1 Statistik 1. Wahrscheinlichkeitstheorie.................................................................... 2 1.1. Bernoulli-Experimente......................................................................... 2 1.2. Binomial-Verteilung ............................................................................. 2 1.3. Absolute- und Relative- Häufigkeiten................................................ 5 1.4. Mittelwert (Erwartungswert) ............................................................... 7 1.5. Normalverteilung (Gaußverteilung) ................................................... 9 1.6. Poisson-Verteilung ............................................................................11 1.7. Chi-Quadrat-Test ( χ² - Test ) ..........................................................13 2. Experimente ............................................................................................16 2.1 Galton-Brett .........................................................................................16 2.2. Radioaktiver Zerfall ...........................................................................21 2.3. Ehrenfest'sches Spiel: "Gleichgewicht" ..........................................22 2.4. Unkontrollierter Schwankungsvorgang ...........................................26 2.5. Unkontrollierter Schwankungsvorgang mit Wechselwirkung .......28 2.6. Alles oder Nichts................................................................................29 2.7. Computersimulation des Chemischen Gleichgewichts .................30 3. Anhang.....................................................................................................32 2 1. WAHRSCHEINLICHKEITSTHEORIE 1.1. Bernoulli-Experimente Zufallsexperimente mit nur 2 verschieden möglichen Ausgängen (Ergebnissen) führen zur Binomial-Verteilungen. Bei einem solchen Experiment tritt ein Ereignis A (Erfolg) mit der Wahrscheinlichkeit p und das zu A komplementäre Ereignis B (Misserfolg) mit der Wahrscheinlichkeit q = 1 – p ein. Dies gilt auch für jede Wiederholung des Experimentes d. h. das Ereignis A tritt bei jeder Durchführung des Experimentes mit der gleichen und somit konstanten Wahrscheinlichkeit p ein. Man bezeichnet ein Experiment dieser Art, bei der nur 2 verschiedene sich gegenseitig ausschließende Ereignisse mit konstanter Wahrscheinlichkeit eintreten können, als BernoulliExperimente. § Beispiel Beim Wurf einer homogenen Münze sind nur die beiden sich gegenseitig ausschließende Ergebnisse A : Zahl und B : Kopf möglich. Sie treten bei jedem Wurf mit der Wahrscheinlichkeit p = ½ und q = ½ auf. 1.2. Binomial-Verteilung Bei einem Mehrstufigen-Experiment, dass aus einer N-fachen Ausführung eines BernoulliExperiments mit den 2 möglichen Ereignisse A und B besteht, setzen wir voraus, dass das Ereignis A in jeden der N Teilexperimente mit der gleichen Wahrscheinlichkeit p(A) = const. = p eintritt und die Ergebnisse der einzelnen Stufen voneinander unabhängig sind. Betrachten wir z.B. den Wurf eines Satzes von N Münzen, was einem N-stufigenBernoulli-Experiment entspricht. Beim Wurf jeder einzelnen Münze sind nur 2 Ergebnisse möglich, daher werden beim Werfen eines Satzes von N Münzen 2 ⋅ 2 ⋅ 2L2 = 2 N Ergebnisse möglich sein von denen eines tatsächlich auftritt. Die Wahrscheinlichkeit, dass eine beliebige Münze Zahl zeigt ist p, die Wahrscheinlichkeit, dass sie Kopf zeigt ist q = 1 − p. Da alle Münzen unabhängig von einander sind können wir die Wahrscheinlichkeit für das Auftreten einer bestimmten Verteilung (Konfiguration) bei der n Münzen Zahl und n′ Kopf zeigen, durch den folgenden Ausdruck angeben: 3 w (n ) = p ⋅ p ⋅ q ⋅ p ⋅ q ⋅ p ⋅ q ⋅ p ⋅ q ⋅ q ⋅ q ⋅ p L = ( p ⋅ p ⋅ ⋅ ⋅ p ) ⋅ (q ⋅ q L q ) = p n q N − n 14243 1424 3 (1) n′ Faktoren n Faktoren wobei n′ = N − n ist. Ein Zustand bei der n Münzen Zahl zeigen, kann jedoch normalerweise auf viele Arten realisiert werden. Die alternativen Möglichkeiten für ein Beispiel mit 3 Münzen, von denen 2 Zahl zeigen, auf ein Feld mit 3 Stellen ist in folgender Tabelle aufgeführt. (1) Z1 Z2 Z1 Z2 K K (2) Z2 Z1 K K Z1 Z2 (3) K K Z2 Z1 Z2 Z1 n n′ 2 1 Tab. 1. In dieser Tabelle sind alle möglichen Anordnungen von N = 3 verschiedenen Münzen, von denen n = 2 Zahl zeigen, aufgeführt. Die 2 Münzen, die Zahl zeigen, sind durch Z1 bzw. Z2 dargestellt. Die Wahrscheinlichkeit für jede Anordnung ist p²q. Wenn aber die Münzen identisch sind, so sind Eintragungen, die sich nur durch die Indizes unterscheiden, äquivalent, d.h. die Tabelle enthält also n! = 2! mal zu viel Eintragungen. Bezeichnen wir die erste Münze die Zahl zeigt mit Z1 und die zweite mit Z2, so kann Z1 an N = 3 verschiedene Stellen des Feldes stehen. Bei jeder möglichen Platzierung von Z1 kann Z2 dann an jeden der N − 1 = 2 übrigen Stellen stehen. Die mögliche Anzahl von eindeutigen Eintragungen erhalten wir wenn wir die Anzahl der möglichen Platzierungen von Z1 und Z2 miteinander multiplizieren (siehe Abb. 1). Die möglichen Anordnungen für n Münzen ist daher N ( N − 1)( N − 2) L ( N − n + 1) = = N ( N − 1) ( N − 2) L ( N − n + 1) ( N − n) L 1 ( N − n) L 1 N! ( N − n) ! Für 3 Münzen bei denen 2 Zahl zeigen ist folglich die Anzahl der Platzierungen gleich 3⋅2=6 oder mit der Formel N! 3! = =6 ( N − n) ! (3 − 2 )! 4 Abb. 1. Die möglichen Anordnungen von 3 Münzen von denen 2 Zahl und eine Kopf zeigen. Die weißen Kreise symbolisieren die Münzen, die Zahl zeigen, und die grauen Kreise, die Münze, die Kopf zeigt. Die erste Münze kann auf den 3 verschiedenen Stellen des Feldes verteilt werden (s. 1. Spalte). Die zweite Münze kann auf den übrigen 2 Plätzen verteilt werden (s. 2. Spalte). Die letzte Münze die Kopf zeigt kann auf einem Platz, der auf dem Feld übrig bleibt platziert werden (s. 3. Spalte). Somit ist hier die Anzahl der verschiedenen Anordnungen gleich 3.2.1 = 6 . Man kann aber leicht erkennen, wenn die Münzen 1 und 2 identisch sind, dass sich die Anzahl der verschiedenen Konfigurationen von 6 auf 3 reduzieren. Da alle Münzen identisch sind (nicht unterscheidbar) so ergibt jede Vertauschung von Z1 und Z2 keine neue Anordnung somit reduziert sich die Anzahl der Konfigurationen von 6 auf 3. Da die Anzahl der möglichen Permutationen gleich n ! ist, ergibt sich für die Anzahl möglicher Konfigurationen bei der n Münzen Zahl zeigen : C (n ) = N N! = ( N − n )! n ! n (2) Die gesuchte Wahrscheinlichkeit P(n) , dass n Münzen Zahl zeigen erhalten wir in dem wir die Wahrscheinlichkeiten w(n) bei der n Münzen Zahl zeigen summieren, d.h. , indem wir C(n) mit w(n) multiplizieren (Gl.(1) und Gl.(2)). Wir erhalten somit: P( n) = N! p n qN − n ( N − n) ! n! (3) Diese Wahrscheinlichkeitsverteilung wird Binomial-Verteilung genannt. Wir können diese Gleichung auch als eine Funktion von n und n′ schreiben: P( n , n ′) = N ! n n′ p q n ′! n ! (4) Alle möglichen Anordnungen von 3 nicht unterscheidbaren Münzen und deren Wahrscheinlichkeiten, die durch eine Binomial-Verteilung beschrieben werden, sind in der folgenden Tabelle aufgeführt. 