LEITFADEN „Ethik IN DEr PrAxIs“

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LEITFADEN „Ethik in der Praxis“
GDF SUEZ – Ethik in der Praxis 1
ETHISCHES ENGAGEMENT –
EINE ANSPRUCHSVOLLE AUFGABE
4
EINHEITLICHE PRAKTIKEN
AUF ALLEN EBENEN
6
MELDUNG VON PROBLEMEN
ETHISCHER NATUR
14
ETHIK IM ALLTAG
18
Ethisches Engagement –
eine anspruchsvolle Aufgabe
Der Ethik-Kodex von GDF SUEZ stellt die allgemeinen
Rahmenbedingungen dar, die das berufliche Verhalten
aller Konzernmitarbeiter leiten sollen. Der vorliegende
Leitfaden „Ethik in der Praxis“ erläutert die Umsetzung
der Ethikprinzipien im Alltag. Der Leitfaden kann
selbstverständlich nicht auf alle Situationen eingehen,
denen man in der Praxis begegnen kann.
FRAGE / ANTWORT
An wen richtet sich dieser
Leitfaden?
Er wendet sich an
die Geschäftsführer
der Konzernunternehmen
von GDF SUEZ und an die
Mitarbeiter (in befristetem
oder unbefristetem
Arbeitsverhältnis)
der Unternehmen
des Konzerns sowie
an alle Mitarbeiter von
Drittunternehmen, die
bei GDF SUEZ arbeiten.
4 GDF SUEZ – Ethik in der Praxis
Jeder Mitarbeiter muss sein Verhalten an den Werten und
ethischen Grundsätze des Konzerns ausrichten. Deren Eckpfeiler sind:
rechtmäßiges Handeln
Verankerung der Integrität
Loyalität und Ehrlichkeit
Respekt der Mitmenschen
Dies gilt im Alltag, bei der Wahrnehmung beruflicher Pflichten
und im Rahmen der Beziehungen zu den Geschäftspartnern.
Jeder muss mit gesundem Menschenverstand und Umsicht
handeln.
So ist es normal und natürlich, mit seinen Kollegen und Vorgesetzten alle ethischen Fragen und Probleme zu erörtern,
die sich im Berufsleben stellen. Richtiges ethisches Vorgehen
erkennen und Fehler vermeiden, so lautet die Devise aller, die
nach Perfektion streben. Dieses Anliegen setzt sowohl individuelles als auch kollektives Engagement voraus.
Da den Führungskräften besondere Verantwortung zukommt,
haben sie die Aufgabe, ihren Untergebenen die ethischen
Grundsätze von GDF SUEZ nahezubringen. Sie sind auch für
die Entwicklung und Umsetzung der Ethik- und CompliancePolitik in den operativen und funktionalen Bereichen der Konzernunternehmen zuständig.
Sie sind nicht nur verpflichtet, ihre Mitarbeiter praktisch und
konkret über die zu beachtenden Regeln zu informieren,
sondern müssen auch sicherstellen, dass diese Vorschriften
richtig verstanden wurden.
Ferner müssen sie die Mitarbeiter beraten und dazu anhalten,
ihnen alle Fragen und Zweifel zur Anwendung der ethischen
Grundsätze zu unterbreiten. Sie müssen sich an ihren Vorgesetzen oder an den Ethikbeauftragten des Unternehmens
wenden, wenn sie bei der Umsetzung dieser Politik mit
Schwierigkeiten konfrontiert werden. Schließlich obliegt es ihnen zu überprüfen, ob ihre Mitarbeiter die geltenden Regeln
angemessen umsetzen. Vor allem jedoch leben die Vorgesetzten ihren Mitarbeitern durch ihr eigenes beispielhaftes Verhalten vor, wie nach den ethischen Grundsätzen gearbeitet wird.
Jeder ist ungeachtet seiner Position selbst für sein Verhalten
und die Folgen seiner Taten und Entscheidungen verantwortlich. Die Nichtbeachtung der ethischen Prinzipien wird disziplinarisch, administrativ, zivil- oder strafrechtlich geahndet.
Die Sanktionen entsprechen den im Unternehmen geltenden
Regeln.
Für die Folgen einer nicht den ethischen Grundsätzen entsprechenden Handlung haften sowohl der Auftraggeber als
auch der Auftragnehmer. Wer unter Druck gesetzt wird, um
gegen die Grundsätze von GDF SUEZ oder gegen sein Gewissen zu handeln, sollte sich an eine Person wenden, die ihm
helfen kann.
RICHTIGES
VERHALTEN
ANWENDUNG DES SUBSIDIARITÄTSPRINZIPS
In den ethischen Leitlinien
des Konzerns sind die
allgemeinen Regeln und
Prinzipien festgelegt,
nach denen die
Konzernunternehmen
vorgehen sollen.
Dabei besteht für sie
die Möglichkeit, diese
Regeln nach dem
Subsidiaritätsprinzip
gegebenenfalls den von
der Geschäftsführung
vor Ort festgelegten Regeln
und Leitlinien anzupassen.
Beispiel: Der Konzern billigt
Geschenke, vorausgesetzt,
sie sind angemessen.
An der Ehrlichkeit,
Unabhängigkeit und
Objektivität der
Schenkenden und
Beschenkten darf kein
Zweifel bestehen.
Selbstverständlich gilt diese
Regel nur in Ländern,
in denen Geschenke nicht
gesetzlich verboten sind.
Darüber hinaus hat die
Geschäftsführung die
Möglichkeit, Höchstbeträge
für den Wert der Geschenke
zu bestimmen. Vor Ort
müssen die Führungskräfte
den Mitarbeitern klare
Angaben in Bezug auf den
Wert der Geschenke geben,
der nicht zu überschreiten ist.
GDF SUEZ – Ethik in der Praxis 5
Einheitliche Praktiken
auf allen Ebenen
Im Ethik-Kodex sind die allgemeinen ethischen Grundsätze
niedergelegt, die jeder Mitarbeiter im Rahmen seiner
beruflichen Beziehungen zu allen Gesprächspartnern
des Konzerns umsetzen muss.
Diese Prinzipien betreffen drei Ebenen.
DIE KONZERNEBENE
Die Ethik von GDF SUEZ gilt zuerst für diese erste Ebene,
die aus den Mitarbeitern, den Konzernunternehmen und
den Aktionären besteht.
Mitarbeiter
GDF SUEZ ist bestrebt, auf allen Ebenen harmonische Beziehungen zu den Mitarbeitern zu pflegen. In diesem Rahmen
obliegt es jedem Einzelnen, dafür zu sorgen, dass alle Mitarbeiter physisch und psychisch in der Lage sind, ihren beruflichen Pflichten nachzukommen. Aus diesem Grund sind alle
Mitarbeiter ungeachtet ihrer Position in der Hierarchie immer
als Individuum zu respektieren. Der Konzern legt Wert auf
kollegiale Beziehungen, die auf Höflichkeit, Achtung, Anerkennung und Diskretion beruhen. GDF SUEZ verurteilt strikt
sexuelle Belästigung und Mobbing.
