ZNS-Tumoren

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Pädiatrische Onkologie
Dr. med. Toralf Bernig
Oberarzt mit Schwerpunkt pädiatrische Hämatologie und Onkologie
Universitätsklinik für Kinder- und Jugendmedizin Greifswald
Teil 1
Allgemeine Grundlagen
Inzidenzen von kindlichen Tumorerkrankungen in
Deutschland
Inzidenz = Anzahl der Neuerkrankungen an einer bestimmten Krankheit in einer
Bevölkerungsgruppe (z.B. 100.000 Einwohner) während einer bestimmten Zeit
(z.B. ein Jahr)
Erwachsene
• >90% Karzinome
• 3% Leukämien/Lymphome
• 2% ZNS Tumore
• 1% Sarkome
Kinder > 15 Jahre
• 45% Leukämien/Lymphome
• 20% ZNS Tumore
• 30% Blastome/Sarkome
• 1% Karzinome
jährlich 13,9 Neuerkrankungen pro 100.000 Kindern unter 15 Jahren
– ca. 1800 Neuerkrangungen/ Jahr
– Diagnose einer bösartigen Erkrankung bei jedem 500. Kind bis zum 15. Geburtstag
Altersstandardisierte Inzidenz kindlicher
Krebserkrankungen in Deutschland nach Jahren
1981 – 2003, n=35367
(Quelle: Deutsches Kinderkrebsregister; www.kinderkrebsregister.de)
Altersstandardisierte Inzidenzen kindlicher
Krebserkrankungen nach dem Jahr der Diagnosestellung
Westdeutschland ohne Berlin
(Quelle: Deutsches Kinderkrebsregister; www.kinderkrebsregister.de)
Krebs bei Kindern
Häufigkeiten in den deutschen Bundesländern
15.1
13.5
14.2
13.8
14.1
13.7
14.3
15.6
14.0
13.2
12.6
13.4
12.0
12.2
12.8
13.3
Krebs bei Kindern
Häufigkeiten - weltweit
England 11-12
Deutschland 13-14
USA 12-13
Verteilung kindlicher Krebserkrankungen
1991-2000, n=17.641
(Quelle: Deutsches Kinderkrebsregister; www.kinderkrebsregister.de)
Keimzelltumor 3.5% Andere 4.1%
Knochentumor 4.6%
Nephroblastom 6.2%
Weichteil-Sarkom 6.4%
Leukämie 33.8%
Neuroblastom 8.7%
ZNS-Tumor 20.0%
Lymphom 12.7%
Krebs bei Kindern- und Jugendlichen
Beispiele für Altersabhängigkeiten
(Quelle: Deutsches Kinderkrebsregister; www.kinderkrebsregister.de)
Gesamterkrankungen
Akute Lymphatische Leukämie
Retinoblastom
Hodgkin-Lymphom
Spezifität kindlicher Krebserkrankungen
– Im Gegesatz zu Krebserkrankungen Erwachsener sind kindliche Tumoren oft
bereits vor der Geburt angelegt
– Unkontrolliertes Zellwachstum führt zur Tumorentstehung
Zellvermehrung
natürlicher Zelltod
– Mögliche Ursache für Fehlregulationen im Zellzyklus durch Defekte in den
Erbanlagen (Mutationen), deren Produkte das innere Uhrwerk der Zelle steuern
(z.B. Onkogene, Tumorsuppressorgene, Rezeptorgene, Reparaturgene)
Prädispositionen - vererbbare Krebssyndrome
Syndrom
häufige
Krebserkrankung
kloniertes
Gen
Gruppe 1
Bloom-Syndrom
Ataxia teleangiektatika
Xeroderma pigmentosum
Leukämien, solide Tumoren
Lymphome
Hautkrebs
BLM
ATM
XPA-F
Fanconi-Anämie
Akute myeloische Leukämie
FACC
FACA
Gruppe 2
WAGR-Syndrom
Beckwith-Wiedemann-Syndrom
Wilms-Tumor
Wilms-Tumor, Hepatoblastom,
Adrenokortikales, Karzinom,
Rhabdomyosarkom
Neurofibromatose Typ 1
Lymphome, Gehirntumoren
Neurofibromatose Typ 2
Sarkome, Gliome, Meningiome,
Akustikus-Neurinome, Ependymome
Multiple endokrine Neoplasie Typ 1 Adenome, Karzinome endokriner Gewebe
Multiple endokrine Neoplasie Typ 2 Medulläres Schilddrüsenkarzinom,
Phäochromozytom
Erbliches Retinoblastom
Li-Fraumeni-Syndrom
Retinoblastom
Sarkome, Gehirntumoren, Leukämien,
Adrenokortikales Karzinom
chromosomale
Lokalisation
15q26.1
11q22
9q34.1, 16p13,
19q13, 2q21,
13q32 - 33,3 p25,
11q12-13
9q22.3
16q24.3
WT1, WT2, andere?
p57/KIP2 (?)
