Seminar über Darstellungstheorie endlicher Gruppen Algebraische Zahlen und Satz von Burnside Anna Bot, Oliver Edtmair 24. Mai 2016 Der Inhalt der Präsentation und des Handouts entstammen den Kapiteln 22 und 31 von [1] und dem Abschnitt 3.3 von [2]. Sei G eine endliche Gruppe. Alle Darstellungen, die wir betrachten werden, sind Darstellungen über C. Algebraisch ganze Zahlen und Charaktere Definition 1. Ein Element a ∈ C heisst ganz algebraisch, falls ein normiertes Polynom f ∈ Z[X] \ {0} existiert mit f (a) = 0. Proposition 2. Sei a ∈ C. Äquivalent sind: 1. a ist ganz algebraisch. 2. Z[a] ⊂ C ist als Z-Modul endlich erzeugt. Satz 3. Seien a, b ∈ C ganz algebraisch. Dann sind a + b und ab ganz algebraisch. Proposition 4. Sei a ∈ C ganz algebraisch. Dann ist a algebraisch und es gilt ma,Q ∈ Z[X], wobei ma,Q das Minimalpolynom von a über Q bezeichnet. Korollar 5. Sei a ∈ Q ganz algebraisch. Dann gilt a ∈ Z. Proposition 6. Sei χ ein Charakter von G und g ∈ G. Dann ist χ(g) ganz algebraisch. Falls χ(g) ∈ Q, so gilt χ(g) ∈ Z. 1 Lemma 7. Sei C eine Konjugationsklasse von G mit Klassensumme C̄, sei g ∈ C. Sei weiter U eine irreduzible Darstellung von G mit Charakter χ. Dann gilt χ(g) |G| . ∀u ∈ U : C̄u = λu mit λ = |CentG (g)| χ(1) P Lemma 8. Sei r = ag g ∈ CG mit ag ∈ Z. Sei weiter u ∈ CG \ {0} mit g∈G ru = λu für ein λ ∈ C. Dann ist λ ganz algebraisch. Korollar 9. Sei χ ein irreduzibler Charakter von G und sei g ∈ G. Dann ist |G| χ(g) |CentG (g)| χ(1) ganz algebraisch. Satz 10. Sei χ ein irreduzibler Charakter von G. Dann teilt χ(1) die Gruppenordnung |G|. Proposition 11. Sei K ein Körper, K̄ ein algebraischer Abschluss von K. Seien a, b ∈ K̄, r ∈ K. Dann lassen sich alle Nullstellen von ma+b,K in K̄ schreiben als a0 + b0 mit Nullstellen a0 ∈ K̄ von ma,K und b0 ∈ K̄ von mb,K . Alle Nullstellen von mra,K in K̄ sind von der Form ra0 mit einer Nullstelle a0 ∈ K̄ von ma,K . Proposition 12. Sei χ 6= 0 ein Charakter von G und g ∈ G. Dann gilt |χ(g)/χ(1)| ≤ 1. Falls 0 < |χ(g)/χ(1)| < 1 so ist χ(g)/χ(1) nicht ganz algebraisch. Satz von Burnside Satz 13. Sei p eine Primzahl, r ≥ 1 eine ganze Zahl. Sei G eine endliche Gruppe mit einer Konjugationsklasse der Grösse pr . Dann ist G nicht einfach. Satz 14. Seien p und q Primzahlen und seien a und b nicht-negative ganze Zahlen mit a + b ≥ 2. Sei G eine Gruppe der Ordnung pa q b . Dann ist G nicht einfach. Satz 15 (Burnside). Jede Gruppe der Ordnung pa q b mit nicht-negativen ganzen Zahlen a und b ist auflösbar. 2 Literatur [1] Gordon James and Martin Liebeck, Representations and Characters of ” Groups”, Cambridge Verlag, 2001 [2] Siegfried Bosch, Algebra”, Springer Spektrum, 2013 ” 3