DGHO erwirkt einstweilige Verfügung gegen Süddeutsche

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Mitteilungen onkologischer Gesellschaften · Reports of Oncological Societies
Onkologie 2011;34:65–67
Deutsche Gesellschaft für Hämatologie und Onkologie e.V.
Geschäftsführender Vorsitzender Prof. Dr. Gerhard Ehninger
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DGHO erwirkt einstweilige Verfügung
gegen Süddeutsche Zeitung
Berlin, 12. Januar 2011 – In ihrer Ausgabe vom 29. September
2010 hat die Süddeutsche Zeitung (SZ) in einem unter der
Überschrift «Stiller Abschied von den Kugelzellen» veröffentlichten Artikel eine Reihe grob unwahrer Behauptungen
über die DGHO (Deutsche Gesellschaft für Hämatologie
und Onkologie e.V.) aufgestellt. Die DGHO hat daraufhin
eine einstweilige Verfügung gegen die SZ erwirkt, die ihr die
Wiederholung dieser unwahren Behauptungen gegen Androhung eines Ordnungsgeldes von bis zu 250 000 Euro untersagt. Der Verlag der Süddeutschen Zeitung hat inzwischen
auf Rechtsmittel verzichtet und die einstweilige Verfügung als
abschließende Regelung anerkannt.
Unwahr ist neben dem im Artikel geäußerten Vorwurf, die
DGHO habe eine Änderung einer Leitlinie «vertuscht», ins-
besondere auch die Behauptung, die DGHO habe ihre Stellungnahme zu den Ursachen der Blutveränderungen Claudia
Pechsteins «still und heimlich entsorgt». Richtig ist das Gegenteil: Die von der DGHO am 15. März 2010 veröffentlichte
Pressemitteilung zur Causa Pechstein (Überschrift «Blutveränderungen bei Claudia Pechstein durch Kugelzell-Anomalie
verursacht») steht nach wie vor und in unveränderter Form
unter www.dgho.de zum Abruf bereit. Davon abgesehen ist
die von der SZ skandalisierte Frage, ob Pechstein an einer
Xerozytose oder einer Sphärozytose leide, für die Kernaussage der Stellungnahme von der Fachgesellschaft auch bedeutungslos: beide Varianten angeborener Blutzellanomalien
sind gleichermaßen geeignet, die bei Pechstein festgestellten
Blutveränderungen zu erklären.
Arbeitsgemeinschaft Internistische Onkologie (AIO) in der
Deutschen Krebsgesellschaft e.V.
Straße des 17. Juni 106–108, 10623 Berlin, Germany
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Wissenschaftspreis der AIO 2010
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schaftspreis eingereicht wurden und aufgrund der hohen Leistungsdichte, entschied das wissenschaftliche Kuratorium in
diesem Jahr den translationalen Teil des AIO-Wissenschaftspreise in zwei Teilen zu vergeben, und zwar an Prof. Dr. Alwin
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Auf dem Herbstkongress der Arbeitsgemeinschaft Internistische Onkologie (AIO) in Berlin wurde in feierlichem Rahmen der AIO-Wissenschaftspreis verliehen. Aufgrund einer
großen Anzahl hochwertiger Arbeiten die für den Wissen-
Präklinischer Teil
Etablierung eines Mausmodells für Kolonkarzinogenese
Als erster Preisträger für den präklinischen Teil wurde Prof.
Dr. Greten geehrt. In der hier ausgezeichneten Arbeit ist es
gelungen das erste Mausmodell für die sogenannte serratierte
oder alternative Kolonkarzinogenese zu etablieren und zu demonstrieren, dass das Auftreten einer Onkogen-induzierten
Seneszenz im Wesentlich für das Verhindern einer Progression von KRAS-mutierten serratierten prämalignen Läsionen
verantwortlich ist. Erst durch einen Verlust des Tumorsuppressors Ink4a/Arf kommt es zu einer rasch progredienten
Karzinomentwicklung, die im Mausmodell mit einer hohen
Metastasierungsrate einhergeht. Analog findet sich auch in
humanen serratierten Tumoren eine initiale Hochregulation
von p16INK4A. Interessanterweise kommt es in invasiven
Karzinomen, meist durch eine Hypermethylierung verursacht,
zu einem Verlust von p16INK4A insbesondere an der Invasionsfront. Auch andere genetische Marker, die charakteristisch für serratierte Tumoren sind lassen sich in unserem
Mausmodell wieder finden. Mit dem hier beschriebenen
Mausmodell lassen sich daher in Zukunft weitere Untersuchungen durchführen, um die entsprechenden molekularen
Veränderungen zu identifizieren, die für eine maligne Progression von hyperplastischen Polypen und serratierten Adenomen verantwortlich sind. Darüberhinaus stellt dieses
­Modell ein geeignetes System dar um diagnostische und therapeutische Ansätze dieser Tumorentität relevant in vivo zu
untersuchen. Darüberhinaus zeigt diese Arbeit aber auch die
bisher für die Kolonkarzinogenese wenig beachtete Relevanz
von Onkogen-induzierter Seneszenz und p16INK4A.
