Drei ist nicht gleich drei

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www.polyscope.ch
Indirect-Current-Feedback-Architektur
Drei ist nicht gleich drei
VIN-
A1
VOUT1
R2
R1
Instrumentenverstärker, die aus drei Operationsverstärkern aufgebaut sind, waren für lange Zeit
Stand der Technik für Applikationen, die Präzision und gleichzeitig eine hohe Verstärkung
und/oder hohe Gleichtaktunterdrückung erfordern. Eine neue Architektur von Maxim wirkt den
Einschränkungen wirkungsvoll entgegen.
IG
VIN+ - VIN-
VOUT2 - VOUT1
RG
IG
A3
A2
VOUT2
R2
REF
R2
Bild 1
Diese Verstärker verfügen über beträchtliche Einschränkungen, wenn sie in den heute üblichen
Umgebungen mit nur einer einfachen Versorgungsspannung betrieben werden. Dieser Artikel
erläutert die Beschränkungen herkömmlicher Instrumentenverstärker und zeigt die Vorteile der
von Maxim patentierten Indirect-Current-Feedback-Architektur auf.
solchen Verstärkers ist zweistufig: Die
VOUT
erste Stufe hat einen GleichtaktverstärVIN+
VOUT1
kungsfaktor von eins und sorgt gleichzeitig für die gewünschte differenzielle
A
=G
ADIFF = 1
VDIFF DIFF
G x VDIFF
G x VDIFF
Verstärkung, während die zweite Stufe
ACM = 1
ACM = 0
einen Verstärkungsfaktor von eins
(oder eine kleine Verstärkung) für das
VINVOUT2
VREF
differenzielle Signal hat und gleichzeiVCM
VCM
tig für die Gleichtaktunterdrückung
Applikationen für Instrumentensorgt (Bild 2).
verstärker
Die meisten modernen Verstärker
Instrumentenverstärker verstärken kleine diffe- mit niedriger Versorgungsspannung
Bild2:
1 Die Gleichtaktspannung V erscheint in
renzielle Signale in Anwesenheit von Gleichtakt- haben Rail-to-Rail-Ausgänge, aber
Bild
CM
spannungen und bieten dabei eine hohe Eingangs- nicht unbedingt auch Rail-to-Railder Zwischenstufe (eingekreist)
impedanz. Diese Eigenschaften machen sie Eingänge. Wir untersuchen trotzdem
interessant für viele verschiedene Applikationen: einen 3-OpAmp-InstrumentenverstärBrückenschaltungen für Dehnungsmessstreifen ker mit einem extrem hohen Verstärkungsfaktor, V
Diese Bedingungen werden in der grafischen
CM
zur Druck- und Temperaturmessung, Temperatur- Rail-to-Rail-Ein- und -Ausgängen, der mit nur Darstellung in Bild 3 am besten deutlich. Die
messung mit Thermoelementen und eine Vielzahl einer Versorgungsspannung betrieben wird, ähn-VCC grauen Flächen stellen
Bereich
der GleichVCM <den
VCC - 2V
OUT
lich wie in Bild 1 dargestellt.
von Low-Side- und High-Side-Strommessungen.
takteingangsspannung über der differenziellen
Aus
VOUT = gain 3 VDIFF + VREF folgt:
Eingangsspannung dar, für den die VerstärkerVREF = 0
VCC/2
Instrumentenverstärker
(VOUT1, VOUT2) = VCM ± (gain 3 VDIFF/2)
ausgänge A1 und A2 in Bild 1 noch nicht gesätmit drei Operationsverstärkern
= VCM ± (VOUT – VREF)/2
tigt sind. Dieser Bereich
istOUTabhängig von VOUT
VCM > 2V
Die klassischen 3-OpAmp-Instrumentenverstär- Damit VOUT1 und VOUT2 innerhalb des Versor- und VREF. Da VOUT – VREF das
verstärkte differenVOUT
ker (Bild 1) bieten eine vorzügliche Gleichtakt- gungsspannungsbereichs liegen, muss sicherge- 0 zielle Eingangsspannungssignal
ist,
der
(GAIN
xV
)
DIFFhängt
VCC/2
VCC
(a)
unterdrückung und eine präzise Verstärkung stellt werden, dass
zulässige Bereich
für die Gleichtakt-EingangsVCM
VCMvon
< wVCC
+ 2V
OUT
differenzieller Signale, die durch einen einzigen 0 < (VOUT1, VOUT2) < VCC
spannung
der
Grösse
der differenziellen EinVCM < wVCC - 2VOUT
VCC gangsspannung ab.
