Lernpsychologie - Sporthochseeschifferschein Bolzenschneider - Vollmilchschokoladenhohlkörper Volllederausstattung - Baumwipfel Akrobatik - Beschleunigungsintensivität Frez - Strabl Grit - Amfu Qul - Pöf Hyx - Wuig 1 Vergessen: Ein dem Behalten und Erinnern gegenläufiger Vorgang, durch den Wahrgenommenes bzw. Gelerntes nicht mehr oder nur unvollständig reproduziert werden kann. (zit. nach Schülerduden) PH-Ludwigsburg WS 05/06 Einf. in die Lernpsychologie Prozesse des Vergessens Laura Ade Dominik Selow 1. Theorien des Vergessens 1.1 Spurenzerfall 1.2 Motiviertes Vergessen/Verdrängung 1.3 Das Fehlen geeigneter Abrufreize 1.4 Löschung 1.5 Interferenz 1.6 Prospektives Vergessen 1.7 Aufgaben 2. Ebbinghaus 2.1 Vita 2.2 Ersparnismodell 2.3 Vergessenskurve 2.4 Rückschlüsse aus der Vergessenskurve 2.5 Kritik an Ebbinghaus 3. Praktische Anwendungen in der Schule 4. Literatur 2 1.1 Spurenzerfall • • Die Stärke der Engramme (Gedächtnisspur ) verschwindet mit der Zeit Die Zeit „gilt“ gilt“ als Faktor für das Vergessen (physikalische oder chemische Prozesse sind nicht bekannt) Probleme: 1. empirische Überprüfung 2. Bestimmte Informationen unterliegen scheinbar nicht der Spurenzerfallstheorie 1.2 Motiviertes Vergessen / Verdrängung (Freud) • Negative Erfahrungen (persönliche Misserfolge, eine Blamage, schlechtes Verhalten) werden unterdrückt, so dass sie nicht mehr erinnert werden können • Diese Informationen sind nicht verloren, sondern lediglich nicht verfügbar. Sie befinden sich im Unterbewusstsein 3 1.3 Das Fehlen geeigneter Abrufreize • Die Erinnerung hängt von der Art der Gedächtnisprüfung ab • Der externe Kontext (Raum, Stimmung, etc. ) spielt beim Lernen und Abruf des Gelernten eine große Rolle Bsp.: Es liegt jemandem „etwas auf der Zunge“ Zunge“, aber es fällt ihm nicht mehr ein. 1.4 Löschung • Art und Endgültigkeit ist abhängig von den Speichermedien (Bsp.: Gedächtnis, Dateien, Fotos, Filme) • 3 Typen: Auslöschung / Transkription (vollständige Umdeutung, -schreibung) / Interferenz 4 1.5 Interferenz Neue Erfahrungen können zum Vergessen von bereits gelernten Dingen führen. 1. Proaktive Interferenz 2. Retroaktive Interferenz 5 1.6 Prospektives Vergessen • Das Vergessen von Ereignissen, die in der Zukunft liegen • Die eigene Motivation spielt eine große Rolle Bsp.: Man hat schon lange einen Termin beim Zahnarzt ausgemacht und vergisst diesen dann doch, obwohl er im eigenen Terminkalender steht. 1.7 Aufgaben • • • • • • • • • Jemand vergisst eine Verabredung mit einem Freund Jemand vergisst den Namen eines Ortes oder einer Person Wer singt doch gleich „It`s raining men! men!“ Jemandem fällt etwas in einem Test nicht ein, was er am Tag zuvor noch gelernt und gekonnt hat Quarz gehört zu den gesteinsbildenden Mineralien, die man Silicate nennt; Calit hingegen ist ein gesteinsbildendes Mineral, welches zur Calium-Gruppe gehört Jemand vergisst den Hochzeitstag Die Zeit heilt alle Wunden Ein Schüler muss im Geschichtsunterricht folgendes lernen: Als A als König regierte und ihm B als General diente, war Krieg C auszufechten. Aber als A König und D General war, fand Krieg E statt Die guten alten Zeiten 6 • Jemand vergisst eine Verabredung mit einem Freund Prospektives Vergessen • Jemand vergisst den Namen eines Ortes oder einer Person Spurenzerfall • Wer singt doch gleich „It`s raining men! men!