6 GDF SUEZ – Ethik in der Praxis
Der Konzern respektiert Vielfalt und das Privatleben des Einzelnen, entscheidend sind vor allem die Fähigkeiten seiner Mitarbeiter. Angesichts der von GDF SUEZ angestrebten hohen
professionellen Standards werden sowohl die berufliche als
auch die persönliche Entwicklung der Mitarbeiter gefördert.
Innerhalb des Konzerns hat Teamgeist einen besonders hohen
Stellenwert. Er beruht auf einem offenen, konstruktiven Dialog,
der den Zusammenhalt stärkt. Der Konzern ist bestrebt, die
Mitarbeiter über seine Ziele und Herausforderungen zu informieren, damit sie sich wirksamer für das Unternehmen einsetzen können.
GDF SUEZ ist bemüht, seine Mitarbeiter in allen Ländern im Verhältnis zum Lebensstandard vor Ort angemessen zu vergüten.
Ein zentrales Anliegen von GDF SUEZ besteht darüber hinaus
darin, alle notwendigen Maßnahmen zu treffen, um die Gesundheit und Sicherheit der Mitarbeiter am Arbeitsplatz zu erhalten.
GDF SUEZ – Ethik in der Praxis 7
COMPLY OR EXPLAIN
Jeder muss die Gesetze
und Regeln beachten.
Den Konzernunternehmen
ist es allerdings gestattet,
die konzerneigenen
Prinzipien ihrer Organisation
anzupassen, etwa, um
lokalen Gesetzen oder
kulturspezifischen
Gepflogenheiten,
die von unseren Usancen
abweichen, Rechnung
zu tragen. In diesem Fall
muss der zuständige
Konzernbereich die
Abweichungen gutheißen,
bevor sie in die Politik
des Unternehmens Eingang
finden. Die Genehmigung
der Ausnahmen unterliegt
dem Prinzip „comply or
explain“ (beachten oder
erklären).
Die Gründe für die
Ausnahme müssen erklärt
und vom Ethikbeauftragten
des zuständigen
Konzernbereichs offiziell
gebilligt werden. Die
Ausnahme darf keinesfalls
gesetzeswidrig sein. Alle
Ausnahmen,
die ohne die Genehmigung
des zuständigen
Konzernbereichs umgesetzt
werden, verletzen
die vorliegende Regel.
Die Erklärung muss klar
begründet sein, schriftlich
erfolgen und dem Gesetz
sowie den ethischen
Grundsätzen des Konzerns
entsprechen.
8 GDF SUEZ – Ethik in der Praxis
Konzernunternehmen
GDF SUEZ sorgt für transparente und ausgewogene Beziehungen zwischen den Konzernunternehmen.
Der Konzern stellt insbesondere sicher, dass die ausgetauschten Informationen exakt und wahrheitsgetreu sind. Bestehen
Geschäftsbeziehungen der Konzernunternehmen untereinander, sind diese denselben strengen Prinzipien verpflichtet, die
für ihre Beziehungen zu konzernexternen Kunden, Lieferanten
und Partnern gelten.
Die Konzernunternehmen, die in einem gesetzlich regulierten
Rahmen tätig sind, achten darauf, dass die erforderlichen
Verfahren insbesondere hinsichtlich sensibler kaufmännischer
Daten eingehalten werden.
Schließlich implementieren die Konzernunternehmen vor Ort
die notwendigen Strukturen, mit deren Hilfe der Ethik-Kodex
umgesetzt und seinen Forderungen entsprochen wird.
Aktionäre
Für die Entwicklung unseres Konzerns ist es von entscheidender Bedeutung, das für seine Investitionen nötige Kapital
aufzubringen.
Die Aktionäre schenken GDF SUEZ ihr Vertrauen nicht nur,
weil sie annehmen, dass der Konzern umsichtig geführt wird,
sondern auch, weil sie von einer Verbesserung seiner Ergebnisse ausgehen.
Deshalb stellen wir hohe Ansprüche an die Corporate Governance, die unseren Aktionären optimales Wachstum und hohe
Renditen verspricht.
Der Konzern sorgt nicht nur für die Berücksichtigung der von
der Börsenaufsichtsbehörde festgesetzten Vorschriften, sondern auch für die Gleichheit der Aktionäre, und ist bestrebt,
ihnen genaue, transparente, wahrheitsgetreue und überprüfbare Finanzinformationen zu liefern.
DIE MARKTEBENE
Außerhalb des Konzerns gelten die ethischen Grundsätze
von GDF SUEZ auch in den Beziehungen des Konzerns zu
seinen Kunden, Lieferanten und Wettbewerbern.
Kunden
Die Zufriedenheit unserer Kunden und damit das Fortbestehen des Konzerns hängen von klar definierten Faktoren ab:
Einsatzbereitschaft, Ideenreichtum, Innovationsstreben, konsequente Verbesserung von Qualität und Rückverfolgbarkeit
vor allem in den Bereichen Gesundheit und Sicherheit sowie
Berücksichtigung der gesellschaftlichen Aspekte bei der Versorgung der Bevölkerung.
Die Verwirklichung dieser Ansprüche setzt einen offenen
Dialog voraus, der auf genauen, wahrheitsgetreuen Informationen beruht, ebenso die Beachtung der Regeln bezüglich
kaufmännisch sensibler Daten, Transparenz der konzerninternen
Verfahren und selbstverständlich die Einhaltung der Verpflichtungen und Wettbewerbsregeln.
Lieferanten
Um die Qualität der Produkte und Dienstleistungen, mit denen
GDF SUEZ seine Kunden versorgt, zu gewährleisten, muss
der Konzern auch von seinen Lieferanten und Partnern hervorragende Qualität fordern. So müssen diese höchsten Ansprüchen
genügen, und ihre Auswahl kann ausschließlich auf sachlichen
Kriterien beruhen. Ausschlaggebend bei der Auswahl sind ihre
Professionalität und Wettbewerbsfähigkeit, die das Fundament für den Aufbau einer vertrauensvollen Beziehung bilden.
Bei allen Verhandlungen sind die konzernintern bestimmten
Qualitätsgrundsätze zu berücksichtigen. Die Entscheidungen
bezüglich der Beschaffung werden mit allen betroffenen Gesprächspartnern gemeinsam getroffen. Die Beziehungen zu den
Lieferanten werden von Fairness und Unvoreingenommenheit
bestimmt, damit sie ausgewogen und objektiv bleiben. Die
Einkäufer müssen sich ethisch einwandfrei verhalten und die
Gesetze, insbesondere die Wettbewerbsregeln, einhalten.
