Funktionsflächen wie Sanitärbereiche und Haustechnikflächen. Zur Vereinheitlichung der Stützenquerschnitte auf den Geschossen wurden je
nach Erfordernissen Stahlverbundquerschnitte
bzw. hochfester Beton für die Stützen gewählt.
Die sich aus diesem Stützensystem ergebenden
Deckenspannweiten ermöglichten den Einsatz
konventioneller Flachdecken.
Im Rahmen des internationalen städte- und
hochbaulichen Wettbewerbs für ihren Neubau
hatte die EZB bereits 2002 das Raum- und
Funktionsprogramm sowie spezifische Vorgaben
hinsichtlich des Energieverbrauchs festgelegt.
Eine der zentralen Erwartungen für die an diesem Wettbewerb teilnehmenden Architekten
war der Wunsch nach einem integrierten
Gestaltungsprozess. Das bedeutete, dass der
Architekt von Beginn an mit den Fachdisziplinen
der Tragwerksplanung, des Energie- und Klimadesigns zusammenarbeitete, um die Energieeffizienz und die Nachhaltigkeit des Gebäudes zu
optimieren. Dabei mussten wirtschaftliche, ökologische sowie soziale Aspekte gegen künftige
Betriebs- und Instandhaltungskosten sowie den
Energieverbrauch abgewogen werden.
Das daraus entwickelte Energiekonzept bein-
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PREIS DES DEUTSCHEN
STAHLBAUS 2016
haltet neben der Nutzung von Regenwasser
und Wärmerückgewinnung insbesondere eine
effiziente Isolierung, natürliche Belüftung der
Büroräume, einen effizienten Sonnen- und
Blendschutz in der Fassade sowie die Nutzung
von Geothermie für Heizung und Kühlung.
Die Umnutzung und Umwandlung der ehemaligen Großmarkthalle als integraler Bestandteil
des EZB-Neubaus trägt erheblich zur Nachhaltigkeit des gesamten Gebäudes bei. Die Halle
mit ihren Kopfbauten wurde behutsam instand
gesetzt. Hierzu wurde das Instandsetzungskonzept in enger Zusammenarbeit mit den Denkmalpflegebehörden erstellt. Im Vorfeld wurden
Bauuntersuchungen mit unterschiedlichen
Aufschlusszielen durchgeführt. Ein weiteres
Element der Nachhaltigkeit ist auch die Stadterneuerung und -umwandlung. So wurde das
überwiegend versiegelt Areal rund um die Großmarkthalle in eine große begrünte Landschaft
umgewandelt.
Bauherr
Europäische Zentralbank, Frankfurt am Main
Architekt
Coop Himmelb(l)au Wolf D. Prix, Helmut
Swiczinsky, Wolfdieter Dreibholz ZT GmbH,
Wien
Lokale Partner
AS&P Albert Speer & Partner GmbH, Frankfurt
am Main
Architektur Consult ZT GmbH, Graz
Tragwerksplanung
B+G Ingenieure, Bollinger und Grohmann
GmbH, Frankfurt am Main
Fassadenplanung
IFFT – Prof. Lange, Frankfurt am Main
Landschaftsplanung
Vogt Landschaftsarchitekten, Zürich
Höhenzugangstechnik
Jappsen Ingenieure GmbH, Oberwesel
Brandschutz
HHP Süd Beratende Ingenieure GmbH,
Ludwigshafen am Rhein
Klimatechnik
Ebert Ingenieure GmbH, München
Klima Design
Arup GmbH, Frankfurt am Main
Standortinfrastruktur
Dorsch Consult Verkehr und Infrastruktur
GmbH, München
24
Stahlbau-Nachrichten
24
Stahlbau-Nachrichten
Auszeichnung für Fuß- und Radwegebrücke in Münster
Die Schlautbogenbrücke in Münster
überzeugt durch ihre ästhetische Eleganz
und Einfachheit in der Komplexität des
Tragwerks und der daraus entwickelten
Konstruktion. Die leicht geschwungene
Führung der Brücke passt sich in die
Schwingung des Weges ein und vollzieht
mit der organisch gerundeten Ausformung
des aus Stahlblechen verschweißten,
geschlossenen Hohlkörpers diese Schwingung als Interpretation eines in jeder Weise sinnvollen Tragwerks gefühlvoll nach.
Diese Brücke bildet eine unverwechselbare
Form, alles erscheint schlüssig. Ein gutes
Beispiel für die Verwendung von Stahl für
organische Formen in vorgefertigter Bauweise.
Schlautbogenbrücke bei Nacht
© Hermann Willers
Details zum Projekt geben die Ausführenden
nachstehend.
Aufgrund der erfolgreichen Teilnahme von w+b
ingenieure, Münster, und Wolters Partner, Coesfeld, an dem Realisierungswettbewerb der Stadt
Münster im Jahr 2012 konnte im Sommer 2013
der Brückenstahlkörper eingehoben werden.
Die filigrane Konstruktion entwickelt sich aus
einer organisch geformten Stahlfläche, die zu
einem geschlossenen Hohlkörper verschweißt
wird. Der geschwungene Querschnitt minimiert
die Ansichtsflächen an den Außenseiten, die
Durchfahrtshöhe unter der Brücke wird so
optimiert. Durch die geschwungene Führung
der Brücke im Grundriss wird die gegebene
Wegeführung der Schlautstiege ergänzt. Dabei
wird der Blick des Passanten beim Betreten der
Brücke durch die Krümmung auf die jeweils
andere Brückenseite freigegeben. Die mit einer
Steigung von 4 % ausgeführte Fahrbahn weitet
sich zur Brückenmitte hin bis auf 3,88 m auf.
Diese Aufweitung lässt Begegnungen zu und
lädt zum kurzen Verweilen ein. Die Geländer
sind als Stahllamellen ausgebildet. Diese sitzen
zwischen zwei Holmen und wurden abschnittsweise vorgefertigt. Die Innenkante jeder Lamelle
Bauwerk mit »geschwungenem« Querschnitt
© Hermann Willers
Stahlbau-Nachrichten
25
PREIS DES DEUTSCHEN
sTAHLBAUS 2016
Anlieferung und ...
© Hermann Willers
verläuft senkrecht, während die zur Straße
gerichtete Ansichtskante an einem durch einen
Kreisbogen definierten Punkt nach außen verzogen wird. Die oberen Kanten sind zum Himmel
geneigt, während die unteren in Richtung Straße weisen. Durch diese Ausrichtung zeichnet
sich die Kreisbogenlinie auf der Außenseite der
Brücke ab. Je nach Lichtsituation gibt dieser
dynamische Bogenverlauf dem Brückengeländer
eine unverwechselbare Form. Um die große
Form des »Schlautbogens« zusätzlich zu betonen, ist lediglich der nördliche Geländerholm
Montage der Stahlstruktur
© Hermann Willers
an seiner Unterseite mit einer linearen LEDBeleuchtung ausgestattet worden. Die Fundamente aus Stahlbeton sind mit Bohrpfählen
gegründet. Diese erzeugen damit eine Einspannung der Brückenkonstruktion als Stahlverbund.
Diese Integralbauweise erfordert keine aufwendigen Brückenlager oder Übergangskonstruktionen. Hierdurch wird ein fließender Übergang
der Brückenkonstruktion in die Böschungslinie
erreicht. Der »Schlautbogen« fügt sich wie
selbstverständlich in die Landschaft ein.
Bauherr
Stadt Münster
Entwurf und Ausführungsplanung
W + B Ingenieure, Münster
Wolters Partner Architekten BDA, Coesfeld
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26
Stahlbau-Nachrichten
STAHLBAUS
2016
Auszeichnung für Fuß- und Radwegbrücke in Freising
Steg über die Isar mit Treppe als Zugang
© Quirin Leppert
Der Isarsteg beeindruckt durch seine einprägsame, skulpturale Erscheinung, die
sich als formal eigenständige Struktur in
die Isarauen integriert. Der polygonal gefaltete wetterfeste Stahl bildet einen fast
natürlichen Kontrapunkt zu Baumbestand
und horizontaler Morphologie der Flusslandschaft. Überzeugend ist auch die Konstruktion: Wie selbstverständlich sind die
Zu- und Abgänge, welche das gegebene
Wegenetz bedienen, auch inhärenter Teil
von Struktur und Tragwerk.
Der Isarsteg ist in integraler Bauweise hergestellt und auch durch die Ausführung in wetterfestem Stahl ein wartungsfreundliches Stahlbauwerk von einfühlsamer architektonischer
Gestalt und innovativer konstruktiver Qualität.
Erläuterungen dazu von J2M Architekten:
Die Stadt Freising ist in den vergangenen Jahren stark gewachsen; v. a. auf der rechten, der
Innenstadt gegenüberliegenden Seite der Isar.
Der »Isarsteg Nord« soll die dort gelegenen
Stadtteile künftig deutlich besser an das Zentrum anbinden. 2013 hatte die Stadt ein europaweites VOF-Verfahren für die Fußgänger- und
Radfahrerbrücke ausgelobt. Der Siegerentwurf
von Christoph Mayr, Oliver Englhardt und Josef
Taferner überzeugte die Stadträte, weil er mit
einem Minimum an Eingriffen in das FFH-Gebiet
längs der Isar auskommt und sich auch gestalterisch subtil in die Auenlandschaft einfügt, nicht
zuletzt dank des rotbraun patinierten Wetterstahls. Das fast 160 m lange Brückenbauwerk
verbindet insgesamt drei Fuß- und Radwege
miteinander, die über zwei Treppen und zwei
flach geneigte Rampen erschlossen werden.
Seine Spannweite über den Fluss beträgt 58 m.
Die Charakteristik des Auwaldes – Baumbestand, Lichtung, horizontale Morphologie der
Flusslandschaft und Ökologie – wird zum gestalterischen Impuls des Stegs, der als horizontaler Höhenweg durch den Auenwald nicht in
direkter Linie als schnellste Verbindung zweier
Punkte, sondern tastend, sich verzweigend,
den richtigen Weg suchend, führt. Dabei kann
präzise auf die örtliche Wegesituation und auf
den schützenswerten Landschafts- und Baumbestand eingegangen werden.
Um eine möglichst hohe Einbindung in den
Naturraum Aue zu erreichen, wurden Tragwerk
und Weg weitestgehend in Übereinstimmung
gebracht: Wege, Rampen und Treppen sind
immer zugleich Trag- und Stützelemente. Jede
künstliche Veränderung der Topografie hat
man vermieden. Allein die sich gabelnde und
verzweigende Wegeskulptur ist zu sehen. Der
neue Steg wird so zur Beobachtungsplattform
der umgebenden Landschaft und Ökologie des
Auwaldes.
Die Brücke wurde als biegesteifes Rahmentragwerk konstruiert, deren Bauteile − Überbau,
Stützen, Gründungsbauteile und Widerlager
− ohne Lager und Bauteilfugen miteinander
verbunden sind. Das Konstruktionsprinzip für
den Überbau, die Treppenabgänge und die
Stützen ist dabei immer dasselbe: ein in seinem
Querschnitt veränderlicher, kielförmiger torsionssteifer Stahlhohlkasten. Der Überbau besitzt
über die gesamte Brückenlänge eine konstante
Höhe von 1,20 m. In den Hohlkasten sind im Ab-
»Wegeführung«
© Quirin Leppert
Stahlbau-Nachrichten
27
PREIS DES DEUTSCHEN
sTAHLBAUS 2016
stand von ca. 3 m Querschotten eingeschweißt,
die gleichzeitig als Querträger für das Brückendeck dienen. Die beiden Stützen und die beiden
Treppenabgänge leiten mit sich gegenseitig
ergänzenden Stützmechanismen die Lasten in
die Gründung ein. Die gesamte Stahlkonstruktion ist luft- und wasserdicht verschweißt, wobei
die Blechdicken entsprechend den jeweiligen
statischen Beanspruchungen variieren.
Das 3 m breite Brückendeck besteht aus einer
15 cm dicken, bewehrten Betonplatte. Sie ist
kraftschlüssig mit dem Deckblech des Stahlhohlkastens verbunden und bildet damit einen
Bestandteil des Primärtragwerks. Darüber
hinaus dient sie der Verteilung von Einzellasten
sowie als Belag für den Rad- und Fußgängerweg. Ihre hierzu erforderliche Rauigkeit wurde
durch Besenstrich erzeugt.
Aufgrund der integralen Bauweise konnten
die Gründungsbauteile und Widerlager in ihren Abmessungen stark reduziert werden. Der
Isarsteg erhielt eine Tiefengründung über Kleinbohrpfähle (verpresster Durchmesser 250 mm),
die entsprechend den resultierenden Auflagerkräften geneigt als Druck- oder Zugpfähle
mit innenliegendem Gewindestab ausgebildet
werden. Nur die Ostrampe ist wegen ihres
schleifenden Schnitts mit dem Gelände mit einer Flachgründung versehen worden.
Die klare Linienführung des Entwurfs verlangte
eine Überhöhung der Konstruktion um die Verformungsanteile aus dem Eigengewicht. Unter
maximaler Nutzlast (Verkehr) verformt sich die
Brücke um ca. 72 mm (entspricht ca. l/780).
Dynamische Untersuchungen ergaben als erste
Eigenform eine vertikale, sinusförmige Schwingung mit einer Eigenfrequenz von 1,09 Hz und
einer modalen Masse von 65 t.
Da die Brücke über ihre gesamte Länge weder
Dehnungsfugen noch Gleitlager besitzt, kommt
die Konstruktion ohne Kunststoffe und mit
einem Minimum an Anschlusspunkten aus. Die
Stahlkonstruktion ist aus schweißgeeignetem
wetterfestem Baustahl erstellt. Der Stahl entwickelt eine feste und dichte oxidische Deckschicht und benötigt deshalb keinen weiteren
Korrosionsschutz.
PREIS DES DEUTSCHEN
STAHLBAUS 2016
28
Torsionssteifer Hohlkasten als Tragwerk
© Quirin Leppert
Ausführung in integraler Bauweise
© J2M Architekten
Unter der Auflage des Gewässerschutzes
wurden für die Betonbauteile der Gründung
ausschließlich chromatreduzierte Zemente und
keine grundwasserschädlichen Zusatzstoffe
verwendet. Zum Schutz vor Erosion an den
Gründungsbauteilen binden die Widerlager und
Pfahlkopfplatten tief in den Baugrund ein. Auf
Erdaufschüttungen konnte verzichtet werden,
da alle vier Enden der Brücke am vorhandenen
Niveau der Uferwege bzw. des Dammwegs ansetzen.
Stahlbau-Nachrichten
Bauherr
Stadt Freising
Entwurf
J2M Architekten, München
Tragwerksplanung
Oliver Engelhardt, & structure, Josef Taferner,
Bergmeister Ingenieure, München
Auszeichnung für verbesserte Nutzung eines Gotteshauses
Für die Umwidmung historischer Kirchenräume muss die Architektur den passenden
Ton finden, die sakrale Geschichte mit der
säkularen Gegenwart in Einklang bringen.
Gleichzeitig ist die Akustik eine maßgebliche technische Herausforderung.
Aula der Otto-Friedrich-Universität in Bamberg
© Henning Koepke Fotografie
Diese Harmonie zwischen Alt und Neu gelingt
bei der Umwandlung der Dominikanerkirche als
Aula der Otto-Friedrich-Universität, Bamberg,
mit spielerischer Leichtigkeit. Die beweglichen
Paravents erlauben flexible Raumsituationen.
Die Kirchenhalle kann auf unterschiedliche
Weisen bespielt werden, vom offenen Raum bis
hin zu einem konzentrierten Versammlungsort.
Durch die Perforation der Wandelemente wird
eine Transparenz erzeugt, welche die Proportionen des Kirchenraums erahnen lässt. Mittels
Absorbern, die sich in den perforierten, drehbaren Stahlwänden verbergen, wird auch die
akustische Frage gelöst.
Die Konstruktion bringt den Ort räumlich und
akustisch zum Klingen.
Deubzer König + Rimmel haben sich der Aufgabe gestellt und erklären das Konzept.
Der Innenraum der im 14. Jh. errichteten historischen Kirche wird von der Universität Bamberg
als Aula genutzt. In den 80er-Jahren wurden
Maßnahmen zur Verbesserung der Akustik
getroffen. Zementgebundene Holzfaserplatten
auf einer frei stehenden Unterkonstruktion im
Bereich der beiden Seitenschiffe und des Chors
mit einer Höhe von 5 m wurden eingebaut. Im
südseitigen Chor wurde eine Empore eingestellt.
Die historischen Fresken lagen zu großen Teilen noch unter einer Putzschicht und werden
derzeit von Bauhistorikern rekonstruiert und restauriert. Eine vollkommene Wiederherstellung
der Malereien im Kirchenraum ist nicht mehr
möglich, derzeit werden nur partiell Flächen
freigelegt.
Das neue Konzept sah vor, anstelle der bisherigen akustischen Einbauten im Hauptraum des
Kirchenbaus eine bewegliche, textilwirkende
Wandschicht einzubauen, eine Art Lettner, wie
er ehemals zwischen Hauptschiff und Chor positioniert war. Diese Schicht nimmt konstruktiv
alle technischen Anforderungen auf, die der
aktuellen Nutzung als Aula dienlich sind: eine
optimal verbesserte Akustik, einen speziell auf
die Situation ausgerichteten Blendschutz im
oberen Drittel der Längswände und eine flexible
Raumnutzung durch zu öffnende Elemente für
Stahlbau-Nachrichten
Vorträge, Bankette und Prüfungen. Durch die
eingerückte Positionierung der 3,5 m breiten
und 8 m hohen Stahlflügel, entsteht der Raumeindruck einer »Cella« – eines eingestellten
Raumes. Der historische Sakralraum wird wieder als »freigelegte Raumschale« ablesbar, die
zeitgenössische profane Nutzung als Aula wird
räumlich abgebildet. Der Raum bleibt komplett
in Weiß gehalten – der Farbe der Dominikaner.
Vorhandene Wandfresken und polychrome historische Fragmente und die neuen künstlerisch
gefassten Kirchenfenster sind davon ausgenommen und stehen gestalterisch angemessen im
Vordergrund. Die historische Sakristei nimmt
die Garderobe auf, die Raumschicht südlich des
Kreuzgangs dient als Versorgungstrakt (Catering). Als Eingang fungiert nun die ehemalige
Dominikuskapelle. Die mittige Raumsäule der
Kapelle wird erdgeschossig freigelegt, die transparente Öffnung lässt auch den Innenraum des
historischen Bauwerks wieder im städtischen
Raum von Bamberg wahrnehmbar werden.
Wegen der bereits erstellten Mikropfahlgründung der tragenden Bodenplatte mussten die
Flügel-Elemente möglichst leicht und mit minimaler Exzentrizität ausgebildet werden, die
Ballastierung erfolgte auf der kurzen Flügelseite
über geometrisch angepasstes Vollmaterial.
Die Verwendung von Stahl ermöglichte einen
optimierten und filigranen Querschnitt der
29
PREIS DES DEUTSCHEN
sTAHLBAUS 2016
Bauherr
Freistaat Bayern
Planung
Deubzer König + Rimmel Architekten GmbH ,
München
Tragwerksplaner
Entwurfsplanung: Ingenieurbüro Burges &
Döhring, Bayreuth
Ausführung
bracher bock ingenieure mbB,
München
Brandschutz
Heutiger Innenraum der früheren Dominikanerkirche
© Henning Koepke Fotografie
Brandschutz Consulting, Rainer Sonntag,
München
Bauhpysik
IBAS Ingenieurgesellschaft mbH, Bayreuth
Restauratorische Begleitung
Konstruktion, eine geforderte Vermeidung von
zusätzlichen Brandlasten im Innenraum und
eine wirtschaftlichere Lösung gegenüber beispielsweise einer Beplankung mit Faserzementplatten. Des Weiteren ermöglichte die Stahlbaulösung eine verdeckte Verschraubung der
Flügelelemente, verbunden mit der Möglichkeit
die eingelegte akustische Dämmung zu einem
späteren Zeitpunkt zugänglich zu halten.
Die Flügel wurden in Analogie zum Flugzeugbau mit segmentierter Lochbeplankung auf
doppelstegigen, elliptisch gelochten Spanten
vorgefertigt und vor Ort montiert. Eine querschnittsoptimierte Zentralwelle mit Rund- und
Quadratquerschnitt wurde thermisch in die gewählten Lagerschalen montiert. Die Konstruktion des Lagertopfes, der Lagerhülsen und der
PREIS DES DEUTSCHEN
STAHLBAUS 2016
30
Anschluss- und Einbauteile in die Bodenplatte
ist dreidimensional und axial justierbar, die
exakte Justierbarkeit mittels 2-lagiger Feingewindeschrauben ermöglicht die Gewährleistung
der 30 mm breiten vertikalen Stoßfuge zu den
benachbarten Flügeln ohne Flächenversatz in
der Flügelebene.
