 
                                Analogelektronik Der nichtinvertierende Verstärker: wird durch die Schaltung nach (6-6) realisiert, bei der wir wieder einen idealen OP voraussetzen. Da der OP unendliche Verstärkung besitzt, muß wegen der Rückkopplung und des stabilen Verhaltens der Schaltung (VOUT innerhalb des gewünschten Spannungsbereiches) VIN = 0 sein (virtueller Kurzschluß). Damit wird VR1 = V1 ! Für die Knotengleichung am Knoten (A) gilt wegen IIN=0 I R1  I R 2 (6.40) VR2 VR1 IR1 IR2 (A) R1 R2 IIN = 0 VIN=0 V1 VOUT (6-6) der nichtinvertierende Verstärker Daraus erhält man (Ohmsches Gesetz für die beiden Widerstände): VR1 V  I R1  I R 2  R 2 R1 R2 VOUT  0  R1 V1  V1 R1 (6.44) Das heißt die Spannungsverstärkung wird zu 1 und die Ausgangsspannung folgt der Eingangsspannung (Spannungsfolger). Es ist offensichtlich, daß der Widerstand R1 keine Bedeutung mehr hat: er verbraucht nur Strom, der vom Ausgang des Operationsverstärkers geleistet werden muß. Somit kann sein Wert zu unendlich gemacht werden d.h. man kann ihn weglassen [siehe (6-7)] . Der Vorteil dieser Schaltung besteht darin, daß bei Eingangsstrom 0 der Ausgang beliebig belastet werden kann. Man verwendet den Spannungsfolger also immer dann, wenn man eine Spannung belastungsfrei ankoppeln möchte. Gegenüber einem einfachen Emitterfolger ist der Eingangswiderstand hier , der Ausangswiderstand 0, und man hat keinen Spannungsverlust. VOUT = V1 V1 IIN = 0 VOUT (6.42) Nachdem VR1 = V1 ist, erhält man mit (6.41), eingesetzt in (6.42): VOUT  V1  Wir erhalten den sogenannten Spannungsfolger, wenn wir beim nichtinvertierenden Verstärker den Widerstand R2 zu null setzen. Der Verstärkungsfaktor ergibt sich jetzt aus Gleichung (6.43) zu: (6.41) Die Ausgangsspannung VOUT erhält man nach der Maschengleichung: VOUT  VR2  V( A)  VR2  VR1 Der Spannungsfolger: (6-7) der Spannungsfolger R2  V1 R1  R  R R VOUT  1  2  V1  2 1 V1 R1  R1  (6.43) Durch das Einspeisen des Signals am nichtinvertierenden Eingang vermeidet man somit den (-1) Term. Die Verstärkung bleibt positiv (nichtinvertierend) und ist immer  1. 08.06.2017 Prof. Dr. Koblitz, FH Karlsruhe FB FT, Analogelektronik, Moltkestr. 30, 76133 Karlsruhe; Tel.: 0721-925-1748 747104153 Seite 88