MEDIZIN AKTUELL Immunpathogenese entzündlichrheumatischer Erkrankungen Den entzündlich-rheumatischen Erkrankungen ist die Beteiligung des Bewegungsapparates, also der Gelenke und Muskeln, aber auch anderer Strukturen, vor allem des Bindegewebes und der Gefäße gemeinsam. Da diese Gewebsbestandteile in den unterschiedlichsten Bereichen des Körpers auftreten und ganz verschiedene Funktionen einnehmen, ist die extrem variable Symptomatik verständlich, die häufig die Diagnose und damit auch die Einleitung einer adäquaten Therapie erschwert. Die Mechanismen, die zu den genannten Krankheitsbildern führen, sind ebenfalls unterschiedlicher Natur, wenngleich sie bei allen immunologischen Vorgängen eine wichtige — wenn nicht die entscheidende — Rolle spielen. Im letzten Jahrzehnt ist in diesem Bereich durch den Einsatz monoklonaler Antikörper, durch molekularbiologische Techniken und nicht zuletzt durch tierexperimentelle Untersuchungen ein dramatischer Wissenszuwachs eingetreten. Gerd-Rüdiger Burmester' Bernhard Manger2 Joachim Robert Kalden 2 Störungen von Toleranzmechanismen Ein wichtiges Merkmal bei entzündlich-rheumatischen Erkrankungen ist das Auftreten einer gestörten Immunantwort. Ein allgemeines Kennzeichen des Immunsystems ist die hohe Spezifität und Universalität. Gegen jedes nur erdenkliche Molekül, das in geeigneter Weise dem Immunsystem angeboten wird, kann eine Immunantwort eingeleitet werden, die spezifisch nur für die bestimmte Konfiguration dieses Moleküls ist (Abbildung 1). Der große Nachteil dieser Universalität besteht jedoch darin, daß grundsätzlich auch gegen körpereigene — autologe — Substanzen eine Immunantwort induziert werden kann. Autoimmunität ist also definiert als die Reaktion des Immun systems auf körpereigene Substanzen. Autoreaktive Zellen finden sich demgemäß auch bei gesunden Personen. Die Verhinderung autoaggressiver Vorgänge, Toleranz also, ist ein aktiver Prozeß, der durch verschiedene Deletionsmechanismen im Thymus und anschließend peripher durch Suppressionsvorgänge ständig auf- rechterhalten werden muß. Störungen dieser Mechanismen führen zum Phänomen der Autoimmunität, die unter anderem häufig entzündlichrheumatische Erkrankungen verursacht. So sind bei diesen Krankheitsbildern Autoimmunphänomene, entweder in Form von Autoantikörpern oder zellulären Reaktionen, gegen körpereigene Substanzen charakteristische, zum Teil sogar pathognomonische Krankheitserscheinungen. Es ist davon auszugehen, daß diese Mechanismen auch für die Pathogenese verantwortlich sind, wenngleich manche Befunde sicherlich nur sogenannte „Epiphänomene" darstellen, die vielleicht eher „Abräumvorgängen" nach Gewebsdestruktionen entsprechen. Autoimmune Vorgänge sind - ' Medizinische Universitätsklinik und Poliklinik III (Schwerpunkt: Rheumatologie und Klinische Immunologie), (Direktor: Prof. Dr. med. Gerd-Rüdiger Burmester), Charite, HumboldtUniversität zu Berlin. Medizinische Klinik III mit Poliklinik und Institut für klinische Immunologie und Rheumatologie (Direktor: Prof. Dr. med. Joachim R. Kalden) der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. A 1010 (40) Deutsches Ärzteblatt 92, Heft 14, 7. April 1995 - nicht grundsätzlich gleichzusetzen mit krankmachenden Ereignissen. So werden beispielsweise im Alter häufig Autoimmunphänomene ohne Symptome einer entzündlich-rheumatischen Erkrankung beobachtet. Diese bestehen zum Beispiel im Auftreten von antinukleären Antikörpern (ANA), das heißt Antikörpern gegen normale Zellkernbestandteile, oder auch in Rheumafaktoren (RF) — Antikörpern, die gegen den konstanten Teil des Immunglobulins G gerichtet sind. Letztere bilden geradezu das Paradebeispiel eines Autoimmunphänomens, da sich hier die Erkennungsmoleküle des Immunsystems, also die Antikörper, gegen sich selbst richten. Auch bei schweren Auseinandersetzungen des Immunsystems mit Bakterien oder Viren können „physiologischerweise" vorübergehend antinukleäre Antikörper oder Rheumafaktoren gefunden