BN45 - K437661 Gebrauchsinformation Nizoral Tabletten 200 mg Ketoconazol Zur Anwendung bei Kindern und Erwachsenen Lesen Sie die gesamte Packungsbeilage sorgfältig durch, bevor Sie mit der Einnahme dieses Arzneimittels beginnen. • Heben Sie die Packungsbeilage auf. Vielleicht möchten Sie diese später nochmals lesen. • Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. • Dieses Arzneimittel wurde Ihnen persönlich verschrieben. Geben Sie es nicht an Dritte weiter. Es kann anderen Menschen schaden, auch wenn diese dieselben Symptome haben wie Sie. • Wenn eine der aufgeführten Nebenwirkungen Sie erheblich beeinträchtigt oder Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Gebrauchsinformation aufgeführt sind, informieren Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker. Diese Packungsbeilage beinhaltet: 1. Was sind Nizoral Tabletten und wofür werden sie angewendet? 2. Was müssen Sie vor der Einnahme von Nizoral Tabletten beachten? 3. Wie sind Nizoral Tabletten einzunehmen? 4. Welche Nebenwirkungen sind möglich? 5. Wie sind Nizoral Tabletten aufzubewahren? 6. Weitere Informationen Arzneimittelwechselwirkungen: Bei Anwendung von Nizoral Tabletten besteht die Möglichkeit klinisch wichtiger Arzneimittelwechselwirkungen (siehe Abschnitt „Bei Einnahme von Nizoral Tabletten mit anderen Arzneimitteln"). Bei Einnahme von Nizoral Tabletten mit anderen Arzneimitteln: Die Wirkungen mancher Arzneimittel können durch gleichzeitige Anwendung zusammen mit Nizoral Tabletten beeinflusst werden. Informieren Sie daher Ihren Arzt, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden bzw. bis vor kurzem eingenommen/angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt. Ihr Arzt kann Ihnen sagen, ob unter diesen Umständen mit Unverträglichkeiten zu rechnen ist, oder ob besondere Maßnahmen erforderlich sind, wenn dieses Arzneimittel bei Ihnen angewendet wird. Welche anderen Arzneimittel beeinflussen die Aufnahme von Ketoconazol? Arzneimittel, welche den Säuregehalt des Magens erniedrigen, vermindern die Aufnahme von Ketoconazol. Bei gleichzeitiger Behandlung mit säureneutralisierenden Arzneimitteln (z. B. Aluminiumhydroxid) sollten diese frühestens 2 Stunden nach der Einnahme von Nizoral Tabletten eingenommen werden. Patienten mit Magensäuremangel (Achlorhydrie), wie bestimmte AIDS-Patienten oder Patienten, die Arzneimittel zur Verminderung der Magensekretion (z. B. H2-Antagonisten, Protonenpumpenhemmer) einnehmen, sollten Nizoral Tabletten mit einem Cola-Getränk einnehmen. Welche anderen Arzneimittel beeinflussen die Wirkung von Nizoral Tabletten? Durch bestimmte Substanzen, die die Verstoffwechselung anderer Arzneimittel beschleunigen, wie Rifampicin, Rifabutin und Isoniazid (bestimmte Arzneimittel gegen Tuberkulose), Nevirapin sowie Carbamazepin und Phenytoin (bestimmte Arzneimittel gegen Epilepsie) wird der im Körper wirksame Anteil (Bioverfügbarkeit) von Ketoconazol deutlich vermindert. Die Kombination von Ketoconazol mit Arzneistoffen, die die Verstoffwechselung anderer Arzneimittel beschleunigen, wird nicht empfohlen. Ritonavir erhöht den im Körper wirksamen Anteil (Bioverfügbarkeit) von Ketoconazol. Daher sollte bei gleichzeitiger Anwendung eine Dosisverminderung von Ketoconazol in Betracht gezogen werden. 