GDF SUEZ – Ethik in der Praxis 9
Bei der Auswahl der Lieferanten unter ethischen Gesichtspunkten werden zudem Umweltschutzfragen und gesellschaftliche
Anliegen berücksichtigt.
GDF SUEZ hält seine Handelspartner, Subunternehmen und
Lieferanten dazu an, ethische, ökologische und soziale Grundsätze zu erstellen – sollte dies noch nicht geschehen sein – und
sich diesen Werten gemäß zu verhalten.
Wettbewerber
Unser Konzern berücksichtigt die marktwirtschaftlichen Regeln.
Er beachtet die Wettbewerbsregeln und die Vorschriften der
gesetzlich geregelten Märkte, verhält sich loyal und verleumdet oder verunglimpft seine Wettbewerber nicht. Er holt auch
nur auf gesetzlich einwandfreiem Weg Informationen über
seine Wettbewerber ein.
Schließlich schützt er seine und die ihm von Lieferanten oder
Partnern anvertrauten vertraulichen Informationen und Betriebsgeheimnisse.
10 GDF SUEZ – Ethik in der Praxis
DIE EBENE DER GESELLSCHAFT
GDF SUEZ stellt sich den bedeutenden Herausforderungen der Energieversorgung des 21. Jahrhunderts. Die Zielsetzungen des Konzerns können durch die Beachtung der
konzernintern bestimmten Politik zugunsten der Nachhaltigkeit erreicht werden.
Gemeinschaft
Durch seine Tätigkeit spielt der Konzern eine sehr wichtige Rolle in kommunalen Körperschaften. Aus diesem Grund schenkt
er der Unterstützung der Gemeinschaften, in denen er aktiv ist,
besondere Bedeutung. GDF SUEZ setzt sich auch aktiv für
Bevölkerungsgruppen ein, die sich in einer Notlage befinden.
Gegebenenfalls werden die Hilfsmaßnahmen in Verbindung
mit den zuständigen Behörden getroffen. Als Sponsor unterstützt der Konzern in Partnerschaft mit den kommunalen Körperschaften lokale Initiativen und fördert Aktionen zur Entwicklung der Wirtschaft vor Ort.
Die unterstützten Aktivitäten müssen transparent und gesetzeskonform sein.
Integrität ist eines der grundlegenden Prinzipien der Ethik von
GDF SUEZ. Das Unternehmen verurteilt alle Formen der Korruption und sorgt dafür, dass die Mitarbeiter, die sich für die
Anwendung dieses Grundsatzes einsetzen, keinen Nachteil
aufgrund ihres Engagements erfahren.
Ferner finanziert der Konzern nur in den Ländern politische
Aktivitäten, in denen eine solche Finanzierung in einem gesetzlichen Rahmen erfolgen kann. In diesem Fall müssen die
Spenden strikt dem geltenden Gesetz und der konzerninternen
Politik entsprechen.
Schließlich ist GDF SUEZ bestrebt, einheimische Kulturen zu
verstehen und zu respektieren. In diesem Rahmen pflegt der
Konzern den Dialog und Partnerschaften mit Nichtregierungsorganisationen (NGO), die sich für ökologische und humanitäre
Anliegen einsetzen. Zudem fördert er das persönliche Engagement seiner Mitarbeiter in Verbänden und Vereinen.
GDF SUEZ – Ethik in der Praxis 11
GDF SUEZ hält sich an die höchsten ethischen
Standards.
GDF SUEZ bekennt sich zu den Grundsätzen folgender internationaler Texte:
Allgemeine Erklärung der Menschenrechte und ihre Zusatzpakte
Abkommen der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO),
Richtlinien der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) für multinationale Konzerne
UNO-Abkommen zur Bekämpfung der Korruption
Der Planet Erde
Umwelt, Umweltschutz und Nachhaltigkeit sind drei besonders wichtige Schwerpunkte für GDF SUEZ. Die nachhaltige
Entwicklungspolitik des Konzerns macht deutlich, dass die
Rücksicht auf die Mitmenschen und die Umwelt von fundamentaler Bedeutung für die Identität und die Werte von
GDF SUEZ sind.
Der Konzern ist sich seiner Verantwortung gegenüber den
gegenwärtigen und künftigen Generationen bewusst. So bestimmt er seine Strategien und Zielsetzungen in Übereinstimmung mit den Grundsätzen der Nachhaltigkeit und berichtet über seine Ergebnisse.
Er ist gesetzestreu und hält sich an lokale Vorschriften und
Regeln. Ferner berücksichtigt GDF SUEZ die Erwartungen von
Kunden, Anwohnern und Mitarbeitern.
Der Konzern überwacht die durch seine Aktivitäten entstehenden Schadstoffemissionen und die daraus resultierende
Umweltbelastung und ist bestrebt, seine Partner, Lieferanten
und gegebenenfalls die Eigentümer der von ihm betriebenen
Anlagen an seinen umweltpolitischen Zielen teilhaben zu
lassen.
12 GDF SUEZ – Ethik in der Praxis
Es kommen die Methoden und Techniken zum Einsatz, die am
besten geeignet sind, die Nachhaltigkeit zu fördern.
Der Konzern unterstützt Forschung und Innovation mit dem
Ziel, das Know-how in Bezug auf Qualität und Sicherheit,
Wiederverwertung und Recycling, verantwortungsvollen
Umgang mit Rohstoffen und Reduktion von Immissionen zu
erweitern.
Ethisch und entsprechend den Regeln und Leitlinien
des Konzerns zu handeln und damit das Prinzip der
Compliance umzusetzen, ist ein vorrangiges Ziel von
GDF SUEZ.
In diesem Rahmen muss jeder von uns die berufliche
Verantwortung übernehmen, die er mit seinem Vorgesetzten definiert hat.
GDF SUEZ – Ethik in der Praxis 13
Meldung von Problemen
ethischer Natur
Den Konzernmitarbeitern steht eine Reihe von Unterlagen
zur Verfügung, in denen die Ethik- und Compliance-Politik
erklärt und konkrete Beispiele angeführt werden.
FRAGE / ANTWORT
Was bedeutet Compliance?
Die Sicherstellung
von Compliance erfolgt
durch Maßnahmen,
die es uns ermöglichen,
alle Gesetze und Regeln
zu befolgen.
Compliance ist ein
dynamischer Prozess,
Übereinstimmung
mit Gesetzen und Regeln
ist ein Zustand.
14 GDF SUEZ – Ethik in der Praxis
Natürlich konnten in diesem Rahmen nicht alle möglichen
Situationen berücksichtigt werden. Manchmal ist es nötig,
mit anderen Mitarbeitern zu sprechen, um eine passende
Lösung zu finden.
Ja nach Fragestellung können Sie sich an verschiedene Personen wenden: an einen Kollegen, an Ihren Vorgesetzten
oder an einen Manager, dessen Ressort Ihre Frage betrifft
(Personal, Sicherheit, Recht usw.), an einen Personalvertreter,
wenn er dazu berechtigt ist, und selbstverständlich an den
Ethikbeauftragten.