Widerstand eingestellt wird. Die Architektur eines (d.h. 0 < VCM ± (VOUT – VREF)/2 < VCC) ist
(mit 0 < VOUT < VCC).
In der Praxis ist es natürlich am besten,
wVCC
In
den
meisten
Anwendungen
wenn
man die grösstmögliche Verstärkung des
R2
R2
VOUT1
VINVREF = 2Vbenutzt,
2VCC Schaltkreises
CC
A1
wird für unipolare Eingangssigum beim Anliegen der
VCM > 4VCC - 2VOUT
R1
IG
nale VREF = 0 bzw. für bipolare
maximal
zu
erwartenden
differenziellen Ein4VCC
OUT
Eingangssignale
V
=
V
/2
gegangsspannung
auch
die
grösstmögliche
AusA3
VCM > 4VCC + 2VOUT
VIN+ - VINVOUT2 - VOUT1
RG
REF
CC
VOUT
2R1
setzt.
gangsamplitude
(V
)
zu
erhalten.
Die
schwar0
OUTV
VOUT = (VIN+ - VIN-) x (1 +
VCC/2
IG
CC
RG )
(GAIN x VDIFF + VREF)
R1
Mit VREF = 0 vereinfacht sich die zen Bereiche(b)in Bild 4 stellen den Bereich der
A2
REF
VIN+
VOUT2
R2
R2
Ungleichung wie folgt:
Gleichtakteingangsspannungen dar, in dem der
0 < VCM ± VOUT/2 < VCC
Instrumentenverstärker
die maximale diffeBild
2
Bild 1
Bild 1: Traditionelle 3-OpAmp-Architektur eines
Mit VREF = VCC/2 ergibt sich:
renzielle Eingangsspannung verstärkt, VOUT = 0
Instrumentenverstärkers
0 < VCM ± VOUT/2 ± VCC/4 < VCC
oder VOUT = VCC.
VREF
VOUT
VIN+
VOUT1
OUT
VOUT = (VIN+ - V
R1
VIN+
» Thomas Hennemann
R2
Polyscope 22/07
Problem?
Bereich liegt zwischen ¼ und ¾ VCC
Ausserhalb gibt es nicht erlaubte
Kombinationen
VOUT
Unter der Voraussetzung, dass das (erwünschte)
VIN+
VOUT1
differenzielle Eingangssignal und die (unerwünschte)
Gleichtakteingangsspannung
nicht
A
=G
ADIFF = 1
VDIFF DIFF
G x VDIFF
G x VDIFF
ACM = 1
=0
voneinander
abhängen, stellenACMdie
schwarzen
Bereiche die maximal tolerierbaren Werte für
V
VOUT2
VCM IN-dar, die noch zu einem
voll nutzbarenVREF
AusVCM
VCM
gangsspannungsbereich von 0 bis VCC führen.
Ausserhalb dieses Bereiches gibt es nicht erlaubte
Kombinationen von VDIFF und VCM, die dazu führen, dass der Verstärker gesättigt wird.
Bild 1
Man beachte, dass für den im Bild 4 oben dargestellten Fall, für einen maximal nutzbaren Be-
VCM
VCC
VCM < VCC - 2VOUT
VREF = 0
VCC/2
VCM > 2VOUT
0
VCC/2
VCM
(a)
VCC
VOUT
(GAIN x VDIFF)
VCM < wVCC + 2VOUT
VCM < wVCC - 2VOUT
VCC
wVCC
VREF = 2VCC
2VCC
VREF
VCM > 4VCC - 2VOUT
4VCC
VCM > 4VCC + 2VOUT
0
VCC/2
(b)
VCC
VOUT
(GAIN x VDIFF + VREF)
Bild 3: Der nutzbare Gleichtaktbereich VCM eines
Bild 2
3-OpAmp-Instrumentenverstärkers bei (a) VREF
= 0 und (b) VREF = VREF/2
Polyscope 22/07
VCM
VCC
VREF = 0
VCC/2
X
0
VCC/2
VCC
(a)
VOUT
(GAIN x VDIFF)
Lösung!
