Borderline I Die Grenze ist der eigentliche Ort der Erkenntnis.

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Border...line
"Die Grenze ist der eigentliche
Ort der Erkenntnis!"
Paul Tillich
Abb.1.
an der Fachhochschule Ottersberg
im Fach Psychologie
von
Kay Leutner
eingereicht am 15.10.2003
- Studiengang Kunsttherapie/Bildende Kunst THBK (Matr.Nr. S-100021)
9. Trimester (ST`03)
Inhaltsverzeichnis
1.
Kapitel: Versuch einer Standortbestimmung ....................................S.4
2.
Kapitel: Begriffsbildung....................................................................S.6
3.
Kapitel: Kriterien einer Borderline-Persönlichkeitsstörung ..............S.8
3.1.
ICD-10...........................................................................................S.8
3.2.
DSM-IV ..........................................................................................S.9
3.2.1.
Chronische Gefühle von Leere und Langeweile .............................. S.10
3.2.2.
Starke Stimmungsschwankungen................................................ S.11
3.2.3.
Häufige und unangemessene Zornausbrüche ................................ S.11
3.2.4.
Impulsivität bei selbstzerstörerischen Verhaltensweisen ................ S.11
3.2.5.
Selbstverletzungen und Suiziddrohungen bzw.-versuche................ S.12
3.2.6.
Muster instabiler, aber intensiver Beziehungen ............................. S.14
3.2.7.
Fehlen eines klaren "ICH"- Identitätsgefühls................................. S.14
3.2.8.
Angst vor dem Verlassen-Werden ............................................... S.15
3.2.9.
Paranoide Phantasien oder Dissoziative Symptome........................ S.15
4.
Kapitel: Das Erscheinungsbild des Boderline-Menschen .................S.16
4.1.
Beziehungen................................................................................. S.17
4.2.
Handeln ....................................................................................... S.17
4.3.
Stimmung und Antrieb ................................................................... S.17
4.4.
Gefühle ........................................................................................ S.18
5.
Kapitel: Persönlichkeit des Borderline-Menschen ...........................S.19
5.1.
Selbstbild ..................................................................................... S.19
5.2.
Wertvorstellungen ......................................................................... S.19
5.3.
Nähe und Distanz .......................................................................... S.20
5.4.
Realitätsbezug .............................................................................. S.20
6.
6.1.
Kapitel: Ursachen des Borderline-Syndroms ..................................S.21
Borderline-Gesellschaft .................................................................. S.23
7.
Kapitel: Verlauf & Prognose ...........................................................S.25
8.
Kapitel: Therapie ............................................................................S.26
8.1.
Psychoanalyse .............................................................................. S.27
8.2.
Tiefenpsychologische Therapie ........................................................ S.28
8.3.
Verhaltenstherapie ........................................................................ S.29
8.4.
NLP........ ..................................................................................... S.29
8.5.
DBT...... ....................................................................................... S.29
8.6.
Kunsttherapie ............................................................................... S.30
9.
Kapitel: Schlussbetrachtung...........................................................S.31
10. Literaturverzeichnis ......................................................................S.34
10.1. Literaturverzeichnis Internet-Adressen............................................. S.34
11. Abbildungsnachweis ......................................................................S.34
1. Kapitel: Versuch einer Standortbestimmung
Als Borderline bezeichnet man eine psychische Erkrankung, die an der Grenzlinie (=
Borderline)
zwischen
Neurose1
und
Psychose2
liegt.
Es
ist
ein
psychiatrisches
Krankheitsbild, das sowohl Elemente der Neurose als auch der Psychose aufweist. Die
Betroffenen wirken häufig angepasst und gesund, leiden aber gleichzeitig unter tief
greifenden
Persönlichkeitsstörungen.
eingeschränkt und
Der
Realitätsbezug
der
ihre Identität ist schwach ausgeprägt.
Patienten
ist
häufig
Neurotische wie auch
psychotische Symptome können phasenweise auftreten.
Borderline-Störungen,
auch
als
Borderline-Syndrom
bezeichnet,
gehören
zu
der
diagnostischen Gruppe der Persönlichkeitsstörungen. Diese Diagnose wird dann gestellt,
wenn
sich
bei
Verhaltensmuster
einer
Person
zeigen,
anhaltende
die
durch
und
starre
weitgehend
gleich
unangemessene
bleibende
Reaktionen
in
unterschiedlichen persönlichen und sozialen Lebenslagen gekennzeichnet sind. Im
Gegensatz zu Erkrankungen oder Konflikten, die ausschließlich durch bestimmte
Lebensumstände (z.B. Identitätsstörung)
oder biologische Faktoren hervorgerufen
werden und nach einiger Zeit der Behandlung wieder abklingen, handelt es sich bei
Persönlichkeitsstörungen um ein sich langsam entwickelndes und am Verhalten
erkennbares Zustandsbild.