Das Lager ist mit zwei hoch belastbaren Pendelrollenlagern für Radial- und Axialkräfte ausgestattet. Eine Stabilisierung der Flügel in der
Fläche sowie der Lastabtrag des exzentrischen
Ballastquerschnittes erfolgen über die Scheibentragwirkung der Beplankung.
Stahlbau-Nachrichten
P. Turek, Forchheim
Elektrotechnik Ingenieure
Ingenieure Bamberger GmbH, Pfünz
Haustechnik
Helfrich Ingenieure, Bad Kissingen, Schweinfurt
www.haslinger.co.at
UNSERE SYNERGIE
ist Ihr Vorteil.
IHRE VISION IST UNSERE REALITÄT. Das 1949 gegründete Unternehmen verarbeitet mit 450 Mitarbeitern pro Jahr
40.000 Tonnen Stahl im konstruktiven und architektonischen
Stahlbau. Dabei werden Projekte wie Logistik und Einkaufszentren, Produktions- und Messehallen, Sportarenen, Brücken und
Parkhäuser sowie Aufträge im industriellen Anlagenbau und in der
Fertigung von Maschinenkomponenten für die Schwerindustrie realisiert. Darüber hinaus ist HASLINGER STAHLBAU als Teil-Generalunternehmer verlässlicher Partner bei der flexiblen, schnellen und
kostengünstigen Umsetzung anspruchsvoller Komplettlösungen.
UNSERE SYNERGIE. Das Zusammenspiel der Kompetenzfelder Projektmanagement, Engineering, Fertigung, Logistik und Montage macht HASLINGER STAHLBAU zu einem der schlagkräftigsten
Stahlbauunternehmen Europas. Die Synergie der verschiedenen
Bereiche zeigt sich in der „Haslinger Performance”. Durch die daraus resultierende, umfassende Lösungskompetenz ist HASLINGER
STAHLBAU starker Partner, der im Sinne und zum Vorteil seiner
Kunden architektonisch anspruchsvolle und technisch herausfordernde Projekte erfolgreich umsetzt. Die einzelnen Prozesse in der
Auftragsabwicklung – von der Statik bis zur Endmontage – werden
dabei mit der gewohnten Übersicht und Fokussierung auf das Ziel
koordiniert.
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HASLINGER STAHLBAU Qualitätsarbeit in allen Bereichen. Die gesamte Performance wird von qualifizierten Fachkräften, die in der
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erarbeitet in der eigenen Statikabteilung, werden die spezifischen
Anforderungen und Vorstellungen der Auftraggeber in enger Zusammenarbeit mit den eigenen Konstrukteuren innerhalb kürzester
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sich technisch hochkomplexe Bauwerke realisieren lassen. Der präzise, gekonnte Umgang mit dem Baustoff und die flexible, qualitativ hochwertige Arbeitsweise liefern die elementaren Bausteine anspruchsvoller Konstruktionen. HASLINGER STAHLBAU steht dabei
genauso wie der Werkstoff Stahl für Flexibilität und Verlässlichkeit.
MANAGEMENT
ENGINEERING
BESCHAFFUNG
FERTIGUNG
LOGISTIK
MONTAGE
HASLINGER PERFORMANCE
Stahlbau-Nachrichten
31
PREIS DES DEUTSCHEN
sTAHLBAUS 2016
Auszeichnung für Faustball-Sportanlage in Bozen
Die simple und doch charmante Lösung
überzeugt für die eng umrissene Aufgabenstellung, den Sportplätzen der Bozener
Faustballmannschaft, die außerhalb entlang dem Fluss Talfer liegen, eine bauliche
Infrastruktur zu geben und dabei das
geschützte Landschaftsbild nicht zu beeinträchtigen.
Ummantelung der Funktionsmodule mit wetterfestem Stahl
© Michael Scherer
Vorhandene Container für Umkleide- und Sanitärräume konnten schnell und kostengünstig
aufgebaut werden und sind durch den Verein in
Eigenregie einfach zu warten. Besonders ist aber
die Ummantelung der Funktionsmodule mit
wetterfestem Stahl. Die so entstandene kleine
Häuserzeile mit funktionalem Dachüberstand
passt sich in Farbigkeit und Erscheinung wunderbar in die Landschaft ein. Die reversible Konstruktion, die einerseits kaum auffällt und andererseits in ihrer Funktionalität und Einfachheit
eine sensible Schönheit entfaltet, ermöglicht
eine angemessene und nachhaltige Lösung für
die temporäre Konstruktion in Stahlbauweise.
Hierzu erläutert Architekt Michael Scherer seine
Planung.
Das architektonische Konzept würdigt die Besonderheiten des Ortes in angemessener Art und
Weise: eine reversible Sportstätte, harmonisch
in die hochwassergefährdete Flussaue eingebettet mit Blick auf die ensemblegeschützten
Bozner Schlösser.
Das Gebäude wurde auf den natürlichen Geländesprung zwischen beide Spielfelder gesetzt.
Die Sportplätze liegen für die Schiedsrichter
leicht einsichtig als maßvoll gefasste Außenräume in der Auenlandschaft. Die simple Bauform
des Gebäudes mit durchlüftetem Satteldach
bezieht sich auf bekannte Typologien in der
Nachbarschaft. Der offene Portikus und die
Landschafts-Loggia schaffen, bei aller Einfachheit der Gebäudestruktur, differenzierte räumliche Situationen.
PREIS DES DEUTSCHEN
STAHLBAUS 2016
32
Die Montage der ganzen Anlage erfolgte in kürzester Zeit. Das verschraubte Stahltragwerk ist
materialsparend dimensioniert und nur punktweise auf die Wiese aufgesetzt. Das Cortenblech
und die grasgrünen Container ordnen sich zu
jeder Jahreszeit den Farben der Landschaft unter. Benutzte und stark beanspruchte Teile wie
Fassaden, Duschen und Sitzbänke sind aus unempfindlichen, stabilen Kantblechen. Die Wartung der Bauteile kann durch Vereinsmitglieder
kostengünstig vorgenommen werden. Alle Materialien sind nur verschraubt, pflegeleicht und
komplett recycelbar.
Reversible Konstruktion als Prinzip
© Michael Scherer
Stahlbau-Nachrichten
Das Gebäude wird nur in der warmen Jahreszeit
benutzt. Folglich wurde die haustechnische
Ausstattung auf ein Minimum begrenzt und
auf Funktionalität größter Wert gelegt. Die
Belüftung der Duschen und WC-Anlagen erfolgt ohne mechanische Ventilatoren über die
offene Dachkonstruktion. Der Gitterrostbelag
im offenen Portikus vor den Umkleiden dient als
Schmutzschleuse für die stark verschmutzten
Stollenschuhe. In einem Vorratstank wird das
Wasser aus dem Fluss gespeichert und gefiltert.
Ein Teil dient der Beregnung der Sportfelder,
der andere Teil als Brauchwasser für die WCSpülungen. Auf der nach Süden ausgerichteten
Dachfläche werden noch Solarzellen montiert,
die das Wasser für die Duschen erwärmen.
Die Punkteschrift charakterisiert ein unter Ballbeschuss stehendes Gebäude und informiert
neugierige Spaziergänger über eine in Bozen
immer noch weitgehend unbekannte Sportart.
Bauherr
SSV Bozen
Planung
Pardeller Putzer Scherer Architekten, Bozen
Statik
Dr. Ing. Helmut Niedermair, Bozen
Stahlbau
Hannes Huber GmbH, Villanders
Schnitt samt Panorama
© Pardeller Putzer Scherer Architekten
steel
Die langjährige Erfahrung im konstruktiven und
architektonischen Stahlbau garantiert ein hohes Maß
an Lösungsorientiertheit, schnelle
Realisierung und perfekte Umsetzung.
general contracting
Als Spezialist für schlüsselfertige Lösungen
übernimmt Unger die umfassende Projektsteuerung
sowie das Projektmanagement von Beginn an und
schließt intelligente Gebäudetechnik mit ein.
real estate
Die Unger Immobilien befasst sich mit Real Estate
Agenden und strategischer Beratung, beginnend von
Entwicklung, Planung und Umsetzung von eigenen
oder externen Projekten.
Unger Steel Group worldwide.
Als erfahrener Komplettanbieter liefert die international tätige Unger Gruppe langjähriges und branchenübergreifendes Know-how
in allen Baubereichen und trägt nachhaltig zum Erfolg ihrer Kunden bei. Jahrzehntelange Kompetenz in der stahlverarbeitenden Industrie und der ganzheitlichen Projektabwicklung machen das Unternehmen im Familienbesitz zu einem vertrauensvollen und verantwortungsbewussten Partner. Europaweit ist Unger die Nummer eins im Stahlbau.
Stahlbau-Nachrichten
Erfolgsfaktoren: Termintreue, Qualität und maßgeschneiderte
Lösungen
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PREIS DES DEUTSCHEN
sTAHLBAUS 2016
www.ungersteel.com
Auszeichnung für Mathematisches Institut am KIT
Gebäude nach Erneuerung
© ingenhoven architects
Der Umbau des Mathematischen Instituts
am KIT in Karlsruhe ist ein gelungenes Beispiel dafür, wie ein Hochschulbau aus den
1960er-Jahren erhalten und saniert, dabei
aber auch neu organisiert und beträchtlich
verbessert werden kann: Die Grundfläche
wurde erweitert, das Energiekonzept und
der Wärmeschutz erheblich optimiert, v. a.
aber erhielt das Gebäude ein deutlich ansprechenderes Erscheinungsbild. In Form
der Aufstockung und des neuen, sichtbar
leichten Dachs sowie der schlanken, außen
umlaufenden Stützen spielt Stahl dabei
eine entscheidende Rolle – ebenso wie bei
der Tragkonstruktion des mit Folienkissen
neu überdachten Innenhofs. Das neue
mathematische Institut bietet ein ansprechendes Ambiente für Studium und Lehre
und zeigt sich als einladendes Schaufenster der Universität zur Stadt.
PREIS DES DEUTSCHEN
STAHLBAUS 2016
34
Der Erläuterungsbericht
hierzu von ingenhoven architects:
Das Gebäude der Fakultät für Mathematik der
Universität Karlsruhe aus dem Jahr 1964 wurde
architektonisch und energetisch aufgewertet. Das Institut setzt neue Maßstäbe bei der
Energieeffizienz: halber Energieverbrauch bei
nahezu verdoppelter Nutzfläche. Es liegt in unmittelbarer Nähe zum historischen Zentrum und
stellt aufgrund seiner Lage am Rand des Universitätscampus das »Schaufenster« der Universität
zur Stadt dar. Der rechteckige, fünfgeschossige
Bau umschließt einen halbgeschossig erhöhten
Innenhof, der im EG nach Osten und Westen hin
offen ist. Die gesamte Raum- und Gebäudekonzeption des Umbaus verfolgt das Ziel, die Kommunikation zu verbessern und zu optimieren.
Bei dem Um- und Erweiterungsbau stand u. a.
der Austausch belasteter Bauteile wie PCB-belasteter Decken, Systemwände mit Formaldehyd
und Brüstungsplatten aus Asbest im Fokus. Das
Haus erhielt eine neue, hochgedämmte Fassade
mit deutlich verbessertem Wärmeschutz sowie
eine hochenergieeffiziente und intelligente
Haustechnik. Zur Erweiterung der Nutzfläche
um 2.200 m² wurde ein zurückgesetztes Halbgeschoss aufgestockt. Durch diese Ergänzung
wurden die statisch konstruktiven Ressourcen
des Baubestandes aktiviert und so in städtebaulich optimaler Verortung weitere zusätzliche
Flächen generiert. Der früher offene und nicht
überdachte Innenhof wurde in ein geschlossenes Atrium verwandelt. Dank eines Foliendaches über einer leichten, weit spannenden
Stahlkonstruktion entstanden auch in dem lichterfüllten Atrium neue, attraktive Nutzflächen
Stahlbau-Nachrichten
bei gleichzeitig reduzierter Hüllfläche.
Im Erdgeschoss wurden alle öffentlichen,
hochfrequentierten Bereiche der Fakultät untergebracht – wie Tutorien- und Seminarräume,
Gruppenarbeitsbereiche, ein Schülerlabor, die
Cafeteria und Teile der Fakultätsbibliothek. Die
Bibliothek wie auch weitere Vorlesungs- und
Seminarräume setzen sich im aktivierten und
natürlich belichteten UG fort. In den oberen
Etagen liegen um den Innenhof Seminarräumeund Besprechungsräume, PC-Pools sowie die in
den Eckzonen angeordneten offenen Projektbereiche und studentischen Arbeitsplätze.
Die vielen zusätzlichen Seminarräume und die
große Anzahl an studentischen Arbeitsplätzen,
die im ganzen Gebäude zu finden sind, verbessern die Lehr-/Lernbedingungen und bieten den
notwendigen Raum für individuelles Arbeiten
und gemeinsames Diskutieren. Die einladende,
helle Gestaltung mit Tageslicht von allen Seiten
schafft eine einzigartige Atmosphäre für konzentriertes Studieren und Forschen.
Das Gesamtkonzept integriert Kunst und Architektur: Der Künstler Max Bill entwarf im Jahr
1965/66 für den Innenhof und den Außenbereich des Kollegiengebäudes Mathematik die
plastische Gruppe der »Familie von fünf Halbkugeln«. Diese Kugeln wurden in der Bauphase
gesichert, gereinigt und zur Inbetriebnahme des
Gebäudes wieder im Innenhof und Außenbereich integriert.
Neues Dach und schlanke Stahlstützen
© ingenhoven architects
Planung/Bauherr
Vermögen und Bau Baden-Württemberg,
Amt Karlsruhe
Architekten ingenhoven architects und Meyer Architekten,
Düsseldorf
Schadstoffsanierung
Plz Pluralis, Meerbusch
Green Building
DST-Plan, Stuttgart
Tragwerksplanung
Prof. Pfeiffer und Partner, Darmstadt
Brandschutz
Ingenieurbüro für Brandsicherheit AG, Bruchsal
Fachplanung TGA
Plastiken von Max Dill im Atrium
© ingenhoven architects
Planungsgruppe M+M AG, Böblingen
Fachplanung Elektro und Beleuchtung
fc. ingenieure GmbH, Ettlingen
Kunst im Kontext
© ingenhoven architects
Stahlbau-Nachrichten
35
PREIS DES DEUTSCHEN
sTAHLBAUS 2016
Auszeichnung für Zentralmensa der Uni Kassel
Die Erweiterung der Zentralmensa der Universität Kassel wurde durch eine herausragende Entwurfsidee gelöst. Der Anbau
musste unter Beibehaltung des laufenden
Mensabetriebs und besonders der Anlieferung erfolgen. Getragen und eingefasst
von zwei geschosshohen Stahlfachwerkbindern spannt der zusätzliche Speisesaal
über die Anlieferzufahrt hinweg.
Das Erscheinungsbild ist konsequent aus der Lösung der Aufgabe heraus entwickelt. Der Speisesaal erhält durch den kraftvollen, stählernen
und zugleich leicht schwebenden Ausdruck eine
Identität stiftende Anmutung.
Die Stahlfachwerke dominieren den Speisesaal
auch im Inneren und lassen durch ihre ungleiche Strebenstellung jegliches Dekor überflüssig werden. Wenige technische Einbauten
unterstreichen den technoiden Habitus, ohne
atmosphärische Kälte aufkommen zu lassen. Die
Klarheit des Raumes überzeugt ebenso wie die
stringente Umsetzung der Entwurfsidee bis ins
Detail.
Zu ihrer Planung geben augustinundfrank architekten Berlin nachstehende Erläuterungen.
Das Projekt ist Teil der Universitätserweiterung
auf das sogenannte Nordgelände. Es ist aus
einem mehrphasigen Wettbewerbsverfahren
hervorgegangen und ist der erste Baustein der
geplanten Erweiterungsbauten der Universität
Kassel am Standort Holländischer Platz. Die bestehende Mensa aus dem Jahr 1986 wurde um
einen zweiten Speisesaal mit 430 Sitzplätzen
und um Büro und Sozialräume erweitert. Die
bestehende Speisenausgabe wurde wesentlich
vergrößert und durch einen Free Flow Bereich
ersetzt. Die Zentralmensa rückt im Zuge der
Neuordnung des Universitätsgeländes aus
ihrer ursprünglichen Randlage in eine zentrale
Position, in der sich als Erweiterungsfläche der
Wirtschaftshof in besonderer Weise angeboten
PREIS DES DEUTSCHEN
STAHLBAUS 2016
36
Konstruktion aus geschosshohen Stahlfachwerkbindern
© Werner Huthmacher
Speisesaal von schwebender Anmut
© Werner Huthmacher
hat. Über diesen Wirtschaftshof spannt der neue
Speisesaal als brückenförmige Stahlkonstruktion und öffnet sich zum benachbarten Bachlauf
der Ahna. Die Erweiterung der Büro- und Sozialräume überdeckt die ursprüngliche Rückseite
des Gebäudes und gibt ihm eine neue, repräsentative Fassade nach Norden. Das Bestandsgebäude einschließlich des Wirtschaftshofs steht
mit einer weißen Wanne im Grundwasser und
überragt aus Gründen der Auftriebssicherung
mit dem Niveau seiner Nutzflächen das umgebende Gelände um 1,40 m bis 2,40 m. An diese
Höhen schließen die Erweiterungsflächen an
und sind, bis auf wenige stützende Bauteile,
vom Boden abgehoben.
Die Mensa wurde bei laufendem Betrieb
umgebaut und erweitert. Die neuen Bauteile
wurden unabhängig vom bestehenden Gebäude
errichtet und erst zum Ende der Bauzeit durch
große Öffnungen in den Außenwänden mit dem
Altbau verbunden.
Stahlbau-Nachrichten
Umbauten im Bestand wurden abschnittsweise
durchgeführt. Die Mensa wurde in den Sommersemesterferien 2012 für drei Monate geschlossen, um die Küche mit neuen Geräten und neuer
Technik zu versehen und die bis dahin bearbeiteten Einzelbereiche zusammenzuführen.
Der Free-Flow-Bereich ist heute das Zentrum
der Mensa. Die an ihn anschließenden Speisesäle werden, gerade wegen ihrer sehr unterschiedlichen Raumideen und deren konsequenter
Ausformung, als Elemente eines Raumkontinuums wahrgenommen. Diese Qualifizierung des
Altbaus hin zu einer höheren Komplexität des
Raumgefüges bestimmt auch die äußere Erscheinung der erweiterten Mensa, bei der deutlich wird, wie Harmonie und Zusammenklang
von Alt und Neu zur Grundlage des architektonischen Konzeptes werden können.
Bauherr
Ibih. Landesbetrieb Bau- und Immobilien
Hessen, Regionalniederlassung Kassel
Anordnung und Ausbildung des Baukörpers
© Werner Huthmacher
Planung
augustinundfrankarchitekten, Berlin
Örtliche Bauleitung
Penkhues Architekten, Kassel
Statik
Leonhardt Andrä und Partner
Beratende Ingenieure VBI AG, Ndl. Berlin
Haustechnik
Winter Ingenieure, Arnsberg
Küchenplanung
Ingenieurbüro Geisel, Reutlingen
Ideen werden Realität
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Stahlbau-Nachrichten
37
Architekten Hotline:
+49 (0)2858 916-270
Sprechen Sie direkt mit
Dipl.-Ing. Michael Klein
PREIS DES DEUTSCHEN
sTAHLBAUS 2016
Auszeichnung für Überdachungsbauwerk des Zentralen Omnibusbahnhofs in Pforzheim
teil des Verkehrs am Ort. Öffnungen über den
Fahrspuren bringen Licht und Sonne auf die
Bussteige, strukturieren die Untersichten und
schaffen durch wechselndes Schattenspiel ein
interessantes Raumerlebnis.
Technische Details, wie z. B. die markante Ausbildung der Rahmenecken als Kreuzsteifen, die
»Grafik« der erforderlichen Dehnfugen und die
Bündelung der Scheinwerfer zu Leuchtenblättern, leisten vor dem Hintergrund der ansonsten
glatten, organisch geschwungenen Untersicht
einen wesentlichen Beitrag zum Erscheinungsbild der Dachfläche. Die bewusste Reduzierung
der sichtbaren Details auf wenige, kraftvolle
Elemente stützt die Klarheit der »Großform« im
heterogen gestalteten Bahnhofsumfeld.
