Elektronische Spannungswandler © Roland Küng, 2011 1 Übersicht Power Factor Correction 2 Längsregler Review engl. Series Voltage Regulator • kein Taktsignal • kleiner Wirkungsgrad • i.A. (Vin –Vout) > 2V Ausnahme: Low Drop Out LDO Regler 3 Längsregler Review Gegenkopplung Beispiel: +10 V Regler OpAmp regelt linear Es gelten die Golden Rules ! Nachteil: (Vin – Vout) * ILast wird in Q1 verheizt 4 Längsregler Review mit Strombegrenzung VBE = 0.7V IOUTmax ≈ 0.7 / R4 Aufgabe: Bestimmen sie Vout und Imax L: +10 V , 0.7A 5 Querregler Review engl. Shunt Voltage Regulator • • kein Takt Vorteil: kurzschlussfest transientenfest • Nachteil: interne Verluste, Strom (Vin-Vout)/ R1 fliesst immer Gegenkopplung weil Q1 inv. 6 Querregler Review 15 V Im geregelten Betrieb: Verlust in R1 unabhängig von Last: Ploss = (Vin-Vout)2 / R1 Bsp.: +10 V Regler - Strom (Vin-Vout)/ R1 fliesst immer - Ploss wird immer in R1 verheizt - Nicht „bezogener“ Strom wird in Q1 verheizt Aufgabe: Wie gross ist der Kurzschlussstrom ? Wie gross ist die Verlustleistung in Q1 bei Leerlauf ? L: IS = 680 mA, PQ1 =2,3 W 7 Bsp. IC’s Series LM78XX LM340 Spannungsversorgung bis 1A Shunt TL431 einstellbarer Regler für kleine Ströme, einstellbare Spannungsreferenz 8 Step-Down Schaltregler engl.: Buck Regulator dt: Abwärtsregler DC restorer LC Filter Hauptvorteil für Schaltregler: Wirkungsgrad erhöhen Hauptnachteil: Takt benötigt, Takt-Ripple am Ausgang 9 Step-Down Schaltregler Duty Cycle: D = ton/(ton+toff) D = Vout/Vin Strom iL soll nicht lücken L = RF ⋅ ( Vin − Vout ) ⋅ D fs ⋅ Iout RF = 2...10 Takt-Ripple an Vout klein halten Ca = 1 Vout (1 − D) 8 ∆Vout fs 2L Iout: Laststrom ∆Vout: Ripple fs = 1/(ton+toff) RF: Reservefaktor 10 Step-Down Schaltregler OpAmp in Gegenkopplung: Vout versucht zu sinken Vout = Vref (R1+R2)/R2 = D·Vin Genauer betrachtet: Anstelle OpAmp wird ein Regelverstärker verwendet Vout versucht zu steigen 11 Step-Down: Detail k( R2 VDC − VREF ) R1 + R 2 12 Buck Converter: Regelung optional A*(VREF - V0UT ) 13 Step-Up Schaltregler engl.: Boost Regulator dt.: Aufwärtsregler 14 Step-Up Schaltregler Duty Cycle: D = ton/(ton+toff) 1-D = Vin / Vout Strom iL soll nicht lücken RF ⋅ Vin2 ⋅ D L = fs ⋅ Iout ⋅ Vout RF = 2...10 Takt-Ripple an Vout klein halten Ca = D ⋅ Iout fs ⋅ ∆Vout Iout: Laststrom fs = 1/(ton+toff) ∆Vout: Ripple RF: Reservefaktor 15 Bsp. IC’s Dies sind spezialisierte Bauteile! Fragen sie den Hersteller und lesen sie die Application Notes. 78S40 als Boost Converter beschaltet Vout bis 40 V I0 bis 1.5 A 16 Bidirektionaler Wandler 2 Schalter in FET Technologie S1 und S2 gegensinnig betätigt Lässt sich auch als Abwärtswandler nutzen, wenn man Ein- und Ausgang vertauscht Fall positiver Ausgangstrom Anwendung: Batterie laden - entladen 17 Simulationsübung 1 T1 IRF620 AM1 L1 VF1 R2 22 VF2 C1 VS1 10 R1 10 + VF3 AM2 SD1 MBR6035 U1 40k Duty cycle T1/(T1+T2) 500m ! Tina def: T1 = off Dimensionieren sie diesen Konverter mit 10 V Eingang (ohne Regler): • Für 5 V, Ripple 