11p13
11p15
NF1
NF2
17q11.2
22q12.2
MEN1
RET
11q13
10q11.2
RB1
p53
13q14.3
17p13.1
Genetische Faktoren der Malignomentstehung
Akute Leukämie (ALL)
FISH-Analyse
– Translokation t(12;21) – TEL-AML1 Fusionsgen in B-Vorläufer –ALL
– Identisch in eineiigen Zwillingen mit zeitlich unterschiedlicher Manifestation
einer TEL-AML1 positiven ALL
Genetische Faktoren der Malignomentstehung
Akute Leukämie (ALL)
– TEL-AML1
Fusionsgen
100x
häufiger
im
Blut
gesunder
Neugeborener als anhand der ALLInzidenz zu erwarten wäre
– zusätzlich einwirkende Faktoren
nach der Geburt, die Leukämieentstehung fördern
→ “two-hit” Modell
Akute Leukämie (ALL)
„two-hit“ Modell
– Zusätzliche, noch unbekannte molekulare Ereignisse nach der Geburt
erscheinen notwendig für die Leukämieentstehung bei Kindern
– mögliche auslösende exogene Faktoren:
• ionisierende Strahlung
• Chemikalien
• Infektionen
• Ernährung
• Arzneimittel
Epidemiologische Studie zu Kinderkrebs in der
Umgebung von Kernkraftwerken (KiKK-Studie)
(Oktober 2207, Deutsches Kinderkrebsregister; www.kinderkrebsregister.de)
Untersuchungszeitraum
– 01.01.1980 – 31.12.2003
Untersuchungsregion
– 16 Atomkraftwerke
– 41 Landkreise , 1436 Gemeinden
Studienpopulation
– 1592 Fälle
– 593 akute Leukämien (37.3 %)
• 512 ALL (32,2 %)
• 75 AML (4,7 %)
– 242 Hirntumoren (15,2 %)
– 486 embryonale Tumoren 30,6 %)
Kontrollen (1:3)
– 4735 Kontrollen
Epidemiologische Studie zu Kinderkrebs in der
Umgebung von Kernkraftwerken (KiKK-Studie)
(Oktober 2207, Deutsches Kinderkrebsregister; www.kinderkrebsregister.de)
Hypothese der Studie (im Sinne der statistischen Nullhypothese):
„Es besteht kein Zusammenhang zwischen der Nähe der Wohnung zu einem
Kernkraftwerk und dem Risiko, bis zum 5. Lebensjahr an Krebs zu erkranken.“
Ergebnisse für Kinder innerhalb der “< 5 km Zone”:
– Risiko an Krebs zu erkranken bis zum 5. Lebensjahr OR = 1,62 (p<0,01)
– “attributales” Risiko an allen Krebserkrankungen (77 von 13373):
→ 0,2%; d.h. 29 Fälle bzw. 1,2 Fälle pro Jahr
– “attributales” Risiko an akuten Leukämien (37 von 5893):
→ 0,3%; d.h. 20 Fälle bzw. 0,8 Fälle pro Jahr
Epidemiologische Studie zu Kinderkrebs in der
Umgebung von Kernkraftwerken (KiKK-Studie)
(Oktober 2207, Deutsches Kinderkrebsregister; www.kinderkrebsregister.de)
Anhand des aktuellen strahlenbiologischen und -epidemiologischen
Wissens können die von deutschen Kernkraftwerken im Normalbetrieb
emittierte ionisierende Strahlung grundsätzlich nicht als Ursache
interpretiert werden.
Grenzwert für die Belastung von Personen in der „Umgebung“ von
kerntechnischen Anlagen in Deutschland = 0,3 mSV/ Jahr
Natürliche Strahlenbelastung = 1,4 mSV/ Jahr
Exposition durch medizinische Untersuchungen = 1,8 mSV/ Jahr
Mikrometastasierung von Malignomen
Die bereits zum Zeitpunkt der Diagnosestellung vorhandene Mikrometastasierung
erfordert ein multimodales Therapiekonzept.
Multimodale Behandlungsstrategien
Chemotherapiesensitivität kindlicher Malignome
chemoresistent
sensibler
chemosensitiv
chemosensitiv
Adeno-CA
Plattenepithel-CA
Nieren-CA
- Lunge
- Niere
Mamma-CA
Hoden-CA
Ovarial-CA
kindliche
Sarkome
Leukämien
Lymphome
Resektion
Bestrahlung
Resektion
Bestrahlung
Resektion
Bestrahlung
Chemotherapie
palliativ
Chemotherapie
+ aggressive
stratefizierte
Chemotherapie
aggressive
stratifizierte
Chemotherapie
(Bestrahlung)
Stammzelltransplantation
Stammzelltransplantation
Multimodale Anti-Tumortherapie
in der paediatrischen Onkologie
– Lokaltherapie (z.B. Resektion und Bestrahlung) für Primärtumor
– Systemische Therapie gegen Tumoraussaat
• Chemotherapie (Zytostatika)
• Immuntherapie (monoklonale Antikörper)
• Targettherapie (Thyrosinkinasehemmer)
Lokaltherapie
Resektion
Chemotherapie
Bestrahlung
+
Therapie
Modalitäten
Therapieansprechen
Chemotherapie
Operation
Bestrahlung
Fraglich
niedrig maligne ZNS-Tumoren
differenziertes SchilddrüsenKarzinom
Niedrig
Osteogenes Sarkom
Hepatoblastom
Intermediär
Ewingsarkom
Neuroblastom
Hoch
Leukämien/Lymphome
Nephroblastom
Embryonales Rhabdomyosarkom
Adjuvante zytostatische Chemotherapie
Neoadjuvante Chemotherapie = präoperative Chemotherapie zur Verminderung
der Tumorlast vor lokaler operativer Tumorentfernung.