»Drehscheibe« für moderne Mobilität
© Zooey Braun
Der Neubau des ZOB Pforzheim ist Teil
einer großen infrastrukturellen Entwicklungsmaßnahme und leistet neben der
Verbesserung der verkehrlichen Verhältnisse einen bedeutsamen städtebaulicharchitektonischen Beitrag zur Aufwertung
des Gesamtbereiches. Der ZOB bildet einen
der größten Busbahnhöfe Süddeutschlands mit mehr als 1.700 Abfahrten pro
Tag.
Die Dachlandschaft des neuen ZOB formt die
bisher ungestaltete Fläche zwischen Bahnhof
und Überführung als neue »Drehscheibe« für
moderne Mobilität in einen qualitätvollen
urbanen Raum um. Anstatt einer monotonen
Reihung überdachter Steige wurde ein Stadtraum als echter »Ort« mit hohem Wiederkennungswert geschaffen, dies auch, um den
gesellschaftlichen Stellenwert des öffentlichen
Nahverkehrs angemessen darzustellen, heißt es
von den Planern.
Die leichten Dachtragwerke des ZOB bilden eine
Landmarke, die beispielhaft zeigt, wie Infrastruktur einen wertvollen baukulturellen Beitrag
zur Lebensqualität unserer Städte leisten kann.
In angemessenem Abstand zum Hauptbahnhof
gelegen, zeigt sich der neue ZOB als Ergänzung
des historischen Gebäudes – ein prägnantes urbanes Merkzeichen, welches dem unwirtlichen
Raum östlich des Bahnhofgebäudes Gestalt
gibt.
PREIS DES DEUTSCHEN
STAHLBAUS 2016
38
Die Unterteilung der Dachfläche in drei Segmente ordnet den ZOB dem Maßstab des
Hauptbahnhofs unter, erhält dessen optische
Dominanz und Stellenwert im Stadtgefüge und
lässt spannende Durchblicke und Bezüge zu den
Stadtteilen nördlich der Bahnlinie zu.
Die Formensprache des historischen Bahnhofgebäudes aus den Fünfzigerjahren wird
durch ein Design unserer Zeit ergänzt: Die
geschwungenen Ränder der Dachsegmente
sind aus den typischen Radien und Schleifen
von Fahrzeugbewegungen abgeleitet – der ZOB
zeigt sich sichtbar als dynamischer Bestand-
Tragwerk in Stahlbauweise
© Zooey Braun
Stahlbau-Nachrichten
Anschlussdetail
© Zooey Braun
Die Stützen bestehen aus Verbundquerschnitten aus Stahl und Beton mit kreuzförmiger
Innenaussteifung. Dies erhöht die Tragfähigkeit,
Robustheit und Dauerhaftigkeit. Die Fußpunkte
sind in beiden Richtungen gelenkig ausgebildet.
Nach oben werden die Stützen trichterförmig
aufgeweitet und über innere Kreuzsteifen stabilisiert. Von dort werden sie durch angeschweißte Laschen biegesteif an den Schnittpunkten
der Trägerscharen aus Standardwalzprofilen an
den Trägerrost des Dachs angeschlossen, Träger
und Stützen bilden dadurch Mehrfeldrahmen in
beide Richtungen.
Die Aussteifung des Tragwerks erfolgt über die
Rahmen. Temperaturbewegungen können über
die Nachgiebigkeit der »biegeweichen« Stützen
und über Fußpunktverdrehung aufgenommen
werden.
Die innere, raumbildende Beplankung des
Tragwerks wird durch beweglich abgehängte
zementgebundene Putzträgerplatten gebildet. Die »Grafik« der notwendigen Dehnfugen
unterstreicht die dynamische Anmutung der
Dachschale.
Die Dachfläche wird über sämtliche Stützen
entwässert. Dies bildet kleine Entwässerungsflächen, der Aufbau für das erforderliche Gefälle
bleibt gering.
Faltung der Trägerroste zum Gleisbereich
© Zooey Braun
Kombination von Radien und Schleifen
© Zooey Braun
Bauherr
Stadt Pforzheim
Planung
Metaraum Architekten BDA, Stuttgart
Linear gereihte Elemente bilden eine kompakte Zusammenfassung der notwendigen
ZOB-Funktionen wie z. B. Hinweisschilder,
Zeitangabe, Fahrgastinformationssystem, Textto-Speech-Einheiten für Sehbehinderte und
Sitzgelegenheiten. Es sind kleine, leicht auffindbare Funktionsinseln, »Orte« statt verstreuter
Einzelelemente. Damit sind optische Klarheit,
Orientierung, Überblick und ein schnelles und
sicheres Auffinden der Haltestellen gewährleistet. Ein durchgehendes Blindenleitsystem
verbindet sämtliche Steige. Drei Lichtsysteme
ergänzen sich: Effektbeleuchtung, indirektes
und direktes Licht. Der gezielte Einsatz unterschiedlicher Lichtfarben schafft Kontraste und
erhöht die Aufenthaltsqualität.
Eine der Dachkontur folgende Lichtlinie ist integraler Bestandteil der Architektur, unterstreicht
die Dynamik der Form in der Dämmerung und
wirkt durch ihre Signifikanz einer nächtlichen »Verödung« des Areals entgegen. Durch
»Leuchtenblätter« an den Stützen wird die
Dachuntersicht mit neutralweißem Licht hell
erleuchtet. In die Deckenfläche eingebaute Einheiten sorgen für eine gerichtete Ausleuchtung
der Bussteige. LEDs, integriert in die Handläufe,
ergänzen die Beleuchtung der Treppenabgänge
und unterstützen Orientierung und Sicherheit.
Dachflächen, Stützen, Bodenbeläge, Ausstattung und Beleuchtungskonzept bilden so ein
architektonisches Ganzes.
Das Tragwerk in Stahlbauweise besteht aus den
Hauptelementen Stütze und Trägerrost. Die
Trägerroste falten sich im Übergang zum Bahngleisbereich nach unten. Die Positionierung der
Stützen ist abgestimmt auf Verkehrsplanung
und Nutzung der Flächen unter der Überdachung.
Stahlbau-Nachrichten
Tragwerksplanung
Engelsmann Peters Beratende Ingenieure GmbH,
Stuttgart
Lichtplanung
Day & Light Lichtplanung, München
Objektplanung Verkehrsanlagen
Mailänder Consult GmbH, Karlsruhe
TGA-Planung
P&H Hönes GmbH, Pforzheim
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PREIS DES DEUTSCHEN
sTAHLBAUS 2016
Auszeichnung für Fellows Pavilion der American Academy in Berlin
Die leichte Stahl-Glas-Konstruktion nimmt
das historische Motiv des über dem Boden
schwebenden Gartenpavillons auf und
weckt dabei Assoziationen an Mies van der
Rohes Farnsworth House.
Das prägende Element des sorgfältig detaillierten Gebäudes ist seine zweifach
gekrümmte Dachfläche aus parallelen,
höhenversetzten Stahllamellen. Das Dach
scheint über den Räumen zu schweben
und nur von den vier markanten Eckstützen getragen zu werden. Winzige
stählerne Hilfsstützen verschwinden zurückhaltend in den Trennwänden. Stärke
und Präzision der Stahlbauweise machen
dieses bewegte Wechselspiel der leichten Lamellen mit Licht und Schatten erst
möglich. Ein exemplarisches Beispiel für
die poetische Ausdrucksfreude des Bauens
mit Stahl.
Gartenpavillon als Entwurfsmotiv
© Stefan Müller
Das sagen die Planer,
Barkow Leibinger, Berlin, zu ihrem Entwurf:
Die American Academy in Berlin ist eine lebendige und wachsende Forschungs- und Kulturinstitution, die Berlin-Stipendien an Wissenschaftler, Schriftsteller und Künstler vergibt. Ihr
Sitz ist das Hans Arnhold Center, eine Ende des
19. Jahrhunderts erbaute, malerische Villa auf
einem großen, direkt am Wannsee gelegenen
Grundstück. Der Pavillon, der sieben Fellows
der Akademie mehr Raum zum Arbeiten gibt,
ersetzt ein zuletzt leer stehendes Gartenhaus
an der zum See führenden alten Mauer des
Anwesens. In Anlehnung an die Geschichte des
Barkow Leibinger
Fellows Pavilion, Berlin
Axonometrie
© Barkow Leibinger
Axonometrie
PREIS DES DEUTSCHEN
STAHLBAUS 2016
40
Stahlbau-Nachrichten
Pavillons im 20. Jahrhundert und ausgehend
von eigenen früheren Prototypen, haben Barkow
Leibinger für den Garten der Villa eine leichte
Glas-und-Stahl-Konstruktion entworfen. Das
Raumprogramm umfasst sieben Studierzimmer,
ein WC und eine Teeküche.
Die etwa 7 m² großen Studierzimmer sind untereinander durch Zwischenwände mit einer
Holzverkleidung aus Eiche getrennt. Oberhalb
des Türriegels auf 2,15 m Höhe ist die Konstruktion fast vollständig aufgelöst, sodass sich ein
durchlaufender Horizont unterhalb des Daches
bildet. Ein Belag aus Eichendielen stellt fließende Übergänge zwischen den Innenräumen
und der umlaufenden Veranda her, die durch die
weit zurückspringende, maximale Transparenz
schaffende Glasfassade gebildet wird. Zum
Garten öffnen sich die Räume mit transparenten
Verglasungen und großflächigen Schiebetüren.
Leichte Vorhänge bieten bei Bedarf den nötigen
Sichtschutz. Eigens für den Pavillon entworfene,
eingebaute Metallregale, Schubfächer und ein
Schreibtisch werden durch frei stehendes VitraMobiliar ergänzt. Dreifachverglasung, eine mit
einer Wärmepumpe betriebene Fußboden- und
Wandheizung sowie die gute Isolierung der
Boden- und Dachkonstruktion tragen zur Energieeffizienz des Gebäudes bei.
Bauherr
American Academy, Berlin
Architekten
Barkow Leibinger, Berlin, Frank Barkow, Regine
Leibinger
Ausschreibung/Bauleitung
BAL Bauplanungs und Steuerungs GmbH, Berlin
Tragwerksplanung
Hörnicke-Hock-Thieroff (HHT), Berlin
Fließender Übergang zwischen Veranda und Innenräumen
© Stefan Müller
TGA/Elektroplanung
HDH - Ingenieurgesellschaft für technische Gebäudeausrüstung mbH, Berlin
Prägendes Element des Gebäudes ist eine zweifach gekrümmte Dachfläche aus Stahlträgern,
die über den Räumen zu schweben scheint. Die
Dachform folgt einer regelmäßigen Geometrie,
die aus zweidimensional zueinander versetzten
und gedrehten Geraden vier hyperbolische
Paraboloide erzeugt. Sie ist zugleich abstrakt
wie auch – zumindest in der Ansicht – spürbar
verwandt mit den verschnittenen Walmdachformen der historischen Villa. Der Pavillon
scheint über dem grünen Rasen des Gartens zu
schweben, seine weiße Farbe unterstreicht die
Präzision der Form. Abends wird der Eindruck
des Schwebens zusätzlich dadurch verstärkt,
dass eine auf den Trennwänden der Studierzimmer angebrachte LED-Beleuchtung die
sichtbare Deckenkonstruktion anstrahlt und so
optisch noch leichter erscheinen lässt.
Das Stahldach setzt sich aus neun vorgefertigten Rahmenelementen zusammen. Dabei werden immer zwei 5 mm starke lasergeschnittene
Flachstähle über Punktschweißung mit zurückliegenden Abstandshaltern zu doppelwandigen
Stahlrippen verbunden. Analog zur verdeckten
Befestigung im Bereich der Trennwände sind
durch diese zangenartige Konstruktion die Profile der Oberlichter unsichtbar. Zusätzlich kann
dadurch die Verschraubung zur Montage der
Dachkonstruktion verdeckt bleiben. Die Dachhaut wird durch gekantete Stahlblechstreifen
gebildet, die mit Pressleisten auf den Stahlrip-
pen fixiert werden. Die Dämmung besteht aus
geschliffenem Spritzschaum mit einer flächigen
Flüssigabdichtung, die sich maßgeschneidert
der vorhandenen, gefalteten Untergrundgeometrie anpasst. Vier Stützen verbinden das
Dach mit der podestartig erhöhten, stählernen
Bodenkonstruktion. Sie dienen der Abführung
des Regenwassers und tragen gemeinsam mit
16 u-förmigen Stahlprofilen an den Enden der
Trennwände die Last der Dachkonstruktion.
Bauphysik
Müller-BBM, Berlin
Landschaftsarchitektur
Capatti Staubach, Berlin
Dachfläche mit zweifacher Krümmung
© Stefan Müller
Stahlbau-Nachrichten
41
PREIS DES DEUTSCHEN
sTAHLBAUS 2016
Auszeichnung für modulares Innovationscenter von Merck in Darmstadt
Das Innovationscenter ist erster Baustein
eines von Henn Architekten erstellten
Masterplans der Firma Merck in Darmstadt. Ausgelegt für eine Nutzungsdauer
von zunächst fünf Jahren ist das Gebäude
sinnfällig in modularer Bauweise errichtet.
Diese wird zum prägnanten raumbildenden und gestalterischen Prinzip des Bauwerks: Die als Stahlrahmenkonstruktion
präfabrizierten und vor Ort montierten
Elemente sind um einen Hof gruppiert,
gegeneinander verschobenen und mit Versätzen gestapelt, sodass großzügige Dachterrassen und einladende Zugänge zum
Innenhof entstehen. Der zurückversetzte
Sockel und das Fugendetail der Fassaden
unterstreichen subtil die Bauweise und
den temporären Charakter des Hauses. Die
technischen Anlagen des Gebäudes sind
gestaltprägend auf dem Dach angeordnet.
Das Merck Innovationscenter demonstriert
die architektonischen Möglichkeiten des
modularen Bauens in Stahlbauweise auf
lesbare Weise.
Stahlrahmenkonstruktion mit gestapelten Elementen
© HG Esch
Henn Architekten erläutern
ihr Projekt nachstehend:
Die Firma Merck ist ein führendes Unternehmen
für Hightechprodukte in den Bereichen Healthcare, Life-Science und Performance-Materials.
Es befindet sich in einem Strategie- und Kulturwandel, die den Menschen und die Forschung
stärker in den Fokus rücken.
Der von Henn entwickelte Masterplan ordnet die Funktionen auf dem Werksgelände in
Darmstadt neu, mit dem Ziel, eine gerichtete
Außenwirkung des Werkes zu schaffen. Die über
Lageplan
© Henn GmbH
PREIS DES DEUTSCHEN
STAHLBAUS 2016
mehr als hundert Jahre gewachsene, kleinteilige
Struktur des Firmengeländes wird in Bereiche
für Forschung und Entwicklung, Produktion,
Support und Öffentlichkeit differenziert. Das
neue zentrale Forum wird globale Werks- und
Konzernzentrale. Ein öffentlicher Platz quer zur
Frankfurter Straße wird zur zentralen Adresse.
Sie wird verkehrsberuhigt und ermöglicht so
eine bessere Verknüpfung des östlichen und
westlichen Teils des Werksgeländes. Als erster
Schritt wurde östlich der Frankfurter Straße das
modulare Innovationscenter gebaut. Mit Gästecasino und Tagungsräumen ist es für eine Nutzungsdauer von mind. fünf Jahren geplant. Die
modulare Bauweise lässt eine Wiederverwendung der Module an einem anderen Standort zu.
Aufgrund der begrenzten Nutzungsdauer sollte
das Bauvorhaben kostenbewusst, aber nachhaltig werden. Die gegeneinander verschobenen
Gebäudeteile mit einer klaren Fassadengestaltung schaffen einen einprägsamen Baukörper.
Die Erscheinung der »schwebenden« Baukörper
unterstreicht den innovativen und temporären
Detail: Innenraum
© HG Esch
42
Stahlbau-Nachrichten
Ausformung eines Innenhofes
© HG Esch
Charakter. Die Baukörper gruppieren sich um
einen Innenhof. Das Gebäude wird über einen
großen Durchgang in den Innenhof, der 1 m
über dem Geländeniveau liegt, erschlossen.
Dieser Innenhof dient als Verteiler und Zugang.
Das Gebäude wird sowohl von Mitarbeitern des
Unternehmens als auch von Besuchern, Gästen
und Geschäftspartnern genutzt. Das zweigeschossige Gebäude ist 60 m × 42 m groß bei
einer Höhe von ca. 9,50 m. Bis zur Fertigstellung
des Innovationscenters Ende 2017 nimmt der
Neubau Arbeitsflächen für Projektteams sowie
ein Gästecasino und Tagungsräume auf. Ab
2018 soll das Gebäude dann als Besucherzentrum genutzt werden.
Das Gebäude besteht aus gegeneinander verschobenen und teils aufeinandergestapelten
Modulen. Ein schmaler, zurückspringender
Sockel hebt die Gebäudeteile vom Boden ab.
Das Fassadenraster betont die Fugen und lässt
die modulare Bauweise aus vorgefertigten
Stahlelementen erkennen. Raumhohe Fenster
geben den Blick auf den Platz und Innenhof
frei. An dem Gebäude werden mehrere, von
Merck entwickelte Innovationen angewendet
und getestet. Die rötlichen Lamellen an der
Südseite dienen als Sonnenschutz und enthalten farbstoffsensibilisierte Solarzellen. In der
Westfassade liegen »Liquid Crystal Windows«
von Merck. In der Beschichtung der Gläser wirken Flüssigkristallmoleküle wie mikroskopische
Jalousien. Per Knopfdruck lassen sich die Fenster
abdunkeln, sodass sie die Tagungsräume vor der
Sonne schützen, ohne die Sicht auf den Platz zu
beeinträchtigen.
Das Gebäude wurde in Modulbauweise errichtet
und orientiert sich an einem Raster von 3 m. Es
ist nicht unterkellert und als ein Brandabschnitt
geplant. Das Innovationscenter gliedert sich in
zwei Baukörper im EG sowie einen Baukörper im
OG, die jeweils zwei Projektgruppen zur interdisziplinären Zusammenarbeit dienen. EG und
Module von 4 m Höhe
© HG Esch
OG sind durch Treppe und Aufzug verbunden.
Das Restaurant mit ca. 100 Sitzplätzen im EG
orientiert sich zum Forum und wird über den
Innenhof und das Foyer im Norden erschlossen.
Der Innenhof kann für Außenbestuhlung genutzt werden. Im OG liegen zusammenschaltbare Besprechungsräume. An der Fassade mit
Blick auf das Forum liegt ein großer Vorraum.
Die Tagungsräume haben Zugang zur Dachterrasse. Die Modulbauweise ermöglicht eine
schnelle Realisierung und spätere Umnutzung
an anderer Stelle. Aufgrund der begrenzten
Nutzungsdauer wurde ein einfacher/mittlerer
Ausbaustandard zugrunde gelegt. Lediglich
das Restaurant und die Tagungsräume haben
mittleren/hohen Ausbaustandard. Geschlossene
Wände wurden in Trockenbau ausgeführt, die
Wände von Besprechungsräumen als Glaskonstruktion. Die technische Erschließung erfolgt
über Bodentanks bzw. Unterputz. Die Be- und
Entlüftung erfolgen mechanisch, Fenster zur
Komfortlüftung sind vorgesehen. Geheizt wird
über Standheizkörper oder Konvektoren entlang der Fassade. Die Fassade besteht aus drei
Typen: Pfosten-Riegel-Konstruktionen mit fest
stehenden und öffenbaren Isolierverglasungen,
Fassaden mit geschlossenen Blechelementen
sowie transparenten Fassaden mit vorgehängter
Lochblechfassade. In einigen Bereichen liegen
semitransparente Solarzellen und Sonnenschutzverglasung als »Smart Window«. Alle
Sichtverglasungen ohne vorgehängte Lochblechfassade haben einen außen liegenden
Sonnenschutz. Innen wurde ein textiler Blendschutz vorgesehen. Die Gründung auf Streifenbzw. Einzelfundamenten war Bestandteil der
Leistung des Modulbauers.
Gebaut wurde das modulare Innovationscenter
mit Gästecasino von der Firma ADK Modulraum.