werden. Die natürliche Bedeutung dieser Phänomene ist noch unklar. Im Alter werden nachlassende Suppressionsmechanismen diskutiert; bei Infektionen werden Abräumvorgänge von zerstörten Zellen (ANA), eine unspezifische Stimulation von B-Lymphozyten oder eine Verstärkung der Im- •,ww.wpwws 1 AKTUELL munantwort durch Steigerung der Immunglobulin-Beladung von Bakterien (RF) angenommen. In allen diesen Situationen sind die autoimmunen Antikörper in der Regel niedrigtitrig, das heißt in geringer Menge vorhanden und im Fall von Infektionskrankheiten nur passager nachweisbar. Interessanterweise gibt es bereits im normalen Organismus zahlreiche BLymphozyten, gekennzeichnet durch das Oberflächenmolekül CDS, die die sogenannten multireaktiven Autoantikörper mit geringer Affinität gegenüber Zellkernbestandteilen oder Phospholipiden in vitro sezernieren können. Möglicherweise spielen solche Autoantikörper ebenfalls eine wichtige Rolle bei Abräumvorgängen des Organismus (siehe oben). Unter pathologischen Bedingungen jedoch können aus diesen harmlosen Antikörpern durch weitere "Reifung" und "Switch" der Subklassen von IgM zu IgG gefährliche, hochaffine Antikörper werden, wie es am Beispiel des systemischen Lupus erythematodes (SLE) aufgezeigt werden konnte. Toleranzdurchbrechung bei entzündlich-rheumatischen Erkrankungen Tabelle 2 gibt die heute am meisten diskutierten Mechanismen wieder, die zum Aufheben der Toleranz und damit zur Einleitung einer Autoimmunreaktion führen könnten_ Die "molecular mimicry"-Hypothese Abbildung 1: Schematische Darstellung der InFehlende duktion einer (Auto)-lm- (Auto-JAntigen munantwort. Ein (Auto)Präsentation/ Antigen wird von antigenpräsentierenden Zellen (wie dendritischen Zellen oder Makrophagen) aufgenommen und hier in kleine Bruchstücke (Peptide) zerlegt (Prozessierung). Diese werden von den HlA-Antigenen aufgenommen und anschließend an die Zelloberfläche verlagert (Präsentation, dargestellt im Lupen-Ausschnitt). Hier erkennt der T-Zeii-Rezeptor gleichzeitig das antigenePeptidund das HLA-Antigen (Erkennung). Wenn keine supprimierenden Mechanismen wirksam sind, wird die antigenerkennende T-Zelle aktiviert mit anschließender Profileration und Einleitung von Effektormechanismen. ~~:Ci) Trotz der auch gelegentlich physiologisch auftretenden Autoimmunphänomene ist deren grundsätzliche Verhinderung eine entscheidende Aufgabe des Immunsystems. Die in Tabelle 1 aufgeführten Mechanismen stehen hier zur Verfügung. besagt, daß ein bestimmtes Antigen, wie ein Virus oder Bakterium, große Ähnlichkeit (Homologien) mit körpereigenen Strukturen aufweist und daß sich dann der Körper bei einer Infektion mit diesem Agens, aufgrund einer Verwechslung, nicht nur gegen fremde, sondern auch gegen eigene Moleküle richtet. Ein gutes Beispiel ist das rheumatische Fieber, bei dem Strukturgemeinsamkeiten zwischen Ja belle 1: Mechanismen der Toleronzinduktion/-erholtung Art Mechanismus vermutete Wtrkungsweise ..,.. prä-/perinatale Toleranzinduktion ..,.. Kontakt mit Antigen während der Entwicklung des Immunsystems ..,.. Injektion kleinster Antigenmengen ..,.. Injektion großer Antigenmengen ..,.. Antigene ohne Kontakt zur Blutversorgung ..,.. Tolerierung väterlicher Fremdantigene ..,.. Deletion im Thymus, toleranzerhaltende T-Zellen ..,.. Induktion von speziellen Suppressorzellen ..,.. "Immunparalyse" ..,.. "low zone"-Toleranz ..,.. "high-zone"-Toleranz ..,.. "sequestrierte" Antigene ..,.. Schwangerschaft ..,.. kein Kontakt zum Immunsystem ..,.. Plazentaprodukte?' Suppressorzellen? Anti-fll.A-Antikörper? A-1012 (42) Deutsches Ärzteblatt 92, Heft 14, 7. April1995 Streptokokken der Gruppe A und Herzmuskelzellen nachgewiesen wurden. In jüngster Zeit war es durch Computer-Analysen möglich, Peptidsequenzen zwischen infektiösen Agenzien und körpereigenen Proteinen zu vergleichen, die in vielen Fällen in der Regel kurze Homologie-Bereiche aufzeigten. Die" altered self"-Hypothese besagt, daß sich zum Beispiel durch ein