5 M(1) Z Z Z K Z K K K M(2) Z Z K Z K Z K K M(3) Z K Z Z K K Z K n 3 n′ 0 C(n) 1 P(n) 1/8 2 1 3 3/8 1 2 3 3/8 0 3 1 1/8 Tab. 2. Alle möglichen Verteilungen von 3 identischen symmetrischen Münzen. Münzen, die Zahl zeigen sind mit Z, und die Kopf zeigen sind mit K bezeichnet. Die Anzahl der Ergebnisse mit Zahl ist unter n und die mit Kopf ist unter n′ angegeben. Die Anzahl der möglichen Konfigurationen steht unter C(n) . Die letzte Spalte gibt die Wahrscheinlichkeiten für das Auftreten jeder Konfiguration an. 1.3. Absolute- und Relative- Häufigkeiten Wiederholt man ein Zufallsexperiment N mal (N Versuche) und tritt dabei das Ergebnis x i genau M ( x i ) mal ein, so gilt definitionsgemäß: Absolute Häufigkeit : M ( x i ) oder M x i f ( xi ) = Relative Häufigkeit : M ( xi ) N Die Summe aller absoluten Häufigkeiten ist gleich der Gesamtzahl der Versuche: r ∑ M (x ) = N i , i wobei ( i→ r ) die Anzahl der verschiedenen Häufigkeitsklassen angibt. Die Summe aller relativen Häufigkeiten ist gleich 1: r r ∑ f (x ) = ∑ M (x i ) i = N i i N =1 N Mit zunehmender Anzahl N der Versuche werden sich die f ( xi ) Werte stabilisieren und der theoretischen Wahrscheinlichkeit des Experimentes P ( xi ) annähern: lim f ( xi ) = lim N →∞ N→∞ M ( xi ) = P ( xi ) N (5) es gilt weiter : r ∑P(x ) = 1 i i (6) 6 Bemerkung Ein Zufallsexperiment kann aus einer Stufe oder mehreren Stufen N bestehen. Dagegen bezeichnen wir hier mit N die Gesamtzahl der Versuche solcher Zufallsexperimente. § Beispiel Bei 100 Würfen von 4 identischen und symmetrischen Münzen (4-stufiges Experiment) in einem Versuch gab es folgende Ergebnisse: M(n): M(0) = 8 , M(1) = 22 , M(2) =42 , M(3) = 18 , M(4) = 10 Mit M n = M (n) bezeichnen wir die Anzahl der Versuche mit dem Ergebnis n . Beim Wurf von 4 Münzen erwarten wir nach der Theorie, folgende Wahrscheinlichkeiten (theoretischen relativen Häufigkeiten): P(n) : P(0) = 1/16 , P(1) = 4/16 , P(2) = 6/16 , P(3) = 4/16 , P(4) = 1/16 P(n) 6 /16 4 /16 1/16 0 0 1 2 3 4 Abb. 2 Binomialverteilung für N = 4 n Münzen, wenn p = q = 1/2 Wahrscheinlichkeit P(n) , dass n Münzen Kopf zeigen, abgelesen werden. ist. Aus der Abbildung kann die Mit N = 100 als die Gesamtzahl der Versuche, können wir schreiben: M0 + M1 + M 2 + M 3 + M 4 = N 8 + 22 + 42 + 18 + 10 = 100 . Dividiert man beide Seiten dieser Gleichung durch N so erhält man: M 0 M1 M2 M3 M 4 8 22 42 18 10 + + + + = + + + + =1 N N N N N 100 100 100 100 100 wobei liegen. f ( n) = Mn N die relativen Häufigkeiten sind, deren Werte zwischen 0 und 1 Mit zunehmender Anzahl der Versuche (N → ∞) werden sich die Werte stabilisieren und der theoretischen Wahrscheinlichkeit P(n) annähern. für f (n) 7 1.4. Mittelwert (Erwartungswert) Der Mittelwert für N Messungen mit den Messwerten x1 , x2 , K , xN ist x = x1 + x2 + K + x N N = N xi ∑N i =1 Man kann den Mittelwert der Zufallsvariablen ausrechnen r x = ∑x i M (x i ) i ∑ M (x ) r = 1 N N ∑x (7) i i =1 x auch mit den relativen Häufigkeiten M (x i ) r ∑x = i i i (8) N i Definition des Mittelwertes Der Mittelwert der Zufallsvariable x mit der Wahrscheinlichkeit P(x) ist: x = ∑ x P (x ) r i (9) i i § Beispiel Durchschnittsnote einer Klasse mit 10 Studenten: Anhand folgender Tabellen bestimmen wir den Mittelwert der Noten (Durchschnittsnote). i Note x 1 1,3 2 2 3 3,3 4 2,7 5 3,3 6 1,3 7 4 8 4 9 2,7 10 3,3 x = N =10 ∑ i =1 oder xi N = i oder ⇔ 1 N =10 1 x i = ⋅ 27,9 = 2,79 ∑ 10 i = 1 10 1 2 3 4 5 Note x 1,3 2 2,7 3,3 4 Anzahl von Studenten M 2 1 2 3 2 8 r =5 ∑ x ⋅M i =1 r =5 x = i r=5 xi ∑ M xi ∑x i =1 = i ⋅ Mxi r =5 ∑ = N i =1 xi M xi N i =1 = (1,3 ⋅ 1 2 3 2 1 2 + 2 ⋅ + 2,7 ⋅ + 3 ⋅ + 4 ⋅ ) = ⋅ 27,9 = 2,79 10 10 10 10 10 10 Definition der Varianz σ² Die Varianz σ² ist der Erwartungswert der Zufallsvariable ( x −x )² , durch die die mittlere quadratische Abweichung vom Mittelwert x beschreiben wird σ = 2 ∑ (x 2 r i ) ⋅ P(x ) = −x i x2 − x 2 (10) i Häufig wird die Standardabweichung σ als Streumaß verwendet. Sie beschreibt die mittlere Abweichung der Zufallsvariable x vom Mittelwert x und hat die gleiche Dimension und Einheit wie den Mittelwert. Varianz der Stichprobe Sind die Anzahl der Versuche N klein, so ist die Varianz gegeben durch: N σ = 2 ∑ (x i 2 i −x ) (11) N − 1 Für große N geht diese Formel in die o.g. Formel über Beweis: Da M0 + M1 + K + M r = N ist, gilt : N σ = 2 ∑ (x i N 2 i −x ) ≈ N − 1 ∑ (x i 2 i −x N ) ∑ M ⋅( x 2 r = i i −x ) i r ∑M i i = ∑ (x r i i − x ) ⋅ Mi 2 = r ∑M ∑ (x r i i 2 i − x ) ⋅ P (M i ) 123 oder P (x i ) i in der 1. Zeile wurde für große N die 1 im Nenner vernachlässigt. 9 1.5. Normalverteilung (Gaußverteilung) Bei großen N (mit n = 0, 1, 2, … , N ) scheint die Berechnung der Formel für die BinomialVerteilung recht schwierig zu werden. Für den Fall, wenn p = q = 1/2 ist, können gewisse Nährungsmethoden benutzt werden mit denen P(n) sich stark vereinfacht und durch die Gauß-Verteilung beschrieben werden kann P (n ) = [ n − n ]2 exp − 2 σ 2 2π σ 2 1 (12) wobei σ² = Npq die Varianz und n = Np der Mittelwert sind. 0.14 0.12 0.1 0.08 0.06 0.04 0.02 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 Abb.3 Diese Grafik zeigt die Binomial-Verteilung für N = 30 und p = q = ½. Die Wahrscheinlichkeit P(n) ist bei dem Mittelwert N/2 (n = 15) am höchsten. 0.14 0.04 0.12 0.03 0.08 PHnL PH nL 0.1 0.06 0.02 0.04 0.01 0.02 0 0 0 5 10 15 n 20 25 30 0 50 100 150 n 200 250 300 Abb. 4 Gaußverteilungen für N = 30 bzw. N = 300. Man kann sehen, dass das Maximum beider Kurven beim Mittelwert N/2 liegt. Für größere N wird das Maximum immer schärfer. 10 Mittelwert und Varianz einer Binomial-Verteilung und Gauß-Verteilung Den Ausdruck für die Normal-Verteilung können wir zur Berechnung verschiedener Mittelwerte heranziehen. Statt Summen ausrechnen zu müssen können wir das entsprechende Integral auswerten. Da P(n) sich vom ganzzahligen Wert von n zum nächsten kaum ändert, kann die Summe durch ein Integral ersetzt werden. n= ∑ n ⋅ P(n ) ≈ ∫ n ⋅ P(n ) dn n +∞ = ∫ n⋅ −∞ [ n − Np ]2 1 dn exp − 2 Npq 2π Npq Zur Vereinfachung wurde der Integrationsbereich von −∞ bis + ∞ definiert. Das können wir mit sehr guter Näherung tun, weil P(n) bei ausreichend großem ( n – Np ) ohnehin vernachlässigbar gering wird. Mit der Substitution y = n – Np und 1/(2Npq) = α folgt 1 2π Npq n = +∞ ∫ ( y + Np ) ⋅ e 2 −∞ 1 2π Npq = (−α y ) dy +∞ ∫ y ⋅e −α y 2 −α y 2 e dy ∫ −∞ +∞ dy + Np −∞ +∞ 1 1 −α y 2 π e + Np − 2π Npq 2α α −∞ 144244 3 0 = Das erste Integral ist aus Symmetriegründen gleich Null und das zweite Integral hat den Wert √(π/α). Mit der Rücksubstitution erhalten wir dann n = 1 Np 2π Npq 2π Npq n = Np Für die Varianz ergibt sich analog σ2 = ∑ (n − n ) ⋅ P(n ) ≈ ∫ (n − n ) 2 2 ⋅ P (n ) dn n +∞ = ∫ (n − n ) 2 −∞ = Npq ⋅ [ n − Np ]2 1 dn exp − 2 Npq 2π Npq 11 1.6. Poisson-Verteilung In vielen Anwendungen treten Ergebnisse von Bernoulli-Experimente sehr selten, d.h. mit nur geringer Wahrscheinlichkeit auf . Ein Beispiel für ein solches Ergebnis liefert der radioaktive Zerfall eines chemischen Elements, bei der die einzelnen Atomkerne mit einer kleinen Wahrscheinlichkeit zerfallen d.h. die Anzahl der pro Sekunde zerfallenden Atomkerne ist sehr gering im vergleich zur großen Anzahl der insgesamt vorhandenen Kerne. Diese Ergebnisse die also relativ selten auftreten genügen der Poisson-Verteilung : P (n ) = λn − λ e n! (n = 0, 1, 2 , K ) (14) λ gleich dem Mittelwert der Variable n ist. wobei Die Poisson-Verteilung lässt sich aus der Näherung für die Binomial-Verteilung, wenn die Wahrscheinlichkeit der Erfolgsereignisse p sehr klein (p → 0) und die Anzahl der Experimente sehr groß (N → ∞) sind, herleiten. Dabei wird vorausgesetzt, dass der Mittelwert λ = N.p konstant bleibt (s. Anhang). λ ist gleich dem Mittelwert der Variable n (λ = n ) Beweis Nach der Definition des Mittelwertes gilt n= r ∑ n ⋅ P(n ) = n=0 r ∑ n⋅ n=0 λn − λ e n! Wenn wir die Summe auf den Bereich ∞ ausdehnen, ist der Fehler sehr klein, da P(n) für große Werte von n vernachlässigbar klein wird n = ∞ ∑ n⋅ n=0 ∞ λ n −λ λn e = e −λ ∑ n ⋅ n! n! n=0 ∞ ∑ λn ⋅ = 0 + e −λ n =1 = e −λ ∞ ∑ n =1 ( j = n − 1) = n −1 n = e −λ n! λ ⋅λ = λ ⋅e − λ (n − 1)! λ ⋅e − λ ∞ ∑ j=0 ∞ 1 ∑ λ ⋅ (n − 1)! n n =1 λn − 1 (n − 1)! ∞ ∑ n =1 λj = λ ⋅e − λ ⋅ e j! λ =λ In der vorletzten Zeile wurde erst der Summenindex n durch j + 1 ersetzt, und so stellt die letzte Summe die Reihenentwicklung der Exponentialfunktion dar. Der Beweis kann auch mit der Maximum-Likelihood-Methode durchgeführt werden (s. Anhang). 