Honigerzeuger - Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen

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Landesbetrieb Landwirtschaft
Hessen
Bieneninstitut Kirchhain
Die wichtigsten Honigerzeuger
Arbeitsblatt
209
Beobachtungszeiten und –möglichkeiten
1.1 Rindenläuse an Nadelbäumen
Rotbraune bepuderte Fichtenrindenlaus (Cinara
pilicornis)
Inhalt:
Beobachtungszeiten und möglichkeiten
Rindenläuse an Nadelbäumen
Rindenläuse an Laubgehölzen
Schildläuse an Nadelbäumen
Schildläuse an Laubgehölzen
Zikaden (Honigtauproduzent
im Mittelmeergebiet)
1
3
4
4
5
5
Ende Mai:
Ausbreitungsflug bei Austriebsphase (Pinselstadium) auf Jungfichten mit starkem
Zuwachs; mindestens 30 junge maximal 6m hohe Fichten (10 je Bereich) absuchen:
gut = >5 Maitriebe/Baum; nach ca. 1 Woche Honigtaubildung
Große Schwarze Fichtenrindenlaus (Cinara costata)
Ende Mai/Anfang Juni:
Ausbreitungsflug: Jungfichtenschonungen (ca. 6m hoch): durch seitliches Betrachten
des Stammes ringsum in Augenhöhe von ca. 60 Fichten (20 je Bereich); gute
Trachtaussichten, wenn 2 von 10 Fichten geflügelte bzw. kleine Kolonien haben (in
Ameisennestnähe belaufene Bäume suchen)
Juli:
Trachtflug der Bienen sofort nach leichtem Regen, Tageszunahmen von mindestens
2-4 kg, Bienen fliegen direkt in Fichten hinein, kein (Bienen-)Summen im Wald zu
hören
Grüne Tannenhoniglaus (Cinara pectinatae)
Juni:
Eibesatz von 3-4 Tannenzweigen (0,5-1,5 m² groß); Durchschnittlicher Besatz von 912 Zweigen sollte mögIichst >20/m² sein
Mai-Oktober:
Lachnidenbesatz: Abklopfen (je Jahr nur einmal; 3x je Standort) von 3 entsprechend
großen Zweigen in ein Fangtuch (60x60 cm): (60-100 Tiere/qm = mittlere Tracht,
abhängig vom Tannenbestand und der Bienendichte >100 Tiere/qm = sehr gute
Tracht)
ab Mai:
Auszählen von Zweigen: weißer Karton DIN A4 unter Zweigen entsprechend der
Größe; je Standort 3 Bereiche x 5 Zweige =15 Zweige = 1m², (Werte s.o.)
Juni-Juli:
kurz vor Tracht bzw. zur Trachtabschätzung: Auffangen von Honigtautropfen: weißes,
relativ glattes DIN A4 Papier auf festem Karton oder Hartfaserplatte befestigen. Je
Standort unter 5-10 Tannen je 2 Platten für mindestens 20 Minuten besser 1-2
Stand: 03.09.2010
209 - Übersicht - Honigerzeuger 100903
35274 Kirchhain, Erlenstraße 9
Tel.: (0 64 22) 94 06-0 Fax: (0 64 22) 94 06-33
Email: [email protected]
Internet: http://www.bieneninstitut-kirchhain.de
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Stunden auslegen. (Tag, Standort und genaue Uhrzeit [Auslage u. Einsammeln!!] auf
Blatt notieren!), Tropfen markieren und auszählen: gut = >30Tr./h
Große Braune Kieferrindenlaus (Cinara pinea)
April:
in Ameisennestnähe auf belaufene Bäume achten: in der Triebspitzennähe findet man
die Stammmütter
1.2 Blatt- und Rindenläuse an Laubgehölzen
Eichenzierlaus (Tuber-culatus annulatus)
Sommer, vor Trachtbeginn; gute Trachtvoraussetzungen wenn >40 Läuse/Blatt; im
Spätsommer auf Rußtaublätter achten!
Lindenzierlaus (Eucallipterus tiliae)
Beobachtung siehe Eichenzierlaus
2.1 Schildläuse an Nadelbäumen
Kleine Fichtenquirlschildlaus (Physokermes hemicryphus)
November-April:
Überwinterungslarven auszählen: je Standort mindestens drei Bereiche mit
mindestens 10 (>40jährigen) Fichten und mit vom Boden erreichbaren Ästen (50x50
cm groß), mit möglichst >20 Quirlen abschneiden (Förster verständigen!); jüngste
Quirle absuchen:
eine Laus/Quirl = 2000 Wanderlarven je m²/Glasplatte = gute Trachtaussichten,
(Überwinterungsrate: 10%!)