Jedes Gebäude wird mit tragenden Stahlrahmen
und Trockenausbau individuell nach Kundenvorgaben und unter Einhaltung aller Vorschriften
Stahlbau-Nachrichten
(Brand-, Wärme- und Schallschutz) von der
Firma gefertigt. Der Vorfertigungsgrad liegt
bei 95 %. Das Gebäude ist optisch nicht mehr
vom Massivbau zu unterscheiden. Für Merck
wurde die Modulbauweise jedoch bewusst in
Szene gesetzt. Die Konstrukteure »schnitten«
den Entwurf »in transportfähige Stücke« mit
Abmessungen von maximal 7 m × 22 m. Der
größte stützenfreie Raum misst 15 m × 35 m.
Das Innovationscenter besteht aus 75 jeweils
über 4 m hohen Modulen. Die ersten beiden
Bauabschnitte standen in knapp fünf Monaten
– zwischen Auftragserteilung Ende Juli und der
Weihnachtsfeier am 19. Dezember 2014. Die
Gebäudeabschnitte 3 und 4 wurden Ende März
2015 fertiggestellt.
Zu den besonderen Herausforderungen an die
Stahlrahmenkonstruktion des Modulbaus gehörte die Bauform des Gebäudes: Das OG liegt
über einem weit zurückspringenden Sockel,
um architektonisch für die obere Etage einen
»schwebenden« Eindruck zu erzielen. Die Auskragung von 3 m Länge im OG ist für den Modulbau ungewöhnlich groß. Auch die Dimension
der Module mit einer lichten Höhe von ca. 4 m,
dem Maximum, das in Deutschland auf Straßen
transportiert werden darf, macht den Modulbau
für das Innovationscenter Merck besonders.
Auf Wunsch der Architekten sollte das Fassadenraster durchgehend und sichtbar sein. Dies
war bei den auskragenden Elementen nur mit
besonderen Lösungen möglich.
Bauherr
Merck KGaA, Darmstadt
Architekten
Henn GmbH, München
Module
ADK Modulraum GmbH, Neresheim
43
PREIS DES DEUTSCHEN
sTAHLBAUS 2016
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TGZ Würzburg in exponierter Position
Nach nur 18 Monaten Bauzeit konnte
im März des Jahres als eines der ersten
Gebäude am Platz des »Campus Hubland
Nord« das neue Technologie- und Gründerzentrum TGZ Würzburg eingeweiht
werden. Im Inneren pragmatisch einfach,
nach außen hin symmetrisch modular –
der Bau von kister scheithauer gross in
Arbeitsgemeinschaft mit TEN aus Aachen
und IDK Kleinjohann aus Köln fällt nicht
nur aufgrund seiner exponierten Lage auf.
Konzept und Realisierung
»Das TGZ ist eine Erfolgsgeschichte und das seit
nunmehr fast 30 Jahren. Davon profitiert nicht
nur die Stadt Würzburg, sondern ganz Mainfranken. Es gibt jungen Start-ups ein Zuhause
und bietet durch die enge Anbindung an die
Universität die Möglichkeit zum intensiven Wissenstransfer. Deswegen haben wir den Neubau
mit 5 Mio. e unterstützt«, so Bayerns Wirtschaftsministerin Ilse Aigner bei der Einweihung
des Neubaus am 11. März 2016.
Symmetrie als Kennzeichen
© Yohan Zerdoun
stahlbau
in würzburg
Neues Technologie- und Gründerzentrum am Campus Hubland Nord
© Yohan Zerdoun
Das TGZ bietet innovativen und technologieorientierten Unternehmensgründern ideale Standortbedingungen: Auf rd. 2.200 m² können sie
dort Büros in verschiedenen Größen mieten und
profitieren von Räumen, Service, Beratung und
Netzwerken. Gerade deshalb spielten die Flexibilität der Räume, die funktionellen Nutzungseinheiten und auch die Modularität der Fassade
im Entwurf eine große Rolle. Nach einem VOFVerfahren ging 2013 der Zuschlag an die Arge
Plateauebene und Parkplätze im Untergeschoss
© Yohan Zerdoun
44
Stahlbau-Nachrichten
aus kister scheithauer gross architekten und
stadtplaner GmbH, Ingenieurgemeinschaft
TEN und IDK Kleinjohann GmbH & Co. KG. Das
Grundstück im neu entstehenden »Campus
Hubland Nord« hat eine exponierte Position
als Eingangssituation zum Stadtteil und so ist
das TGZ als eines der ersten Gebäude am Platz
adressbildend für das gesamte Quartier. Der
Entwurf von ksg sah ein L-förmiges Volumen
aus Hauptgebäude mit Büro- und Schulungs-
stahlbau in würzburg stahlbau in würzburg stahlbau in würzburg stahlbau in würzburg stahlbau in würzburg
Fassade aus Metallelementen
© Yohan Zerdoun
» MIT LEISTUNGSSTÄRKE «
räumen sowie einer 600 m² großen Werkhalle
vor. An der südlichen Grundstücksgrenze
schließt eine Mobilstation mit öffentlich zugänglichen Parkmöglichkeiten an. Zwischen der
Mobilstation und der Werkhalle entsteht eine
Plateauebene im EG, die im westlichen Teil eine
große Freitreppe ausbildet und einen öffentlichen Platz generiert. Eine große Öffnung in der
Plateauebene ermöglicht Durchblicke und die
natürliche Belüftung der Parkplätze im UG.
Im Inneren besticht eine einfache, pragmatische
Grundrisstypologie, die wirtschaftlicher Optimierung und maximaler Flexibilität verpflichtet
ist. Ein funktionaler, symmetrischer Erschließungskern ermöglicht maximale Flexibilität für
die Nutzung der Geschosse. Mit Systemtrennwänden sind vielfältige Grundrissaufteilungen
möglich. Ein übereck verglaster Besprechungsraum erlaubt den Ausblick auf die Würzburger
Stadtsilhouette.
Die modulare Fassade an Ost- und Westseite
im 1,20-m-Raster besteht aus nach Süden geneigten, dunkel ausgeführten Metallelementen,
die nachträglich mit Fotovoltaik ergänzt werden
können. Der gesamte EG-Bereich wird als Sockel
aus Faserzementplatten belegt und bindet so
die vereinzelten Gebäudeteile
von Werkhalle und Mobilstation gestalterisch
zusammen. »Das TGZ ist ein wichtiger Baustein,
der stadträumlich und gestalterisch mehr ist als
einfach nur ein Innovations- und Gründerzentrum«, so Entwurfsverfasser Johannes Kister
Bauherr
BERATEN.
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Würzburg
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Stahlbau-Nachrichten
45
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Congress Centrum Würzburg nach Umbau und Erweiterung
Gebäude nach Erweiterung und Modernisierung
© Thorsten Alexander Karl
Rund anderthalb Jahre dauerten der Umbau und die Erweiterung von Würzburgs
»Tagungs-Flaggschiff«, dem Congress
Centrum Würzburg (CCW), durch das
Stuttgarter Architektur- und Designbüro
Blocher Blocher Partners.
Im Hinblick auf die wirtschaftliche Bedeutung ist das Congress Centrum der wichtigste Motor für Würzburg als Konferenzund Tagungsstandort. Um die Bedeutung
als Austragungsort wissenschaftlicher
Kongresse nachhaltig zu sichern, entschloss sich die Stadt zur Umgestaltung
und Erweiterung ihres größten Veranstaltungszentrums. In 18 Monaten hat Blocher Blocher Partners das 1985 in Betrieb
genommene Gebäude modernisiert, umgebaut und um 3.000 m² und damit knapp
das Doppelte der bisherigen Kongress- und
Ausstellungsfläche auf 6.400 m² vergrößert.
Lamellen als Sonnenschutz
© Thorsten Alexander Karl
Entwurf und Ausführung
Auch wenn es nicht ohne Schließungen im
nachfrageschwächeren Sommer ging, fand das
Gros der Arbeiten parallel zum Regelbetrieb
statt. Es ging nicht nur darum, dem CCW neue
Flächen abzugewinnen, sondern den Bestand
möglichst harmonisch zu integrieren und zu
modernisieren.
Grundriss
© Blocher Blocher Partners
e
aß
rstr
erto
ch
Plei
Das Gebäude präsentiert sich einerseits in einer
nie gekannten Offenherzigkeit, andererseits
sorgen konstruktive Verdunkelungseffekte
dafür, dass das CCW zwischen öffentlicher
Wahrnehmung und intimer Veranstaltungsatmosphäre changiert. Der Sonnenschutz in Form
perforierter Lamellen schiebt sich entlang der
M
Straßenbahn
kai
Kranen
Parkplatz
stahlbau
in würzburg
46
Stahlbau-Nachrichten
stahlbau in würzburg stahlbau in würzburg stahlbau in würzburg stahlbau in würzburg stahlbau in würzburg
Veranstaltungsräume auf drei Ebenen
© Thorsten Alexander Karl
Panorama-Glasfront – je nach Bedarf – wie eine
Ziehharmonika auseinander oder zusammen. In
Kombination mit den als Blendschutz dienenden
bodenlangen Vorhängen und Verdunkelungsrollos im Innern wird jedem Fluidum Rechnung
getragen – von konzentriert bis festlich.
Den multifunktionalen Charakter betont ein terrazzoartiger Sichtestrich, der in seiner neutralen
Eleganz den würdigen Rahmen für jedweden
Anlass liefert. Ein Gefühl, das von deckenhohen Modulen aus Holzlamellen als räumliches
Gestaltungsmerkmal verstärkt wird. Dafür sind
beengende Elemente wie Einbauten aus Beton
gewichen.
Entscheidend für die hohe Nutzungs- und Aufenthaltsqualität sind v. a. zwei Veränderungen:
die Abkehr vom wintergartenähnlichen Glasanbau an der Ecke Kranenkai/Friedensbrücke
zugunsten des auskragenden, multifunktionalen
Konferenzkubus im zweiten OG, der mit seinem
markanten
Fachwerksträger zur stilprägenden Adressbildung des CCW anno 2015 beiträgt, und die
Umwidmung der wenig frequentierten Passage
im EG, die als sogenannter Durchstecker zum
attraktiven Erschließungselement und zugleich
zur wertvollen Nutzfläche aufgewertet worden
ist.
Im Zuge der Neugliederung gibt es faktisch
nicht nur zwei Kongresszentren unter einem
Dach – mit großem Saal, lichtdurchfluteten Foyers, großzügigen Ausstellungs- und Präsentationsflächen sowie zahlreichen Kombinationsmöglichkeiten von attraktiven Veranstaltungsräumen. Durch den autarken Charakter des
Hauses lassen sich künftig auch zwei große
Events parallel und doch unabhängig voneinander abhalten.
Prinzip von Ein- und Ausblicken
© Thorsten Alexander Karl
Überhaupt versprechen die drei Ebenen – Passagen-, Saal- und Konferenzebene - größtmögliche Flexibilität.
Allein durch den kreativen Umgang mit der
Passagenebene sind rd. 800 m² zusätzlicher
Innenraum entstanden. Auf der Konferenzebene
mit ihrem herrlichen Ausblick auf Main und
Festung Marienberg gibt es weitere 680 m², verteilt auf vier Nutzungseinheiten. Dank variabler
Trennwände sind aber verschiedenste Veranstaltungsformate für bis zu 600 Personen denkbar.
Über alle Etagen hinweg stehen jetzt zusätzliche 3.000 m² zur Verfügung. Rechnet man
die Räume des Maritim-Hotels hinzu, stehen
nun 13 Räume für bis zu 2.500 Tagungs- und
Kongressteilnehmer bereit. Dank vier um das
Gebäude situierter Eingänge und eines neuen
Treppenhauses an der zum Main gelegenen
Seite erschließt sich Besuchern das CCW jetzt
deutlich besser; außerdem ist es erstmals komplett barrierefrei zugänglich. Kunstvoll illuminierte Oberlichter, transluzente Fassadenbänder
und Lufträume geben Besuchern ein Gefühl für
die Dimensionen des Hauses.
Das geschossübergreifende Prinzip von Ein- und
Ausblicken führt zu reizvollen Blickbeziehungen
zwischen den Etagen und der städtischen
Umgebung. Das CCW wurde mit einem teils digitalen Wege- und Leitsystem versehen, das Besucher früh abholt, zielgerichtet führt und stets
über die internen Abläufe in Echtzeit informiert.
Bauherr
Congress.Tourismus.Würzburg (CTW)
Eigenbetrieb der Stadt Würzburg
Architekt
Blocher Blocher Partners, Stuttgart
Statik
Leonhardt, Andrä und Partner, Beratende Ingenieure VBI, Stuttgart
Elektro-Planung
Ibl Ingenieurbüro Lindhorst oHG, Braunschweig
HLS-Planung
iwb Ingenieurgesellschaft mbH, Braunschweig
Brandschutz
SJL-Planungsbüro im Bauwesen, Tragwerksplanung vorbeugender Brandschutz, Schweinfurt
Bauphysik
GN Bauphysik, Stuttgart
Geologe
GMP Geotechnik GmbH & Co. KG, Würzburg
SiGeKo
18 März, Estenfeld
Lichtplanung
Pfarré Lighting Design, München
Stahlbau-Nachrichten
47
stahlbaU
in würzburg
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Neues Parkhaus des Uniklinikums Würzburg
Trotz Parkhaus ...
Filigrane Fassade und Stellplätze für 524 Pkws
© Uniklinikum Würzburg
Das neue Parkhaus des Uniklinikums
Würzburg oberhalb des Doppelzentrums
für Operative und Innere Medizin wurde in
Betrieb genommen. Auf vier Ebenen stellt
das Gebäude 524 Stellplätze zur Verfügung.
Planung und Errichtung
Der ambitionierte Zeitplan wurde exakt eingehalten: Seit dem Beginn der Tiefbauarbeiten
im März 2015 entstand auf dem Gelände des
Besucherparkplatzes A/B in unmittelbarer Nähe
des Doppelzentrums für Operative und Innere
Medizin (ZIM/ZOM) des Uniklinikums Würzburg
(UKW) in nur neun Monaten Gesamtbauzeit ein
Parkhaus mit 524 Stellplätzen. Dipl.-Ing. Jürgen
Herdt vom auf kommunalen und gewerblichen
Hochbau spezialisierten Bauunternehmen
Goldbeck übergab am 16. Dezember der Klinikumsleitung in einem Festakt offiziell das vierstöckige Gebäude.
Großzügig und komfortabel, hell und sicher
Rund 4,9 Mio. e aus Eigenmitteln investierte
das UKW in das vom Architekturbüro hsp.architekten gestaltete, moderne Bauwerk aus Stahl,
Beton und Aluminium. Zwei komfortable Einfahrten sowie breite Rampen zwischen den
Parkebenen sorgen für einen zügigen und sicheren Verkehrsfluss. Ein innovatives, speziell
für Parkhäuser entwickeltes LED-System leuchtet die Stellplätze und Verkehrswege gleichmäßig und blendfrei aus. Die ankommenden
Patienten, Besucher sowie Klinikumsmitarbei-
stahlbau
in würzburg
48
terinnen und -mitarbeiter werden von einem
Parkleitsystem zu den noch freien Plätzen geführt. Für größtmögliche Sicherheit auch nach
dem Aussteigen leiten farblich gekennzeichnete
Gehwege, drei großzügige Treppenhäuser und
ein Aufzug aus dem Gebäude und später zurück
zum Fahrzeug.
Projektanlass: Entlastung
Anlass für das Projekt war die seit Jahren
angespannte Parksituation rund um die Kliniken des UKW an der Josef-Schneider- und
der Oberdürrbacher Straße. Anja Simon, die
Kaufmännische Direktorin des UKW, nannte
bei der Einweihungsfeier die drei wesentlichen
Interessengruppen, die vom Neubau und seinen
Effekten profitieren sollen: »Mit dem Parkhaus
hoffen wir, die Zufriedenheit der Klinikumsbeschäftigten genauso zu erhöhen, wie die der Patienten und der bislang vom Parkplatzsuchverkehr erheblich belasteten Anwohner.«
Auch wenn das Parkhaus ein wesentlicher Baustein im Parkplatzmanagement des Klinikums
ist, sind laut der Kaufmännischen Direktorin
mit dessen Eröffnung allerdings längst nicht
alle Probleme vom Tisch. Wolfgang Roth, der
Leiter des Geschäftsbereichs Wirtschaft und
Versorgung des Klinikums, präzisierte die Gründe für ein Fortbestehen der Parkraumnot trotz
der mildernden Effekte des Parkhauses: »Zum
einen werden durch geplante große Baumaßnahmen, wie z. B. den Neubau der Kopfkliniken,
in naher Zukunft weitere Stellplätze zumindest
übergangsweise entfallen. Zum anderen wird
sich das Verkehrsaufkommen rund um das
Klinikum aufgrund der steigenden Individualmobilität von Personal und Patienten weiter
erhöhen.« Nur ein leistungsfähiger, attraktiver
öffentlicher Personennahverkehr werde zur
Verkehrsberuhigung einen wesentlichen Beitrag
leisten können. Wolfgang Roth: »Deshalb hoffe
ich, dass die Planungen zur Verlängerung der
Straßenbahntrasse der Linien 1 und 5 zur Oberdürrbacher Straße noch im Jahr 2016 in einen
Baufreigabebeschluss des Würzburger Stadtrats
münden. Unser neues Parkhaus kann nur eine
notwendige und sinnvolle Ergänzung zu diesem
Vorhaben der Stadt Würzburg sein.«
Bauherr
Universitätsklinikum Würzburg
Entwurf
hsp.architekten, Bad Homburg
Tiefbauplanung und Bauleitung
Arz Ingenieure, Würzburg
Hochbau
Goldbeck GmbH, Bielefeld
Jürgen Herdt, Goldbeck Süd
GmbH (2. v. re.), Wolfgang
Roth (li.), Anja Simon und Prof.
Christoph Reiners, Uniklinikum
Würzburg, im nagelneuen
Parkhaus
© Uniklinikum Würzburg
Stahlbau-Nachrichten
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Parkhaus der Stiftung Juliusspital
Die Würzburger Innenstadt wurde um ein Parkhaus mit insgesamt 454 Stellplätzen reicher:
Nach nur acht Monaten Bauzeit eröffnete die
Stiftung Juliusspital ihr neues Parkhaus. »Dieser
Tag geht in die Geschichte der Stiftung ein«, betonte Oberpflegamtsdirektor Rainer Freiherr von
Andrian-Werburg.
Das offene und nutzerfreundliche Parkhaus
kostete nach seinen Angaben rd. 7,12 Mio. e.
Die überbaute Fläche beträgt 3.424 m² auf
insgesamt acht höhenversetzten Ebenen. Die
Ausmaße von 51,5 m Länge, 66,5 m Breite und
einer Höhe von 12,7 m bezeichnete der Oberpflegamtsdirektor als »durchaus beachtenswert«. Verbaut wurden etwa 315 t Stahl von der
Vollack Parkhaus AG.
Im Untergeschoss des Gebäudes auf einer
Fläche von rd. 3.000 m² konnte die Weingutslogistik untergebracht werden. Hier entstanden
Weinlager, Abfüllung, Kommissionierung und
ein repräsentativer Verkostungsraum mit den
dazugehörigen Kundenparkplätzen. Die Oberen
fünf Etagen sind ausschließlich dem Parkhaus
vorbehalten.
Die Fassade macht nach außen hin die Trennung
der beiden Bereiche sichtbar: Der Parkbereich
präsentiert sich mit einer zurückhaltenden
Streckmetall- und Gitterfassade, im Bereich des
Weinlagers bestimmt eine hochwertige patinierte Kupferfassade das Bild.
Die Bewirtschaftung des Parkhauses übertrug
die Stiftung Juliusspital and die Stadtverkehrs
GmbH (SVG).
Streckmetall- und Gitterfassade als Gebäudehülle
© Vollack Gruppe
Treppenaufgang zur Erschließung
© Vollack Gruppe
Bauherr
Konstruktion aus Stahl
© Vollack Gruppe
Stiftung Juliusspital, Würzburg
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bzw. 17,5 m Länge x 1 m Breite x 2 m Höhe; bis 3.000 kg)
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Stahlbau-Nachrichten
49
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Dorfhaus Kist – Fachwerk und Stahl
Die Gemeinde Kist hat mit ihrem Dorfhaus eine
neue Ortsmitte bekommen, dies war auch die
städtebauliche Kernidee.
Dafür bekamen die Architekten Atelier Fischer,
Würzburg, und Wegner Stadtplanung, Veitshöchheim, sowie die Gemeinde Kist 2014 beim
Deutschen Stahlbautag in Hannover eine Auszeichnung.