Wenn es darum geht, das ethische Verhalten einer uns bekannten Person anzusprechen, wird es oft heikel.
ETHIKSCHULUNG
Ethikschulungen für
funktionale und operative
Führungskräfte werden
in Gruppen und online
angeboten. Folgende
Themen werden dabei
angesprochen:
In einem solchen Fall gilt es, sich ein Herz zu fassen und das
Thema dennoch anzuschneiden. Sonst nimmt das inakzeptable Verhalten kein Ende, und die Lage wird nicht verbessert.
Niemand, der guten Glaubens Fragen zur Ethik oder Compliance aufwirft, darf aus diesem Grund Opfer von Vergeltungsmaßnahmen werden. Opfer oder Zeugen solcher Maßnahmen
können sich an den Ethikbeauftragten ihres Unternehmens
oder des Gesamtkonzerns wenden, der mit den zuständigen
Vorgesetzten Mittel und Wege finden muss, die Rechte der
Betroffenen zu wahren oder wiederherzustellen.
E
inführung in die Ethik
im Unternehmen
Geschäftsethik
W
ettbewerbsregeln
in der Europäischen
Union
K
orruptionsbekämpfung
in der internationalen
Entwicklung
E
thischer Ansatz
bei öffentlichen
Ausschreibungen
V
erantwortung der
Unternehmensführung,
ethisches Risiko,
Revision, Audit
Der Konzernbereich Ethik
und Compliance
und der Ethikbeauftragte
Ihres Unternehmens oder
Ihrer Sparte geben Ihnen
gerne weitere Auskünfte.
Die Ethikbeauftragten sind in jedem Fall verpflichtet, die ihnen
mitgeteilten Informationen streng vertraulich zu behandeln.
GDF SUEZ – Ethik in der Praxis 15
ETHISCHE E-MAIL:
EIN GEEIGNETES VERFAHREN
Die Mitarbeiter von GDF SUEZ können dem KonzernEthikbeauftragten per E-Mail Fragen zu ethischem Verhalten unterbreiten oder die Verletzung von Ethik- und
Compliance-Regeln melden.
Dieses Verfahren ersetzt nicht die übrigen Kanäle (Vorgesetzte,
Personalvertreter, Behörden usw.), sondern ergänzt sie.
Meldungen per E-Mail dürfen nur in Übereinstimmung mit der
lokalen Gesetzgebung erfolgen, an manchen Orten sind
bestimmte Wege vorgeschrieben.
Der Missbrauch des Verfahrens wird bestraft. Nutzer, die
guten Glaubens handeln, haben keine Sanktionen zu befürchten. Die Identität des Nutzers und der eventuell verdächtigten
Personen wird vertraulich behandelt. Wird der Grundsatz der
Vertraulichkeit nicht beachtet, kann dies geahndet werden.
Dieses Verfahren eignet sich vor allem für Probleme im Rechnungswesen, in der Revision und bei der Bekämpfung der
Korruption sowie für andere schwere Vergehen, die den Fortbestand des Unternehmens oder die physische und psychische
Integrität der Mitarbeiter gefährden.
Tipp
Die den Ethik-Kodex
und den vorliegenden
Leitfaden ergänzenden
Unterlagen können von
allen Konzernmitarbeitern
auf der Intranet-Site
und im Extranet
eingesehen werden.
16 GDF SUEZ – Ethik in der Praxis
Unter Einhaltung der lokalen Regeln können andere Fälle
ebenfalls berücksichtigt werden. Die Meldungen sind an den
Ethikbeauftragten des Unternehmens und/oder den KonzernEthikbeauftragten zu richten. Dabei können alle zur Verfügung
stehenden Kommunikationswege genutzt werden, unter anderem E-Mails an: [email protected]
RICHTIGES
VERHALTEN
Wer ist zuständig?
ie sind nicht sicher,
S
wie Sie sich verhalten
sollen, oder Sie fragen
sich, welchen Weg Sie
einschlagen sollen.
Sie suchen Rat.
Alles über Ethik und Compliance
der Gruppe erfahren:
ie sind der Meinung,
S
dass die Regeln des
Unternehmens verletzt
werden oder bald verletzt
werden könnten.
S
ie glauben, Sie seien
in eine Angelegenheit
verwickelt oder könnten
darin verwickelt werden,
die nicht den Regeln
des Unternehmens
entspricht.
Die ethischen Prinzipien des Konzerns
• rechtmäßiges Handeln
• Verankerung der Integrität
• Loyalität und Ehrlichkeit
• Respekt der Mitmenschen
http://ethics.gdfsuez.com
Passwort: ethics
In allen diesen Fällen
wenden Sie sich
an Vertrauenspersonen:
an Ihre Kollegen,
Ihren Vorgesetzten,
die Rechtsabteilung,
einen Personalvertreter,
wenn es gesetzlich
möglich ist, den
Ethikbeauftragten usw.
GDF SUEZ – Ethik in der Praxis 17
Orientierungspunkte
der Ethik im Alltag
Wir dürfen bei ethischen Fragestellungen niemals
die Orientierungspunkte aus den Augen verlieren,
die in diesem Leitfaden formuliert sind, und auch nicht
zögern, einen Vorgesetzten um Hilfe zu bitten.
Betrug
Betrug im Unternehmen ist ein heikles Thema, und seine
Bedeutung wird oft heruntergespielt. Betrügerische Handlungen führen jedoch zu oft hohen Kosten, die schwer
zurückzuerlangen sind. Außerdem stellen sie für alle Personen und Unternehmen ein Risiko dar.
GDF SUEZ billigt Betrug in keiner Form. Jeglicher Betrug
wird gemäß den internationalen oder nationalen Gesetzen
bestraft und konzernintern disziplinarisch geahndet.
Als Betrug gelten alle gezielten, heimlichen Handlungen
oder Unterlassungen in der Absicht, die geltenden Gesetze
und die konzerninternen Regeln zu umgehen oder zu verletzen, um ungerechtfertigt einen materiellen oder moralischen
Vorteil für den Betrüger selbst oder einen Dritten zu erzielen.
Betrug ist vielfältig: Diebstahl von Geld, Gütern, Daten,
mutwillige Änderung, Verheimlichung oder Zerstörung von
Unterlagen, Fälschung von Rechnungen und Erklärungen,
Bilanzverschleierung, Geldwäsche, Unterschlagung, Korruption usw.
18 GDF SUEZ – Ethik in der Praxis
Korruption
Korruption zeugt vom Verfall der Unternehmenskultur und behindert den reibungslosen Betrieb. Sie senkt die betriebswirtschaftliche Effizienz und führt damit zu zusätzlichen Kosten,
ist Zeichen mangelnder Solidarität und beschädigt die Würde
und Integrität all jener, die ohne ihr Zutun die Folgen tragen.