Charakteristisch ist vor allem die im normalen Leben intakte, unauffällige Fassade, die in
dem Augenblick auseinanderfällt, wo höhere Anforderungen gestellt werden. Eine
Trennung, eine Prüfung oder ein Berufswechsel werden plötzlich zu existentiellen
Bedrohungen. Unter ihrer Last bricht der Borderline-Kranke zusammen, entwickelt
destruktive,
antisoziale
Verhaltensweisen
oder
eine
psychotische,
oft
schizophrenieähnliche Symptomatik.
Persönlichkeitsstörungen beinhalten immer Verhaltensweisen, mit denen wir in gewisser
Weise alle zu kämpfen haben. Wer hat nicht schon einmal eine intensive, instabile
Beziehung erlebt oder hin und wieder einen Zornesausbruch gehabt? Wer kennt nicht die
Verlockungen von Rauschzuständen oder hat Angst davor gehabt, allein zu sein, hat
Stimmungsschwankungen
durchgemacht
oder
sich
irgendwie
selbstzerstörerisch
verhalten? In gewissem Maße kennt dies jeder Mensch, aber nicht alle Menschen sind
von diesem Syndrom so sehr betroffen, dass es ihr Leben stört oder erheblich
beeinträchtigt.
Bei
der
Borderline-Erkrankung
handelt
es
sich
meist
um
eine
Vielzahl
von
Verhaltensmustern und Beschwerden, die von den Betroffenen selbst und der Umwelt als
1
vgl. Pschyrembel auf S.1165 in 256.,neu bearbeiteten Aufl.1990
„Allgemeine Bezeichnung für psych. Störungen, die nicht auf einer Erkr. des Nervensystems beruhen und
geprägt sind durch einen chron. Verlauf, die inf. eines ungelösten infantilen Konflikt entstehen.“
2
vgl. Pschyrembel auf S.1378 in 256.,neu bearbeiteten Aufl.1990
„ Allgemeine Bezeichnung für psych. Störung mit strukturellem Wandel des Erlebens; sog. Geisteskrankheit.“
belastend erlebt werden. Wechselhafte und extreme Verhaltensmuster führen häufig zu
Missverständnissen und Unverständnis, was das Miteinander erheblich erschwert. In
Unkenntnis der Erkrankung wird den Patienten oft böswillige Absicht unterstellt. Erst
wenn sich schwere Depressionen, Beziehungskrisen oder massives selbstschädigendes
und suizidales Verhalten zeigen, wird an eine Erkrankung gedacht.
In der vorliegenden Hausarbeit zum Thema Borderline lege ich meinen Schwerpunkt auf
die Betrachtung der charakteristischen Persönlichkeitsmerkmale von Betroffenen.
Mein Interesse an dem Thema wurde geweckt durch den Kontakt mit Menschen, die sich
selbst als Borderliner bezeichnen bzw. Menschen, denen nachgesagt wird, sie würden an
einer Borderline Persönlichkeitsstörung leiden. Die Nahtstelle zwischen gesunden bzw.
kranken Verhalten erscheint mir gerade bei dieser Erkrankung sehr schwer zu benennen.
Insofern habe ich überwiegend Literatur gewählt, welche die Problematik aus der Sicht
der Betroffen schildert, um mich selbst in die Erlebens- und Leidensqualität der
Betroffenen einzufühlen. Die von mir verwendeten Informationen stammen in erster Linie
aus dem Grundlagenwerk „Ich hasse dich-verlaß`mich nicht“ von Jerold Kreismann und
Hal Straus und aus dem Buch „Wenn Haß und Liebe sich umarmen“ von Joachim Gneist.
Meine ursprüngliche Absicht, den Schwerpunkt der Auseinandersetzung auf die Kunst von
Borderline Patienten zu legen, habe ich verworfen, weil ich im Rahmen der Recherche zu
wenig aussagekräftige Quellen finden konnte. Es gibt zu diesem Thema fast keine
Literatur und die wenigen selbst veröffentlichten Zeugnisse von Betroffenen werden
dominiert von Gedichten.
Faszinierend ist jedoch, dass mehrere Autoren auf die außerordentliche künstlerische
Begabung von Betroffenen verweisen.
„Borderline-Persönlichkeiten
sind
oft
sehr
intelligent
und
zeigen
eindrucksvolle
künstlerische Fähigkeiten. Weil sie leicht Zugang zu starken Emotionen haben, können
sie kreativ und erfolgreich sein.“3
Borderline - Die Grenze ist der eigentliche Ort der Erkenntnis.
Seminararbeit von Kay Leutner 35 Seiten, 2003 / 9,90 €
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BIC | PBNKDEFF
3
Siehe Kreisman & Straus (2000, S.32).
Nach Zahlungseingang werde ich Ihnen die komplette Seminararbeit als
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