12 § Beispiel Beim radioaktiven Zerfall ist die Zufallsvariable n (n = Anzahl der Atomkerne die in einem bestimmten Zeitintervall zerfallen) Poisson-verteilt mit dem Parameter λ . Dieser gibt dabei an, wie viel Atomkerne durchschnittlich pro Sekunde zerfallen. Bei einem speziellen Präparat zerfallen im Mittel pro Minute 3 Kerne. Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit dafür, mit einem Zählgerät mehr als 3 Zerfälle pro Minute zu registrieren ? Im Mittel zerfallen pro Minute 3 Atomkerne. Somit ist λ = 3 und die Wahrscheinlichkeitsfunktion der Poisson-verteilten Zufallsvariablen n lautet daher: 3n −3 e (n = 0, 1, 2, K ) n! Die Wahrscheinlichkeit für das Ereignis n > 3 ist: 30 − 3 32 − 3 33 − 3 31 − 3 e e + e + e + P (n > 3) = 1 − 3 ! 2 ! 1 ! 0 ! P (n ) = = 1 − [1 + 3 + 4,5 + 4,5 ]e − 3 P(n) 0.2 0.15 0.1 0.05 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 n Abb. 5. Die Poissonverteilung P(n) als Funktion von n für den Mittelwert λ = 3. 13 1.7. Chi-Quadrat-Test ( χ² - Test ) Der Experimentator hat die Vermutung, dass die ermittelten Häufigkeiten bestimmter Ereignisse in einem Experiment einer bestimmten Verteilung (z.B. Gaußverteilung, Binomialverteilung, Poissonverteilung , …) gehorchen. Der χ² - Test dient zur Überprüfung dieser Hypothese. Seien M nth = N ⋅ P (n ) mit N als die Gesamtzahl der Versuche die nach der angenommenen Verteilung P(n) erwarteten Häufigkeiten, und Mn die experimentell aufgetretenen Häufigkeiten. Dann stellt die Größe χ² ein Maß für die Abweichung zwischen den experimentellen und den erwarteten Häufigkeiten dar: χ = 2 0 r ∑ n (M − M nth ) M nth 2 n (15) wobei ( n → r ) die Anzahl der verschiedenen Häufigkeiten angibt. Planung und Durchführung des Chi-Quadrat-Tests 1. Man stellt die Hypothese auf, dass die experimentellen Ergebnisse einer gewissen Verteilung P(n) gehorchen, die durch die Physik des Experiments nahegelegt wird. 2. Die aufgrund der Hypothese erwarteten Häufigkeiten (theoretischen Häufigkeiten) M nth = N ⋅ P (n ) werden berechnet. 3. Aus den theoretisch berechneten Häufigkeiten M nth und den experimentell ermittelten Häufigkeiten M n wird χ 02 berechnet. 4. Man legt eine kleine Signifikanz-Zahl α fest (in der Praxis meist α= 0,01 oder α = 0,05) und bestimmt dann eine kritische Grenze c ,so haben die Werte von χ² , die unterhalb dieser kritischen Grenze liegen, die Wahrscheinlichkeit 1 − α . Somit gilt : P(χ² ≤ c) = 1 − α Die kritische Grenze c teilt dabei das Intervall χ² ≥ 0 in einen nicht-kritischen und einen kritischen bereich und lässt sich mit Hilfe der Tabelle der Chi-QuadratVerteilung leicht bestimmen. 5. Man ermittelt die Zahl der Freiheitsgrade f = t – s – 1 , wobei t die Anzahl der verschiedenen Häufigkeitsklassen und s die Zahl der unbekannten Parameter in der Verteilungsfunktion P(n) angibt. Die Zahl der Freiheitsgrade wird noch um eines verringert, weil die einschränkende Bedingung r ∑M n =N n besteht. 14 6. Man vergleicht den sich aus den experimentellen Daten ergebenden χ 02 -Wert mit dem Wert χα2 = c , den man für den gewählten Wert von α und den sich ergebenden Wert für die Freiheitsgrade f von der Tabelle im Anhang entnimmt. 7. Schlussfolgerung: Liegt der berechnete Test- oder Prüfwert χ 02 unterhalb der kritischen Grenze c ,d.h. gilt χ 02 ≤ χ α2 = c , so wird die Hypothese angenommen, ansonsten zugunsten einer anderen Hypothese abgelehnt. Die gewählte Signifikantzahl α ist dabei die Irrtumswahrscheinlichkeit, d.h. die Wahrscheinlichkeit dafür, eine an sich richtige Hypothese abzulehnen. Anmerkung Sind ein oder mehrere Parameter in der Verteilungsfunktion unbekannt, so muss zunächst der Näherungswert dieser Parameter bestimmt werden (z. B. mit Hilfe der Maximum-LikelihoodMethode s. Anhang). f(χ²) cc Abb. 6 Verlauf der normierten Dichtefunktion einer Chi-Qudrat-Verteilung. Die Fläche unter der Funktion f(χ²) ist gleich 1. Rechts von c liegt der kritische Bereich. Die Fläche unter der Kurve ist von 0 bis c gleich 1 − α und von c bis ∞ gleich α. (Quelle: Prof. Uchii’s Page Kyoto University 2001) 15 § Beispiel Ein Experimentator erhielt bei N = 1200 Würfen mit einem homogenen Würfel folgende Ergebnisse (Häufigkeitsverteilung der 6 möglichen Augenzahlen): Augenzahl n Absolute Häufigkeit M 1 190 2 180 3 205 4 210 5 195 6 220 Mit dem Chi-Quadrat-Test soll nun überprüft werden, ob die Hypothese, dass alle möglichen Augenzahlen gleichwahrscheinlicht sind, angenommen werden kann. 1. 6 Nach unsere Annahme sind alle Augenzahlen gleich. Somit ist: P(n) = 1/6 (für n = 1, 2, … ,6) 2. Die Theoretischen Häufigkeiten sind: 1 M nth = N ⋅ P (n ) = 1200 ⋅ = 200 (für n = 1, 2, … ,6) 6 3. Aus den theoretisch berechneten Häufigkeiten und den experimentell ermittelten Häufigkeiten aus der Tabelle wird χ 02 berechnet. χ = 2 0 r =6 ∑ n =1 = (M − M nth ) M nth 2 n 100 400 25 100 25 400 + + + + + = 5,25 200 200 200 200 200 200 4. Als Signifikanz-Zahl α (Irrtumswahrscheinlichkeit) wählen wir α = 0,05 . 5. Die Verteilungsfunktion P(n) = 1/6 enthält keine Parameter. Folglich ist die Zahl der Freiheitsgrade gleich: f =t–s–1= 6–0–1 =5 6. Aus der Tabelle im Anhang erhält man mit f = 5 und α = 0,05 für die kritische Grenze: c = χα2 = 11,07 ( ) ( ) χ 02 = 5,25 ≤ χα2 = 11,07 ist, so ist das experimentelle Ergebnis unter 7. Da Berücksichtigung der gewählten Signifikanz-Zahl mit der gewählten Hypothese verträglich. 