100 mV, Duty Cycle 50%, Takt 40 kHz, Reservefaktor 5 • Berechnen sie L und C. Überlegen sie wie Strom iL und Spannungen Vout aussehen • Für die Transientenanalyse wählen sie Darstellung 100 ms bis 100.5 ms • Variieren sie L und C um 1 Dekade hinauf und hinab und vergleichen • Simulieren sie mit ursprünglichen LC-Werten für Tastverhältnis 10% und 90% • Simulieren sie mit ursprünglichen LC-Werten für eine Last von 100 Ω L: 680uH, 3.3uF 18 Inverswandler(1) Erzeugt negative Spannungen Duty Cycle: D = ton/(ton+toff) -Vout/Vin = D/(1-D) Ca = D ⋅ Iout fs ⋅ ∆Vout L = RF ⋅ Vin ⋅ D fs ⋅ Iout RF = 2...10 19 Inverswandler(2) Während der Leitphase sperrt die Diode D und es fließt ein Strom IL durch die Spule L. Dadurch baut sich ein Magnetfeld auf. In dieser Phase gibt es keine Energieübertragung, Speicherung im Luftspalt des Trafo. Der Verbraucher RLast versorgt sich aus dem Kondensator C. Öffnet sich der Schalter S, so beginnt die Sperrphase . Der Strom IL kann sich nicht schlagartig ändern und fließt nun durch Diode D, lädt C nach und versorgt die Last, wobei sich eine negative Spannung über der Spule bildet. 20 Inverswandler(3) Duty Cycle: D = ton/(ton+toff) -Vout/Vin = D/(1-D) Wenig geeignet für hohe Vervielfachung der negativen Spannung Regelung wird empfindlich optimaler Bereich D Linearisierung der Kennlinie ist möglich, wenn fs veränderbar gemacht wird. toff bleibt dabei konstant aufwändig 21 Sperrwandler Trafo mit ü=N2/N1 ü darf <1 oder >1 sein ü-Wahl so, dass D ≈ 0.5 • • • • • • Ähnlich dem Invers Wandler Energietransport während Sperrphase Invertierender Trafo Trafo trennt galvanisch (engl. Flyback Converter) Trafo kann um ü vervielfachen Grosser Trafo mit Luftspalt Luftspalt von L ist Hauptspeicher! Vout D = üVin D − 1 L,C- Werte schätzen: wie für Invers Wandler mit ü⋅Vin statt Vin 22 Eintakt Flusswandler (1) • • • • • Ähnlich Buck Converter Energietransport während Leitphase Spannung wird im Trafo invertiert Trafo trennt galvanisch (engl. Flyback Converter) Trafo kann um ü vervielfachen Vout =D üVin … L,C- Werte schätzen: wie für Invers Wandler mit ü⋅Vin statt Vin 23 Eintakt Flusswandler(2) Leitphase Über Transistor T fließt ein Strom durch die Primärwicklung des Transformators und ein übersetzter Strom durch die Diode D2 und die Speicherdrossel L. Der Strom iL steigt, da sich in der Speicherdrossel L ein Magnetfeld aufbaut. Der Kondensator Ca wird aufgeladen. Die Dioden D1 und D3 sperren . Sperrphase Öffnet der Schalttransistor T, so wird Trafo über D1 entmagnetisiert (2. Spule führt iT weiter mit umgekehrtem Vorzeichen). iD2 wird null, D2 sperrt, die Polarität der Spannung an L wechselt. Der Spulenstrom iL fließt nun über die Freilauf-Diode D3 weiter. Der Kondensator Ca wird aus der in L gespeicherten Energie weiter geladen. Der Kondensator Ca dient als Energiereservoir für die Last Ausgang. 