VCM
VCC
wVCC
2VCC
VREF = 2VCC
4VCC
X
0
VCC/2
(b)
VCC
VOUT
(GAIN x VDIFF + VREF)
Bild 4: Nur im schwarzen Bereich der GleichBild 4
taktspannung
kann der 3-OpAmp-InstrumenOUT
tenverstärker voll ausgesteuert werden
(
VOUT = (VIN+ - VIN-) x 1 +
2R1
RG
)
REF
reich
von VOUT, die Toleranz für die GleichtakteinVCM
VCMnull
< VCM-MAX
/ GAIN)
gangsspannung
ist.- (2V
Mit
Worten, das
OUT anderen
VCC
VCM-MAX
VCM < VCC
- 2VOUT
Eingangssignal muss einen
Gleichtaktanteil
von
exakt der halben Versorgungsspannung besitzen.
VREF =Eigenschaften
0
VCC/2
Durch
diese
finden 3-OpAmp-Instrumentenverstärker nur
VerwenVCMeingeschränkt
> 2VOUT
dung in Applikationen, die mit
VOUT einer einfachen
0
(GAIN x VDIFF)
VCC/2
VCC
Versorgungsspannung
betrieben
werden.
(a)
Es
lohnt
sich
aber,
die
Untersuchung
hier
VCM VCM < wVCC + 2VOUT
VCM < VCM-MAX ± (2VOUT / GAIN) + 2VCC
weiterzuführen,
um
folgende
zwei
Fragen
zu
VCC
VCM < wVCC - 2VOUT
VCM-MAX
beantworten:
wVCC
n Was passiert, wenn die internen Verstärker
2VCC
2VCC
(A1 undVREF
A2)= gesättigt
werden?
VCM > 4VCC - 2VOUT
n
Welchen
Effekt
haben
Non-Rail-to-Rail4VCC
VCM > 4VCC + 2VOUT
Technologien?
VOUT
0
VCC/2
(b)
VCC
Lockout/Tagout
(GAIN x VDIFF + VREF)
Eingangsverstärker in der Sättigung
Betrachten wir den Fall, wenn der Ausgang des
Bild 5
Verstärkers
A1 nach Masse gesättigt ist. Mit anderen Worten, VIN+ > VIN– und die Gleichtaktspannung sind in dem mit einem X markierten Bereich
von Bild 4 (VDIFF ist grösser als der erlaubte graue
Bereich). Da A1 gesättigt ist (VOUT1 = 0), wird er
nun als Komparator, also nicht-linear, betrieben,
und die Spannung am invertierenden Eingang ist
nicht mehr genauso gross wie die Spannung am
nicht invertierenden Eingang (VIN–). A2 verstärkt
dann als nicht invertierender Verstärker mit der
Verstärkung 1 + R1/(R1 + RG) die Spannung an seinem nicht invertierenden Eingang (VIN+). Für hohe
Verstärkungsfaktoren gilt RG << R1 und damit arbeitet A2 mit einem Verstärkungsfaktor von +2.
VOUT2 = 2 3 VIN+ = 2 3 (VCM + VDIFF/2)
= 2 3 VCM + VDIFF
Der Differenzverstärker der zweiten Stufe, A3, gibt
an seinem Ausgang einfach die Differenz seiner
beiden Eingänge VOUT1 und VOUT2 aus.
VOUT = (2 3 VCM + VDIFF) + VREF
prx.ch S87_1d
S87_1d
Wie man sieht, ist die mögliche GleichtakteinInserat S+K
gangsspannung in beiden Fällen stark begrenzt.
4-f, 1/3 Seite abfallend
n Will man ein unipolares differenzielles
Eingangssignal vollständig verstärken (es
wird VREF = 0 gesetzt und der volle Ausgangsspannungsbereich von 0 bis VCC soll erreicht
werden), so muss das Eingangssignal genau
einen Gleichtaktanteil von ½ VCC haben. Bei
jeder
anderen
PROXY
AG Gleichtakteingangsspannung
wird
nicht
die maximal mögliche AusgangsWerbeagentur
Bahnhofstr.