Mitte Juli-Ende August:
Wanderlarven messen: Glasplatten (ca. 25x25 cm) hauchdünn mit Raupenleim oder
Vaseline bestreichen Je Standort 3-4 Bereiche mit mindestens 3-4 älteren Fichten
(mind. 10jährig) aussuchen; je Baum werden 2 Platten über mind. 2 besser 4 Wochen
ausgelegt; Werte s.o. (Förster verständigen!);
Mai/Juni:
Besatzdichte messen: 10 Zweige von verschiedenen Fichten mit mind. 20 Quirlen
untersuchen: gute Trachtaussichten bei mind. 2 Läusen/10 Quirlen
Stand: 03.09.2010
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Tabelle 1 – Rindenläuse an Nadelbäumen
Name
Rotbraune,
bepuderte
Fichtenrinden
laus
(Cinara
pilicornis)
Große,
schwarze
Fichtenrinden
laus
(Cinara
picae)
Stand: 03.09.2010
Fundort
Fichte; Stammmütter und
F1 auf vorjährigem Trieb,
an der Rinde zwischen
den Nadeln, geflügelte F2
und F3 in den Maitrieben,
bilden Kolonien
Fichte; an der Rinde von
nadellosen, armdicken
Ästen; junge Fichten am
Stamm (5-8 cm
Durchmesser) im oberen
Stammteil ca. 2m unter
der Spitze; bevorzugt
lichtabgewandt
(Unterseite der Äste oder
im Schatten); mit
Ameisen vorkommend
Winterform
einzelnes,
schwarzes Ei (1,3
mm) auf Nadeln in
der Mitte, zumeist
auf der Unterseite
Aussehen
rötlich braune –
bräunlichgrüne Tiere
(3-5mm) mit weißen,
gerippten
Wachsstreifen
(gepudert) auf dem
Rücken und den
Längsseiten;
geflügelte
dunkelbraunschwarze Grundfarbe
(oft Männchen)
schwarzes,
Schwarz mit
samtartiges später glänzendem Kopf; 5
glänzendes Ei 1,5 mm groß; gelbliche
mm an der
Beinschenkel; große
Nadelbasis in
Kolonien bildend
kurzen Eizeilen
Entwicklungszyklus
Frühjahr: aus Eiern schlüpfen die
Stammmutterlarven;
Stammmütter (F1&F2)
vermehren sich ungeschlechtlich
durch lebendgeborene Larven;
Verbreitung durch geflügelte F2;
Geschlechtstiere im Juli,
anschließend Eiablage
Trachtzeit
Juni-August: Kolonien
sitzen an den Maitrieben;
Tracht u. Vermehrung ist
sehr witterungsabhängig;
Ausbreitungsflug vor
Trachtbeginn! Trachtende
bei Verholzen der
Maitriebe; Populationen
können durch Parasiten
zusammenbrechen
Entwicklung ähnlich wie die
Tannenhoniglaus;
Ausbreitungsflug durch viele
geflügelte F2 vor Trachtbeginn;
Geschlechtstiere im Herbst
Anfang Juli-August wenig
witterungsempfindlich, da
Kolonien und Honigtau im
Bauminnern vor leichtem
Regen geschützt sind;
sehr starke
Tageszunahmen möglich
(>7kg/Volk/Tag!);
Melezitosehonig möglich!
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35274 Kirchhain, Erlenstraße 9 Tel.: (0 64 22) 94 06-0 Fax: (0 64 22) 94 06-33
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Name
Fundort
Weißtanne; an der Rinde
Grüne
Tannenhonigl zwischen den Nadeln am
aus
ein- und mehrjährigen
Holz; einzeln sitzend; oft
(Cinara
dicht am Quirl dünner
pectinatae)
Zweige; sehr gut getarnt;
flüchtend!
