Götzmann Psychodynamisch orientierte Therapieformen bei

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PD Dr. med. Lutz Götzmann Klinik für Psychosoma<sche Medizin und Psychotherapie, Segeberger Kliniken, Bad Segeberg Maschinenparadigma

kaputt
repariert
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4
„Kardiale Erkrankungen“ ohne organische Läsion mit organischer Läsion 5
Herzpatienten ohne somatische Läsion /
Erkrankung: ca. 30 % (Katon 1993)
  Symbol: unbewusster Konflikt wird symbolisch repräsen<ert („gebrochenes Herz“ – Schmerz über Verlust, Konversionsstörung, Herzneurose)   Affektäquivalent: Symptom ersetzt Affekt („Angst“ = Herzschmerz, somatoforme Störung)   Herzrasen als Begleitsymptom einer Panikstörung 6
starke Symbolisierung
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Herzpatienten ohne somatische Läsion /
Erkrankung: ca. 30 % (Katon 1993)
  Symbol: unbewusster Konflikt wird symbolisch repräsen<ert („gebrochenes Herz“ – Schmerz über Verlust)   Affektäquivalent: Symptom ersetzt Affekt („Angst“ = Herzschmerz)   Herzrasen als Begleitsymptom einer Panikstörung 8
geringe / keine
Symbolisierung
„Kardiale Erkrankungen“ ohne organische Läsion mit organischer Läsion 10
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Studie an über 17000 US-­‐Bürgern (1995-­‐1997) Retrospek<ve Erfassung belastender Erfahrungen in der Kindheit (körperlicher / emo<onaler / sexueller Missbrauch, Vernachlässigung, psychische Erkrankung eines Elternteils) Belastende Erfahrungen in der Kindheit hängen mit den wich<gsten Risikofaktoren bzw. Erkrankungen, die zum Tod führen zusammen (KHK, COPD, Niko<n / Drogenkonsum) Dosis-­‐Wirkung-­‐Beziehung zwischen belastender Erfahrung und Risikofaktoren / Erkrankungen 11
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Frühes Trauma und Stressreaktion
im Erwachsenenalter (Heim et al. 2009)
Frauen mit Trauma
und aktueller Depression
Stress-Test
Kontroll-Gruppe
Figure 1: Mean (SE) plasma ACTH (A), plasma cortisol (B), and heart rate responses to psychosocial stress induction in adult women with
no history of childhood abuse and no psychiatric disorder (controls), women with a history of childhood sexual and/or physical abuse and no
current major depression (ELS/non-MDD), women with a history of childhood sexual and/or physical abuse and current major depression
(ELS/MDD), and women with current major depression but no history of significant childhood stress.
13
Miller et al. Psychological stress in childhood and suscep5bility to the chronic diseases of aging: Moving toward a model of behavioral and biological mechanisms. Psychological Bulle5n, 2011, 137, 959-­‐997. 14
Somatische Erkrankung reaktiviert
Traumata!
Neglect Verlust Missbrauch Frühe Erfahrungen
Herz-­‐
erkrankung: Verlust der körperlichen Integrität Gesundheitliche Krise
Trauma-­‐ Reak<vierung: Angst Depression Psychische Krise
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Die Psyche bei Herzpatienten mit somatischer
Läsion / Erkrankung....
