Urologie

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Urologie
19.10.
„Animationsvorlesung“
Steinschneiderstorys
es geht um den Urogenitaltrakt und das
männliche Genitale
der Hund teilt als einziges Säugetier die
Prostatapathologie mit dem Menschen
Samstags beim Praktikum Frühstück mitbringen
Urologische Indikationsbesprechung mo-do ab
16
urologische operationen mo-fr, 8-14, nach
voranmeldung (am vorabend auf op plan
schauen)
frau breitenstein: raum a2.0.273 tel 201-32012,
email [email protected]
uro-klausur in der triple: 5 kasuistiken (5x6
Fragen, 5 offen, 50 Punkte)
Bücher: Hautmann/huland, springer
urologie verstehen-lernen-anwenden sökeland
u.a. thieme
26.10.
BPH - benigne
Prostatahyperplasie
Wissenschaft und Praxis
Medline => >23000 Artikel
Arbeitszeit => ca 30%
alte Leute sind ja heut auch viel aktiver als
früher , somit ist das mehr ein Problem
BPH – eine moderne Krankheit?
Aspekte
– Demographie („ageing male“)
– Lebensqualität („quality of life disorder“)
– Richtlinien („Guidelines“,1994, erste
Richtlinien medizinweit), Algorithmen
– „minimal“ invasiv
– der aufgeklärte Patient („e-health“)
– primäre und sekundäre Prävention
Prostata – Androgen-Kontrolle (bzw
Abhängigkeit)
„BPH können sie nur entwickeln, wenn sie
funktionstüchtige Hoden haben“
Dihydrotestosteron ist hauptverantwortlich,
wird katalysiert durch 5-alpha-reduktase (muss
also auch funktionieren
Prostata – vergleichende Anatomie – gibt's sonst
wie erwähnt nur beim Hund
Prostata ist gelappt, rechts, links, mitte
besseres anatomisches Modell:
zonale Anatomie
– Transitionalzone (unmittelbar um
Harnröhre) – da entsteht die BPH
– zentrale Zone – kaum von tumoren betroffen
– periphere Zone – Masse der Drüsensubstanz
– 70% der Karzinome entstehen hier
Prostata Histologie: Stroma und Drüsen
BPH – Biologie
– Androgene
– Androgenrezeptoren
– 5-alpha-Reduktase
– Interaktion Epithel / Stroma
– Wachstumsfaktoren
– Apoptose (programmierter Zelltod)
=> gut bei offenen MC -fragen , sonst nicht so...
BPH – Prävalenz
31-40jährige => 8%
51-60jährige => 50%
>80jährige => 90%
BPH - „natural history“
unbeeinflusster Krankheitsverlauf - „was
passiert wenn man gar nichts macht?“
– spärliche Informationen
– nicht unausweichlich progredient
– signifikante Rate spontaner Remissionen
– unvorhersagbar
BPH – Symptome
– irritativ
Pollakisurie (häufiger Harndrang ohne
adäquates Volumen), Nykturie, imperativer
Harndrang, Urge-Inkontinenz (bei nichtToiletten-Erreichung)
– obstruktiv
Harnstrahlabschwächung,
Miktionsverzögerung, „Stakkato“,
Restharnbildung / -gefühl, Nachträufeln
BPH – Terminologie
LUTS => Lower Urinary Tract Symptoms
alle Symptome, die mit dem unterem Harntrakt
zusammenhängen
merken, rest nicht
bei BPH -> Harnstau -> mehr Blasenarbeit
(detrusorwachstum) -> Symptomatik
auch andere Ursachen, die in dieses
Folgesystem münden
Problem der Divertikelbildung bei steigendem
Widerstand und intravesikulärem Druck :
Urothel stülpt sich zwischen Muskeltrabekeln
hindurch, Divertikel wachsen, dadurch wächst
auch Restharnmenge
BPH – Standarddiagnostik
– Anamnese
– international Prostate Symptom Score <=
immer in Klausur, Fragebogen den es in 43
Sprachen oder so gibt
– körperliche Untersuchung (DRU)
– Labor (S-Kreatinin, PSA/f-PSA, Urinstatus)
–
–
Uroflowmetrie (Pinkeln in den Trichter)
Sonographie (Nieren, Harnblase,
Vorsteherdrüse, Restdarm)
BPH- Komorbidität
nur 23% ohne signifikante Komorbidität
pulmonale Erkrankungen, GI-Trakt, KHK,
Arrhythmien, Niereninsuffizienz, lala...
BPH – Symptom Score – IPSS
mild, moderat oder gravierend (letztere wollen
natürlich hart aktiv behandelt werden)
gut zur initialen Evaluation
– nicht krankheits und geschlechts-spezifisch
– hohe variabilität
damit natürlich keine Diagnose stellbar
BPH – digitale rektale Untersuchung
keine urologische Untersuchung - Alltag!
BPH – Harnflußrate
– korreliert nicht oder nur gering mit
Symptomatik
– nur verwertbar ab einer Blasenfüllung > 125
ml
– kein cut off wert etabliert
– Qmax < 15ml/s: Obstruktion und/oder
Detrusorhypokontraktilität
BPH – Restharn
– extreme intraindividuelle Variabilität
– kein cut off wert etabliert
– kein prädiktiver Wert
– sinnvoll in „watchful waiting“
BPH – Sonographie
damit Restharnbestimmung
nach 2x angucken kann man das
Prostatagröße auch schön ausmessbar
BPH – PSA-Bestimmung
Ausschlussdiagnostik: ist es wirklich BPH
=> nicht organspezifisch
periurethrale u. Perianale Drüsen, Urin,
Speichel, Amnionflüssigkeit, Muttermilch
BPH – Transrektaler Ultraschal TRUS
auch brauchbar
BPH – Druck-/Fluß-Messung
über Einlage Katheter in Harnblase
– Obstruktion vs Detrusor-Hypokontraktilität
– neurogene Ursache?
– Invasiv/aufwendig/teuer
– Erfahrung (Reproduzierbarkeit)
=> „man versucht dem aus dem Weg zu gehen,
nur wenn man nicht weiß was zu tun ist“
BPH – retrogrades Urethrogramm
Strikturfeststellung – schwächt Harnstrahl
genau so ab wie BPH
Entstehung: am häufigsten iatrogen (Katheter
u.a.), aber auch Geschlechtserkrankungen
BPH – wann therapieren
objektiv: uroflow, restharn
subjektiv: Patient fühlt sich gestört
BPH – therapieindikationen
absolut
– rezidivierende harnverhalte
– rez. Hwi
– makrohämaturie
– blasensteine
– niereninsuffizienz
Notfälle
BPH – Überlaufblase!
Literweise zeuch drin, es kommt nur wenig raus
wenn das fass voll ist
BPH – Therapieziele
– Entfernung des obstruktiv wirksamen
Gewebes
– Dauerhafte Verbesserung von
Harnstrahlqualität und Blasenentleerung
– Komplikationsvermeidung
– beseitigung der irritativen Symptome
BPH – Endpunkte
– Reduktion IPSS
– Verbesserung der max. Harnflussrate (Qmax)
– Abnahme der Restharnmengen (PVR)
BPH – konservative Therapie („milde
symptomatik“)
– watchful waiting
– medikamentöse Therapie
– Phytotherapie
– alpha-Rezeptorenblocker
– 5-alpha-Reduktase-Hemmer
BPH – interventionelle Therapie
„minimal“ invasiv
– Mikrowellentherapie
– Fokussierter Ultraschall
– Ballon-Dilatation, Stent-Platzierung
=> hoch fragwürdig
– Lasertherapie
=> zunehmend erfolgreich
offen operativ
untersch. Techniken...