16 2. Experimente 2.1 Galton-Brett Das Galtonbrett besteht aus einer regelmäßigen Anordnung von Hindernissen (Stufen), an denen eine Kugel jeweils nach rechts oder links abprallen kann. Nach dem Passieren der Hindernisse werden die Kugeln in Behältern aufgefangen. Das Brett ist so konstruiert, dass die Ablenkungen, die die Kugel von den einzelnen Hindernissen nach rechts oder links erfährt, nicht davon beeinflusst werden, ob sie an dem vorhergehenden Hindernis nach rechts oder links abgelenkt worden ist. Bei jedem Aufprall einer Kugel an einem Hindernis gibt es 2 Ergebnisse: Ablenkung nach rechts ( X = r ) Ablenkung nach links ( X = l ) Ist das Brett symmetrisch aufgestellt so gilt: Wahrscheinlichkeit für Ablenkung nach rechts p = ½ Wahrscheinlichkeit für Ablenkung nach links q = ½ Ist das Brett unsymmetrisch aufgestellt so ist p ≠ ½ und natürlich weiterhin q = 1 – p. Abb. 7. Die Abbildung zeigt ein Galton-Brett mit 4 Stufen und 5 Behältern. (Quelle: Wikipedia.org) Anhand eines Beispiels diskutieren wir das Problem, wie eine Kugel in einem symmetrischen Brett mit 4 wagerechten Reihen von Hindernissen in einen bestimmten Behälter fällt. § Es gibt nur ″eine″ Möglichkeit (einen Weg), dass eine Kugel in den ersten Behälter (Nr. 0) fällt. Die Kugel muss auf jeder Stufe nach links ablenkt werden: (l, l, l, l) § Es gibt 4 verschiedene Wege für die Kugel um in den zweiten Behälter (Nr. 1) zu gelangen. Die Kugel muss einmal nach rechts und 3 mal nach links abprallen: (r, l, l, l) , (l, r, l, l) , (l, l, r, l) , (l, l, l, r) 17 § Es gibt 6 verschiedene Möglichkeiten um in den dritten Behälter (Nr. 2) zu gelangen. Die Kugel muss 2 mal nach rechts und 2 mal nach links abgelenkt werden: (r, r, l, l) , (l, r, r, l) , (l, l, r, r) , (l, r, l, r) , (r, l, r, l) , (r, l, l, r) § Es gibt 4 Wege um in den vierten Behälter (Nr. 3) zu gelangen. § Es gibt nur ″einen″ Weg um in den fünften Behälter (Nr. 4) zu gelangen. Insgesamt sind es also 16 verschiedene Wege, die alle gleich wahrscheinlich sind. An jeder Stufe ist die Wahrscheinlichkeit nach rechts oder nach links abgelenkt zu werden gleich ½ . Somit ist die Wahrscheinlichkeit für Ablenkungen an 4 Stufen gegeben durch: 1 1 1 1 1 ⋅ ⋅ ⋅ = 2 2 2 2 16 Folglich sind die Wahrscheinlichkeiten, dass eine Kugel in den verschiedenen Behältern landet gegeben durch: BehälterNummer Anzahl der Wege um Die Wahrscheinlichkeit, in einen Behälter zu dass eine Kugel in den gelangen Behälter fällt 0 1 1 4 2 6 3 4 4 1 1 16 1 4⋅ 16 1 6⋅ 16 1 4⋅ 16 1 1⋅ 16 1⋅ 1 16 4 = 16 6 = 16 4 = 16 1 = 16 = Lässt man nun 1000 gleich Kugeln von oben durch das Brett fallen so kann man theoretisch folgende Anzahl von Kugeln in jedem Behälter erwarten: Behälter Behälter Behälter Behälter Behälter 0: 1: 2: 3: 4: 1000 ⋅ 1/16 = 62,5 (d.h. 62 bis 63 Kugeln) 1000 ⋅ 4/16 = 250 1000 ⋅ 6/16 = 375 1000 ⋅ 4/16 = 250 1000 ⋅ 1/16 = 62,5 Jeder Aufprall einer Kugel auf ein Hindernis ist ein Bernoulli-Versuch, da das Brett aus mehreren Stufen (Hindernisreihen) besteht, handelt es sich um einen mehrstufigen BernoulliVersuch. Aus dem Beispiel des Galton-Brett mit 4 Stufen kann man leicht erkennen, dass die Wahrscheinlichkeiten für das Gelangen einer Kugel in einen bestimmten Behälter durch eine Binomialverteilung beschrieben werden kann. Eine analoge Überlegung für ein Brett mit N Stufen ergibt: 18 N! 1 P (k ) = (N − k )! k ! 2 N k = (0 , 1, 2 , K , N ) wobei N die Zahl der Stufen und die Zufallsvariable k die Behälter-Nummer angibt. Abb. 8. Bei nur einem Hindernis A ist die Wahrscheinlichkeit 1/2 für links und für rechts, oder, anders formuliert, im Mittel fällt die Hälfte aller Kugeln nach rechts und die Hälfte nach links. Damit trifft jeweils die Hälfte der Kugeln auf B und die andere Hälfte auf C, wo sie sich wieder mit gleichen Wahrscheinlichkeiten 1/2 nach links und rechts aufteilen. Damit fällt aber nur noch (1/2)⋅(1/2) = 1/4 der Kugeln an B nach links, 1/4 an C nach rechts, und jeweils 1/4 von links und von rechts in den Zwischenraum zwischen B und C. Hier addieren sie die Wahrscheinlichkeiten also, und 1/4 + 1/4 = 2/4. Anhand der Abbildung kann man weiter verfolgen, wie der Strom der Kugeln sich an jeder Hindernisreihe aufteilt. 4 Im Beispiel haben alle diese Wahrscheinlichkeiten den Nenner 16, da es 4 Reihen von Hindernissen sind (16=2 ). Die Zähler ergeben sich durch Addieren der Zähler in der Reihe darüber, was der Vereinigung der Kugelströme in den Zwischenräumen entspricht. (Quelle: Wikipedia.org) Verallgemeinerung Bei einem mehrstufigen Zufallsexperiment ist die Wahrscheinlichkeit eines Ergebnisses gleich dem Produkt der einzelnen Wahrscheinlichkeiten entlang des zugehörigen Pfades. Somit ist z.B. die Wahrscheinlichkeit, dass eine Kugel in einem 4 stufigen Brett in den Behälter Nr. 0 (k = 0) fällt gleich q4 (s. Abb.) .Die Wahrscheinlichkeiten für die Ablenkung nach rechts bezeichnen wir mit p und für links mit q = 1 – p. Hat nun das Brett N Stufen, so ist die Wahrscheinlichkeit, dass eine Kugel entlang eines Pfades (Weges) in einen beliebigen Behälter k fällt gleich: p k qN − k . Denn um in den k-ten Behälter zu gelangen muss die Kugel bei einem N-stufigen Experiment k mal nach rechts und N – k mal nach links abgelenkt werden. Es gibt nun mehrere Möglichkeiten in den Behältern, die nicht am linken oder rechten Rand stehen, zu gelangen. Aus der folgenden Abbildung kann man sehen, dass es z.B. 4 verschiedene Wege (Pfade) gibt, um in den Behälter Nr. 1 (k = 1) zu fallen (oder siehe das Beispiel oben). 19 Es ist zu erkennen, dass die Anzahl der Wege zu den Behältern, durch die BinomialKoeffizienten N! (N − k )! k ! k = (0 , 1, 2 , K, N ) beschreiben werden kann. Um die Wahrscheinlichkeit, dass eine Kugel in einen bestimmten Behälter fällt, zu berechnen, müssen die Wahrscheinlichkeiten entlang der verschiedenen Wege addiert werden. Dies ergibt: P( k ) = p k q N −k N! (N − k )! k ! k = (0 , 1 , 2 , K, N ) Wenn das Brett unsymmetrisch steht dann sind p und q nicht mehr gleich ½ . q 0 1 p 2 3 4 Abb. 9. Ein Galton-Brett mit 4 Stufen, (die Hindernisse sind durch graue Kreise und die Behälter sind durch Quadrate dargestellt). Es gibt 4 verschiedene Wege um den Behälter k = 1 zu erreichen, d.h. die Kugel muss 1 mal nach rechts und 3 mal nach links abprallen. Die Wahrscheinlichkeit an jeder Stufe ist für links q und für rechts p . Folglich sind die einzelnen Wahrscheinlichkeiten entlang den verschiedenen Pfaden zum Behälter k = 1 gegeben durch: (q⋅q⋅q⋅p , q⋅q⋅p⋅q , q⋅p⋅q⋅q , p⋅q⋅q⋅q) = (p⋅q³, p⋅q³, p⋅q³, p⋅q³). Um die Wahrscheinlichkeit für das gelangen in den Behälter k = 1 zu berechnen, müssen diese 4 Wahrscheinlichkeiten mit einander addiert werden. Dies ergibt: P(k = 1) = 4 p⋅q³. 20 Experiment mit dem Galton-Brett Aufgabe Es ist durch Experimente festzustellen, ob ein gegebenes N-stufiges Galtonsches Brett Ergebnisse liefert, die mit einer Binomialverteilung beschrieben werden können (Test einer Hypothese). Dazu lässt man z.B. N = 1000 Kugeln (10 Experimente mit je 100 Kugeln) durch das Galton- Brett laufen, notiert die Zahlen { m0 ; m1 ; m2 ; K ; mk ; K ; mN } der Kugeln in den einzelnen Behältern. Bei 10 Experimenten erhält man 10 Sätze von Zahlen { m0 ; m1 ; m2 ; K ; mN }. Man summiert die einzelnen mk -Werte und erhält schließlich einen Satz { M 0 ; M 1 ; M 2 ; K ; M k ; K ; M N }. Auswertung Es liegen nun Daten vor (Stichprobenergebnisse), die analysiert werden sollen, ob sie mit einem N-stufigen Bernouli-Versuch verträglich sind oder nicht (d.h., ob sie mit einer Binomialverteilung beschrieben werden können oder nicht). Die Aufgabe wird mit dem sogenannten "χ²-Güte der Anpassung" Test gelöst. (Hinweis: M kth = N ⋅ P (k ) , wobei N die Gesamtzahl der Kugeln ist.) Simulation eines Galtonschen Brettes Aufgabe Es ist ein Programm zu schreiben, mit dessen Hilfe sich Experimente auf dem Galton-Brett simulieren lassen. Es sind Simulationen durchzuführen. Die Ergebnisse sind in der im vorhergehenden Abschnitt geschilderten Weise auszuwerten. Simulationen folgender Experimente sind auszuführen: a) Kugeln laufen über ein Galton-Brett mit 8 Hindernisreihen. Es wird angenommen, dass das Brett "fair" ist, d.h. dass an jedem Hindernis die Kugeln mit gleicher Wahrscheinlichkeit nach rechts ( p = 0,5) oder nach links ( q = 0,5) abgelenkt wird. Es finden 100 Durchläufe statt. Das heißt, in der Simulation laufen 256 Kugeln 100mal durch das Galton-Brett. b) Kugeln laufen über ein Galton-Brett mit 8 Hindernisreihen. Es wird angenommen, dass das Brett nicht "fair" ist. An jedem Hinderniss wird die Kugel mit der Wahrscheinlichkeit p = 0,45 nach rechts und mit der Wahrscheinlichkeit q = 0,55 nach links abgelenkt. Es finden 100 Durchläufe statt. Das heißt, in der Simulation laufen 265 Kugeln 100 mal durch das Galton-Brett. Das Programm ist in einem Flussdiagramm darzustellen. Ein "Listing" des "Source-File" ist dem Assistenten vorzulegen. 