Überlebenswahrscheinlichkeit in Abhängigkeit von der
Therapieoption
Ewing Sarkom
Adjuvante Chemotherapie
und Lokaltherapie
100
100
80
80
Survival [%]
Survival [%]
nur Lokaltherapie
60
40
Localized
60
40
Metastatic
20
20
0
0
0
20
40
60
80
100 120 140 160
Time [months]
0
2
4
6
Time [years]
8
10
Geschichte der pädiatrischen Onkologie und
Hämatologie in Deutschland
• 1966 - Deutsche Arbeitsgemeinschaft für Leukämie-Forschung und Behandlung im Kindesalter (DAL)
• 1973 - Gesellschaft für Pädiatrische Onkologie (GPO)
• 1991 - Gesellschaft für Pädiatrische Onkologie und Hämatologie
(GPOH)
– in Deutschland werden derzeit über 90 % der an Krebs
erkrankten Kinder und Jugendlichen in 24 aktiven
Therapieoptimierungsstudien behandelt
– Anteil von Studienpatienten je nach Diagnose zwischen 92 %
und 100 %
– Meldung von ca. 95 % aller Patienten zentral an das Deutsche
Kinderkrebsregister Mainz
Kompetenznetzwerk innerhalb GPOH
– qualitativ hochwertige, einheitliche und optimale Diagnostik und
Behandlung für jeden Patienten in Therapieoptimierungsstudien
– Therapieoptimierung durch Modifikationen in Teilbereichen oder
für bestimmte Risikogruppen
– Auswertung von wissenschaftlichen Fragestellungen
Strategie der künftigen Qualitätssicherung in der
pädiatrischen Hämatologie und Onkologie
Langzeitueberleben nach maligner Erkrankung im
Kindes- oder Jugendalter in Deutschland
15-Jahres-Überlebenswahrscheinlichkeit für verschiedene Gruppen von
Krebserkrankungen im Kindes- und Jugendalter bei Erkrankung im
angegebenen Jahr (Grafik: Deutsches Kinderkrebsregister)
Nachsorge paediatrischer Patienten mit einer malignen
Erkrankung
•
Kumulation Überlebender einer Krebserkrankung im Kindes- und
Jugendalter
– 2010 ein Überlebender einer Krebserkrankung im Kindes- und Jugendalter
pro 250 junger Erwachsenen zwischen 15 und 45 Jahren
•
Erfassung der Erkrankungs- und Therapienebenwirkungen als
Langzeitfolgen auf den Gesundheitszustand und das Wohlbefinden der
Patienten
– eingeschränkten Funktion von Organsystemen Größenwachstum
– Pubertätsentwicklung bzw. Fertilität
– psychosoziale Probleme (z.B. durch Rezidivangst, Therapienebenwirkungen,
verstümmelnde Operationen, Verlust an Freundschaften)
– Entwicklung von Zweitmalignomen
→ seit Beginn der 90er Jahre Aufbau eines Late-effectsurveillance-Systems (LESS) in Deutschland
(PD. Dr. Langer, Univ. Erlangen)
Spätfolgen nach multimodaler Antitumortherapie
Late Effect
Treatment-related Risk Factors
Diagnostic Approach
• CNS RT, IT chemotherapy: Learning
problems, neurocognitive dysfunction
• Yearly educational
assessment, neurocognitive
testing
• CNS RT: pituitary dysfunction
• Yearly growth curves, TSH,
LH/FSH
• Alkylators: primary gonadal failure
• LH/FSH, estradiol or
testosterone, semen analysis
• CNS RT: brain tumors
• MRI for symptoms
• Alkylators or epipodophyllotoxins:
secondary AML
• Yearly CBC
Cardiac
dysfunction
• Anthracyclines: cardiomyopathy (risk
related to cumulative dose, higher risk in
AML)
• EKG/echo every 3 years
(cardiomyopathy can occur
decades after treatment)
Hepatic
dysfunction
• Methotrexate, 6-mercaptopurine, 6thioguanine: late hepatic fibrosis
• Yearly LFT’s
Cataracts
• CNS RT
• Yearly eye exam
Abnormal
dental
development
• CNS RT
• Dental exam at age 5
CNS /
psychosocial
Endocrine /
reproductive
Secondary
neoplasms
Spätfolgen nach multimodaler Antitumortherapie
Zweitmalignome
Risiko auf Entwicklung eines Zweittumors im Rahmen der GPOHTherapieoptimierungsstudien insgesamt: 1,2% nach 10 Jahren
3,2%
nach ALL (n=5006)
nach Sarkom (n=5176)