Postfach
spannung von102,
VCC erreicht
(und somit der
CH - 5001 Aarau
maximal mögliche Bereich der differenziellen
Tel. Ø 062 - 823 94 00
Eingangsspannung
reduziert).
Für bipolare
Fax 062 - 823 94
09
differenzielle
Eingangssignale (VREF = ½ VCC)
Url
www.proxy-ag.ch
liegt der entsprechende Bereich der GleichRoger Kaufmann
takteingangsspannung,
man den
R2
R2
Tel. 062 - 823V94
01in dem
VINOUT1
A1
vollen
von 0 bis
EmailAusgangsspannungsbereich
[email protected]
R1
IG
VCC nutzen kann, zwischen ¼ und ¾ VCC.
A3
VIN+ - VINVOUT2die
- VOUT1
RG
n Für
beide Fälle gilt: Läge
Gleichtakteingangsspannung
auf oder in der Nähe des
IG
R1
A2
Massepotenzials
(0V V), dann würde die VerVIN+
OUT2
R2
R2
stärkung des Schaltkreises für differenzielle
Bild 1 Signale verloren gehen.
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Bild 4
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a ktive bauelemente i n s t r u m e n t e n v e r s t ä r k e r
VCM
VCM < VCM-MAX - (2VOUT / GAIN)
VCC
VCM-MAX
VCM < VCC - 2VOUT
VREF = 0
VCC/2
VCM > 2VOUT
0
VCM
VCC/2
VCC
(a)
VCM < wVCC + 2VOUT
VCC
VCM-MAX
VOUT
(GAIN x VDIFF)
VCM < VCM-MAX ± (2VOUT / GAIN) + 2VCC
VCM < wVCC - 2VOUT
wVCC
VREF = 2VCC
2VCC
VCM > 4VCC - 2VOUT
4VCC
VCM > 4VCC + 2VOUT
0
VCC/2
VCC
(b)
VOUT
(GAIN x VDIFF + VREF)
Bild 5: Der nutzbare Gleichtaktbereich bei NonRail-to-Rail-Technologien
Bild 5
Ähnliches passiert, wenn A2 nach Masse gesättigt ist:
VOUT = – (2 3 VCM – VDIFF) + VREF
Dies ist ein potenziell gefährlicher Betriebszustand des 3-OpAmp-Instrumentenverstärkers.
Zum einen hat er aufgehört, die differenzielle Eingangsspannung zu verstärken, darüber hinaus
haben sich seine Eigenschaften nicht langsam,
aber stetig verschlechtert, sondern er verstärkt
plötzlich die Gleichtakteingangsspannung relativ zur differenziellen Eingangsspannung. Dieses
Problem wiegt umso schwerer, als dass Gleichtaktspannungen im Allgemeinen unkontrolliert
auftreten und meistens als Rauschen das Nutzsignal stören. Dies ist ein ernst zu nehmendes Problem, da Instrumentenverstärker gerade deshalb
eingesetzt werden, um Rauschen zu eliminieren.
trieb bei VCC-naher Gleichtaktspannung zum Betrieb bei Masse-naher Gleichtaktspannung kann
niemals perfekt sein, da während dieses Übergangs Offsetspannungen zwischen den N- und
den P-Typ-Paaren in der differenziellen Eingangsstufe auftreten können.
Eine niedrige Offsetspannung (VOS) und ein
hohes
Gleichtaktunterdrückungsverhältnis
(CMRR) sind entscheidende Spezifikationen
für einen gut konstruierten Präzisionsinstrumentenverstärker. Weil CMMR = ∆VOS/∆V
CM
MAX4462
ist, bewirkt eine Änderung in VOS beim Übergang von einem Gleichtaktbereich zum anderen eine massive Verschlechterung der CMRRA
Spezifikation.