Deshalb verbietet GDF SUEZ Korruption jederzeit, überall,
unter allen Umständen und in allen Formen. Korruption ist ein
illegales Abkommen zwischen zwei oder mehreren Personen.
Es handelt sich um eine Form des Betrugs.
Grundsätzlich kann man zwischen zwei Arten der Korruption
unterscheiden:
Aktive Korruption besteht darin, einem anderen einen Vorteil
zu verschaffen mit dem Ziel, einen Entscheidungsmechanismus (Genehmigung, Recht, Lieferung, Auftrag, Vertrag usw.)
zu beeinflussen.
Passive Korruption besteht darin, einen Vorteil zu erlangen
und als Gegenleistung seinen Einfluss geltend zu machen,
um einen Entscheidungsmechanismus zu beeinflussen. Passive Korruption wird nicht unbedingt absichtlich herbeigeführt. Sie kann jedoch bis zur Erpressung reichen.
Korruption tritt in verschiedenen Formen auf, etwa Geldgeschenken, Provisionen, Veruntreuung, unzulässigen Geldforderungen usw. Im letzten Fall handelt es sich um Erpressung.
Die Erpressung besteht darin, dass ein Auftrag (oder Vertrag
oder eine Genehmigung) nur gegen eine nicht geschuldete Gegenleistung erteilt wird. Dabei kann auf den Auftragnehmer
durch unregelmäßige oder tägliche Geldforderungen, administrative Schikanen oder gar die physische Bedrohung von Personen oder ihrem familiären Umfeld Druck ausgeübt werden.
Um eventuelle Ermittlungen zu umgehen, wird korruptes Verhalten bisweilen durch die Einschaltung von Zwischenhändlern
kaschiert oder vertuscht. GDF SUEZ ist bestrebt, solche Arrangements zu verhindern, und hat deshalb ein konzernweit verbindliches Rahmenverfahren eingeführt, das den Einsatz von
Zwischenhändlern genau regelt.
BEKÄMPFUNG
VON KORRUPTION
Der Konzern
ist folgenden
Grundsätzen
verhaftet:
0. Prinzip
1
des Globalen Pakts
der Vereinten Nationen,
das die Bekämpfung
der Korruption betrifft
Initiative zur
Verbesserung der
Transparenz
in der Rohstoffindustrie
(EITI), die es
der Zivilgesellschaft
ermöglicht,
der Korruption wirksamer
entgegenzutreten
ichtregierungsorganisation
N
der Standards
Transparency
International,
der GDF SUEZ als
aktives Mitglied angehört
Prinzip der
Gegenseitigkeit
Richtiges Verhalten
bei Einladungen
(soweit Einladungen
vor Ort zugelassen sind)
besteht zum Beispiel darin,
einen Kunden nie
in ein Lokal einzuladen,
in das er Sie nicht
einladen könnte.
GDF SUEZ – Ethik in der Praxis 19
Verbieten jeglicher
unlauterer Praktiken
wie der Absprache mit
Wettbewerbern mit
dem Ziel:
der einvernehmlichen
Abgabe von Angeboten
der Preisfestsetzung
der Einschränkung von
Produktion, Investitionen,
Innovationen und deren
Einsatz
der Aufteilung oder
Segmentierung von
Märkten, Absatzgebieten
oder Bezugsquellen nach
Gebieten, Kundengruppen
oder anderen Kriterien
des Ausschlusses eines
Wettbewerbers, Kunden,
Lieferanten oder neuen
Marktteilnehmers
Bevor Sie ein Geschenk
annehmen oder
machen, stellen Sie
sich diese drei Fragen:
Könnte dieses Geschenk
meine Einstellung zum
Beschenkten oder dem
Unternehmen ändern?
Ist mein Vorgesetzter
mit dem Geschenk
einverstanden?
Kann ich mit meinen
Kollegen oder Verwandten
ungezwungen über
das Geschenk sprechen?
Vergessen Sie nicht
zu überprüfen, welche
Regeln in Ihrem
Unternehmen gelten.
20 GDF SUEZ – Ethik in der Praxis
Wettbewerb
Der Konzern misst der Beachtung der Wettbewerbsregeln
höchste Bedeutung bei und billigt kein unlauteres Verhalten.
Seine Mitarbeiter sind gehalten, sich den Wettbewerbern,
Kunden, Lieferanten und Interessenten gegenüber stets untadelig zu verhalten. Verboten sind: unzulässige Wettbewerbsbeschränkungen, Missbrauch einer marktbeherrschenden
Stellung, Korruption, Austausch vertraulicher Informationen,
unterschiedliche, ruinöse Preisüber- oder unterbietung usw.
Alle Konzernmitarbeiter setzen nur rechtlich und ethisch einwandfreie Mittel ein, um Informationen über die Wettbewerber
einzuholen. So sind zum Beispiel Einbruch und Identitätsverschleierung rechtswidrig. Verleumdung und Verunglimpfung
der Wettbewerber sind verboten. Die Mitarbeiter dürfen auch
aus unrichtigen, gefälschten oder verzerrten Unterlagen und
Informationen keinen Nutzen ziehen.
Wenn das Konzernunternehmen auf einem regulierten Markt
tätig ist, muss es die Mitarbeiter über die sie betreffenden
Vorschriften unterrichten und deren Einhaltung überprüfen.
Geschenke, Einladungen, Reisen
Im Allgemeinen ist der Konzern bestrebt, Anzahl und Kosten
der Geschenke und Einladungen, die er erhält oder vergibt,
möglichst niedrig zu halten. Wie häufig Geschenke angenommen oder vergeben werden und welchen Wert sie haben dürfen, ist von der Führungsebene zu bestimmen. Jeder
Mitarbeiter kann sich bei seinem Vorgesetzten erkundigen,
wie diese Politik in seinem Unternehmen umgesetzt wird.
Da Geschenke und Einladungen Zeichen der Höflichkeit sind,
müssen sie dem Geschmack und den Bräuchen vor Ort entsprechen. Nehmen Sie niemals Geschenke oder Einladungen
an bzw. machen Sie keine Geschenke und Einladungen, die
Ihnen unangenehm sind oder Ihrem Gesprächspartner bzw.
Ihren Kollegen unangenehm sein könnten. Alle Reisen, zu denen Sie einladen oder eingeladen werden, müssen im Voraus
von Ihrem Vorgesetzten genehmigt werden.
Interessenkonflikt
Interessenkonflikte sind Situationen, in denen die Urteilskraft
einer beruflich handelnden Person durch andere Interessen,
die sich von denen des Unternehmens unterscheiden, übermäßig beeinflusst wird. Das ist zum Beispiel der Fall, wenn ein
Mitarbeiter sich in einer Situation befindet, in der er eine
Entscheidung nicht unter der Berücksichtigung der Interessen
des Unternehmens, sondern seiner eigenen Interessen oder
der eines Verwandten oder Bekannten treffen könnte.