Die Konstruktion des Hauses ist klar ablesbar.
Die bestehende Scheune trug man in Teilbereichen ab und ergänzte sie mit einer neuen
Stahlkonstruktion. Die Wände aus Muschelkalk
konnten somit erhalten werden. Neue Wandeinschnitte wurden präzise und markant realisiert.
Durch die Nutzung des Hauses als »nicht beheiztes Volumen« konnte die Konstruktion auf
wenige Elemente reduziert werden: Tragende
Stahlstützen und eine einfache Verglasung aus
Sicherheitsglas übernehmen diese Aufgabe. Die
Stahlstützen setzte man vor die bestehende
Natursteinwand. Die Stahlträger im Dach tragen
die hölzerne Dachhaut.
Bauherr
Gemeinde Kist bei Würzburg
Architekt
Stahlstruktur als Bürgertreffpunkt
© Atelier Fischer
Atelier Fischer, Architekten GmbH, Würzburg
Architekturbüro Wegner, Veitshöchheim
(Städtebaulicher Wettbewerb)
Ingenieur
Prof. Heinz Volz, Höchberg
Fahrradgarage Karmelitenstraße
Am 27. April 2012 wurde die erste Fahrradgarage am südlichen Ende der Karmelitenstraße/
Ecke Kärnergasse eingeweiht. Die Garage bot in
der Anfangszeit in Würzburg 20 Stellplätze und
18 Gepäckschließflächer. Mittlerweile wurde die
Kapazität auf 28 Stellplätze erhöht: Über spezielle, absenkbare Schlitten können Fahrräder nun
auch auf einer zweiten Ebene verstaut werden.
Hierzu fährt man die Schlitten aus, senkt diese
ab und befestigt darauf sein Fahrrad. Anschließend schiebt man Schlitten inklusive Fahrrad
wieder nach oben. Für die Fahrradgarage mussten drei Pkw-Stellplätze weichen.
Neubau bei Nacht
© Stadt Würzburg
Montage des Tragwerks
© Stadt Würzburg
Bauherr
Stadt Würzburg
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Stahlbau-Nachrichten
Strukturen aus Stahl: Brückenbauwerke der Stadt Würzburg
Sebastian-Kneipp-Steg
Fußgängerbrücke als Stahlhohlkasten
Hohlkasten über 4 Felder
Geh- und Radwegbrücke nach DIN 1072
Baujahr 1977/1978
© Stadt Würzburg
Grombühlbrücke
Straßen- und Straßenbahnbrücke
Durchlaufträger über 3 Felder mit
Stabbogen in der Hauptöffnung
Baujahr 1974/1975
© Stadt Würzburg
STAHL-/KOMPLETTBAU
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Brücke der Deutschen Einheit
Spannbetonüberbau mit Stahlpylon und
Schrägseilen
Durchlaufträger über 5 Felder, Hauptöffnungen
als Schrägseilbrücken
Baujahr 1992
© Stadt Würzburg
Pylonbrücke Heuchelhof
Stahlbetonüberbau mit Stahlpylon und
Schrägseilen
Zweifeldträger
Vollverschlossene Spiralseile
Baujahr 1994/1995
ams.erp STEEL
Durchgängige Auftragstransparenz
Absolute Planungs- und
© Stadt Würzburg
Conradisteg
Kalkulationssicherheit
Konstruktion in Mero-Bauweise
Einfeldträger
Geh- und Radwegbrücke nach DIN 1072
Baujahr 1985
Kürzere Auftragsdurchlaufzeiten
Sichere Liefertermine
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Die ERP-Lösung
© Stadt Würzburg
Prozesse verstehen. Transparenz gestalten.
Stahlbau-Nachrichten
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würzburg
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Plus City Pasching mit eindrucksvoller Stahlkonstruktion
Das größte Shoppingcenter Oberösterreichs, die Plus City Pasching, wurde in
den letzten Monaten ausgebaut und neu
strukturiert. Als verlässlicher Partner und
Spezialist Für die komplexe Aufgabenstellungen wurde die Unger Steel Group
mit der Errichtung der Stahlkonstruktion
für die vier eindrucksvollen Fußgängerbrücken, eine Straßenbahnstation, einer
Vorfassadenkonstruktion im Bereich des
Kinos und einer Mallanlage beauftragt.
Eine Besonderheit ist das tonnenförmige
Malldach, welches durch den Einsatz von
6.400 m² Glas und 1.200 t Stahl seit 1. September 2016 täglich rd. 20.000 Besuchern
den Eindruck vermittelt, als ob man unter
freiem Himmelsgewölbe shoppen würde.
Größtes Shoppingcenter in Oberösterreich
© Wolfstudios
Ausbau und Neustrukturierung
Die Plus City Pasching ist seit mehr als 25 Jahren ein Garant für ein Shoppingerlebnis der
Extraklasse. Mit rd. 200 Betrieben – von Bekleidung über Gastronomie bis hin zu einem Kinound Bowlingcenter – bietet das Shoppingcenter
für jeden Geschmack etwas Passendes. Um die
zur Verfügung stehende Verkaufsfläche des
Einkaufszentrums optimal zu nutzen, wurde
die Plus City Pasching um rd. 20.000 m² Verkaufsfläche erweitert. Durch den Abbruch eines
Parkhauses und dessen Verlegung entstand
Platz für eine großzügige Mallanlage, die direkt
an die bestehenden Gebäude anschließt und
nun als Verbindungselement dient. Das beste-
Struktur aus Stahl und Glas
© Wolfstudios
Isometrie: Brücke
© Unger Steel Group
Isometrie: Dachtragwerk
© Unger Steel Group
der besondere stahlbau
52
Stahlbau-Nachrichten
cken zur Straßenbahnstation und zum Parkdeck
verbaut. Besonders imposant ist die Brücke in
gebogener Ausführung, die trompetenförmig
zum Parkdeck führt und mit 49 m Länge die
längste und größte Brücke darstellt. Diese
Fußgängerbrücke führt vom neu errichteten
Parkdeck zum Bestand, die Auffahrtswendel
bzw. deren Überdachung, welche die Auffahrt
des neuen Parkdecks bildet, sowie die restlichen
zwei Brücken konnten termingerecht realisiert
werden.
Durch die neue Straßenbahnlinie, die von Linz
nach Traun über die Kremstal Straße führt, ist es
nun möglich, direkt vom Linzer Hauptbahnhof in
die Plus City zu fahren. Von der – ebenfalls von
Unger errichteten – Straßenbahnstation kommt
man über die mehr als 19 m lange Fußgängerbrücke in die oberen und unteren Verkaufsebenen und in das neue Kinocenter.
Überdachung in Freiformgeometrie
© Hollywood Megaplex
Unger Steel Group
Bauherr
Plus City BetriebsgmbH & Co.KG
Brückenbauwerk nach Fertigstellung
© Unger Steel Group
hende »Hollywood Megaplex« wurde ebenfalls
abgebrochen und als neues hochmodernes und
einziges IMAX Kino im oberösterreichischen
Zentralraum neu errichtet. Die 15 Säle mit gesamt 3.000 Sitzplätzen bieten Platz für jeweils
50 bis 600 Besucher und weisen damit sowohl
den größten Kinosaal als auch die größte Projektionsfläche Österreichs auf.
Das verbindende zentrale Element zwischen Altund Zubau ist eine großzügige, tageslichtdurchflutete Mallanlage mit einer Grundrissfläche
von ca. 4.000 m². An der Nordseite wurde ein
großer Platz in Verbindung mit dem Palmenplatz
gestaltet und mit der Tonnenkuppel abgeschlossen. Die neue Mall an der Kremstal Straße wurde im Zubau mittig über drei Geschosse angeordnet und hat eine Kuppelhöhe von 13 m. Die
Spannweite der kleinen Tonnenkuppel beträgt
13 m, die der großen Tonnenkuppel 22 m. Die
Errichtung dieser attraktiven, mit einem Sonnenschutz versehenen Stahl-Glas-Konstruktion
erforderte Präzision bis ins kleinste Detail. Daher
wurden die Regelfelder der beiden unterschiedlichen Kuppeltypen im Unger-Werk in Oberwart
Architekt
D.I. Karl Plötzl Architekt ZT
in Schablonen vorgefertigt, um die vom Glasbauer geforderte Genauigkeit sicherzustellen.
Bei der Vorfassade im Bereich des Kinos handelt
es sich um eine komplexe Freiformgeometrie
aus hinterleuchtetem Streckmetall, die über
horizontale Spanten und vertikale Fachwerke
aus gebogenen und geschweißten T-Profilen
generiert wurde.
Die Mall wurde südseitig zum Marcusplatz
geführt und nordseitig mit dem Palmenplatz
des Bestandes verbunden, sodass ein Rundgang
gebildet wird. Über den beiden Verkaufsgeschossen wurde das neue Großkino errichtet.
Um das Bauwerk energetisch zu optimieren,
wurden über den Kinosälen die notwendigen
Klimazentralen zusammenhängend angeordnet.
Eine direkte Versorgung der Räumlichkeiten ist
dadurch mit kürzesten Versorgungsleitungen
gegeben.
Vier Fußgängerbrücken mit Längen bis zu 49 m
und Breiten bis zu 9,80 m sorgen für komfortable Verbindungen zwischen den Gebäuden. Insgesamt wurden 410 t Stahl für die Mittel- und
Randbrücke sowie die beiden Verbindungsbrü-
Stahlbau-Nachrichten
Statik
Praher-Schuster ZT
Stahlkonstruktion
Unger Steel Group
53
der besondere stahlbau
Am Anfang war das gewellte Blech
Feuerverzinkte Wellblechbänder
mit Außen- und Innenwandfunktionen
© Jacomejp
Gehry Residence mit feuerverzinkter Wellblechfassade
© IK’s World Trip
Feuerverzinktes Wellblech »bei« Frank O. Gehry
© Rocor
Feuerverzinktes Wellblech: Bau von Shuhei Endo
© Hiromitso Morimoto
Seit einigen Jahren werden zunehmend Fassaden aus feuerverzinktem Stahl in der Architektur eingesetzt. Als Gebäudehülle für Museumsbauten oder anspruchsvolle Wohn- und
Hochhäuser bewegt sich feuerverzinkter Stahl
mittlerweile sogar mit Luxuswerkstoffen wie
Naturstein auf Augenhöhe.
Neu sind feuerverzinkte Fassaden jedoch eigentlich nicht. Ihr Ursprung geht auf das feuerverzinkte Wellblech zurück. Die Geschichte
des Wellbleches ist eng mit der Geschichte
des Feuerverzinkens verbunden. Im Jahr 1829
erhielt der englische Ingenieur Henry Palmer
ein Patent für Wellbleche, die jedoch aufgrund der damaligen wenig leistungsfähigen
Beschichtungssysteme bereits nach einigen
Jahren Durchrostungen aufwiesen. Ab 1837
wurde mithilfe des Korrosionsschutzes durch
Feuerverzinken das Problem dauerhaft gelöst.
Der Ingenieur Stanislaus Sorel ermöglichte dem
Feuerverzinken durch sein Patent zur Vorbehandlung von Stahl- und Eisenteilen erstmals
eine breite, industrielle Anwendung. Wellbleche
gehörten zu den ersten feuerverzinkten BauSerienprodukten und wurden durch Feuerver-
zinken zu einem langlebigen Bauelement. Erste
Bauwerke mit Wellblech-Tafeln fanden sich
v. a. in Großbritannien. Noch heute gibt es in
England Bauten wie die Londoner Paddington
Station des Ingenieurs Isambard Kingdom Brunel, bei denen vergleichsweise früh Wellblech in
Kombination mit einer Stahlunterkonstruktion
planerisch und ingenieurtechnisch umgesetzt
wurde. In Kontinentaleuropa fand Wellblech,
bis auf wenige Ausnahmen, historisch eher
Verwendung beim Bau von Fabrikhallen und
Gebäuden mit geringer gesellschaftlicher
Bedeutung. Während des Ersten Weltkrieges
entwickelte der kanadische Ingenieur Peter N.
Nissen die sogenannte Nissenhütte für das englische Militär. Eine leichte Stahlkonstruktion mit
einem halbkreisförmigen Dach, eingedeckt mit
Wellblech, die von vier Männern in vier Stunden
aufgebaut werden kann.
Nach dem Zweiten Weltkrieg geriet Wellblech
als Bauelement zunehmend in Vergessenheit,
um Ende der 60er-Jahre wiederentdeckt zu
werden. Maßgeblich zur Renaissance des Wellbleches in der Architektur trug Frank O. Gehry
mit seinen spektakulären Konstruktionen bei.
Das bis dato wenig elitäre Baumaterial wurde
geadelt. So verwendete Gehry für das Haus und
Studio des Künstlers Ron Davies feuerverzinktes
Wellblech als Fassadenbekleidung sowie für sein
eigenes Haus, ein von ihm in den 70er-Jahren
umgestalteter Bungalow aus dem Jahr 1920.
2012 wurde die sogenannte Gehry Residence
mit dem Twenty-five Year Award des American Institute of Architects für beständige
Architektur ausgezeichnet. Auch der japanische
Architekt Shuhei Endo setzt seit Ende der 90erJahre ebenfalls feuerverzinktes Blech als Fassaden- und Gestaltungselement in vielfältiger
Form ein. Er hüllt angelehnt an die japanische
Tradition der Kalligrafie seine Gebäude in endlose Blechbänder ein, die Außenwand- wie auch
Innenwandfunktionen übernehmen.
Korrosionsschutz
54
Stahlbau-Nachrichten
Weitere Informationen
Institut Feuerverzinken
40239 Düsseldorf
www.feuerverzinken.com
Spiegellose Aluminiumzarge von Hörmann
Brandschutztüren, d. h. Feuerschutztüren,
Rauchschutztüren oder die Kombination aus
beiden, werden in bestimmten Gebäudeabschnitten eingesetzt, um innerhalb eines Gebäudes eine Verbindung über baulich getrennte
Brandabschnitte hinaus zu erzielen. Durchdachte Brandschutzkonzepte müssen aber oftmals nicht nur funktional die besten Lösungen
bieten, sondern sollen gerade in repräsentativen
Gebäudeteilen auch optischen Ansprüchen
genügen. Die T30-Aluminium-Feuer- und
Rauchschutzelemente HE 311/321 von Hörmann
können im Innenbereich mit einer spiegellosen
Aluminiumzarge montiert werden und somit
eine ästhetische Brandschutzlösung im Objektbau ermöglichen.
Die spiegellose Aluminiumzarge von Hörmann
verfügt auf der Bandseite über einen geringen
Zargenspiegel von 4,50 mm. Das sorgt für eine
schmale Zargenansicht, die sich außerdem
flächenbündig in die Wand integriert. Mit der
spiegellosen Zarge entsteht nicht nur eine
Türansicht quasi ohne sichtbaren Zargenspiegel, sondern die Nutzung der maximalen
Durchgangsbreite ist ebenfalls möglich. Die
spiegellosen Aluminiumzargen können mit
Vollflächig verglastes Rohrrahmenelement
© Hörmann KG
Systemschnitte
© Hörmann KG
den großflächig verglasten Feuer- und Rauchschutz-Aluminiumrohrahmenelementen HE
311/321 von Hörmann kombiniert werden, sodass archi-tektonische Ansprüche an Transparenz und Eleganz im Objektbau zusätzlich erfüllt
werden. Diese Montage ist für den Innenbereich
bauaufsichtlich zugelassen.
Weitere Informationen
Hörmann KG Verkaufsgesellschaft
33803 Steinhagen
www.hoermann.de
SELBSTVERSTÄNDLICH
VERLÄSSLICH
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Stahlbau-Nachrichten
55
brandschutz
Eine neue Schule für Gol in Norwegen
Das räumliche Stabwerksprogramm
Das ultimative FEM-Programm
BIM / Eurocodes
3D-Finite Elemente
Stahlbau
© www.form-tl.de
3-D-Modell des Gebäudes
© Dlubal
Verbindungen
Rohrleitungssysteme
© www.hum-minden.de
Stützenfüße
© www.maurer-rides.de
Stabilität und Dynamik
3D-Stabwerke
Im Juni 2016 wurde im norwegischen Gol die
neue moderne Schule nach fast zweijähriger
Bauzeit eröffnet. Das dreigeschossige Gebäude
mit einer Bruttogrundfläche von 8.500 m² bietet
750 Schülern der 1.–10. Klasse Platz.
Die zahlreichen Glasflächen sorgen ganzjährig
für gute Lichtverhältnisse im Gebäude. Der
Dlubal-Kunde DBC AS war für die statische
Berechnung der Schule und die Detailplanung
aller Ortbetonkonstruktionen verantwortlich.
Zudem lieferte DBC AS die in RFEM berechneten
Schnittgrößen an die Fertigteilbauer (Beton &
Stahl).
Das komplette räumliche Modell wurde in RFEM
eingegeben und berechnet. Es besteht aus den
Materialien Stahl, Stahlbeton und Holz und enthält 1.421 Stäbe und 193 Flächen.
Die Dacheindeckung der Schule wird mit
Lett-Tak-Elementen (Sandwichelemente mit
eingebauten dünnen Stahlprofilen) realisiert.
Diese haben zwar sehr hohe Tragfähigkeiten
für vertikale Lasten (Spannweite bis 18 m),
allerdings sind diese eher weich in Bezug auf
die Scheibenwirkung. Für die korrekte Abbil-
Membran- und Glasbau
Holzbau
Brückenbau
Aktuelle Informationen...
RF-PIPING (Design): Modellierung
und Bemessung von Rohrleitungen
RF-/JOINTS Stahl - SIKLA:
Bemessung von Sikla-Anschlüssen
RF-/STAHL Wölbkrafttorsion:
Wölbkrafttorsionsbemessung für Stäbe
Testversion auf www.dlubal.de
Impressionen aus der Bauphase
© Veidekke AS
Weitere
Informationen:
Dlubal Software GmbH
Am Zellweg 2, D-93464 Tiefenbach
Tel.: +49 9673 9203-0
Fax: +49 9673 9203-51
[email protected]
www.dlubal.de
CAD im Stahlbau
56
Stahlbau-Nachrichten
dung der Dachscheiben wurden deshalb in
RFEM Flächenelemente mit den realistischen
Steifigkeiten (von der Fa. Lett-Tak in Versuchen
ermittelt) modelliert. Zwei Aufzugsschächte und
Querwände aus Spannbetonfertigteilelementen
sorgen gemeinsam mit den Stahldiagonalen für
die horizontale Aussteifung. Für die Diagonalen
und Stützen wurden aus ästhetischen Gründen
Rohr- und Quadratrohre verbaut. In Bereichen,
wo die Anordnung von Verbänden nicht möglich
war, wurden biegesteife Rahmen ausgebildet.
Der Datenaustausch zwischen dem Tragwerksplaner und dem Architekten bzw. anderen
Gewerken erfolgte durch IFC-Modelle. Dadurch
konnten optimal Kollisionskontrollen durchgeführt werden. Außerdem hatte dies sehr positive
Auswirkungen auf die Einhaltung des engen
Bauzeitplanes.
Weitere Informationen
Dlubal Software GmbH
93464 Tiefenbach
www.dlubal.de
Alpines Berghüttenprojekt mit Guardian Glass
Guardian Glass Europe hat bei einem ehrgeizigen alpinen Berghüttenprojekt in Slowenien
einmal mehr die überragenden Produkteigenschaften seines Fensterglases unter Beweis
gestellt. Das Projekt wurde von OFIS Architects
in Ljubljana, Slowenien, initiiert. Es dient der
Erforschung des Einflusses extremer Wetterbedingungen auf verschiedene Arten von Materialien und Bautechniken. Die moderne Berghütte
wurde im Herbst 2015 im Workshop »Habitation
in Extreme Environments«, also »Wohnen in
extremen Umgebungen«, an der Harvard Graduate School of Design entworfen. Aus einer
Reihe von Designvorschlägen der Architekturstudenten wurde der von Katie McDonald, Erin
Pellegrino und Frederick Kim weiterentwickelt.