Deshalb werden die meisten Präzisionsinstrumentenverstärker als Typen ohne Rail-toRail-Eingänge entwickelt, auch wenn sie noch
Bild 6
die negative Versorgungsspannung (0 V) als
Gleichtakteingangsspannung erlauben. Wenn
wir noch einmal das Bild 3 unter Berücksichtigung der Grenzen für die
Gleichtakteingangsspannung untersuchen und korrigieren, so ergeben sich
die in Bild 5 dargestellten Grafen.
Indirect-Current-Feedback-Architektur ist neue Methode
Dadurch ist die Ausgangsspannung an OUT
einfach die Verstärkung der differenziellen Eingangsspannung mit dem Verstärkungsfaktor
1+ R2/R1. Der Offset des Ausgangs kann durch
Anlegen einer Spannung an REF gesteuert werden, ähnlich wie bei einem herkömmlichen
V
3-OpAmp-Instrumentenverstärker.
MAX4209
Die Abstraktion dieses
Aufbaus
führt zu
C
einem Funktionsmodell wie in Bild 7 gezeigt.
R2
V
Der Vergleich mit Bild 2 macht den entscheiINdenden Vorteil dieses
Systems
deutlich.
R1Das
B
A
IN+
OUT
C
Zwischensignal in dem 3-OpAmp-InstrumenR2
tenverstärker
enthält nicht nur die verstärkte
differenzielle Eingangsspannung, sondern auch
+1
R1
B
die Gleichtaktspannung. R2Im Gegensatz dazu
G=1+
SHDN
REF
R1
enthält die Indirect-Current-Feedback-ArchiV
V
tektur lediglich eine Ableitung der
differenziellen Eingangsspannung. Die erste Stufe sorgt
für die gesamte Gleichtaktunterdrückung. Die
zweite Stufe sorgt für die differenzielle VerstärDD
DD
VIN+
ACM = 0
VIN-
VDIFF
ADIFF = G
VOUT2
VREF
CM
CM-MAX
OUT
CM-MAX ± (2VOUT / GAIN) + 2
CC
CM-MAX
CM-MAX
CC
CC
CC
VDD
OUT
R2
VDD
FB
IN-
OUT
C
A
IN+
B
R1
REF
R2
A
B
+1
R1
REF
G = 1 + R2
R1
REFIN/MODE
SHDN
VSS
VSS
VIN+
VOUT1
VOUT
REFIN/MODE
G x VDIFF
ACM = 0
Die Indirect-Current-Feedback-Architektur ist eine neue Methode, Ins- Bild 7
Bild 7: Am Ausgang der ersten Stufe eines
trumentenverstärker zu konstruieIndirect-Current-Feedback-Instrumentenverren. Durch die vielen Vorteile, die
stärkers erscheint keine Gleichtaktspannung
sie bietet, wurde sie sehr populär.
VCM
Bild 6 zeigt die Indirect-CurrentV <V
VCM
V <V
- (2V gleichzeitiger
/ GAIN)
Feedback-Architektur, wie sieV in den Instru- kung
bei
weiterer
GleichtaktV
V
mentenverstärkern MAX 4462
und MAX 4209 unterdrückung, sodass
das Ausgangssignal,
V
benutzt wird.
wenn nötig, durch eine Referenzspannung mit
Diese neue Struktur beinhaltet einen Ver- einem Offset versehen werden kann. Dadurch
stärker mit grossem Verstärkungsfaktor (C) können bei der Indirect-Current-FeedbackREF = 2VCC
und zwei Transkonduktanzverstärker (A und
Einschränkungen Vdes
GleichEffekte von Non-Rail-to-RailVREF = 0 Architektur
B). Jeder dieser Verstärker wandelt seine dif- takt-Eingangsspannungsbereichs wie bei den
Technologien
Wie bereits erwähnt, besitzen die meisten Ver- ferenzielle Eingangsspannung in einen Aus- 3-OpAmp-Instrumentenverstärkern gar nicht
VOUT
0
stärker Rail-to-Rail-Ausgänge, aber keine Rail-to- gangsstrom um und unterdrückt 0seine gesam-V /2 erst entstehen.