Im Zweifelsfall sollte der Mitarbeiter mit seinem Vorgesetzten
prüfen, ob es sich um einen Interessenkonflikt handelt. Dies ist
besonders dann zu empfehlen, wenn Sie oder Ihre Verwandten und Bekannten Anteile am Unternehmen eines Kunden,
Wettbewerbers oder Lieferanten Ihres Unternehmens halten.
Dies gilt auch, wenn Sie außerhalb des Unternehmens einer
Erwerbstätigkeit nachgehen. Wenn Sie in Verbänden oder
kommunalen Körperschaften aktiv sind, sollten Sie sich bei
Abstimmungen über Auftragsvergaben an ein Konzernunternehmen der Stimme enthalten. Die Mitarbeiter des Bereichs
Finanzen von GDF SUEZ müssen ihrem Vorgesetzten oder
dem Ethikbeauftragten ihres Unternehmens gemäß dem Verhaltenskodex für die Mitarbeiter des Bereichs Finanzen alle
potenziellen oder bestehenden Interessenkonflikte melden.
Bewertung eines potenziellen Interessenkonflikts; Beispiel:
Wenn Sie eine der fünf Fragen unten mit Ja beantworten, liegt möglicherweise ein Interessenkonflikt vor:
1 – Bin ich oder ist einer meiner Verwandten oder
Bekannten (außerhalb des Konzernunternehmens, dem
ich angehöre) Führungskraft, Eigentümer, Geschäfts­
führer, Angestellter oder Berater:
– eines Dienstleisters oder Lieferanten meines Un­
ternehmens oder eines anderen Unternehmens von
GDF SUEZ?
– eines Wettbewerbers meines Unternehmens oder
eines anderen Unternehmens von GDF SUEZ?
2 – Halte ich oder hält einer meiner Verwandten
oder Bekannten (außerhalb des Konzernunterneh­
mens, dem ich angehöre) direkt oder indirekt einen
Anteil an einem:
– Dienstleister oder Lieferanten meines Unterneh­
mens oder einem anderen Unternehmen von GDF
SUEZ?
– Wettbewerber meines Unternehmens oder einem
anderen Unternehmen von GDF SUEZ?
– Unternehmen, dessen Tätigkeit der Aktivität stark äh­
nelt, die ich persönlich im Konzern ausübe?
3 – Habe ich oder hat einer meiner Verwandten oder
Bekannten an Entscheidungen oder Empfehlungen
teil, die Beziehungen zwischen einem Unternehmen
von GDF SUEZ und einer konzernfremden, den unter
Punkt 1 und 2 genannten Kriterien entsprechenden
Firma betreffen?
4 – Habe ich oder hat einer meiner Verwandten oder
Bekannten in Ausübung eines politischen Amtes oder
als Mitglied eines Verbandes an Entscheidungen
oder Empfehlungen teil, die ein Unternehmen von
GDF SUEZ betreffen?
5 – Wurde mir oder einem meiner Verwandten oder Be­
kannten von einem Lieferanten, Kunden oder Wett­
bewerber ein Geschenk, eine Reise oder ein anderer
Vorteil angeboten?
GDF SUEZ – Ethik in der Praxis 21
Auswahlkriterien
für Handelsvertreter
Minimalanforderungen
an Handelsvertreter:
Guter Ruf, ausreichendes
Beziehungsnetzwerk,
anerkannte berufliche
Kompetenz, Kenntnis
der geltenden Gesetze
und des lokalen Kontexts
bzw. der Usancen
vor Ort.
Der Handelsvertreter darf
weder Angestellter noch
offizieller Vertreter einer
kommunalen
Körperschaft, einer
Partei, eines potenziellen
Kunden oder eines
Wettbewerbers sein.
Er muss seine Tätigkeit
rechtmäßig ausüben.
Er darf nicht allein
aufgrund einer
Empfehlung eines
potenziellen Kunden
ausgewählt werden.
Er muss
in Übereinstimmung
mit dem geltenden
Auswahlverfahren
ausgewählt werden.
Lobbyismus
GDF SUEZ definiert Lobbyismus als Förderung der Interessen seiner Unternehmen. In diesem Rahmen übermittelt
der Konzern den Entscheidungsträgern und/oder Leitern der
Gemeinschaften, in denen diese Unternehmen agieren, objektive technische, wirtschaftliche und gesellschaftlich relevante Daten. Ziel ist es, die Bekanntheit des Konzerns zu
steigern, sein Image zu pflegen, über seine Werte, Tätigkeitsbereiche und Dienstleistungen zu informieren und seine
Interessen zu vertreten.
Wenn eine Einrichtung oder ein Land die Aktivität der Lobbyisten reguliert, müssen die Konzernunternehmen die Vorschriften beachten und dürfen nur professionelle Lobbyisten
beauftragen, die ebenfalls zu gesetzestreuem Handeln verpflichtet sind. Lobbyisten, die für Konzernunternehmen arbeiten, halten sich gegebenenfalls an den Verhaltens- oder
Ethik-Kodex ihrer Fachverbände.
In allen Fällen erwähnen die Lobbyisten gegenüber ihren
Gesprächspartnern die Namen der Personen oder Einrichtungen, für die sie arbeiten. Weder liefern noch fordern sie
Informationen gegen Entgelt. Der Konzern macht sie insbesondere auf die Gefahr von Interessenkonflikten und Korruption aufmerksam.
Besonders im Ausland darf unter keinen Umständen der Eindruck entstehen, dass der Konzern oder das Unternehmen,
das von einem Mitarbeiter vertreten wird, die inneren Angelegenheiten des Landes ungerechtfertigt zu beeinflussen trachtet.
Sponsoring und Partnerschaften
Sponsoring und Partnerschaften sind im Rahmen des entsprechenden von GDF SUEZ definierten Verhaltenskodex
gestattet. Diese Aktivitäten zeugen vom gesellschaftlichen
Verantwortungsbewusstsein des Konzerns. Sie dürfen nur
von Mitarbeitern initiiert werden, die von ihren Vorgesetzten
dazu befugt sind.
Die Mitarbeiter achten auf die Rechtmäßigkeit der Initiativen,
die weder Interessenkonflikte schaffen noch eine ungesetzliche Finanzierung darstellen dürfen.
22 GDF SUEZ – Ethik in der Praxis
Finanzierung politischer Aktivitäten
Der Konzern verbietet Parteispenden jeder Art. Eine Ausnahme
bilden Länder, in denen diese gesetzlich erlaubt und geregelt
sind.
In allen Fällen sind sie auf ein Minimum zu reduzieren und dürfen keinesfalls unfair sein oder eine Partei bevorzugen. Der
Ethikbeauftragte des Gesamtkonzerns ist im Voraus über alle
Spenden zu informieren. Die Unternehmen von GDF SUEZ
nehmen von der Finanzierung extremistischer Einrichtungen,
Parteien oder Kandidaten Abstand.