1. WAS SIND NIZORAL TABLETTEN UND WOFÜR WERDEN SIE ANGEWENDET? Nizoral Tabletten sind ein Arzneimittel aus der Gruppe der Imidazol-Antimykotika. Nizoral Tabletten werden angewendet bei - Pilzinfektionen der Haut, der Haare und der Schleimhaut (mit Ausnahme der Mikrosporie), die durch Dermatophyten und/oder Hefepilze verursacht werden und die aufgrund der Lage oder der Ausmaße der Läsion oder der Tiefe der Infektion der Haut äußerlich (topisch) nicht behandelt werden können und zusätzlich andere für die Initialtherapie empfohlene Antimykotika nicht anwendbar sind: - Dermatophytosen und Malassezia (ehemals Pityrosporum) folliculitis - chronische mucokutane Candidose - kutane Candidose - oropharyngeale Candidose Hinweis Aufgrund des Risikos einer schweren Leberschädigung (Hepatotoxizität) sollten Nizoral Tabletten nur angewendet werden, wenn der potentielle Nutzen gegenüber dem potentiellen Risiko überwiegt. Es ist zu berücksichtigen, dass andere wirksame Therapien gegen Pilzinfektionen zur Verfügung stehen. Nizoral Tabletten sind nicht geeignet als Mittel der ersten Wahl oder zur Behandlung von oberflächlichen Hautinfektionen. 2. WAS MÜSSEN SIE VOR DER EINNAHME VON NIZORAL TABLETTEN BEACHTEN? Nizoral Tabletten dürfen nicht eingenommen werden, - wenn Sie überempfindlich gegenüber Ketoconazol oder einem der sonstigen Bestandteile von Nizoral Tabletten oder gegenüber einem anderen Imidazol-Antimykotikum sind, - bei neu aufgetretener oder schon länger anhaltender Lebererkrankung, - bei gleichzeitiger Anwendung von CYP 3A4-Substraten wie Astemizol, Bepridil, Chinidin, Cisaprid, Disopyramid, Dofetilid, Domperidon, Halofantrin, Levacetylmethadol, Mizolastin, Pimozid, Sertindol oder Terfenadin, da erhöhte Plasmaspiegel dieser Substanzen zu einer QT-Verlängerung im EKG und dem seltenen Auftreten von Torsades de pointes führen können; - bei gleichzeitiger Anwendung von Triazolam und oralen Darreichungsformen von Midazolam; - bei gleichzeitiger Anwendung von über CYP 3A4 metabolisierten HMG-CoA-Reduktase-Inhibitoren wie Simvastatin und Lovastatin; - bei gleichzeitiger Anwendung von Mutterkorn-Alkaloiden wie Dihydroergotamin, Ergometrin (Ergonovin), Ergotamin und Methylergometrin (Methylergonovin); - bei gleichzeitiger Anwendung von Nisoldipin; - bei gleichzeitiger Anwendung von Eplerenon. Siehe auch „Bei Einnahme von Nizoral Tabletten mit anderen Arzneimitteln" Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Nizoral Tabletten ist erforderlich: Aufgrund des Risikos einer schweren Leberschädigung (Hepatotoxizität) sollten Nizoral Tabletten nur angewendet werden, wenn der potentielle Nutzen gegenüber dem potentiellen Risiko überwiegt. Es ist zu berücksichtigen, dass andere wirksame Therapien gegen Pilzerkrankungen zur Verfügung stehen. Eine Überwachung der Leberfunktion ist erforderlich vor Beginn der Behandlung, um eine akute oder chronische Lebererkrankung auszuschließen und während der Behandlung in kurzen, regelmäßigen Abständen und bei ersten Anzeichen oder Symptomen einer möglichen Leberschädigung, siehe auch Abschnitt „Nizoral Tabletten dürfen nicht eingenommen werden, wenn…“. Leberschädigung: Nach Einnahme von Nizoral Tabletten sind Fälle schwerer Leberschädigung einschließlich Todesfälle oder Fälle, die eine Lebertransplantation erforderlich machten, aufgetreten (vgl. Abschnitt „Nebenwirkungen"). Bei einigen Patienten lagen keine offensichtlichen Risikofaktoren für eine Lebererkrankung vor. Einige dieser Fälle wurden innerhalb des ersten Behandlungsmonats, einige davon innerhalb der ersten Behandlungswoche beobachtet. Das Risiko für schwere Leberschädigung steigt mit längerer