che__schwingungsspektroskopie - Heidelberger Life

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Schwingungsspektroskopie
Molekülbewegungen
Translation
= Bewegung des gesamten Moleküls
in die 3 Raumrichtungen
Rotation
= Drehung des gesamten Moleküls um die 3 Drehachsen
Schwingung
= periodische Bewegung einzelner Atome oder Atomgruppen eines Moleküls
relativ zueinander
Normalschwingungen
= alle Atome des Moleküls bewegen sich mit gleicher Frequenz und gleicher Phase
Valenzschwingungen v
¾ nur die Bindungslängen ändern sich
symmetrisch
asymmetrisch
ebene Deformationsschwingungen δ
¾ Bindungswinkel ändern sich
¾ Atomabstände bleiben konstant
Deformationsschwingungen aus der Ebene γ
¾ siehe oben
Torsionsschwingungen τ
¾ Winkel zwischen zwei Ebenen, die eine Bindung gemeinsam haben, ändert
sich
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Schwingungsspektroskopie
Freiheitsgrade
= mögliche Bewegungen des Moleküls
N Atome → 3N Freiheitsgrade (x-, y-, z - Richtung)
nicht-lineare Moleküle
ƒ Translation verbraucht
3 Freiheitsgrade
ƒ Rotation verbraucht
3 Freiheitsgrade
→ es gibt also 3N – 6 mögliche
Normalschwingungen
lineare Moleküle
ƒ Translation verbraucht
3 Freiheitsgrade
ƒ Rotation verbraucht
2 Freiheitsgrade
→ es gibt also 3N – 5 mögliche
Normalschwingungen
Dipolmomente (DM)
¾ Dipolcharakter eines Moleküls kann sich bei einer Schwingung ändern
symmetrische
Valenzschwingung
keine Änderung
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asymmetrische
Valenzschwingung
Deformationsschwingung
Änderung
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Schwingungsspektroskopie
IR-aktive Schwingungen
¾ IR-Strahlung wir dann absorbiert, wenn sich im Verlauf der Schwingung das
elektrische Dipolmoment des Gesamtmoleküls ändert
¾ je stärker dieses vom Grundzustand abweicht, desto intensiver die Bande
homonukleare, zweiatomige Moleküle (H2, N2, Cl2…)
• IR-inaktiv,
• da es hier keine Schwingung gibt, die das Dipolmoment ändert
heteronukleare Moleküle
• können IR-aktiv sein
™
symmetrische Valenzschwingung
ƒ Ladungsschwerpunkte fallen in jeder Phase der Schwingung
zusammen
ƒ keine Änderung des DM
ƒ IR-inaktiv
™
™
antisymmetrische Valenzschwingung
Deformationsschwingung
ƒ Ladungsverteilung ändert sich periodisch
ƒ Änderung des DM
ƒ IR-aktiv
Symmetriezentrum
¾ Linie von einem Atom bis zum Mittelpunkt des Moleküls ziehen
¾ vom Mittelpunkt aus die selbe Entfernung in derselben Richtung
weitergehen
¾ trifft man dort auf ein symmetrieäquivalentes Atom, so besitzt das Molekül
ein Symmetriezentrum (=Mittelpunkt des Moleküls)
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Schwingungsspektroskopie
Alternativverbot
1.) Nur Schwingungen, die symmetrisch zum Symmetriezentrum erfolgen,
können raman-aktiv sein
2.) Nur Schwingungen, die asymmetrisch zum Symmetriezentrum erfolgen,
können IR-aktiv sein
mit Symmetriezentrum: Alternativverbot
¾ keine Schwingung kann gleichzeitig raman- und IR-aktiv sein
ohne Symmetriezentrum: kein Alternativverbot
¾ Schwingungen können sowohl raman- als auch IR-aktiv sein
physikalische Zusammenhänge
Wellenlänge λ
= Länge einer Welle (in μm)
Frequenz ν
= Schwingungen pro Zeiteinheit
(in 1Hz = 1 1/s)
Wellenzahl v’
= Anzahl der Perioden pro cm
ν=
ν =
c
λ
1
λ
Strahlungsenergie E
• Energie ist gequantelt,
d. h. es existieren nur Vielfache eines minimalen Energiebetrages,
des Planck’schen Wirkungsquantums h
Plancksches Wirkungsquantum
h = 6,626*10*-34 J*s
Janina Bucher
E = h *ν
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Schwingungsspektroskopie
Absorption und Transmission
•
Tritt Licht (=elektromagnetische Welle) in Wechselwirkung mit Materie, kann
es zu einem Energieaustausch kommen, wobei die Strahlungsenergie E in
der Materialprobe absorbiert wird.