Virus neue, vorher nicht vorhandene Moleküle auf bestimmten Zelloberflächen befinden. Diese neuen Zelloberflächen-Antigene werden vom Immunsystem als fremd erkannt und die betroffenen Zellen dann zerstört. Hierbei würde es sich nicht um Autoimmunität im eigentlichen Sinn handeln, da ja letztlich fremde, nämlich vom Virus bestimmte, Strukturen eine Immunreaktion auslösen. Im Verlauf einer solchen Virusinfektion können jedoch jetzt potentiell autoreaktive T-Zellen, die sonst durch ihre Zielzellen nicht aktiviert werden und somit keinen Schaden anrichten, das Antigen in geeigneter Weise durch professionelle antigen-repräsentative Zellen angeboten bekommen, worauf eine T-Zellaktivierung mit entsprechender Zerstörung auch nichtinfizierter Zielzellen eintritt . Bei vielen autoimmunen Krankheitssituationeil werden humane Leukozyten-Antigene, HLA-Antigene der Klasse II auf Zielzellen der Autoimmunreaktion gefunden, deren korrespondierende Zellsysteme AKTUELL im gesunden Organismus diese Antigene nicht aufweisen. So besitzen zum Beispiel in der entzündlichen veränderten Synovialmembran bei Patienten mit chronischer Polyarthritis (cP) (Synonym: Rheumatoide Arthritis) zahlreiche Zellen diese Moleküle. Eine mögliche Ursache dieser "aberranten" Klasse-H-Antigen-Expression könnte in der Wirkung von Zytokinen liegen, die diese Antigene auf zuvor negativen Zellen induzieren können. Die HLA-Klasse-II-Antigene spielen eine entscheidende Rolle bei der Einleitung der Immunantwort - nur in Verbindung mit diesen Zelloberflächenmolekülen ist die Induktion der Immunantwort überhaupt möglich. Bei diesem Modell zur Entstehung von Autoimmunkrankheiten wird eine bestimmte Zellgruppe von einem Virus infiziert, dessen Zelloberflächenmoleküle von spezifischen T-Lymphozyten als fremd erkannt werden. Diese sezernieren im Rahmen des Abwehrvorgangs Zytokine, die auf anderen bisher nicht beteiligten Zellen die Induktion von Klasse-li-Antigenen bewirken. Diese "aberrante" Expression von Klasseli-Antigenen könnte dann autoreaktive T-Zellen veranlassen, im Zusammenhang mit den sonst nicht exprimierten Klasse-li-Antigenen Autoantigene auf der Zelloberfläche als fremd zu erkennen und anschließend die betroffenen eigenen Zellen zu zerstören. Weiterhin ist das Konzept der "sequestrierten" Antigene von Bedeutung. Die außergewöhnliche Verfügbarkeit von Autoantigenen gegenüber dem Immunsystem, wie von Kollagen-Typ-li oder anderen Antigenen des Knorpels, der ja normalerweise dem Immunsystem durch eine Faktoren bei der Entstehung von entzündlich-rheumatischen ErkrankungenGenetik und Umwelt Bei der Entstehung der meisten dieser Krankheiten sind zwei Voraussetzungen erforderlich: 1. eine genetische Komponente und Tobelle 2: Mechanismen der Toleranzdurchbrechung Molekulare Mimikry ~ Ähnlichkeit zwischen Fremd- und Selbstantigen, kreuzreagierende Antikörper und Zellen "altered self'' ~ Veränderungen von Selbstantigenen, beispielsweise nach Virusinfektion Auftreten von Ko-Stimulation-Signalen Jll> Präsentation von Selbstantigenen durch "professionelle" antigen-präsentierende Zellen nach Infektionen Aberrante Expression von HLA -Klasse-n-Antigenen ~ Induktion durch T-Zell-Zytokine bei viralen Infektionen Verletzung immunologisch ~ Immunsystem hat Zugang zu vorher Genetik Tobelle 3: Faktoren bei der Entstehung von entzündlich-rheumatischen Erkrankungen Jll> Vererbung (vor allem HLADeterminanten, wie HLA-B27 bei M. Bechterew, HLA-DR4 bei der cP), Jll> Umwelt (Viren, Bakterien, Fremdstoffe), Jll> Geschlecht (weiblich> männlich), Jll> ethnische Zugehörigkeit, Jll> Alter (wie jüngeres Lebensalter beim SLE, höheres bei der cP), Jll> sonstige (mechanische, chemische Faktoren, Innervation, Streß?) fehlende Blutversorgung nicht zugänglich ("sequestriert") ist, könnte ebenfalls eine Immunantwort einleiten, wenn es zu Störungen einer solchen Schranke kommt, da gegenüber diesen, dem Immunsystem " unbekannten" Autoantigenen keine natürliche Toleranz besteht. 