24 Gegentakt Flusswandler Für den hohen Leistungsbereich Computernetzteile, Netzteile in Monitoren, Druckern und Fernsehgeräten … Entmagnetisierung entfällt da Trafo symmetrisch genutzt Normaler Trafo (keine Speicher-L Funktion) Alternative Funktions-Betrachtung: T1, T2 zerhacken DC, Trafo übersetzt, Zweiweggleichrichter mit Filterdrossel 25 Sperrverzug Dioden Wandler mit z.B fs = 400 kHz T= 1/fs = 250 ns Schnelles Ausschalten der Dioden bestimmt Wirkungsgrad: • Fast Recovery Dioden mit kurze Sperr-Erholungszeit bei hoher Spannungsfestigkeit • SiC Schottky Dioden praktisch ohne Speicherzeit und bis 400 V (erst seit 2004) 26 DC/AC: Resonanzwandler(1) Prinzip Bucherot-Schaltung Bei der Wahl ωo = 2πfo = fo wird IR unabhängig von R IR = fo 1 LC U jωoL Stromquelle ! Rechteck statt Sinus ergibt nur 4% Verluste Oberwellen vernachlässigbar Dafür einfach herstellbar mit el. Schalter 27 Resonanzwandler(2) Normierter Ausgangstrom X0 = L C L= U ω0IR Q= R X0 ω0 = C= 1 LC IR ω0U Normierte Taktfrequenz Wahl niedriger Güte Q<2 Ausgangstrom lässt sich durch Wahl der Frequenz verändern Kennlinie recht gut linear oberhalb Resonanzfrequenz ωo 28 Resonanzwandler(3) auch Inverter genannt Realisierung der Rechteckspannung: • H-Brücke mit 4 Transistoren: T1, T4 bzw. T2, T3 gleichzeitig geschaltet • Es dürfen nie alle 4 T leitend sein: ‚Break before Make‘ Schaltertechnik • Präzise Ansteuerung und hohe Schalt-Geschwindigkeit notwendig. • Typisch auf 45 % leitend eingestellt 29 Resonanzwandler(4) Anwendung Prinzip: selbstschwingend typ. 30…100 kHz, bis 600 V AC, einige 10 mA Beispiele: Stromsparlampen, Hintergrundbeleuchtung Flachbildschirme, TFT, Solarstrom Wechselrichter… 30 AC-DC Wandler(1) 230 V Netz Problem bei grossen Leistungen: Schlecht: • Strombezug ist stark nicht-sinusförmig (kurzes Nachladen Elko) • Hoher Oberwellenanteil! Gelangt aufs Netz und stört ! Für Verbraucher über 75 W gibt es geltende Normen EN61000-3-2 31 AC-DC Wandler(2) 230 V Netz klein gross Lösung gegen Oberwellen • DC/DC1: Aufwärtswandler der gleichgerichteten Spannung auf 350..400V Arbeitet als „Power Factor Corrector “ - Schaltung (PFC) so, dass der Netzstrom proportional zur Netzspannung ist. • DC/DC2: Buck Typ: Stellt gewünschte DC Spannung her. 32 AC-DC Wandler(3) DC/DC 1: Tastverhältnis wird nicht konstant gehalten sondern über 50 Hz Halbperiode sinusförmig variiert, synchron zu Netzspannung z.B. Fairchild ML4821 Literatur: Application Note Fairchild AN-42047 Dies sind spezialisierte Bauteile. Fragen sie den Hersteller und lesen sie die Application Notes. 33 Ladungspumpe Es geht – wenn auch beschränkt – ohne L Spannungsverdoppler Vout = 2 Vin t1: S2 und S3 geschlossen Cp: Vin t2: S1 und S4 geschlossen Cp: -Vin, Ca: 2 Vin alle C‘s z.B. 10 uF Spannungs-Inverter Vout = -Vin t1: S1 und S3 geschlossen t2: S2 und S4 geschlossen Für Verdoppler gilt: P ∆Q ⋅ f ⋅ Ua Ua η= a = = Pe ∆Q ⋅ 2f ⋅ Ue 2 ⋅ Ue Nur für kleine Leistungen geeignet, η = 97% AP 34 Ladungspumpe Funktion Ue Spannungsverdoppler Ua = 2 Ue t1: S2 und S3 geschlossen Cp: Ue t2: S1 und S4 geschlossen Cp: -Ve, Ca: 2 Ve alle C‘s z.B. 10 uF Berechne Spannungsschleife Ua =2·Ue Ue 2Ue 35 Bsp. Ladungspumpe engl.: Charge Pump oder Switched Capacitor Converter Linear Technology LTC 1517-5: Vin 2.7 – 5 V, Vout 5 V 30 mA LT1044: Doubler or Inverter Dies sind spezialisierte Bauteile. Fragen sie den Hersteller und lesen sie die Application Notes. 