  LangfrisAger Risikofaktor für körperliche Erkrankung: frühkindliche Belastung erhöht Risiko für Herzinfarkt   Kurz-­‐ bis miFelfrisAger Risikofaktor: Depressivität erhöht Risiko für Herzinfarkt   Symptomzunahme in psychosozialer Krise: KHK-­‐Thoraxschmerz bei psychosozialer Belastung   Psychische Verarbeitung eines Herzerkrankung: Depression nach Herzinfarkt (20-­‐30 %)   Krise / RetraumaAsierung durch Herzerkrankung 16
Patienten ohne somatische Herzerkrankung
Herzneurose
Symptom als Symbol Symptom als Affekt-­‐
äquivalent Somatoforme
Störung
Symptom mit Affekt Panikattacke
Patienten mit somatischer Herzerkrankung
(„somatisches Entgegenkommen“)
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Psychotherapie bei somatischen Erkrankungen:
der psychodynamische Ansatz
  (unbewusste / biographische) Zusammenhänge
herstellen, deuten
  oder: Erfahrungen in Worte fassen, beschreiben
  oder: Handeln
(unter Verwendung der Gegenübertragung)
Neglect Verlust Missbrauch Herz-­‐
erkrankung: Verlust der körperlichen Integrität Trauma ReakAvierung: Angst Depression 18
Psychoanalytische Psychotherapie bei Patienten mit
vs. ohne somatische Herzerkrankung
... mit somaAscher Herzerkrankung
... ohne somaAsche Herzerkrankung
Beziehung auhauen
Beziehung auhauen
Realität der soma<schen Erkrankung Realität der psychosoma<schen anerkennen
Erkrankung anerkennen
Erfahrungen und Auswirkungen der Gemeinsames subjek<ves Erkrankung thema<sieren Krankheitskonzept entwickeln
Sinn und Bedeutung geben
Sinn und Bedeutung geben
(biographische, ubw) Zusammenhänge herstellen
(biographische, ubw) Zusammenhänge herstellen Unbewusste Phantasien verstehen
Unbewusste Phantasien verstehen 19
Verhaltenstherapeutische Ansätze
Somatische und psychosoziale
Risikofaktoren/Prädispositionen
-  Gesundheitsverhalten:
z.B. Nichtrauchertraining,
Modifikation von Essverhalten,
Selbstkontrolltechniken
-  Stressmanagement:
Stressbewältigungstraining
-  Kritische Lebensereignisse:
Trauerbewältigung,
evtl. Konfrontationstherapie
-  Persönlichkeits-Auffälligkeiten:
Biographisch-systemische VT
Schematherapie
- Prämorbide psychische (Achse
I-) Störungen:
Störungsspezifische VT
Medizinisches Ereignis
z.B.
-  Myokardinfarkt
-  Herzrhythmusstörung
-  Schrittmacher
-  Implantation
-  Defibrillator
Somatopsychische /
psychosomatische Reaktionen
- Depression:
Aktivitätsaufbau
Reattributionstraining
Kognitive Umstrukturierung
- Angst/Sorgen:
Diskrimination Herz/Angst
Angstmanagement
Expositionstherapie
-  Somatoforme Beschwerden:
Erarbeitung bio-psycho-soziales
Krankheitsmodell
Selbstbeobachtungstraining
Aufmerksamkeitsumlenkung
Artikulation von Gefühlen
Differentielle Psychotherapieindikation
Behandlungsmodell des Therapeuten
Erkrankung des Patienten
-  kognitiv-behavioral
-  psychoanalytisch / tiefenpsychologisch
-  Art und Ausmaß der organischen
Problemstellung
-  Psychosoziale Genesebedingungen und
prämorbide psychische Störungen
-  Aspekte der Krankheitsverarbeitung und
Krankheitsbewältigung
-  Bedeutung klassischer Risikofaktoren
-  Subjektives Krankheitsmodell
Passungsentscheidungen
Merkmale des Therapeuten
Merkmale des Patienten
- ärztlicher oder psychologischer PT
- gleich- oder gegengeschlechtlich
- persönliche Beziehungsgestaltung
-  Erreichbarkeit für spezifische
Behandlungsangebote
-  Bewältigungs- oder klärungsorientierte
Therapieerwartung
-  Lebensalter, kognitive Funktionen,
Reflexions- und Introspektionsfähigkeit
In Anlehnung an: Boll-­‐KlaI A, Bohlen O, Schmeling-­‐Kludas Ch: Passt oder passt nicht? Psychotherapeut 2005 ·∙ 50:179–185 Therapiekonzept in der
Bad Segeberger Psychokardiologie
Körpertherapie
Medizinische
Behandlung
Psychotherapie
Patient
Kunst und
Gestaltung
Information
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Interna<onale Groddeck-­‐Tage 2012 „Vom Seelenbauch zum Forschungslabor: Psychosoma<k heute“ Vitalia Seehotel, Bad Segeberg 14.-­‐16. September 2012 Mit Chris<ne Heim, André Haynal, Walter H. Krause, Ooo Jägersberg u.a. 23
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