2. Umwelteinflüsse, sogenannte Realisationsfaktoren, die auf dem Boden einer genetischen Empfänglichkeit eine rheumatische Krankheit erst zum Ausbruch kommen lassen (Tabelle 3). Die besten Hinweise stammen hier aus der Zwillingsforschung, wo zum Beispiel die höchste Konkordanz für das Auftreten eines SLE bei eineiigen Zwillingen mit etwa 40 Prozent errechnet wurde. A-1014 (44) Deutsches Ärzteblatt 92, Heft 14, 7. April1995 Die entscheidende Rolle im genetischen Hintergrund spielt das HLA-System, da mit bestimmten HLA-Konstellationen auch eine hohe Krankheitsempfänglichkeit vererbt wird. So zeigte die Untersuchung bestimmter HLA-Antigene schon früh überraschende Häufungen bestimmter Determinanten bei einigen rheumatischen Erkrankungen. Die Spondylarthritiden sind sogar so häufig mit dem HLA-B27-Antigen verbunden, daß die Bestimmung dieser Determinante einen wichtigen Baustein für die Diagnostik darstellt. Eine Erklärungsmöglichkeit besteht in der Kreuzreaktivität oder molekularen Mimikry (Kreuztoleranz-Hypothese) zwischen demHLA-B27-Antigen und Antigenen, die bei bestimmten gramnegativen Bakterien gefunden werden (Klebsiellen, Shigellen und Yersinien). Mittlerweile liegen zahlreiche Befunde vor, die die Kreuzreaktivität zwischen gramnegativen Bakterien und dem HLA-B27-Antigen belegen. Eindeutig klar ist, daß das HLA-B27Gen selbst und nicht etwa ein in der Nähe liegendes Gen die Krankheitsempfänglichkeit bestimmt. Es konnte nämlich in transgenen Ratten, in die das humane HLA-B27-Gen künstlich eingebracht wurde, ein den seronegativen Spendarthritiden sehr ähnliches Krankheitsbild gefunden werden (Abbildung 2). Interessante Hypothesen sind entwickelt worden, die die Häufung AKTUELL Abbildung 2: Induktion eines Spondylorthritis-ähnlichen Krankheitsbildes durch Einbringung humanen Genmolerials in Ironsgene Rotten (noch Hummer und Tourog). ..,.. von bestimmten HLA-Klasse-11-Antigenen (HLA-DR-4 und -DR-1) bei der cP erklären sollen. Diese Modelle berücksichtigen die Tatsache, daß bei der Induktion der Immunantwort, also auch einer autoimmunen Reaktion, die T-Zellaktivierung nur dann möglich ist, wenn ein bestimmtes Antigen im Kontext mit passenden HLA-Determinanten der Klasse II präsentiert wird. Der T-Zell-Rezeptor, der das Autoantigen und gleichzeitig das Klasse-li-Molekül erkennt, kann immer nur eine bestimmte kurze Sequenz auf dem Klasse-li-Antigen Komplementspaltprodukte · (Anaphylato~ i ne) Fc-P-Iezeptor lrliF+:-.~--,--t=- KGmplement- flezeptor Immunkomplex Thrombozytenaggregatien und Mikmthrembei:lbildung · ..,.. Abbildung 3: Induktion einer Voskulitis. Durch lmmunkomplex-Bildung mit Komplementoktivierung und Freisatzung von Anophylotoxinen kommt es zur Phagozytose mit Aktivierung von neutrophilen Granulozyten und Thrombozyten. Es resultieren eine Enzymfreisetzung, Mikrothrombenbildung sowie Gefößschödigung bis hin zur Okklusion eines Gefäßes (Grafik entnommen ous: Kolden, Burmester: Immunologie rheumatischer Erkrankungen, 111. SLE, Kollogenasen und systematische Voskulitiden. SmithKiine Beechom, München, Göttingen 1989). erkennen, nicht jedoch die Gesamtheit der Moleküle, die den HLAKlasse-11-Typ ausmachen. Daher wurde die sogenannte "Shared epitope hypothesis" entworfen - offenbar beruht die genetische Basis der Krankheitsempfänglichkeit auf nur kurzen Genabschnitten, die den unterschiedlichen assoziierten HLADR-Genen gemeinsam sind. Mittlerweile gelang es auch, die molekulare Basis dieser DR-Subtypen komplett anhand der DNA-Sequenz zu definieren. Das T-Zell-Rezeptor-Repertoire wird beim Menschen während der Ontogenese durch den Kontakt zu den HLA-Antigenen determiniert. Es lag daher nahe, bei den Autoimmunerkrankungen auch nach einem veränderten T-Zell-Repertoire zu suchen. Im Tierversuch gelang es, einerseits durch die Elimination bestimmter T-Zell-Rezeptoren Autoimmunerkrankungengar nicht erst entstehen Abbildung 4: Schernotische Durstellung zur Immunpathogenese der chronischen Polyarthritis (cP). A-1016 (46) Deutsches Ärzteblatt 92, Heft 14, 7. April1995 MEDIZIN AKTUELL zu lassen. Andererseits war es auch möglich, die Rezeptoren von denjenigen T-Zellen zu identifizieren, die mit dem Autoantigen reagierten und die Autoimmunkrankheit auslösten. Häufig gebrauchten diese T-Zellen einen bestimmten Subtyp des T-ZellRezeptors; gegen ihn gerichtete monoklonale Antikörper konnten den Ausbruch des Autoimmunprozesses verhindern. Nach diesen Beobachtungen begann auch im humanen System eine intensive Suche nach dem überhäufigen Auftreten von bestimmten T-Zell-Rezeptoren bei entzündlichrheumatischen Erkrankungen. Diese Untersuchungen konzentrierten sich vor allem auf das Synovialgewebe bei der cP, wo jedoch keine oligoklonale Expansion von bestimmten T-Zellen einheitlich zu dokumentieren war. Als Erklärungsversuche dieser unerwarteten Diskrepanz zwischen humanen und tierexperimentellen Ergebnissen ist denkbar, daß sich beim Menschen unter den zur Verfügung stehenden TZell-Präparationen aus den entzündeten Geweben nur eine sehr kleine Minderheit direkt gegen das Autoantigen richtet, alle anderen Zellen unspezifisch an den Ort der Gewebsdestruktion gelockt wurden und somit den methodischen Ansatz erschwerten. Weiterhin kommt menschliches Untersuchungsmaterial meist sehr spät im Krankheitsverlauf zur Analyse — zu einem Zeitpunkt also, an dem die ursprünglich spezifischen krankheitsinduzierten T-Zellen vielleicht schon durch eine Vielzahl von anderen T-Zellen mit breiterem Reaktionsspektrum abgelöst worden sind. Trotz dieser problematischen Ergebnisse ruhen dennoch viele Hoffnungen auf der Analyse der autoantigenerkennenden T-Zellen und von deren Rezeptoren, da gegen sie hochspezifische Agenzien zur Therapie erzeugt werden können. Realisationsfaktoren Trotz der wichtigen immungenetischen Komponente bei der Entstehung von rheumatischen Erkrankungen tragen jedoch andere Parameter eine wesentliche Rolle bei. Zu betonen ist, daß die diskutierten HLAAntigene in der Bevölkerung häufig a) PMN und EC in Ruhe c) PMN adhärent an EC b) PMN und EC voraktiviert d) PMN aktiviert durch ANCA al -Antitrypsin • IK3-ANCA-IC PR3-a -Aritrypsin IEZEI alnEjEarilig. •fflattelffl11> 113212i1 e«arrEEZ.o. Getäß-Endothel (EC) Abbildung 5: Theorie zur Entstehung einer Vaskulitis bei nekrotisierenden Vaskulitiden am Beispiel des M. Wegener (nach Gross et al., 1993), a) In ruhenden polymorphnukleären neutrophilen Granulozyten (PMN) ist die Proteinase 3 (PR3) in den azurophilen Granula lokalisiert und somit nicht zugänglich für zirkulierende ANCA (Anti-NeutrophilenZytoplasma-Antikörper). b)Die Voraktivierung durch proinflammatorische Zytokine bewirkt die Ausbildung von Adhäsionsmolekülen auf PMN und Endothelzellen (EC) und die Translokation der intrazytoplasmotischen PR3 auf die Zellmembran. c)Adhäsion des PMN an Endothelzellen. d) PMN werden durch die Bindung von ANCA an die (membranständige) PR3 zusätzlich aktiviert und degranulieren. Sie setzen dabei in unmittelbarer Nähe zur EC-Zellmembran toxische Sauerstoffradikale und lysosomale Proteine frei, die von (£-Proteinaseinhibitor nicht gebunden werden können. Dies führt zur Lyse der Endothelzellen und schließlich zur nekrotisierenden Vaskulitis. IL = Interleukin, TNFa = Tumornekrosefaktor a, LFA = Leukocyte Function Antigen, ICAM = Intercellular Adhesion Molecule, IC = Immune Complex. vorkommen und eine wichtige Aufgabe erfüllen müssen, da sie sonst von der Evolution längst als schädliche Faktoren beseitigt worden wären. Auch die oben erwähnten Familienstudien insbesondere bei homozygoten Zwillingen zeigen, daß die HLAGene zwar wichtig sind, aber nur zu einem gewissen Grad zur Krankheitsentstehung beitragen und nicht unausweichlich zur Erkrankung führen. Daher sind weitere Realisationsfaktoren erforderlich, die sich vermutlich aus der Auseinandersetzung des Immunsystems mit infektiösen Erregern ergeben. So sind eineiige Zwillinge zwar genetisch identisch, haben jedoch kein identisches Immunsystem, da