Endoskopisch – Goldstandard
TUR-P (transurethrale resektion prostata)
=> beurteilbares Gewebe, dass natürlich in die
Pathologie geht
BPH – ergebnisse / Mortalität
bei erheblicher Komobidität bei TUR-P 1,2%
BPH – TUR-Syndrom <= wichtige
Komplikation (Klausur)
man muss ja ständig spülen und natürlich
möglichst wenig leitend
Verdünnungs-Hyponatriämie (S-Na < 125
mmol/l .. 2%)
Risiko erhöht bei
drüsengröße > 45g; >90 min; Spüllösung (Höhe
auf der Beutel im OP hängt)
– Verwirrung Unruhe
– Übelkeit Erbrechen
– Hypertonie
– Bradykardie
– Sehstörungen
Beheben: Na+Lasix-Gabe
Wahrscheinlichkeit Besserung: 90%
deutliche Besserung ebenfalls 90%
BPH – offene Operation
dann, wenn Drüse deutlich vergrößert
(Resektionszeit wäre wohl > 90min)
Untersbauchschnitt zw Nabel & Symphyse, m.
Recti auseinander, Harnblase eröffnen, von
innen in Vorsteherdrüse, von innen
umschneiden mit Skalpell, ausschälen mit
Finger
BPH – Schlussfolgerungen
konservative Therapie
– Symptome+, obstruktion +/– IPSS < 7 -> watchful waiting
– stellenwert phytotherapie -> fraglich
– alpha1- rezeptorenblocker -> symptomatisch
– 5.alpha-reduktasehemmer -> drüsen > 40g
operative Therapie
– großes drüsenvolumen -> offene OP
– volumen < 30g , junger mann -> TUI-P
– symptomatische Patienten -> Tuna, TUMT,
Laser
– Hochrisiko-Patienten -> Stent (?)
– Ungeeignet -> Hyperthermie, HIFU, ballondilatation
– TURP -> Goldstandard (Histologie, kurzer
stat. Aufenthalt, kostengünstig, kalkulierbar)
2.11.
Urologische Poliklinik
Vorbemerkung: grundsätze ambulante
behandlung: keine ferndiagnosen, patient selbst
ansehen! Keine fremddiagnosen kritiklos
übernehmen! Jeden patienten ernst nehmen!
Lückenlose dokumentation!
Warum kommen die leuts ?
– Miktionsprobleme
– Schmerzen (algurie / strangurie)
– unnormales wasserlassen (dysurie /
pollakisurie)
– Blutbeimengungen (hämaturie)
– harnverhalt (akut/chronisch9
– inkontinenz (streß- /urge- / paradox)
– Harntransportprobleme
– fehlende Urinausscheidung (Anurie)
– ungenügende Urinausscheidung (Oligo-)
– Harnstauung druch z.B. Stein / Koagel /
Kompression)
– fistelbildungen zum Darm / zur Scheide /
zur Haut
– Infektionen
– HWI (akut/chronisch)
– Urethritis
– Cystitis
– Pyelonephritis
– spezifische Entzündungen
(TBC/Bilharziose)
– STD
– Adnexitiden
– Prostatitis
– Vesiculitis
– Epididymitis
Orchitis
– Hautaffektionen
Fehlbildungen
– Vorhautverengung (Phimose)
– frenulum breve
– Meatusstenose
– Hypospadie
– Epispadie
– Extrophie
– Intersex
– Hodenhochstand / fehlender Hoden
Andrologie
– Fertilitätsstörungen
– Potenzstörungen (organsich /psychisch)
– Störungen des äußeren
Erscheinungsbildes
Traumata
– Blasen- und Harnröhrentraumata
– Fremdkörper
– Beckenfrakturen
– Pfählungsverletzungen
– Hodentraumata
– Sportverletzungen
– Fahrrad-/Motorradfahrer
– Nierentraumata
– Stumpf
– Offen
– Penisverletzungen
– Frenulumeinriß
– Bißverletzungen
– Ablederungen
– Penisfrakturen
–
–
–
–
Was machen die Urologen hier so ?
– Allgemeine Vor- und
Tumornachsorgeuntersuchungen
– Transplantationsvorbereitungen und
Nachkontrollen
– Gutachtenerstellung
– Kosildienst
– Katheterwechsel (DK Dauerkatheter, CF
Cystofix, JJ, Neph Nephrostomie)
– Spezialdiagnostik (Urodynamik)
Untersuchungsgang
– Urinabgabe (Spontan / Mittelstrahl /
Katheter / Punktion)
– komplette Anamnese
– körperliche Untersuchung
– Ultraschall
– Röntgenuntersuchungen
– Funktionsdiagnostik (Uroflow / Free-flowBeckenboden EMG / Urodynamik)
Leitsymptome
– Dysurie – erschwertes Wasserlassen (pressen
nötig, nachtröpfeln, wechselnder strahl) /
Pollakisurie – häufigkeit erhöht
– Algurie - schmerzhaftes wasserlasen /
Strangurie – schmerzen beim wasserlassen
ohne urin = zwanghaftes krampfartiges
wasserlassen
– Makrohämaturie – patient siehts schon /
Mikrohämaturie - Teststreifen
– Schwellung / Tumor
– Schmerzen / Koliken
Leitsymptom Dysurie / Pollakisurie
– BPH
– chronische Prostatitis
– LUTS (lower urinary tract symptoms)
– chronischer HWI
– harnröhrenstriktur / blasenhalssklerose
– hormonmangelzustand der Frau
– neurogene Blasenentleerungsstörungen
– Antrainiertes Fehlverhalten (non neurogenic
neurogenic bladderdysfunktion)
Blutungsursachen
– nierenzelltumor
– nierenbeckentumor
– tbc papillenspitzennekrose
– ureter blasen sonstwas tumor
– aortenaneurysma
– nieren ureter blasen stein
– endometriose
– harnröhrenstriktur
– ...
Leitsymptom Algurie
– akuter HWI (fast immer)
– akute Prostatitis
– Fremdkörper / Verletzungen
Leitsymptom Schwellung
– Flanke
– Nierentrauma mit hämatom / Urinom
– Nierenabszeß
– Bauchwandhernie
– Untersbauch
– Harnverhalt (volle Blase)
– Lymphödem (post op / radiatio)
– Skrotum
– Hydrocele
– Varicocele hodenvarizen „regenwürmer
im sack“ v.a. Linker hoden wegen abfluß
über v renalis
– Spermatocele flüssigkeitsansammlungen
nebenhodenbereich
– Leistenhernie
– Hodentumor problem: tut nicht weh.
– Anasarka – überwässerung mit ödemen ,
hoden hängt halt oft tief v.a. Im liegen
– Penis
– Penisfraktur
– Balanoposthitis – entzündung des
vorhautraums / Penisphlegmone
– Excessive Manipulation
Leitsymptom Strangurie
– Blasentenesmen bei Infekt oder Fremdkörper
(Dauerkatheter!)
Leitsymptom Hämaturie
– hämorrhagische cystitis /Entzündungen des
Urogenitaltraktes
– Stein / Fremdkörper
– Tumor
– Endometriose
– Antikoagulatieneinnahme
– Gefäßfehlbildungen (M. Osler / AV-Fisteln /
Nutcracker-Syndrom – einklemmung
nierenvene zw. Aorta und sonstwas /
Varizenblutungen)
– Nephrologische Grunderkrankung
jede mikro oder makrohämaturie muss so lange
abgeklärt werden bis sie einen tumor
ausschließen können!!!!!!111EINSEINSELF
Leitsymptom Schmerzen
– Steine (Koliken) – motorisch unruhig
– Subpelvinstenose
– Nierenarterienembolie / Venenthrombose
– Akute HWI
– hodentorsion / hydatidentorsion
– akute epididymitis / prostatitis
– paraphimose / balanoposthitis
– nicht urologische ursache
– aortenaneurysma - häufig verwechslung
mit koliken (liegt aber im ggs zu denen
ruhig da)/ ulcusperforation
– appendicitis, cholecystitis , pankreatitis
– sigmadivertikulitis
– pleuraaffektionen
Abklärung Mikro- & Makro
– Bestätigung durch Katheterurin / Punktion
– Urinkultur und Urincytologie
– Ultraschall
– Röntgen (Ausscheidungsurogramm)
– Labor
– Cystoskopie
–
–
–
retrograde ureteropyelographie
URS
Schnittbildgebung
9.11.
