HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH FORSCHUNG ZUR

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Nº 101 - 2012
Die Zeitschrift der Loro Parque Fundación
ZWEITE
Orca-Geburt
HERZLICHEN
GLÜCKWUNSCH
Zum 40º Jährigen
Jubiläm
FORSCHUNG
ZUR
BEURTEILUNG
Von
Papageiensperma
DIE ZUCHT
DES GROßEN
Vasapapageis
40 Jahre Liebe
Nº 101 - 2012
Die Cyanopsitta ist gedruckt auf umweltfreundlichem, holzfreiem, beschichtetem Recycling-Papier: Symbol Freelife Satin ©, FEDRIGONI ©
Inhaltsverzeichnis:
Botschaft des Gründers.................................................2
Herzlichen Glückwunsch zum 40º jährigen Jubiläum des
Loro Parque..................................................................3
Hotel Botánico erhält die ISO 9001................................4
Die 7-Wunder Kampagne der AZE..................................4
Nachrichten LP/SP........................................................5
Nachrichten LPF..........................................................11
Neuigkeiten über die Papageienkollektion.....................12
Information über den aktuellen Stand der Projekte........15
Die Zucht des Großen Vasapapageis............................27
Die Zucht des Großen Vasapapageis............................30
Der Anteil von aussterbenden
Vögeln beschleunigt sich.............................................33
Danke für Ihren Einsatz für die Natur............................34
Coverfoto:
40jähriges Jubiläum des Loro Parques
redaktionbüro:
Loro Parque S.A.
38400 Puerto de la Cruz
Teneriffa, Kanarische Inseln, Spanien
Tel.: +34 922 374 081 - Fax: +34 922 373 110
E-mail: [email protected]
beraterin de redaktion:
Rosemary Low
redaktion:
Javier Almunia, Wolfgang Kiessling,
Simon Bruslund, David Waugh
und Rafael Zamora.
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freien Eintritt in den Loro Parque gewährt, einen Besuch
in unserer Zuchtstation und das befriedigende Wissen
die Natur zu unterstützen. Die derzeitigen jährlichen
Mitgliedsbeiträge sind:
Erwachsene..................................................... 100,00 €
Kinder................................................................ 50,00 €
Mitglied auf Lebenszeit.................................. 1.500,00 €
Die Zeitschrift der LORO PARQUE FUNDACIÓN
Nachricht des Gründers
Der Loro Parque hat viele Freunde, manche von ihnen seit Beginn und andere,
die heutzutage ihre Freundschaft durch moderne Kommunikationsmittel wie
Facebook ausdrücken. Jetzt steht der 40-jährige Geburtstag des Loro Parque
kurz bevor und zu diesem Anlass möchte ich allen meine tiefe Dankbarkeit für die
Freundschaft und den Einsatz über vier Jahrzehnte hinweg aussprechen.
Dieser Einsatz hat den Loro Parque kontinuierlich angespornt, gegenüber
Besuchern und hinsichtlich des Wohlergehens unserer Tiere ein immer höheres
Qualitätsmass zu erzielen, wobei wir uns mit den besten Parks weltweit messen
können. Den Wunsch, sich ständig zu verbessern und den Besuchern anregende
Erfahrungen zu vermitteln, hat der Loro Parque im Jahr 2012 ganz und gar
erreicht. Vierzig Jahre nach seiner Eröffnung hat der Loro Parque nicht nur die
Papageienshow auf eine spektakuläre Art neugestaltet, es ist auch eine neue
Voliere für Keilschwanzsittiche (Aratingas) errichtet worden, sowie ein neuer
Bereich mit sehr schönen Terrarien mit direktem Blickkontakt auf die Reptilien.
Aber der ganze Stolz des Parks ist die brandneue Südamerika-Ausstellung mit
Grossen Ameisenbären und Wasserschweinen, in der Besucher die Tiere auf
eine ganz neue Art beobachten können, wie es bis jetzt weder in der Natur noch
in menschlicher Obhut möglich war. Diese Neuerungen sind charakteristisch für
die 40 Jahre des Loro Parque, während ich diese Zeilen schreibe, befinden sich
weitere erstaunliche Entwicklungen in Vorbereitung.
Das Engagement des Loro Parque hinsichtlich des Wohlergehens seiner
Tiere zeigt sich auf unterschiedliche Art und Weise, an dieser Stelle möchte
ich gerne unseren Gorilla Schorsch erwähnen, dessen vierzigster Geburtstag
mit dem 40jährigen Jubiläum des Loro Parques zusammentrifft. Mit einem
kleinen Alterunterschied, aber auch als Ergebnis der exzellenten Fürsorge, ist
unser zweites Orcababy dieses Jahr in OrcaOcean auf die Welt gekommen.
Normalerweise sorgt die Geburt eines Orcababies für
Schlagzeilen, letztendlich ist es aber nur eine unter zahlreichen anderen
Geburten, die dieses Jahr im Loro Parque stattgefunden haben und über die in
dieser Zeitschrift berichtet wird.
Es ist sehr schön, dass so viele von Ihnen zu unserer Jubiläumsfeier am 17.
Dezember kommen können, genauso erfreulich ist es, Glückwünsche von denen,
die leider nicht kommen können, zu erhalten.
Ihnen allen gilt mein herzlicher Dank!
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Publikationsrecht: TF-1643/2003
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Wolfgang Kiessling
Präsident, Loro Parque Fundación
WIR SCHÜTZEN TIERE UND IHRE LEBENSRÄUME
1999 · Eröffnung von „Planet Penguin”: Bau eines gigantischen
Eisbergs, der das neue Zuhause von Königs-, Esels- und
Felsenpinguinen wird
2001 · Beginn des neuen Abenteuers „Discovery Tour”, einer
Führung „hinter die Kulissen“ des Parks.
Wolfgang Kiessling und die ersten Papageien
Herzlichen Glückwunsch zum 40.
Geburtstag Loro Parque
Zu viel ist im Loro Parque passiert, um alles auf diesem begrenzten
Raum unterzubringen, aber hier sind einige geschichtliche
Höhepunkte, die mi Rahmen des 40. Jubiläums gefeiert werden.
2002 · Ankunft der weissen bengalischen Tiger.
· Entstehung des „El Pacífico”, neue Heimat der Humboldt- Pinguine
· Loro Parque legt den ersten Stein für einen neuen Themenpark im
Süden Teneriffas „Siam Park”.
2003 · Ankunft der Papageitaucher aus Island
· Bau eines Papageien-Kindergartens, neben der Baby Station.
2004 · Zweiter Besuch von Prinzessin Galyani Vadhana von Thailand
· Eröffnung der neuen Tierklinik „Villa Colina” Bruterfolg der
Spixaras.
1972 · Gründung des Loro Parque durch Wolfgang Kiessling mit 150
Papageien und der ersten Papageinshow Europas auf 13.000 m2.
2005 · Einweihung von „Kinderlandia”
1978 · Ankunft der ersten „Gäste“: Galapagos-Schildkröte, Alligator
und Schimpansen.
2006 · Eröffnung von „OrcaOcean” und des Bildungszentrums „Aula
del Mar”
1982 · Entstehung des Schwarzen Kontinents mit dem Kino „LoroVisión” Erweiterung auf 60.000 m², unter Anweisung von John
Stoodley.
2007 · Europäische Erstzucht eines Lear-Aras
· Neubau einer Freiflugvoliere für Loris
1983 · Bau der ersten Papageien-Zuchtstation mit 100 Volieren.
1986 · Erster Internationaler Papageienkongress.
1987 · Eröffnung von Europas grösstem Delfinarium.
1989 · Eröffnung des „Orquidariums” und die Ankunft der Seelöwen.
1990 · Der Gambische Markt wird vom Präsidenten von Gambia Sir
Dawda Kairaba Jawara eröffnet
1991 · Neubau der Tigerinsel.
2008 · wLoro Parque ist die erste Zoologische Einrichtung, die das
Zertifikat „Animal Embassy“ erhält
· Loro Parque S.A. eröffnet Siam Park, den weltweit spektakulärsten
Wasser-Themenpark im Süden Teneriffas, unter Anwesenheit von
Prinzessin Maha Chakri
· Sirindhorn von Thailand
2009 · Besuch von Prinzessin Chulaborn Mahidol von Thailand
· Loro Parque eröffnet seine begehbare Freiflugvoliere „Katandra
Treetops”
2010 · Einweihung der Zwergotteranlage
· VII Internationaler Papageienkongress.
· Geburt von Orca Adán.
1992 · Erweiterung des Parks auf 135.000 m2.
1993 · Prinzessin Galyani Vadhana von Thailand, Schwester von
König Bhumibol, verleiht dem Thaidorf seinen Namen .
· Gorilla-Anlage, Aquarium, Seelöwenshow, Porzellan-PapageienMuseum.
1994 · Gründung der Loro Parque Fundación und erste Schritte im
Papageienschutz.
· Geburt des ersten Delfinbabys.
1996 · Königin Sirikit von Thailand besucht den Loro Parque und
spendet eine Büste von Prinz Mahidol von Siam
· „Naturavisión”, ein einzigartiges, mit Spiegeln versehenes
Gebäude, ersetzt „Loro-Visión”
1997 · Einweihung des „Arabischen Palastes” für die
Papageienshow und der Jaguar-Anlage
1998 · Einweihung der neuen Schimpansenanlage „Chimpland”
· Ankunft der ersten Königspinguineier
2011 · Premiere des Natur-Dokumentarfilms “Planet Life”
· Ankunft von Morgan, einem Orcaweibchen, das vor der
niederländischen Küste strandete.
2012 · Ankunft der neuen weissen Bengaltiger
· Primiere der Loro Show, mit einer neuen und völlig neuen Show
· Eröffnung der neuen Ausstellung der: Keilschwanzsittiche,
Reptilien, grossen Ameisenbären und Wasserschweine.
· Geburt von Orca Vicky.
Und jetzt ist es endlich so weit: der 40. Geburtstag findet am 17.
Dezember im Loro Parque statt. Kanarisches Essen kann im ganzen
Park um 15.00 Uhr eingenommen werden, um 16.00 Uhr findet die
eigentliche Geburtstagsfeier in OrcaOcean statt und der Höhepunkt
ist ein Cocktail mit Abschlussshow am Eingang des Parks um
18.00 Uhr.
Herzlichen Glückwunsch Loro Parque und Gratulation zu all deinen
Erfolgen.
3
Die Zeitschrift der LORO PARQUE FUNDACIÓN
Das Hotel Botánico erhält die ISO 9001 Auszeichnung und intensiviert seine
Verpflichtungen von Qualität und Nachhaltigkeit
Das Hotel Botánico intensiviert sein Engagement, um seinen
Gästen maximale Qualität zu bieten verbunden mit Umweltschutz
und erhält das ISO 9001 Qualitätszertifikat, ausgezeichnet
durch die TÜV Rheinland Gruppe. Diese Auszeichnung ist eine
internationale Norm, die für die Entwicklung und konstante
Verbesserung des Systems der Formalität und Qualität bürgt
und die Zufriedenheit der Gastgeber und einen optimalen
Service garantiert.
Diese neue Auszeichnung ergänzt die bereits erhaltenen
Zertifikate, die das 5 Sterne Luxus Hotel bereits besitzt
und seiner Verantwortlichkeit gegenüber der Natur und
der Insel Teneriffa als Touristenziel nachkommt. Unter den
Auszeichnungen sind die Regelung ISO 14001, EMAS III
und BIOSPHERE HOTEL. Das Hotel Botánico gehört zum
Unternehmen Loro Parque und wird von Inserthotel SL
verwaltet.
Sieben Weltwunder Kampagne der Alliance for Zero Extinction
Am 10.September 2012 wurde auf dem World Conservarion
Congress in Jeju (Südkorea) eine neue Initiative durch die
Alliance for Zero Extinction (AZE) bekanntgegeben. Der
Kongress wurde von der International Union for the Conservation
of Nature (IUCN) veranstaltet und rund 8.000 Menschen nahmen
daran teil, um über welweiten Schutz zu sprechen. Die AZE´s
7 Wonders (=AZE sieben Wunder) (www.AZE7Wonders.org)
Kampagne bittet Wähler, ihnen bei der Auswahl von sieben
Sehenswürdigkeiten auf der ganzen Welt zu helfen, die am
Rande des Abgrundes stehen. Die Gewinnerseite wird sich
bereiterklären, in einer Kampagne den betroffenen Spezies
zu helfen. AZE hat eine Liste von 20 Kandidaten im Internet
veröffentlicht, auf der die Wähler ihre sieben Gebote abgeben
können. Die 20 aufgelisteten Orte wurden bereits aus 587
Orten auf der ganzen Welt durch Wissenschaftler, die für AZE
arbeiten, identifiziert. Orte, die die letzte Zufluchtsstelle für eine
oder mehrere bedrohte Arten sind. Die 20 Orte repräsentieren
eine Vielzahl von taxonomischen Gruppen, eingeschlossen
sind Vögel, Säugetiere, Amphibien und Reptilien und ebenfalls
diverse Erdkunden.
Die Loro Parque Fundación war mehrere Jahre Mitglied der
AZE und IUCN und in Kooperation mit Partnern in zahlreichen
Ländern nutzt sie die AZE-Liste der bedrohten Orte und Arten
um dabei zu helfen, Prioritäten bei ihrer Arbeit zu setzen. Eines
der vorgeschlagenen 7 Wunder ist der Ort im Nordosten von
Brasilien, wo die bedrohten Lear Aras leben, die Erhaltung dieser
Art ist ein Projekt, das die LPF sieben Jahre lang unterstützt hat.
Als Ergebnis dieser Schutzaktion wurde die Art auf der Roten
Liste der IUCN von „Sehr bedroht“ auf „Bedroht“ herabgestuft
und das Projekt macht weiter mit der Reduktion von Handlungen
wie illegaler Handel und Lebensraum Zerstörung. Andere
vorgeschlagene Orte und Arten sind Poyang Hu in China für
den sibirischen Kranich, Manas National Park in Indien für das
Zwergwildschwein und der Baly Bay National Park in Madagaskar
für die madagassische Schnabelbrustschildkröte.
Die Initiative einführend machte Mike Parr von AZE Chair und
Vizepräsident der amerikanischen Vogelerhaltung klar, dass
die Weltkundgebungen um das Erbe von unbezahlbaren
historischen Plätzen wie den Pyramiden von Gize oder das
Kollosseum zu bewahren, und dass wir ebenfalls die Orte
schützen sollen, die sehr bedrohte Arten beherbergen.
Die IUCN Rote-Liste der bedrohten Arten wurde von AZE
genutzt um die 920 bedrohten und sehr bedrohten Arten zu
identifizieren und diese auf 587 Orte weltweit zu begränzen.
Die Kampagne wird von AZEmitgliedern, American Bird
Conservancy gesponsort. AZE (www.zeroextinction.org) ist
eine gemeinschaftliche Iniziative, die beabsichtigt aussterbende
Arten zu schützen und Schlüsselorte zu beschützen, von denen
jedes verbleibende Refugium für eine oder mehrere bedrohte
oder sehr bedroht Art steht.
Lear-Aras auf einer Licuri-Palme
4
LP/SP Nachrichten
WIR SCHÜTZEN TIERE UND IHRE LEBENSRÄUME
Orte, die auch Menschen begünstigen
Genauso wurde eine neue Studie vom Conservation International
and Nature Serve ausgeführt und in PloS ONE zum ersten mal
veröffentlicht. Mehr als 500 AZE Orte auf der ganzen Welt, die das
Potenzial überprüfen und Begünstigungen erkennen, die es wert
wären, diesen Ort zu beschützen und nicht nur die dort lebenden
Arten, sondern auch das Wohlergehen der Menschen. Die
Nachforschungen ergaben, dass der Schutz der Lebensräume
in diesen priorisierten Gebieten zum Stopp der Zerstörung der
Biodiversität vielen Menschen Profit abwerfen wird, im Sinne
des Ökoschutzservices sowie Klimawandelminimierung durch
das Reduzieren der Rodung, Frischwasserbelieferung und
zukünftiges „optionales schätzen“ der Biodiversität und des
kulturellen Services. Der Profit wurde durch das globale Netzwerk
von AZE gefunden und übertraf diese von wahllos ausgesuchten
Netzwerken innerhalb des selben Landes und Region, die zum
Vergleich genutzt wurden.
Die Sierra Nevada vom Santa Marta National Park und seine
Umgebung in Columbien ist ein Beispiel eines AZE Ortes, der
gleichermassen wichtig für Spezies und Menschen ist. Die
Loro Parque Fundación arbeitet hier mit der Colombian Partner,
Fundación ProAves to conserve the Santa Marta Parakeet
zusammen, eine der 13 am meisten bedrohten Arten, für die
dieser der letzte Zufluchtsort sein wird, aber gleichzeitig einen
hohen Nutzen für Menschen abwirft. Die Flussbetten sind
eine wichtige Quelle für frisches Wasser für die menschliche
Bevölkerung flussabwärts, und der tropische Regenwald
bewahrt eine erhebliche Menge an Kohle, die wichtig ist für den
Klimaschutz. Die Orte haben ebenfalls einen hohen Wert für
ca. 30.000 Einheimischen von vier ethnischen Gruppen, die in
diesem Gebiet leben und es als heilig betrachten. Zukünftige
Forschungen werden das Verständnis über die Wichtigkeit
von AZE zusätzlichen Ökosystemservice verbessern und es
Wissenschaftlern ermöglichen zu verstehen, wie lebensnotwendig
die Gebiete für die Biodiversität sind und den Menschen viel
Nutzen auf lokaler, regionaler und globaler Ebene einbringen.
Gelbohrsittich
Im Loro Parque wird der zweite Orca Spaniens geboren
Am 17. August 2012, der Loro Parque kündigt der Loro Parque das
einzigartige Ereignis der Geburt eines weiteren Orcas , Victoria,
in den Einrichtungen von OrcaOcean an. Es ist die zweite OrcaGeburt innerhalb Spaniens und ein sehr wichtiger Meilenstein für
das Zuchtprogramm, auf das der Loro Parque sehr stolz ist. Die
Reproduktion von Tieren in Menschenhand ist der wichtigste Indikator
für das Wohlergehen der Tiere in ihrer Umgebung, die in diesem Fall
optimal auf die Bedürfnisse der Tiere abgestimmt ist.
Kohana, ein 10-jähriges Weibchen, das in SeaWorld San Antonio
geboren wurde, gebar ihr zweites Jungtier, das stolze 152 Kilo auf
die Waage brachte. Während des zweistündigen Geburtsvorganges
wurde die Mutter vom gesamten Team an Tierärzten, Biologen und
Trainern des Parks überwacht und begleitet. Nur wenige Momente
nach der Geburt schwamm der 2,40 Meter lange Nachwuchs instinktiv
an die Wasseroberfläche, um den ersten Atemzug zu nehmen. “Es
ist ein sehr wichtiger Tag für uns alle im Loro Parque und wir freuen
uns immens über diese Geburt, die erneut das Wohlbefinden unserer
Tiere bestätigt”, sagt Miguel Díaz, Cheftrainer der Orcas. Er ergänzt:
“Das kleine Jungtier ist stark, schwimmt mit viel Energie und erfüllt
uns alle, die wir das Privileg haben es wachsen zu sehen, mit viel
Freude”.
und Trainer genau die Entwicklung des kleinen Jungtieres, da “die
ersten Wochen essentiell für die Entwicklung bei Meeressäugetieren
sind, da sie zwar mit einem grundlegenden Immunsystem geboren
werden, dieses aber dann erst gestärkt werden muss”, erläutert Dr.
Almunia.
Es handelt sich bereits um die zweite Geburt der Orcas in OrcaOcean,
das 2006 eröffnet wurde und sieben Orcas beherbergt. Dazu gehören
neben dem 2010 im Loro Parque geborenen Jungtier Adán ein
Weibchen aus Holland und vier Tiere aus den SeaWorld Parks USA.
Diese vier Tiere stammen aus zweiter und dritter Generation unter
Menschenobhut geborener Tiere von SeaWorld. Es ist weltweit das
erfolgreichste Zuchtprogramm, zu dem auch diese neueste Geburt
zählt. Bereits 30 Jungtiere wurden in über 40 Jahren geboren und
erfolgreich aufgezogen. Diese Geburt wird neue, wertvolle Information
liefern sowie weiteres wissenschaftliches Wissen über die Zucht
und die Pflege von Neugeborenen bereitstellen, das zukünftigen
Individuen dieser und anderer Walarten zugutekommen wird.