Behandlungszeit; Anwendungen über mehr als 10 Tage sollten nur nach sorgfältiger Betrachtung des Ausmaßes des Ansprechens auf die Therapie und des Nutzen-Schaden Verhältnisses bei fortgesetzter Anwendung erfolgen. Bei allen Patienten, die eine Behandlung mit Nizoral Tabletten erhalten, muss die Leberfunktion überwacht werden (siehe „Überwachung der Leberfunktion“). Suchen Sie unverzüglich Ihren Arzt auf, wenn folgende Anzeichen einer möglichen Leberschädigung auftreten: anhaltender Juckreiz, Hellverfärbung des Stuhles, Gelbverfärbung der Augäpfel, Blutungsneigung, Appetitlosigkeit, Übelkeit, Erbrechen, Müdigkeit, Schwächegefühl, Erschöpfung, Muskel- oder Gelenkschmerzen, Fieber, Gelbsucht, Bauchschmerzen oder dunkel gefärbter Urin. Die Behandlung sollte dann sofort beendet und die Leberfunktion überprüft werden. Überwachung der Leberfunktion: Wenn Nizoral Tabletten eingenommen werden, muss die Leberfunktion überwacht werden. Eine Überwachung der Leberfunktion ist erforderlich vor Beginn der Behandlung, um eine akute oder chronische Lebererkrankung auszuschließen und während der Behandlung in kurzen, regelmäßigen Abständen und bei ersten Anzeichen oder Symptomen einer möglichen Leberschädigung. Wenn durch die Leberfunktionstests eine Leberschädigung nachgewiesen wird, sollte die Behandlung sofort abgebrochen werden und auf andere Antimykotika umgestellt werden. Siehe auch Abschnitt „Nizoral Tabletten dürfen nicht eingenommen werden, wenn…“ Bei erhöhten Leberenzymen oder Lebererkrankung nach Anwendung anderer Arzneimittel sollte die Behandlung nur begonnen werden, wenn der erwartete Nutzen größer ist als das Risiko einer Leberschädigung. In diesen Fällen ist eine enge Überwachung der Leberenzyme notwendig. Überwachung der Funktion der Nebennierenrinde: Bei Freiwilligen, die mit einer täglichen Dosis von 400 mg Ketoconazol und mehr behandelt wurden, zeigte sich im ACTH-Test ein verminderter Anstieg des Kortisols. Daher sollte die Funktion der Nebennierenrinde bei Patienten mit einer Funktionsstörung der Nebennierenrinde (Nebennierenrindeninsuffizienz) oder mit grenzwertiger Nebennierenrindenfunktion, bei Patienten in andauernden Stresssituationen (große chirurgische Eingriffe, Intensivmedizin usw.) und bei Patienten mit andauernder Therapie, die Anzeichen und Symptome einer möglichen Nebennierenrindeninsuffizienz zeigen, überprüft werden. Anwendung bei Kindern: Es liegen nur begrenzte Erfahrungen bei der Behandlung von Kindern mit einem Körpergewicht unter 20 kg mit Nizoral Tabletten vor. Daher wird die Anwendung von Nizoral Tabletten bei diesen Kindern nicht empfohlen. Welche Wirkungen anderer Arzneimittel werden durch Nizoral Tabletten beeinflusst? Ketoconazol kann die Verstoffwechselung von Arzneimitteln, die über die Leber abgebaut werden, hemmen. Daraus kann sich für diese Arzneimittel eine stärkere und/oder verlängerte Wirkung, einschließlich der Nebenwirkungen, ergeben. Beispiele umfassen: • Arzneimittel, die nicht gleichzeitig mit Nizoral Tabletten eingenommen werden dürfen (siehe Abschnitt „ Nizoral Tabletten dürfen nicht eingenommen werden, wenn …“: - bestimmte Arzneimittel gegen Allergien (Terfenadin, Astemizol und Mizolastin); - Arzneimittel gegen bestimmte Formen von Magen-Darm-Erkrankungen (Cisaprid, Domperidon); - bestimmte Arzneimittel zur Cholesterinsenkung (z. B. Simvastatin und Lovastatin); - bestimmte Schlaf- oder Beruhigungsmittel (Midazolam und Triazolam); - ein Arzneimittel gegen