Urologische Notfälle
–
–
–
Traumen
prim. Organerkrankungen
sek. Symptomatiken
Untersuchungsgang
– Eigen – und Fremdanamnese
– KU
– Urin- , Laborbefunde
– Ultraschalluntersuchung
– sonst. Bildgebung (Röntgen / MRT)
Traumatologie – Statistik
– Beteiligung des Urogenitaltraktes in 3-17%
der Unfälle
– >50% im Rahmen von Polytraumen
– Letalität der Harntraktverletzung 1,2%
Trauma – Pathomechanismen
– offene Verletzung (Stich /Schuß / Pfählung)
– Stumpfe Traumen (Berstung /
Deacceleration)
– Sekundärverletzungen (Beckenring-/
Rippenfraktur)
Nierentrauma- Symptomatik
– Prellmarken, Rippenfraktur
– Hämaturie (Mikro / Makro / Fehlend!)
– Flankenschmerzen, Koliken
– Schock , Peritonismus
für klausur: eine Hämaturie kann auch fehlen!
Kann auch kein tropfen blut im urin erscheinen
ob wohl der mensch mit blut volläuft im
retroperitoneum
Nierentrauma-Therapie
Grad I-II-III (75%-20%-5%) konservativ –
konservativ / OP – OP
Uretertrauma
– Selten (<1% aller Unfälle)
– Symptomarm
– 2/3 verspätete Diagnosestellung
– Kinder überproportional betroffen
Blasentrauma (häufig kombiniert mit
Harnröhrenverletzungen!)
– Perforierend
– Stumpf
– Spontan
–
–
–
intraperitoneal 35%
extraperitoneal 60%
kombiniert 5%
Pfählungsverletzung
immer aussenrum abschneiden, desinfizieren,
ab in die klinik
Blasentrauma
Symptomatik / Spezielle Diagnostik
– Unterbauchschmerz
– Hämaturie
– Harnverhalt
– peritonitische Reizung
– hochstehende Prostata / Leere Loge (Finger
in Bobbes, es ist vorne genau so wie hinten)
– retrogrades Urethrozystogramm
Harnröhrenverletzungen
– Beckenringfrakturen (70%!)
– Symphysensprengung
– Straddle-Trauma
Symptomatik
– Blutung aus der Urethra
– Harnverhalt
– Infra-/Supradiaphragmales Hämatom
– Retrogrades Urethrogramm
– KEIN BLINDER KATHETERISMUS
Bild: Unterschied infra- /supradiaphragmaler
Harnröhrenabriss: Einblutung in Hoden&Penis/
kleines Becken
Therapie:
– suprapubicher Katheter als Primärversorgung
– operative Versorgung (primary
Realignement)
– sekundäre Versorgung (>3 Monate)
Penisverletzungen
– stumpfes Trauma (Quetschung / Ablederung )
– Penetrierende erletzungen (Hundebiß)
– Frenulumeinriß / Penisfraktur
– Autoerotische Handlungen
Symptomatik
– Hämatom
– Penisdeviation
– Cavernosogramm (röntgen vom penis,
kontrastmittel in schwellkörper, bei kmaustritt aufmachen und leck nähen)
– Ggf. Urethrogramm
Hodenverletzungen
– offene Verletzungen (Zweiradfahrer)
– stumpfe Traumen (Sportverletzungen)
– penetrierende Verletzungen (Arbeitsunfälle)
Paraphimose
– Relative oder absolute Phimose als
Grunderkrankung
– Therapie : Versuch der Reposition, falls
frustran => dorsale Incision
– ggf. circumcision im Intervall
Balanoposthitis (Entzündung des
Vorhautraumes)
– Relative oder absolute Phimose als
Grunderkrankung
– Therapie : Drainage und Spülung
– Circumcision im Intervall
Penisfraktur
– Ruptur der Schwellkörperfascie mit
Blutaustritt ins s.c. Gewebe
– klinisch meist Fasciendefekt palpabel
– spezielle diag: Cavernosogramm
– Therapie: sofortige Freilegung und Naht des
Defektes
– Komplikationen : Impotenz, Penisdeviation,
Cavernitis
Cavernitis
Entzüdnung der Schwellkörper
hochfieberhaft
Fournier'sche Ganggrän: Hoden fault ab, breitet
sich rasend schnell aus (vgl Gasbrand),
Therapie: alles sichtbar infizierte muss
abgeschnitt werd!
Deswegen seltsame kleine befunde
kontrolliern!
Häufig diabetiker oder abwehrgeschwächt
das unterhautfettgewebe zerfließt förmlich und
stinkt gewaltig
tut übehaupt nicht weh
Makrohämaturie , Blasentamponade
Ursachen
– Infekt
– Tumorblutung
– Iatrogen
– Endometriose
– Blutung ex Vacuo
– Gefäßerkrankung
Akutes Skrotum
– Hodentorsion (v.a. Pädiatrie ) /
Hydatidentorsion
– Epididymitis
– inkarzerierte Hernie
– Akute Hydrocele / Varicocele
– Hodentumor
– Hautirritationen
– Orchitis
– Hodenruptur
Therapie
– Tamponadenevakuation
– Dauerspülung
– Antibiose
– Therapie der Grunderkrankung
Bild: Hodentorsion akut: hochstand , quer
hängen, leichte schwellung ohne fältelung
meist einseitig (dann gute vgl-möglichkeit),
aber geht auch beids.!
Urologischer Notfall als Symptomatik einer
anderen Grunderkrankung
– Anurie: Schock, Sepsis, Dehydratation,
Hämolyse, Crush-Niere (Niere verstopft)
– Harnverhalt : Koagulopathie (Marcumar),
Neurologische Krankheitsbilder, Psychogen
– Priapismus: Leukämie, Sichelzellanämie,
neurologische Erkrankungen,
Gefäßkrankunge,
Medikamentennebenwirkungen
Prostatakarzinom
Patient machte Vorsorgeuntersuchung: PSA 10
Patient hatte keine Miktionsbeschwerden
momentan muss noch selbst bezahlt werden, die
KV sieht eine Beteiligung nicht ein.
Kostenpunkt: ca.30€
Andere Erkrankungen: Diabetes mellitus
Urologe: Palpation
30x Biopsien: 2 waren positiv
Skelettszintigraphie: unauffällig
eigentlich sind nur 12 Biopsien nötig.
Gesteuert durch transrektales Ultraschall
Unter Dormicum
Beim Patienten hatte vor 5 Jahren schon einmal
ein pathologischer PSA Wert vorgelegen.
– deswegen war der Patient immer wieder zur
kontrolle gegangen.
Häufigster bösartiger Tumor des Mannes mit
32000/Jahr
häufigste Krebstodesursache des Mannes > 60
Jahren
RF:
• Alter
• Umwelt
• Ernährung
• genetische Faktoren
Epidemiologie:
2030: 20% der gesamten Bevölkerung werden
Männer über 65 Jahre sein
40-59 Jahre 1,9%
60-79 Jahre Inzidenz 13%
Wann ist eine Therapie noch sinnvoll?