“Das Wissen und die Erfahrung des Parks, die in der Zucht dieser
Tiere vorgewiesen werden kann ist sehr wichtig. Der Beweis dafür ist
das optimale Wachstum und die Entwicklung von Adán, dem ersten
Orca-Nachwuchs des Loro Parque, der heute bereits über zwei
Jahre alt ist.” erklärt Dr. Javier Almunia, stellvertretender Direktor der
Loro Parque Fundación. Währenddessen beobachten die Tierärzte
5
LP/SP Nachrichten
Die Zeitschrift der LORO PARQUE FUNDACIÓN
Der Baby Boom im Loro Parque setzt sich mit 5 neuen Stachelrochen fort
Loro Parque feiert die Geburt von 5
Stachelrochen (Dasyatis americana) in
seinem Aquarium. Es handelt sich hierbei
um einen wichtigen Meilenstein für das
Zuchtprogramm dieser Art, denn dieser
Nachwuchs ist ein wichtiger Indikator
für das Wohlergehen dieser Tiere. Diese
gehören zu der Hai-Familie und leben
in einem Aquarium mit über 1.200.000
Liter Meerwasser, das direkt aus dem
Atlantischen Ozean stammt.
Mit diesen 5 Jungtieren hat Loro Parque
nun eine Gruppe von 16 Stachelrochen,
darunter 7 Männchen und 9 Weibchen,
die zusammen in einem karibischen
Ökosystem leben. Diese tropischen und
subtropischen Tiere stammen aus der
Karibik und teilen ihren Lebensraum mit
vielen anderen Arten, wie Bodengucker
(Selen
vómer),
Virginia-Grunzer
(Anisotremus virginicus), Spanischer
Schweinslippfisch (Bodianus rufus) und
Riffbarsche (Abudefduf saxatilis).
behandelt und sie von Menschenhand
gefüttert werden, etwas was sie im Loro
Parque besonders mögen, da sie so
ein ganz besonderes Feeling mit ihren
Pflegern haben“ erklärt der Kurator für
Fische, Xoán Domínguez. Am liebsten
fressen die Stachelrochen Weichtiere
in grossen Mengen, Miesmuscheln,
Venusmuscheln,
Schwertmuscheln,
und auch blauen Fisch, Tintenfisch
und Garnelen, „ein reichhaltiges und
abwechslungsreiches Menü, das das
gesunde Wachstum dieser Jungtiere
gewährleistet“,
Dominguez.
vollendete
Herr
In Europa gibt es etwa 60 Stachelrochen
in zoologischen Einrichtungen, von
denen es nur bei drei gelungen ist, diese
Art unter Menschenobhut fortzupflanzen.
Es wird geschätzt, dass rund 70
Millionen Haie jedes Jahr in der freien
Natur, aufgrund menschlicher Aktivität,
wie Überfischung und Verschmutzung,
sterben.
Stachelrochen haben einen flachen,
diamantförmigen Körper und vergraben
sich in der Regel für mehrere Stunden in
sandigen Böden. Ihre Tragzeit beträgt 5
Monate und sie besitzen einen giftigen
Pfeil am Ende ihres Schwanzes um sich
vor Raubtieren zu wehren, obwohl „sie
sehr zahm werden wenn man sie gut
Die Geburt der afrikanischen Spornschildkröten im Loro Parque
Der Loro Parque feiert den Schulbeginn
mit einer Vielzahl an Geburten und dem
Nachwuchs
der
Spornschildkröten
(Geochelone sulcata). Dieses Ereignis
resultiert aus dem Wohlbefinden der 10
erwachsenen Schildkröten, die vor einem
Jahr in den Loro Parque kamen. Nach
und nach kam in den letzten Wochen der
Schildkrötennachwuchs zur Welt, der in
speziell angefertigten Terrarien leben. In
den kommenden Tagen werden weitere
Geburten dieser Art erwartet.
Die Spornschildkröten heben sich durch
die Furchen auf den Panzerschuppen
hervor und zeichen sich dadurch aus.
Bis vor wenigen Jahren lebten sie in
guten Gegenden im Norden Afrikas,
an der südlichen Grenze der Sahara,
aber auf Grund der Bebauung ihres
Lebensraumes und der Versteppung
ist ihre derzeitige Lage sehr ernst. Sie
überleben innerhalb von Nationalparks
und Naturschutzgebieten. In der
Ausstellung, die Loro Parque für die
Schildkröten designed hat, erfreuen
sich die kleinen Schildkröten an
der Sonne und der hervorragenden
Temperatur in Teneriffa, während sie
einen langen Mittagsschlaf auf dem
weissen Sand halten.
6
LP/SP Nachrichten
WIR SCHÜTZEN TIERE UND IHRE LEBENSRÄUME
Der Loro Parque enthüllt ein wunderschönes Reptiliengehege
Erfahrung gegenüber anderen europäischen
Zoos indem es möglich macht, näher an
diese faszinierenden Tiere heranzukommen
und sie ganz aus der Nähe zu betrachten.
Dementsprechend kann man sie auf eine
ganz andere Art und Weise beobachten.
Eine völlig offene Einrichtung, die speziell
zu diesem Zweck entworfen wurde, um das
Wohlergehen der Tiere zu garantieren. Es
verfügt über ein Heizsystem, das unter den
Steinen versteckt ist, was den extremen
Konditionen in der Steppe und der Wüste,
aus der die Tiere stammen nachempfunden
ist. Diese Nachfahren der Dinosaurier
werden mit Sicherheit alle Besucher mit
ihren wechselnden Farben
und ihrem
prähistorischen Aussehen begeistern.
Blaukehlagame Acanthocercus atricollis
Der Loro Parque, einer der schönsten
zoologischen und natürlichsten Parks
der Welt feiert sein 40-jähriges Jubiläum
und beginnt die Sommersaison mit einer
Würdigung der Natur und exzellenten
Neuigkeiten für seine Besucher. Zusätzlich
zu der kürzlich eingeweihten Loro Show,
die die Jüngsten der Familie zum Rasen
bringt, kommt jetzt noch das brandneue
Terrarium voll mit einzigartigen Reptilien
und einer grossen Voliere, in der exotische
Papageien aus Südamerika leben, die die
Besucher, egal welchen Alters, mit ihren
lebendigen Farben und ihrem erfrischenden
Eintauchen in die eingebauten Wasserfälle
begeistern werden.
Das Reptiliengehege bietet eine einzigartige
Fast 40 Jahre nach der Eröffnung des
Loro Parque ist er zu seinen Wurzeln, den
Papageien, zurückgekehrt und setzt stärker
als je zuvor darauf, deren Schönheit zu
zeigen. Aus diesem Grund hat der Park
eine grosse gläserne Voliere gebaut, in
der Alexandersittiche und Goldsittiche frei
herumfliegen und ihre Schönheit offenbaren.
Sie teilen sich ihr neues Zuhause mit
Köhlerschildkröten und Nashornleguanen.
10 + 1 Jahre für Versele-Laga, den Loro Parque und die Loro Parque Fundación
Versele-Laga, mit Firmensitz in Belgien, ist
ein innovatives, international operierendes
Unternehmen, das qualitativ hochwertiges
Vogelfutter, Snacks und Tierpflegeprodukte
produziert und verkauft und dabei großen
Wert auf Nachhaltigkeit und Naturschutz
legt. Im Vordergrund stehen dabei
immer die verschiedenen Bedürfnisse
der Tiere. Versele Laga ist bereits seit
über 40 Jahren auf dem Tierfuttermarkt
aktiv und führt kontinuierlich Studien in
seinem eigenen Forschungszentrum
durch und zählt dabei auf spezialisierte
Tierärzte und Ernährungsexperten. Um
das Produktangebot zu erweitern werden
auch Forschungen in Zusammenarbeit
mit
Universitäten
und
führenden
nationalen und internationalen Züchtern
durchgeführt. Der Loro Parque und die
Loro Parque Fundación sind wichtige
Kooperationspartner für das belgische
Unternehmen, aber auch andersherum ist
Versele Laga ein unersetzlicher Sponsor.
Die unentgeltliche Bereitstellung von
verschiedenen Futtermischungen für
die Papageien der Stiftung stellt eine
enorm wichtige Unterstützung dar.
Als Gegenleistung stellt die LPF die
Papageienkollektion für Forschungen zur
Ernährung der Papageien zur Verfügung.
Der Loro Parque leistet seinen Beitrag zu
dieser Kooperation und liefert wichtige
Werbemöglichkeiten.
Die Forschungszusammenarbeit erstreckt
sich über zahlreiche fundamentale Gebiete
der Papageienernährung. Ein für die
Öffentlichkeit gut nachvollziehbares Ergebnis
ist der Versele Laga Prestige Premium
Loro Parque Körnermix für australische
Papageien und Sittiche, afrikanische
Papageien, Amazonen und Aras.
Versele-Laga Gruppe mit Kurator Simon Bruslund im Zuchtzentrum der LPF
7
LP/SP Nachrichten
Die Zeitschrift der LORO PARQUE FUNDACIÓN
Versele-Laga Gruppe im Siam Park
Letztes Jahr feierten Versele Laga, der
Loro Parque und die LPF ihre 10-jährige
Zusammenarbeit, aber anlässlich des
40-jährigen Jubiläums des Loro Parque
in diesem Jahr wurde entschieden, alles
in diesem Jahr zu feiern; deshalb 10 + 1
Jahre. Im Zuge dessen luden Versele Laga
und der Loro Parque eine Gruppe von
Journalisten und Fotografen (spezialisiert
auf Vögel und Vogelkultur) ein, die
Installationen des Loro Parque und der
Stiftung und die Zusammenarbeit mit
Versele Laga kennenzulernen. Der Besuch
fand vom 20. bis 23. September 2012 statt
und umfasste folgende Teilnehmer: Frans
Coppieters, Phillippe Rocher, Danny Roels,
Dietmar Schmidt, Klaas Snijder, Henk
van Hout and René Wüst aus Belgien,
Frankreich, Deutschland und Niederlande.
Alle gehören Vogelorganisationen an und
sie sind mit mindestens 15 verschiedenen
speziellen Vogelmagazine verbunden.
Begleitet von Dr. Patrick Ghysels und
Caroline Swen von Versele-Laga, war die
Gruppe im Hotel Botánico untergebracht.
Am ersten Tag hörten sie Präsentationen
über die LPF (von Direktor Dr. David
Waugh) und über die Zusammenarbeit
mit Versele Laga (Dr. Ghysels) im
Thaidorf des Loro Parque. Der Tag ging
weiter mit einem Besuch in Katandra
Treetops, der begehbaren Freiflugvoliere
und dem Ara-Dschungel. Bei der
Babystation angekommen, erklärte die
Ernährungsstudentin Anouk Fens von
der Wageningen Universität einiges über
ihre Forschungen über die Wirkungen des
neuen Versele Laga Handaufzuchtsfutters
8
für Amazonen und Aras. Danach nahm
die Gruppe an einer „Discovery Tour“
teil, um den Rest des Parks zu sehen.
Abgeschlossen wurde der Vormittag mit
einem Besuch der Veterinärklinik mit dem
Leiter der tiermedizinischen Abteilung, Dr.
David Perpiñan. Den restlichen Tag hatte
die Gruppe zur freien Verfügung und jeder
konnte sich noch in Ruhe andere Bereiche
des Loro Parque ansehen. Der Höhepunkt
des Tages war dann das Abendessen im
Hotel Botánico.
Ein Großteil des nächsten Morgens nahm
der Besuch der Zuchtstation der LPF in La
Vera in Anspruch, bei dem unser Kurator
Simon Bruslund durch die Anlage führte.
Bei diesem Besuch nutzen die Teilnehmer
die Möglichkeit die Details der Haltung
und Zucht von verschiedenen Arten zu
diskutieren. Zudem konnten Sie aus
erster Hand die Ernährung der Papageien
nachvollziehen, darin eingeschlossen die
Versele Laga Produkte und auch, wie
dieses Futter vor der Nutzung gelagert
wird.
Die
Zuchtstation
verlassend
machte die Gruppe eine Tour durch den
zum Weltkulturerbe ernannten TeideNationalpark. Während der Fahrt wurde
sich die Zeit für kurze Stopps genommen
wurde, um Fotos der Teidefinken (Fringilla
teydea) zu machen. Danach ging es
Richtung Süden weiter, wo nach einem
guten Mittagessen im Siam Park die
Möglichkeit bestand die verschiedenen
Attraktionen zu testen.
Der letzte Stopp an diesem Tag stand in
Fasnia im Südosten Teneriffas an, wo sich
ein großes Tierheim für Hunde befindet.
Strassenhunde sind ein Problem auf
Teneriffa und der Loro Parque und die LPF
helfen, das Verantwortungsbewusstsein
der Menschen zu stärken, indem
sie bei der Errichtung geeigneter
Unterbringunsmöglichkeiten helfen, die
auf Grund und Boden konstruiert werden,
der von der Inselregierung (Cabildo)
Teneriffas gespendet wurde. Während
einiger Jahren half ebenfalls Versele
Laga den Strassenhunden auf Teneriffa
mit der Belieferung von Hundefutter
und es war wichtig, das Tierheim zu
besuchen, um auch diese Seite ihrer
Unternehmensverantwortung zu sehen.
Die Wichtigkeit des Hundeheim-Projektes
wurde deutlich durch die Delegation, die
die Gruppe im Tierheim antraf, angeführt
von Cabildo-Präsident Ricardo Melchior,
begleitet vom Inselrat für Landwirtschaft,
Viehzucht und Fischereri José Bethencourt
und Barbara Bamberger, Assistentin des
verantwortlichen Leiters für Tourismus und
Werbung sowie weiteren Personen.
Der letzte Tag für die Gruppe beinhaltete
einen weiteren Besuch im Loro Parque
und einen freien Nachmittag, bevor sie
dann wieder zurück nach Hause flogen.
Im Gepäck viele neue und magische
Eindrücke über den Loro Parque, die
wichtige Schutzarbeit der LPF und die
Zusammenarbeit mit Versele Laga, die
darauf warten in den Magazinen mit den
Lesern geteilt zu werden.
Besuch des Zufluchtsort für Hunde in Fasnia. Von links nach rechts:
Patrick Ghysels, Versele-Laga, Ricardo Melchior, Präsident des
Cabildo, Barbara Bamberger, Fremdenverkehrsamt Teneriffa, José
Bethencourt, Aufsichtsratmitglied für Landwirtschaft des Cabildo
WIR SCHÜTZEN TIERE UND IHRE LEBENSRÄUME
Die weissen Tiger im Loro
Parque haben an Ostern
eine Überraschung erlebt
Die weissen Bengaltiger (Panthera tigris tigris)
aus dem Safari Park in China stammend haben
an Ostern eine grosse Überraschung erlebt.
Sie wurden nicht nur mit ihrem Lieblingsessen
gefüttert, sondern auch mit einer neuen
Darreichungsform überrascht; Prince und
Saba haben ihre eigenen Ostereier erhalten,
die an ihre Nahrungsbedürfnisse und ihr
rätselhaftes Katzenverhalten angepasst sind. In
diesem Zusammenhang konnten diejenigen,
die an diesem Tag den Park besuchten, die
Bereicherungen natürlich geniessen und
diese majestätischen weissen Tiger bei
ihrer Suchaktion und ihrer List beobachten.
Ausserdem konnten die Kinder an einem gratis
Programm in der Eiermalwerkstatt teilnehmen
und einen Preis gewinnen, wie z. B ein Make
up im originellen Tigerdesign, was von den
Elfen des Loro Parques extra für diesen
besonderen Tag kreiert wurde
LP/SP Nachrichten
sie übermitteln,
haben sie mehr als 10.900
km zurücklegt, bis sie auf Teneriffa ankamen,
wo sie einen wahren Begeisterungssturm
ausgelöst haben.
Der weisse bengalische Tiger war mehr als 100
Jahre lang für den Menschen unbekannt. Es
handelt sich um eine sehr seltene, natürliche
Genmutation, die der Loro Parque seinen
interessierten Besuchern zeigen will.Mit dem
hypnotisierenden Blick und der Stärke, die
Sozialverhalten der männlichen Gorillas
Die Grossen Menschenaffen und viele
andere Tierarten werden in Gefangenschaft
oft
zu
Zuchtzwecken
und
zur
Verhaltensforschung gehalten. Der Erfolg
dieser gesellschaftlich untergebrachten
Gruppen im Begriff des Wohlergehens und
der Bruterfolge der einzelnen Individuen
ist jedoch unterschiedlich und oft durch
demographische Faktoren beeinflusst.
Dementsprechend
hat
2009
und
2010 Nerea Amezcua-Valmala, eine
spanische Menschenaffenforscherin das
Sozialverhalten der Jungesellengruppen
der Gorillas im Loro Parque untersucht.
Nerea gehört der UCM Animal and Human
Behaviour Study Group der Universität
Madrid und dem Higher Institute of Social and
Political Sciences von Lissabons Technischer
Universität an. Nach ihren Beobachtungen
im Loro Parque machte Nerea weitere
Beobachtungen des Sozialverhaltens der
Gorillas in mehr-männlichen und mehrweiblichen Gruppen in Vallée des Singes,
einem Zoo in Frankreich.
Zusammen mit Fernando Colmenares
aus Lissabon und Catarina Casanova aus
Madrid, verglich Nerea die Struktur des
Sozialverhaltens bei männlichen Gorillas,
die in diesen zwei
demographisch
unterschiedlichen Gruppen leben. Bei
der Veröffentlichung der Ergebnisse in
diesem Jahr fanden sie heraus, dass
das Verhaltensmuster der Männchen bei
agressiven Aufeinandertreffen innerhalb
der Gruppen stark variierte. Verglichen mit
den mehr-männlichen und mehr-weiblichen
Gruppen,
schienen
die
Männchen
der Loro Parque Junggesellengruppe
ihre
agnostischen
Konfrontationen
erfolgreicher zu bewältigen indem sie sich
ihr gut entwickeltes agressiv/gehorsam
Verhaltenssystem zu nutze machten.
Studien dieser Art, die den Effekt
solcher
Gruppenzusammenstellungen
zugänglich machen, können helfen
Managementprotokolle zu erstellen, die
das Wohlergehen und den Zuchterfolg der
Individuen erhöhen.
Schorsch, der älteste Gorilla im Loro Parque, wird 40
Der Loro Parque feiert ein ganz besonderes
Ereignis: den 40. Geburtstag des Gorillas
Schorsch, das älteste Männchen der
Junggesellengruppe von Flachlandgorillas,
die
den
Loro
Parque
bewohnen.
Der betagte Schorsch überrascht die Pfleger und
Tierärzte immer wieder mit seinem geduldigen,
gemächlichen und noblen Verhalten. Sie widmen
ihm ihre volle Aufmerksamkeit und verwöhnen
ihn ständig, so auch zu seinem 40. Geburtstag.
Zu diesem Anlass wurden besondere Tätigkeiten
für ihn vorbereitet, welche die üblichen
Enrichment- bzw. Beschäftigungsmaßnahmen
ergänzen. So wurde für ihn ein Kuchen mit
seinen Lieblingsfrüchten gebacken und
zusätzlich noch ein besonderer Gemüsekorb
vorbereitet, um seine Neugier zu stimulieren.
Aus der Perspektive des Wohlergehens der
Tiere ist sein Geburtstag besonders wichtig,
da Gorillas sich in der Roten Liste gefährdeter
Tierarten befinden. Schorschs Alter ist etwas
Besonderes bei Exemplaren dieser Art, denn nur
2 % der männlichen Gorillas in Menschenobhut
werden 40 Jahre alt. Der Flachlandgorilla
ist in der Natur aufgrund von Wilderei und
Ausbrüchen des Ebolavirus vom Aussterben
bedroht. In einigen Gebieten wurden bis zu
90 % der Gorillapopulationen ausgerottet
In den tropischen Wäldern, in denen die
Flachlandgorillas normalerweise leben, bilden
sie Familiengruppen mit einem dominanten
Männchen, mehreren Weibchen und ihrem
Nachwuchs. Nach einiger Zeit verlässt der
Nachwuchs dann die Gruppe und gliedert sich
in Junggesellen- bzw. Junggesellinnengruppen
ein, bis sich die Gelegenheit ergibt, selbst eine
Familie zu gründen oder die Führung eines
bereits bestehenden Klans zu übernehmen.
Der Loro Parque war einer der ersten Zoos der
Welt, der diese Sozialstruktur mit einer Gruppe
von männlichen Junggesellen nachbilden
konnte. Dies schuf eine Lösung für das große
Problem vieler Zoos, die sich in den Neunziger
Jahren mit dem Überfluss an Männchen
in ihren Gorillagruppen konfrontiert sahen.