Spätfolgen nach multimodaler Antitumortherapie
Zweitmalignome – Risiko nach Art des Sekundärtumors
Leukämien/Lymphome
solide Tumoren
- Alkylantien
- Epipodophylotoxine
- Radiatio
4,7%
1,8%
2,0%
0,6%
45 (5-113) Monate
1,5%
0,2%
Mediane Latenzzeit
82 (13-177) Monate
→ deutschlandweit
standartisierte
Therapie
und
Nachsorge für jeden Patienten mit einer malignen
Erkrankung im Kindes- und Jugendalter
→ 75 % aller krebskranken Kinder und Jugendlichen
können gegenwärtig geheilt werden
Teil 2
Spezielle onkologische Erkrankungen
Literaturhinweis:
Akute Leukämien im Kindesalter
Akute Lymphatische Leukämie, ALL
Blässe
Abgeschlagenheit
Blutungsneigung
Infektionszeichen (Fieber)
Hepato- bzw. Splenomegalie
vergrößerte Lymphknoten
Knochen- bzw. Gelenkschmerzen
Hodenschwellung
Haut- bzw. Schleimhautinfiltrate
Kopfschmerzen
Hirnnervenlähmungen
T-ALL obere Einflußstauung und Atemwegsobstruktion
B-ALL Ileus-Symptomatik
Akute Leukämie
Symptomatik
Akute lymphoblastische Leukämie
Skelettbeschwerden als Initialsymptom im Kindesalter
Monatsschr Kinderheilkd 1999; 147:116–121
• n=80 Kinder mit ALL (72 BFM, 8 SAKK)
• 30 Patienten (37 %) mit Skelettbeschwerden
n
7
8
10
23
f
0,23
0,27
0,33
0,77
statische Belastung ?
Typische Knochenmarkbefunde bei ALL
FAB-Klassifikation
Normal
L1
L2
L3
Akute Lymphatische Leukämie
Beispiel für immunologische Typisierung
pro-B-ALL
(~5%)
CD 19 und/oder CD22; CD10außerdem meist TdT+, HLA-DR+
Common cALL
CD10+, cytoplasmatisches lgM-
(~60%)
prä-B-ALL
(~15%)
cytoplasmatisches lgM+,
CD10 +/-, Oberflächen lgM-
B-ALL zusätzlich
Oberflächen lgM+
Akute Lymphatische Leukämie
Knochenmarkbefunde während der Therapie
Bei Diagnose
Chemotherapie
2 Wochen
4 Wochen
Remission
Entwicklung der ALL-Therapie
Event-free Survival (%)
100
Risk-adapted therapy (90’s)
80
Intensive therapy (80’s)
CNS preventative therapy (70’s)
60
40
Combination
chemotherapy (60’s)
20
Single-agent
chemotherapy (50’s)
0
0
1
2
3
Years from diagnosis
4
5
6
Differentialdiagnose “Atypische Zellen”
Hämatologie-Automaten können unreife bzw. pathologische Zellen
identifizieren, aber nicht klassifizieren
→ Notwendigkeit der mikroskopischen Beurteilung
reaktive Lymphozyten – Virusinfektion (z.B. EBV)
Differentialdiagnose “Atypische Zellen”
blastäre Zellen
Differentialdiagnose “Atypische Zellen”
diagnostisches Procedere
Automaten-Blutbild
• Atypische Zellen
• Zytopenie
suspekte Zellen
Immunphaenotypisierung
peripheres Blut
Blasten ja
Mikroskopische Beurteilung
Blutausstrich
Blasten ja
Knochenmarkuntersuchung
• mikroskopisch (nativ und gefaerbt)
• Immunphaenotypisierung (FACS)
Blasten nein
Verlaufskontrolle
Diagnose
reaktive
Lympho
Fallbericht 2
Josy, 3 Jahre
Symptome:
• 4 Wochen vor Aufnahme rezidivierendes
Fieber
• cervikale Lymphknotenvergrößerungen
• nachts starke Gliederschmerzen
• antibiotisch behandelt mit wechselndem
Erfolg
• zunehmend blaue Flecken
peripheres Blut Patient
Labor:
• Leukozyten 9.000/µl
• Hämoglobin 5.3 mmol/L = 8.5 g/dl
• Thrombozyten 30.000/µl
peripheres Blut normal (aktivierte Lympho)
Fallbericht 2
Josy, 3 Jahre
Knochenmarkaspirat Patient
→ Diagnose:
prä-B-ALL
Knochenmarkaspirat gesunde Kontrolle
Akute Myeloische Leukämie
AML M1
AML M3
M1 - Akute myeloische Leukämie ohne Ausreifung
M2 - Akute myeloische Leukämie mit Ausreifung
M3 - Akute Promyelozyten-Leukämie
AML M2
FAB M4 - Akute myelomonozytäre
Leukämie
FAB M5 - Akute Monozyten-Leukämie
FAB M6 - Akute Erythroblasten-Leukämie
FAB M7 - Akute MegakaryoblastenLeukämie
AML M4
AML M6
AML M5
AML M7
Lymphome
Differentialdiagnose
Lymphadenitis durch Infektion?