Die fertige Konstruktion steht hoch auf dem
Berg Skuta in den slowenischen Alpen, wo die
Wetterbedingungen extrem rau sind. Zu den
Projektanforderungen für die Berghütte gehörte
u. a. eine sichere und komfortable Umgebung
für bis zu acht Personen. Die Initiatoren des
Projekts, Špela Videcnik und Rok Oman, Mitbegründer von OFIS Architects, arbeiteten für
die detaillierte Ausarbeitung des Projekts mit
den in London ansässigen Bauingenieuren
AKT II Ltd. und Rieder eco skin zusammen. Bei
der Fensterverglasung entschieden sie sich
für Guardian Glass als Hauptpartner. An der
ausgewählten Stelle in mehr als 2.000 m Höhe
über Meeresspiegel musste das verwendete Einscheibensicherheitsglas einer angenommenen
Windlast von 2,30 kN/m² standhalten – das ist
mehr als doppelt so hoch, wie für Hochhäuser
in Großstädten gefordert ist. Zudem musste
das Glas überragende Wärmedämm- und Sonnenschutzeigenschaften haben sowie hohen
Sicherheitsanforderungen entsprechen und dabei den Drücken und extremen Temperaturen in
dieser Höhenlage widerstehen. Es wurde Dreifachisolierglas mit einem Ug-Wert von 0,50 W/
(m²K) und einem Gesamtenergiedurchgang
(g-Wert) von 33 % verwendet, um ganzjährig
eine optimale Energiebilanz zu gewährleisten.
Als Funktionsgläser wurden Guardians spektral selektives Sonnenschutzglas SunGuard®
SuperNeutral® 70/37 als Außenscheibe und
das effiziente Wärmedämmglas ClimaGuard®
Premium T als Innenscheibe miteinander
kombiniert. Damit konnte eine angesichts des
sehr niedrigen solaren Energiedurchgangs
ungewöhnlich hohe Lichtdurchlässigkeit
von 59 % für die Dreifachverglasung erreicht
werden. Hauptvorteile des Glases sind neutrales
Aussehen, wodurch eine weitestgehende
Integration der Hütte in die Umgebung erreicht
werden konnte, geringe Reflexion außen für
bestmögliche Sicht ins Innere und niedrige
Reflexion innen, um den Hüttenbewohnern die
ungehinderte Aussicht in die Umgebung bei Tag
und Nacht zu ermöglichen
Weitere Informationen
Beeindruckende Aussicht dank großer Fenster
© Anže Cokl
Guardian SunGuard
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Stahlbau-Nachrichten
57
Projekte + Produkte
XDM-630 als Meilenstein von Peddinghaus
Nach intensiver Forschungsarbeit haben die
Ingenieure der Paul Ferdinand Peddinghaus
GmbH mit dem Konzept Peddi XDM-630 eine
innovative Bohr-Säge-Kombination entwickelt
und vor Kurzem auf den Markt gebracht. Vor
dem Hintergrund des langjährigen BranchenKnow-hows ist diese Bohr-Säge-Kombination
für die Bearbeitung von Profilstahl mit Breiten
bis 630 mm ausgelegt. Kleinere und mittelständische Unternehmen aus der Stahlbaubranche
kommen in der Regel mit Profilgrößen bis
maximal 630 mm aus. Für große Stahlbauer ist
die Peddi XDM-630 die perfekte Ergänzung zu
einem bestehenden Maschinenpark, da derartige Profile im Vergleich zu größeren Trägern
einen Anteil von etwa 70–80 % des Gesamtproduktionsvolumens einnehmen.
Die platzsparend ausgelegte Peddi XDM-630
mit einer Länge von 5.300 mm und einer Breite
von 5.800 mm bietet modernste Bearbeitungstechniken wie Hartmetallbohren, Senken, Gewindeschneiden, Fräsen, Signieren sowie Gehrungssägen von Profil- und Flachstahl. Mit dem
Produkt steht den Anwendern ein kompaktes
Bearbeitungszentrum mit hoher Einsatzbreite
und deutlichen Zeiteinsparungen zur Verfügung.
Hierzu tragen diverse Simultanbearbeitungen
und die komfortable Bedienung bei. Die Teileentladung zum Ende der Bearbeitung ist Bestandteil des Produktionsprozesses.
Die Materiallängenmessung erfolgt über die
höhenverstellbare Messscheibe im Materialeinlauf und im Auslauf der Maschine. Mit hoher
Präzision wird der von Peddinghaus konzipierte
Walzenmessvorschub allen Profilarten gerecht.
Zur optimalen Fixierung des Materials dient ein
starkes Klemmsystem, welches eine vibrationsarme Materialführung durch die Bohr- und Sägekombination und eine sehr effektive, präzise
Bearbeitung auch von Winkelstahl und kleineren Profilen sicherstellt. Das Klemmsystem verfügt hierzu über drei vertikale Niederhalter, eine
feste und zwei höhenverstellbare horizontale
Klemmen sowie eine Stegunterstützung.
Die Peddi XDM-630 verfügt über drei leistungsstarke Bohrspindeln, die gleichzeitig, aber auch
unabhängig voneinander mit Hochgeschwindigkeit arbeiten können. Auf diese Weise kann
eine simultane Bearbeitung auf drei Profilseiten
erfolgen. Die eingesetzte Smart-Spindel-Technologie führt zu kürzesten Bearbeitungszeiten.
Der Spindelantrieb von Siemens mit 18,50 kW
stellt eine Drehzahl bis zu 3.000 Umdrehungen
pro Minute zur Verfügung. Die über Servomotoren angetriebenen Achsen mit Kugelrollspindeln liefern exakte Positionsrückmeldungen.
Projekte + Produkte
58
Die Siemens-Bohrspindeln mit
Fünffachwerkzeugwechsler
© Paul Ferdinand Peddinghaus GmbH
Rückansicht der Peddi XDM-630 mit Transportband
© Paul Ferdinand Peddinghaus GmbH
Automatisches Bohren, Fräsen, Schneiden, Markieren
und Sägen in einem Arbeitsgang
© Paul Ferdinand Peddinghaus GmbH
Insgesamt stehen drei Fünffachwerkzeugwechsler zur Verfügung, sodass kein manueller
Werkzeugwechsel innerhalb des Produktionsprozesses erforderlich wird. Dabei erfolgt die
Werkzeugausgabe automatisch per Programmvorgabe.
Neben dem Bohren ermöglicht die Bohreinheit
der Anlage auch Bearbeitungen wie Senken,
Gewindeschneiden sowie Langloch- und Taschenfräsen, wobei diese Bearbeitungen ebenfalls auf drei Achsen simultan anwendbar sind.
Ein zusätzliches Highlight bildet das Ausklinken
Stahlbau-Nachrichten
mit dem Fräswerkzeug, indem die horizontalen
Bohrspindeln unter die Materialauflagekante
gefahren werden können.
Zur Kennzeichnung der Teile sowie zur Markierung von Schweißnähten, Ausklinkungen
usw. kann ein 4-Achsen-Hartmetall-Signieren
per Fräsereinsatz vorgenommen werden. Diese
Markierungen bleiben auch nach Lackieren oder
Galvanisieren sichtbar.
Mit Beendigung des Bohrvorgangs einschließlich der Teilemarkierung setzt sich der kontinuierliche Fertigungsprozess fort. Das Walzenmessvorschubsystem übergibt das Material an
die Sägeeinheit. Durch zwei hydraulisch angetriebene Spannbacken wird das Material fixiert.
Der verfahrbare Sägerahmen positioniert sich so
nah wie möglich an der Bohreinheit. Auf diese
Weise werden Reststücklängen minimiert.
Mit einer verschließbaren Einhausung entspricht die innovative Bohr-Säge-Kombination
den Maßgaben aus den Werkstatt-Sicherheitsbestimmungen.
Für die Steuerung der Peddi XDM-630 steht
dem Maschinenbediener außerhalb der Anlage
ein modernes Bedienpult in robuster Ausführung zur Verfügung. Eine intuitive Benutzerführung sowie ein Touchscreen bieten hohen
Bedienungskomfort sowie volle Transparenz
durch permanente Überwachung der aktuellen
Bearbeitungsprozesse. Eine Webcam-Diagnostik
unterstützt im Falle auftretender Störungen
eine gezielte, schnelle Problemlösung.
Zusammenfassend präsentiert sich die kompakte Bohr-Säge-Kombination Peddi XDM-630
als ein äußerst effizientes Profilstahl-Bearbeitungszentrum. Auf der diesjährigen EuroBLECH
in Hannover können sich interessierte Besucher
auf dem Peddinghaus-Stand B05 in Halle 12
von der Performance der Peddi XDM-630 überzeugen.
Weitere Informationen
Paul Ferdinand Peddinghaus GmbH
58285 Gevelsberg
www.peddinghaus.com
Exzellenz-Zone für die Bauwirtschaft: Initiative von
Namibias Botschafter mit Partnern aus Thüringen
Erstes Treffen der Arbeitsgruppe
© Botschaft der Republik Namibia
Der Botschafter der Republik Namibia Andreas B.D. Guibeb hat gemeinsam mit Partnern und Freunden Namibias aus Thüringen eine
Arbeitsgruppe gegründet, die sich für den Aufbau einer modernen
Bauwirtschaft in Namibia engagiert. Diese Arbeitsgruppe wurde bei
einer gemeinsamen Tagung von Vertretern des Landes Thüringen, der
Bauwirtschaft und interessierter Unternehmen auf Schloss Ettersburg
bei Weimar ins Leben gerufen, die Leitung hat Prof. Dr. Andreas Freytag
vom Lehrstuhl für Wirtschaftspolitik der Friedrich-Schiller-Universität
Jena übernommen.
Botschafter Andreas Guibeb stellte den Partnern das Projekt eine
privat-öffentlichen Zusammenarbeit (POZ) Thüringen-Namibia in einer
Sonderwirtschaftszone in Okahandja bzw. Otjozondjupa Region in
der Mitte Namibias vor. Geplant ist, dort auf bewährte deutsche und
internationale Best Practices, Technologie und deren entsprechendes
Know-how zurückzugreifen. In Rahmen seine Armutsbekämfungskampagne möchte Namibia innerhalb der nächsten fünf Jahre unter
anderem 20.000 von insgesamt 200.000 günstigen Wohnhäusern errichten, wobei vor Ort einfache, in Deutschland entwickelte Konstruktionsprinzipien zur Anwendung kommen sollen. Eine weitere Intention
ist, dass Ausbildungsmöglichkeiten für Namibier und Afrikaner aus
Nachbarländern entstehen und Unternehmensgründungen erleichtert
werden. Botschafter Guibeb bekundete das große Interesse Namibias,
die berufliche Fachkompetenz junger Menschen in Namibia zu fördern,
bevorzugt nach dem deutschen dualen Ausbildungsmodell.
Die Kosten für das Namibia Ermächtigungsprojekt bzw. Namibia Legacy
Project werden voraussichtlich aus eigenen privaten und öffentlichen
Mitteln der Partner gedeckt und durch Fördermitteln in Namibia sowie
von Bund und Ländern in Deutschland ergänzt werden.
Weitere Informationen
Botschaft der Republik Namibia
14052 Berlin
www.namibia-botschaft.de
Ihr Projekt – fristgerecht
und im Budget
Ein modellbasierter
Arbeitsablauf mit
Tekla BIM Software
(Building Information Modeling) reduziert das
Risiko kostspieliger Überraschungen oder
Nacharbeiten und ermöglicht durch eine vollständige
Prozessoptimierung profitablere Projekte.
Planung, Fertigung und Montage sämtlicher
Stahlkonstruktionen – schneller und in höherer
Qualität.
Stahlbau-Nachrichten
59
Projekte + Produkte
Glasfassade dauerhaft transparent dank Delo
Mit dem neuen, gläsernen Chanel FlagshipStore ist Amsterdam um ein architektonisches
Highlight reicher. Denn das alte Mauerwerk
wurde durch Glassteine ersetzt. Delo steckt mit
seinen Produkten in der Fassade, genauer gesagt
im Klebstoff für die über 7.000 handgefertigten
Glasbausteine. Dank der spezifischen Eigenschaften der Photobond-Klebstoffe bleibt die
Verklebung dauerhaft transparent.
Mit dem Crystal House Amsterdam haben die
Architekten von MVRDV etwas bisher Einzigartiges geschaffen. Die komplette Fassade des alten Backsteinhauses wurde entfernt und durch
neue, durchsichtige Glassteine ersetzt. Auch die
Tür- und Fensterrahmen sind dabei komplett
aus Glasbauteilen gefertigt.
Vor allem in der Dunkelheit kommt die gläserne
Fassade gut zur Geltung und leuchtet hell.
Glasfassade das Chanel-Stores
© Daria Scagliola & Stijn Brakkee
Um die Glassteine zuverlässig zu fügen, kamen
Delo-Photobond-Klebstoffe zum Einsatz. Diese
zeichnen sich v. a. durch ihren breiten Elastizitätsbereich aus und sind spannungsausgleichend. Das ist v. a. bei unterschiedlichen Witterungseinflüssen wie z. B. Regen und Wärme,
denen eine Fassade ausgesetzt ist, eine wichtige
Eigenschaft. Hinzu kommt, dass die Klebstoffe
selbst nach Jahren nicht vergilben und optisch
klar bleiben, was auch bei Verklebungen von
Schmuckelementen wie z. B. Parfumflakons von
großer Bedeutung ist. Somit konnte dank der
zuverlässigen Klebstoffe vollständig auf Mörtel
verzichtet werden.
LED-Lampe in Aktion
© MVRDV
Weitere Informationen
Delo Industrie Klebstoffe
86949 Windach
www.delo.de
Projekte + Produkte
60
Stahlbau-Nachrichten
Fensterrahmen (auch) aus Glas
© Daria Scagliola & Stijn Brakkee
Grüner Hingucker mit dynamischer Linie
Neue Stahlhalle in
St. Pölten
© Atlas Ward GmbH
Eine leuchtend grüne Beschichtung, geneigte Eckstützen sowie die
aufwärtsstrebende, an den Ecken abgerundete Dachschräge machen sie
seit Anfang 2016 zu einem Hingucker im Gewerbegebiet: die neue Halle
für den seit rd. 20 Jahren bestehenden Fachmarkt der ATC Metallwelt im
österreichischen St. Pölten bei Wien. Von der Eingangsseite betrachtet,
hat das Gebäude eine dynamische, teils stromlinienförmige und geometrische Kontur.
Atlas Ward, einer der weltweit führenden Stahlhallenhersteller, hat die
Stahlhalle geliefert und die Konstruktion der ausgefallenen Architektur
angepasst. So erhielt die Halle mit einer Grundfläche von gut 1.000 m²
mehrere, unterschiedlich geneigte Stahlstützen mit Anschlusselementen, die der gebogenen Linienführung zur Dachschräge folgen.
Eine spezielle Konstruktion dient als verstärkendes Element für diese
schrägen Stützen. Deren optimale Material- bzw. Profilabmessungen errechneten die Hallenexperten auf Basis ihres statischen Know-hows und
eines eigens entwickelten Bemessungsprogramms.
Die Konstruktion wirkt durch großzügige Glasflächen auf drei Seiten und
gut verborgene Stabilisationselemente licht und transparent. Das zweischalige Stehfalzdach über den Sandwichpaneelen als Wandverkleidung
verläuft schräg, seine Höhe variiert dadurch von etwa 6–8 m. Der in einer
Anthrazitbeschichtung abgesetzte Lagerbereich kontrastiert mit seiner
kantigen Winkelführung effektvoll die Rundungen des Hauptgebäudes.
Im Inneren verfügt der Fachmarkt über großflächige Verkaufs- und
Schauräume sowie Regal-lager und Büro. Hier setzen luftige Freiräume
eine klare Strukturierung sowie die Farben Grün und Anthrazit Akzente.
»Wir wollten innen wie außen eine besondere, auffallende Halle gestalten und konnten dies dank unserer Planungsabteilung und unseren
Atlas-Partnern auch erfolgreich umsetzen«, verdeutlicht Reinhard
Pasteiner, Eigentümer und Geschäftsführer der ATC Generalunternehmungen GmbH aus St. Pölten. Das Unternehmen nimmt seit über zwei
Jahrzehnten am bewährten Partnerkonzept von Atlas Ward teil, beide
realisieren zusammen jedes Jahr einige Hallenbauprojekte für gemeinsame Kunden.
In diesem Fall allerdings war ATC zugleich Bauherr der neuen Stahlhalle
für das wachsende geschäftliche Standbein ATC Metallwelt, das seinen
Kunden erweiterte Räumlichkeiten bieten wollte. Mit 29.000 m² Fläche
bietet der ATC-Park in St. Pölten Nord, der inzwischen sechs Atlas-Hallen
beherbergt, für solche Aktivitäten auch künftig jede Menge Möglichkeiten.
Unsichtbarer Brandschutz:
Feuerschutz-Schiebetore
• stumpf auflaufend auf die Wand ohne
sichtbares Einlaufprofil
• durch Nischenklappen unsichtbar
in die Wand integriert
• für anspruchsvolle Architektur und breitere Durchgänge
T30
T90
RS
MZ
Weitere Informationen
Atlas Ward GmbH
46569 Hünxe-Drevenack
www.atlas-hallen.de
Stahlbau-Nachrichten
61
Projekte + Produkte
n Stahlbau Nägele
Bester Arbeitgeber
»Unser Ziel war es, mindestens vier Sterne zu
holen«, berichtet Klaus Nickl von den ursprünglichen Erwartungen. Der Geschäftsführer von
Stahlbau Nägele in Eislingen ist von dem sensationellen Ergebnis mit fünf Sternen begeistert.
Das damit verbundene Gütesiegel »Beste Arbeitgeber Württemberg 11/2015« zeichnet Stahlbau Nägele als hervorragenden Arbeitgeber
aus. »Unsere Intension war, dass wir dabei nur
gewinnen können – entweder weil wir reif für
diesen Wettbewerb sind oder weil wir dabei auf
alle Fälle an Erfahrung gewinnen«, erklärt Nickl,
der sich mit seinem Partner in der Geschäftsführung Hubert Nägele für die Teilnahme bei
diesem Wettbewerb entschieden hatte. Denn
schon seit Jahren verfolgt Stahlbau Nägele das
Ziel, das eigene Motto »Bei uns sind Sie die Nr.1«
für die Mitarbeiter mit Leben zu füllen. Mittlerweile fühlten sich die beiden Geschäftsführer
mit ihren Mitarbeitern in der gemeinsamen
Entwicklung so gereift, dass sie ihre eigene Einschätzung gerne überprüfen wollten. Bestärkt
wurden sie dabei von den Auszeichnungen,
die sie erst kürzlich für ihre herausragenden
Leistungen in ihrem Betrieb erhalten haben.
In 2015 wurden sie mit dem »Großen Preis des
Mittelstandes« von der Oskar-Patzelt-Stiftung
ausgezeichnet. Auch die Handwerkskammer
Region Stuttgart sprach Stahlbau Nägele in
diesem Jahr schon ihren Dank und ihre Anerkennung für die hervorragenden und beispielhaften
Ausbildungsleistungen aus. Das Unternehmen
wurde für den Landkreis Göppingen mit der Bildungspyramide 2015 geehrt.
Da lag es nahe, die eigenen Mitarbeiter auch
einmal selber nach ihrem Verhältnis zu ihrem
Arbeitsplatz zu befragen. Die hohe Teilnahme der Mitarbeiter und Führungskräfte beim
Ausfüllen der Fragebögen war schon ein gutes
Zeichen. Denn nahezu alle Mitarbeiter machten anonym Angaben zu ihrem Arbeitgeber
in den fünf Kategorien zum Unternehmen als
Persönlichkeit, zur Wahrnehmung der Unternehmenskultur, dem Unternehmen im Spiegel
Urkunde als
Bestätigung
© Stahlbau Nägele
der europäischen Qualitätsstandards und zu den
Themen Gesundheitsförderung und der Vereinbarkeit von Beruf und Familie/Privatleben.
Zu Beginn ging es darum, Stahlbau Nägele mit
Eigenschaften von Persönlichkeiten zu beschreiben. Dabei wurden die angekreuzten Eigenschaftswörter in eine menschliche Beschreibung
umgewandelt. Das Ergebnis war, dass Stahlbau
Nägele gerne kommuniziert und nach außen
aufgeschlossen und umgänglich wirkt. Im
Gestaltungswille wird dem Unternehmen eine
eigenständige und unabhängige Eigenmotivation attestiert, die mit gleichbleibend hohem
Tempo vorangetrieben wird und damit belebend
auf andere wirkt. Dabei ist die Basis eine genaue
und gewissenhafte Sorgfalt, die gerne aus vorhandenem Wissen geschöpft wird. Zusammengefasst wird das Unternehmen als »verlässliche
Gestaltende« mit gutem Arbeitsklima und zielstrebigem Handeln beschrieben.