Die Verschlechterung ihres Erhaltungsstatus
in der Wildnis hat die Zucht in Menschenobhut
heutzutage noch wichtiger gemacht. Zum Glück
zähltdasEuropäischeErhaltungszuchtprogramm
(EEP) über 450 Exemplare, von denen drei
Viertel in Menschenobhut geboren wurden. Die
Junggesellengruppe des Loro Parque hat in
diesem Zuchtprogramm eine Schlüsselfunktion,
da sie den genetischen Austausch ermöglicht
und die Handhabung von Gorillagruppen in
anderen Zoos unterstützt.
9
LP/SP Nachrichten
Die Zeitschrift der LORO PARQUE FUNDACIÓN
Loro Park erhält die Goldmedallie des Tourismus-Initiativ Zentrums von Puerto de la Cruz
Der Loro Park wurde mit der Goldmedaille 2012 des TourismusInitiativ Zentrums (CIT) von Puerto de la Cruz für sein 40jähriges
Bestehen und wegen verdienter Anerkennung für seinen Beitrag
zum Tourismus der Stadt ausgezeichnet. Die Veranstaltung fand
im großen Saal Gran Teide des Hotel Botanico statt, wo seine
Direktorin Hortensia Hernández das offizielle Abendessen gab
und den wertvollen Beitrag und die beispielhafte Karriere des
weltbekannten Loro Parks in Puerto de la Cruz hoch anerkannte.
Inhaber von „Blanco Bar“, für sein entschlossenes Engagement
für ein hochwertig qualitatives Angebot im Unterhaltungsbereich.
Die Silbermedaille wurde Francisco Javier Gonzalez Edodey,
ehemaliger Generaldirektor des Bahia Principe San Felipe Hotel
verliehen, für seine 50 jährige lange Karriere und altruistische
Zusammenarbeit der Entwicklung des Tourismus in Puerto de
la Cruz.” Außerdem erhielt Mickel Alfredo Antonio Mederos die
Silbermedalle des CIT als Verantwortlicher für den Aufbau des
Konzerns Columbus-Cafe de Paris, Rancho Grande, für sein
Engagement und das Engagement für professionelle Caterer der
Stadt.
Anschließend dankte man Rita Schuldt, in Anerkennung ihrer
Arbeit seit über 30 Jahren als Reiseleiterin des Reiseveranstalters
TUI in Puerto de la Cruz”, Pedro Juan Perez Hernandez, Leiter
des Hotels und Restaurants „ Maga“ für seine Arbeiten im Gebiet
der Gastronomie und touristische Stadt , und Cesar Borges,
Christoph Kiessling erhält die Auszeichnung von Hortensia Hernández des Zentrums für touristische Initiativen.
Der Siam Park weiht seine neuen Attraktionen ein: Kinnaree und Sawasdee
Seinem Versprechen von kontinuierlicher Innovation treu, hat
der Siam Park am 13. Juli zwei neue Attraktionen für die ganze
Familie eingeweiht: Kinnaree und Sawasdee, für die insgesamt
2,5 Millionen Euro investiert wurden. Beim Einweihungsakt waren
der Präsident des Inselrats Ricardo Melchior; der Präsident des
Loro Parque, Wolfgang Kiessling und der Direktor des Siam Park,
Christoph Kiessling anwesend, die von mehreren Mitgliedern
der Behörden von Adeje und Arona begleitet wurden. Zu den
geladenen Gästen zählten zudem weitere lokale Persönlichkeiten
sowie über 150 Personen aus dem Tourismus-Sektor.
Nach dem symbolischen Durchschneiden des Bandes, erfolgten
die Ansprachen und anschließend wurden die neuen Attraktionen
vom lokalen Pfarrer José Domingo gesegnet. Danach wurde
die Einweihung mit einem Cocktail gefeiert und einige der
anwesenden Gäste nahmen die Gelegenheit wahr, die neuen
Attraktionen direkt auszuprobieren. Mit diesem neuen Angebot,
das es so in anderen Parks noch nie gegeben hat, hat der Siam
Park seine Vormachtsstellung in der neuen Generation von
Wasserthemenparks gefestigt.
Bei Kinnaree handelt es sich um eine Mega-Rutsche mit einem
200 Meter langen, gewundenen Unterlauf. Es handelt sich
um eine völlig neue Attraktion, die drei Emotionen vereinigt:
Spannung, Spaß und Intensität - vom ersten bis zum letzten
Moment garantiert. Das Adrenalinvergnügen der Geschwindigkeit
durch den Start auf 25 Metern Höhe ist nur der Anfang, der die
Besucher auf die erste Überraschung vorbereitet: ein Trichter mit
45° Neigung, der für einige Aufregungslacher sorgen wird. Dann
rast es weiter durch die üppige Vegetation bis zur abschließenden
Riesenwelle. Hinzu kommen noch andere Überraschungen, die
diesen absoluten Spaß vervollständigen.
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Hinter Sawasdee, was auf Thai „Willkommen“ heißt, verbirgt sich
eine neue Kinderzone . Hier warten auf die Jüngsten der Familie
unheimlich viele Überraschungen für ein endloses Vergnügen.
Es handelt sich um einen echten Spaß-Dschungel, der vier
unterschiedliche Rutschen umfasst. Zwei von ihnen wurden
speziell entworfen, um spannende Rennen auszutragen und so die
Fähigkeiten und Fertigkeiten der Kinder auf die Probe zu stellen.
Auch eine Mini-Version vom Dragon - der populärsten Rutsche
des Siam Park - wird vorhanden sein, damit Eltern und Kinder
LPF Nachrichten
CONSERVAMOS LA FAUNA Y SUS HÁBITAtS
die Möglichkeit haben, diese Erfahrung
gemeinsam genießen zu können.
Diese neue Kinderzone ergänzt den
bereits existierenden Bereich „Lost City“
und sorgt dafür, dass das Angebot für die
ganze Familie noch umfangreicher wird.
Weitere Informationen unter www.
siampark.net und www.facebook.com/
siampark
Der Moskauer Zoo
heisst die Expo Orca
der Loro Parque
Fundación während
der Sommermonate
willkommen
Der Moskauer Zoo arrangierte mittels
seines Direktors Dr. Vladimir Spitsin in den
Sommermonaten eine Ausstellung der
Orca Skulpturen, bekannt als ExpoOrca, die
von der Loro Parque Fundación gefördert
wird, um das Bewusstsein zu fördern und
die Bedeutung sowie den Schutz und
die Pflege der Meere hervorzuheben,
und die Zusammenführung von Kunst,
Natur
und
Tourismus
symbolisch
auszudrücken. Diese Ausstellung, die
die Unterstützung der Promotur hat, trägt
zum Ziel der Förderung der Zukunft des
Tourismus der Kanarischen Inseln bei, die
in diesem aufstrebenden Markt das Beste
für die Inseln mit mehr als fünf Millionen
Menschen bringt, die den Zoo in den
Sommermonaten besuchen. In diesem
Sinne wird die Skulpturensammlung
durch Werbematerial der einzelnen Inseln
und einem speziellenStand begleitet, wo
die Zoobesucher das Ziel der Ausstellung
näher entdecken können.
die Botschaft der Erhaltung des Wunders
der Kanarischen Inseln und den Schutz
der Gewässer des Archipels zu fördern.
Facundo Fierro, Ildefonso Aguilar, Elena
Lecuona, Luis Kerch y José Antonio Zárate
sind nur einige der vielseitigen Künstler, die
an diesem Projekt teilgenommen haben.
Zusammen mit Pepe Dámaso, Carmen
Cólogan, Iker Muro, Pedro González,
Anibal del Rosario und Gonzalo González
wurden die Skulpturen, zur Würdigung
der Natur, mit modernen und engagierten
Inhalten bearbeitet. Ausserdem halfen
sie den 5 sozialen Gruppen, die auch an
diesemProjekt mit farbenfrohen Designs
und ästhetischen Techniken teilnahmen.
Diese
das
“Expo-Orca”
Bewusstsein
Ausstellung soll
der kanarischen
Gesellschaft gegenüber demWalschutz
fördern, wobei der Bereich Umwelt und
nachhaltiger Tourismus mit der Kultur
und Bürgerbeteiligung vereint wird.Dafür
haben diese berühmten Künstler jede
Skulptur als eigene angesehen, um sie
dann künstlerisch zu bearbeiten und ihre
Spur und Inspiration, die sie als Künstler
charakterisiert, zu hinterlassen. So wird
eine einzigartige Kollektion mit einem
hohen symbolischen Gehalt geschaffen. In
diesemSinne, kommen alle Skulpturen, die
von den Künstlern geschaffen wurden, der
Loro Parque Fundación zugute , zumWohle
der verschiedenen Walschutz-Projekte.
Der Gesamterlös aus Warenhandel und
Verkauf des Ausstellungskatalogs werden
zu 100% für Erhaltungsprojekte von Walen
und Delfinen innerhalb der MakaronesienInitiative verwendet.
Die 12 großen Kunstwerke wurden von
11 der renommiertesten Kanarischen
Künstlern der Gegenwart entworfen
und gefertigt, die sich für die Arbeit der
Stiftung durch ihre Unterstützung und ihr
Engagement mit Kreativität und ihrem
künstlerischen Talent in den Skulpturen
zum
Ausdruck
bringen.In
diesem
Zusammenhang haben die LoroPark
Stiftung und der Moskauer Zoo Abkommen
zur Zusammenarbeit unterzeichnet, um
11
LPF Nachrichten
LA REVISTA DE LORO PARQUE FUNDACIÓN
40 Papageienzüchter aus der Schweiz nehmen an einem Seminar teil,
das von der Loro Parque Fundación organisiert wurde.
40 Papageienzüchter aus der Schweiz
kamen zum 15. Papageienworkshop ,
der von der Loro Parque Fundación
organisiert
wurdeund
zwischen
dem 5. und 12. Mai in Puerto de la
Cruz stattfand. An diesem Seminar
haben
Tierschützer,
Tierärzte,
Biologen und Züchter an zahlreichen
Sitzungen mit neuen Techniken für das
Vogelmanagement,
angemessenes
und ausgewogenes Futter, Gesundheit
und medizinische Aspekte sowie
das Management der Handaufzucht
zahlreicher Arten, von denen viele
gefährdet sind, teilgenommen.
Das Seminar fand in der Brutstation
des Loro Parque (führender Spezialist
auf diesem Gebiet) statt. In der
darauf folgenden
Woche fand ein
zweiter Workshop in der Loro Parque
Fundación statt, zu dem mehr
als 50 Züchter aus Deutschland
und Österreich erwartet wurden.
Die Konferenzen werden je nach
Nachfrage auf englisch, italienisch und
spanisch gehalten.
Nachrichten der Loro Parque Fundacion
Januar:
Februar:
So waren seit dem Spätsommer vier
Paare
der
Gelbwangenamazonen
(Amazona a. autumnalis) in einer
großen 20 m langen, 3,5 m hohen
und 12 m breiten Gruppenvoliere
zusammen im Schwarm untergebracht.
Nun wurden sie wieder paarweise
zurück in ihre Brutvolieren gesetzt. Wir
hoffen jetzt durch die vorangegangene
Gruppenstimulation
auf
bessere
Bruterfolge, denn alle vier Paare waren
zuvor erfolglos gewesen.
Zu den ersten Papageien, welche bereits
im Januar mit dem Brüten beginnen
gehören die Loris. Neben den Apoloris
haben bereits Gebirgsloris (Trichoglossus
haematodus moluccanus), BlasskopfAllfarblori (Trichoglossus h. caeruleiceps),
Forstenallfarbloris
(Trichoglossus
h.
forsteni), Schuppenlori (Trichoglossus
chloroleipdotus), Veilchenloris (Psitteuteles
goldiei),
Schimmerloris
(Chalcopsitta
sintillata), Schwarzloris (Chalcopsitta atra)
und Fergusson-Schwarzsteißlori (Lorius
hypoinochrous devittatus) Nachwuchs.
Genau umgekehrt erfolgt die Stimulation
zur Brut bei unseren Granada-Amazonen
(Amazona rhodocorytha). Bei dieser
Papageienart werden die Paare nach
der Brutsaison separiert und erst wieder
zur neuen Saison zurück in die Gruppe
gebracht. Durch diese Stimulation
schreiten die Granada-Amazonen dann
stets recht schnell zum Brutgeschäft.
Noch nie hat ein Paar dieser Art bei
uns in paarweiser Haltung mit der Brut
begonnen. Immer war die Stimulierung
durch die Gruppe und die Haltung in
derselben notwendig, um die Weibchen
zur Eiablage zu bewegen. Mit diesen
beiden Beispielen lässt sich erkennen,
wie unterschiedlich die Bedürfnisse
schon innerhalb einer Gattung und nah
verwandter Arten sein können.
12
Junge Amazona rhodocorytha
Dies macht aber gerade auch den Reiz
der Papageienhaltung aus, denn ein
für alle Arten gültiges Schema für eine
erfolgreiche Zucht gibt es nicht und man
braucht oft viele Jahre, bis man für seine
Vögel, den geeigneten Weg gefunden hat.
Die Brut von Apoloris (Trichoglossus
johnstoniae) hat uns besonders gefreut.
Derzeit haben wir 5 Paare dieser Art,
die sehr eng zusammenleben. Das ist
der Grund warum es noch erfreulicher
war, dass wir im letzten Jahr ein
weiteres unabhängiges Männchen
erwerben konnten. Es wurde mit
einem Weibchen unserer Gruppe
zusammengeführt und sie haben sofort
im Dezember angefangen zu brüten.
Zurzeit ziehen sie die Jungen auf, was
bis jetzt ganz leicht vonstatten ging,
ein wichtiger Schritt um diese Lori Art
zu beschützen, die nur an wenigen
Orten lebt und für die der Loro Parque
das European Breeding Programme
(EEP) für Zoos koordiniert.
LPF Nachrichten
CONSERVAMOS LA FAUNA Y SUS HÁBITAtS
März:
In der Baby Station wachsen gerade vier
schöne junge Keas (Nestor notabilis)
heran, die zuvor künstlich im Brutapparat
ausgebrütet wurden. Handaufgezogene
Keas gedeihen meist prächtig und
wachsen ganz schnell heran, da sie
das Futter stets sehr gut verdauen und
verwerten. Dieses schnelle Heranwachsen
nur noch bei 28 °C, während man Aras,
Kakadus oder Amazonen noch bei 34°C
halten kann.
Auch die ersten Rosakakadunestlinge
(Eolophus
roseicapillus)
aus
den
Erstgelegen unserer Paare wachsen
derzeit gut betreut von
unserem
Pflegeteam in der Baby-Station auf. In
diesem Jahr haben wir erstmals die
Koloniebrut in einer großen Voliere mit vier
Paaren Rosakakadus versucht und bisher
problemlos durchgeführt. Alle vier Paare
sind zur Eiablage geschritten.
April:
Trichoglossus johnstoniae – 20 Tage alte Küken
muss aber gut kontrolliert werden, da
die kleinen Beinchen bei zu schnellem
Wachstum oft nicht mithalten können
und es deshalb leicht zu Deformationen
kommen kann.
Ein weiteres Problem bei
der
Handaufzucht von Keas ist die Anfälligkeit
für Überhitzung und damit dem Kollaps,
der schnell und unvorhersehbar zu
frühem plötzlichen Tod führt. Deshalb
muss man die Temperaturen sehr viel
schneller in der Wärmebox herabsenken,
als dies bei anderen neotropischen
Insgesamt halten wir sechs Paare der
Blaukäppchenloris (Vini australis). Seit
über zehn Jahren züchten wir diese
Vogelart regelmäßig und konnten uns aus
den drei Ursprungspaaren inzwischen
einen schönen Zuchtstamm aufbauen.
Allerdings gab es auch immer wieder
unbefruchtete Gelege, vor allem dort ,
wo sich die Paare in gegenüberliegenden
Volieren gesehen haben, dies haben wir
nun durch Sichtblenden unterbunden und
prompt waren die Gelege von zwei Paaren
befruchtet und beide Paare ziehen derzeit
jeweils ein Jungtier selbst groß.
Bei
unseren
Langflügelpapageien
(Poicephalus)
konnten
schon
von
drei Arten Jungtiere beringt werden:
Mohrenkopfpapageien
(Poicephalus
senegalus),
Kuhls
Kap-Papagei
(Poicephalus robustus fuscicollis) und
dem Braunkopfpapagei (Poicephalus
cryptoxyanthus), wobei die ersten beiden
Arten seit vielen Jahren regelmäßig
gezüchtet werden und daher die
Nachzucht der dritten Art für uns
besonders erfreulich ist, da wir nur zwei
Paare der Braunkopfpapageien halten
und diese seit vielen Jahren nun erstmals
wieder Nachwuchs zu verzeichnen haben.
Mai:
Die Brutaktivitäten sind nun in vollem
Gange, so ist inzwischen das erste Paar
Helmkakadus (Callocephallon fimbriatum)
mit zwei Eiern zur Brut geschritten.
Ebenfalls legte das erste Paar Hyazintharas
(Anodorhynchus hyacinthinus) im ersten
Gelege zwei Eier und bebrütet dieses.
Isa mit jungen Rosakakadus
Papageienküken der Fall ist. Die gut
bedunten jungen Schlüpflinge der Keas
hält man beispielsweise am 15. Lebenstag
Die Emmas Weißohrsittiche (Pyrrhura
leucotis emma) gehören zu den
Vogelarten, die zwar in der Kollektion
der Loro Parque Fundacion in der
Vergangenheit schon erfolgreich vermehrt
worden waren, deren letzter Bruterfolg
allerdings schon einige Jahre zurück
liegt, so waren im Jahre 2002 die letzten
Jungtiere aufgezogen worden. Um nun
die Zucht wieder ins laufen zu bringen,
wurden die drei noch vorhandenen Tiere
in einer neuenVoliere zusammengesetzt.
Das
Geschlechterverhältnis,
zwei
Männchen und ein Weibchen aber auch
die Ortsveränderung hatte auf die kleine
Gruppe eine solch motivierende und
stimulierende Wirkung, dass die doch
schon betagteren Vögel zur Brut schritten.
Ein Gelege mit fünf befruchteten Eiern war
die Folge, das bestens ausgebrütet wurde.
Derzeit werden von allen drei Elterntieren
die fünf Jungtiere gefüttert, ob sich auch
beide Männchen als Väter bezeichnen
dürfen, dies ist allerdings nicht ganz klar.
Juni:
In
den
Ausstellungsvolieren
des
Loro Parque wachsen derzeit drei
junge Blaubauchpapageien (Triclaria
malchitacea) heran, nachdem wir in den
letzten Jahren immer wieder helfend
eingreifen mussten, um die Jungtiere
großzuziehen, scheint es in diesem
Jahr
erstmalig
ohne
menschliche
Unterstützung zu klappen.
Die Pärchen sind einander eng verbunden
und die Ernährung ist richtig, über das
Jahr hinweg wird sie vor der Brutzeit
geringfügig verändert, es werden dann
mehr Proteine gefüttert. Bei den Nutribird
Pellets von Versele Laga wechselt man
von P15 zu P19, wobei letztgenannte
einen höheren Eiweissgehalt aufweisen,
ansonsten jedoch identisch in Form und
Geschmack sind. Diese Art ist immer
schon sehr selten in der Vogelzucht
gewesen und die LPF bemüht sich weiter,
einen starken Brutbestand dieser Spezies
aufbauen, wobei neue junge Pärchen
hinzugesetzt werden, um den Bestand
von einer Brutsaison zur nächsten hin zu
verjüngen.
Juli:
Ein ganz besonderer Zuchterfolg bahnt sich
in diesem Jahr bei den Rotsteißkakadus
(Cacatua haematuropygia) an. Ein neu
zusammen gestelltes Paar hat erstmals
drei Eier gelegt, die auch alle befruchtet
waren und bei den Eltern belassen
wurden. Inzwischen sind alle drei Küken
geschlüpft und werden bestens von den
Eltern versorgt, umsorgt und aufgezogen.
13
LPF Nachrichten
LA REVISTA DE LORO PARQUE FUNDACIÓN
August:
Pyrrhura leucotis emma Kükenbrut
Waren die Jungtiere, die in den letzten
Jahren in der LPF aufwuchsen, stets von
Hand aufgezogen, scheint nun derzeit
erstmals die Naturbrut zu gelingen. Auch
dies ist im Sinne der Arterhaltung ein
enorm wichtiger Schritt innerhalb des
Europäischen Zuchtprogrammes (EEP).
