der hausarzt im gespräch Dr. med. Michael Schneider fragt den ORL-Spezialisten Dr. med. Christoph Schlegel-Wagner zu: Bakterielle Infektionen der oberen Atemwege bei Erwachsenen Dr. med. Michael Schneider Hausarzt, Praxis Brückenfeld, Bern Staatsexamen 1987, Weiterbildung in den Schwerpunkten Innere Medizin und Chirurgie, zuletzt als Oberarzt am Kantonsspital Olten. Seit 2001 in Gemeinschaftspraxis mit Dr. D. Pewsner. Fähigkeitsausweis Manuelle Medizin, SAMM Dr. med. Christoph Schlegel-Wagner Facharzt FMH für Oto-Rhino-Laryngologie, Hals und Gesichtschirurgie Co-Chefarzt Klinik für HNO-Heilkunde, Hals- und Gesichtschirurgie, Luzerner Kantonsspital Leiter der Weiterbildungsakademie der Schweizerischen ORL-Gesellschaft Lehrtätigkeit an der Universität Zürich Dr. Schneider: Herr Dr. Schlegel-Wagner, zurzeit ist wieder Hochsaison für Infektionen der ­oberen Atemwege. Können Sie sich zur Epidemiologie und Pathogenese der bakteriellen Infekte der oberen Atemwege äussern? Dr. Schlegel-Wagner: Die häufigsten bakteriellen Infekte der oberen Atemwege sind, neben den viel häufigeren banalen viralen Infekten, die akute Otitis media, Angina tonsillaris und akute Rhinosinusitis. Bei Erwachsenen kommt es jährlich zu circa zwei oberen Atemwegsinfekten, bei Kindern zu 5-7 Infekten. Die meisten der ­Infekte sind dabei viral bedingt. Daraus entwickeln sich in etwa 0,5-1% der Fälle bakterielle Infekte. Wie gelange ich zur Diagnose einer bakteriellen Angina tonsillaris? Wenn sich im klinischen Befund geschwollene, gerötete und mit weissen Stippchen belegte Mandeln und geschwollene zervikale Lymphknoten zeigen, und der Patient hohes Fieber hat, liegt wahrscheinlich eine Angina tonsillaris vor. Zusätzlich können die Centor-Kriterien in die Entscheidungsfindung einbezogen werden. Zur Erhärtung der Diagnose und im Rahmen der Gesamtbeurteilung kann ein Strep-A-Schnelltest durchgeführt werden. Ein Rachenabstrich zur Bakteriologie mit Kultur macht nur Sinn, wenn eine seltene Infektion vermutet wird, oder der Patient nicht auf das verschriebene Antibiotikum anspricht. Wie behandle ich eine bakterielle Angina tonsillaris? Erhärtet sich aufgrund des Strep-A-Schnelltests und des klinischen Bildes die Diagnose Angina tonsillaris, sollte für 5-10 Tage ein Antibiotikum verschrieben werden. Hier stehen Penizillin, ein Cephalosporin oder bei Allergien Makrolide im Vordergrund. Ein Aminopenicillinum sollte wegen dem Risiko von Exanthemen im Falle eines Pfeifferschen Drüsenfiebers nicht verschrieben werden. Zusätzlich sollte der Patient ein Schmerzmittel erhalten. Was sind mögliche Komplikationen einer Infektion durch beta-hämolysierende Streptokokken der Gruppe A? Zu den lokalen Komplikationen einer Angina tonsillaris zählen der Peritonsillarabzess, die abszedierende Lymphadenitis colli sowie das Lemierre-Syndrom, also die infektiöse Jugularvenenthrombose. Daneben besteht bei Strep-A-Infektionen das Risiko für Glomerulonephritis, Arthritis und Endokarditis. Allerdings sind diese in den industrialisierten Ländern Raritäten geworden. Welche differentialdiagnostischen Überlegungen sollte ich bei einer akuten Pharyngitis anstellen? Die akute Pharyngitis ist in der Regel viral bedingt. Bei schweren Schluckbeschwerden und hohem Fieber sollte an eine Angina tonsillaris gedacht werden. Daneben kommen die ­Mononukleose, also das Pfeiffersche Drüsenfieber, oder seltener eine Herpangina in Frage. Bei streng einseitigem Befund könnte eine Angina Plaut-Vincent oder als Rarität eine Lues vorliegen. Wie sieht die Klinik einer akuten Rhinosinusitis aus, und wie kann ich zwischen einer viralen und einer bakteriellen Rhinosinusitis unterscheiden? Die Diagnose einer akuten Rhinosinusitis wird anhand der Symp­tome Schmerz über den Sinus, Nasenobstruktion, Rhinorrhoe und Hyposmie gestellt. Mit dem Handotoskop kann einfach der mittlere Nasengang beurteilt werden, wo man in der _ 2013 _ der informierte arzt 5012 der hausarzt im gespräch Regel eine verquollene Schleimhaut und eitriges Sekret auf der betroffenen Seite findet. Die Unterscheidung zwischen viraler und bakterieller Rhinosinusitis ist in erster Linie aufgrund des zeitlichen Verlaufs möglich. Eine Rhinosinusitis ist primär ­viral und die Symptome klingen nach 5 Tagen ab. Persistieren die Symptome oder zeichnet sich eine Verschlechterung ab, kann man im zeitlichen Verlauf zunehmend von einer bakteriellen Infektion ausgehen. Sehr intensive Symptome mit Schmerzen und hohem Fieber deuten auch auf eine bakterielle Rhinosinusitis