Kommunikation
Die Konzernunternehmen achten darauf, dass die von ihnen
im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit übermittelten Informationen genau, komplett, präzise und verständlich sind und zeitgerecht veröffentlicht werden. Neben dem Geschäftsführer
dürfen sich nur ordnungsgemäß befugte Mitarbeiter im Namen
des Unternehmens äußern.
Ein Mitarbeiter, der beabsichtigt, öffentlich das Wort zu ergreifen, ein Interview zu veröffentlichen oder ein Interview zu einem
den Konzern betreffenden Thema zu geben, muss von einer
autorisierten Person dazu befugt werden (abgesehen von gesetzlichen Ausnahmefällen).
Mitarbeiter, die keine Genehmigung haben, können sich jederzeit frei äußern, vorausgesetzt, sie erklären im Voraus, dass sie
in ihrem eigenen Namen und nicht in dem ihres Unternehmens
sprechen oder schreiben. In diesem Fall haben sie darauf zu
achten, das Unternehmen nicht mit ihrer persönlichen Meinung
in Verbindung zu bringen, und ebenso wenig dürfen sie ihre
Position innerhalb des Unternehmens dazu missbrauchen,
ihrer Meinung Gewicht zu verleihen.
GDF SUEZ – Ethik in der Praxis 23
Wirksamer Schutz der
IT-Systeme:
Ich lasse sensible
Unterlagen
nicht auf den Druckern
oder in den
Konferenzräumen
herumliegen, räume
meinen Schreibtisch
auf und schließe
die Unterlagen ein.
Ich bin für meine Gäste
verantwortlich und lasse
sie in den Räumlichkeiten
des Unternehmens
nie allein.
Ich schalte
den mit Passwort
gesicherten
Bildschirmschoner ein,
wenn ich den Schreibtisch
verlasse, wenn auch nur
für kurze Zeit.
Ich öffne die Anlagen
verdächtiger oder nicht
angeforderter E-Mails
nicht und beantworte
sie nicht.
24 GDF SUEZ – Ethik in der Praxis
Vertraulichkeit
Im Rahmen seiner beruflichen Tätigkeit verwaltet jeder Mitarbeiter viele Informationen, die die Kunden, das Personal, das
Unternehmen oder ganz allgemein das wirtschaftliche, geschäftliche oder rechtliche Umfeld des Unternehmens (Geschäfts- und Finanzpartner, Lieferanten, Verwaltung, andere
Konzernunternehmen usw.) betreffen.
Generell gilt: Alle Informationen, die nicht veröffentlicht wurden, sind vertraulich. Die Informationen, zu denen in unseren
Branchen gesetzliche Regelungen bestehen, wie zum Beispiel im Bereich wirtschaftlich sensibler Daten, müssen streng
vertraulich behandelt werden.
Den Mitarbeitern wird geraten, innerhalb und außerhalb von
GDF SUEZ höchste Diskretion in Bezug auf alle aus ihrem Unternehmen stammenden oder sich auf ihr Unternehmen beziehenden Daten zu wahren. Sollten Sie einem Gesprächspartner solche Informationen mitteilen müssen, damit er seine
Aufgabe erfüllen kann, setzen Sie ihn nur über die für ihn unbedingt nötigen Sachverhalte in Kenntnis, insbesondere wenn
die Daten ganz oder teilweise einem Dritten oder einem
Dienstleister gehören. Teilen Sie ihm auch mit, wie vertraulich
die Informationen sind.
Ein Großteil der vertraulichen Daten ist digitalisiert. Aus diesem Grund hat der Konzern zwölf Regeln für IT-Systeme erstellt, die jeder beachten muss.
Vertrauliche Informationen
und Vertrauensmissbrauch durch Insider
Als vertraulich gelten alle präzisen Informationen, die nicht offiziell veröffentlich wurden, direkt oder indirekt ein börsennotiertes Unternehmen betreffen und die durch ihre Veröffentlichung
den Kurs der Titel des Unternehmens oder die Notierung der
mit diesen Titeln verbundenen Finanzprodukte (Aktien, Anleihen,
Call- und Put-Optionen usw.) beeinflussen könnten. Vertrauliche Informationen können sich auch auf Finanzinstrumente
beziehen. Eine Person im Besitz vertraulicher Informationen
wird Insider genannt. Ein Insider, der vertrauliche Informationen
über ein börsennotiertes Unternehmen besitzt, darf in dem gesetzlich vorgeschriebenen Zeitraum die Titel dieses Unternehmens weder kaufen noch verkaufen oder einem Dritten empfehlen bzw. nahelegen, diese zu erwerben, abzustoßen oder zu
halten. Dieses Verbot betrifft die Aktien des Unternehmens,
das den Mitarbeiter beschäftigt, sowie die Aktien aller anderen börsennotierten Unternehmen, über die er vertrauliche
Informationen besitzt.
Zuverlässigkeit und Richtigkeit der Unterlagen,
Rückverfolgbarkeit
Generell sollten die wichtigsten Stufen einer Entscheidung
oder Maßnahme, für die ein Konzernunternehmen oder Mitarbeiter verantwortlich ist, rückverfolgbar sein. Das betrifft alle
Unterlagen, die der Erzielung wissenschaftlicher, technischer,
administrativer, buchhalterischer oder finanzieller Ergebnisse
dienten. Diese Unterlagen müssen in Übereinstimmung mit
den entsprechenden Regeln aufbewahrt werden.
Die Unterlagen, die wir erstellen und archivieren, müssen genaue
Angaben über die Fakten, Orte und Daten, auf die sie sich
beziehen, enthalten. Fälschungen und Verfälschungen sind
allen Mitarbeitern untersagt. Sollte der Verdacht auf Fälschung
bestehen, ist der Vorgesetzte oder der Ethikbeauftragte des
Unternehmens unverzüglich darüber zu unterrichten. Schließlich müssen alle Unterlagen und Schriftstücke so aufbewahrt
werden, wie es das geltende Recht vorschreibt.
GDF SUEZ – Ethik in der Praxis 25
Bevollmächtigung
Alle Führungskräfte und Mitarbeiter tragen zum Gesamtergebnis des Unternehmens bei und übernehmen daher auch
die Verantwortung für ihren Arbeitsbereich. Daher müssen die
Führungskräfte darauf achten, dass die vom Generalsekretariat
des Konzerns definierten Grundsätze bezüglich der Erteilung
von Handlungsbevollmächtigungen und Prokuren genau beachtet und so die richtige Aufteilung der Kompetenzen, Pflichten und Verantwortung gewährleistet wird.
Geistiges Eigentum
Die Mitarbeiter sind nicht nur verpflichtet, die immateriellen
Vermögenswerte des Konzerns, sondern auch das geistige
Eigentum des Konzerns und Dritter zu schützen.