Der Rotsteißkakadu, einstmals über ganz
Philippinen verbreitet, ist inzwischen auf
eine Restpopulation von etwa 1.000 wild
Im Moment gibt es wieder einige sehr
interessante und seltene Nachzuchten
zu vermelden, die gerade in der BabyStation des Loro Parque aufgezogen
werden, darunter vier Hyazintharas
(Anodoryhnchus hyacinthinus) es wurden
inzwischen von mehreren Paaren weitere
Eier gelegt, die aber derzeit noch natürlich
von ihren Eltern bebrütet werden. Die
Handaufzucht von Hyazintharas gehört nun
in zwischen schon seit vielen Jahren zur
Alltagsroutine in der Handaufzuchtstation.
Waren Hyazintharas in den Anfangsjahren
stets ein wenig heikler in der Aufzucht als
andere Ara-Arten, haben wir inzwischen
ein Futterrezept gefunden, das die
Jungtiere problemlos herananwachsen
lässt.
Nachdem wir im letzten Jahr zum ersten
Mal überhaupt in der Geschichte des
Loro Parque eine Goldmaskenamazone
(Amazona
dufresniana)
aufgezogen
hatten, schritt das Paar in diesem Jahr
erneut zur Brut, damit scheint der Bann
gebrochen und es bleibt nicht bei einem
Einmalereignis, denn in diesem Jahr
schlüpften sogar zwei Jungtiere, die derzeit
in der Babystation bestens heranwachsen.
Dies ist ein ganz wichtiger Erfolg für diese
in Menschenobhut sehr selten gepflegte
und bisher nur ganz vereinzelt einmal
nachgezüchtete Amazonenart.
September:
Das Brutgeschäft unserer Lear-Aras
(Anodorhynchus leari) liess in diesem
Jahr sehr lange auf sich warten. Unsere
beiden Zuchtpaare haben im letzten
Jahr beide in Naturbrut jeweils zwei
Jungtiere erfolgreich aufgezogen. Nach
dem Ausfliegen der Jungtiere hatten wir
diese dieses Mal sehr lang bei den Eltern
belassen, um sie so lange wie möglich
zu sozialisieren. Deshalb wurden sie
erst im Frühjahr diesen Jahres von den
Elterntieren abgetrennt.
Triclaria malachitacea Paar
lebenden Tieren geschrumpft. Zwar
gibt es inzwischen sehr hoffungsvolle
Ansätze in den Schutzbemühungen, die
unterstützt von der LPF, beispielsweise
den Bestand von wenigen Tiere auf
Rasa Island wieder auf über 280
gebracht haben, aber nach wie vor
schreitet die Lebensraumzerstörung für
diese Papageienart rasant weiter und
es wird außerhalb der Schutzgebiete
den Tieren immer noch nachgestellt.
Umso wichtiger ist es, eine sichere
genetische Reserve in Menschenobhut
aufzubauen und Zuchterfolge, wie
gerade beschrieben, geben Hoffnung,
dass dies auch gelingt.
14
Dies liessdie Elterntiere des einen Paares
nun wahrscheinlich erst verzögert mit
der diesjährigen Brut beginnen. Bis jetzt
hat auch erst ein Paar angefangen zu
legen, das andere hat zwar ebenfalls
den Nistfelsen bezogen, aber zu einer
Eiablage ist es noch nicht gekommen.
Aus den Eiern sind nun zwei Jungtiere
geschlüpft, die wiederum von den Eltern
in Naturbrut aufgezogen werden.
Rotsteisskakadu-Zuchtpaar in ihrer Nest-Box.
In diesem Jahr wurde für unsere
Finschsittiche (Aratinga finschi) erstmals
ein neues Haltungssystem ausprobiert.
In all den Jahren zuvor waren diese
südamerikanischen Keilschwanzsittiche
WIR SCHÜTZEN TIERE UND IHRE LEBENSRÄUME
aktualisierung der projekte
stets paarweise zur Zucht untergebracht
gewesen. In diesem Jahr wurden vier Paare
zur Gruppenhaltung zusammengesetzt,
damit man eine gegenseitige Stimulation
der Paare hat. Immerhin hat eines der
Paare, die zuvor alle erfolglos waren, mit
der Brut begonnen und zwei Jungtiere
sind geschlüpft und wurden auch
erfolgreich aufgezogen.
Amazona defresniana Küken
Rio+20: Die Loro Parque Fundación
Erhaltungsprojekte fuer Papageien mi Jahr 2012
Zwanzig Jahre nachdem sich die
Weltfuehrer zum ersten Mal in Rio de
Janeiro getroffen haben um sich das
Versprechen zu geben, den Planeten
zu beschuetzen, versammelt sich die
Konferenz der Vereinten Nationen zur
nachhaltigen Entwicklung noch einmal.
Teilnehmer der Regierung, des privaten
Sektors, nichtstaatlichen Organisationen
und anderen Gruppen kamen zusammen
um zu versuchen den Schutz der Umwelt,
die Reduzierung der Armut und den
Forschritt der sozialen Gerechtigkeit
auf einem mehr denn je bevoelkerten
Planeten zu gewaehrleisten.
Auch dieses Jahr setzt die Loro Parque
Fundación (LPF) ihr Engagement zum
Schutz einiger der meist bedrohten
Papageienarten und deren Lebensraeume
fort, hilft im Allgemeinen die biologische
Vielfalt zu erhalten und foerdert den
nachhaltigen Gebrauch von natuerlichen
Ressourcen. Die jaehrliche finanzielle
Unterstuetzung der LPF fuer die Projekte
erreichte ein Rekordniveau, im Jahr 2012
festgelegt auf US$ 1,266,014. Von dieser
Summe werden 87,2% fuer Projekte zur
Foerderung der Papageien verwendet,
der Restbetrag wird fuer die Wale, Delfine
und die Meeresumwelt verwendet. 6,1%
von dem Budget wird fuer die konkrete
Erforschung der gefangenen Papageien
gebraucht, wobei der groesste Teil davon
fuer die Unterstuetzung von Projekten
verwendet wird die sich freilebenden
Papageien widmet.
Im Jahr 2012 hat die LPF 36 aktive
Projekte, wovon 27 Papageien helfen. Es
gibt 40 Papageienarten, die die Prioritaet
der Hilfsprojekte haben, obwohl andere
Papageienarten und andere Tiere und
Pflanzen von den Aktivitaeten der Projekte
profitieren. Von den ins Auge gefassten
Papageienarten sind 70% in der IUCN
(Internationale Vereinigung zur Erhaltung
der Natur) Roten Liste als vom Aussterben
bedrohte Arten aufgelistet. Weitere 12,5%
sind nah daran, aufgelistet zu werden.
Bedauerlicherweise koennen einige der
Projekte Situationen offenbaren, wobei
Arten zu der Liste hinzugefuegt werden.
Allerdings helfen die LPF Projekte
bedrohte Papageien abzusichern, die
Herabstufung von “kritisch gefaehrdet”
auf “gefaehrdet” des Gelbohrsittichs
(Ognorhynchus icterotis) und des Lear
Aras (Anodorhynchus leari) sind zwei
grossartige Vorbilder.
Tabelle 1 enthaelt eine Liste von den
aktiven Papageienprojekten des Jahres
2012, inbegriffen (in Klammern) der
jeweiligen wesentlichen Partner. Die LPF
wird weiterhin hart arbeiten, um den
Geist von Rio+20 fuer die Papageien
aufrechtzuerhalten.
Messung der Amazona brasiliensis.
15
aktualisierung der projekte
Die Zeitschrift der LORO PARQUE FUNDACIÓN
Tabelle 1. Aktive Erhaltungsprojekte von Papageien der LPF im Jahre 2012
Rettung des Spixaras Cyanopsitta spixii in Brasilien (Chico Mendes Institute for Biodiversity Conservation, Government of Brazil).
Erhaltung des Blaukehlaras Ara glaucogularis in Bolivien (Asociación Armonía).
Schutz des Wildtierreservats Phu Khieo, Thailand (Wildlife Conservation Division, Royal Forest Department of Thailand).
Erhaltung des Gelbohrsittichs Ognorhynchus icterotis in Kolumbien (Fundación ProAves).
Schutzprogramm für den Rotsteisskakadu Cacatua haematuropygia, Philippinen (Katala Foundation).
Schutz des El-Oro-Sittichs Pyrrhura orcesi in West-Ekuador (Universität von Freiburg und Museum der Naturwissenschaft von
Ekuador).
Projekt Hapalopsittaca: Papageien in den Zentralen Kordilleren, Kolumbien (Hapalopsittaca fuertesi, H. amazonina, Leptosittaca
branickii, Bolborhynchus ferrugineifrons) (Fundación ProAves).
Bedrohte Papageienarten auf der Margarita Insel, Venezuela, als Symbole für die Aufklärung und Erhaltung der Artenvielfalt auf den
Inseln Venezuelas (Amazona barbadensis, Aratinga acuticaudata neoxena) (Provita).
Erhaltung der endemischen Papageien (Eunymphicus cornuta und Cyanoramphus saisetti) in New Caledonia (Conservation Research
New Caledonia).
Schutz und Erhalt des Finkenvogels der endemischen Papageien (Amazona leucocephala und Aratinga euops) in Zentralkuba
(Institute of Ecology and Systematics).
Projekt Sittiche: Status und Schutz der P. calliptera, P. viridicata, P. caeruleiceps und P. melanura pacifica (Fundación ProAves).
Beobachtung und Erhaltung der Rotschwanzamazone in Paraná, Brasilien (Sociedade de Pesquisa em Vida Selvagem e Educação
Ambiental).
Artenschutzprojekt für den Lear-Ara Anodorhynchus leari, Brasilien (Instituto Arara Azul und ICMBio).
Artenschutz für den Salvadori-Weißohrsittich (Pyrrhura griseipectus) in Brasilien (Aquasis).
Schutzprogramm für den Nationalpark von Aketajawe-Lolobata, Halmahera-Insel, Indonesien (Cacatua alba, Lorius garrulus) (BirdLife
Indonesia).
Schutzstatus des Feuerflügelsittichs (Brotogeris pyrrhopterus) in Peru und Ecuador, und des Blaukopfaras (Propyrrhura couloni) in
Peru. – (National Service of State Protected Natural Areas – SERNANP, Regierung Peru).
Forschung am und Schutz des Großen Soldatenaras (Ara ambiguus) im Südosten Nicaraguas und im Norden Costa Ricas. (Tropisches
Wissenschaftliches Zentrum, Costa Rica).
Ökologie und Schutz der endemischen Papageien von Luzon, Philippinen. (Universität der Philippinen Diliman, Philippinen, Universität
Manchester Metropolitan, UK).
Künstliche Befruchtung von Papageienarten: Sammlung, Auswertung und Uebertragung von Samen/Sperma. (Universität von
Giessen).
Nestplatzwahl des Hellroten Ara und Nestfortbestand im nördlichen Mittelamerika. (New Mexico State University, USA).
Brutbiologie und Zugverhalten der bedrohten Schwalbensittiche: Wichtiges Wissen für eine wirksame Erhaltung. ( Fenner Schule für
Umwelt und Gesellschaft, Nationale Universität Australien).
Bewertung der Verteilung, Grösse und Auswirkung des Handels und Wandel der westlichen Bevölkerung des afrikanischen
Graupapagei. (Universität Manchester Metropolitan und BirdLife International, UK).
Entwicklung von neuen genetischen Techniken zur Untersuchung der Erhaltung der grossen Aras. (Fenner Schule für Umwelt und
Gesellschaft, Nationale Universität Australien).
Eine Wanderausstellung zur Dokumentation des Ausmaßes und unmenschlichen Verhaltens im illegalen Haustierhandel in Peru.
(Asociación Armonía, Bolivien).
Füttern, Pflegen und Aufziehen von Hellroten Araküken für bessere Nachwuchsraten. (WCS Guatemala Program).
Erhaltungsinitiative für den Schutz von Nicaraguas Gelbnackenamazone (Paso Pacífico).
Ressourcenbedarf des Kleinen Soldatenaras und das Potenzial für den Ökotourismus an der Küste des mexikanischen Bundesstaates
Jalisco, Mexiko. (Nationale Autonome Universität von Mexiko).
16
WIR SCHÜTZEN TIERE UND IHRE LEBENSRÄUME
aktualisierung der projekte
Unterstuetzung zur Erhaltung der bedrohten kolumbianischen Papageien:
die guten Erfolge dauern an
den Orten an denen sie vorkommen,
ihren Rastplaetzen, Nahrungssuche,
Nistplaetze und die Schaetzung der
Populationsgroesse.
Das
Projekt
foerdert ausserdem das Bewusstsein
und die Aufklaerung und arbeitet mit
Grundakteuren und staatlichen Instituten
lokal und national zusammen.
Die Beobachtung von Vögeln führt oftmals zu einem grossem Interessse an der Natur und dem Naturschutz
Seit 1999 unterstuetzt die Loro Parque
Fundación Projekte, geleitet durch ihren
kolumbianischen Partner Fundación
ProAves, zur Erhaltung bedrohter
Papageien in Kolumbien, insbesondere
des
Gelbohrsittichs
(Ognorhynchus
icterotis). Innerhalb der letzten zehn
Jahre beinhaltete diese Unterstuetzung
ein Projekt in dem hoeheren Gebiet
der Zentralen Anden in Kolumbien,
vor allem zum Schutz der Chapmans
Zwergamazone
(Hapalopsittaca
fuertesi), welche von der IUCN als
´kritisch gefaehrdet´ aufgelistet ist, da
Gelbohrsittiche des Projektes in Kolumbien
sie zuletzt 1911 gesichtet wurde und
erst 2002 von der Fundación Pro Aves
wieder neu entdeckt wurde. Die anderen
global bedrohten Papageienarten in
diesem Projekt sind der Rotstirnsittich
(Bolborhynchus ferrugineifrons), der
Hochlandsittich (Leptosittaca branickii)
und die Zwergamazone (Hapalopsittaca
amazonina), welche als ´gefaehrdet´
aufgelistet sind. Das Projekt schuetzt
diese Papageien vor allem, indem es
sie als Botschafter zur Erhaltung der
schwindenden Andenwaelder einsetzt.
Das Projekt beinhaltet die Suche nach
Die
Fragmentierung
der
Waelder
durch
das
kontinuierliche
BaumFaellen fuer Bauholz und Feuerholz
hat einen Mangel an voll entwickelten
Baeumen mit geeigneten natuerlichen
Nesthoehlen
fuer
die
Papageien
verursacht. Das Projekt reagiert mit einer
Erhaltungsinitiative zur Erhoehung der
potenziellen Nistplaetze der gefaehrdeten
Papageien, das kuenstliche Nest-box
Programm, welches ueber 200 Nestboxen installiert hat. Neben der erhoehten
Anwerbung der neuen Individuen zu
den
Papageienpopulationen
kann
mit der Besatzung der Nest-boxen
das reproduktive Verhalten von jeder
Art untersucht werden. Obwohl acht
Papageienarten
einschliesslich
der
Chapmans Zwergamazone die Boxen
benutzt haben, ist es manchmal schwierig,
bestimmte Arten dazu zu bringen, in ihnen
zu nisten. In diesem Kontext hat ProAves
gute Neuigkeiten geschickt, die dem
Aufbau der Nest-boxen in dem Colibrí del
Sol Reservat in Antioquia danken, denn
ein Zwergamazonenpärchen hat sich
zum ersten Mal erfolgreich eingenistet
und ein Junges grossgezogen.
Das Zwergamazonenpärchen legte am
11 April ein einzelnes Ei und zog dann bis
zum 13 Juli das einzelne Kueken gross,
bis
das Kueken erfolgreich fluegge
wurde. Lina Daza, Geschaeftsfuehrerin
von ProAves, bemerkte, dass diese
erste Aufzeichnung des Gebrauchs der
Nestboxen bei den Zwergamazonen von
grosser Bedeutung ist und Hoffnung gibt,
diese Arten zu erhalten. Viele Individuen
der Zwergamazonen erkundeten die
bereitgestellten 41 Nestboxen und so
koennten vielleicht mehr Paerchen
dieser Art die Nester in der naechsten
Brutsaison in Anspruch nehmen.
Die Fundación ProAves verrichtet
monatlich
Erhaltungsaktivitaeten,
Forschung und Umweltaufklaerung in
dem Colibrí del Sol Vogelreservat, um
17
aktualisierung der projekte
Die Zeitschrift der LORO PARQUE FUNDACIÓN
ein Bewusstsein in der Gesellschaft
bezueglich des Schutzes und der
Erhaltung
des
Hapalopsittaca
amazonina zu schaffen. Das Colibrí del
Sol Naturreservat wurde 2005 mit der
Unterstuetzung des Amerikanischen
Vogelschutzes geschaffen und liegt
in der Gemeinde Antioquia in Urrao,
mit einem Gebiet von mehr als 730
Hektar hohem Andenwald und Paramo
Lebensraum, welcher ausserdem den
Dusky starfrontlet Kolibri (Coligena orina)
und den Fenwick´s Antpitta (Grallaria
fenwickorum), die beide als ´kritisch
gefaehrdet´ aufgelistet sind, schuetzt.
Zwergamazone im Nest
Frueher im Jahr erhielten die Chapmans
Zwergamazonen und 11 andere global
bedrohte Vogelarten, Saeugetiere und
Amphibien groesseren Schutz, dank der
Verdopplung der Groesse des GilesFuertesi Naturreservats, ein privates
und geschuetztes Gebiet, gefuehrt
durch ProAves. Zusaetzliche 145 Hektar
Land wurden erworben durch die Hilfe
des World Land Trust-US, Robert Giles
und dem Amerikanischen Vogelschutz,
welche die Erhaltungsaktivitaeten, die
die Loro Parque Fundación unterstuetzt,
helfen auszubreiten.
Mit dem Gedanken, dass weniger als
250 Individuen existieren, bleibt der
alleinige Lebensraum der Chapmans
Zwergamazonen in einem Gebiet von nur
50 Quadratkilometern. Innerhalb diesem
Gebiets leben sie lediglich an zwei Seiten
wo sie abhaengig von epiphytischen
Misterzweigfruechten sind, von denen
sie sich ernaehren. Eine der groessten
Goldentdeckungen, die kuerzlich durch
AngloGold Ashanti gemacht wurde, befand
sich nur wenige Kilometer entfernt von
dieser Grundpopulation der Chapmans
Zwergamazone, und da deswegen das
Risiko der Abholzung drastisch stieg,
waren die Erhaltungsorganisationen
faehig, die kritische Seite zu erwerben
und dauerhaft zu schuetzen. Das GilesFuertesi Reservat wurde urspruenglich
2009 gegruendet und schuetzt nun
ungefaehr ein Fuenftel der gesamten
Chapmans Zwergamazonenpopulation.
Das Nestbox Programm findet innerhalb
diesem Lebensraums statt, wobei 23 Ch.
Zwergamazonenpaerchen in den Boxen
von 2005 nisten, alle erfolgreich Kueken
aufziehen und diese wesentliche Arbeit
sich fortsetzt.
Chapmans Zwergamazone
18
ProAves und andere Erhaltungsgruppen
haben eine Reihe von Ruecklagen,
WIR SCHÜTZEN TIERE UND IHRE LEBENSRÄUME
insgesamt bekannt als der Flur der
bedrohten Papageien, etabliert, welche
aus einer Gemeinde und drei privaten
Ruecklagen bestehen, die alle durch
ProAves geleitet werden. Mit den
neuen
Zuschlaegen
konservieren
diese Ruecklagen ueber 7,285 Hektar
Grundlebensraum
und
schuetzen
ungefaehr
70%
der
Chapmans
Zwergamazonenpopulation
sowie
Populationen
anderer
bedrohter
Papageienarten,
einschliesslich
des
Gelbohrsittichs.
Allerdings ging ProAves kuerzlich
noch einen Schritt weiter indem
sie,
in
Zusammenarbeit
mit
der
Gemeinderegierung
von
Roncesvalles und dem oeffentlichen
Versorgungsunternehmen,
einen
Vertrag zur Herstellung des Schutzes
von
Wassereinzugsgebieten
und
gefaehrdeten Arten entworfen hat, den
die Loro Parque Fundacion und die
Organisation RARE wieder unterstuetzen.