hin. Wie behandle ich eine bakterielle Rhinosinusitis? Welche Labortests sind in der Hausarztpraxis bei einem bakteriellen Infekt der oberen Atemwege sinnvoll und hilfreich? Ein weisses Blutbild ist bei der Differentialdiagnose Angina tonsillaris versus Pfeiffersches Drüsenfieber wertvoll. Beträgt der Lymphozyten/Leukozyten-Quotient weniger als 0.35, liegt höchstwahrscheinlich eine bakterielle Angina vor, bei einem Wert über 0.35 eine M ­ ononukleose. Laboruntersuchungen mit Bestimmung der I­ nfektparameter sind ansonsten nur bei Patienten mit schlechtem Allgemeinzustand erforderlich, z. B. wenn sich eine akute Otitis media durch den schlechten Allgemeinzustand nur ungenügend erklären lässt, oder bei Begleiterkrankungen. Eine leichte bis moderate Rhinosinusitis sollte nur mit nasalem Cortisonspray und Schmerzmitteln behandelt werden. Antibiotika zeigen hier keine raschere Abheilung und sind nicht notwendig. Erst bei schweren Symptomen, hohem Fieber oder Allgemeinsymptomen sollten zusätzlich Antibiotika verschrieben werden. Es kommen dann Co-Amoxiciline, mit Verlaufskontrolle nach 5 Tagen, zum Einsatz. Wenn die Symptome noch nicht abgeklungen sind, sollte das Antibiotikum für weitere 5 Tage verordnet werden. Die Rubrik „Der Hausarzt im Gespräch“ wird von Spirig HealthCare AG ohne Einfluss auf den Inhalt unterstützt. Das Unternehmen möchte damit die ärztliche Fortbildung fördern. Spirig HealthCare, Anbieter hochwertiger Generika und bekannter Markenprodukte wie Bexin®, Nasensalbe Rüedi Spirig HC® und Nasenspray Neo Spirig HC® ist ein innovatives Pharmaunternehmen mit Sitz im Schweizer Mittelland. Es ging 2011 aus der Generika-Abteilung des Schweizer KMU Spirig Pharma AG hervor und ist seit Anfang 2012 eine Tochterfirma der deutschen Stada Arzneimittel AG. Als Spezialist für den landesweiten Vertrieb hochwertiger Medikamente bietet Spirig HealthCare AG ein kontinuierlich wachsendes Sortiment mit über 100 eigenen Produkten, eine breite Produktepalette von Generika in den Therapiegebieten Asthma/Allergie, Diabetes, Erkältung, Gastroenterologie, Gynäkologie, Herz-Kreislauf, Infektiologie (Antibiotika), Rheumatologie, Urologie und ZNS sowie einen eigenen Medikamentenlieferdienst mit über 120'000 Artikeln an. Die breite Antibiotikapalette von Spirig HealthCare AG wird in verschiedensten Dosierungen und Darreichungsformen, sowohl für Erwachsene als auch für Kinder angeboten. Wie präsentiert sich eine Otitis media und welches sind die klinischen Befunde? Bei der Otitis media klagt der Patient über Schmerzen im Ohr und in der Otoskopie zeigt sich ein rotes oder weisses, nach aussen vorgewölbtes Trommelfeld. Bei circa 10% der Patienten platzt das Trommelfeld. Für weitere Auskünfte: Frau Christa Brander Product Manager Spirig HealthCare Telefon 062 388 85 73 [email protected] Wie behandle ich eine Otitis media? Echt originalgetreu. Echt preiswert. 0113/160113 Bei Erwachsenen und Kindern älter als zwei Jahre sollte nach Möglichkeit zuerst 24 Stunden abgewartet und dann eine Nachkontrolle durchgeführt werden. Während dieser Zeit kann ein Schmerzmittel verschrieben werden. Klingen die Symptome ab, kann weiter zugewartet werden. Bei Persistenz der Befunde oder einer Verschlechterung sind Antibiotika indiziert, primär Amoxicillin während 5 bis 10 Tagen. Auch hier gilt, dass der Patient nach 5 Tagen zur Verlaufskontrolle kommen sollte. Die Weiterführung der Antibiotika-Therapie ist nur bei mangelnder Besserung oder bei einer Verschlechterung der Symptome sinnvoll. Kinder unter zwei Jahren mit einer akuten Otitis media werden in der Regel primär antibiotisch behandelt. Spirig HealthCare steht für Generika in Schweizer Topqualität, die ihren Originalen in nichts nachstehen. Sie wirken ebenso zuverlässig – und sind dabei echt preiswert. Kennen Sie die Mona Lisa Kennen die MonaAG? Lisa der Spirig HealthCare AG? Das Original der SpirigSie HealthCare steht streng bewacht im Louvre und ist nur für wenige zugänglich. Das Cares for Health.Original steht streng beDie Mona Lisa und der ist Spirig Health-Care AG ist das Abbild des Originals wacht im Louvre nur für und istzugänglich. für alle da. Analog dazu die Produkte – original­getreue wenige Generika für der alle. Die Mona Lisa Spirig HealthCare AG ist das Abbild des Originals und ist für alle da. Analog dazu unsere Produkte – originalgetreue Generika für alle. Spirig HealthCare AG | CH-4622 Egerkingen | www.spirig-healthcare.ch Anzeige_A4_D.indd 1 der informierte arzt _ 12 _ 2013 16.01.13 13:43 51