Neuer Schutzmechanismus der Krebszelle entdeckt
In der zweiten prämierten präklinischen Arbeit unter der Federführung von Prof. Dr. Alwin Krämer wurde eine bislang
wenig beachtete «Achillesferse» des Krebses systematisch untersucht und dabei ein Mechanismus entdeckt, der Krebszellen verwundbar macht. Bei der normalen Zellteilung schaffen
bestimmte Proteinstrukturen, die Zentrosomen, die Voraussetzung für eine ordnungsgemäße Zellteilung: Sie sind Ausgangsort fadenförmiger Strukturen, den Mikrotubuli, die über
die Ausbildung des Spindelapparates eine strukturierte und
organisierte Aufteilung des Chromosomensatzes auf zwei
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Tochterzellen ermöglichen. Ein Großteil der Krebszellen hat
mehr als zwei Zentrosomen und wäre damit nicht überlebensfähig, hätten sie nicht einen Weg gefunden, dieses Chaos in
ihrem Erbgut zu umgehen. Mit der prämierten Arbeit wurde
ein bisher nicht bekanntes Netzwerk an Proteinen entdeckt,
das die Krebszelle in die Lage versetzt, die Zentrosomen zu
bündeln. Damit wird eine ordnungsgemäße Zellteilung ermöglicht, die Krebszelle überlebt.
Die Entdeckung der dafür verantwortlichen Proteine liefert viel versprechende Angriffspunkte für die Entwicklung
neuer zielgerichteter Krebsmedikamente, die diese Proteine
hemmen und den Selbstschutzmechanismus der Krebszelle
außer Gefecht setzen. Die Studie wurde im Fachjournal «Science Translational Medicine» im Mai 2010 unter dem Titel
«Proteins Required for Centrosome Clustering in Cancer
Cells» publiziert.
Klinischer Teil
Regionale Hyperthermie verbessert Therapieerfolg bei
Weichteiltumoren
Im Bereich der klinischen Tumorforschung erhielt Prof. Dr.
Rolf D. Issels den AIO-Wissenschaftspreis für die Studie
«Neo-adjuvant chemotherapy alone or with regional hyperthermia for localised high-risk soft-tissue sarcoma: a randomised phase 3 multicentre study», die im Fachjournal Lancet
Oncology im April 2010 erschienen ist.
Der Therapieerfolg bei Patienten mit Hochrisiko-Weichteilsarkomen ist stark abhängig von der Größe des Tumors.
Daher ist es besonders wichtig, diesen vor einem chirurgischen Eingriff zu verkleinern. In der prämierten Studie
konnte Prof. Issels mit seinem Forscherteam die Wirksamkeit
der regionalen Hyperthermie in Kombination mit Chemotherapie bei Sarkomen in einer weltweit ersten Phase-III-Studie
belegen. Die regionale Hyperthermie macht sich zunutze,
dass erhöhte Körpertemperaturen Zellen und damit auch Tumorzellen in Stress versetzen. Die Erwärmung macht die Tumorzellen angreifbar, vor allem auch für eine Chemotherapie.
Werden die regionale Hyperthermie und Chemotherapie
kombiniert, so ist das Risiko deutlich geringer, dass der
Tumor frühzeitig unkontrolliert weiter wächst, wie diese Studie zeigte. Gleichzeitig war die Chance, dass sich der Tumor
verkleinert deutlich größer.