Die ist das erste kommunale Abkommen
in Roncesvalles, welcher ein wichtiger
Ort fuer den Gelbohrsittich ist und der
zur Erhaltung der Wassereinzugsgebiete
und Mikro-Wassereinzugsgebiete kreiert
wurde, die die Stadt und mehrere Doerfer
versorgen. Von diesem Vertrag profitiert
nicht nur die Gemeinde Roncesvalles,
sondern auch die anderen Gemeinden
und Staedte, die weiter abwaerts des
Cucuana Fluss Wassereinzugsgebiets
liegen, wie El Espinal und den Reis, Baumwolle- und Hirsebauern die die
wirtschaftliche Basis dieser Region
bilden.
Mit der Erstellung dieses Vertrages hat
die Gemeinde nun einen Wasserfonds mit
einer Kommission, die die Gruendung des
“beidseitigen Wasservertrags“ (ARAs)
oder irgendein anderes Abkommen zur
Erhaltung der Waelder und Panamo in
der Gemeinde, unterstuetzen wird. Eine
freiwillige Gebuehr wird zusaetzlich
auf die Wasserechnung aufgerechnet,
aktualisierung der projekte
sodass die Verbraucher zum Schutz
dieser Gebiete beitragen koennen.
Diese Fonds, beaufsichtigt und verwaltet
durch eine Kommission einschliesslich
des Hauptakteurs ProAves, werden
weiteren Fonds sammeln um langfristige
Praemienloehne fuer Landeigentuemer
zu bekommen, um die in diesem Gebiet
angesiedelten Waelder und gefaehrdeten
Arten, besonders den Gelbohrsittich zu
schuetzen. Der naechste Schritt wird
die zweite Umwelt-Service-Vereinbarung
der Gemeinderegierung von El Espinal
sein, um zusaetzliche Mittel zum Schutz
ihrer Wasserbestaende zu foerdern,
welche von der Gemeinde Roncesvalles
kommen.
Diese neuen Vertraege sind eine
spannende Ergaenzung zu den anderen
Aktivitaeten der Projekte, im Besonderen
diese, welche die lokalen Gemeinschaften
einbeziehen und ein starkes Gefuehl von
Stolz in ihrem einzigartigen natuerlichen
Erbe foerden.
19
aktualisierung der projekte
Die Zeitschrift der LORO PARQUE FUNDACIÓN
Die einheimischen Papageien in Luzon auf den Philippinen; Riskante Suche, Krisensituation
wie zum Beispiel das Ueberqueren eines Flusses
und dabei die ganzen Vorraete trocken zu halten.
Trotz allem haben Carmela und ihr Team die Aufgabe
bewaeltigt, indem sie in einem Zeitraum von zehn
Monaten in 14 verschiedenen Gebieten quer
durch Luzon einen beinahe 500 Kilometer langen
Transekt abgeschritten sind. Die Ergebnisse werden
bei einer Promotion von Carmela mit eingebracht
und gleichzeitig wird eine Warnung in die Welt
ausgesendet, die ueber die Notlage der Papageien
und der anderen Fruechtefresser informiert. Im
Endeffekt haben Carmela und ihr Team eine
Krisensituation fuer diese Vogelgruppen vorgefunden,
denn diese
sind durch die massive Zerstoerung
ihrer Habitate gefaehrdet. Es sind nur noch 7% des
phlippinischen Regenwaldes fuer die Papageien
Carmela (grünes T-Shirt) mit ihrem Team und Wächter.
geblieben. Ebenso ist ihre Art durch die direkte Jagd
Das Suchen von einheimischen Papageien in
und fuenf Doktoranden von drei verschiedenen
und den Tierhandel bedroht. Obwohl die Feldarbeit
Luzon, der noerdlichen Hauptinsel der Philippinen,
philippinischen
verantwortlich,
das Wissen ueber die geographische Ausbreitung
ist definitiv kein Zuckerschlecken. Die Person, die
die sich ihrer Forschung angeschlossen haben
mancher Spezies erweitert hat, ist eine alarmierend
das am besten bezeugen kann ist Carmela Espaola,
und im Gegensatz dazu wertvolle Erfahrungen
hohe Abwesenheit der grossen Papageien im
eine lebhafte Feldforscherin der Universitaet der
sammeln koennen. Ohne ueberhaupt darueber
Grossteil der Gebiete zu erkennen. Zum Beispiel
Philippinen, die ueber die letzten drei Jahre ein Projekt
nachzudenken,
Risiken
konnte der Luzon-Spatelschwanzpapagei (Prioniturus
leitete, in dem sie wichtige Informationen ueber den
existieren, jedoch mit dem Wissen, dass manche
luconensis) in den letzten zehn Jahren in nur sieben
Schutz dieser Papageien sammelte. Dieses Projekt,
Menschen
machen
bestaetigten Gebieten erfasst werden. Zehn von
das zusammen mit der Manchester Metropolitan
koennen, haben Carmela und ihr Team das getan,
18 Spezies (vier Papageien, fuenf Tauben und ein
Universitaet, UK geleitet wird, ist von der Loro Parque
was getan werden musste und haben diese Gebiete
Nashornvogel) besitzen eine Populationsdichte von
Fundación finanziert worden und beinhaltet auch
mit bewaffneter Schutzausruestung betreten. Es ist
weniger als fuenf Voegeln pro Quadratkilometern
andere Waldvoegel, insbesondere Tauben und
nicht jedermanns Vorstellung von ruhiger Feldarbeit,
in jeder Region. Vier Papageienarten haben eine
Nashornvoegel, die wichtig sind fuer die Verbreitung
aber es hat Carmela ermoeglicht, wichtige Daten
Populationsdichte von weniger als einem Vogel pro
von Fruechten.
fuer das Projekt zu erfassen. Dann gibt es noch
Quadratkilometer jeder Region [ Haussperlinge
die natuerlichen Risiken, wie giftige Tiere in den
(Passer
immer
Waeldern, wie zum Beispiel die schoene aber auch
Quadratkilometer].
Unbequemlichkeiten mit sich bringen, aber im Fall
toetliche philippinische Tempelviper (Trimeresurus
fuer
von Carmela werden die Risiken hinsichtlich ihrer
flavomaculatus). Vor einer Tempelviper kann Carmela
worden, um das gegenwaertig geschuetzte lokale
Suche in den Waeldern von Luzon besonders
zurueckweichen, aber koerperliche Risiken koennen
Netzwerk repraesentieren zu koennen. Vier von
deutlich. Zunaechst einmal ist sie fuer acht Studenten
eine weit aus schwierigere Herausforderung sein,
sechs Papageigattungen (und acht von zwanzig der
Der
Beruf
eines
Feldforschers
kann
Universitaeten
welche
einige
natuerlichen
Gebiete
unsischer
domesticus)
Gattungen
durchschnittlich
165
Populationsgroessen
in
Schutzgebieten
pro
sind
geschaetzt
fruchtfressenden Vogelgattungen) hatten vermutlich
Populationen von weniger als 1.000 Individuen
in jedem Reservat und mehr als ein Drittel der
Populationen in den Reservaten lagen unter 100.
Die meisten Gattungen kamen in den meisten
Regionen nur selten vor und die Population der
Fruchtfressenden Voegel in allen nicht. In 2-3 der
groessten Reservate wird jedoch vorrausgesagt,
dass es eine grosser Anteil ihrer Frugivore verloren
gehen wird.
Carmela hat all die Risiken in Kauf genommen
und ihre Ergebnisse lassen, auf ein langzeitigen
Zusammenfall
der
fruchtfressenden
Vogelallgemeinheit in Luzon schliessen, wenn
eine angemessene Sicherheit nicht gegeben
ist. Falls Sie daran interessiert sind, uns beim
Schutz der Voegel und ihren Lebensraeumen
zu unterstuetzen, wenden Sie sich bitte an
folgende Adresse der Loro Parque Fundación
Noch üblich: Bolbopsittacus lunulatus
20
mailto:[email protected]
WIR SCHÜTZEN TIERE UND IHRE LEBENSRÄUME
aktualisierung der projekte
Das Lear-Ara Projekt: Licuri-Palmen fuer Aras und Menschen
Lear Ara beim Fressen der Früchte der Licuri-Palme
Der Lear-Ara (Anodorhynchus leari), oder
auch Lear’s Ara genannt, kommt lediglich
in einer kleinen duerren Region Bahias, im
Nordosten Brasiliens vor. Es besteht eine
enge Beziehung mit den Licuri-Palmen,
weil die meiste seiner Nahrung aus harten
Fruechten dieser Palmen besteht. Der
Lear-Ara haelt sich besonders in der Naehe
von den eindrucksvollen Sandklippen
der Region auf, die in der Nacht und
waehrend der Brutzeit als Unterschlupf
fuer die Ara-Kolonien dienen. Diese
kommen an zwei Regionen in Brasilien
vor, zum einen in Serra Branca, nahe
der Stadt Jeremoabo und in Toca Velha
in Canudos. Der Lear-Ara ist besonders
gefaehrdet, da es illegalen Handel mit
den Ara-Kueken gibt, Bauern die Voegel
verfolgen, weil sie die Maiskolben fressen
und weil der Lebensraum des Aras durch
Ueberweidung von Vieh zerstoert wird.
Ausserdem nutzen die Einwohner Bahias
die Fruechte und Blaetter der LicuriPalmen, was einen Ressourcenabbau zur
Folge hat.
Die Loro Parque Fundación hat deshalb
zur Rettung der Spezies ein Projekt
ins Leben gerufen, das zusammen mit
dem brasilianischen Institut fuer blaue
Aras (Blue Macaw Institute) und der
brasilianischen Regierung (ICMBIO Chico Mendes Institute for Biodiversity
and Conservation und CEMAVE - National
Centre for Wild Bird Conservation)
agiert. Diese Projekt fokussiert sich
auf das Bewusstsein im Bereich der
Umwelterziehung der Einheimischen
ueber den Lear-Ara und den nachhaltigen
Gebrauch der Ressourcen. Das Ziel dieses
Projekts ist es, die Licuri-Palmen und die
Lear-Aras dauerhaft zu schuetzen, indem
die Handarbeiten verbessert werden, die
auf dem verantwortungsvollen Gebrauch
von Licuri-Palmen und anderen lokalen
Pflanzen der Region basieren. Dadurch
kann die lokale Umwelt wieder verstaerkt
werden. 2001 lebten 246 Lear-Aras in
freier Wildbahn. Mit Hilfe dieses Projektes
ist die Anzahl der Population, im Jahre
2012, auf ueber 1.100 gestiegen und der
Grad der Bedrohung auf der Roten Liste
gefaehrdeter Arten der IUCN konnte somit
von „stark gefaehrdet“ auf „gefaehrdet“
reduziert werden.
Das Projekt traegt zur Verwirklichung des
nationalen Aktionsplans zur Erhaltung
der Lear-Aras bei, der von der ICMBio
ueberwacht wird und sich in den letzten
Jahren einer Revision unterziehen musste,
bei der auch der Projektdirektor Simone
Tenorio anwesend war.
Im Fokus des Projektes lag besonders
das Gebiet Euclides da Cunha, das
am hoechsten Punkt 472m ueber
dem Meeresspiegel liegt und auf einer
Gesamtflaeche von fast
2,385 km²
, ca. 56.625 Einwohner beherbergt.
Die
Hauptwirtschaftstaetigkeiten
der
Region sind Landwirtschaft, Rinder- und
andere Viehzucht und Bergbau. Das
Gebiet in Euclides de Cunha deckt 52%
der Nahrung des Lear-Aras ab. Aus
diesem Grund ist eine Umsetzung von
Moeglichkeiten, die Existenzsicherung
fuer
lokale
Gemeinschaften
zu
foerdern, die
Lebensqualitaet zu
verbessern und zur gleichen Zeit die
Lebensraeume zu schuetzen, damit
auch die Lear-Aras geschuetzt werden
koennen, von groesster Bedeutung. Die
brasilianische Dienstleistung SEBRAE,
zur Unterstuetzung kleiner Betriebe,
schloss sich dem Projekt an, um die
Entwicklungen und die Schulung der
Aktivitaeten besonders in der Produktion
und im Marketing der aus LicuriPalmen geflochtenen Strohhandwerke
zu unterstuetzen. Auf diese Weise hat
das Lear-Ara Projekt diverse lokale
Webereien dazu ermutigt eine spezielle
Handwerkskollektion zu kreieren, die die
Lear-Aras als Hauptthema hat. Fruehe
Erfolge des Projektes haben die Regierung
von Euclides da Cunha und Jeremoabo
Municipal ueberzeugt ihre Unterstuetzung
zu geben. Bei der Einhaltung des
Management-Plans, wird das Ernten
von Rohstoffen weiterhin mit Methoden
gehandhabt, die den Bestand der Pflanzen
nicht gefaehrden und das ist gerade fuer
die Licuri-Palmen sehr wichtig. Nach dem
Erfolg des Webereihandwerksverkauf
gab es mehrere Anfragen zum Kauf
dieses Handwerkes und die Nachfrage,
einen lokalen und regulativen Rahmen zu
schaffen, um den Nachfragen des Marktes
gerecht zu werden, ohne dabei den
Palmen zu schaden. Somit koennen von
jeder einzelnen Palme mit ausreichend
gereiften Wedel Blaetter abgeschnitten
werden, um das trockene Stroh fuer die
Weberei zu nutzen, jedoch muss eine
kleine Anzahl von Blaettern an der Palme
gelassen werden, damit sich diese erholen
ud neue Fruechte produzieren kann. Eine
aehnliche Regelung existiert fuer die
Ernte von Blaettern einer Art Bromelie,
genannt Caroá, deren starke Fasern
Das Vieh frisst auch die Früchte der Licuri-Palme
21
aktualisierung der projekte
Die Zeitschrift der LORO PARQUE FUNDACIÓN
Reichtum dieser armen Familien und die Zukunft
des Lear-Aras.
Herstellung von Körben aus getrockneten Blättern der Licuri-Palme
fuer die Herstellung von gewebten Matten,
wie Haengematten entnommen werden. Die
Handwerksverbaende haben sogar Handwerker,
die sich darauf spezialisiert haben mit dem Holz
der lokalen Baeume, den Umburana, zu schnitzen.
Dies passiert auf nachhaltiger Basis, indem nur das
Holz von Baumen benutzt wird, die auf natuerliche
Weise gestorben sind.
In den letzten Monaten sind zwei neue Verbaende
gegruendet worden, mit einem Weiteren, der
zwar noch zu Ende entwickelt werden muss, aber
bereits sein Handwerk produziert. In Brasilien
werden die Initiativen, die laendlichen und
umweltschuetzenden Programme inbegriffen,
sehr geschaetzt, weil die Ergebnisse deutlich
erkennbar sind. Zum Beispiel hatten die Projektund Handwerksverbaende auf der neuesten
kulturellen Messe in Euclides da Cunha eine
Ausstellung, ueber den Schutz der Lear-Aras mit
Modellen und Informationen ueber die Aras, die
Fruechte und Blaetter der Licuri-Palmen und eine
Auswahl an Handarbeiten. Die Projektarbeit wurde
von Studenten aus der Serra Branca Region
vorgestellt und einige Handwerker demonstrierten,
wie die Handarbeiten hergestellt werden. Diese
Praesentationen wurden nicht nur in den lokalen
laendlichen Messen wiederholt, sondern auch auf
der Unternehmermesse in Salvador, wo viel mehr
Menschen dem Projekt ausgesetzt waren und
der Vorstand von SEBRAE im Staat von Bahia die
getane Arbeit und die Produktqualitaet lobte.
Das nationale Programm der brasilianischen
Handwerkskunst besuchte Serra Branca, um sich
selbst mit den neuesten Produktionen von lokalen
Handarbeiten vertraut zu machen und erwarb eine
hohe Anzahl von Produkten des Projekts. Dies ist
ebenso ein sehr wichtiger Schritt, um das Projekt
22
zu verbreiten, wenn der Verkauf der Produkte ein
Ausmass auf nationaler und internationaler Ebene
hat und alle Produkte mit einem Lear-Ara-Vermerk,
mit Informationen ueber die Spezies, das Projekt
und dessen Partnern gekennzeichnet sind. Die
jaehrliche Verkaufsprognose, die auf das Projekt
bezogen war, lag bei 10.000 brasilianischen Reais
(US$4,965), aber die aktuelle Verkaufssumme
liegt bei 15.000 Reais (US$7,445), was einen
wahren Gewinn fue die Firmen darstellt, in denen
die Arbeitslosigkeitsrate sehr hoch ist. Dadurch
wird das Bewusstsein ueber den Schutz der
lokalen Vegetation stark verbessert und das
Wissen darueber, dass es nicht erforderlich
ist, diese fuer Geld zu entfernen. Hingegen
sind die Instandhaltung und die Erweiterung
dieser natuerlichen Gebiete der Schutz fuer den
In Bezug auf die oeffentlichen Events erreichte
das Projekt ausserdem eine starke Verbreitung auf
nationaler Ebene in TV und Radio, in Magazinen
und im Internet, durch welche das Projekt das
Vertrauen wichtiger Partner gewonnen hat, wie
zum Beispiel den brasilianischen Radiosender
TAM. Regelmaessige Interviews in lokalen
Radiostationen von Mitarbeitern des Projektes, die
200.000 Hoerer in staedtischen und laendlichen
Regionen zwischen Euclides da Cunha und
Canudos erreichten, waren ebenfalls Bestandteil
der Bewusstseinsstrategie. Hoerer beteiligen sich,
indem sie bei den Radiostationen anrufen, Fragen
stellen und sogar Informationen geben koennen.
Auf diese Weise haben auch die Bewohner in den
staedtischen Gebieten die Chance gut ueber die
Spezies des Lear-Aras und die Arbeit des Projektes
informiert zu werden. Auch die Handarbeiten
spielen hierbei wieder eine wichtige Rolle, da sich
nach jedem Radioprogramm immer mehr Hotels,
Shops und Restaurants fuer den Verkauf von
handgearbeiteten Produkten entschieden haben.
Ausserdem hat die Stadt Euclides da Cunha 5.000
Kalender mit einem Foto und Informationen ueber
die Lear-Aras und das Projekt produziert und
verteilt.
Zusaetzlich zu den Schul- und Lehrer
Weiterbildungsaktivitaeten, wird das Projekt zur
Entwicklung weitergefuehrt, um zusaetzliche
Moeglichkeiten fuer die Einheimischen zu
schaffen, damit sie ihre eigenen Aras schuetzen
koennen. Ein oekoturistischer Vorschlag, mit dem
Namen „The Blue Wilderness Trail“ entworfen von
Simone Tenorio, ist von TAM airlines akzeptiert
worden und wird in den naechsten Monaten weiter
entwickelt werden.
Lear-Ara Schnitzereien aus dem Holz von Umburana-Bäumen
WIR SCHÜTZEN TIERE UND IHRE LEBENSRÄUME
aktualisierung der projekte
Eine neue Technik zur Spermaentnahme bei Papageien
Die wissenschaftliche Zusarnmenarbeit mit
der Loro Parque Fundación (LPF) in Teneriffa,
Spanien und der Klinik für Vögel, Reptilien,
Amphibien und Fische der Universität in
Giessen benutzt eine neue Technik, die den
Erhaltungszuchtbemühungen hilft, bedrohte
Papageienarten wieder zurück zu erhalten,
indem man bei der Reproduktion hilft. Das
Hauptziel dieses Projekts ist es, die Anzahl
von jungen Vögeln in Gefangenschaft
und in freier Wildbahn zu steigern, indem
Spermasammlungen
und
künstliche
Befruchtungen durchgeführt werden. Auch
wenn Samensammlungen und künstliche
Befruchtungen bei den Menschen, vielen
anderen Säugetieren und manchen
anderen Vogelarten erfolgreich sind, haben
sie bei Papageien nur geringen Erfolg. Die
Nutzung dieser neuen Technik zeigt jedoch
sehr vielversprechende Ergebnisse und
wird hoffentlich zu einem verbesserten
Zuchterfolg bei vielen Papageienarten
führen.
In der Anfangsphase des Projekts, das
2009/2010 begann, war die neue Technik
erfolgreich bei der Samensammlung und
der künstlichen Befruchtug bei über 100
Arten vieler Spezies im Bestand der LPF,
welches der grösste und vielseitigste der
Welt ist. Zum ersten Mal wurde in der LPF in
Teneriffa Sperma vom SpixAra (Cyanopsitta
spixii) entnommen, einer Spezies, die in der
Natur seit 2000 fast ausgerottet ist. Sieben
Aras wurden uns von der brasilianischen
Regierung geliehen, die Regierung gab uns
die Erlaubnis, an ihnen diese neue Technik
zu testen.