Winterform
einzelne, dunkle
Eier meist auf der
Unterseite von
dies- und
vorjährigen
Nadeln; 3mm groß
Aussehen
Grün mit drei hellen
Wachsstreifen; rote
Augen; 3-6mm;
zeckenartige
Körperform; Hinterleib
schräg nach oben
gerichtet
Große braune Kiefer; kleine
Kiefernrindenl Familienkolonien (6-8
aus
Tiere); an den Maitrieben
wüchsiger Bäume; gut
(Cinara
getarnt am Trieb; flüchtig
pinea)
als Ei auf Nadeln
in kurzen Eizeilen
hell- bis dunkelbraun;
zeckenartige Form
Entwicklungszyklus
Frühjahr: Larvenschlupf;
Stammmütter, F1, F2 und
nachfolgende vermehren sich
ungeschlechtlich durch
lebendgeborene Larven; wenig
geflügelte im Juni/Juli;
Geschlechtstiere im September;
Eiablage Oktober
Trachtzeit
Juli-Sept. (max.);
Massenvermehrung
während der
Austriebsphase (MaiAugust) erforderlich;
Zusammenbruch des
Besatzes oft im August;
Schwarzsucht kann bei
Bienen auftreten
Anfang April: Schlupf;
Ende Juni/Juli; nur
lebendgebärend,
bestimmte Bäume mit
ungeschlechtlich; ab F1,
guten Bedingungen und
besonders bei schlechtem Wetter gutem Wuchs; erst nach
und knapper Nahrung treten
Massenwechsel –Tracht
Geflügelte auf; Geschlechtstiere möglich; vorher
im Oktober
Ameisennahrung; Tracht
alle 6-8 Jahre
Tabelle 2 – Blatt- und Rindenläuse an Laubgehölzen
Name
Eichenzierlaus
(Tuberculatus
annulatus)
Fundort
Eiche; Unterseite von
Blättern, Stammmütter
auf noch nicht ganz
entfalteten Blättern; Nähe
Blattspreiten
Lindenzierlau Linde; sonst siehe
s
Eichenzierlaus
(Eucallipterus
tilliae)
Stand: 03.09.2010
Winterform
Ei auf der Rinde;
lockeres, rötliches
Eigelege
siehe
Eichenzierlaus
Aussehen
dunkel-gelbgrün;
rötliche Augen; bis
3mm; Flügel deutlich
größer als der Körper;
Hinterleib deutlich
geringelt
siehe Eichenzierlaus
Entwicklungszyklus
Anfang April: Schlupf;
lebendgebärend,
ungeschlechtlich; alle
Erwachsenen sind geflügelt;
Geschlechtstiere im Oktober
Trachtzeit
Mitte Juni: wichtigster
Honigtauerzeuger an der
Eiche; Massenbesatz
erforderlich; schwarzer,
würziger, trockener Honig
siehe Eichenzierlaus
Juni: ab Lindenblüte;
dunklerer Lindenhonig;
häufig
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Name
Kleine
Fichtenquirlsc
hildlaus
(Physokerme
s
hemicryphus)
Fundort
Fichte; weibliche Larven
an den letztjährigen
Quirlen an
schwachwüchsigen
Trieben älterer Fichten,
im unteren
Kronenbereich;
Ortswechsel als
„Wanderlarve“
Tabelle 3 – Schildläuse an Nadelbäumen
Winterform
Aussehen
Entwicklungszyklus
als Larve an
hell-, rot- bis
Auswachsen während des
letztjährigen
dunkelbraun, 2Austriebes; Kopulation, dann
Quirlen (weiblich); 5mm groß
Eibildung in den „Schilden“
an Nadeln und
und anschließend Absterben.
Rinde (Männlich)
Im August
witterungsabhängiger Schlupf
der „Wanderlarven“ aus der
„Brutblase“
Trachtzeit
Ende Mai bis Ende Juni: Standort
muß ausreichend groß sein (>
1km²), ältere Fichten und
ausreichend Populationsdichte
aufweisen; dann ergiebige,
regelmäßige aber sehr
witterungsabhängige Tracht!
Populationen können durch
Parasiten zusammenbrechen!
Tabelle 4 – Schildläuse an Laubgehölzen
Name
Eichennapfsc
hildlaus
(Eulecanium
rufulum)
Fundort
Eiche, Hainbuche, Birke,
Eßkastanie; Näpfe sitzen
in längeren Reihen auf
jüngeren Zweigen
Winterform
Larve
Aussehen
Braun-rotbraune
„Näpfe“, wie
Warzen
aussehend
Entwicklungszyklus
wie bei der kleinen
Fichtenquirlschildlaus; im
August schlüpfen die
Wanderlarven und begeben
sich auf die Blätter; vor
Laubabfall zurückwandern
auf Zweige
Trachtzeit
Mai- Juni, bei Massenvermehrung
Entwicklungszyklus
Larven schlüpfen im Mai;
ungeschlechtliche
Vermehrung; im Oktober
Eiablage
Trachtzeit
Juli-September; sehr stark
honigend; kräftiger Geschmack;
sehr dunkler Honig
Tabelle 5 – Zikaden (Honigtauproduzent im Mittelmeergebiet)
Name
Honigtauzika
de
(Metcalfa
pruinosa)
Stand: 03.09.2010
Fundort
Winterform
poliphag (auf vielen
als Ei auf der
verschiedenen
Rinde
Laubholzarten); anfangs
auf Brombeer- und
Nesselblättern, später auf
jüngeren verhozten
Trieben; gehäuft
Aussehen
Grau-weiß;
schmal, spitz
zulaufender
Körper, ca. 8mm
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