21 Auswertung der Simulation: § Die Simulation liefert die Verteilung der 100 . 256 Kugeln auf die 9 Behälter. Die Ergebnisse der Simulationen (a) und (b) sind jeweils in einem Histogramm darzustellen. In das Histogramm ist auch die auf der Grundlage der Binomialverteilung erwartete Verteilung der Kugeln einzuzeichnen. § Für beide Simulationen ist ein χ²-Test mit α = 0,05 durchzuführen. Mit Hilfe des χ²-Tests ist zu zeigen, dass das Ergebnis von Simulation (a) nicht verträglich ist mit der Hypothese einer Binomialverteilung mit p = 0,45 (q = 0,55). Mit Hilfe des χ²-Tests ist zu zeigen, dass das Ergebnis von Simulation (b) nicht verträglich ist mit der Hypothese einer Binomialverteilung mit p = q = 0,5. § Für jeden der 100 Durchläufe der Simulation (a) oder (b) ist der Mittelwert k = <k> sowie die Varianz σ² = < ( k − < k >)² >, § Die 100 Mittelwerte sind in einem Histogramm darzustellen, ebenso die 100 Varianzen. Welcher Verteilung gehorchen die Mittelwerte, bzw. die Varianzen? 2.2. Radioaktiver Zerfall Aufgabe In einer radioaktiven Substanz sind in 200 aufeinander folgenden Zeitintervallen der Länge t die Zahl der Zerfälle n pro Zeitintervall zu messen. Es ist festzustellen, ob die experimentellen Ergebnisse durch eine Poisson-Verteilung beschrieben werden können. Dazu ist der χ²-Test zu verwenden. Auswertung Zu ermitteln ist die Zahl M n der Experimente mit n Zerfällen im Zeitintervall t Die zu testende Verteilungsfunktion: λn −λ P (n ) = e n! enthält einen Parameter λ dessen Wert nicht genau bekannt ist. Der Wert dieses Parameters zu ermitteln. Anschließend ist ein χ²-Test durchzuführen. 22 2.3. Ehrenfest'sches Spiel: "Gleichgewicht" Die im folgenden beschriebenen Kugelspiele, die von M. Eigen und R. Winkler in ihrem Buch "Das Spiel" diskutiert werden, haben das Ziel, Einblick in einige statistische Prozesse zu geben, die in der Physikalischen Chemie eine Rolle spielen. Für dieses Spiel stehen zur Verfügung: § ein quadratisches Spielfeld mit 6 x 6 Feldern (N = 36) (Die Seiten der Spielfläche sind mit Zahlen versehen, um die Koordinaten der einzelnen Felder festzulegen.) § 36 grüne und 36 gelbe Kugeln § ein Würfelpaar (bzw. ein Taschenrechner) zur Erzeugung von Zufallszahlen, um die Felder der quadratischen Fläche zu erwürfeln Ehrenfest'sches Spiel k : Differenz zwischen der Zahl n der grünen Kugeln auf dem Brett und der Halbbesetzung der Felder mit grünen Kugeln (k = n – N/2) N : Zahl der Felder auf dem Brett Spielregeln Zu Spielbeginn (d.h., aller erste Gruppe) werden die 36 Felder mit grünen Kugeln besetzt. Dann wird gewürfelt. Die Kugel, die sich auf dem erwürfelten Feld befindet, wird herausgenommen und durch eine Kugel der anderen Farbe aus dem Reservoir ersetzt. Nach jedem Wurf wird der aktuelle Spielstand notiert, indem die Differenz k zwischen der Zahl n der grünen Kugeln auf dem Brett und der Halbbesetzung der Felder mit Kugeln (k = n – N/2) ermittelt wird. Der Spielverlauf wird graphisch dargestellt, indem die Zahl k als Funktion der Zahl der Würfe w aufgetragen wird. Nach 50 Würfen wird das Spiel willkürlich unterbrochen. Die zu diesem Zeitpunkt vorhandene Verteilung von grünen und gelben Kugeln ist die Ausgangssituation für das nächste Spiel. (Jede Praktikantengruppe spielt ein Spiel mit 50 Würfen.) 23 Statistische Analyse des Gleichgewichtszustandes Bezeichnen wir die Anzahl der grünen Kugeln mit n und die gelben mit n′, da das Brett N Felder besitzt, gilt immer : n + n′ = N Die Wahrscheinlichkeit, dass ein beliebiges Feld auf dem Brett mit einer grünen Kugel besetzt ist bezeichnen wir mit p und das es mit einer gelben Kugel besetzt ist mit q. Da mit diesen 2 Farben alle Möglichkeiten erschöpft sind besagt die Normierungsbedingung , dass p + q = 1 Die Wahrscheinlichkeit für das Auftreten einer bestimmten Verteilung auf dem Brett, dass n Kugeln grün und n′ Kugeln gelb sind, ist gegeben durch: (1p42 ⋅ p ⋅ ⋅ ⋅ p ) ⋅ (q ⋅ q L q ) 43 1424 3 n Faktoren = pn q n ′ n′ Faktoren Ein Zustand , bei dem das Brett mit n grünen Kugeln und n′ gelben besetzt ist, kann jedoch normalerweise auf vielen Arten realisiert werden. Die Alternativmöglichkeiten für ein Beispiel mit insgesamt 4 Feldern sind in der folgenden Abbildung aufgeführt. Abb. 10 Die Verteilung von 4 Kugeln auf 4 Plätze. Die grünen Kugeln sind durch graue Kreise und die gelben durch weiße Kreise dargestellt. Die Anzahl der Konfigurationen C(n) mit 2 grünen Kugeln (n = 2) ist am höchsten (C(2) = 6). 24 Mit 2 idealen nicht-identischen Würfeln , die nur zwei Seiten haben (z.B. zwei ungleicheMünzen) kann man 4 verschiedene Zahlen-Kombinationen, nämlich (1,1) , (1,2) , (2,1) , und (2, 2) erzeugen, die alle mit der gleichen Wahrscheinlichkeit vorkommen. Somit ist die Chance jedes Feld zu treffen gleich. Folglich wird die Verteilung der Kugeln auf dem Brett eine Binomialverteilung sein. Eine ähnliche Überlegung für ein Brett mit 36 Feldern und 2 idealen nicht-identischen Würfeln mit jeweils 6 Seiten führt zum gleichen Resultat. Also ist die gesuchte Wahrscheinlichkeit gegeben durch: P( n) = N! p n qN − n ( N − n) ! n! wobei die Variable n die Zahl der grünen Kugeln und N die Gesamtzahl der Felder angibt. Da die Wahrscheinlichkeit grün oder gelb zu bekommen gleich ist gilt : p=q=½ Somit ergibt sich P( n ) = N! ( N − n )! n ! 1 2 N In diesem Versuch interessieren wir uns für die Differenz zwischen der Zahl der grünen Kugeln n und der Halbbesetzung der Felder N/2 k = n − N/2 Somit ist N! 1 P( k ) = N N 2 + k ! − k ! 2 2 N Es ist leicht zu erkennen, dass das Maximum P(k), d.h., die Wahrscheinlichste Situation bei k = 0 liegt. Aufgabe 1. Die 36 Felder des Spielbrettes werden entsprechend dem Spielstand des vorhergehenden Spiels (der vorhergehenden Praktikantengruppe) mit grünen und gelben Kugeln besetzt. (Ausnahme: aller erste Gruppe, siehe vorne unter Spielregeln") 2. Das Spiel wird durch 50 Würfe weitergeführt. Nach jedem Wurf ist die Differenz k zwischen der Zahl n der grünen Kugeln auf dem Brett und der Halbbesetzung N/2 der Felder zu ermitteln und graphisch darzustellen. (k = n − N/2) 25 3. Während eines Spiels mit 50 Würfen ist festzustellen, wie oft k die Werte 0 ; ±1 ; ±2 ; … ; ±18 annimmt. 4. Nach 50 Würfen ist die Besetzung jedes einzelnen der 36 Felder mit grünen und gelben Kugeln festzustellen und zu notieren (Ausgangszustand für die nächste Gruppe). 