Diese Vorreiterphase der Forschung hat
einen bedeutenden Fortschritt in Bezug auf
die Schutzbemühungen der Papageienarten
gebracht und das Ergebnis dient als
perfekte Grundlage für Forschungsarbeiten
in der Beurteilung des Spermas und
dazu, eine Methode zur Kryopreservation
(Kältekonservierung) zu entwickeln, um ein
Papageien „Spermienlager“ zu errichten.
Vorausgesetzt, dass fast ein Drittel der
lebenden Papageienarten in der International
Union for Conservation of Nature and
Natural Resourcs (IUCN) als bedrohte Arten
aufgeführt sind, könnte die Möglichkeit,
existenzfähiges Sperma über einen langen
Zeitraum (kryokonserviert) zu haben,
einen bedeutenden Beitrag zur Erhaltung
der Papageien leisten. Ein Pilotprojekt ist
bereits in vollem Gange um eine effiziente
Methode für sich nicht wiederholende
Kryokonservierung zu finden. Der erste Teil
des Projekts ist, eine geeignete Lösung zur
Verdünnug des Samens (der Verdünner) zu
entwickeln, gleichzeitig soll die Resistenz
des Spermas gegen Kälte (Kryoschutz)
gefunden werden, und zuletzt muss eine
optimale Kühlungsdauer des Spermas
entwickelt werden, damit der grösste Teil
nach dem Auftauen gesund ist.
Samenproben des Papageis werden durch
zahlreiche in-vitro Qualitätskontrollen, die
Spermienmobilität, die Lebensfähigkeit
der Spermien, die Pathomorphologie
(Deformierung),
die
Membraneinheit
wie bei der Elektromikroskopie gesehen
eingeschlossen und die Möglichkeit,
die akrosomale Reaktion zu umgehen,
untersucht. Das Akrosom ist eine
kapselartige Struktur über der vorderen
Hälfte des Spermienkopfes. Wenn das
Spermium das Ei erreicht, verschmilzt
die Membran, die das Akrosom umgibt,
mit der Plasmamembran der Zygote und
zeigt dadurch den Inhalt des Akrosoms,
welches für das Eindringen in das Ei
verantwortlich ist, es schützt und die
Befruchtung des Eis ermöglicht. Das Projekt
wird mit der Qualitätskontrolle fortfahren,
die die Spermafunktionen an heimischen
Beispielen und nach der Mischung der
Verdünnung und des Kryoschutzes in
verschiedenen Konzentrationen vergleicht.
Zusätzlich wurde ein ganz neuer
Qualitätstest,
genannt
perivitelline
membrane penetration assay (PVMA),
in Zusamenarbeit mit der Klinik für
Gynäkologie, Geburtshilfe und Andrologie
für grosse und kleine Tiere an der Universität
Giessen entwickelt. Bei Vögeln umhüllt die
perivetelline Membran das Ei und spielt
eine wichtige Rolle bei der Befruchtung.
Das Ziel dieses Teils des Projekts war es
herauszufinden, ob das PVMA, das auf dem
Zählen der von Spermien freigelassenen
Lücken basiert, wenn diese die perivitelline
Membran des Vogeleis durchdringen, etwas
nützt, wenn es darum geht, befruchtete
von
unbefruchteten
Eiern
während
verschiedener Phasen im Inkubator zu
unterscheiden. Zusätzlich zu den Vögeln
wurde das PVMA auf seine Anwendbarkeit
bei verschiedenen Vogelarten (Hühnervögel:
Huhn, Wachtel, Fasan; Entenvögel: Gans,
Ente; Falkenvögel: Falke) getestet und es
war bei allen Arten erfolgreich, ausser bei
Gänsen.
Eine wichtige vorläufige Forschung
bezüglich der Psychologie des Samens der
Nymphensittiche (Nymphicus hollanicus)
wurde durchgeführt, und ein erfolgreiches
Protokoll für die Elektromikroskopie der
Vogelspermien wurde bei der Beurteilung
der Spermienmembran beurteilt und
ausgewertet. Folglich werden weitere
Beispiele der Krykonservierung durch die
elektronen Mikroskopie untersucht, um
Membranschäden durch den Gefrierprozess
zu lokalisieren.
Ausserdem wurden Samenproben mit der
Hilfe von Computertomografie, gennant
CASA (Computer Assisted Semen Analysis)
analysiert. Dieses Programm kann die
Mobilität und die Geschwindigkeit der
Spermien bemessen und ist mit einem
fluoreszierenden Mikroskop ausgestattet.
Es
nutzt
spezielle
fluoreszierende
Einfärbungen wie SYBR® Grün und
Propidiumionen, was eine schnelle
Differenzierung von Leben und Tod der
Spermien möglich macht. Da SYBR®
Grün die Spermienmembran der intakten
Zellen durchdringt, fluoreszieren diese
hell grün, Propidiumionen durchdringen
nur die perfurierte Zellmembran der toten
Spermien, rot fluoreszierend. Resolut wird
zusätzlich zur Verifizierung des lebend/
tot Verhältnisses durch die manuelle
Beurteilung mit Eosin B-eingefärbt.
Abschliessend
wird
ein
Fruchbarkeitsnachweis, bei dem die
weiblichen Vögel sowohl mit frischem, als
auch mit vorher kryokonserviertem Samen
besamt werden zeigen, ob vorher gefrorene
Spermien wirklich in der Lage sind, eine
Eizelle zu befruchten. Das Projekt wird
bezüglich dieses Nachweises weitergeführt.
Mikroskopische Beweise der Spermien Penetration
der perivitellinen Membrane
23
aktualisierung der projekte
Die Zeitschrift der LORO PARQUE FUNDACIÓN
Eine neue genetische Technik zur Erhaltung grosser Aras
Genetische Studien koennen wichtig
sein
um
Konservationsfragen
wie der Einfluss auf die Fauna
der
Lebensraumfragmentierung,
Verschlechterung
und
Verlust
zu
verstehen. Loro Parque Fundación
unterstuetzt ein 4-Jahres Projekt, das
erste dieser Art, um eine neue genetische
Technik zur Erhaltung grosser Aras, aber
auch anderer wilder
Papageien einschliesslich gefaerdeter
Arten, zu testen. Das Projekt wird geleitet
durch George Olah, postgraduierter
Wissenschaftler von der Fenner Schule
fuer Umwelt und Gesellschaft der
nationalen Universitaet in Australien. Die
Feldarbeit von diesem Projekt findet im
Tambopata National Reservat und dem
Bahuaja-Sonene National Park in der
Madre de Dios Region von Peru statt.
haben. Das Forscherteam ueberwachte
1061 km von dem Stromnetz in dem SE
peruanischen Amazonas und sammelte
Proben von Plaetzen wo noch nie zuvor
wissenschaftliche Feldarbeit ausgefuehrt
worden ist, einschliesslich in den
Lehmgebieten, die zuvor bestellt wurden.
Das Forschungsgebiet ersteckt sich zu
beiden Seiten der Inter-Meeresautobahn
und das Vergleichen der Proben von
beiden Seiten wird den Forschern
erlauben, Konklusionen ueber den Effekt
der Autobahn zu ziehen, vor allem ueber
die Lebensraumfragmentierung und der
menschlichen Stoerung in der Naehe
der Strasse.
George verbrachte zwei Monate in dem
Schubotzentrum fuer die Gesundheit
exotischer Voegel in der A&M Universitaet
von Texas, USA, einer anderen Institution
die grundlegend in das Projekt involviert
ist und worin die Ausruestung um DNA
der Arafedern zu extrahieren, erfolgreich
getestet wurde. Laboruntersuchungen von
gesammelten Proben wurden im September
2011 in Lima, Peru, in Zusammenarbeit mit
der Universitaet Peruana Cayetano Hereida
vorgefuehrt. Das Projekt extrahiert DNA
von Blutproben die in sogenannten FTAKarten gespeichert werden. Nur Federn,
die in einer guten Qualität konserviert
wurden, werden gebraucht, und das
Projekt plant, 800 Proben zu extrahieren.
Die A&M Universitaet in Texas beherbergt
das Scarlet Ara Genom Projekt und besitzt
als solches gut ausgestattete Laboratorien
um die extrahierte DNA zu bestimmen.
Das Projekt analysiert extrahierte DNA von
abgeworfenen Federn der wilden Hellroten
Aras (Ara macao) und den Dunkelroten
Aras (Ara chloropterus) in Tonbehaeltern
und sammelt und analysiert ebenso
Proben von Nestgebieten. Die Analyse
erlaubt die Identifikation von individuellen
Aras und die schafft die Moeglichkeit,
individuelle Bewegungen zu studieren,
um die Groesse des Territoriums zu
bestimmen. Ausserdem sollte die Analyse
Informationen ueber die demografischen
und
genetischen
Besonderheiten
liefern. Diese Informationen koennen
dazu verwendet werden, den Einfluss
menschlicher
Umweltstoerungen
einzuschaetzen, inklusive der neuen InterMeeresautobahn, die durch das suedoestliche Peru verlaeuft und der Zunahme
der Suche nach Oel in unberuehrten
Gebieten wie das Candamo Tal.
Es gab zwei Feldsaisons zwischen
2009 und 2011 wobei in der Zweiten
zwischen November 2010 und April 2011
in Madre de Dios hoher Niederschlag
und noch hoehere Flusslevels
den
Forschern ermoeglichten zu dem
Candamo Becken Zutritt zu erlangen
und das Tal in den Vorgebirgen der
Anden, ohne menschlichen Einwohnern,
abzutrennen. Das ist das erste Mal, dass
ein Forscher es geschafft hat, genetische
Proben von Hellroten Aras aus dieser
Region zu bekommen und diese Proben
werden eine grosse Bedeutung fuer
die genetischen Analysen dieser oder
anderer Arten in der erforschten Region
24
Mit ihrem neu entwickelten Fangsystem
hatten die Forscher acht erwachsene
Aras in kuenstlichen Nestern gefangen,
die in der Umgebung des Tambopata
Forschungszentrum platziert waren. Fuer
den Erfolg des Forschungsprojektes ist
es wichtig, nicht nur Kueken zu beproben,
sondern auch ihre Eltern, denn das gibt
die Chance, ihre Federn in der Landschaft
zu finden und so ihren Wohnbereich zu
berechnen sowie die Populationsgroesse.
Die Forscher sammelten 623 Federn
und 53 Blutproben von Hellroten Aras
und 428 Federn und 17 Blutproben von
Dunkelroten Aras.
George Olah mit jungem hellroten Aras
WIR SCHÜTZEN TIERE UND IHRE LEBENSRÄUME
aktualisierung der projekte
Die Delfingruppe im Loro Parque nimmt an einem Pionierprojekt
zur Arterhaltung teil
Durch die Loro Parque Fundación
arbeitet der Loro Parque mit einem Team
von Forschern der National Research
Council (CSIC), CIRCE (Conservation
Information and Research of Cetaceans)
und (CEBC-CNRS (Biological Studies
Centre of Chizé), National Centre
for Scientific Research) in einer
wissenschaftlichen Studie über die
Ernährung der Delfine im Golf von Cádiz
zusammen. Die Daten sollen helfen,
die Nutzung und das Management
der Fischbestände zu regulieren. Das
Hauptziel dieser Nachforschungen ist
es, den Schlüsselfaktor zur akuraten
Definierung der Ernährung der wild
lebenden Delfinpoplation zu bestimmen
und dadurch für die Bewahrung der
Meeressäuger weltweit zu werben.
Diese Nachforschungen, basierend auf
beständigen Isotopen, sind die ersten
weltweit und haben die Unterstüzung
von National Plan R+D+i, vom Ministry
of Economy and Competitiveness, der
spanischen Regierung.
Bis jetzt basieren alle isotopischen
Studien über die Ernährung von
Delfinen auf Berichten, die durch
Experimente mit Landsäugetieren und
Seelöwen erworben wurden, die die
Verantwortung für die Bestimmungen
der Ausbeutung der Art der wild
lebenden Meeressäuger in Frage
stellen. In diesem Sinne bietet die
experimentelle Arbeit, die nur mit
Hilfe der Delfingruppe aus dem Loro
Parque angeboten werden kann, mehr
Indizien, wenn es um die Kalkulation
der Ernährung der Population dieser
Art geht. Diese genauen Informationen
sind Schlüssel zur Gründung von
Plänen und dem korrekten Management
des Fischbestandes und tragen zur
nachhaltigen Nutzung der Ozeane und
der Biodiversitätsbewahrung bei.
Der einzige Weg diese Schlüssel zu
erhalten ist es, die Fressgewohnheiten
von Delfinen durch die Durchführung
von Experimenten unter kontrollierten
Konditionen zu interpretieren, wo die
Ernährung der Delfine sehr genau
bestimmt und analysiert werden kann.
Dies ist das Experiment, welches im
Oktober im Loro Parque begann und
darauf beruht, die Delfine über einen
Zeitraum von ca. drei Monaten zu 90%
von Sprotten und zu 10% von Heringen
zu ernähren. Nach dieser Phase wird ein
Wechsel der Ernährung vorgenommen
und sie bekommen 10% Sprotten und
90% Kapelan für weitere drei Monate.
Die
Anzahl
beständiger
Kohlenstoffisotope (13C) und Stickstoff
(15N) ist bei beiden Ernährungsarten
bekannt, was die Kalkulation der
Anreicherungen in den Isotopanzahl
bei den Grossen Tümmlern (Tursiops
truncatus) erlaubt, ist nur durch die
Bemessung der Anzahl der Isotope
durch Haut- und Blutproben der Delfine
in experimentellen Gruppen möglich.
Die
Veränderung
der
Ernährung
wird es ausserdem erlauben, die
angesetzte Zeit, die das isotopische
Signal der Ernährung
braucht, um
sich in der Haut und im Blut der Delfine
wiederzuspiegeln. Alle zwei Wochen
werden kleine Haut- und Blutproben der
Delfine in der experimentellen Gruppe
entnommen, sie werden dann ins Labor
von CSIC in die Doñana Biologiestation
geschickt und bestimmt.
Ernährungskontrolle der Delfine im Loro Parque
Winzige Hautbiopsie
25
aktualisierung der projekte
Auch wenn diese Art Experiment vorher
bereits gemacht wurde, hat sich das
Isotop nie darauf spezialisiert, die Haut
der Delfine zu analysieren, sondern
nur die Blutanalyse. Dafür war es
bis jetzt nicht möglich, die Resultate
bei wilden Delfinen direkt zu nutzen,
weil die Beispiele, die man bei einem
Feldprojekt erhält normalerweise eine
Hautbiopsie sind. Dadurch wird das
Ergebnis der Experimente, die im Loro
Parque begonnen wurden, sofort bei
Feldforschungen genutzt werden, um die
Ernährung wild lebender Delfine genau
zu bestimmen. Die Daten zur Ernährung
dieser Meeterssäuger sind notwendige
Informationen um spezielle Programme
zu entwickeln, um die Nutzung und
das Management der Fischbestände zu
kontrollieren und sie vor Überfischung zu
bewahren. Dies könnte auch den Schutz
der Meeressäugetiere beeinflussen.
Die Zeitschrift der LORO PARQUE FUNDACIÓN
Das Experiment um die Ernährung der
grossen Tümmler im Golf von Cádiz zu
bestimmen. ist in ein viel grösseres Projekt
integriert, das mit den vorgesehenen
Plänen zur Nutzung und zum Management
der Meere im Golf von Cádiz und in der
Meerenge von Gibralter seinen Höhepunkt
erreichen wird. Dies ist ein Gebiet mit einer
hohen Artenvielfalt an Meeressäugern. Es ist
notwendig, die Ausbeutug der Fischbestände
in geregeltem und verantwortlichen Maasse
zu sichern, ohne das Überleben der kleinen
Meeressäuger zu beeinflussen.
Loro Parque hat bereits an Projekten
dieser Art teilgenommen und hat 2007
ein Experiment der Aufteilung der Isotope
(mit seiner Orcagruppe) hervorgebracht.
In diesem Fall wurden die Resultate
genutzt, um die hohe Abhängigkeit der
Blauflossen-Thunfische
in
zahlreichen
familiären Orcagruppen, wohnhaft in der
Meerenge von Gibraltar zu bestimmen.
Diese Abhängigkeit wurde in den jüngsten
Jahren bereits besonders klar, während
derer sich keiner aus der Orcaherde in
der Meerenge von Gibraltar fortgepflanzt
hat. Was wahrscheinlich wegen der
erheblichen Minderung des Fischbestandes
an Blauflossen-Thunfischen und der
Verbannung von einigen Fischereien, bei
denen die Orcas manchmal Fisch klauten,
der Fall war. Glücklicherweise konnte die
Kommission zur Bewahrung des BlauflossenThunfischs im Mittelmeer eine beträchtliche
und hoffnungsvolle Erholung des Bestandes
an Blauflossen-Thunfisch-Laich bezeugen.
Parallel dazu haben die CIRCE-Forscher, ein
Projekt zur Identifizierung und zur Verfolgung
der Orkas über Satellit geleitet, dieses
wurde von der Loro Parque Fundación
gegründet, die dieses Jahr zum ersten Mal
zu verschiedenen Jahreszeiten die Präsenz
von Babyorcas bestätigt.
Im Loro Parque kann bereits das erste natürliche Seegras besichtigt werden
Seegras und Seepferdchen
Die
ersten
keimenden
Pflanzen
von
Cymodoceanodosa
(Seegras)
innerhalb des Projektes der Fakultät der
Meereswissenschaften an der Universität
von Las Palmas de Gran Canaria kann
im Aquarium der Seepferdchen im Loro
Parque besichtig werden. Diese Gruppe
der Meeressaat produzierenden Pflanzen
(Phanerogams) wurden aus der Saat im
Labor der Fakultät für Meereswissenschaften
gezogen und werden über mehrere
Wochen im Quarantänebereich des
Aquariums entwickelt. Anfang September
wurden sie in die Ausstellungen in den Sand
im Seepferdchen-Aquarium gepflanzt.
Der letzte Erfolg dieses Projekts, das von
der Loro Parque Fundación gegründet
wurde, ist es, die Saat unabhängig, aber
26
innerhalb einer kontrollierten Umgebung zu
produzieren. Auf diese Weise können die
Pflanzen durch Reproduktion die SeegrasPrärie zu erzeugen.
Die untergetauchten Graslandschaften
der Phanerogams sind wichtige Schlüssel
im
küstennahen
Meeresökosystem
und sie werden oft mit dem Regenwald
verglichen, seit sie zum Schutz der
Vielfalt der enormen Biodiversität der
Fischebraten und Hafen dienen. Leider
wurden in diesen Jahrhunderten viele
Seegraswiesen in ihrer Existenz durch eine
Art von „Unterwasserrodung“, auf Grund
von Verschmutzung, Schleppfischerei und
grundsätzlich durch die Entwicklung der
Küsten reduziert.
Die
Aufforstungsaktivitäten
oder
Regeneration der Seegraswiesen sind
sehr komplex, da sie unter Wasser sein
müssen und die Verfügbarkeit gekeimter
Pflanzen vorraussetzt. Bis jetzt haben
die Forscher der Universität von Las
Palmas de Gran Canaria das Keimen von
Seegrassaat zur Produktion von Pflanzen
erreicht, mit denen sie die Regeneration
vollziehen können. Diese Saat muss
jedoch
von
bereits
bestehenden
Seegraswiesen gesammelt werden und
ein kontinuierliches Herausnehmen kann
die Entwicklung und zukünftige Erhaltung
des Seegrases selber beeinflussen.
Dadurch ist das Ziel dieses Projektes
die Cymodoceanodosa zum Blühen zu
bringen und Samen unter kontrollierten
Konditionen zu erhalten, den Kreislauf
der Kultivierung zu schliessen und Saat
zur Neubepflanzung zu produzieren, die
von natürlichen Prärien unabhängig sind.
Das Projekt erlaubt ausserdem die
Nutzung von lebenden Pflanzen für
die Bereicherung der Umwelt des
Aquariums, ein Element, das das
Wohlbefinden
der
Tiere
wirklich
verbessert, abgesehen von dem
Lehrpotential in den Ausstellungen.
Die Entwicklung dieser Aussaat wird
ebenfalls sehr wichtig werden bei
der Züchtung einer Spezies wie den
Seepferdchen.
