richtig rechtschreiben Groß oder klein? Adjektive in festen

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richtig rechtschreiben
Groß oder klein? Adjektive in festen Verbindungen mit einem Substantiv
Das neue Regelwerk der Rechtschreibung räumt hier einen Interpretationsspielraum ein.
Es gelten folgende Grundregeln:
In festen Verbindungen aus Adjektiv + Substantiv wird das Adjektiv großgeschrieben,
wenn es sich um Eigennamen handelt: das Schwarze Meer, der Große Bär (= Sternbild).
Handelt es sich bei festen Verbindungen aus Adjektiv + Substantiv hingegen nicht um
Eigennamen, wird das Adjektiv kleingeschrieben: das neue Jahr, die goldene Hochzeit.
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Wenn feste Verbindungen aus Adjektiv + Substantiv in einer neuen und zugleich
übertragenen Bedeutung gebraucht werden, kann – um diese hervorzuheben – das
Adjektiv auch großgeschrieben werden: das schwarze Brett / das Schwarze Brett, der
letzte Wille / der Letzte Wille (= Testament)
In bestimmten festen Verbindungen aus Adjektiv + Substantiv wird das Adjektiv
großgeschrieben, obwohl es sich nicht um Eigennamen handelt. Dies gilt für Titel, Ehren-,
Amts- und Funktionsbezeichnungen: Königliche Hoheit, Heilige Eminenz, der Leitende
Ministerialrat, der Technische Direktor; für besondere Kalendertage: der Heilige Abend,
der Internationale Frauentag; für klassifizierende Bezeichnungen in der Botanik und
Zoologie: Fleißiges Lieschen, Roter Milan. Auch in anderen Fachsprachen und bei
Verbindungen mit terminologischem Charakter ist die Großschreibung von Adjektiven
belegt, die zusammen mit dem Substantiv für eine begriffliche Einheit stehen: Erste Hilfe,
Gelbe Karte, Kleine Anfrage.
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In manchen Fachsprachen werden demgegenüber Adjektive in festen Verbindungen mit
Substantiven kleingeschrieben: eiserne Lunge, grauer Star.
Lisa Walgenbach, Sprachwissenschaftlerin, Worms
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