Die Antwort ist abhängig von der
Lebenserwartung
70jährige haben noch eine Lebenserwartung
von 12,6 jahren
größte Inzidenz: schwarze US-Amerikaner
72%
geringste Inzidenz: Japaner 3,4%
allerdings lässt sich hier zeigen, dass nicht nur
die genetik eine Rolle spielt
Aufnahme tierischer Fette spielt eine
entscheidende Rolle
Es gibt Prostatakarzinom mit familiärer
Disposition.
Risikosteigerung bei betroffenen 1. Grades
1 betroffen 2,2x
2 betroffen 4,9x
3 betroffen 12 x
keine Frühbeschwerden
mglw. Irritative und obstruktive
Miktionsbeschwerden
fortgeschritten: lumboischialgiforme
Beschwerden, Anämieossäre - Filiae
Flankenschmerz, Niereninsuffizienz Harnstauungsniere
Gut: Früherkennung!! Dann sind 9 von 10
Patienten heilbar
Diagnostik
•
rektale Palpation
• TRUS (transrektale Ultraschalluntersuchung)
• PSA
echoarmes Areal ist hochverdächtig für ein
Karzinom
aber auch echoreiche Areale
--> es können nur strukturunregelmäßigkeiten
detektiert werden.
PSA:
negativer TB: 19% Karzinom bei PSA von 2-4
negativer TB: 30% Ka bei PSA von 4-10
negativer TB: 51% Ka bei PSA > 10
positiver TB: 35% Ca bei PSA von 2-4
positiver TB: 50% Ca bei Psa von 4-10
positiver TB: 87% Ca bei PSA von > 10
Verbesserung der diagnostischen Aussagekraft:
– PSA im Zeitverlauf
– Psa Dichte (PSAD, Psa-Density) Verhältnis
zur Größe der Prostata
– Altersabhängige PSA
– quotient freies/gesamt PSA (Q-PSA) je
niedriger Anteil des freien PSA, desto höher
Risiko für CA, je höher freies PSA desto eher
benigne Veränderung
Transrektale Biopsie (früher wurde perineal
biopsiert)
Skelettszintigraphie: bei PSA > 10mikrog/l
CT/MRT: V.a. Extendierten Lymphknotenbefall
je höher das Grading, desto niedriger wird auch
das PSA sein, da die Zelle die Fähigkeit zur
Synthetisierung verloren hat.
(hohes Grading: G4 --> Entdifferenzierte
Tumorzelle)
Lk in den Fossa obturatoria sind nicht im CT
erkennbar. Das heißt CT/MRT ist nicht
unbedingt indiziert.
Therapie:
Radikalopertation
Strahlentherapie
hormonelle Therapie
watchfull-waiting
Kryotherapie
HIFU
watchfull waiting nur bei älteren Patienten,
wenn die Lebenserwartung nicht mehr so hoch
ist.
HIFU: hochfokusierte Ultraschall-Therapie
radikale Prostatektomie ist die Therapie der
Wahl für gesunde Männer mit einer
Lebenserwartung über 10 Jahre!!
gold-standard der Prostatektomie:
– retropubische radikale Prostatektomie
(Samenbläschen, Prostata und Lk)
– perineale radiekale Prostatektomie (nicht
ganz so radikal wie retropubisch)
– laparoskopische radikale Prostatektomie (hat
leider schlechteres Outcome bei Kontinenz)
Problem: Inkontinenz
Teil der Harnröhre wird auch miteinfernt
weiteres Problem:
Potenzverlust
deshalb: Nervensparender Eingriff
(N.pudendus, hypogastrischer Plexus)
besonders bei jüngeren Patienten
Bündel erhalten möglich, wenn nur eine Seite
betroffen ist.
perineale radikale Prostatektopmie
- PSA < 10
– Gleason < 6
– Stadium < T2
– Prostata < 60 ml Volumen
Überleben nach radikaler Prostatektomie:
68% ohne PSA erhöhung nach 10 Jahren
PSA-frei: >0,2
23.11.
Prostatakarzinom
Rad. Prostatektomie ist Radiatio überlegen
weitere Alternative: Hormonelle Therapie
– bilaterale subkapsuläre Orchiektomie
(Goldstandard)
– LH-RH-Analoga => Bremst die Hypophyse
– Anti-Androgene (Steroidal / nicht-Steroidal)
– zusätzliche Blockade
– Östrogene – eher historisch
Second-Line-Therapie (palliativ)
– Östrogene
– Estramustinphosphat (Östrogen +
Stickstoffpräparat) – unter Beschuss
– Gestagene
– Cytostatika
– Doxorubicin
– Taxane – einzige sauber funktionierende
Chemotherapie
– Mitoxantron
... nur sinnvoll wenn Leute zur Vorsorge gehen
Nierentransplantation
Hauptproblem heutzutage: es gibt nicht mehr
genug adäquate Spender („Verkehrsverunfallte
sind entweder Matsch oder überleben...“)
deswegen Stagnation der Transplantationszahlen
seit 1990
momentan einzige Möglichkeit der Steigerung:
Lebendspenden (machbar bei Niere und
Teilleber)
ca 2,5k Transplantationen pro Jahr, 8k auf
Warteliste
Indikationen für eine Nierentransplantation
Glomerulonephritis 30%, diabetische
Nephropathie 15% , Zystennieren 15%,
interstitielle Nephritis, Vaskuläre
Erkrankungen, immunologische
Systemerkrankungen, andere
„absolute“ Kontraindikation
– akute und virale Infektionen
– nicht sanierbare chronische Entzündungen
– metastasierende Malignome
– therapierefraktäre Herzinsuffizienz
– chronisch-respiratorische Insuffizienz
– Drogenabusus
– periphere arterielle Verschlußkrankheit
operative Techniken
– präparation des zu transplantierenden
Organs
– Extraperitoneale Implantation des
Spenderorgans, Anschluss an Beckengefäße
(cave: Gefäßvariationen),
Ureterozystoneostomie in die benachbarte
Blase
– Variationen Anastomose
End-zu-End und End-zu-Seit-Anastomose
– nach Schnitt und Freipräparation:
Seitverlagerung Iliacalgefäße
– Einnaht der Gefäße
– zunächst Klemme, die Nierenfüllung
verhindert – Test der Anastomose
– Antirefluxive Ureterimplantation
(Matthiesen)
Immunsuppressive Basistherapie
– in der Regel Triple Drug-Therapie mit
– Cyclosporin A /Prograf + MMF +
Prednison
– Cyclosporin: Dosierung nach
Talspiegel um 150 ng/ml; Monitoring,
denn cave: Spiegelveränderung bei
Medikamentumstellungen
– die Verwendung von ATG, ALG, OKT3 nach
Vorbefund bzw zentrumsspezifisch
Akute Abstoßung
Verdacht bei:
– Diureseeinbruch
– Fieber, Leukozytose
– Anstieg Serumkreatinin
– abnahme Krea-Clearance
– Abnahme Serumosmolalität
– Transplantatschwellung (sonographisch),
Erhöhung der Indices im Farbdoppler
– Druckdolenz (dann aber Galopp ins
Zentrum)
– Hypertonie
– Krankheitsgefühl
DD akute Abstoßung
– akute Tubulusnekrose
– Cyclosporinschaden
– Harnabflusstörung
– Organperfusionsstörung
(Transplantatgefäßstenosen)
– akute bakterielle- , Pilz- oder CMV-Infektion
Mitterles Transplantatfunktionsintervall
ungefähr 7 Jahre , Spannweite 3 Monate bis 20
Jahre
Lebendspenden besser als postmortale
Organspenden
Spätkomplikationen
– chron. Abstoßung
– Lymphozele / Harnabflusstörung
– Hep B und C: persisterieden bzw progred.
– Malignome:v.a. Lymphknoten, Hauttumoren
30.11.