ZUCHT
WIR SCHÜTZEN TIERE UND IHRE LEBENSRÄUME
Die Haltung und Zucht des Westlichen Großen Vasapapageis
werden, die mitunter erhebliche Schäden in
Getreidefeldern anrichten. Die Tiere zeigen
am frühen Morgen und am späten Nachmittag
die größte Aktivität. Laut schreiend fliegen
sie auf der Suche nach Nahrung umher
und vereinen sich mitunter mit anderen
Vogelarten wie Madagaskarstar (Hartlaubius
auratus) und Bülbüls (Pycnonotidae). Es
sind keine leisen Vögel, und selbst in klaren
Mondscheinnächten ist ihre laute Stimme zu
vernehmen.
Unterbringung
In der Zuchtstation der Loro Parque Fundación
werden seit Jahren Westliche Große
Vasapapageien gepflegt. Untergebracht sind
sie in Hängekäfigen, die eine Länge von 5
m haben, 1,5 m hoch und 1,2 m breit sind.
Im vorderen Bereich ist ein Futterbalkon
angebaut, in dem sich die Futter- und
Wassernäpfe befinden. Ausgestattet sind die
Volieren mit zwei Sitzstangen, einer Schaukel
und Kiefernästen zum Benagen. Die
Kieferäste werde alle 14 Tagen neu gereicht.
Großer Vasapapageis
Betrachtet man die zahlreichen Arten
innerhalb der Papageienfamilie, stellt man
bald fest, dass sie – von wenigen Ausnahmen
abgesehen – eine abwechslungsreiche
Gefiederfärbung haben. Zu den Arten, die
unauffällig gefärbt sind, zählt der Große
Vasapapagei (Coracopsis vasa). Bedingt
durch seine doch recht eintönige Färbung,
hat er in Menschenobhut in den letzten
Jahrzehnten nur wenige Vogelfreunde
gefunden, die sich mit ihm beschäftigen
und seine Zucht anstreben. Aber hinter der
schlichten Gefiederfärbung verbirgt der
Große Vasapapagei einige Anreize zu seiner
Haltung, die man auf den ersten Blick nicht
vermuten würde: Keine andere bislang
bekannte Papageienart besitzt eine derart
außergewöhnliche Brutbiologie wie er.
Der große Vasapapagei hat eine Körpergröße
rund 50 cm und wiegt etwa 480 g. Er ist
schwarzbraun gefärbt, wobei die Flügel einen
Grauton aufweisen können. Die Augenringe,
Zügel und Wachshaut sind unbefiedert und
grau bis dunkelgrau. Der wuchtige Schnabel
ist grau-schwärzlich und wesentlich größer
als der des ähnlich gefärbten Kleinen
Vasapapageis (Coracopsis nigra).
Während der Brutzeit steht den Paaren ein
Nistkasten im Hochformat zur Verfügung, der
an der Außenwand der Voliere gehängt ist und
vom Gang aus kontrolliert werden kann. Er
hat eine Grundfläche von 30 x 30 cm und eine
Höhe von 80 cm. Obwohl Vasapapageien
recht stattliche Vögel sind, bevorzugen sie
doch eine Nisthöhle, welche deutlich kleiner
bemessen ist als ihre eigene Größe.
Man unterscheidet drei Unterarten: Neben
der zuvor beschriebenen Nominatform
findet man noch den Westlichen Großen
Vasapapagei (Coracopsis vasa drouhardi)
und den Großen Komoren-Vasapapagei
(Coracopsis vasa comorensis). Sie ähneln der
Nominatform im Wesentlichen, sind jedoch
von der Gefiederfärbung etwas blasser und
geringfügig kleiner. Der Westliche Große
Vasapapagei ist relativ sicher an seinen hellen,
fast schon weißlichen Unterschwanzdecken
zu erkennen, während der Große KomorenVasapapagei einen deutlichen braunen
Gefiedereinstich aufweist. Die Nominatform
lebt im östlichen Madagaskar, die Unterart
drouhardi im Westen der Insel und
comorensis auf den Komoren.
Der Große Vasapapagei ist in allen Waldarten
anzutreffen, scheut aber auch nicht die Nähe
von Siedlungen und besucht gelegentlich
sogar Parkanlagen. Außerhalb der Brutzeit
können größere Schwärme beobachtet
27
ZUCHT
Die Zeitschrift der LORO PARQUE FUNDACIÓN
eine kahlen Oberkopf, bei anderen hingegen
weist das Kopfgefieder nur Lücken auf. Die
nun sichtbare kahle Kopfhaut sowie die Füße
färben sich in ein kräftiges Orangegelb um.
Zuchtweibchen mit typischen gelbem Kopf ohne Federn. Povl Jorgensen
Ernährung
Gefüttert werden unsere Vasapapageien
zweimal täglich. Die erste Fütterung findet
morgens um 8 Uhr statt. Dann erhalten
die Vögel ganzjährig die Futtermischung
“Parrot Dinner” von Versele Laga, die wir
zuvor 24 Stunden im Wasser aufquellen
lassen und danach kochen, sodass auch
die Hülsenfrüchte “bissfest” sind. Dieser
Mischung wird mit verschiedenem Obst
und Gemüse, welches je nach Jahreszeit
aus unterschiedlichen Sorten besteht,
angeboten. Wir mischen täglich Korvimin (ein
Kalzium- und Vitaminpräparat) bei. Während
der Brutzeit wird dieser Mischung noch ein
Eifutter untergemengt.
Außerhalb der Brutzeit bekommen die
Vasapapageien in der zweiten Fütterung um
14 Uhr das Pelletsfutter P15 von Versele Laga,
zur Brutzeit die P19-Pellets und zusätzlich die
Körnermischung „African“ von der gleichen
Firma. Das Verhältnis liegt dann bei 70%
Pellets- und 30% Körnerfutter.
Brutverhalten
Das Brutverhalten der Großen Vasapapageien
ist innerhalb der Papageienfamilie einzigartig
und gibt noch so manches Rätsel auf. Schon
Wochen vor dem eigentlichen Brutbeginn – in
der Regel ab März – färbt sich der ansonsten
schwarz-graue Schnabel hornfarbig bis
weißlich um. Hier ist uns aufgefallen,
dass dies zeitgleich bei all unseren drei
Zuchtpaaren abläuft. In dieser Zeit beginnen
die Vasapapageien vermehrt, von ihrer
Stimme Gebrauch zu machen, und ständig
ist ihr zum Teil melodischer Gesang zu hören.
28
Die Weibchen halten sich nun öfter im
Nistkasten auf, welcher außerhalb der Brutzeit
nicht beachtet wird. Die Männchen hingegen
suchen diesen nie auf, halten sich die meiste
Zeit aber in seiner unmittelbaren Nähe auf.
Oft jagen die Weibchen ihre Partner durch die
Volieren und fordern diese zum Füttern auf.
Bleibt die dann endlich sitzen, schmiegen
die Weibchen ihren Kopf an die Brust der
Männchen und reiben diesen dann auf und
ab. Kurz danach füttert das Männchen sein
Weibchen.
Ein weiteres Indiz für eine bevorstehende
Brut ist, dass die Kloaken der Vasapapageien
anschwellen. In den Morgenstunden sind
dann täglich Kopulationen zu beobachten.
Dabei stülpt das Männchen seine Kloake
über die des Weibchens. Beide Partner sind
in der Lage, ihre Kloaken bis zu circa 10 cm
auszustülpen. Bei der eigentlichen Kopulation
sitzen dann beide Vögel eng nebeneinander
und verharren so mehrere Minuten bis zu
einer Stunde. Von Zeit zu Zeit geben sie leise
Töne von sich. Erschrecken die Vögel aus
irgendeinem Grund, sind sie nicht in der Lage
zu fliehen und bleiben aneinander hängen.
Diese Art der Kopulation ist einzigartig und
unterscheidet sich in jeglicher Hinsicht von
der anderer Papageien.
Die Ablage des ersten Eies erfolgt bei
unseren Paaren in der Regel im April. Die
Weibchen halten sich jetzt ausschließlich
im Nistkasten auf, und es werden drei oder
vier Eier im Abstand von zwei Tagen gelegt.
Zu diesem Zeitpunkt verlieren die Weibchen
nach und nach ihr Kopfgefieder, wobei das
Ausmaß des Federverlustes von Vogel zu
Vogel stark variiert. Manche Weibchen haben
Nach einer für einen Vogel dieser Größe
unglaublich kurzen Brutzeit von 15 bis 17
Tagen schlüpfen die Jungen. Sie sind nur
sehr spärlich mit Erstlingsflaum bedeckt.
Diesen verlieren sie bereits nach wenigen
Tagen, danach sind sie völlig nackt. Junge
Vasapapageien unterscheiden sich deutlich
von anderen Papageiennestlingen. So
besitzen sie wenige Millimeter von der
Oberschnabelspitze auf beiden Seiten runde
“Tastknöpfe”, die an kleine Perlen erinnern.
Sie verschwinden bzw. verwachsen sich
mit Zunahme des Alters. Welche Aufgabe
diese Ausstülpungen haben ist ungeklärt.
Hier kann nur vermutet werden, dass sie als
Stimulus bei der Fütterung dienen. Zum einen
könnten sie dazu dienen, bei den Nestlingen
den Bettelreiz auszulösen, zum anderen
könnten sie eine “Orientierungshilfe” für das
Weibchen in der engen dunklen Bruthöhle
sein, die richtige Schnabelstellung bei der
Futterübergabe zu finden. Wenn die Jungen
25 Tagen alt sind, kann man die Tastknöpfe
kaum noch erkennen, wenige Tage später
sind sie verschwunden.
Die Männchen beteiligen sich lediglich passiv
an der Aufzucht der Jungen. Wie bereits
erwähnt, konnten wir sie während der Brutzeit
nur außerhalb des Nistkastens beobachten,
und dieses für Papageien ungewöhnliche
Verhalten führen sie auch während der
Jungenaufzucht fort. Umso mehr kümmert
sich das Weibchen um die Jungen, und
es ist voll damit beschäftigt, das Futter
aufzunehmen und die Jungen zu versorgen.
Das klappt bei allen unseren Zuchtpaaren.
Bei jeder Kontrolle der Jungvögel sind deren
Kröpfe prall gefühlt.
Eine
weitere
Eigenart
der
Großen
Vasapapageien ist, dass sich beim Weibchen
während der Aufzucht eine Art Kehlsack
bildet. Diese Ausdehnung des Kropfes
ist sehr wahrscheinlich auf die enorme
Futteraufnahme zurückzuführen, da er in
der Aufzuchtsphase ständig durch große
Mengen an Nahrung gedehnt und enormen
Belastungen ausgesetzt wird.
Außer dass die Nestlingszeit der Jungen
im Verhältnis zu anderen Papageienarten
rasant verläuft, unterscheidet sich deren
Endwicklung kaum. Mit sieben bis neun
Tagen sind bereits die Augen weit geöffnet,
und abgesehen von wenigen spärlichen
Flaumfedern sind die jungen Vasapapageien
WIR SCHÜTZEN TIERE UND IHRE LEBENSRÄUME
ZUCHT
als Weibchen endoskopierten Tiere diese
Hautfärbung auf, während die Jungmännchen
eine rosafarbene Haut besaßen.
In einem Alter von rund 35 Tagen fliegen die
Jungen aus. Sie benötigen nur wenige Tage,
bis sie selbstständig fressen.
Während sich der Schnabel der Männchen
bereits kurze Zeit nach dem Schlüpfen der
Jungen wieder dunkel zu färben beginnt,
ist dies bei den Weibchen erst nach Ende
der Jungenaufzucht der Fall. Ab September,
spätestens ab Oktober, zeigen sie wieder ihre
normale schwärzlich-graue Schnabelfärbung.
10 Tage altes Küken
völlig nackt. Nach elf Tagen durchstoßen die
Konturfedern die Haut, welche mit 14 bis 15
Tagen bereits eine Länge von schon 2 bis 3
cm aufweisen. Mit 24 Tagen sehen die Jungen
aus wie kleine Igel, am ganzen Körper sind
nun die Federkiele zu erkennen, bei denen
allenfalls die Spitzen aufgebrochen sind.
Bei Kakadus nennt man dieses Stadium der
Endwicklung das “Stachelschweinstadium”,
der Ausdruck trifft aber auch das Aussehen
24 Tage altes Küken
der jungen Vasapapageien. Bereits im
Alter von 30 Tagen sind sie fast vollständig
befiedert. Wie bei den Weibchen ist auch
bei den Jungen die Kopfhaut ab einem Alter
von etwa 15 Tagen leicht gelb bis gelborange
gefärbt. Dies ist möglicherweise bereits ein
Hinweis auf das Geschlecht der Jungen. In
früheren Jahren gab es zwar hierüber keine
Aufzeichnungen in der Zuchtstation, aber bei
den letzten Bruten wiesen immer die später
Die Brutbiologie der Großen Vasapapageien
wirft noch viele Fragen auf, und deren Antworten
wird man vor allem in ihrem natürlichen
Lebensraum suchen müssen; aber auch die
Haltung und Zucht in Menschenobhut kann
sicherlich hierzu beitragen, wenn Halter ihre
Beobachtungen und Erfahrungen festhalten
und veröffentlichen. So gibt es noch keine
plausible Erklärung, warum die Weibchen
ihre Kopffedern verlieren. Ich kann mir
vorstellen, dass es mit der Jungenaufzucht
zu tun hat. Die rasante Entwicklung der
Jungvögel ist nur möglich, weil das Weibchen
– ohne Hilfe seines Partners – einen enormen
Arbeitsaufwand betreibt. Ständig ist es
damit beschäftigt, in kürzester Zeit Nahrung
aufzunehmen und die Jungen zu versorgen.
Besteht die Nahrung aus weichen Früchten,
verklebt permanent das Kopfgefieder. Ein
Vogel mit kahlem Kopf hat hier Vorteile.
Ein ähnlicher Zusammenhang wird bei
den
Borstenkopfpapageien
(Psittrichas
fulgidus) und den Kahlkopfpapageien
(Pyrilia vulturina) vermutet. Aber dies ist
eine reine Hypothese, zumal wenig über
die Ernährungsgewohnheiten der Großen
Vasapapageien bekannt ist und Forshaw
(1989) sogar anmerkt, dass die Ernährung der
Art weniger auf Früchte ausgerichtet ist als die
der Kleinen Vasapapageien. Deren Weibchen
aber verlieren die Kopffedern während
der Brutperiode nicht. Auch scheinen die
Weibchen im Freiland ihr Futter nicht selbst
suchen zu müssen, wie Ekstrom et al. (2007)
ausführlich darlegt (siehe auch unten).
Weitere Fragen wären, welche Aufgabe das
Männchen in der Paarbeziehung eigentlich hat
und warum es sich in Menschenobhut nicht
am Brutgeschäft beteiligt? Untersuchungen
im Freiland von Ekstrom et al. (2007) zeigen,
dass die Weibchen während der Brut nicht
nur von mindestens fünf verschiedenen
Männchen begattet, sondern später auch
mit Futter versorgt werden. Dabei locken
die Weibchen mit ausgesprochen lauten,
29
ZUCHT
Die Zeitschrift der LORO PARQUE FUNDACIÓN
komplexen Rufen mehrere Männchen herbei,
auch solche, mit denen eine Kopulation gar nicht
stattgefunden hat. Weibchen, die ausgiebiger
und lauter nach Futter rufen, sind hierbei
erfolgreicher als jene, die weniger aktiv sind.
Da in Menschenobhut aber genügend Futter in
unmittelbarer Nähe angeboten wird, müssen die
Weibchen auch nicht die Hilfe der Männchen
„anfordern“, was wiederum eine Erklärung für das
passive Verhalten der Männchen wäre.
umfärbt. Beim Weibchen macht dies noch
Sinn, da es mit einem dunklen Schnabel an
der Bruthöhle weniger auffällt. Für das passive
Männchen besteht hierzu aber eigentlich keine
Notwendigkeit. Eine denkbare Erklärung wäre
allenfalls, dass die Umfärbung hormonal bedingt
ist und der Synchronisation des Brutbeginns dient.
Dem widerspricht allerdings unsere Beobachtung
an nichtbrütenden Vögeln, die ebenfalls einen
Wechsel in der Schnabelfärbung zeigen.
Interessant wäre auch zu wissen, warum
sich der Schnabel der Vasapapageien bei
beiden Geschlechtern während der Brutzeit
Schlussbemerkung
Alles in allem ist der Große Vasapapagei ein
interessanter Vogel, der seinen sicheren Platz
in der Zuchtanlage der Loro Parque Fundatión
hat. Ich kann seine Haltung und Zucht nur jedem
Papageienfreund ans Herz legen. Es wäre schade,
wenn die Art aus Mangel an Interesse irgendwann
einmal aus unseren Volieren verschwinden würde.
Literatur
Ekstrom, J. M. M., T. Burke, L. Randrianaina &
T. R. Birkhead (2007): Unusual sex roles in a
highly promiscuous parrot: the Greater Vasa
Parrot Caracopsis vasa. Ibis 149: 313–320
Forshaw, J. M. (1989): Parrots of the World.
Willoughby
Haltung und Zucht des Greisenkopfpapageis
Die Gattung Pionus kennt 8 Arten, welche
sich wiederum in 19 Unterarten aufspaltet. Sie
sind über weite Teile Mittel und Südamerikas
verbreitet. Schon früh gelangten einige Vertreter
dieser Gattung nach Europa und haben sich bis
heute in der Vogelhaltung fest etablieren können.
Da sie zu den sehr angenehmen Papageien in
der Haltung in Menschenobhut zählen sind sie
seit jeher beliebt bei den Papageienliebhabern.
Es werden viele Arten aus dieser Gattung
gepflegt. Ein der wohl bekanntesten unter
30
ihnen ist der Schwarzohrpapagei (Pionus
menstruus) gefolgt vom Maximilianspapagei
(Pionus maximiliani). Aber auch innerhalb dieser
Gattung gibt es Arten, welche nur sehr selten in
Menschenobhut gepflegt werden. Zu ihnen zählt
der Rosenkopfpapagei (Pionus tumultuosus)
und allen voran der Greisenkopf-papagei
(Pionus seniloides). Das Verbreitungsgebiet
des Greisenkopfpapageis erstreckt sich von
West Venezuela Süd westwärts über die
Anden Kolumbiens und West Ecuador bis
nach Nordwest Peru. Außerhalb der Brutzeit
schließen sich die Greisenkopfpapageien zu
kleinen Schwärmen von 10 bis 20 Vögeln
zusammen.
Hierbei
unternehmen
sie
jahreszeitliche Wanderungen, welche an das
Aufkommen von Nahrungspflanzen gebunden
ist. Diese Wanderungen können durchaus
mehrere 100 km lang sein. Denn die feuchten
Bergnebelwälder nördlich von Ecuador
besitzen weniger früchtetragende Bäume als
die nicht so feuchten Wälder dieser Höhenlage
ZUCHT
WIR SCHÜTZEN TIERE UND IHRE LEBENSRÄUME
Greisenkopfpapageien außerhalb der Zuchtzeit
von September bis Januar folgendes Futter
angeboten. Verschiedenes Obst und Gemüse,
welches je nach Jahreszeit verfügbar ist, wird
kleingeschnitten angeboten. Diesen Früchten
wird ein Papageienkochfutter der Firma
Versele Laga im Verhältnis 2 zu 1 beigemischt.
Angereichert wird diese Mischung mit einem
Vitamin und Calciumpräperat. Das Kochfutter,
welches folgende Sämereien und Hülsenfrüchte
beinhaltet, gelbe und grüne Erbsen, Maple
Erbsen, Kichererbsen, Weiße, Rote und MungBohnen, Wachtel und Taubenbohnen, Mais,
Wicken, Linsen, Kadri, Buchweizen, Milo Korn,
Dari, Paddyreis, Hafer und Weizen, wird von uns
24 Stunden in Wasser eingeweicht, so dass die
unterschiedlichen Hülsenfrüchte gut mit Wasser
aufquellen können. Danach wird das Kochfutter
so lange gekocht, bis die Konsistenz weich aber
noch bissfest ist.
Erwachsener Pionus seniloides
Nachmittags zwischen 14 und 15 Uhr erhalten
die Greisenkopfpapageien NutriBird
P15
(Versele-Laga) das aus aus folgenden Zutaten
zusammengesetzt sind.Getreide, Saaten (Min.
10 % geschälte Erdnüsse), Früchte (Min. 5
% frischem Obst), Pflanzliche Eiweißextrakte,
Pflanzliche
Zusammensetzung,
Zucker,
Pionus tumultuosus: ein naher Verwandter
in Peru und Bolivien. Gelegentlich verzehren
Greisenkopfpapageien auch die Pflanzungen
wie Mais der einheimischen Bevölkerung. In der
Regel sind sie aber sehr zurückhaltende und
scheue Bewohner der höheren Andenregionen.