5. Die Ergebnisse der Aufgaben 3 und 4 sind in Listen einzutragen, die beim betreuenden Assistenten ausliegen. Auswertung Für die Auswertung ist die Gesamtheit (!) der in der Liste aufgeführten Spielergebnisse im stationären Zustand zu verwenden. Zu berechnen sind: 1. der Mittelwert k = < k > und die Varianz σ² = < ( k − < k >)² >, 2. die Wahrscheinlichkeiten P(k) für das Auftreten von k-Werten 0 ; ±1 ; ±2 ; … ; ±18 , 3. die relativen Häufigkeiten der k-Werte 0 ; ±1 ; ±2 ; … ; ±18 an Hand der gesamten vorliegenden Spielergebnisse (relative Häufigkeit: Zahl der Würfe mit dem Ergebnis k dividiert durch Gesamtzahl der Würfe N ). Die relativen Häufigkeiten sind als Funktion von k graphisch darzustellen. Außerdem einzuzeichnen ist die auf Grund einer Gaußverteilung zu erwartende Verteilung der k-Werte um < k >. 4. Mit Hilfe des χ²-Tests ist zu überprüfen, ob die experimentell gefundenen Häufigkeiten der k-Werte mit einer Binomialverteilung beschrieben werden können. Bemerkung Das Ehrenfest'sche Spiel ist geeignet, Schwankungen um einen chemischen Gleichgewichtszustand zu simulieren (siehe dazu "Computersimulation des Chemischen Gleichgewichts"). rot + blau F 2 grün ng (r + b F 2g) mit 2 n r nb = 2 Um zu zeigen, dass Schwankungen um einen Gleichgewichtszustand sich unabhängig von der Zahl der Teilchensorten, die an dem chemischen Gleichgewicht beteiligt sind, verhalten, kann das Spiel mit vier Farben durchgeführt werden. Für diese Spielvariante wird noch ein dritter Würfel benötigt: Tetraeder-Farbwürfel (blau, gelb, grün, rot). Dieser Würfel bestimmt, durch welche Farbe die jeweils erwürfelte Kugel ersetzt werden soll. 26 2.4. Unkontrollierter Schwankungsvorgang Das Ehrenfest'sche Spiel zeigt, dass Schwankungen um einen Gleichgewichtszustand selbstregulierenden Charakter haben. Die Rückeinstellung des Gleichgewichts wird um so wahrscheinlicher, je weiter sich das System vom Gleichgewicht entfernt. Das Spiel, das jetzt geschildert werden soll, simuliert einen völlig nicht-determinierten Schwankungsprozess. Es stellt ein Spiel ohne Selbstregulierung dar. Darin unterscheidet es sich vom Ehrenfest'schen Spiel. Für dieses Spiel stehen zur Verfügung: § eine quadratische Fläche von N = 16 Feldern (4 x 4) § 1 ("idealer") Würfel § 16 grüne und 16 gelbe Kugeln Spielregel Zu Beginn des Spiels (aller erste Praktikantengruppe) wird die eine Hälfte der Spielfläche beliebig mit 8 grünen Kugeln besetzt; die andere Spielhälfte mit 8 gelben Kugeln. Dann wird gewürfelt. Wird eine gerade Zahl erwürfelt, so wird eine beliebige grüne Kugel durch eine gelbe Kugel aus dem Vorrat ersetzt. Wird eine ungerade Zahl erwürfelt, so wird eine beliebige gelbe Kugel durch eine grüne Kugel ersetzt. Nach insgesamt 50 Würfen wird das Spiel willkürlich unterbrochen. Die zu diesem Zeitpunkt vorhandene Zahl von grünen und gelben Kugeln ist die Ausgangssituation für weitere Spiele. Sind auf dem Spielbrett irgendwann nur noch Kugeln einer Farbe übrig geblieben, und man soll beim nächsten Wurf noch eine Kugel derselben Farbe dazu tun, so ist in dieser Phase des Spiels auf ein Brett mit 16 Kugeln der anderen Farbe zu "springen" und dort weiterzuspielen. Das heißt, das Spiel wird "zyklisch" gespielt und somit sind die Konfigurationen: ″alle gelb" und ″alle grün" als äquivalent zu betrachten. Aufgabe 1. Die 16 Felder sind in beliebiger Weise mit grünen und gelben Kugeln zu besetzen. Die Zahl der grünen bzw. gelben Kugeln ist vom Assistenten zu erfahren, der den Versuch betreut. 2. Es sind 50 Würfe auszuführen. 3. Nach jedem Wurf wird das Verhältnis γ der Zahl n der grünen Kugeln zur Zahl n′ gelben Kugeln auf dem Brett ermittelt . γ = n/n′ 27 4. Nach jedem der 50 Würfe ist festzustellen, wie oft die Verhältnisse γ = 1/15, 2/14, 3/13, ´ , 15/1, 16/0 (= 0/16) aufgetreten sind. 5. Nach dem 50.Wurf ist die Zahl der grünen und gelben Kugeln gesondert zu notieren. Das nächste Spiel beginnt mit diesen Zahlen von grünen und gelben Kugeln. Das Ergebnis der Aufgaben 4 und 5 ist in eine Liste einzutragen, die beim Assistenten ausliegt. Auswertung Für die Auswertung ist die Gesamtheit (!) der in der Liste aufgeführten Spielergebnisse zu verwenden. Berechnen Sie an Hand der Spielergebnisse die Wahrscheinlichkeit für das Auftreten der verschiedenen Verhältnisse γ , vergleichen Sie das Ergebnis mit dem der Theorie. Die Theorie fordert, dass jede Abweichung von der Gleichverteilung (n = N/2, N: Zahl der Felder) gleich wahrscheinlich ist. 28 2.5. Unkontrollierter Schwankungsvorgang mit Wechselwirkung Für dieses Spiel stehen zur Verfügung: § eine quadratische Fläche von N = 16 Feldern (4 x 4) § 1 ("idealer") Würfel § 16 grüne und 16 gelbe Kugeln Spielregel Die eine Hälfte der Spielfläche wird mit 8 grünen Kugeln besetzt und die andere Spielhälfte mit 8 gelben Kugeln. Dann wird gewürfelt. Wird eine gerade Zahl erwürfelt, so wird eine beliebige grüne Kugel durch eine gelbe Kugel aus dem Vorrat ersetzt. Wird eine ungerade Zahl erwürfelt, so wird eine beliebige gelbe Kugel durch eine grüne Kugel ersetzt. Es wird eine Zusatzregel eingeführt, die eine Wechselwirkung zwischen benachbarten, gleichfarbigen Kugeln simuliert: gelbe Kugeln (grüne Kugeln) die vollständig von grünen Kugeln (gelben Kugeln) umgeben sind, werden durch grüne Kugeln (gelbe Kugeln) ersetzt. Unter "Nachbarn" sind nur die vier nächsten orthogonalen "Nachbarn" zu verstehen. Nach jedem Wurf wird die Lage der Kugeln auf dem Feld unter dem Gesichtspunkt der Zusatzregel untersucht. Die Praktikanten sollen sich selbst eine weitere sinnvolle Zusatzregel für die "Nachbarn" der Kugeln am Rand des Spielfelds ausdenken. Das Spiel ist zu Ende, wenn eine Kugelsorte ausgestorben ist, denn jede neue ins Spiel kommende Kugel dieser Sorte ist dann automatisch von Kugeln der anderen Seite umgeben. Diese Spielvariante soll zeigen, wie aus kooperativen Wechselwirkungen zusammenhängende Phasen entstehen können. Aufgabe 1. Das Spiel ist bis zum Ende durchzuführen. 2. Die Zahl der Würfe, die für die Beendigung des Spiels benötigt werden, ist in eine Tabelle einzutragen, die beim Assistenten ausliegt. Außerdem ist die Farbe der Kugeln zu notieren, die am Spielende die Felder besetzen. 3. Die Zusatzregel für die Kugeln am Rand des Spielfelds ist im eigenen Protokoll zu vermerken und zu begründen. 29 2.6. Alles oder Nichts § Für dieses Spiel stehen zur Verfügung: eine quadratische Fläche von N = 36 Feldern (6 x 6) mit Koordinatenbezifferung § ein geeignetes ("ideales") Würfelpaar § 36 grüne und 36 gelbe Kugeln Spielregel Zu Spielbeginn werden die 36 Felder regellos mit 18 grünen und 18 gelben Kugeln besetzt. Dann wird gewürfelt. Die Kugel, die erwürfelt wird, wird verdoppelt. Erwürfelt ma n zum Beispiel eine grüne Kugel, so entfernt man eine beliebige gelbe Kugel und ersetzt diese durch eine grüne Kugel aus dem Reservoir. Es wird so lange gespielt, bis alle Felder entweder durch grüne oder gelbe Kugeln besetzt sind. In diesem Spiel ist die Gleichverteilung trotz gleicher Auf- und Abbauchancen beider Kugelfarben instabil. Fluktuationen verstärken sich und führen immer zu einer Alles oder Nichts-Entscheidung für das Vorhandensein der einen oder der anderen Kugelfarbe. Aufgabe 1. Es sind so viele Würfe auszuführen, bis alle Felder durch grüne oder gelbe Kugeln besetzt sind. 2. Nach jedem Wurf ist die Differenz k zwischen der Zahl 3. n der grünen Kugeln auf dem Brett und der Halbbesetzung Felder N/2 (N: Zahl der Felder) zu notieren. 