bei jedem Zwillingspartner aufgrund unterschiedlicher Kontakte zu Mikroorganismen ein anderes immunologisches Repertoire ausgeprägt wird. Eine weitere wichtige Rolle zur Manifestation bei entzündlich-rheumatischen Erkrankungen stellt das Geschlecht dar, da bei der Mehrzahl bevorzugt das weibliche Geschlecht betroffen ist. Offenbar beeinflussen hier weibliche Geschlechtshormone das Immunsystem und begünstigen auf bisher unbekannte Weise das Auftreten von Autoimmunerkrankungen. Neben HLA-System und Geschlecht spielt auch die ethnische Zugehörigkeit eine Rolle, da bei bestimmten Völkern einige rheumatische Erkrankungen ungleich häufiger oder auch seltener als bei anderen auftreten, was nicht allein durch unterschiedliche HLA-Muster zu erklären ist. Entscheidende Bedeutung kommt auch dem Alter zu; die meisten Autoimmunerkrankungen manifestieren sich überwiegend in der zweiten Lebenshälfte (zum Beispiel cP), während beispielsweise der SLE bevorzugt in den ersten Lebensjahrzehnten zum Ausbruch kommt Wenig erforscht sind bislang Realisationsfaktoren, die sich aus Umwelteinflüssen herleiten. Diskutiert werden mechanische Faktoren, etwa bei Gelenkerkrankungen, oder chemische Komponenten, wie Schwermetalle, die — unabhängig von ihrer Toxizität — Deutsches Ärzteblatt 92, Heft 14, 7. April 1995 (47) A-1017 AKTUELL Autoimmunerkrankungen, zum Beispiel der Niere, hervorrufen können. Mechanismen der Gewebsschädigung Viele destruktive Mechanismen bei rheumatischen Erkrankungen lassen sich den bekannten Typen der Überempfindlichkeit zuordnen. Im Vordergrund steht vor allem bei vaskulitischen Krankheitsbildern die Typ-III-("Arthus")-Reaktion, bei der die Gewebsschädigung durch die Formation von Immunkomplexen ausgelöst wird. Abhängig von Größe und Ladung der Komplexe, die auf Grund ihrer großen Zahl nicht mehr vom mononukleären phagozytären System abgeräumt und unschädlich gemacht werden können, kommt es zur Ablagerung von Immunkomplexen in den Gefäßwänden bestimmter Gewebe, wie Haut und/oder Nieren. Aus einer konsekutiven Komplementaktivierung und Zellinfiltration resultiert dann die Gewebsschädigung, zum einen in Form einer Ischämie durch direkten Gefäßverschluß, zum anderen durch Schädigung von molekularen Austauschflächen in Niere oder Lunge mit nachfolgendem Organversagen (Abbildung 3). Nicht weniger wichtig als die TypIII-Reaktion ist die Typ-IV-zellvermittelte-Reaktion, bei der offenbar antikörpervermittelte Vorgänge keine wesentliche Rolle spielen. Das klassische Beispiel ist die TuberkulinReaktion, bei der es nach Injektion von Tuberkulin in die Haut beim sensibilisierten Organismus zu einer massiven Infiltration mit Makrophagen und T-Lymphozyten mit möglicher nachfolgender Gewebsnekrose kommt. Ähnliche Mechanismen sind bei rheumatischen Krankheiten wahrscheinlich, nur daß hier kein von außen eingebrachtes Antigen, sondern ein wahrscheinlich zellständiges Autoantigen die Typ-IV-Reaktion auslöst. Wichtig ist, daß sich an eingeleitete Vorgänge eine ganzes Netzwerk von Zytokinen anschließt, deren Wirkungen für die eigentlichen pathologischen Vorgänge verantwortlich sind. Exemplarisch soll ein solcher Vorgang am Beispiel der cP dargestellt werden (Abbildung 4). Durch ein noch unbekanntes (Auto?) Antigen (mögliche Kandidaten sind Kollagen Typ-li, Proteoglykane, Chrondrozytenantigene oder infektiöse Erreger) werden CD4-positive T-Zellen aktiviert, die an die eigentlichen Effektorzellen, die Makrophagen, Aktivierungssignale abgeben. Welcher Art diese Signale sind, ist noch ungeklärt, da die typischen T-Zell-Zytokine, wie die Interleukine-2 und -4 oder Interferon-y und TNF-ß, intraartikulär nicht oder nur in sehr geringen Spiegeln gefunden wurden. Im Gegensatz dazu werden von den synovialen Makrophagen große Mengen von Zytokinen in das Gelenk abgegeben, wie Tumor-Nekrose-Faktar-a (TNF-a) Zuordnung zu den Hauptgruppen rheumatischer Erkrankungen Wie lassen sich nun die einzelnen pathogenetischen Vorstellungen, die oben