Im zweiten Schritt wurde gefragt, wie die Mitarbeiter die Unternehmenskultur wahrnehmen.
Es ging von gemeinsamen Wertorientierungen
der Unternehmensmitglieder bis hin zu bekundeten Werte, die sich in konkreten Zielen und
Strukturen äußern. Im Bereich der Strategie
von Stahlbau Nägele bekamen sie dabei von
ihren Mitarbeitern herausragende Ergebnisse
attestiert. Sie waren sich einig, dass das Unternehmen eine hohe Qualitäts-, Leistungs- und
Kundenorientierung hat. Auch wurde die
Struktur gelobt, die sich durch einen unbürokratischen Stil mit kurzen Entscheidungswegen
auszeichnet. Der kulturelle Aspekt bezüglich der
Zusammenarbeit wurde beschrieben durch eine
gute Kooperation unter den Mitarbeitern, die
Konflikte offen ansprechen und sich im Team
gut orientieren. Sowohl die Führungskräfte
setzen großes Vertrauen in ihre Mitarbeiter als
auch umgekehrt, sodass es selbstverständlich
ist, bei Fehlern und Problemen zuerst die Ursache zu erforschen.
Die eigenen Stärken, Schwächen und Verbesserungspotenziale wurden in der dritten Kategorie
im Spiegel der europäischen Qualitätsstandards abgeleitet. Die Mitarbeiter von Stahlbau
Nägele zeigten sich sehr zufrieden mit dem
gesellschaftlich-sozialen Engagement ihres
Unternehmens und auch damit, wie stark die
eigene Abteilung auf die Kundenzufriedenheit
achtet. Auch wussten die Mitarbeiter über die
Ziele ihrer Abteilung gut Bescheid und sind
damit zufrieden, wie sie zu deren Erreichung
geschult werden.
Der Bereich der Gesundheitsförderung hat zwei
Ziele – zum einen die Senkung von Fehlzeiten
aus Arbeitgebersicht und aus Arbeitnehmersicht
die Steigerung der Arbeitsmotivation und daraus folgernd der Lebensqualität. Die Mitarbeiter von Stahlbau Nägele bestätigten ihrem Arbeitgeber, dass er ihre Gesundheit ernst nimmt
und sie auch bestmöglich unterstützt.
In der fünften und letzten Kategorie ging es um
die Vereinbarkeit von Beruf und Familie bzw.
dem Privatleben. Die Ergebnisse der Befragung
zeigten, dass dieses Thema bei Stahlbau Nägele
durchaus präsent ist und sowohl das Unternehmen als auch die Kollegen Rücksicht auf die
private Situation des Einzelnen nehmen. Dazu
zählen auch Arbeitszeitmodelle, die zur individuellen privaten Situation passen.
In allen Bereichen wurden die Ergebnisse von
Stahlbau Nägele auch mit denen anderer Teilnehmer aus Württemberg verglichen. Dabei
wurde deutlich, dass die prämierten fünf Sterne
verdient sind. Denn in nahezu allen Bereichen
zeigten sich die Mitarbeiter von Stahlbau Nägele zufriedener mit ihrem Arbeitsplatz als die
Vergleichsgruppe. Die Geschäftsführung ist
von den Ergebnissen begeistert. »Wir sind sehr
stolz auf unsere Mitarbeiter, dass sie uns dieses
Vertrauen geschenkt haben«, so Hubert Nägele.
Damit ist die Saat, die seit Jahren gestreut wurde, aufgegangen und die Mitarbeiter haben bei
Stahlbau Nägele das Gefühl: »Bei uns sind Sie
die Nr. 1«.
Weitere Informationen
Stahlbau Nägele
73054 Eislingen
www.stahlbau-naegele.de
Verleihung der Urkunden
© Stahlbau Nägele
Freude über die Auszeichnung
© Stahlbau Nägele
aus wirtschaft
und verbänden
62
Stahlbau-Nachrichten
Leider wurde dieser Bericht in Ausgabe 2.2016
nicht korrekt abgedruckt, daher hier die richtige
Darstellung.
WIR
SCHÜTZEN
STAHL
Der Geschäftsbereich Industrial Coatings der Sika Deutschland GmbH ist der kompetente Hersteller von
Korrosions- und Brandschutzbeschichtungen. Dank fortschrittlichster Technologie, besonderem Service
und jahrzehntelanger Erfahrung bieten wir qualitativ hochwertige Beschichtungssysteme an, die stets den
aktuellsten unabhängigen Prüfungen, Normen und Verordnungen entsprechen. Unsere Innovationen:
KORROSIONSSCHUTZ – ERGIEBIGER UND WIRTSCHAFTLICHER
Für den Brückenbau ist Sika seit vier Jahrzehnten zuverlässiger Partner mit robusten, witterungsstabilen
und farbgebenden Beschichtungen. Zahlreiche Referenzen in ganz Deutschland belegen unsere Kompetenz,
ästhetische Verkehrsbauwerke wie beispielsweise die Rheinbrücke Ilverich, die Eisenbahnüberführung
Hösbach oder die Autobahnbrücke Brieselang mit langlebigen colorierten Beschichtungen professionell zu
schützen. Die umfangreiche Palette an Blattlistungen bei der Bundesanstalt für Straßenwesen ist um eine
Optimierung erweitert worden – durch ein neues Sika System nach Blatt 87, welches deutlich ergiebiger
und damit wirtschaftlicher ist.
STAHLBRANDSCHUTZ – NACHHALTIGER UND LEISTUNGSSTÄRKER
Mit der Technologie Sika Unitherm Platinum werden die Feuerwiderstandklassen R30 bis R 120 im vorbeugenden Brandschutz abgedeckt. Die Produkte sind stationär applizierbar, sowohl ohne als auch mit
Grundierung, und erreichen neben der hohen Brandschutzwirkung im Systemaufbau mit Decklack die
Korrosivitätskategorie C5 M/I. Die schlag- und abriebfeste Oberfläche ist nach 24 Stunden transport- und
montagefähig. Dadurch werden die Prozesse Ihres Bauvorhabens erheblich beschleunigt- und somit Ihre
Projektkosten reduziert!
Gerne informieren wir Sie persönlich.
Besuchen Sie uns auf unserem Stand
beim Deutschen Stahlbautag
in Würzburg am 06. und 07. Oktober 2016!
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Stahlbau-Nachrichten
63
Aus Wirtschaft
und Verbänden
n 22. Schüßler-Preis in Aachen
Förderung des Nachwuchses
Am Freitag, 2. September 2016, fand in Aachen
zum 22. Mal die Verleihung des SchüßlerPreises statt. Der Studienpreis wird jährlich
vom Ingenieurunternehmen Schüßler-Plan in
Kooperation mit der RWTH Aachen ausgelobt.
Er würdigt exzellente Studienleistungen durch
ein mit 5.000 e dotiertes Stipendium für einen Auslandsstudienaufenthalt. Dieses soll
angehende Bau- und Wirtschaftsingenieure
in ihrer Persönlichkeitsentwicklung fördern. In
diesem Jahr geht die Auszeichnung an Nicolas
Pauen (23) und Matthias Rüthers (25), beide
Studierende des Wirtschaftsingenieurwesens,
Fachrichtung Bauingenieurwesen der RWTH
Aachen. Die Preisträger konnten die Jury durch
ihre herausragenden Studienleistungen sowie
ihr gesellschaftliches Engagement überzeugen.
Der Schüßler-Preis 2016 wurde im Rahmen
eines Festaktes gemeinsam von DiplomIngenieur Norbert Schüßler, geschäftsführender
Gesellschafter Schüßler-Plan, sowie Josef
Hegger, Universitätsprofessor und Prodekan der
Fakultät für Bauingenieurwesen der RWTH Aachen, überreicht. Im Festvortrag sprach Markus
Nöldgen, Professor für Massivbau und Baustatik
an der Technischen Hochschule Köln, über die
digitale Zukunft mit BIM. Die drei Preisträger
des Vorjahres berichteten anschließend von
ihren Studienerfahrungen in Mailand, Brisbane
und Montreal.
Studierende des Wirtschaftsingenieurwesens
Preisträger sind, zeigt auch, dass wir uns der
kontinuierlich wachsenden Interdisziplinarität
unserer Profession bewusst sind und diese fördern.«
Weitere Informationen
Schüßler-Plan
40470 Düsseldorf
www.schuessler-plan.de
n IBU
Wahl einer neuen Führung
Dr.-Ing. Hubert Schmidt übernimmt den Vorstandsvorsitz des Industrieverbandes Blechumformung (IBU). Der Geschäftsführer der Hubert
Stüken GmbH & Co. KG in Rinteln ist seit 2013
im IBU-Vorstand aktiv und Nachfolger von Dr.
Winfried Blümel. Schmidt engagiert sich für
Mitarbeiterqualifizierung, sinnvolle Qualitätsstandards in der Produktion und bürokratische
Entlastung des Mittelstands.
Neuer Vorstandsvorsitzender: Dr. Hubert Schmidt
© Industrieverband Blechumformung e.V.
Preisstifter mit Preisträgern
© Schüßler-Plan
»Der Schüßler-Preis wird seit 1995 verliehen.
Sowohl die Arbeitswelt als auch die Studienanforderungen haben sich in dieser Zeit, v. a. auch
durch die Digitalisierung, stark verändert«, so
Norbert Schüßler. »Das sieht man aktuell am
Beispiel von BIM, dem Building Information
Modeling bzw. dem Abbilden aller Planungs-,
Bau- und Betriebsprozesse in einem einheitlichen, intelligenten 3-D-Modell. Unsere Verantwortung liegt darin, solche Veränderungen
frühzeitig zu erkennen und sie aktiv mitzugestalten, sowohl in der Praxis als auch in der
Nachwuchsförderung. Dass in diesem Jahr zwei
aus wirtschaft
und verbänden
64
Aus seinem Arbeitsalltag kennt der neue Vorstandsvorsitzende die Anforderungen an einen
international tätigen Zulieferer mit Standorten
in Wachstumsmärkten sehr gut. Schmidt hat an
der RWTH Aachen promoviert und unterstützt
die Zusammenarbeit zwischen Industrie und
Hochschule. »Die Kooperation des industriellen
Mittelstandes mit Bildungs- und Forschungseinrichtungen ist ein Pluspunkt für den Standort
Deutschland«, betont der neue Kopf der IBUFührungsriege.
Die Wahl des Vorstandsvorsitzenden fand im
Rahmen der diesjährigen IBU-Mitgliedertage
in München statt. Vorgänger Blümel war seit
2014 im Amt. Er konzentriert sich künftig auf
eine neue Führungsaufgabe außerhalb des Verbandes. Weitere Informationen
Industrieverband Blechumformung e.V.
58093 Hagen
www.industrieverband-blechumformung.de
Stahlbau-Nachrichten
n Knauf Interfer SE
Vorstandswechsel
Der Aufsichtsrat der Knauf Interfer SE hat Dr.
René Gissinger mit Wirkung zum 15.07.2016
in den Vorstand des Unternehmens berufen. Er
leitet den operativen und technischen Bereich
der Unternehmensgruppe. Zum selben Zeitpunkt
ist Prof. Peter Görgen aus dem Vorstand ausgeschieden und hat die Geschäftsfeldleitung der
Geschäftsfelder Distribution und Stahlverarbeitung übernommen.
Dr. René Gissinger verfügt über langjährige Management- und Führungserfahrung, u. a. als Geschäftsführer und Vorstand in internationalen
Unternehmen der rohstoff- und metallverarbeitenden Industrie. Er bringt umfassende Metallund Maschinenbaukenntnisse sowie technische
Entwicklungskompetenz mit. Neben dem Vorstandsvorsitzenden Matthias Kessel-Knauf/CEO
und Michael Steinkamp/CFO verantwortet der
promovierte Wirtschaftsingenieur als COO/CTO
im Vorstand der Knauf Interfer SE das operative
Geschäft und die technische Weiterentwicklung
der Unternehmen der Knauf Interfer Gruppe.
Prof. Peter Görgen ist aus dem Vorstand ausgeschieden. Er bleibt dem Unternehmen in der
Funktion der Geschäftsfeldleitung Distribution
und Stahlverarbeitung verbunden und wird
darüber hinaus in der Verantwortung für Einzelprojekte stehen.
»Wir freuen uns, dass wir mit Dr. René Gissinger einen ausgewiesenen Branchenexperten
mit großer Erfahrung in den Rohstoffmärkten
gewinnen konnten«, so CEO Matthias KesselKnauf, »gleichzeitig danken wir Prof. Peter Görgen für seine erfolgreiche Arbeit im Vorstand.
Wir freuen uns auf die weitere Zusammenarbeit.«
Weitere Informationen
Knauf Interfer SE
45141 Essen
www.knauf-interfer.de
Dr. René Gissinger als neuer COO/CTO
© Knauf Interfer SE
n Rehm Schweißtechnik
Unterstützung für Racing Team
Rehm weitet sein Sponsoring des Racing-Teams
der Hochschule Esslingen weiter aus. Seit diesem Jahr unterstützt Rehm nicht nur den E.Stall,
sondern auch den Rennstall als Goldsponsor.
Im Frühjahr besuchten die aktuellen Teammitglieder einen Schweißkurs bei dem Schweißgerätespezialisten. Dabei lernten sie die nötigen
Tricks und Kniffe, um ihre teils sehr komplexen
Schweißaufgaben noch besser meistern zu können. Anfang Mai feierten die Konstrukteure des
Rennstalls ein erfolgreiches Rollout ihres Rennboliden in Göppingen. Nun läuft die Test- und
Vorbereitungsphase für die diesjährige Formula
Student Saison. Die europaweiten Events sind
nicht nur Rennen auf Zeit, sondern regelrechte
Konstrukteurswettbewerbe.
Als Goldsponsor hat das Unternehmen im Frühjahr fünf Teammitglieder zu einem Schweißkurs
am Firmensitz nahe Stuttgart begrüßt. In Theorie und Praxis lernten die jungen Studenten
in der Anwendungsentwicklung den richtigen
Umgang mit MIG-/MAG- und WIG-Schweißstromquellen. Dabei erfuhren sie von den
Praxisexperten bei Rehm zahlreiche Tricks und
Kniffe, um künftig noch besser die anspruchsvollen Materialien von Aluminium bis Titan zu
echten Rennfahrzeugen zu verarbeiten.
Nach dem erfolgreichen Rollout des Rennstalls
Anfang Mai, bei dem der Bolide Stallardo ’16
in der Göppinger Werfthalle dem interessierten
Publikum, bestehend aus Teammitgliedern,
Familie, Sponsoren und Technikbegeisterten,
vorgestellt wurde, beginnt nun die Testphase.
Die Rennwagen beider Teams werden in den
kommenden Wochen noch einmal auf Herz
Profile biegen
Richten
Flanschrichtmaschinen
Schweißworkshop am Rehm-Firmensitz
© Rehm GmbH u. Co. KG Schweißtechnik ???
»Bolide« auf der Teststrecke
© Rennstall Esslingen
Seit nunmehr drei Jahren unterstützt der
Schweißgerätespezialist Rehm das Racing-Team
der Hochschule Esslingen als Sponsor. Mit der
WIG-Anlage Invertig.Pro Compact 240 AC/DC
digital und der MIG-/MAG-Schweißstromquelle
MEGA.ARC 2 schweißen die jungen Studenten
der beiden Teams zwei echte Boliden: der E.Stall
das Elektrofahrzeug EVE, der Rennstall den
sogenannten Stallardo, einen Rennwagen mit
Verbrennermotor. 2014 haben sich beide Mannschaften zu einem Team zusammengeschlossen,
um Synergien noch besser nutzen zu können.
und Nieren, geprüft und letzte Verbesserungen
vorgenommen. So dient die Testphase auch der
Vorbereitung auf die diesjährige Rennsaison.
Bei den Formula Student Events schicken die
Studenten der beiden Teams ihre selbst konstruierten und gebauten Rennwagen in den europäischen Wettbewerb. Dabei geht es nicht nur
um die beste Zeit, sondern auch um das beste
Fahrzeug. In zahlreichen Disziplinen stehen die
Boliden auf dem Prüfstand und werden fachmännisch bewertet.
Schweissdrehvorrichtung
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EUROBLECH 2016
Halle 11 Stand A26
Weitere Informationen
Rehm GmbH u. Co. KG Schweißtechnik
73066 Uhingen
www.rehm-online.de
Stahlbau-Nachrichten
65
Aus Wirtschaft
und Verbänden
Größte Anlage der Gruppe
© Wiegel Verwaltung GmbH&Co.KG
n Wiegel Feuerverzinken
Neues Werk in Feuchtwangen
Nach knapp einjähriger Bauzeit hat die neue
Feuerverzinkungsanlage der Firma Wiegel in
Feuchtwangen ihren Betrieb aufgenommen.
Anlass, mit Kunden, Gästen aus Wirtschaft und
Politik, aber auch den Nachbarn des Industriegebietes Seiderzell die Eröffnung zu feiern.
Mit einem Kesselmaß von 17 m Länge ist es die
größte Feuerverzinkungsanlage der WiegelGruppe. Auf einer Nutzfläche von 58.000 m²
sollen hier bevorzugt besonders lange und
schwere Stahlbauteile ihren Korrosionsschutz
erhalten. Neben den 9.500 m² Hallenfläche
war der Hinweis besonders beeindruckend,
dass die im Kessel enthaltenen 700 t Zink etwa
28 vollbeladenen Lkws entsprächen. Im neuen
Werk werden ca. 120 Arbeitnehmer beschäftigt,
die gesamte Investitionssumme betrug über
20 Mio. e.
Neben Geschäftsführer der Wiegel-Gruppe
Harald Füchtenbusch begrüßte Tobias Lutz als
Leiter des Werkes Feuchtwangen die Festgäste.
Für ihn war es nach dem erst letztjährig eröffneten Werk in Graben bereits das zweite Werk,
dessen Entstehen und Inbetriebnahme er begleitet hat. Eckdaten zum Werk kamen von Dr.Ing. Thomas Happle (Geschäftsführer Technik).
Special Guests waren Dr. Monika Kratzer (Ministerialdirigentin und Leiterin der Abt. Klimaschutz, Techn. Umweltschutz und Kreislaufwirtschaft im Bayerischen Staatsministerium für
Umwelt und Verbraucherschutz), MdL Dr. Thomas Goppel, er wandte sich in einer Videobotschaft an die Gäste, und Dr.-Ing. Sabina Grund
von der »Initative Zink« aus dem Netzwerk der
WVMetalle, die den Gästen die bedeutende
Rolle des Feuerverzinkens für den Erhalt und
die Erweiterung wichtiger Infrastrukturprojekte
im Bundesgebiet verdeutlichte. Insbesondere
beim Korrosionsschutz von Brückenbauwerken
könne das Feuerverzinken als nachhaltiges und
kostengünstiges Verfahren in den anstehenden
Sanierungsprojekten seine Vorteile ausspielen.
Der erste Teil der Begrüßungsreden wurde durch
den spektakulären Auftritt der Gruppe »LaMetta« aufgelockert Nach der Show beglückwünschte Dipl.-Ing. Ralf Luther als Präsident
des Deutschen Stahlbauverbandes (DSTV) die
Firma Wiegel zum neuen Werk.
Weitere Informationen
Wiegel Verwaltung GmbH&Co.KG
90431 Nürnberg
www.wiegel.de
Festakt zur Einweihung
© Wiegel Verwaltung GmbH&Co.KG
aus wirtschaft
und verbänden
66
Stahlbau-Nachrichten
Korrosionsschutz ...
© Wiegel Verwaltung
GmbH&Co.KG
Logo »aus« Mitarbeitern
© Wiegel Verwaltung GmbH&Co.KG
Tellerfedern GmbH
n Novoferm
Frankreich im Fokus
Die Übernahme der Gruppe Norsud durch
Novoferm wurde am Donnerstag, den 30. Juni
2016 förmlich unterzeichnet. Der Kauf der
Gruppe Norsud, eines der führenden Anbieter
auf dem französischen Markt für Industrietore
und Verladetechnologien, stärkt Novoferms Position als internationaler Komplettanbieter von
Produkten und Logistiklösungen.
Novoferm, einer der großen europäischen
Systemanbieter von Türen, Toren, Zargen und
Antrieben beschleunigt seinen Wachstumskurs
in Frankreich durch die Übernahme der Gruppe
Norsud. Zu dem in den 60er-Jahren gegründeten Unternehmen gehören zu jeweils 100 % die
Firmen Norsud, GPS und Automanu.