4. Der Spielverlauf ist in ein Diagramm einzutragen. 5. Die Zahl der Würfe bis Spielende und die Farbe der Kugeln, mit denen bei Spielende alle Felder besetzt sind, ist in eine Liste einzutragen, die beim Assistenten ausliegt. Auswertung Für die Auswertung ist die Gesamtheit (!) der in der Liste aufgeführten Spielergebnisse zu verwenden. 1. Berechnen Sie die Wahrscheinlichkeit für die Verwirklichung des jeweiligen Endergebnisses hinsichtlich der Kugelfarbe. 2. Berechnen sie den Mittelwert und die Varianz der Wurfzahl bei Spielende. 30 2.7. Computersimulation des Chemischen Gleichgewichts (J.F. Cullen, J. Chem. Educ. 66, 1023 (1989)) Man denke sich nr rote Kugeln, nb blaue Kugeln und ngr grüne Kugeln (zusammen N Kugeln) in einer Reihe angeordnet und ihre Ortskoordinaten von 1 bis N durchnummeriert. Ein Computer ist so programmiert, dass er Paare von Zufallszahlen zwischen 1 und N erzeugt. Diese Zahlenpaare werden dazu verwendet, zwei Kugeln aus der Reihe der Kugeln zu lokalisieren. Die Farben der "erwürfelten" Kugeln werden ermittelt. Dabei werden folgende Regeln beachtet: § Ist die eine Kugel rot gefärbt und die andere Kugel blau, werden beide Kugeln durch je eine Kugel mit grüner Farbe ersetzt. § Sind beide Kugeln grün gefärbt, wird die eine Kugel durch eine rot gefärbte und die andere durch eine blaue ersetzt. § Bei allen anderen Farbkombinationen wird kein Kugelaustausch vorgenommen. Dieses Spiel stellt eine Simulation der Reaktion: blau + rot = 2 grün dar. Gleichgewichtszustand Beginnt man das Spiel beispielsweise mit nur grün gefärbten Kugeln (z.B. N = ngr =1000000), so erreicht die Simulation nach einer gewissen Anlaufphase einen Gleichgewichtszustand, der zu analysieren ist: Nach jedem Schritt im Gleichgewichtszustand (oder nach mehreren Schritten) wird das folgende Verhältnis gebildet: n gr 2 nr nb = K ngr Zahl der grünen Kugeln nb nr Zahl der blauen Kugeln Zahl der roten Kugeln Es ergibt sich eine Folge von Werten der "Gleichgewichtskonstanten" K, die zu analysieren ist. Aufgaben: Reaktion im Gleichgewichtszustand 1. Berechnung des Mittelwertes von K ; Berechnung der relativen Häufigkeit der auftretenden (K ± δK)-Werte ; Graphische Darstellung: (K ± δK) versus K ; Einzeichnen einer Gauß-Verteilung in die graphische Darstellung ; χ²-Test für GaußVerteilung. 2. Man stelle Versuche mit verschiedenen Kugel-Gesamtmengen (z.B. N = 100; N = 1000; N = 10000; N = 100000) und gleichen Kugelzahlverhältnissen an. Die Unterschiede in der Verteilung der K - Werte ist zu diskutieren. 31 3. Ausgehend von verschiedenen Nicht-Gleichgewichtszuständen (z.B. nr0 = 200000; nb0 = 300000; n 0gr = 500000; N = 1000000) sind die Zahlen der roten, blauen und grünen Kugeln im Gleichgewicht zu ermitteln, außerdem der Wert der Gleichgewichtskonstanten. Bei diesen Simulationen kann auch das "Lösungsmittel" dadurch berücksichtigt werden, dass weiße Kugeln (abgekürzt w) eingeführt werden, die an der "chemischen Reaktion" nicht teilnehmen (z.B. nr0 = 200000; nb0 = 100000; n 0gr = 400000; n 0w = 300000; N = 100000). 4. Eine Verschiebung des Wertes der "Gleichgewichtskonstanten" kann dadurch simuliert werden, dass man die Spielregel modifiziert: Wird eine Kugel mit roter Farbe und eine mit blauer Farbe ausgewählt, dann wird eine Zufallszahl im Bereich 1 bis 10 erzeugt. Hat die Zufallszahl den Wert 1, so werden die beiden Kugeln durch zwei grüne ersetzt. Hat die Zufallszahl einen Wert verschieden von 1, so wird die Substitution nicht durchgeführt. Eine derartige Simulation ist durchzuführen. Die Gleichgewichtskonstante ist zu ermitteln. Durch diese neue Regel, die Spielregel 1 modifiziert, wird die Reaktion r + b T 2gr erschwert (Erhöhung der Aktivierungsenergie). Es ist zu erwarten, dass der Mittelwert der "Gleichgewichtskonstanten" um den Faktor 1/10 kleiner als bei einer Simulation ohne diese Zusatzregel ist. In entsprechender Weise kann der Wert der "Gleichgewichtskonstanten" auch erhöht werden: Die Reaktion r + b P 2gr wird erschwert, indem die geschilderte Zusatzregel auf Spielregel 2 angewandt wird. Es ist eine solche Simulation durchzuführen. 32 3. Anhang α f 0.99 0.95 0.90 0.50 0.10 0.05 0.01 0.001 1 0.00 0.00 0.02 0.45 2.71 3.84 6.63 10.83 2 0.02 0.10 0.21 1.39 4.61 5.99 9.21 13.82 3 0.11 0.35 0.58 2.37 6.25 7.81 11.34 16.27 4 0.30 0.71 1.06 3.36 7.78 9.49 13.28 18.47 5 0.55 1.15 1.61 4.35 9.24 11.07 15.09 20.52 6 0.87 1.64 2.20 5.35 10.64 12.59 16.81 22.46 7 1.24 2.17 2.83 6.35 12.02 14.07 18.48 24.32 8 1.65 2.73 3.49 7.34 13.36 15.51 20.09 26.12 9 2.09 3.33 4.17 8.34 14.68 16.92 21.67 27.88 10 2.56 3.94 4.87 9.34 15.99 18.31 23.21 29.59 11 3.05 4.57 5.58 10.34 17.28 19.68 24.72 31.26 12 3.57 5.23 6.30 11.34 18.55 21.03 26.22 32.91 13 4.11 5.89 7.04 12.34 19.81 22.36 27.69 34.53 14 4.66 6.57 7.79 13.34 21.06 23.68 29.14 36.12 15 5.23 7.26 8.55 14.34 22.31 25.00 30.58 37.70 16 5.81 7.96 9.31 15.34 23.54 26.30 32.00 39.25 17 6.41 8.67 10.09 16.34 24.77 27.59 33.41 40.79 18 7.01 9.39 10.86 17.34 25.99 28.87 34.81 42.31 19 7.63 10.12 11.65 18.34 27.20 30.14 36.19 43.82 20 8.26 10.85 12.44 19.34 28.41 31.41 37.57 45.31 21 8.90 11.59 13.24 20.34 29.62 32.67 38.93 46.80 22 9.54 12.34 14.04 21.34 30.81 33.92 40.29 48.27 23 10.20 13.09 14.85 22.34 32.01 35.17 41.64 49.73 24 10.86 13.85 15.66 23.34 33.20 36.42 42.98 51.18 25 11.52 14.61 16.47 24.34 34.38 37.65 44.31 52.62 26 12.20 15.38 17.29 25.34 35.56 38.89 45.64 54.05 27 12.88 16.15 18.11 26.34 36.74 40.11 46.96 55.48 28 13.56 16.93 18.94 27.34 37.92 41.34 48.28 56.89 29 14.26 17.71 19.77 28.34 39.09 42.56 49.59 58.30 30 14.95 18.49 20.60 29.34 40.26 43.77 50.89 59.70 40 22.16 26.51 29.05 39.34 51.81 55.76 63.69 73.40 50 29.71 34.76 37.69 49.33 63.17 67.50 76.15 86.66 60 37.48 43.19 46.46 59.33 74.40 79.08 88.38 99.61 70 45.44 51.74 55.33 69.33 85.53 90.53 100.43 112.32 80 53.54 60.39 64.28 79.33 96.58 101.88 112.33 124.84 90 61.75 69.13 73.29 89.33 107.57 113.15 124.12 137.21 100 70.06 77.93 82.36 99.33 118.50 124.34 135.81 149.45 Tab. 1 Die Tabelle enthält die χ² für verschiedene α Werte in Abhängigkeit vom Freiheitsgrad f (Quelle: gunma university jp) 33 Kombinatorik Sind N Stellen und N verschiedene (nicht-identische) Münzen vorhanden, so können wir die erste Münze auf N verschiedene Stellen platzieren, die 2. Münze auf den N – 1 übrigen Stellen platzieren usw. Daher gibt es für die Anordnung dieser Münzen N ( N − 1)( N − 2) L 1 = N ! Möglichkeiten. Beispiel man kann 3 verschiedene Buchstaben A, B, C auf 3 ! = 6 verschiedene Arten anordnen. ABC ACB BAC CAB BCA CBA . Sind von den N Münzen jedoch n Münzen identisch, so fallen alle jene Anordnungen zusammen, die durch Vertauschung der gleichen Münzen untereinander hervorgehen. Diese Vertauschungen sind auf n ! verschiedene Arten möglich. Für N Münzen von denen n identisch sind, reduziert sich also die Anzahl der möglichen Anordnungen auf : C( n) = N! n! Befinden sich unter den N Münzen jeweils n1 , n2 , K , nk gleiche Münzen , wobei n1 + n2 + K + nk = N ist, so ergibt sich die folgende Anzahl von verschiedenen Anordnungen : C( n) = N! n1!