Hodentumoren
Modell einer heilbaren Krebserkrankung
da gibt's einige Organisationen die dafür
zusammeninterdisziplinieren und
evidanzbasierte Guides publishen
http://www.hodenkrebs.de
Ausheilungsrate 94%!
in unserem alter der häufigste neauftretende
Tumor des Mannes
Screening
gibt es in deutschland kaum
Epidemiologie
– 1-1,5% männl neoplasien
– 5% urologische tumoren
– inzidenz 7/100k
– 2600 neuerkrankungen /jahr
– 1-2% bilateral
– 90-95% keimzelltumoren
– Häufigkeitsgipfel : Seminome 4.
Lebensdekade (37), Nichtseminome 3.
Lebensdekade (28)
Risikofaktoren
– ipsilateraler Maldeszensus testis
– Familiäre Häufung (Bruder!)
– Klinefelter-Syndrom
– kontralateraler Hodentumor
– Testikuläre intraepitheliale Neoplasie (TIN)
– Infertilität
Der typische Patient
– 28 jahre
– ledig
– hoher ausbildungsstand
– hoher soziökonomischer status
– städter (stadt-land-gefälle)
– beschwerdefrei
– zustand nach orchidopexie
Hodentumor-Marker
– beta-HCG (24-36h)
– AFP (5 tage)
– LDH (das ist ne hure die machts mit jedem )
– PIAP
=>
–
–
–
Stadien-Zuordnung
Therapie-Monitoring
Verlaufskontrolle
Fertilität bei Hodentumor
– bis zu 60% bei Diagnosestellung subfertil
– 25% irreversible Azoospermie oder
Oligozuoospermie vor Entwicklung des
Hodentumors
– 35% reversible Samenqualität
Kontralaterale Hodenbiopsie
– routinemäßig zum Ausschluß einer
testikulären intraepithelialen Neoplasie (TIN )
Risiko ca 5%
cave! Fixierung (Stieve, Bouin)
histologische Aufarbeitung: Semidünnschnitt
– Risiko hoch (>34%)
Hodenvolumina <12ml, Azoospermie, Alter
<30 Jahre
Klinisches Staging
– Tumormarker
– CT-Throax und Abdomen
– sono retroperitoneum unzuureichend
– MRT nur bei KM-allergie
– PET nur im rahmen studien
– (Skelettszintigraphie und Schädel-CT) <= nur
wenn klin Symptomatik oder laborchemischer
hinweis (AP) auf Knochenmetastatsierung
Stadieneinteilung Hodentumore Lugano
Stadium I, II, II
I befall nur hoden
II retroperitoneale LK-metastasen
III extraretroperitoneale Metastasen
=> Therapie – und Prognoserelevant (ahc ne )
Kryokonservierung von Sperma vor jedweder
Therapie
Diagnose Hodentumor wird häufig bei der
Abkläerung einer Infertilität gestellt!!
Hodentumor: intraoperativer Befund (ugly
BildeR) obacht: Lkdrainage paraaortal
Therapie der nicht-Seminome
– St I
– nerv-erhaltende RPLA
– risikoadaptierte Therapie (vaskuläre
Invasion)
– St II A/B
– RPLA ohne / mit Chemotherapie
primäre Chemotherapie + Residual TuResektion
St IIC/III
– je nach Prognose 3-4 Zyklen
Chemotherapie
–
–
Nicht-seminom st I: rpla
vorteile
– tumorstadium histopathologisch gesichtert
– risiko für Entwicklung retroperitoneale filiae
auf 0-2% gesenkt
– 60% patienten keine nachfolgende Chemo
– einfachere Nachsorge, da in erster linie
pulmonale rezidive (8%)
nachteile
– RPLA in 70-83% übertherapie
– operative Morbidität bis 9%
– möglicher Ejakulationsverlust (in zentren ca
2%)
– bei 8-10% der patienten treten trotz rpla filiae
bzw isolierte markererhöhung in den ersten
beiden postop jahren auf
Risikoadaptiertes Vorgehen
Surveillance bei „low risk“
– keine vaskuläre Invasion im Primärtumor
(50% okkulte Metastasierung )
– risiko für retroperitoneale und / oder
pulmonale Metastasierung 14-22%
adjuvante Chemotherapie bei „high risk„ (2PEB)
– nachweis einer vaskulären invasion im
primärtumor
– risiko für retroperitoneale und / oder
pulmonale Metastasierung
ohne Chemo 48%, mit Chemo 3%
Surveillance
Vorteile: 70-80% pateiten benötigen nach
orchiektomie über die nachsorge hinaus keine
weitere therapie, erhaltene ejakulation
nachteile:
14-22% der pat benötigen eine Chemo beim
Rezidiv (3PEB) im vgl zu 8-10% nach RPLA
nachsorge schwieriger (compliance!!)
psychische Belastung
Therapie des Seminoms
St I
– adjuvante Radiatio
– Surveillance (rez risiko 20%)
– carboplatin mono (1o2 zyklen) alternativ
St IIA
– Strahlentherapie
St IIB
– Strahlentherapie
St II C / III
– je nach prognose 3-4 zyklen CTX (PEB)
(RPLA bei residualtumor > 3cm)
Prognoseklassifikation: 56% gute prognose
(90% überleben)
14.12.
–
Inkontinenz
–
„...objektivierbarer unwillkürlicher Urinverlust,
der zu hygienischen und sozialen Problemen
führt“.
Kosten der Inkontinenz
– tägl mind 2,7 Mio € in de für Versorgung
Altersheimbewohner mit
Kontinenzproblemen
– 1 Milliarde für Versorgung in deutschen
Heimen / Jahr
– Ambulante Kontinenzberatung: pro Patient
20-33€
– USA: direkte Kosten
Inkontinenzbehandnlung stationär u ambulant
auf über 26 Mrd US-Dollar (1995)
– ..
Epidemiologie
Kinder 4-17%, je reifer desto weniger
Frauen jung 20-30%, mittelalt 30-40%, >60J:
30-50%
Männer: 45-54 LJ: 2-4%, 55-64.LJ 6-9%, >65J:
14-18%
Inkontinenzformen
– Belastungsinkontinenz (=Stressinkontinenz)
– Dranginkontinenz (= Urgeinkontinenz)
– Inkontinenz bei neurogener
Detrusohyperaktivität (=Reflexinkontinenz)
– Inkontinenz bei chronischer Harnretention
(=Überlaufblase)
– Extraurethrale Inkontinenz
– Sonderformen
Enuresis
Nichtkategorisierbare Harninkontinenz
Stamey (Belastung)
Grad: Urinverlust
– 1: bei Husten, Niesen,...