Mit diesen Tochterfirmen hat sich die Gruppe
eine führende Rolle auf dem Markt für industrielle Kunden erarbeitet. Schlüssel dafür ist die
breite Palette sich ergänzender und individuell
konfigurierbarer Lösungen z. B. bei Sektionaltoren, Schnelllauftoren, Rolltoren und Verladesystemen.
Mit ihrem durch diese Akquisition erweiterten
Leistungsangebot vergrößert Novoferm seine
Kompetenz auf dem Markt als industrieller
Lösungsanbieter und folgt damit konsequent
seiner zukunftsorientierten internationalen
Strategie. Ziel dabei ist es, industriellen Kunden die gesamte Produktwelt auf dem Feld
innovativer Tor- und Verladetechnik aus einer
Hand anbieten zu können. »Der Kauf der Norsud
Gruppe stärkt Novoferm in doppelter Hinsicht.
Durch den etablierten und anerkannten Partner
werden unsere Voraussetzungen für die Betreuung des französischen Marktes entscheidend
verbessert, und die Produkte und Lösungen der
neuen Novoferm-Tochter sind eine ideale Ergänzung unserer Leistungspalette. Damit kommen wir dem strategischen Ziel, uns europaweit
als Komplettanbieter für innovative Torsysteme
und Verladetechnik zu etablieren, einen großen
Schritt näher«, so Rainer Schackmann, CEO der
Novoferm-Gruppe zu den Hintergründen.
Mit dem Kauf der Gruppe Norsud beschäftigt
die Novoferm-Gruppe in Frankreich nun über
500 Mitarbeiter, die einen Jahresumsatz von
über 100 Mio. e erwirtschaften. Die Akquisition
unterstreicht den Anspruch der NovofermGruppe, ihre Rolle als Lieferant innovativer
Produkte für die Industrie auszubauen und sich
als spezialisierter Partner für Verladetechnik
abzuheben.
Weitere Informationen
Novoferm GmbH
46459 Rees
www.novoferm.de
Tellerfedern für höchste Ansprüche
Mubea Tellerfedern verwenden Sie als Einzelfeder oder
als Tellerfedersäule z.B.
- zur Schwingungsdämpfung in Stadien- und Hallendächern, in
Fundamenten, im Brückenbau und zur Absicherung von Gebäuden
in erdbebengefährdeten Gebieten
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Windkraftanlagen und Kränen, sowie in Stellventilen und Sicherheitsschaltern
- als Dehnungsausgleich im Fassadenbau, Kraftwerksbau, Solaranlagenbau
Mubea Tellerfedern GmbH
Im Kirdorf 34
57567 Daaden
Tel.: +49 2743 806 0
E-Mail: [email protected]
Aus Wirtschaft
und Verbänden
www.mubea-tellerfedern.de
Stahlbau-Nachrichten
67
n Metallhandwerk NRW
n Big Data Business Club
Experten aus allen Branchen
Einigung bei Tarifabschluss
In vielen Branchen sind Big-Data-Anwendungen bereits fest in die Unternehmensabläufe
integriert. Damit die neuen Datentechnologien
ihr volles Potenzial entfalten können, beziehen
viele Firmen sie in die strategische Unternehmensplanung mit ein.
Um Entscheidern fachliche Orientierung zu bieten und den Austausch auf strategischer Ebene
zu fördern, hat die Fraunhofer-Allianz Big Data
eine bundesweite Plattform zur branchenübergreifenden Vernetzung und Zusammenarbeit
geschaffen. Der »Big Data Business Club« fördert den Austausch zwischen Wirtschaft und
Wissenschaft und schafft auf diese Weise ein
innovationsfreundliches Klima in der deutschen
IT-Landschaft. Darüber hinaus stehen die Institute der Fraunhofer-Allianz den beteiligten
Unternehmen bei der strategischen Planung
und Umsetzung ihrer Big-Data-Projekte zur
Seite. Schirmherr des Big Data Business Clubs
ist Prof. Dr. Reimund Neugebauer, Präsident der
Fraunhofer-Gesellschaft.
»Unternehmen haben individuelle Problemstellungen, für die es keine Patentlösungen gibt«,
erklärt Dr. Dirk Hecker, Geschäftsführer der
Fraunhofer-Allianz Big Data. IT-Entscheider und
CDOs haben jetzt die Möglichkeit, im Austausch
mit renommierten Datenwissenschaftlern und
Führungskräften aus allen Branchen neue Digitalisierungsstrategien und Geschäftsmodelle
mit Big Data zu entwickeln. Auf diese Weise
soll ein bundesweites Netzwerk entstehen, das
sowohl der Innovationskraft der beteiligten
Unternehmen als auch der gesamtdeutschen
Wirtschaft zugutekommt.
Neben den Möglichkeiten zur Vernetzung bietet
der Club ein umfassendes Leistungspaket. So
erhält jedes Unternehmen einen persönlichen
Ansprechpartner aus der Fraunhofer-Allianz Big
Data, der ihm bei fachlichen Fragen und Ideen
für konkrete Projekte zur Seite steht. Zudem
beraten die beteiligten Fraunhofer-Institute zur
strategischen Projektplanung, liefern Technologiescreenings und Best-Practice-Anwendungen
und vermitteln Kontakte zu Schlüsselpersonen
aus Wissenschaft, Politik und Wirtschaft. Zum
Leistungspaket gehört auch ein Schulungsprogramm.
In den Tarifverhandlungen zwischen der Christlichen Gewerkschaft Metall und dem Fachverband Metall NW einigten sich beide Parteien
auf einen Tarifkompromiss.
Im Rahmen der Entgeltvereinbarungen ist es
gelungen, mit einer Laufzeit von 24 Monaten
die notwendige Planungssicherheit für metallhandwerkliche Betriebe zu sichern. Dabei
werden Löhne und Gehälter zum 01. Oktober
dieses Jahres um 2,9 % angehoben. Zum 1.
Oktober des nächsten Jahres folgt eine weitere
Anhebung um dann 2,0 %. Bei den Ausbildungsvergütungen wurden ebenfalls Erhöhungen
vereinbart. Die neuen Ausbildungsvergütungen
betragen - je nach Ausbildungsjahr - ab dem
01.10.2016 zwischen 640 e und 810 e und
werden ab dem 01.10.2017 jeweils um weitere
20 e erhöht. Außerdem wurde eine Vereinfachung der Jahressonderzahlung vereinbart.
Einen wesentlichen Beitrag zu mehr Arbeitsplatzsicherheit bietet die neue Tarifvereinbarung zur Arbeitnehmerüberlassung. Diese
bietet den Unternehmen Rechtssicherheit und
den Mitarbeitern eine Garantie der eigenen
Einkünfte.
Die Vertragsparteien einigten sich auf eine beiderseitige Erklärungsfrist bis zum 07.10.2016.
Weitere Informationen
Symbolisches Zerschneiden der Eröffnungsschärpe
© Josef Gartner GmbH
n Josef Gartner
Werk in Sankt Petersburg
Fassadenbauer Gartner hat im Mai ein
18.000 m² großes Werk in Sankt Petersburg eröffnet. In dem neuen Werk werden verschiedene
Fassadentypen für das zukünftige höchste Gebäude Europas , den 460 m hohen Lakhta Tower,
zusammengebaut. Die Elemente haben teilweise
eine Größe von 4,20 × 2,80 m und wiegen mehr
als 1 t. Insgesamt sollen in Sankt Petersburg fast
10.000 Fassadenelemente für Lakhta zusammengebaut werden.
Bereits 2009 wurde »OOO Josef Gartner« als eigenständiges Tochterunternehmen in Russland
gegründet, das in Moskau und Sankt Petersburg
rd. 100 Mitarbeiter beschäftigt. Die Fassaden
für den Laktha Tower, die zukünftige Firmenzentrale von Gazprom, werden in Deutschland
produziert. In dem neuen Werk, das auch als
Zwischenlager für Fassadenelemente aus Gundelfingen dient, werden verschiedene Fassadentypen und deren Einzelteile zusammengebaut.
»Mit dem Zusammenbau und der Zwischenlagerung vor Ort können wir terminlich noch exakter
liefern«, erklärte Klaus Lother, CEO der Josef
Gartner GmbH. »Wir sehen das Werk als Investition in die Zukunft.«
In Russland hat das Unternehmen bisher die
Fassaden für den Evolution Tower und das Mercury City Tower-Penthouse in Moskau sowie das
State Mariinsky Theatre II in Sankt Petersburg
gefertigt. Für den Victoria’s Secret Store in Moskau fertigte man zudem die Innenausbauten.
Weitere Informationen
Josef Gartner GmbH
89423 Gundelfingen
www.josef-gartner.de
Fraunhofer-Allianz Big Data
www.bigdata-business-club.de
aus wirtschaft
und verbänden
68
Stahlbau-Nachrichten
Weitere Informationen
Fachverband Metall
Nordrhein-Westfalen
45138 Essen
www.metallhandwerk-nrw.de
n WKO und HSM
Studiengang für Stahlkompetenz
Der jährlich stattfindende Studiengang »Qualifizierungsmaßnahme für Stahl- und Werkstoffkompetenz« der WKO (Wirtschaftskammer
Österreich) hat mit der HSM Stahl- und Metallhandel GmbH einen festen Partner in Deutschland gefunden. Ab Oktober bietet das Unternehmen in Kooperation mit der WKO und
dem Stahlhandels-Institut Meerbusch den einjährigen Lehrgang jetzt auch in Deutschland für
Einkaufs- und Verkaufsmitarbeiter an. Aufgrund
der positiven Erfahrung mit dieser Weiterbildung und der stetig wachsenden Herausforderungen in der Stahlbranche hat man sich
dazu entschieden. Die Teilnehmer schließen das
berufsbegleitende Studium mit dem Abschluss
»Diplomierte(r) Stahlhandelskauffrau/-mann
WKO« ab.
Der Studiengang für Stahl- und Werkstoffkompetenz der WKO wird bereits zum 18. Mal
angeboten. In dieser Zeit wurden über 200
Studienteilnehmer mit einem Diplom ausgezeichnet. Nun wird dieser Studiengang auch in
Deutschland angeboten. Nach Abstimmung mit
der Arbeitsgemeinschaft Stahl- und Metalldistribution der WKO wurde das Stahlunternehmen HSM® aus der Metropolregion Nürnberg
als Partner für diesen Studiengang zugelassen.
Die Weiterbildung setzt sich wie auch die in
Österreich aus vier Modulen zusammen. Neben
Werkstoffwissen, rechtlichen Grundlagen und
Betriebswirtschaft muss der Studienteilnehmer
eine praxisorientierte Studienarbeit schreiben.
Die Lehrgangsinhalte werden in mehreren Präsenzseminaren über ein Jahr hinweg am Standort Georgensgmünd vermittelt. Die fachliche
Kompetenz wird zudem während einer Besichtigung eines Stahlwerkes vertieft.
Start des Studiengangs für Stahlkompetenz im
Einkauf und Verkauf ist der 7. Oktober 2016.
Weitere Informationen
HSM Stahl- und Metallhandel GmbH
91166 Georgensgemünd
www. hsm-stahl.dewww.wiegel.de
Musikkens Hus, Aalborg
HENSOTHERM®
Brandschutz-Beschichtungen für
nachhaltig ökologisches Bauen
HENSOTHERM® Brandschutz-Beschichtungssysteme sind nach
DIN und EN zugelassen und besitzen weitere internationale
Zulassungen/Zertifikate nach BS, VKF, UL und GOST. Im Fokus
unserer Entwicklungsarbeit stehen die Umweltverträglichkeit
und Nachhaltigkeit der auf Wasser basierenden und
wartungsfreien Produkte unserer Green Product-Linie. Sie
sind frei von VOC, erfüllen die Anforderungen nach LEEDv4,
sind AgBB-geprüft, eingestuft in die VOC-Emissionsklasse A+,
besitzen bereits eine Umweltproduktdeklaration (EPD) Typ III
und sind im DGNB-Navigator registriert. HENSOTHERM®
Stahlbrandschutz-Beschichtungen, nach DIN EN 13501-2
zugelassen, bieten fast uneingeschränkte Möglichkeiten,
filigrane und vielfältige Stahlbauteile u.a. auch Stahlzugglieder als architektonisches Element sichtbar zu lassen
und gleichzeitig den Anforderungen des passiven baulichen
Brandschutzes zu entsprechen.
Unsere breite Produktpalette bietet dämmschichtbildende und
ablativ wirkende Systeme von Brandschutz-Beschichtungen
für Stahl, Holz, Beton und Kabel, zudem für die Herstellung von
Wand- und Deckenschotts und von feuerbeständigen Fugen.
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fachkundige Beratung für Ihr Projekt? Dann rufen Sie uns
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RUDOLF HENSEL GMBH | Lack- und Farbenfabrik
Stahlbau-Nachrichten
69
Aus Wirtschaft
und Verbänden
n Vordruckverlag Weise
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Bauwelt, Arbeitsabläufe zu beschleunigen und
Wichtiges nicht zu übersehen. Deshalb sind
Architekten und Ingenieure im Vorteil, die auf
standardisierte Dokumentvorlagen aus einer
zuverlässigen Quelle zurückgreifen können und
sie nicht mühsam zusammensuchen müssen.
Mit PrintForm 2016 vom Vordruckverlag Weise
erhalten Planer eine umfangreiche Sammlung
bauspezifischer Formulardaten. Das Programm
enthält mit insgesamt über 2.100 Vordrucken
wie Bauanträgen, Verträgen, VOB-Formularen
oder Musterbriefen nahezu alle im Projektverlauf erforderlichen Dokumente. Es besteht aus
und vieles mehr. Neu ist das Modul Musterverträge, das von Honorarsachverständigen
erarbeitete Verträge für alle Leistungsbilder
und Beratungsleistungen nach HOAI 2013 und
2009 zur Verfügung stellt und sie bei Bedarf
individuell anpassen kann. Darüber hinaus
verfügt PrintForm 2016 über zahlreiche weitere
nützliche Funktionen, wie etwa einen Formulargenerator für individuelle Formulare, einen
automatisierten Formularversand inklusive
Serienbrieffunktion, einen PDF-Export für den
Versand per E-Mail, eine Bildverwaltung, eine
Druckvorschau sowie eine Duplexdruck-Funktion für die papiersparende Dokumentausgabe.
Doch PrintForm 2016 ist mehr als eine bauspezifische Vorlagensammlung, Verwaltungs- und
Ausfüllhilfe für Vordrucke. Diverse Funktionen
und Automatismen vereinfachen Arbeitsabläufe
und machen sie effizienter. So stellt etwa eine
Mehrfacheingaben oder Taschenrechner und
beugt Fehlerquellen vor. Eine Vordrucksammlung ist nur so gut wie der Aktualitätsstand der
darin enthaltenen Dokumente. Alle PrintFormDokumente werden kontinuierlich auf Aktualität und Rechtsgültigkeit geprüft und bei Bedarf
aktualisiert. Ein optionales Servicepaket sorgt
für Aktualität und Rechtssicherheit für alle
PrintForm-Module. Normen- oder Gesetzesänderungen werden über eine automatische Aktualisierungsfunktion in die PrintForm-Formulare
übernommen. Alle rechtlich relevanten Dokumente, insbesondere Architektenverträge oder
Musterverträge werden von Rechtsanwälten
und Sachverständigen erarbeitet und zusammengestellt.
Weitere Informationen
Vordruckverlag Weise GmbH
01187 Dresden
www.vordruckverlag.de
Vereinfachung von Arbeitsabläufen durch Verwendung rechtssicherer Dokumentenvorlagen
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mehreren, nach Themen sortierten Modulen, die
beliebig miteinander kombiniert werden können: Dazu gehören z. B. über 1.200 Formulare
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Architekten- und Ingenieurverträge, VOB/AFormulare, VOB/B-Musterbriefe, Berechnungsformulare zur Kostenermittlung nach DIN 276
aus wirtschaft
und verbänden
70
editierbare Adressdatenbank alle Adressen und
Informationen zu Grundstücken, Bauvorhaben,
Behörden oder Baubeteiligten bereit. Wichtige
Daten werden somit nur einmal erfasst und
können dann automatisch in allen Vordrucken
übernommen werden. Enthalten Eingabefelder
Zahlenwerte und sind diese mathematisch miteinander verknüpft, übernehmen Rechenfunktionen die Berechnung. Das erübrigt zeitraubende
Stahlbau-Nachrichten
Überarbeitung von »Schmelztauchveredeltes Band und Blech«
Die Broschüre »Charakteristische Merkmale:
Schmelztauchveredeltes Band und Blech« ist
grundlegend überarbeitet worden.
Die Aktualisierung berücksichtigt die Überarbeitung der DIN EN 10346 im Jahr 2015. Die Schrift
gibt eine Übersicht über den aktuellen Stand der
Liefermöglichkeiten von schmelztauchveredelten Flacherzeugnissen. Sie enthält Auszüge aus
den Normen DIN EN 10143 und DIN EN 10346.
Neu ist eine Tabelle, die Stahlsorten nach DIN
EN 10346 denen nach Werkstoffdatenblatt VDA
239-100 gegenüberstellt.
Die 60-seitige Broschüre kann in Einzelexemplaren kostenfrei bestellt werden und steht im
Internet unter www.stahl-online.de zum Download bereit.
Stahlbau-Nachrichten
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Stahlbau-Nachrichten
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Stahlbau-Nachrichten
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Herausgeber Deutscher Stahlbau-Verband DSTV
Sohnstr. 65, 40237 Düsseldorf
Tel.: 0211/670 78 28
Fax: 0211/670 78 29
http://www.bauforumstahl.de
http://www.deutscherstahlbau.de
E-Mail: [email protected]
Redaktionsbeirat Dipl.-Ing. Volker Hüller
Elisabeth Wiederspahn (Vorsitz)
Verlag Verlagsgruppe Wiederspahn
mit
MixedMedia Konzepts
Biebricher Allee 11 b, 65187 Wiesbaden
Tel.: 0611/84 65 15
Fax: 0611/80 12 52
Chefredaktion:
Dipl.-Ing. Michael Wiederspahn
Vorstandsmitglied im AIV Wiesbaden
www.verlagsgruppewiederspahn.de
[email protected]
Anzeigen Ulla Leitner
Verlagsgruppe Wiederspahn
mit
MixedMedia Konzepts
[email protected]
Satz und Layout Birgit Siegel
Druck Schmidt printmedien GmbH
Ginsheim-Gustavsburg
Erscheinungsweise Die Stahlbau-Nachrichten erscheinen
4 × jährlich jeweils am Quartalsende.
Einzelheft: € 10,–
Abonnement € 40,– inkl. Porto + MwSt.
Inland
€ 44,– inkl. Porto Ausland
Copyright
Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen einzelnen Beiträge
und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt.
Kein Teil dieser Zeitschrift darf ohne schriftliche Genehmigung
des Verlages in irgendeiner Form – reproduziert oder in eine
von Maschinen verwendbare Sprache – übertragen werden.
Mit Ausnahme der gesetzlich zugelassenen Fälle ist eine
Verwertung ohne Einwilligung des Verlages strafbar.
ISSN 0176-3083
September 2016
Beilagen Die Gesamtauflage beinhaltet Beilagen der Firma:
The Coating Company
Stahlbau-Nachrichten
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Impressum
MMBS – MAURER
Modular Bridging System
EINFACH ÜBERBRÜCKEN
Anwendungsbereich:
Das innovative System zur temporären Überbrückung von Bauwerksspalten und
Gräben bis zu einer Breite von 2,5 m.
Vorteile:
• Schneller Wechsel zwischen Bauarbeiten und Verkehrsfluss
• Einfacher Transport, schnelle Montage, flexibel und mehrfach einsetzbar
• Reduziert Baustellenkosten, verbessert Verkehrsfluss und spart Zeit
• Überfahrbar mit bis zu 70 km/h
• Gleicht thermische und dynamische Verformungen an Bauwerkspalten aus
MAURER AG | Frankfurter Ring 193 | 80807 München
Telefon +49.89.323 94-0 | Fax +49.89.323 94-306 | www.maurer.eu
Referenzen:
• A7 Hochstraße Elbmarsch, Hamburg
• A43 Talbrücke „Paradies“, Wuppertal
• Donnersbergerbrücke, München
• Transport for London, London
• A3M Farlington, Portsmouth
• A2 Roundhill Tunnels, Folkestone
• A2 Jubilee Way, Dover
• M25 Dartford Approaches, Kent
• A64 Bishopsthorpe Bypass, York
• Intersection 4, Sharjah Airport, UAE
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