36 Regelung für Schaltregler Regler 37 Blockbild Regelstrecke zum FET vom Ausgang Am besten geeignet Proportional/Integral Regler: PI-Regler Hohe Frequenzen werden wenig verstärkt Geschwindigkeit, Stabilität DC wird beliebig verstärkt kein Restfehler 38 PI-Regler Tiefe Frequenzen – hohe Verstärkung Hohe Frequenzen – geringe Verstärkung T( s) = − 1 2πR 2C R2 1 + sR 2C sR1C s = jω 10ms Bsp. R2 R1 39 Simulationsübung 2 L1 Induktivität 1m L2 Induktivität 10u 10:1 ILade ULast SD MBR1645 + N2 IT UNetzp 160 RG 22 Xpw m T IRF820 Csieb 2.2m RLast 20 RLast 2 - + N1 LastEin TLast IRF540 ZG 1N4746 LastEinAus 1k U3 -15 + R7 10k Rref 390 Uregler R6 3k Dreieck + + U6 15 Comparator LM318 U4 -15 + + + C2 10n 5V-Ref 1N4733 + Rb + + U5 15 Ra 1k Buffer LM318 Simulation eines 12 V / 100 W Sperrwandler. N2/N1 = 0.1, Vin = 160 Vp , Sperrwandler Schaltung ist bereits dimensioniert. Zeichnen sie das OpAmp Schema für den PI-Regler 40 Simulationsübung 2 SperrwandlerSimpleReglerSim2010.TSC Sperrwandler (primär getaktetes Schaltnetzteil) Eingang = 160V (110V-60Hz-Netz), Ausgang = 12V, 100W, Schaltfrequenz = 30kHz Mit Voltage-Mode-Regelung Design Rb für Vout = 12V Design R2, R3 für P-Verstärkung 200 und PI-Grenzfrequenz 400 Hz L1 Induktivität 1m L2 Induktivität 10u 10:1 ILade ULast SD MBR1645 + N2 IT UNetzp 160 RG 22 Csieb 2.2m T IRF820 Xpw m RLast 20 RLast 2 - + N1 Transient Sim 1ms…5ms TLast IRF540 LastEin ZG 1N4746 LastEinAus 1k Rref 390 R2 R7 10k U3 -15 + Uregler C1 1n + U2 -15 R6 3k + + + U6 15 Comparator LM318 R2 10k C2 10n + R1 10k - U4 -15 + - + + + R3 Dreieck + U7 15 Uerror + U8 -15 + Dreieck: 30 kHz, +- 13 V, R6, R7 verhindern 100% on von T Rb + + U1 15 Regler LM318 R4 10k 5V-Ref 1N4733 R5 10k Diff Verstärker LM318 + + U5 15 Buffer LM318 Ra 1k 41 Simulationsübung 2 SperrwandlerSimpleRegler_PISim2010.TSC Sperrwandler (primär getaktetes Schaltnetzteil) Eingang = 160V (110V-60Hz-Netz), Ausgang = 12V, 100W, Schaltfrequenz = 30kHz Mit Voltage-Mode-Regelung L1 Induktivität 1m L2 Induktivität 10u 10:1 N1 ILade ULast SD MBR1645 + N2 + Schritt Transient Sim 1ms…5ms IT UNetzp 160 RG 22 Csieb 2.2m RLast 2 - + 20%Step Design Rb für Vout = 12V Design R2, R3 für P-Verstärkung 200 und PI-Grenzfrequenz 400 Hz T IRF820 Xpw m ZG 1N4746 SW-SPST1 400k R7 10k U3 -15 + R2 Uregler C1 1n - + + U6 15 Comparator LM318 Rref 390 R2 10k C2 10n + R1 10k - U4 -15 + - + + + R3 Dreieck + U7 15 Uerror + U2 -15 R6 3k + Mit/ohne C1 R3 10k/20k 2k + U8 -15 - + U1 15 Regler LM318 Dreieck: 30 kHz, +- 13 V, R6, R7 verhindern 100% on von T R4 10k R5 10k Diff Verstärker LM318 1.5k Rb + + 5V-Ref 1N4733 + + U5 15 Buffer LM318 Ra 1k 42 Zusammenfassung 43 Zusammenfassung 44 Zusammenfassung 45 46