– 2: beim Gehen, Aufstehen
– 3: auch im Liegen
ICS (allgemein)
Grad nach Menge (ml)
– 1: <2
– 2: 2-10
– 3: 10-50
– >50
Diagnostik
– Anamnese
– Inkontinenz-, Infektions- und
Sexualanamnese
– Miktionsverhalten
– bisherige & aktuelle Therapie
– Medikamente
– Miktionstagebuch (gut, billig)
– nichtinvasive Untersuchungen
– Urin (Farbe stix sediment kultur)
– Sono (RH, Tumore, perineal)
– uroflow
– inkontinenzprovokation (Husten, PadTest – Vorlagen rein und wiegen)
– karyopyknotischer index KPI
(epitheluntersuchung, bei
östrogenmangel unphysiologisch/
schlecht)
– invasive Untersuchungen
KU (allg, vaginal, rektal)
– Zystoskopie
– laterales Zystogramm (rotatorischer
deszensus: winkel knickt ab, vertikaler
deszensus: winkel bleibt gleich)
– Urodynamik (free flow-EMG, (video)Zystomanometrie, Urethradruckprofil)
spezielle Untersuchungen
–
–
Miktionsprotokoll
1-2 Tage ausreichend
normal so 4-5x/Tag
Polydipsie: Mengenvermehrung &
Frequenzvermehrung
Nervös: Frequenz- ohne Mengenvermehrung
Neurogen: extreme Frequenzerhöhung
Verteilung Inkontinenzformen bei der Frau
Belastungsinkontinenz 55%, Mischformen 31%,
Drang 14%
Belastungsinkontinenz
– alte Bezeichnung: Stressinkontinenz
– Definition: Inkontinenz unter körperlicher
Belastung ohne Harndrang
– Pathophysiologie:
Urinabgang bei intrabadomineller
druckerhöhung, Blasendruck übersteigt
Urethraverschlussdruck
– Unterscheidung in
– hyporeaktive Form (anatomischer
Schaden)
– Mangelhaftes Widerlager des
Blasenhalses, oft mit Descensus
Vesicae
Ursache:
– Entbindungen
– OP im Becken
– Muskelatrophie /Senium
– Bindegewebsschwäche
hypotone Form (funktioneller Schaden von
Harröhre/ Sphinkter)
– Östrogenmangel
– Iatrogen
– Neurogen
– primär myogen
–
–
konservative Therapie
– indiziert bei Grad 1-2
– Gewichtsreduktion
– Beckenbodengymnastik
– Biofeedback
– Medikamentös
– Duloxetin
– Östrogen lokal
„problem: bei der 70jährigen frau ist alles, was
distal des bauchnabels ist, fuß!“
=> patienten dort abholen wo wir sie antreffen
Grundsatz OP-Therapie
Strukturen reparieren
Möglichkeiten:
– Bänder (nach Ulsten)
– TVT (tensionfree vaginal tape)
– TOT (trans obturatoric tape)
– Blasenhalssuspensionen
– Faszienzügelplastik
– Diaphragmaplastiken
– Unterspritzungen der Harnröhre
–
Artefizielle Sphinkter „die dinger kommen
zu 30% rausgeeitert“
Ergebnisse: Kontinez
– TVT 85—90%
– Artef. Sphinkter > 90%
– kolporrhaphie 40% u.a.
Dranginkontinenz (urge)
– Def: Inkontinenz mit imperativem
Harndrang
– Pathophysiologie: Syndrom der Überaktiven
Blase (OAB; overactive bladder)
– Urodynamische Diagnose: nichtneurogene
oder neurogene Detrusorhyperaktivität
– „denen TVT angedeihen lassen ist totaler
blödsinn“
Einteilung Detrusorhyperaktivität
– nichtneurogen
– alter Begriff : motorische Urge
– ohne neurol korrelat
– intrinsisch (blase selbeR)
– neurogen
– alter Begriff: Reflexinkontinenz
- querschnittspatient
– mit neurol. Korrelat
Therapie nichtneurogene Detrusohyperaktivität
– medikamentös
– anticholinerg
– alpha1-rezeptorenblocker
– lokalinstillationen
– botox
– elektrostimulation – neuromodulator
Inkontinenz bei chronischer Harnretention
– alter Begriff: Überlaufblase
– unwillkürlicher Harnverlust bei
Blasenüberfüllung
– Pathophysiologie: Verschlußdruck übersteigt
max. Detrusordruck
– Problem ist idR die fette Prostata
Klinik
– LUTS in Anamnese
– Blasenhochstand
– Abdominalschmerzen
– Tachykardie
– palpable „Tumore“ abdominell (Pouch!)
Therapie:
Notfall:
– dk
– suprapubische Blasenfistel
mittelfristig
– beseitigung Obstruktion
alternativ bei alten leuten:
– belassen katheter
Extraurethrale Inkontinenz
– „ da tröpfelt es immer“
– Harnverlust aufgrund anatomischer
Umgehung eines eigentlich kompetenten
Sphinkters
– z.B. bei: Fistel, ektopem Harnleiter
– klinisch: meist geringer kontinuierlicher
Harnabgang
– Therapie: OP
Enuresis
Def: nächtliches Einnässe bei kindern älter als 5
Jahre
Problem im Bereich Blasenreifung
bis 2. LJ: dämpfung des miktionsreflexes
2.-3. LJ: Wahrnehmung der Blase
3.-4. LJ: bewusst Miktion
Ursächliche Therorie: gestörte ADH-sekretion
Therapie
konservativ
– motivation
– verhaltenstherapie
– trinkverhalten
– blasentraining
medikamenös
– desmopressin
Take-home-Message
Inkontinenz ist
– häufig
– tabuisiert
– relevanter Kostenfaktor im Gesundheitswesen
– erfolgreich therapierbar
21.12.
Blasenkarzinom
Erlebnis: der 1te rote Urin (Makrohämaturie)
manche rennen dann gleich zum arzt, andere
verschleppen das natürlich
obligat: Zystoskopie -> papilläre Tumoren
Symptomatik
– Makrohämaturie (schmerzlos) 75% <- da
sofort Tumorverdacht und -ausschluß
nötig
– Dysurie 30%
Inzidenz
– 38 Neuerkrankungen / Jahr / 100k Einwohner
– 16000 Neuerkrankungen / Jahr
– Geschlechterverteilung: männl : weibl. 3:1
– starker Anstieg ab ~60 Jahren
Risikofaktoren
– Alter, Geschlecht
– aromatische Amine (Cyclophosphamid,
Phenacetin, Benzidin, Tabak)
– Nitrosamine
– chron. Infekte
– Dauerkatehter / Cystofix
„die erste Berufskrankheit“
Histologie
– Urothelkarzinome (TCC transitional cell
carcinoma) 90-95%
– Plattenepithelkarzinome 1,3%,
Adenokarzinome (macht z.B. Schistosoma
haematobium) 1,3%, Andere 2,2%
Diagnostik
– Zystoskopie
– Zystoskopie mit PDD (photodynamnische
Diagnostik, heute Standard bei Erstdiagnose
Blasentumoren)
5ALA, 1h vorher in blase, dann mit
blaulicht bestrahlen (definierte wellenlänge)
=> tumor leuchtet rötlich „schreit sie an“
– Urinzytologie
z.B. wenn nur Mikrohämaturie vorhanden
kein eindeutigerer Tumornachweis:
– Tumormarker (Serum / Urin)
Sensitivität ~60%, Spezifität ~80%
vgl Zytologie 55% / 94%!
also eingeschränkter Wert
– Sonographie <= wahrscheinlich erstmal vor
Zystoskopie ; hilft aber nur wenn's ein
großer Tumor ist, ausserdem brauchen wir
ne volle blase
gut darstellbar sind
Harnstransportstörungen durch
Tumorverlegung
– Urogramm (Röntgen mit KM): bei
blumenkohlartigen Kontrastmittelaussparungen : Tumor
– CT : für Staging nach Diagnose eines
infiltrierenden Tumores
– MRT
Stadieneinteilung
–
–
–
–
–
–
–
–
–
cis: begrenzt auf Urothel, metastasiert nicht aber
Vorstufe des infiltrierenden Tumors
Ta: oberflächlich, auf Urothel beschränkt, wächst nur
dort
T1: durchbricht Lamina propria
T2a: Muskelinfiltrierend
T2b: 2te Muskulaturschicht
T3a::
T3b über Organgrenze hinaus
T4a Invasion Prostata
T4b Invasion Becken
Oberflächliches Blasenkarzinom 75%
beschänkt auf Mucosa pTa 70-80%
mit Infiltration lamina propria pT1 20-30%
=> kein CT-STaging nötig
50% multilokuläre Tumore
Therapie: zunächst oberflächliche Resektion ,
dann tiefe schnitte , Muskulatur muss dabei sein
um Frage nach Muskelinfiltration zu klären
nach histologischer Sicherung adjuvante
Instillationstherapie TUR-B
mit attenuierten Tuberkelbakterien (BCG) –
unspezifische Entzündungsreaktion führt zur
Verringerung Progression & Rezidivrisiko
Alternative. Intravesikale Chemotherapie mit
Mitomycin C
Rezidivrisiko: enorm, aber mit TUR-B +
Mitomycin / BCG deutlich reduziert
tumor-upstaging 5-40%
Lymphknotenmetastasen 2,5-8%
pT1 G3 15%
radikale Zystektomie > teil-Zystektomie
wird oft zu spät gemacht: 5JÜR pT2: frühe 80%
vs späte 50%
Therapie also:
– oberflächliche Tumore pTa, pT1 G1, pT1 G2
=> TUR-B
– pT1 G3 => Zystektomie (umstritten)
– infiltrierende Tumore (> pT1) =>
Zystektomie
Prostata kommt immer mit raus, LK-Resekt
parailiakal & fossa obturatoria
bei Frau im Rahmen Zystektomie: Gebärmutter,
vorderer anteil scheide mit gesamter urethra
25.1.
