Seevögel fliegen Gifte in die Arktis

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Seevögel fliegen Gifte in die Arktis
Guano bringt gefährliche Toxine in unberührte Regionen
Toronto (pte/15.07.2005/15:54) - Dass Giftstoffe über Wind und Meeresströmungen in unberührte
Regionen gebracht werden, ist Experten bekannt gewesen. Nun haben kanadische Wissenschaftler
der University of Toronto http://www.utoronto.ca festgestellt, dass Vogelmist ein wesentlicher Faktor
von hoch konzentrierten Giftablagerungen in unberührten Regionen sein kann, berichtet das
Wissenschaftsmagazin Nature http://www.nature.com .
Die Forscher um Jules Blais haben Süßwasserseen rund um Cape Vera an der nördlichen Devon
Island in der kanadischen Arktis genauer untersucht und entdeckt, dass jene, die von Eissturmvögeln
(Fulmarus glacialis) besucht wurden, zehn bis 60 Mal so viele Giftstoffe beinhalteten wie jene, die von
keinen Vogelarten besucht wurden. Die von Vögeln bevölkerten Seen enthielten zum Teil große
Mengen Quecksilber, DDT und Hexachlorobenzen (HCB), die früher in Pestiziden und Fungiziden
vorgekommen sind. Während der Sommermonate nisten bis zu 20.000 Sturmvögel in der Region.
Nach Ansicht der Forscher waren es die Vögel, die die Toxine in die Süßwasserseen transportiert
hatten.
Insgesamt hatten die Wissenschaftler elf Seen, an denen jeweils verschieden große Vogelkolonien
nisteten, miteinander verglichen. In einigen der Gewässern konnten die Forscher höhere QuecksilberKonzentrationen messen als von den Behörden zum Schutz der Wildnis festgelegt wurden. Einige der
so genannten persistenten Umweltgifte wie etwa PCB lagern sich im Fettgewebe der Tiere ab. Die
Schadstoffe haben die Vögel über die Nahrung, Fische, Tintenfische oder Aas aufgenommen.
Scheinbar hatten die Eissturmvögel selbst keine gesundheitlichen Schäden, berichten die Forscher,
die jedoch davor warnen, dass die Gifte über die Nahrungskette an andere Tiere gelangen können.
Die indigene Bevölkerung der Region, die sich von Tieren ernährt, weist jedenfalls hohe
Konzentrationen an Schadstoffen auf. Quecksilber und PCBs stören das Immunsystem, verändern
Nervenfunktionen und es kommt zu IQ-Defiziten. (Ende)
Aussender: pressetext.austria
Redakteur: Wolfgang Weitlaner
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