Malignes Lymphom?
Lymphome
Differentialdiagnose
Morbus Hodgkin
Pathologie
einkernige Hodgkin- bzw. mehrkernige Reed-Sternberg-Zellen (HRS-Zellen)
representieren < 1% des Tumorgewebes
unterschiedliche Anzahl der HRS-Zellen (in zunehmender Reihenfolge: LR–NS–
MC–LD)
inflammatorisches Begleitinfiltrat (inflammatorische Zellen, Stroma)
Klassisches Hodgkin Lymphom
lymphozytenreiches klassisches
Hodgkin-Lymphom (LRCHL, 1%)
vorwiegend Lymphozyten, keine eosinophilen und
neutrophilen Granulozyten, keine Fibrose
noduläre Sklerose (NS, 68%)
Kollagenfaserbuendel
Mischtyp (MC, 21%)
heterogene
Mischung
von
HRS-Zellen,
Lymphozyten, eosinophilen und neutrophilen
Granulozyten, Histiozyten, Plasmazellen und
Fibroblasten, keine bandförmigen Fibrosen
lymphozytenarmer Subtyp (LD, 1%)
wenig Lymphozyten im Begleitgewebe
Morbus Hodgkin
Pathologie
Mb. Hodgkin – befallener
Lymphknoten
Mb. Hodgkin – Noduläre
Sklerose
Mb. Hodgkin – noduläre
Sklerose (HRS-Zellen)
Mb. Hodgkin – Mischtyp
Mb. Hodgkin – Reed-Sternberg
Zelle
Morbus Hodgkin
Epidemiologie
Verteilung der Patienten nach Alter und Geschlecht in der Studie GPOHHD 95.
Inzidenz des Morbus Hodgkin in Deutschland (1997–2001): 0,7 auf 100.000
Kinder unter 15 Jahren
Morbus Hodgkin
18F-Fluordeoxyglukose Positronen Emissions Tomographie
(18F-FDG-PET)
CT
FDG-PET
Morbus Hodgkin
Therapie
→ risikostratifizierte kombinierte Chemo-Radiotherapie
Morbus Hodgkin
Prognose
Wahrscheinlichkeit für ereignisfreies
Überleben (EFS) in den DAL/GPOHStudien
HD 78 bis HD 95 (n=2.263)
Wahrscheinlichkeit für Überleben (OS) in den
DAL/GPOH-Studien HD 78 bis HD 95
Morbus Hodgkin
Spätfolgen
Schädigung der Gonaden
Knaben:
Mädchen:
Beinträchtigung der Spermatogenese durch Zytostatika
(Procarbacin)
Strahlentherapie
Kardiale Komplikationen
Ursache: Antrazykline, Radiatio
Lungenschäden
Rezidivierende Infektionen
Endokrine Störunge (Schilddrüse)
Sekundäre maligne Neoplasien (SMN)
Morbus Hodgkin
Spätfolgen
Kumulative Wahrscheinlichkeiten für SMN bis zu 20 Jahre nach
Erkrankung an einem Morbus Hodgkin im Kindes- und Jugendalter
Non-Hodgkin-Lymphome
(NHL)
Anamnese meist kurz, rasche Progredienz Symptomatik abhängig
von Lokalisation
Stridor - mediastinal
Bauchschmerz - abdominell
Oligo-/Anurie - retroperitoneal
Krampfanfall, Hirndruck, Hirnnervenausfall - ZNS-Befall
Mediastinal - meist T-Zell-Typ
Abdominal - meist B-Zell-Typ
Non-Hodgkin-Lymphome
T-NHL – obere Einflusstauung
Symptome
•
•
•
Hasten, Heiserkeit, Dyspnoe,
thorakale Schmerzen
Kopfschmerzen, Sehstörungen,
Erbrechen
Schwellung Kopf/ Hals, Plethora,
Zyanose, Stridor
Therapie
•
•
•
•
•
Vermeiden tiefer Sedierungen/
Anaesthesie
Radiatio
Steroide
Chemotherapie
kardio-respiratorischer Support bei
Bedarf
Fallbericht 2
Kai 17 Jahre
Symptome:
•
•
•
•
15 % Gewichtsabnahme
Nachtschweiß
Schwellungen beidseits
oberhalb der Schlüsselbeine (indolent, hart,
nicht verschieblich)
Labor:
• LDH 63,1 katal/l (NB < 4,2)
• HCG 29570 U/l (NB , 2,5)
Fallbericht 2
Kai,17 Jahre
→ Diagnose:
Hodenkarzinom mit diffuser Metastasierung
(einschliesslich supraclaviculaer)
Lokalisation kindlicher Tumoren
Differentialdiagnose Mediastinaltumor
Lymphome
Neuroblastom
L:
N:
Keimzelltumor
T:
Nephroblastom
Charakteristika und biologische Besonderheiten
malignaner embryonaler Tumor ausgehend von nephrogenen
Blasten
klassisch triphasisch
Blasten, Stroma, Tubuli
Histologische Subtypen
low grade (10%)
intermediate (75-80%)
high grade (10-15%)
• Assoziation zu urogenitalen Fehlbildungen
• familiär gehäuft
Nephroblastom
Symptome
oft - schmerzlose Schwellung
selten - Schmerz, Hämaturie,
Hypertonus
Nephroblastom
Therapiestrategie – neoadjuvante Chemotherapie
1. präoperative Chemotherapie ohne vorhergehende histologische
Diagnosesicherung