Zystektomie
Man nimmt Blase, bissel Scheide, bei älteren
Patientinnen Ovarien raus
Kontinenzerhaltung: seit 150 Jahren: Harnleitter
in Darm implantiert
Problem: rezidivierende Pyelonephritiden (durch
Harnstau) bei „schlechten Techniken“
heut macht man's über Bildung eines Tunnels
(Einbau in Schleimhaut, sozusagen als Ventil
damit es nicht zurückläuft)
bei der Zystektomie der Frau muss aus
onkologischen gründen die harnröhre mit
entfernt werden
Harnleiter-Darm-Implantation
Voraussetzungen
– intakter oberer Harntrakt
– keine Darmpathologika
– suffizienzente Halteversuche
Risiko: sekundäre Neoplasie im
Übergangsbereich
ab dem 5ten postoperativen Jahr 1x jährlich
Rektoskopie
Schlechteste Lösung ureter an ileum , da müssen
schienen rein, hohe stenosegefahr und hohes
infektrisiko
ileum-conduit: wechselbeutel nötig, keine
speicherfunktion
problem: stomastenose (entgegenwirken: 1x die
woche mit dem finger reingehen)
gegenproblem: parastomale hernie
Kontinente Harnableitung
Forderungen
– Niederdruckreservoir
– große Kapazität (>400 ml)
– antirefluxive Harnleiterimplantation
– zuverlässige Kontinenz
– sichere Entleerung
geht nur bei Männern (Frau harnröhre weg)
man nimmt colon ascendens, an der
abmesenterialen seite komplette eröffnung, bau
einer „ersatzblase“, wrid am tiefsten punkt mit
harnröhre anastomosiert
Orthotope Blasensubstitution
Voraussetzungen
– Alter <70
– T-Stadium <pT3b
– prostatische Harnröhre tumorfrei (die wird
mitentfernt vorher)
– kein cis
sauberer Katheterismus, aber nicht steril
gewissen Patientencompliance notwendig
man nimmt dafür dickdarmdünndarmübergang,
Invaginationsnippel wird in Ileozökalklappe
gestentet, aus kosmetischen Gründen
ausleitung aus Nabeltrichter
bei Kindern ab 2 Jahren, ältester Patient: 87J
Weiterentwicklung: submucös eingebettete in
situ Appendix (Verschlußdruck steigt mit
Füllungsdruck )
Sigmarektumpouch: gut vs Reflux, große
speicherkapazität
Harnableitung ist eine individuelle
Angelegenheit, jeder Patient braucht die
passende Lösung zum Glück.
Klausur
–
Zystektomie => Harnab- oder umleitung
– Formen: Conduit
– aus dünndarm oder dickdarm
– häufigstes ileoconduit
– patient nasses stoma, kontinuierliches
rinnen (klebebeutelsystem zum
auffangen)
– risiken: stomastenose, hernien,
hautprobleme
– 30% kommen in soziale isolation
– weltweit häufigste form der
harnableitung
– ideal: ersatzblase (an ursprünglicher stelle,
orthotope substitution)
– verbund mit harnröhre,
schließmuskelapparat ersetzt kontinenz,
entleerung durch einsatz bauchpresse,
idR Männer, Frauen idR
hyperkontinent, brauchen katheterismus
– normal: orthotope substitution
– voraussetzungen s.o.
– Kontinenter pouch
– speicherfähige ersatzblase regelmäßig
entleeren
– verschluss: ileoinvaginationsnippel oder
appendix
– wichtig: sorgsame nachsorge, obacht
v.a. Säure-basenhaushalt, ab 5. jahr
spiegelung (sekundäres malignom?)
– Sigmarektumpouch
– risiko sekundäre neoplasie höher
– problem harnstuhlgemisch
– manche patienten damit sehr zufrieden
von der Seite sicher 2-3 Fragen
1.2.
Steinleiden => siehe pdf
Steintherapie im Mittelalter: „cut and run“
Epidemiologie
– Inzidenz steigend 1,5%
– Prävalenz steigend 4,7%
– Altersgipfel: Männer 35.LJ, Frauen 30. LJ
und 55. LJ
– M:F 2-4:1
Formalgenese (wie?)
Kristall => Stein
Kristalle entstehen in einer übersättigten Lösung
Kausalgenese (warum?)
Risikofaktoren
– genetisch
– Alter, Geschlecht
– Stoffwechsel (z.B. Hyperparathyreoidismus)
– Ernährung (z.B. Supplemente mit viel Ca und
Vit D)
– Umwelt
Häufigkeiten
– Kalziumoxalat 60-70%
– Kalziumphosphat 10-20%
– Infektstein 10%
– Harnsäure 10%
– Zystin
– andere
Nieren- und Harnleiterkolik
wellenförmig („kolikatig“), sehr vernichtend,
vergleichbar Beschwerden bei Entbindung
Schmerzen im Urogenitaltrakt – da gibt's
einiges
Bsp: auch ein rupturiertes Aortenaneurysma
kann heftig dorthin projizieren
Flankenschmerzen – Therapie
– Spasmolytika (Buscopan u.a.)
– Analgetika (z.b. Novaminsulfon, Voltaren,
Tramal)
– Intervention :
akut: retro- /antegrade Entlastung
(Ureterkatheter, Doppel-J-Katheter,
perkutane Nephrostomie)
im Intervall: Steinsanierung
Harnstein....