(GAIN x VDIFF)
V /2
V
(b)
Berücksichtigt man die tatsächlichen
Rail-Eingänge. Rail-to-Rail-Eingangsstufen sind te Gleichtakteingangsspannung. Am stabilen(a)
der
Einschränkungen
des
Gleichtakteingangsbesonders schwer zu entwerfen, wenn hohe Ge- Arbeitspunkt des Verstärkers entspricht
Bild 8
nauigkeit gefordert wird. Der Übergang vom Be- Ausgangsstrom der gm-Stufe A dem Eingangs- spannungsbereichs (d. h. eine Non-Rail-to-Railstrom der gm-Stufe B. Dieser Eingangsstufe), so würden die ÜbertragungschaAbgleich wird durch Rückkopp- rakteristiken ähnlich wie in Bild 8 aussehen.
lungseinwirkung des Verstärkers Die schwarzen Flächen zeigen die durch das
MAX4209
C erreicht, der die differenzielle Design vorgegebenen Grenzen für die GleichSpannung am Eingang des takteingangsspannungen, innerhalb derer der
Rückkoppelungsverstärkers B
MAX4462
auf den gleichen Wert wie die
Autor
differenzielle
Eingangsspannung am Verstärker A zwingt.
Thomas Hennemann
Die Schaltung stellt dann einen
Senior Field Application
definierten Strom (VDIFF/R1) in
Engineer, Maxim GmbH
der Serienschaltung der AusFraunhoferstrasse 11
gangswiderstände ein. Dieser
Bild
DE-82152 Planegg-Martinsried
Bild 66: Die Indirect-Current-Feedback-Architektur wird von den
Strom fliesst ebenso durch R2.
Instrumentenverstärkern MAX 4462 und MAX 4209 verwendet
C
REF
VOUT
VOUT1
ADIFF = 1
VDIFF
CM
FB
SS
SS
VCM
CC
OUT
Polyscope 22/07
VCC
VOU
(GAI
VIN-
VCM
VOUT2
VREF
Bild 7
VCM
VCM
VCM < VCM-MAX - (2VOUT / GAIN)
VCC
VCM < VCM-MAX ± (2VOUT / GAIN) + 2VCC
VCC
VCM-MAX
VCM-MAX
VREF = 2VCC
VREF = 0
0
VCC/2
VCC
VOUT
(GAIN x VDIFF)
0
VCC/2
VCC
(b)
(a)
Bild 8
Bild 8: Der nutzbare Gleichtaktbereich eines IndirectCurrent-Feedback-Instrumentenverstärkers. Im schwarzen
Bereich ist die volle Aussteuerung möglich
VOUT
(GAIN x VDIFF + VREF)
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Ausgang noch voll ausgesteuert werden kann.
Die grauen Flächen zeigen den Bereich der
Gleichtakteingangsspannungen, in dem der Instrumentenverstärker wie erwartet arbeitet: Er
liefert als Ausgangsspannung die verstärkte differenzielle Eingangsspannung und unterdrückt
die gesamte Gleichtaktspannung.
«
Glossar
Differenzverstärker
Ein Verstärker mit zwei Eingängen, der nicht die
einzelnen Eingangssignale, sondern ihre Differenz
(Differenzspannung) verstärkt.
Gleichtaktspannung, engl. Common Mode
Voltage, VCM
Der gemeinsame Anteil der beiden Eingangssignale eines Differenzverstärkers in Bezug auf Masse
oder ein anderes gemeinsames Bezugspotenzial
(engl. Common). Häufig handelt es sich hier um
Störsignale. Mathematisch der Mittelwert der
beiden Eingangsspannungen.
Gleichtaktunterdrückung
Die Fähigkeit eines Verstärkers, Gleichtaktspannungen ausgangsseitig zu unterdrücken.
Gleichtaktunterdrückungsverhältnis, engl.
Common Mode Rejection Ratio, CMRR
Das in dB gemessene Verhältnis von Differenzverstärkung zu Gleichtaktverstärkung. Ein Mass für
die Gleichtaktunterdrückung eines Verstärkers.
Offsetspannung VOS
Nullpunktfehler eines Operationsverstärkers.
Rail-to-Rail-Eingang und Rail-to-Rail-Ausgang
Mit Rail-to-Rail werden Ein- oder Ausgänge
bezeichnet, die Spannungen verarbeiten bzw.
ausgeben können, die bis an die Versorgungsspan-
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