psychotische Störungen (Pimozid); - bestimmte Arzneimittel zur Behandlung von Herzrhythmusstörungen (Chinidin und Dofetilid); - Bepridil, Disopyramid, Halofantrin, Levacetylmethadol (Levomethadyl), Sertindol, - Mutterkorn-Alkaloide wie Dihydroergotamin, Ergometrin (Ergonovin), Ergotamin und Methylergometrin (Methylergonovin); - Nisoldipin; - Eplerenon. • Arzneimittel, die mit Vorsicht angewendet werden sollten und deren Blutspiegel, Wirkungen oder Nebenwirkungen überwacht werden sollten. Ihre Dosierung sollte bei gleichzeitiger Anwendung mit Ketoconazol (Nizoral Tabletten), wenn nötig, reduziert werden. Dies sollte bei gleichzeitiger Behandlung berücksichtigt werden. Beispiele umfassen: - blutgerinnungshemmende Arzneimittel zum Einnehmen (orale Antikoagulanzien); - bestimmte Arzneimittelgruppe gegen AIDS (HIV-Protease-Inhibitoren wie Indinavir, Saquinavir); - Arzneimittel zur Behandlung von „Krebs“ (Zytostatika wie Vinca-Alkaloide, Busulfan und Docetaxel); - bestimmte Arzneimittelgruppe gegen Bluthochdruck (über CYP 3A4 verstoffwechselte Kalziumkanalblocker wie Dihydropyridine und möglicherweise Verapamil); - Arzneimittel, die Abwehrvorgänge des Körpers verhindern (Immunsuppressiva): Ciclosporin, Tacrolimus und Rapamycin (auch Sirolimus); - bestimmte über CYP 3A4 verstoffwechselte Arzneimittel zur Cholesterinsenkung wie Atorvastatin; - bestimmte Glukokortikoide wie Budesonid, Dexamethason und Methylprednisolon; - Digoxin (über Hemmung des P-Glykoproteins); - Andere: Alfentanil, Alprazolam, Brotizolam, Buspiron, Carbamazepin, Cilostazol, Ebastin, Eletriptan, Fentanyl, Midazolam i.v., Reboxetin, Repaglinid, Rifabutin, Sildenafil, Tolterodin, Trimetrexat. Bis weitere Erfahrungen vorliegen, sollten bei Diabetikern zu Anfang der Behandlung in regelmäßigen Abständen Blutzuckerkontrollen durchgeführt werden. Bei Einnahme von Nizoral Tabletten zusammen mit Nahrungsmitteln und Getränken In Einzelfällen wurden Unverträglichkeitsreaktionen auf Alkohol beschrieben, die durch Hautrötung mit Hitzegefühl, Hautausschlag, Ödemen an den Körpergliedmaßen (Flüssigkeitsansammlungen im Gewebe), Übelkeit und Kopfschmerzen charakterisiert waren. Alle Symptome bildeten sich nach wenigen Stunden vollständig zurück. Schwangerschaft und Stillzeit Da sich im Tierexperiment bei hohen Dosen eine fruchtschädigende Wirkung gezeigt hat, dürfen Nizoral Tabletten während der Schwangerschaft nicht verabreicht werden. Vor und während der Behandlung ist eine Schwangerschaft auszuschließen. Da Ketoconazol in die Muttermilch übergeht, darf während der Behandlung nicht gestillt werden. Fragen Sie vor der Einnahme bzw. Anwendung von allen Arzneimitteln Ihren Arzt oder Apotheker um Rat. Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen: Es sind keine Auswirkungen beobachtet worden. Wichtige Informationen über bestimmte sonstige Bestandteile von Nizoral Tabletten Dieses Arzneimittel enthält Lactose. Bitte nehmen Sie Nizoral Tabletten daher erst nach Rücksprache mit Ihrem Arzt ein, wenn Ihnen bekannt ist, dass Sie unter einer Unverträglichkeit gegenüber bestimmten Zuckern leiden. 