“ das Fehlen geeigneter Abrufreize • Jemandem fällt etwas in einem Test nicht ein, was er am Tag zuvor noch gelernt und gekonnt hat das Fehlen geeigneter Abrufreize • • • • • Quarz gehört zu den gesteinsbildenden Mineralien, die man Silicate nennt; Calit hingegen ist ein gesteinsbildendes Mineral, welches zur Calium-Gruppe gehört Interferenz Jemand vergisst den Hochzeitstag Prospektives Vergessen Die Zeit heilt alle Wunden Spurenzerfall; Motiviertes Vergessen / Verdrängung Ein Schüler muss im Geschichtsunterricht folgendes lernen: Als A als König regierte und ihm B als General diente, war Krieg C auszufechten. Aber als A König und D General war, fand Krieg E statt Interferenz Die guten alten Zeiten Verdrängung / Motiviertes Vergessen 7 2. Hermann Ebbinghaus 2.1 Vita (1850-1909) • Studium der Geschichte und Philosophie • Ebbinghaus gilt als Pionier der Gedächtnisforschung • Wandte quantifizierende (mit Zahlen beschreibende) und formalisierende (allg. formulierend od. darstellend. Z.B. mit Formeln) Verfahren [Psychophysik] auf höhere geistige Verfahren an • • • „Über „Über das Gedächtnis" (1885) Die Zeit, die für ein wiederholtes Lernen benötigt wird, ist immer geringer. Man spricht hier von der Ersparnismethode. Ebbinghaus verwandte später sinnlose Silben-Reihen für seine Experimente. Dabei entdeckte Ebbinghaus eine spezifische, nicht-lineare Vergessenskurve 8 2.2 Ersparnismethode Die Ersparnismethode besteht aus zwei Abschnitten: 1. Abschnitt: Information wird durch Wiederholungen gelernt. 2. Abschnitt: Nach einem best. Zeitintervall wird die selbe Information erneut gelernt. Berechnung der Ersparnis: Die Differenz des 1. und 2. Abschnitts ergibt die Ersparnis. Bsp.: 1. Abschnitt 30 Wdh. 2. Abschnitt 15 Wdh. => 50% Ersparnis ▶ Ersparnis erlaubt eine quantitative Beurteilung der Gedächtnisleistung 9 2.3 Vergessenskurve 2.4 Rückschlüsse aus der Vergessenskurve • • • • • In den ersten Stunden nach der Einprägung tritt der größte Gedächtnisverlust ein Die Vergessensrate ist abhängig vom Lerninhalt Jede Vergrößerung des Lernmaterials beinhaltet eine überproportionale Steigerung des Lernaufwandes Das Vergessen ist abhängig von der Art des zu lernenden Stoffes, beispielsweise kann der Mensch sich meist besser an Wortpaare wie fremdsprachige Vokabeln als an zufällige, sinnlose Silben erinnern Schüler haben nach drei bis sechs Tagen noch bis zu 90% der erlernten Vokabeln im Gedächtnis 10 Lernpsychologie - Sporthochseeschifferschein Bolzenschneider - Vollmilchschokoladenhohlkörper Volllederausstattung - Baumwipfel Akrobatik - Beschleunigungsintensivität Frez - Strabl Grit - Amfu Qul - Pöf Hyx - Wuig 11 2.5 Kritik an Ebbinghaus (u.a. Bartlett) • • • • • Beschränkung auf künstliche Situationen (Labor als institutioneller Ort) Sinnloses Lernmaterial (Unsinnsilbe) Stures Wiederholungslernen zeigt wenig Ähnlichkeiten mit Alltag zu einseitige Beschäftigung mit Reizen und Vernachlässigung der Einstellungen und frühere Erfahrungen der Versuchsprobanten rein reproduktive Ausrichtung 3. Praktische Anwendungen in der Schule • Negativ beschleunigte Lernkurven ▶Aufteilung der Stoffmenge • Ähnliche Lernmaterialien sollten nicht hintereinander gelernt werden, sondern eher kontrastiert werden ▶Einhaltung von Pausen • auch eine Systematische Durchführung von Wiederholungen fördert das Behalten (Wortkartei) ▶Wiederholungen 12 4. Literaturangabe • • • • • Ahlheim, Ahlheim, K.-H. u. a. (Hrsg.): Schülerduden; die Psychologie. Speyer: Klambt-Druck GmbH 1981 Mietzel, Mietzel, G.: Pädagogische Psychologie des Lernens und Lehrens. 6. Auflage. Göttingen: Hogrefe-Verlag 2001 Pethes, Pethes, N. / Ruchatz, Ruchatz, J. (Hrsg.): Gedächtnis und Erinnerung; ein interdisziplinäres Lexikon. Reinbeck: Reinbeck: Rowollt Taschenbuchverlag GmbH 2001 Strube, Strube, G. u. a. (Hrsg.): Wörterbuch der Kognitionswissenschaft. Stuttgart: Klett-Cotta 1996 www.wikipedia.de (06.01.06) 13