2. Operation und Bestätigung der Diagnose und Stadieneinteilung
durch Histologie
3. postoperative stratifizierte Chemotherapie
4. Bestrahlung ab Stadium II N+
und/oder Tumorruptur
Nephroblastom
Neoadjuvante/ adjuvante Chemotherapie bei pulmonalen Metastasen
Therapieprotokoll S.I.O.P. (Vincristin, Actinomycin D ± Doxorubicin)
bei Diagnose
nach 2 Monaten
→ Remission unter Chemotherapie
nach 4 Monaten
Weichteilsarkome
Klassifizierung nach Chemosensibilität und Histologie
Heterogene Gruppe maligner Tumoren abstammend von mesenchymalen
Stammzellen:
– vielfältige Histologie mit unterschiedlichem biologischen Verhalten
– ubiquitäres Vorkommen im Weichteilgewebe des menschlichen Körpers
– unterschiedliches Ansprechen auf Chemo- bzw. Radiotherapie
Weichteilsarkome
Symptome in Abhängigkeit von Tumorlokalisation
Allgemein
Schwellung
Schmerz
Orbita
Exophthalmus
Chemosis
Pharynx
Epistaxis
Dysphagia
Arme/Beine
Bewegungs
Einschränkugen
Retroperitoneal
Obstipation, Durchfall, Ileus,
Hämaturie
Weichteilsarkome
Rhabdomyosarkom
hervorgehend aus embryonalem
Mesenchym
Histologie
"kleine runde blaue Zellen"
manchmal Spindeln
positiv für Myosin und Vimentin
RME:
embryonales Rhabdomyosarkom
Strukturen von embryonaler Muskulatur
EFS lokalisiertes RME: 0,80
RMA: alveoläres Rhabdomyosarkom
noch weniger differenziert
EFS metastasiertes RME: 0,20
Solide Tumoren
Differentialdiagnose
→ Histologie: "kleine runde blaue Zellen"
Ewingsarkom (ES)
Rhabdomyosarkom
(RMS)
Neuroblastom (NB)
Medulloblastom
PNET
NHL
Immunhistochemische Differenzierung
"kleine runde blaue Zellen"
Antigen
NB
NHL ES
RMS PNET
Neurofilament
Synaptophysin
Neuronenspezifische
Enolase
Beta2-mikroglobulin
Leukozytenantigen
Vimentin
Myoglobin
Myosin
Aktin
Desmin
+
+
+
-
+/-
-
+
-
+
+/-
+
-
+
+
+
+
+
+
+
-
Neuroblastom
Maligner embryonaler Tumor
ausgehend von Sympathikoblasten
Häufige Lokalisationen
Nebenniere, Grenzstrang
50-70% intraabdominal
30-50% thorakal
Histologie
Brillenhaematom
"kleine runde blaue Zellen"
positiv für Neuronen-spezifische-Enolase
und Synaptophysin
höher differenziert: Ganglioneuroblastom,
Ganglioneurom
Metastasen
häufiger Leber, Knochen, Knochenmark
seltener Lunge, ZNS
Abdominelle Schwellung
Neuroblastom
Symptome
lokalisiert
Zeichen der Raumforderung
generalisiert
Fieber, allgemeine Krankheitszeichen, Schmerzen
Befall des
Spinalkanals
thorakal/apikal
Sanduhrtumoren mit Querschnitt
Horner Symptomatik
(Ptosis, Miosis, Exophthalmus)
Hirnmetastasen Hirnnervenausfälle, Hirndruck
Neuroblastom
Tumormarker
spezifisch
Katecholamine im Serum
Katecholamin-Metaboliten im Urin
(HMV, VMA)
unspezifisch
Laktatdehydrogenase
mIBG*-Szintigraphie
Prognostische Molekulare
Marker
N-MYC-Amplifikation
1p- Deletion
(*meta-Jodo-Benzyl-Guanidin)
Neuroblastom
Altersabhängige Biologie
Neuroblastom
Therapiestrategie
Chemotherapie abhängig von Stadium, Alter und biologischen
Markern
abwarten
(Säuglinge 4S und komplett entfernte lokalisierter Tumoren)
Standard-Chemotherapie und Operation
(bei Tumoren mit erhöhtem Risiko)
intensive Chemotherapie, Operation, Hochdosistherapie,
autologe SZT und mIBG (Stadium 4, NMYC+)
Prognose
stadienabhängig 15-80%
Neuroblastom
Prognose
Gute Prognose
Säuglinge
lokalisierter Tumor
Ungünstig
älter 12 Monate
Stadium 4
nicht resezierbar
hohe LDH
Thrombozytopenie
N-MYC Amplifikation
1p- Deletion
Knochentumoren
Knochen- und Gelenksymptome bei onkologischen Erkrankungen
onkologische Erkrankungen
a) primaere Manifestation am
Knochen
•
solide Tumoren
•
Histiozytose
•
Lymphome
Folgen der Antitumortherapie
a) waehrend der Therapie
•
periphere Neuropathie
•
Knochenschmerzen
b) Spaetfolgen der Therapie
•
aseptische Knochennekrosen
b) Knochenmetastasen
•
Karcinome
•
Osteoporose
•
Nephroblastom
•
•
Neuroblastom
de Toni-Debré-Fanconi
syndrome