3. WIE SIND NIZORAL TABLETTEN EINZUNEHMEN? Nehmen Sie Nizoral Tabletten immer genau nach Anweisung des Arztes ein. Bitte fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht ganz sicher sind. Falls vom Arzt nicht anders verordnet, ist bei Infektionen der Haut, der Haare und der Schleimhaut (mit Ausnahme der Mikrosporie), die durch Dermatophyten und/oder Hefepilze verursacht werden und die aufgrund der Lage oder der Ausmaße der Läsion oder der Tiefe der Infektion der Haut äußerlich (topisch) nicht behandelt werden können und zusätzlich andere für die Initialtherapie empfohlene Antimykotika nicht anwendbar sind, die übliche Dosis: Erwachsene: Eine Tablette (= 200 mg) einmal täglich zu einer Mahlzeit. Kinder: - Kinder mit einem Gewicht von 20 bis 30 kg Körpergewicht: eine halbe Tablette (= 100 mg) einmal täglich zu einer Mahlzeit. - Kinder mit einem Gewicht über 30 kg Körpergewicht: Dosierung wie bei Erwachsenen Wie und wann sollten Sie Nizoral Tabletten einnehmen? Nizoral Tabletten sollten während einer Mahlzeit eingenommen werden, um eine maximale Aufnahme in den Körperkreislauf zu erreichen. Wie lange sollten Sie Nizoral Tabletten einnehmen? Für alle Indikationen sollte die Behandlung ohne Unterbrechung erfolgen, bis durch klinische Parameter oder Labortests nachgewiesen ist, dass die Pilzinfektion erfolgreich behandelt ist. Eine unzureichende Behandlungsdauer kann zu einem erneuten Auftreten der Infektion führen. Allerdings sollte die Behandlung sofort beendet und die Leberfunktion überprüft werden, wenn Anzeichen und Symptome einer vermuteten Leberentzündung (Hepatitis) wie anhaltender Juckreiz, Hellverfärbung des Stuhles, Gelbverfärbung der Augäpfel, Blutungsneigung, Appetitlosigkeit, Übelkeit, Erbrechen, Müdigkeit, Schwächegefühl, Erschöpfung, Muskel- und Gelenkschmerzen, Fieber, Gelbsucht (Ikterus), Bauchschmerzen oder dunkel gefärbter Urin auftreten. Spezielle Patientengruppe: Lebererkrankung (siehe Abschnitt „Nizoral Tabletten dürfen nicht eingenommen werden, wenn …“ Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, wenn Sie den Eindruck haben, dass die Wirkung von Nizoral Tabletten zu stark oder zu schwach ist. Wenn Sie eine größere Menge Nizoral Tabletten eingenommen haben, als Sie sollten Im Fall einer Überdosierung sollten Sie sofort Ihren Arzt benachrichtigen, der die erforderlichen Maßnahmen veranlassen wird. Information für den Arzt: Spezielle Gegenmittel zu Ketoconazol sind nicht bekannt. Im Fall einer versehentlichen Überdosierung umfasst die Behandlung unterstützende Maßnahmen. Innerhalb der ersten Stunde nach Einnahme kann eine Magenspülung durchgeführt werden. Die Gabe von Aktivkohle kann in Erwägung gezogen werden. Wenn Sie die Einnahme von Nizoral Tabletten vergessen haben Nehmen Sie nicht die doppelte Dosis ein, wenn Sie die vorherige Einnahme vergessen haben. Wenn Sie die Einnahme von Nizoral Tabletten abbrechen Um das Fortbestehen bzw. erneute Auftreten der Pilzerkrankung zu vermeiden, sollten Sie Nizoral Tabletten regelmäßig und ohne Unterbrechung und in der von Ihrem Arzt verschriebenen Dosierung und Dauer einnehmen. Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung des Arzneimittels haben, fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker. 4. WELCHE NEBENWIRKUNGEN SIND MÖGLICH? Wie alle Arzneimittel können Nizoral Tabletten Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen. Die folgenden unerwünschten Wirkungen wurden für Ketoconazol berichtet. Die unerwünschten Wirkungen werden gemäß ihrer Häufigkeit aufgeführt: Häufig (1 bis 10 Behandelte von 100) Gelegentlich (1 bis 10 Behandelte von 1.000) Selten (1 bis 10 Behandelte von 10.000) Sehr selten nicht bekannt (weniger als (Häufigkeit auf Grundlage der verfüg1Behandelter baren Daten nicht abschätzbar) von 10.000) Erkrankungen des Blutes und