⋅ n2! L nk ! Sind nun N Stellen, und n nicht-identische Münzen mit n < N vorhanden, so können wir die erste Münze auf N verschiedene Stellen, die 2. Münze auf den N – 1 übrigen Stellen, und die n-te Münze auf den N – n + 1 zuletzt übrigen Stellen platzieren. Somit ist die Anzahl verschiedener Anordnungen C (n ) = N ( N − 1)( N − 2) L ( N − n + 1) = = N ( N − 1) ( N − 2 ) L ( N − n + 1) ( N − n ) L 1 ( N − n) L 1 N! N! = ( N − n ) ! m! wobei m = N – n die Anzahl der unbesetzten Stellen ist. Bei jeder Anordnung bleiben immer m Stellen des Feldes unbesetzt. 34 Sind nun die n Münzen identisch so ergibt sich C (n ) = N! N! = ( N − n )! n! m ! n! Besetzen wir nun die m freien Stellen mit m identische Münzen, die aber verschieden von den n Münzen sind, so wird durch die obige Formel die mögliche Anzahl verschiedener Anordnungen angegeben. Z1 Z1 . . Z1 Z1 Z2 Z1 Z2 Z1 . Z2 Z1 Z2 Z3 Z1 Z2 Z1 Z2 Z3 Z3 Z1 Z2 Z3 K4 Z1 Z2 Z3 K4 K5 Z1 Z2 Z3 Z1 Z2 K4 Z3 K4 Z1 Z2 Z3 K5 K4 Z1 Z2 K5 Z3 K4 Z1 Z2 K4 Z3 Z1 Z2 K4 Z3 K5 Z1 Z2 K4 Z1 Z2 Z3 K4 Z3 Z1 Z2 K4 K5 Z3 Z1 Z2 K5 K4 Z3 ............................ K5 K4 Z3 Z2 Z1 In dieser Tabelle sind einige Anordnungen für 5 verschiedene Münzen Z1 Z2 Z3 K4 K5 auf ein Feld mit 5 Stellen eingetragen. Die erste Münze Z1 kann man auf 5 verschiedene Stellen platzieren (siehe 1. Zeile der Tabelle). Wenn einer der Plätze durch die erste Münze besetzt ist kann die zweite Münze Z2 auf die 4 übrigen Stellen platziert werden (siehe 2. Zeile der Tabelle) usw. Daher gibt es 5 . 4 . 3 . 2 .1 = 5 ! = 120 verschiede Anordnungsmöglichkeiten. In der letzten Zeile der Tabelle geben die 6 Felder auf der linken Seite die 6 verschiedene Anordnungsmöglichkeiten wenn Z1 bzw. Z2 auf dem ersten und zweiten Platz des Feldes stehen. Sind jedoch die Münzen Z1 Z2 und Z3 identisch so reduziert sich die Anzahl der verschiedenen Anordnungen auf (5 !) /( 3 !) = 20 . Sind nun K4 und K5 auch miteinander identisch, so ist die Anzahl der verschiedenen Anordnungen (5 ! )/ (3 ! . 2 !) = 10. Für 5 Münzen, die alle identisch sind aber 3 davon Zahl und 2 Kopf zeigen gilt die gleiche Überlegung d.h. in diesem Fall gibt es auch 10 verschiedene Annordnungen. 35 Poisson-Näherung Wenn die Wahrscheinlichkeit p sehr klein wird: p << 1 , und N so groß ist, dass: n << N , gilt, und N⋅p = λ einen Wert mittlerer Größe hat Verteilungsfunktion P( n ) = können wir folgende Nährungen für die Binomial- N! p n qN − n ( N − n )! n ! machen. Da N! = (N − n + 1) L (N − 2 )( N − 1) N ( N − n) ! ist, ergibt sich für n << N folgende Beziehung: N! ≈ Nn ( N − n) ! (∗) Als nächstes untersuchen wir den dritten Faktor in der Funktion den wir hier mit bezeichnen: y y = q N − n = (1 − p ) N −n Logarithmieren ergibt: ln y = (N − n ) ⋅ ln ( 1 − p ) Da p << 1 ist, ergibt eine Taylor-Reihenentwicklung um die Stelle p = 0 folgendes Ergebnis: ln( 1 − p ) = ln ( 1 − 0 ) + = 0 − ≈ −p (p ) − −1 1 −1 2 ⋅( p − 0 ) + ⋅ ⋅( p − 0 ) + K 2 (1 − p ) 0 2 (1 − p ) 0 1 ⋅( p 2 )2 + K 36 Wegen p << 1 haben wir alle höheren Potenzen von p vernachlässigt. Da n << N können wir N − n ≈ N setzen. Somit ergibt sich für y folgender Näherungsausdruck: ln y ≈ − N ⋅ p y ≈ e −N p (∗ ∗) Setzen wir die Näherungsausdrücke * und ** in die Binomialverteilungsfunktion ein, so ergibt sich : P( n) = N n n − N p (Np )n − N p λn − N p p ⋅e = ⋅e = ⋅e n! n! n! Dies ist die Poisson-Verteilungsfunktion. Maximum-Likelihood-Methode Mit diesem Verfahren werden Schätzfunktionen für die unbekannten Parameter einer Wahrscheinlichkeitsverteilung ermittelt. Sei X eine Zufallsvariable, deren Verteilungsfunktion f (x) einen unbekannten Parameter µ { x1 ; x2 ; K ; xS } die unabhängigen Stichprobenwerte. Da in allen enthält, und Experimenten der Stichprobe derselbe Prozess unterliegt, besteht die Likelihood-Funktion für die Gesamtheit der Stichproben (Verbundwahrscheinlichkeit) aus dem Produkt der Wahrscheinlichkeiten für die einzelnen { xi } -Werte : L( µ ) = f (x1 ) ⋅ f ( x2 ) L f (x S ) Der unbekannte Parameter µ wird nun so bestimmt, dass die Wahrscheinlichkeit einen Maximalwert annimmt. Aus der notwendigen Bedingung für ein relatives Maximum: ∂ L(µ ) = 0 ∂µ erhält man somit den Parameter µ . 37 Bestimmung des unbekannten Parameter λ in der Poisson-Verteilung Bei einer Poisson-Verteilung ist die Wahrscheinlichkeitsfunktion mit dem unbekannten Parameter λ und den bekannten Zufallsvariablen n gegeben durch: P (n ) = λn − λ e n! (n = 0, 1, 2 , K ) Die Likelihood-Funktion besteht aus dem Produkt der einzelnen Wahrscheinlichkeiten eines Experiments, das S mal wiederholt wurde. L (λ ) = P (n1 ) ⋅ P (n2 ) L P (nS ) = = S ∏ i= 1 λ i −λ e ni ! n S ∏ P(n ) i i =1 (n = 0 , 1 , 2 , K , r ) ; ( i = 1, 2 , K , S ) Bemerkung: Es ist S = M 0 + M1 + K + M n + K + M r wobei S die Gesamtzahl der Versuche, und M die Häufigkeitsklassen für verschiedene n Werte angibt. Logarithmieren der Likelihood -Funktion ergibt: i=1 n n λ n 1 − λ λ n 2 −λ λ i −λ λ S −λ = ln e e ⋅ e L e n! ni ! n2 ! nS ! 1 [ −λ + n1 ln λ − ln n1 ! ] + [ − λ + n2 ln λ − ln n2 ! ] S ln L (λ ) = ln ∏ = + K + [ − λ + n S ln λ − ln nS ! ] = − S λ + ln λ S ∑ ni − i =1 S ∑ ln n ! i =1 i Die Bedingung für das gesuchte Maximum führt auf die Gleichung : ∂ ln L (λ ) = 0 ∂λ −S + 1 λ S ∑n i =1 i = 0 S λ = ∑n i i =1 S Der Parameter λ erweist sich dabei als der Mittelwert von n . 38 Bestimmung des unbekannten Parameter p in der Binomial-Verteilung Bei einer Binomial-Verteilung ist die Wahrscheinlichkeitsfunktion mit dem unbekannten Parameter p und den bekannten Zufallsvariablen n gegeben durch: N! p n qN − n ( N − n) ! n! P( n) = (n = 0 , 1, 2 , K , N ) Die Likelihood-Funktion besteht aus dem Produkt der einzelnen Wahrscheinlichkeiten des Experiments, das S mal wiederholt wurde. L (λ ) = P (n1 )⋅ P (n2 ) L P (nS ) = S ∏ P(n ) i i =1 = n S ∏ N p i=1 n qN −n (n = 0 , 1, 2 , K , N ) ; ( i = 1 , 2 , K , S ) wobei S die Gesamtzahl der Versuche im Experiment angibt und N N! = ist. ( N − n )! n ! n S N n N −n N n N −n N n N −n N n N −n ln L (λ ) = ln ∏ p i q i = ln p 1 q 1 ⋅ p 2 q 2 L p S q S n1 n i=1 i n2 nS N N n N −n n N −n = ln + ln p 1 + ln q 1 + ln + ln p 2 + ln q 2 n n 1 2 N n N −n + K + ln + ln p S + ln q S nS S S N ni N −n ln + ln p + ln q i ∑ ∑ ∑ n i =1 i =1 i =1 i S S S N = ∑ ln + ∑ n i ln p + ∑ (N − n i )ln q i =1 i =1 i =1 ni S S S N = ∑ ln + ln p ∑ n i + ln (1 − p ) ∑ (N − n i ) i =1 i =1 i =1 ni S = im letzen Schritt ist q durch 1 – p ersetzt worden. Die Bedingung für das gesuchte Maximum führt auf die Gleichung : ∂ ln L (λ ) = 0 ∂λ 0 + 1 p S ∑n i =1 i − S 1 (N − n i ) = ∑ (1 − p ) i = 1 0 39 S 1 p (1 − p ) p 1 p ∑ ni = i =1 S ∑n i =1 S ∑ ni − i =1 = i 1 (1 − p ) ∑ (N − n ) S S ∑ i i =1 N S ∑n − i =1 S ∑ ni = i =1 S⋅ N i S ∑n − i =1 i =1 i Somit ergibt sich für den unbekannte Parameter p : r=N S p = 1 ⋅ N ∑ ni i =1 S 1 424 3 = 1 ⋅ N ∑M n =1 Uni. Köln , ⋅n S 142 4 43 4 n A. Shirani , n = n N n Nov. 2004 Literatur Berkeley Physics Course: Statistical Physics, F. Reif, Ausgabe : Statistische Physik, F. Reif, Vieweg 1977) McGraw-Hill 1965 (Deutsche Mathematik für Ingenieure und Naturwissenschaftler Band 3, L. Papula, Vieweg 1994 Das Spiel, M. Eigen R Winkler, Piper & Co. 1975 http://www.bun.kyoto-u.ac.jp/~suchii/chi-square.html http://aoki2.si.gunma-u.ac.jp/CGI-BIN/txxp.html http://de.wikipedia.org/wiki/Galtonbrett