Mein Weg in den Tempel der Gesundheit (VS) Einleitung Dieses Kapitel der Gesundheitsbildung beschreibt einen besonders sensiblen Lehrinhalt. Das Wort Krebs löst bei den meisten Menschen, unabhängig von ihrem Alter, mit negativen Gefühlen behaftete Assoziationen aus. Bereits Kinder verbinden mit Krebs Angst, Schmerz, Leid, Trauer, gibt es doch kaum Familien, in deren näherem Umfeld nicht schon traurige Bekanntschaft mit dieser bösartigen, schwerwiegenden Erkrankung gemacht werden mußte. Doch schwere Erkrankungen als nur schicksalhaft darzustellen, wäre zu einfach und nicht richtig. Bereits den Kindern der Grundschule soll deutlich gemacht werden, daß es doch Möglichkeiten gibt, die Entstehung von Erkrankungen zu beeinflussen, sie zu verhindern oder sie rechtzeitig zu erkennen, um sie einer frühen gezielten Behandlung zuführen zu können. Bei der Aufbereitung und Behandlung dieses Themas sollten für Kinder allzu verunsichernde und beängstigende Aspekte durch konstruktive ersetzt werden. Angst und Unsicherheit sollen einem ICH KANN ETWAS FÜR MEINE GESUNDHEIT TUN Platz machen. Ein solcher möglicher Schritt soll im folgenden Teil aufgezeigt werden: MEIN WEG IN DEN TEMPEL DER GESUNDHEIT Dieser Satz birgt zweierlei Bedeutung: ✘ Zum einen soll er bewußtmachen, daß ICH SELBST es bin, der sich auf diesen Weg begibt. Je früher der junge Mensch lernt, aktiv und (selbst-)kritisch an seiner Lebensgestaltung teilzuhaben, mitzuwirken und mitzugestalten, desto eher wird er zu verantwortungsvollem Handeln seinem Körper gegenüber hingeführt werden können. ✘ Zum anderen verbindet man mit dem Wort TEMPEL etwas Heiliges – und gerade das soll mit Gesundheit in Verbindung gebracht werden. Gesundheit ist etwas Heiliges, sie ist der kostbarste Schatz, den wir besitzen. Nicht erst der Verlust der Gesundheit darf uns ihren unschätzbaren Wert deutlich machen. Ein passives ALLES ÜBER SICH ERGEHEN LASSEN sollte bereits im Kindesalter in Frage gestellt werden. „Alle Wünsche werden klein gegen den, gesund zu sein!“ KREBS – VORBEUGUNG UND VORSORGE 69 V S Methodisch-didaktischer Vorschlag V S Echte Gesundheitsvorsorge kann nur über eine ganzheitliche Denk- und Verhaltensweise erreicht werden. Der TEMPEL DER GESUNDHEIT wird von 3 wichtigen Säulen getragen: Lebenseinstellung Ernährung Bewegung Die einzelnen Säulen mögen mit den Schülern gemeinsam (Gruppen- oder Partnerarbeit) erarbeitet werden. Die Kinder erfahren, daß sie selbst BAUMEISTER ihres Gesundheitstempels werden. Es bieten sich dazu Puzzle-Bauweise oder Schichten und Türmen von Gesundheitsbausteinen an. Aus Platzgründen kann an dieser Stelle nur eine exemplarische Aufzählung erfolgen. Obst Ruhe Laufen Milch Genießen Turnen Gemüse Entspannen Wandern Vitamine Miteinander Radfahren Abwechslung Zufriedenheit Schwimmen ERBLICHE ANLAGEN – ERZIEHUNG – VERHALTEN Die 3 Säulen stehen auf einem Fundament, das aus ✘ den erblichen Anlagen ✘ der Erziehung ✘ und dem Verhalten besteht. Es muß klargemacht werden, daß der junge Mensch zwar auf seine erblichen Anlagen und seine Erziehung keinen bzw. wenig Einfluß hat, jedoch wohl auf sein Verhalten. Tempel der Gesundheit Ziel Die Säulen werden unter einem gemeinsamen Dach vereint. Die Wechselbeziehungen der einzelnen Säulen sind den Schülern bewußtzumachen. Dies ließe sich durch Ineinanderfließen der 3 Säulenfarben in Aquarelltechnik optisch verdeutlichen. Obst Ruhe Laufen Milch Genießen Turnen Gemüse Entspannen Wandern Vitamine Miteinander Radfahren Abwechslung Zufriedenheit Schwimmen ERBLICHE ANLAGEN – ERZIEHUNG – VERHALTEN KREBS – VORBEUGUNG UND VORSORGE 70 Mein Tempel in Gefahr! V S Mein Tempel der Gesundheit ist jedoch jederzeit in Gefahr, Schaden zu erleiden. Jeder Mensch ist tagtäglich vielen sichtbaren und unsichtbaren Einflüssen von außen ausgesetzt. Diese Einflüsse sollen wiederum mit den Schülern gemeinsam erarbeitet werden. Sie sind es, die unseren „Säulen“ zusetzen (exemplarische Auswahl). Schadstoffe Fett keine Ballaststoffe Spritzmittel Zucker Alkohol zu viel Fernsehen Überforderung Kummer Einsamkeit E radioaktive Strahlung ständige Mißerfolge Streß Kränkungen Verletzungen zu viel Computer L Ozon – Doch unsere Säulen halten viel aus, wenn sie auf einem gesunden Fundament stehen und stabil gebaut sind. Wichtig ist es, das Interesse für den eigenen Körper zu wecken, Zusammenhänge verständlich zu machen, seinen Körper zu kennen und erste Warnsignale wahrzunehmen, um einen drohenden „Einsturz“ rechtzeitig abwenden zu können. Wenn schon das Kind lernt, sensibel in und auf seinen Körper zu hören, besitzt dieser gute Reparaturmechanismen. ✘ Ich darf meinem Körper dabei viel zutrauen! ✘ Ich kann meine Abwehrkräfte trainieren und mobilisieren! ✘ Ich muß meinem Körper dazu aber auch genügend Ruhe und Zeit gönnen! KREBS – VORBEUGUNG UND VORSORGE Bequemlichkeit B UV-Strahlung ERBLICHE ANLAGEN Extremsport Rauchen ERZIEHUNG – passives Rauchen VERHALTEN Den Abschluß dieses Unterrichtsthemas könnte ein speziell für Kinder erstellter Fragebogen sein, der die Schüler zu selbstkritischer Auseinandersetzung mit ihren Eß-, Lebens- und Freizeitgewohnheiten anregt. Auch Verbesserungsmöglichkeiten bisheriger Gewohnheiten sollen dabei in Betracht gezogen werden. Auch der kleinste Schritt kann ein wichtiger sein! Die GESUNDE JAUSE, gemeinsam mit den Eltern erstellte Wochen-Speisepläne, abwechslungsreiche, lustbetonte, gesundheitsfördernde sportliche Anregungen im Turnunterricht und in der Freizeit, aber auch STILLE-ÜBUNGEN im (Morgen)kreis, um den Körper mit all unseren Sinnen wahrnehmen zu lernen, sollen den Schülern den WEG IN DEN TEMPEL DER GESUNDHEIT weisen. 71