Lymphsystems Verminderung der Blutplättchen (Thrombozytonie) hämolytische Anämie (spezielle Form der Blutarmut) Erkrankungen des Immunsystems allergische Zustände einschließlich anaphylaktischer Schock, anaphylaktoide und anaphylaktische Reaktionen und angioneurotische Ödeme (Ansammlung von Flüssigkeit im Gewebe) Endokrine Erkrankungen Nebennierenrindeninsuffizienz (Störung der Funktion der Nebennierenrinde), vorübergehendes Absinken der Testosteron-Plasmaspiegel* Erkrankungen des Nervensystems Schwindel, Kopfschmerzen „Kribbeln“ (Parästhesie) rückbildungsfähiger Anstieg des Hirndrucks (z. B. Papillenödem, Vorwölbung der Fontanelle bei Säuglingen) Augenerkrankungen Lichtempfindlichkeit Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes Erbrechen, Bauchschmerzen, Übelkeit Durchfall, Blähungen (Dyspepsie) Leber- und Gallenerkrankungen rückbildungsfähiger Anstieg der Leberenzyme schwere Leberschädigung einschließlich Gelbsucht, Leberentzündung, durch Gewebeprobe bestätigte Lebernekrose, Leberzirrhose, Leberversagen, einschließlich Fällen, die Transplantationen erforderlich machten und zum Tode führten (siehe Abschnitt „Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Nizoral Tabletten ist erforderlich:“) Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes Juckreiz (Pruritus) Hautausschlag, Haarausfall (Alopezie) Nesselsucht (Urtikaria) Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse rückbildungsfä- Impotenz hige Brustentwicklung beim Mann (Gynäkomastie) Erektionsstörung (erektile Dysfunktion), Menstruationsstörung; Oligospermie (verminderte Ejakulatmenge) und Azoospermie (Fehlen beweglicher, reifer Spermien im Ejakulat) (bei höherer als der empfohlenen Tagesdosis von 200 mg) * Im therapeutischen Dosisbereich von 200 mg Ketoconazol (1 x täglich) kann ein vorübergehendes Absinken der Testosteron-Plasmaspiegel beobachtet werden. Die Testosteronspiegel normalisieren sich innerhalb von 24 Stunden nach Verabreichung von Ketoconazol. Unter Langzeittherapie unterscheiden sich die Testosteronspiegel in diesem Dosisbereich in der Regel nicht signifikant von Kontrollgruppen. Informieren Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker, wenn eine der aufgeführten Nebenwirkungen Sie erheblich beeinträchtigt oder Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Gebrauchsinformation angegeben sind. 5. WIE SIND NIZORAL TABLETTEN AUFZUBEWAHREN? Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren. Sie dürfen das Arzneimittel nach dem auf dem Behältnis und der Faltschachtel angegebenen Verfalldatum nicht mehr verwenden. Das Verfallsdatum bezieht sich auf den letzten Tag des Monats. Aufbewahrungsbedingungen: In der Originalverpackung aufbewahren, um den Inhalt vor Feuchtigkeit zu schützen. Zwischen 15 °C und 30 °C aufbewahren! 6. WEITERE INFORMATIONEN Was Nizoral Tabletten enthalten: Der Wirkstoff ist: Ketoconazol Arzneilich wirksamer Bestandteil: 1 Tablette enthält 200 mg Ketoconazol. Die sonstigen Bestandteile sind: Lactose-Monohydrat, Povidon, Magnesiumstearat (Ph.Eur.), Maisstärke, Mikrokristalline Cellulose, Hochdisperses Siliciumdioxid. Wie Nizoral Tabletten aussehen und Inhalt der Packung: Packung mit 10 weißen Tabletten (N1), 20 weißen Tabletten (N1), und 100 weißen Tabletten (N3) Pharmazeutischer Unternehmer und Importeur Einfuhr, Umpackung und Vertrieb: kohlpharma GmbH, Im Holzhau 8, 66663 Merzig Diese Gebrauchsinformation wurde zuletzt überarbeitet im August 2008. BN45 - K437661