– abgangsfähig
– Spontanabgang
– >4 Wochen => Intervention
– nicht abgangsfähig
=> primäre Intervention
Entscheidung Anhand Röntgenbild, Spiral-CT
Kriterien: v.a. Größe
Konservative Steintherapie (selten)
– konservativ
– Spontanabgang
– orale Chemolitholyse (Harnsäure und
Zystinsteine)
– semi-konservativ
– instrumentelle Chemolitholyse
(Zitronensäure, Suby's G, Renacidin,
ADTE)
Indikationen zur Intervention
– Schmerzen
– Obstruktion
– drohende Risiken:
Nierenfunktionsschädigung
Pyonephrose /Urosepsis
Therapieoptionen
– Extrakorporale Stosswellenlithotrypsie
(ESWL)
– perkutane Nephrolitholapaxie (PNL) (bei
größerer Steinmasse)
– Ureterorenoskopie (URS) (im Kommen, weil
Entfernung schneller vonstatten geht)
– offene Operation
ESWL extrakorporale Stoßwellenlithotrypsie
modern: nur Analgosedierung, ambulant, kein
Wassre mehr , Lagekontrolle durch C-Bogen /
Sono
keine Clearancereduktion durch Behandlung
Kirschgroßer stein: Behandlung mit Lagerung
u.a. ~45min
Erfolgsraten
– in situ ESWL nach 1x 70%
– push & smash 70% + pass & smash 10%
zurückschieben Stein in Niere, dort
beschießen (dadurch viel weniger
Fehlschüsse durch Atembewegungen) +
erleichterter Abgang durch
Katheter“schienung“
Komplikationen
– Obstruktion 50%
– Koliken 20%
keine dauerhaften Schäden trotz Verbreitung
PNL perkutane Nephrolitholapaxie
Über Zystoskop Einlage Ureterkatheter, darüber
Methylenblau, Sonographische Punktion, wenn
Methylenblau rauskommt alles gut
Nephroskop rein, Kontrastmittelgabe,
Bougierung Punktionskanal, Versuch
Verkleinerung (z.B. ballistische Lithotripsie)
und Entfernung
Litholapaxie-Komplikationen
Infektion 25%, Rest selten
Ureterorenoskopie: Perforation 9%,Infektion 7%
Offene Operation
Indikationen
– große und „komplexe“ Steinmasse
– frustrane ESWL/PNL /URS
– intrarenale anatomische Anomalien
– Subpelvinstenose
– große Blasensteine bei BPH
– Transplantatniere
Steinfreiheitsraten
– offene OP 80-100%
– ESWL 70-80%
– PNL 80%
– URS 85%
take me home
Steinbehandlung heute:
– versch Steinsorten
– Behandlung: v.a. ESWL > PNL
– URS v.a. Bei endoskopisch gut erreichbarem
– auflösbar: Harnsäure und Cystinstein
8.2.
Kinderurologie
Hodentorsion
im Zweifelsfall wird freigelegt
Prehn-Zeichen
DD Akute Epididymitis erst so ab Pubertät
wahrscheinlich
Phimose
Indikationen zur Circumcision
– Paraphimose
– Balanoposthitis
– Hochgradige Phimose
Circumcision: zirkulär umschneiden, aufspannen
inneres Vorhautblatt
mit Schere wird inneres blatt abgeschnitten,
penisschafthaut wird wieder verbunden
rituelle Circumcision: problematisch bei
Laienpraktikern, Komplikationsgefahr
=> deshalb zur Komplikationsverhinderung auch
Durchführung ritueller Circumcision
Kryptorchismus / Maldescensus testis
Klassifikation
– Pendelhoden (Hypertrophe
Cremastermuskulatur)
Cremastermuskulatur durchtrennen möglich
– Hodenretention inkl. Gleithoden (Dystopie)
(abdominell, inguinal, präskrotal)
an falscher Stelle aber auf regelrechtem Weg
– Hodenektopie (epifascial-inguinal, femoral,
penodorsal)„vom rechten Weg abgekommen“
Problem: Entartungsgefahr (bleibt bei
Behandlung, aber besser zu diagnostizieren)
Prävalenz Kryptorchismus
unreife Neugeborene bis 30%
Reife ~5%, Erwachsene 0,7%
2/3 uni-, 1/3 bilateral
abdominal 8% inguinal 63%, präskrotal 24%
anorchie 2,6%, ektopie 2,4%
Algorithmus: Kryptorchismus
klin Untersuchung
Sono
HODEN
– nachweisbar
– einseitig nicht nachweisbar
– MRT (optional)
– Laparoskopie
– bds nicht nachweisbar
– HCG-Test
– pos => Laparoskopie
– neg => Intersex?
Kryptorchismus : Laparoskopie
feine Darstellung, Therapie gleich möglich
erste Sitzung: Durchtrennung haltende
Strukturen – Funikulolyse (u.a.Cremasterfasern
werden alle durchtrennt); zweite: Durchzug
durch Leistenkanal
–
–
–
–
–
–
Therapie bis spätestens Ende 2. LJ
Reflux
– Def: Unphysiolog. Urinrückstrom in HL
oder Niere; primär / sekundär
– Folge: rez. Pyelonephritiden =>
Parenchymverlust =>
Nierenfunktionsverlust / -insuffizienz; art.
–
Hypertonie 10-15%
Inzidenz 0,5-1% bei gesunden Kindern ohne
HWI
14-29% (30%) bei Mädchen (Knaben) mit rez
HWI, Mädchen 4:1 Knaben
Hauptsymtpom: rezidivierende , z.T.
Fieberhafte HWI
Diagnostik: Anamnese, Untersuchung, Labor
(Nierenwerte)
MCU: ein- oder beidseitiger Refluxnachweis
in 30-50%, ggf wiederholen (Refluxgrad
inkonstant)
MUS / Ultraschall: Parenchymechogenität,
Narben, Größe
ggf IVP, Urodynamik (RH ohne infravesikale
Obstruktion)
Sekundärer Reflux: verursacht durch
Obstruktion, Entzündung oder direkte
Schädigung des Ureterostiums, häufig
geringgradig (I-III), evtl Spontanheilung
durch Maturation
=> durch Behandlung Ursache reversibel
Klassifikation Grad I-V
Therapie VUR:
– Spontane Maturation (Ausreifung), bei
Grad III immer noch ~50% (I 85%!)
– anderes Bsp: in MCU Diagnose
Harnröhrenklappe, Beseitigung
Folgen
– Einteilung pyelonephritische
Veränderungen nach Smellie; Endzustand
pyelonephritische Schrumpfniere :
Konsequenz Dialyse
Refluxtherapie
Alter
– 1 konservativ
– 1-5 grad I-III konservativ, IV-V chirurgisch
– >5 Knaben selten OP-indikation, Mädchen
chirurgisch(höhere Infektionsrate z.B. bei SS)
Seitenanteilige Nierenfunktion >40%
– a.p.-Durchmesser <15mm => Sono alle 3,
Szinti alle 6 Monate
– a.p.- Durchmesser >15mm => Sono
monatlich, Szinti alle 3 Monate
Funktionsabfall <40% => Rekonstruktion
Ausnahmen:
– Durchbruchsinfekte
– zuästzliche Malformationen (Doppelniere ua
=> chirurgisch
Sono: wo messe ich? a.p.-Durchmesser, genau
standardisiert
Konservative Therapie: Vermeidung
fieberhafter HWI => RH-freie Blasenentleerung,
ausreichende Flüssigkeitszufuhr, Hygiene,
Antibiotikaprophylaxe (Nitrofurantoin, TMP,
evtl Cephalosporine)
Operativ: z.B. Lich-Gregoir (Verlauf Harnleiter
in Blasenwand verlängern), Psoas-hitch (Blase
Richtung Psoas, Tunnelung Harnleiter), Boarihitch (Erweiterung P-H Blasenlappenstreckung), Cohen
Hydronephrose
Weitstellung des Nierenbeckenkelchsystems
Seitenanteilige Nierenfunktion <15% => PCN
– Verbesserung => Rekonstruktion
– keine Verbesserung => Nephrektomie
Seitenanteilige Nierenfunktion 15-40% => Sono,
Kontrollszintigraphie 3. Monat
– <40% => Rekonstruktion
– >40% => Verlaufskontrolle
typische Befunde bei Hydronephrose
– hochgradig enges Segment
– narbige Veränderungen
– Harnleiter reitet über Gefäß
– hoher Ureterabgang
Diagnostik MAG III-Clearance
sehr wichtig für OP-Entscheidung
erst Aufnahmebeobachtung (Uptake), nach
15min Lasix-Gabe mit Messung (washout)
klass pathologischer Befund: Kletterkurve
Anreicherung MAG III, kein Abfluss
Hypospadie
Harnröhrenfehlmündungen, 75% glandulär
Operation nicht immer Notwendigkeit
wenn dann vor Einschulung (vor sexueller
Entwicklung)
OP-Technik z.B. Snodgrass, Mathieu-Plastik
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