In der Loro Parque Fundacion auf Teneriffa
pflegen und züchten wir diesen sehr
angenehmen Papagei bereits in der zweiten
Generation, über dessen Haltung und Zucht ich
nun näher eingehen möchte.
Beim
Greisenkopfpapagei
sind
beide
Geschlechter
gleich
gefärbt.
Die
Gefiedergrundfarbe ist grün bis olivfarben. Die
Stirn und der vordere Scheitelfedern sind weiß
und blass rosarot gesäumt. Aber auch bei einigen
Exemplaren können diese rosarot gesäumten
Federn im Wangenbereich auftreten. Wobei
einige Vögel auch überhaupt keine rosarote
Säumung besitzen. Die übrige Kopfpartie sowie
Nacken und Hals haben eine braungraue weiß
gesprenkelte Färbung. Bei unseren Vögeln
konnten hier deutliche Unterschiede, was die
Färbung des Kopfgefieders aufweist, festgestellt
werden. Bei einigen Exemplaren ist die Säumung
des Nackengefieders fast durch gehend weiß.
Rücken und Schwingen sind dunkelgrün, Brust
und Bauch haben eine weinrote Färbung. Die
Unterschwanzdecke rot, die Schwanzfedern
grün, der Schnabel selbst ist hornfarben.
Jungvögel haben ein matteres Gefieder und
die Weißzeichnung im Kopfbereich ist nur sehr
spärlich vorhanden. Bauch und Brust sind noch
grün gefärbt. Bereits im Alter von 6 Monaten
nimmt die Intensität der Färbung zu und mit
einem Jahr sind sie vollständig ausgefärbt.
Ernährung
Unser Pionusarten erhalten wie all unsere
Papageien in der Zuchtstation der Loro
Parque Fundacion 2 mal täglich frisches
Futter. Die erste Fütterung erfolgt morgens
zwischen 8 und 9 Uhr. Hier erhalten die
Greisenkopfpapageien-Zuchtpaar
Mineralstoffe, L-Lysin, Methionin, Extr. Yucca
schidigera, Fructo-Oligosacharide, Vitamine und
Spurenelemente
Zur Brutzeit bzw. bereits zur Vorbereitung ändern
wir das Futter ab, um die Greisenkopfpapageien
zu stimulieren und bessere Zuchterfolge erzielen
zu können. Das Kochfutter wird nun zusätzlich mit
Orlux Gold (Versele-Laga) einem Eifutter welches
17 % Roh Protein beinhaltet angereichert.
Weiter geben wir etwas Insekten Patee als
tierischen Eiweißspender und Hanf ebenfalls
zur Stimulation hinzu. Zur Nachmittagsfütterung
reichen wir NutriBird P19 (Versele-Laga)
welches 19% Roh Protein aufweist. Hier werden
noch etwa einen Esslöffel Sämereien gereicht
um den Greisenkopfpapageien auch bei dieser
Fütterung eine eine deutliche Abwechslung
bieten zu können. Während der Aufzucht stehen
den Paaren auch am Nachmittag ausreichend
31
ZUCHT
Die Zeitschrift der LORO PARQUE FUNDACIÓN
21 Tage altes Pionus seniloides Küken
Früchte und halb reifer Mais zur Verfügung
Haltung und Zucht
Wie eingangs schon erwähnt halten wir in der
Zuchtstation in La Vera mehrere Paare des
Greisenkopfpapageien. In der Zuchtanlage
sind die Papageien in
unterschiedlichen
Bereichen untergebracht. Zum einen haben
wir einen Bereich, welcher mit einem blauen,
sehr lichtdurchlässigen Netz abgedeckt ist.
Hier sind die Arten untergebracht, welche in
offenen Landschaften, und somit mehr der
Sonneneinstrahlung ausgesetzt sind, leben.
Der andere Bereich ist mit einem Schatten
spendenden schwarzem Netz abgedeckt.
Hier sind jene Arten untergebracht, welch
im Regenwald oder dichten Baumbestand
ihr Verbreitungsgebiet haben. Auch einige
Pionusarten, wie der Greisenkopfpapagei, die im
Nebelwald vorkommen, haben hier ihren Platz
gefunden. Untergebracht sind sie paarweise
in Hängevolieren von einer Größe von 1 Meter
breit, 1 Meter hoch und 5 Meter tief. Die Voliere
selbst ist mit 2 Sitzstangen aus Naturästen,
einer Schaukel und einem kleinen Ast, welcher
unterhalb des Volierendachs angebracht ist,
ausgestattet. Jedem zuchtreifen Paar stehen 2
Nistkästen in Hochformat zur Verfügung. Diese
haben die Maße Grundfläche 25cm x 25 cm und
eine Höhe von 40 cm. Einer dieser Nistkästen
ist im überdachten Bereich, der andere im
offenen Bereich der Voliere angebracht.
Bevorzugt nehmen alle Paare den Nistkasten im
offenen Bereich an. Als Einstreu verwenden wir
grobe Holzspäne, welch sehr gerne von ihnen
32
innerhalb des Nistkastens klein zernagt werden.
Dies ist zusätzlich ein guter Stimulant für eine
bevorstehende Brut.
Wie all unsere Papageien erhalten auch die
Greisenkopfpapageien im Rhythmus von 14
Tagen frische Kiefernäste zum benagen. Diese
werden mit großer Vorliebe angenommen.
Greisenkopfpapageien gehören zu jenen Arten,
welche sich verhältnismäßig ruhig verhalten. So
können sie mitunter Stunden damit verbringen,
ruhig auf der Sitzstange oder im Einflugloch des
Nistkastens zu verbringen, ohne sich kaum zu
bewegen. Auch von ihrer Stimme machen sie
kaum Gebrauch. Dieses Verhalten macht sie
zu angenehmen Pfleglingen. Bedingt durch
ihr zurückhaltendes, scheues Wesen konnte
bisher keine Paarung beobachtet werden.
Eine bevorstehende Brut kündigte sich damit
an, dass sich das Weibchen wie auch das
Männchen sehr lange im Nistkasten aufhält. Oft
konnte auch beobachtet werden, und dies bei
all unseren Zuchtpaaren, dass sich ein Partner
gerne im Einflugloch des Nistkastens aufhält.
Dieses Verhalten kann auch beim Männchen
während der Brut beobachtet werden. Das
Einstreu wird vor ablegen des ersten Eis sehr
fein zernagt, diese Beschäftigung ist sicher
stimulierend für beide Partner und fördert eine
erfolgreiche Brut.
Nach Ablage des ersten Eis verlässt das
Weibchen kaum noch das Nest. Das Gelege
der Greisenkopfpapageien besteht aus 3 bis
4 Eiern, welche in einem Legeabstand von 2
bis 2 ½ Tagen gelegt werden. Das Weibchen
bebrütet das Gelege alleine. Eine weitere
Eigenart unserer Paare ist, dass sie die Eier
sehr tief in der Einstreu eingraben. Hier ist es
interessant zu erfahren, ob auch in anderen
Haltungen diese Erfahrungen gesammelt
wurden. Nach einer Brutzeit von etwa 26 bis
27 Tagen schlüpfen die Küken. Auffallend bei
frisch geschlüpften Greisenkopfpapageien
ist das sehr dichte Flaumgefieder. Dies ist bei
einigen Papageienarten vorhanden, welche
ihre Jungen in kühleren sogar kalten Regionen
aufziehen. Im Alter von 12- bis 14 Tagen
beginnen sich die Augen zu öffnen. In diesem
Stadium der Entwicklung werden die jungen
Greisenkopfpapageien von uns mit einem
8,5mm Ring am rechten Fuß beringt. Nach
weiteren 8 Tagen beginnen nun an den Flügeln
und am Schwanz die Federn aufzubrechen. Die
jungen Greisenkopfpapageien haben bereits
mit 16 Tagen einen derart dichten Flaum, dass
sie nicht mehr von den Eltern gehudert werden
müssen.
Werden
Greisenkopfpapageien
per Handfütterung aufgezogen, ist in dieser
Entwicklungsphase darauf zu achten, dass
die Temperatur in der Aufzuchtsbox deutlich
abgesenkt wird. Sonst besteht die Gefahr, dass
die Küken überhitzen und unter Umständen
sterben.
Nachdem die Federn an Flügel und Schwanz
aufgebrochen sind, beginnen nun auch am
Kopf, Brust, Bauch und Rücken die Federn
auf zu brechen. Im Alter von 50 Tagen sind die
jungen Greisenkopfpapageien fast vollständig
befiedert. Nach weiteren 6-8 Tagen beginnen
sie dann, die Nisthöhle zu verlassen. Anfangs
fliegen sie noch recht unbeholfen in der Voliere
von Ast zu Ast. Dies legt sich aber nach wenigen
Tagen und intensiver Übung. Bereits wenige
Tage nach Verlassen der Nisthöhle fangen
sie an, selbständig Futter auf zunehmen.
Sie werden aber von den Eltern nach wie
vor mit Nahrung versorgt, wenn sie diese
darum anbetteln. Wir belassen die jungen
Greisenkopfpapageien circa 8 Wochen bei
ihren Eltern, um vollständig und ausreichend
Nahrung aufnehmen. Zusätzlich prägt der kleine
Familienverband eine gute Sozialisierung der
Jungvögel. Junge Greisenkopfpapageien sind
sehr zurückhaltend und wirken eher scheu.
Auch die Vögel, welche von Hand aufgezogen
wurden, verlieren sehr schnell ihr Zutraulichkeit
und legen einen Sicherheitsabstand gegenüber
den Pflegern ein.
Greisenkopfpapageien gehören ohne Zweifel
zu den selten gehaltenen Pionusarten in
Menschenobhut. Durch die Erfolgreiche
Aufzucht unserer Zuchtpaare in der LPF von
mehreren Jungvögel sind wir in der Lage,
langfristig eine gesunde, sich selbst erhaltende
Population in Menschenobhut aufzubauen.
WIR SCHÜTZEN TIERE UND IHRE LEBENSRÄUME
Der Anteil von aussterbenden Vögeln beschleunigt sich
Amazona brasiliensis
In jeder Ausgabe der Zeitschrift
Cyanopsitta berichtet die Loro Parque
Fundación über die Probleme, denen
die Papageien in der heutigen Welt
gegenüber treten müssen, aber auch
über den Erfolg seiner Projekte; die LPF
hat es geschafft einige der am meisten
bedrohten Arten weg vom Aussterben zu
einer sichereren Existenz herabzustufen.
Gemessen an den Kategorie der Roten
Liste der IUCN (International Union for
the Conservation of Nature), einige
nennenswerte Beispiele dafür sind der
Gelbohrsittich (Ognorhynchus icterotis) in
Kolumbien von vom Aussterben bedroht
auf Bedroht herabgestuft und in Brasilien
der Learara (Anodorhynchus leari), von
vom Aussterben befroht auf Bedroht
und die Rotschwanz-Amazone (Amazona
brasiliensis) von Bedroht auf Gefährdet.
Andere Beispiele wie der Blaulatzara (Ara
glaucogularis) und der Rotsteisskakadu
(Cacatua haematuropygia) haben ihre
wild lebende Population erhöht und
stehen kurz davor in eine sicherere
Kategorie in der Roten Liste zu gelangen.
Allerdings muss weiterhin viel gemacht
werden und diese Situation wurde durch
eine kürzlich durchgeführte Studie
bestärkt, die das Aussterben von Vögeln
einschätzt und zeigt, dass sich die
Anzahl alamierend ansteigt. Forscher
von BirdLife International und der Charls
Darwin Universität, Australien haben ein
neues Blatt* veröffentlicht, das offenbart,
dass 279 Vogelarten und Unterarten
auf der ganzen Welt in den letzten 500
Jahren ausgestorben sind. Die Studie
zeigt, dass das Arten-Aussterben sich
innerhalb der frühen 20. Jahrhunderts
seinen Höhepunkt erreicht hat und dann
bis Mitte des 20. Jahrhunderts sank und
sich nun weiter steigert. Geschichtlich
sind die meisen Arten auf Inseln,
insbesondere im Pazifik ausgestorben,
aber die anfälligsten Arten sind bereits
vor langer Zeit ausgestorben und deshalb
hatte man bis zur Veröffentlichung dieser
Studie gehofft, dass das Aussterben sich
verlangsamt hätte.
Interessanterweise wurden vor dieser
Studie nie Informationen über das
Aussterben von Unterarten wirklich
umfassend untersucht. Die Forscher
haben herausgefunden, dass die
Verbreitung generell und der Treiber für
das Aussterben von Unterarten ähnlich
denen für das Artenaussterben sind.
Allerdings ist es alarmierend, dass
wenn Unterarten betrachtet werden die
Anzahl in den letzten Jahrhunderten
angestiegen ist. Ausserdem wurden neue
Informationen über sie, insbesondere
von Molekulargenetikanalysen verfügbar
und sie zeigen, dass die Unterarten
eindeutig unterschieden werden können
und es verdienen deutlich separiert zu
werden. Das kann bei Vögeln sehr gut
beobachtet werden ein Beispiel dafür
ist der Allfarblori oder Keilschwanzlori
(Trichoglossus
haematodus),
der
insgesamt eine oft vorkommende Art ist,
aber seine Unterarten auf kleinen Inseln
sind vom Aussterben bedroht.
Die Studie zeigt, dass die Menschen
direkt oder indirekt für dieses Aussterben
verntwortlich sind. Unerlaubtes jagen
und das Einführen von gebietsfremden
Arten wie Katzen und Ratten waren der
Hauptgrund für das Aussterben in der
Vergangenheit, aber die Zerstreuung
von natürlichen Lebensräumen für
Landwirtschaft ist gegenwärtig der
Hauptgrund. Biodiversität beschreibt
den Reichtum des Lebens auf der Erde
und die Weltnationen haben durch
die Convention on Biological Diversity
(CBD) zugestimmt den Verlust von
Biodiversität bis 2010 zu verlangsamen
und sie haben versagt. Das Ziel wurde
jetzt bis auf das Jahr 2020 verlängert.
Deshalb stimmte die Conference of the
Parties der CBD in Hyderabad, Indien
einer doppelt so hohen Unterstüzung
der Biodiversitätserhaltung von den
Industrieländern zu Entwicklungsländern
von US$ 10 Milliarden bis 2015 positiv zu.
*Szabo JK, Khwaja N, Garnett ST, Butchart
SHM (2012) Global Patterns and Drivers
of Avian Extinctions at the Species and
Subspecies Level. PLoS ONE 7 (10): e47080.
doi:10.1371/journal.pone.0047080
Bedrohte Unterart: Mitchell-Allfarblori
33
Die Zeitschrift der LORO PARQUE FUNDACIÓN
Danke für Ihren Einsatz für die Natur
Während die wirtschaftliche Situation
in letzter Zeit ungewiss war gibt es
keine Zweifel und der forherige Artikel
ist ein Beweis dafür, dass uns eine
Ökologischekrise bevorsteht, die wenn
wir nicht versuchen sie zu lösen einen
weit grösseren ökologischen Schaden
anrichten wird. Deshalb bitten wir Sie
uns weiterhin zu unterstüzen oder uns
sogar als neues Mitglied oder Spender
zu unterstüzen. Alle Spenden, wie hoch
ihr Wert auch sein mag weise in unseren
Erhaltungsprojekten eingesetzt wird. Es
gibt verschiedene Wege unsere Arbeit zu
unterstützen, sie können der LPF sogar
ein Erbe vermachen.
Spende des Unternehmens Activa
Viele, die diese Ausgabe der Cyanopsitta
lessen haben über die vielen Jahre
die Naturschutzarbeit der Loro Parque
Fundación unterstützt und manche
Freunde des Loro Parque haben die
Arbeit sogar schon unterstützt bevor die
LPF 1994 gegründet wurde. Ihr Einsatz
für unsere Arbeit war Ihr Einsatz für die
Natur; Ihr Einsatz die Papageien, Wale,
Delphine und alle anderen Arten zu
schützen und ebenfalls die Natur an den
Orten zu schützen, an denen Sie leben.
Unser Einsatz für Sie ist es permanent
unser Bestes zu geben, um diesen Schutz
effektiv und mit langanhaltender Wirkung
zu bewerkstelligen.
Das selbe kann über unsere treuen
Sponsoren gesagt werden, viele von
ihnen werden auf der Rückseite genannt,
sie tragen ebenfalls Jahr für Jahr zur
Unterstützung der LPF bei und stärken
somit ihre Sozialeverantwortung zum
Umweltschutz.
Somit danken wir Ihnen sehr herzlich
für Ihre bisherige Unterstüzung und wir
würden Ihnen gerne auch in Zukunft
für Ihren Einsatz zur Unterstüzung der
Arbeit der LPF danken. Auf ihre Weise
ist die LPF entschlossen, eine effiziente
Organisation zu bleiben, die weiterhin
auf ihre bestehenden Erfolg und seinen
Sponsoren den besten Nutzen liefert.
In diesem Zusammenhang ist das
40 jährige Jubiläum des Loro Parque
ein wichtiger Meileinstein und seine
Grosszügigkeit alle Fixkosten der LPF
zu tragen, damit Sie die Sicherheit
haben, dass 100% Ihrer Spenden direkt
in die Erhaltungsprojekte fliessen, sollte
angemerkt werden.
Die LPF ist sehr glücklich einen
„Botschafter“, eine Person mit hohem
öffentlichen Ansehen wie Brian May
(Leadguitarrist der Rockband Queen),
Frank Elstner (Fernseh-Moderator) und
Boris Izaguirre (Autor und FernsehModertor) zu haben, die unsere Arbeit
gerne unterstüzen. Wir haben das Gefühl,
dass unter Ihnen ebenfalls Sponsoren
sind, die bereit sind die LPF auf einem
anderen Niveau, formell zu unterstüzen,
indem Sie ein ehrenamtlicher Vertreter
werden und helfen mündlich über unsere
Arbeit und Leistungen zu berichten und
uns helfen unsere Aktivitäten und die
positive Wirkung an so vielen Orten wie
möglich zu verbreiten.
Für alle diese Möglichkeiten scheuen Sie
sich nicht uns zu kontaktieren:
Telefon: +34 922 374081
Ext. 372
Email: [email protected]
Für eine direkte Spende, die
Bankverbindung der LPF:
Banca March, Puerto de la Cruz
Kontonummer: 0061 0168 81 005034011-8
IBAN: ES40 0061 0168 8100 5034 0118
BIC: BMARES2M
Banco Santander, Puerto de la Cruz
Kontonummer: 0049 0290 37 2113529526
IBAN: ES46 0049 0290 3721 1352 9526
BIC: BSCHESMM
BBVA , Puerto de la Cruz
Kontonummer: 0182 5310 61 001635615-8
IBAN: ES85 0182 5310 61 0016356158
BIC: BBVAESMM
Noch einmal vielen Dank für Ihre
Unterstüzung.
Studierende der Universität Gießen übergeben eine Spende an Herrn Kiessling
34
Förderer und Sponsoren der Loro Parque Fundación
Der Loro Parque ist der Hauptsponsor der Stiftung. Alle Spenden und Beiträge
unserer Sponsoren und Mitglieder fließen zu 100% in unsere Papageien- und
Artenschutzprojekte.
España
Chester Zoo, ZGAP, CEPA, Zoo-Verein Wuppertal e.V., Dispayta Canarias S.L., Netzing Solutions AG, Cerza Lisieux Zoo,
Pencovi S.L., D.H.E., Clax Italia S.R.L., Association Beauval, Vereinung F.R. Zucht und ERH, Ute Goerth, Sergio Pérez Máquinas
Expendedoras, Dialte S.A., University of Giessen (students), Emerencio e hijos S.L., Global Sistemas Integrales S.L., Zoo
Stella Canarias, Frutas Cruz Santa, Rohersa S.L., Juan Luis Garcia Rodulfo, Melinda Pennoy Chouinard, Klaus Murmann,
Vogelfreunde Höchstadt, Vogelfreunde Achern, Vogelfreunde Kevelaer, Vogelverein Dingolfing, HSH Henri D’arenberg, Banif,
Club Leones de Puerto de la Cruz, Papageienfreunde Nord e. V., Westerwälder Vogelfreunde e.V., Lemmikkilinnut Kaijuli Ry.
Ein herzliches Dankeschön an alle Förderer und Sponsoren!
35
Gastfreundlichkeit ist unsere Tradition
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