Absorption =
Aufnahme von Strahlungsenergie
Transmission = „Durchlässigkeit“
der durchgelassene Anteil der eingedrungenen Strahlung
Spektroskopie
•
Ausnutzung von Wechselwirkungen von elektromagnetischer Strahlung mit
Atomen / Molekülen
Schwingungsspektroskopie (IR-Spektroskopie)
•
•
•
polychromatisches Licht aus dem IR-Bereich trifft auf das Molekül
ein Teil der Strahlung wird absorbiert
Auswertung der durchgelassenen Strahlung ergibt im Spektrum eine
Absorptionsbande in dem Bereich, in dem das Molekül Licht absorbiert hat
→ durch Absorption eines Lichtquanten E = h * vvib wird eine Grundschwingung
angeregt
Anregung einer Schwingung
•
das Molekül geht unter Absorption eines Lichtquants vom
Schwingungszustand v=0 in einen höheren, z. B. mit v=1 über
→ Die Energiedifferenz der beiden Zustände entspricht dabei der Energie des
Lichtquants
→ Bei einer Schwingungsanregung wird automatisch der Rotationszustand mit
geändert
Anregung in Quantenzustände mit v>1 führen zu Oberschwingungen, deren
Anregungswahrscheinlichkeiten und Intensitäten wesentlich geringer sind
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Schwingungsspektroskopie
Harmonischer Oszillator
¾ Atome führen harmonische Schwingungen aus
Modell: 2-atomiges Molekül mit 2 Punktmassen m1 und m2
beide sind über eine elastische Feder miteinander verbunden
Hook’sches Gesetz
Energie
E=
1
* k * Δr 2
2
Schwingungsfrequenz
ν=
k
1
*
μ
2 *π
„reduzierte Masse“
1
μ
=
m + m2
1
1
+
= 1
m1 m2 m1 * m2
Schwingungsfrequenz umso höher,
¾ je größer die Kraftkonstante k ist, d. h. je stärker die Bindung ist
¾ je kleiner die schwingenden Atommassen sind
Quantenmechanik
¾ Lösung der Schrödinger-Gleichung nur möglich für diskrete
Energieeigenwerte
¾ Einführung der Schwingungsquantenzahl v (=0,1,2,…)
1⎞
⎛
E v = ⎜ v + ⎟ * k *ν vib
2⎠
⎝
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→ äquidistanter Energieabstand
(Schwingungsniveaus jeweils im selben Abstand)
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Schwingungsspektroskopie
Problem: - Bindungen können nicht unendlich zusammengestaucht werden
- noch sind sie unendlich dehnbar
(bei ausreichender Energiezufuhr dissoziiert das Molekül)
anharmonischer Oszillator
ƒ Dissoziation des Moleküls bei zu hoher Energie
ƒ überproportionale Zunahme der potentiellen Energie bei Annäherung der
Atome
Energieeigenwerte
(Lösung der Schrödinger-Gleichung)
1⎞
⎛
E vib = h * ν * ⎜ n + ⎟
2⎠
⎝
=
•
h
k ⎛
1⎞
*
* ⎜n+ ⎟
2π
2⎠
μ ⎝
Energieniveaus konvergieren gegen die Dissoziationsgrenze
(nehmen mit steigender Energie ab!)
Schwingungsenergie
=absorbierter Energiebetrag für einen Schwingungsübergang
∆Evib = Ev+1 – Ev
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Schwingungsspektroskopie
Auswahlregeln
allgemeine Auswahlregel
¾ das Dipolmoment des Moleküls muss sich während der Schwingung ändern
spezielle Auswahlregel: harmonischer Oszillator
¾ nur Übergänge wischen benachbarten Energieniveaus sind erlaubt
Δν = ±1
+1 = Absorption
- 1 = Emission
¾
wichtigster Übergang = „Grundübergang“
1←0
spezielle Auswahlregel: anharmonischer Oszillator
¾ prinzipiell alle Übergänge erlaubt
Δν = ±2;3;...
¾
Übergänge in entferntere Niveaus = „Oberschwingungen/Obertöne“
Obertöne
¾ nur geringe Intensität, schwache Absorptionslinien
¾ Wahrscheinlichkeit eines Übergangs nimmt mit zunehmender Entfernung
der Niveaus ab
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