26 GDF SUEZ – Ethik in der Praxis
Sie dürfen Patente und Urheberrechte nicht ohne Genehmigung benutzen und Marken, Untersuchungen, Projekte und
Veröffentlichungen Dritter weder kopieren noch plagiieren.
Schutz des Unternehmensvermögens
Die Vermögenswerte der Konzernunternehmen dürfen nur
geschäftlichen Zwecken dienen und müssen unter den dafür
vorgesehenen Bedingungen eingesetzt werden.
Jeder Mitarbeiter schützt und pflegt im Rahmen der ihm zur
Verfügung stehenden Mittel dieses Vermögen, vermeidet die
Minderung seines Wertes und sorgt dafür, dass es nicht
betrügerischen Zwecken dient. Diese Regel gilt für Sachvermögen (Grundstücke, Gebäude, Anlagen, Rohstoffe usw.) und
für immaterielle Vermögenswerte (Patente, Daten, Bilder, Software, Marken, Reputation, Betriebsgeheimnisse usw.)
Mitarbeiter, die feststellen, dass das Vermögen unzureichend
geschützt ist, müssen ihre Vorgesetzten unverzüglich darüber
in Kenntnis setzen. Ebenfalls zu melden sind Diebstahl,
Diebstahlversuche, Diebstahl geistigen Eigentums, Spionage,
Sabotage oder Sachbeschädigung.
Umwelt, Sicherheit und Gesundheit
Als verantwortungsbewusster Konzern ist GDF SUEZ bestrebt,
seine Stakeholder und die Umwelt so wenig wie möglich durch
seine Aktivitäten zu belasten.
Deshalb verfolgt der Konzern eine strenge Umwelt-, Sicherheits- und Gesundheitspolitik. Unsere immer ehrgeizigeren
Nachhaltigkeitsvorgaben erfordern den aktiven Einsatz aller
Mitarbeiter, damit wir jeden einzelnen Menschen, die Gesellschaft und die Erde wirksam schützen können.
GDF SUEZ – Ethik in der Praxis 27
Beziehungen
zu Lieferanten:
Sieben ethische
Grundsätze
Beachtung der Gesetze,
Vorschriften, externen
Standards, Konzernwerte
und konzerninternen
Verfahren
Fairness, Transparenz
und unparteiisches
Verhalten gegenüber
den Lieferanten
Berücksichtigung
der gegenseitigen
Verpflichtungen
Wahrung der
Vertraulichkeit
aller ausgetauschten
Informationen
Umsetzung aller
Prinzipien des Konzerns
in Bezug auf Ethik,
Nachhaltigkeit und
soziale Verantwortung
Vermeidung
von Interessenkonflikten,
die Objektivität
und Urteilsfähigkeit
beeinträchtigen können
Meldung aller
Situationen,
die diesen Regeln
nicht entsprechen
28 GDF SUEZ – Ethik in der Praxis
Beschaffung und Lieferanten
Besonders Mitarbeiter, die berufliche Kontakte mit Dritten pflegen, müssen sich ethisch einwandfrei verhalten. Dabei handelt
es sich vor allem um Konzernvertreter, die Beziehungen zu
Lieferanten, Dienstleistern und Subunternehmen unterhalten:
Planer, Einkäufer, Versorger, Führungskräfte und generell alle
Mitarbeiter, die an der Beschaffung beteiligt sind.
Sie müssen die ethischen Grundsätze des vorliegenden
Leitfadens sowie die ethischen Regeln der Einkaufspolitik des
Konzerns beachten, die wesentlich für ihren beruflichen Alltag
sind.
Mehr darüber erfahren Sie in den Ethik-Regeln der Einkaufspolitik im Intranet des Konzerns oder in dem Bereich des
Extranets, das der Ethik gewidmet ist.
Menschenrechte
Der Respekt der Mitmenschen gehört zu den grundlegenden
ethischen Prinzipien des Konzerns. Aus diesem Grund hat er
sich insbesondere den Leitsätzen der Allgemeinen Erklärung
der Menschenrechte von 1948 verpflichtet, die in allen Sparten
eingehalten werden müssen.
Die Mitarbeiter sind dazu angehalten, die Folgen ihrer Handlungen und Entscheidungen stets zu bedenken, damit die
Integrität oder Würde der Menschen nicht von einem Konzernunternehmen oder einem Mitarbeiter verletzt wird.
Besonders in heiklen Situationen, mit denen der Konzern im
Rahmen seiner Geschäfte konfrontiert wird, stehen die Menschenrechte im Mittelpunkt. Dies gilt etwa für den Umgang mit
vertriebenen Volksgruppen oder die Beachtung der Regeln
zum Schutz von Gütern in gefährdeten Gebieten.
Dabei achten alle Mitarbeiter von GDF SUEZ darauf, Menschen weder durch Worte noch durch Taten aufgrund ihres
Alters, Geschlechts, ihrer ethnischen, sozialen oder kulturellen
Herkunft, ihres Glaubens, ihrer politischen Überzeugung oder
Zugehörigkeit zu einer Gewerkschaft, ihres persönlichen
Lebensstils, ihrer körperlichen Merkmale, einer Behinderung
oder einer anderen Eigenschaft zu diskriminieren.
GDF SUEZ – Ethik in der Praxis 29
Der Ethikgedanke entwickelt sich ständig. Die Unterlagen zu dem Thema Ethik werden kontinuierlich
durch beispielhafte Verfahren ergänzt und konsequent
verbessert.
Die Übersetzungen des Ethik-Kodex könnten unterschiedlich ausgelegt werden, daher ist nur der französische Wortlaut maßgebend.
Alle Unterlagen zur Ethik von GDF SUEZ können auf
der Internetsite von GDF SUEZ sowie im Intranet des
Konzerns und im Extranet, das der Ethik gewidmet ist,
eingesehen werden. Auskünfte und Beratung zu Ethik
und Compliance: [email protected]
Ausgabe – Juli 2010
30 GDF SUEZ – Ethik in der Praxis
Der Ethik-Kodex kann auf der Webseite gdfsuez.com, auf dem Intranet http://horizon.gdfsuez.net und
dem der Ethik gewidmeten Extranet http://ethics.gdfsuez.com eingesehen werden.
Redaktion: Layout:
Konzept und Realisierung:
Übersetzung und Ausführung:
Bildnachweis: Médiathèque GDF SUEZ (Cover, Getty – p.2, Pascal Maitre / Interlinks Image – p.7, Nicolas
Gouhier / Abaca Press – p.10, Cédric Helsly – p.13, Laurent Monlaü / Interlinks Image – p.15, Sébastien Millier – p.17,
Cédric Helsly – p.21, Hamid Azmoun – p.23, Sébastien Millier – p.26, Augusto da Silva / Graphix-images Degrémont –
p.29, Franck Dunouau)
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