Prof. Dr. Issels gilt mit seinen Arbeiten zum Nutzen der
regionalen Hyperthermie für die Krebstherapie als einer der
Pioniere auf diesem Gebiet. Diese Studie stellt auch ein hervorragendes Beispiel für die Symbiose von biologischer
Grundlagenforschung und klinischer Forschung dar und liefert einen weiteren Anstoß, diese Intervention auch bei anderen Tumorerkrankungen zu untersuchen und anzuwenden.
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Krämer vom Universitätsklinikum Heidelberg und Prof. Dr.
Florian R. Greten vom Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München. Der Wissenschaftspreis für den
klinischen Teil wurde Prof. Dr. Rolf D. Issels vom Klinikum
der Ludwig-Maximilians-Universität München zuerkannt.
Insgesamt wurden in diesem Jahr 13 klinische und 10 präklinische Publikationen eingereicht.
Höchste Auszeichnung der AIO
Der Wissenschaftspreis der AIO wird jährlich einmal verliehen. Die höchste Auszeichnung der AIO geht zu gleichen
Teilen an einen Autor oder eine Autorengruppe mit der besten Publikation zur Entstehung von Krebs und zu innovativen
Entwicklungen in der Krebsbehandlung (präklinischer Teil)
bzw. zur klinischen Krebsforschung (klinischer Teil). Der von
der Firma Pfizer gestiftete Preis ist mit 15 000 Euro dotiert.
Der Jury gehörten in diesem Jahr an:
Priv.-Doz. Dr. Ullrich Graeven, St. Franziskus Krankenhaus
Mönchengladbach
Prof. Andreas Hochhaus, Universitätsklinikum Jena
Prof. Dr. Ulrich Keilholz, Charité Berlin
Prof. Roland M. Schmid, Universitätsklinikum r.d. Isar
München
Prof. Dr. Thomas Seufferlein, Universitätsklinikum Halle
Prof. Martin Schuler, Universitätsklinikum Essen
Dr. Daniel Kalanovic, als Vertreter des Sponsors der Fa. Pfizer
Internetportal der Deutschen Krebsgesellschaft e.V.
dkg-web gmbh
Janett Lange
Straße des 17. Juni 106–108, 10623 Berlin
Tel. + 49 30 219 675 85
[email protected]
DKG-Internetportal: Hohe Qualität und Transparenz
des Informationsangebots erneut bestätigt
Hohe Informationsqualität durch Quellensicherheit, Aktua­
lität und Transparenz in der Aufbereitung von Informationen sicherte dem Internetportal der Deutschen Krebsgesellschaft e.V. nun erneut das afgis-Qualitätslogo. Das begehrte
Prüflogo, vergleichbar einer TÜV-Plakette, erhalten OnlineAnbieter, die das afgis-Qualitätsprüfungserfahren mit seinen
strengen Transparenzkriterien erfolgreich durchlaufen.
Das DKG-Internetportal bietet Patienten und Interessierten umfangreiche Informationen zu den vielen Krebsarten,
gibt Tipps beim Umgang mit der Krebserkrankung oder zeigt,
wo man eine Beratung vor Ort findet. Ärzte finden im Fachbereich des Portals Live-Diskussionen, Interviews, Expertenkommentare sowie zahlreiche Berichte und News, um sich
über die aktuellsten Entwicklungen in der Onkologie und
über die Highlights auf nationalen und internationalen Kongressen auf dem Laufenden zu halten.
Aktuelle und vertrauenswürdige Informationen
für Patienten und Ärzte
Wer ist Afgis?
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Seit 2004 zertifiziert das Aktionsforum Gesundheitsinformationssystem e.V. (afgis) Anbieter von Gesundheitsinformationen im Internet mit einem kostenpflichtigen Qualitätsprüfungsverfahren. Detaillierte Angaben zum Prüfverfahren
unter www.afgis.de.
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Der Nutzer wird bei der Suche nach Informationen im Internet mit tausenden von Seiten konfrontiert. Dabei stellt sich
immer wieder die Frage: Wo erhalte ich wirklich fundierte
Informationen und welcher Anbieter ist ver­lässlich? Vor
allem der Bereich der Krebsinformationen im Internet ist
hochsensibel. Das Afgis-Logo zeigt den Nutzern, dass die
auf www.krebsgesellschaft.de präsentierten Informationen
fundiert und vertrauenswürdig sind.
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