c) systemische Malignome
•
akute Leukaemien
Solide Tumoren des Knochen
bösartige Tumoren
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Osteosarkom
Ewing Sarkom
Chondrosarkom
Fibrosarkoma
Lymphome
Knochenmetastasen (Brust-, Prostata-, Lungen-,
Schilddruesen-CA, Nierentumoren, Neuroblastom)
gutartige Tumoren
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Knochenzysten
Osteochondrom
Osteoidosteom
Kallusbildung nach Frakturen
Maligne Knochentumoren
Symptomatik
• Schmerzen
– aktivitätsbezogen
– nachts
– kein therapeutisches Ansprechen auf NSAR
• Bewegungseinschränkung
• Weichteilschwellung betroffener Region
• pathologische Frakturen (ca. 5% Ewing-Sarkom)
• B-Symptomatik (seltener bei Osteosarkomen)
Osteosarkom
Ewing-Sarkom
pathologische Fraktur
Maligne Knochentumoren
Epidemiologie
Osteosarkom
Ewing-Sarkom
• Inzidenz: 2–3/106 Personen/Jahr
• 2,1% aller Malignome
• 2,3% aller Malignome
• zweithäufigste primäre
Knochentumor im Kindes- und
Jugendalter
• häufigste primäre Knochentumor im
Kindes- und Jugendalter
• meist im zweiten Lebensjahrzehnt,
vornehmlich in der pubertären
Wachstumsphase
• Jungen häufiger betroffen als
Mädchen
• Inzidenz: 3/106 Personen < 15
Jahre/Jahr
• Inzidenz: 2,4/106 Personen 15-25
Jahre/Jahr
• mediane Alter 15 Jahre
• Knabenwendigkeit 1,5:1
• Fast völliges Fehlen in Afrikanern
und Chinesen
Osteosarkom
Häufigste Lokalisation des Primärtumors
Metaphysen der langen Röhrenknochen (Knochen mit ausgeprägtesten
pubertärem Wachstum):
→ distaler Femur
→ proximale Tibia
→ proximaler Humerus
Ewing-Sarkom (klassisch)
Häufigste Lokalisation des Primärtumors
• knöchernes Becken (Os ilium), lange Röhrenknochen der (unteren)
Extremitäten (Diaphyse), Rippen, Scapula und Wirbelsäule
Maligne Knochentumoren
Diagnostik – Nativroentgen (1)
Osteosarkom
• Osteosklerose
• Osteolyse
• Spikulae (“sunburst”)
Maligne Knochentumoren
Diagnostik – Nativroentgen (2)
Ewing-Sarkom
• Knochenlamellen
• Osteolyse
• Spikulae
Osteosarkom
Histologie
sarkomatoeses Gewebe mit
Bildung von Osteoid/ Knochen
Ewing-Sarkom
Histologie
• wahrscheinlich pluripotente neuroektodermale Stammzelle
• small blue round cells
• postivity for surface antigen MIC2
(CD99)
• Positive neuronale Marker S100, NSE,
Synaptophysin
• keine neuronalen Marker – klassisches ES
• 1 neuronaler Marker – atypische ES
• 2 neuronale Marker – PNET
95% with EWS-ETS-Genfusion
Ewing-Tumor Familie
• Ewing-Sarkom (klassisch)
• Extraossäres Ewing-Sarkom
• PNET
Initiale Metastasierung maligner Knochentumoren
Osteosarkom
• 10 – 20% primäre Metastasen
• ca. 80% okkulte Metastasen
• Lokalisation: - Lunge
- Skelett
Ewing-Sarkom
• ca. 25% primäre Metastasen
• Lokalisation: - Lunge
- Knochenmark/ Knochen
in historischen Patientenkollektiven entwickelten mehr als 80% aller
Fälle nach alleiniger chirurgischer Behandlung im weiteren
Krankheitsverlauf Lungenmetastasen
→ Mikrometastasen zum Zeitpunkt der Diagnosestellung
Therapiekonzept maligner Knochentumoren
Osteosarkom
Ewing-Sarkom
→ (neo)adjuvante Polychemotherapie
Lokaltherapie
Fallbericht 3
Jessica, 4 Jahre
Neoadjuvante Chemotherapie bei Primitiv Neuroektodermalen Tumoren
(PNET); Therapieprotokoll Euro E.W.I.N.G. 99:
→ präoperativ 6x VIDE (Vincristin, Ifosfamid, Doxorubicin, Etoposid)
initial
praeoperativ
Fallbericht 4
Nicky, 15 Jahre
Initialtumor
→ Diagnose:
Lungenmetastase
Osteosarkom rechter Humerus
ZNS-Tumoren
ZNS-Tumoren
Allgemeine Zeichen des erhöhten Hirndrucks
Kopfschmerz
Vigilanzverminderung
Übelkeit
Erbrechen
Verhaltensauffälligkeiten
Hirnnervenlähmungen
Doppelbilder
Sehschwäche
vorgewölbte Fontanelle
Stauungspapille
epileptischer Anfall
Atemstillstand
ZNS-Tumoren
WHO Klassifikation der Astrozytome/Gliome
WHO °I
niedrig malignes Astrozytom bzw. Gliom (z.B.