erläutert worden sind, den Hauptgruppen rheumatischer Erkrankungen zuordnen? Bei der cP gibt es ein Nebeneinander von zellulären und humoralen Effektormechanismen. In Abbildung 4 wurde die zelluläre, T-Zell-vermittelte Pathogenese dargestellt. Daneben spielen humorale Vorgänge durch die Bildung von Immunkomplexen durch die Rheumafaktoren eine wesentliche Rolle beim Entstehen vaskulitis-assoziierter Krank- Tobelle 4: Ansätze einer Immuntherapie ~ Anti-T-Zell-Antikörper (gegen CD4, CD3, TcR, ~ T-Zell-Vakzination ("Impfung" mit pathogenen T-Zellen), ~ Anti-HLA-Klasse-II-Antikör. per, blockierende Peptide, ~ spezifische immunsupprimierende Pharmaka (wie Ciclosporin A), ~ Anti-Zytokin-Therapie (wiegegen TNF-a) ~ spezifische Leukapherese, ~Anti-Rezeptor-Therapie (wie gegen Interleukin-2-Rezeptor) A-1018 (48) Deutsches Ärzteblatt 92, Heft 14, 7. April1995 und Interleukin-1. Möglicherweise "entkoppelt" sich dann die Monozyten-Makrophagen-Achse von der ursprünglich T-Zell-vermittelten initialen Autoimmunantwort. Durch jetzt ablaufende parakrine Mechanismen werden synoviale Fibroblasten aktiviert, die gemeinsam mit den Makrophagen als Pannus-Gewebe in den Knorpel und Knochen einwandern und diese Gelenkstrukturen zerstören. Daher ist es vielleicht in diesen Krankheitsstadien wichtiger, die Monozyten-Makrophagen und ihre Produkte wie TNF-a therapeutisch anzugehen, was durch experimentelle Therapiestudien nahegelegt wird. heitsmanifestationen der cP, w1e Haut-Ulzera, Rheumaknoten und ähnliches. Vergleichbare immunkomplexvermittelte Vorgänge spielen auch eine wesentliche Rolle bei den Kollagenasen, insbesondere dem SLE, wo nicht die Rheumafaktoren, sondern Anti-DNA-Antikörper mit in der Zirkulation befindlicher . DNA komplexieren und so zu einer Vaskulitis führen. Derartige Vorgänge sind in Abbildung 3 in allgemeiner Form und schematisch dargestellt. Doch nicht nur Immunkomplexe können zu einer Vaskulitis führen, sondern auch die Aktivierung von Granulozyten durch ein Zusammenspiel von proinflammatorischen Zytokinen und Autoantikörpern gegen destruktive Enzyme dieser Zellgruppe, wie in jüngster Zeit am Beispiel des M. ·Wegener erarbeitet werden konnte (Abbildung 5). Noch unbekannt sind die Mechanismen bei den Spondarthropathien. Hier ist jedoch aufgrund der faszinierenden tierexperimentellen Daten (Abbildung 2) bald zu erwarten, daß aufgeklärt wird, warum eine bestimmte genetische Konstellation (HLA-B27-Antigen) zu einer Erkrankungsgruppe führt, die sich überwiegend am Achsenskelett und den großen Gelenken abspielt. Hier ist jedoch als ein wesentlicher Mechanismus die Persistenz von antigenem (bakteriellem) Material in den betroffenen Regionen zu vermuten. MEDIZIN AKTUELL / FUR SIE REFERIERT Therapeutische Ansatzpunkte Die klassischen Therapieverfahren der Immunsuppression mit Steroiden, zytostatisch/zytotoxisch wirkenden Pharmaka, aber auch die in jüngster Zeit eingesetzte Behandlung mit monoklonalen Antikörpern gegen bestimmte T-Zell-Antigene (wie Anti-CD3- oder Anti-CD4-Therapie) unterdrücken lediglich unspezifisch die Immunreaktion allgemein. Aufbauend auf den bisher vorliegenden Kenntnissen sind in der Zukunft jedoch Ansätze einer spezifischen Immuntherapie denkbar (Tabelle 4). Gelingt es, die spezifischen krankmachenden Lymphozyten zu isolieren, so können gegen deren Erkennungsstrukturen rnonoklonale Antikörper zur therapeutischen Anwendung entwickelt werden Ähnliche Mechanismen auf zellulärer Ebene werden bei der „T-Zell-Vakzinierung" diskutiert. Dabei sollen durch Injektion abgetö- Höhere H 2 -Blocker-Dosis bei Leberzirrhose erforderlich Die Heilungsgeschwindigkeit des Zwölffingerdarmgeschwürs korreliert sehr eng mit dem Grad der Säuresuppression, wobei im allgemeinen über einen möglichst langen Zeitraum ein pH-Wert von über 3 angestrebt wird. Die Autoren haben einen anderen Parameter gewählt, nämlich ein intragastrales pH-Wert über 4. Insgesamt wurden 34 Ulcus-duodeni-Patienten untersucht, die Famotidin über