pilozytisches Astrozytom)
WHO°II
Astrozytom mit erhöhter Teilungsaktivität
WHO°III
z.B. anaplastisches Astrozytom
WHO°IV
z.B. Glioblastom (Erwachsene)
ZNS-Tumoren
Chemo- und Strahlen-Sensitivität
Chemotherapie und Radiotherapie sensitiv
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AT/RT, PNET, Medulloblastom WHO °IV
Ependymom WHO °III-IV
Astrozytom WHO °III-IV
Germinom
Fraglich sensitiv für Chemotherapie und Radiotherapie
• Ependymom WHO °II
• Astrozytom WHO °II
• Kraniopharingeom
Nicht sensitiv für Chemotherapie und Radiotherapie
• Ependymom WHO °I
• Astrozytom WHO °I
ZNS-Tumoren
Niedrig maligne Gliome
Astrozytome WHO °I und WHO°II
30-40% aller ZNS-Tumoren
sehr langsames Wachstum nur selten aggressiv und disseminiert
20% der Neurofibromatosepatienten entwicklen Gliome
Therapie
Primär immer erst Resektion anstreben
ab WHO°II Radio-Chemotherapie bei Progression
supratentoriell
• MRT-T1 hypointens
• KM-Enhancement
ZNS-Tumoren
Niedrig malignes Gliom / pilozytisches Astrozytom WHO°I
infratentoriell
• MRT-T1 hypointens
• KM-Enhancement
• zystisch
ZNS-Tumoren
Niedrig malignes Gliom / pilozytisches Astrozytom WHO°I
Sellaregion
Chiasma
→ Sehschwäche
Hypophyse
Hypothalamus
→ Hormonausfälle
- Minderwuchs
- Diabetes insipidus
- Adipositas
ZNS-Tumoren
Maligne Gliome
→ Hochmalignes anaplastisches Astrozytom WHO °III
→ Gliobastoma multiforme WHO °IV (Erwachsene)
MRT/CT
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inhomogene Signal- Intensitäten
inhomogenes KM-Enhancement
perifokales Ödem
Nekrosen
Therapie
• Resektion
• Radio-Chemotherapie
• EFS ~50% nach 3 Jahren
ZNS-Tumoren
Medulloblastom
Charakteristika
Histologie: "kleine runde blaue Zellen"
Primitiv Neuroektodermaler Tumor (PNET)
meist infratentoriell -> häufig Hydrozephalus
häufig disseminiert
supratentorielle Form stPNET
meist 4. bis 8. L.J.
doppelt so viele Jungen wie Mädchen
MRT/CT:
• variable Signalintensitäten
• variables KM-Enhancement
• perifokales Ödem
ZNS-Tumoren
Medulloblastom - intrakranielle Absiedlungen
Tumorzellen im Liquor
Supratentorielle, infratentorielle, spinale Absiedlungen
• parenchymatoese Metastasen
• Meningiosis
ZNS-Tumoren
Medulloblastom – therapeutisches Vorgehen
1. Hydrozephalus?
Shunt oder Ventrikulostomie
2. vollstaendige Tumorresektion
3. Radiotherapie (Kinder älter als 4 Jahre)
- Tumor 54 - 68 Gy
- Neuroachse 36 Gy
4. Chemotherapie
u.a. MTX, Cisplatin, Vincristin, Nitrosoharnstoff
Prognose
- ohne Metastasen
- mit Metastasen
70-80% EFS
40% EFS
Medulloblastom
Therapieverlaufbeispiel
initial
nach Resektion + RadioChemotherapie
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