ein Perfusorsystem erhielten. Durchschnittlich wurden 111 mg für 24 Stunden gegeben (33 bis 200 mg), um über 75,4 Prozent der Zeit einen pH-Wert über 4 zu erreichen. Es bestand eine große individuelle Variationsbreite, was die benötigte Famotidinmenge anlangt. Übereinstimmend zeigte sich, daß besonders hohe Dosen bei Patienten mit Leberzirrhose benötigt wurden, um das Therapieziel zu erreichen, so daß man wohl davon ausge- teter pathogener T-Zellen toleranzerhaltende T-Lymphozyten entweder neuinduzieren oder vorhandene expandieren, die dann erneut eine Toleranz aufbauen würden. Ein interessanter Therapieansatz ist auch das Verabreichen von blockierenden Peptiden oder Antikörpern gegen Klasse-II-HLA-Antigene, da diese Moleküle eine Schlüsselstellung bei der Einleitung autoimmuner Vorgänge spielen (Abbildung 1). Neben den klassischen Immunsuppressiva sind auch spezifisch wirkende Pharmaka, wie das Ciclosporin A, entwickelt worden, die nur ganz bestimmte Immunreaktionen unterdrücken. Analog den oben genannten monoklonalen Antikörpern wäre auch mittels spezifischer Leukapherese eine extrakorporale Entfernung von pathogenen Zellen denkbar. Schließlich wird bereits jetzt eine Therapie mit Antikörpern gegen Zytokine (wie gegen TNF-a, siehe oben) oder gegen deren Rezeptoren experimentell durchge- führt. So bleibt zu hoffen, daß mit diesen zu entwickelnden Therapieverfahren in Zukunft entzündlich-rheumatische Erkrankungen wirkungsvoller als bisher behandelt werden können. hen kann, daß auch bei der konventionellen Behandlung des Zwölffingerdarmgeschwürs bei Leberzirrhotikern höhere Famotidindosen erforderlich sind als bislang üblich. W Prozent, wobei in 65 Prozent zum Zeitpunkt des Rezidivs eine erneute Blutung, in zwölf Prozent eine Perforation zu registrieren waren. Aus diesem Grund sollte nach einer Ulkusblutung entweder eine Langzeittherapie mit antisekretorischen Substanzen (H2-Blocker, Protonenpumpenhemmer) durchgeführt werden oder eine Helicobacter-pylori-Eradikation bei positivem Urease-Test. Delchier JC, Roudot-Thoraval F, Stanescu L et al.: Maintenance of intragastric pH > 4 with famotidine in duodenal ulcer patients: factors influencing drug requirements. GUT 1994,35: 750-754 Unite INSERM 99 et Service d'Hepatogastroenterologie Hospital Henri Mondor Crdteil, Frankreich Risiko- und Prognosefaktoren bei der Ulkusblutung Zwei Drittel aller Ulkusblutungen erfolgen aus dem Bulbus duodeni, bei 50 Prozent ist die Einnahme nichtsteroidaler Antirheumatika vorausgegangen. Risikofaktoren für eine ungünstige Prognose sind eine aktive Blutung zum Zeitpunkt der endoskopischen Diagnostik sowie ein Kreislaufschock. Langzeitbeobachtungen über acht Jahre zeigen eine Rezidivrate von 29 A-1020 (50) Deutsches Ärzteblatt 92, Heft 14, 7. April 1995 Zitierweise dieses Beitrags: Dt Ärztebl 1995; 92: A-1010-1020 [Heft 14] Die Zahlen in Klammern beziehen sich auf das Literaturverzeichnis im Sonderdruck, anzufordern über die Verfasser. Anschrift für die Verfasser Prof. Dr. med. Gerd Rüdiger Burmester Medizinische Universitätsklinik und Poliklinik III Zentrum für Innere Medizin Universitätsklinikum Charite Medizinische Fakultät der Humboldt-Universität Schumannstraße 20/21 10098 Berlin Loperfido S, Monica F, Maifreni L et al.: Bleeding Peptic Ulcer Occuring in Hospitalfeed Patients: Analysis of Predictive and Risk Factors and Comparison with out-ofHospital Onset of Hemorrhage. Dig Dis Sci 1994; 39: 698-705 Servizio di Gastroenterologie ed Endoscopia Digestiva Ospedale UMS 10, 1-31100 Treviso Katschinski B, Logan R, Davies J et al.: Prognostic factors in upper gastrohrtestinal bleeding. Dig Dis Sci 1994; 39: 706-712 Abteilung für Gastroenterologie, Universitätsklinikum Essen, Hufelandstr. 55, 45147 Essen Fischer L, Rorbaek Madsen M, Thomsen H et al.: Peptic ulcer hemorrhage: factors predisposing to recurrence. Scand J Gastroenterol 1994; 29: 414-418 Department of Surgical Gastroenterology, Aarhus Kommunehospital, DK 8000 Aarhus