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Jahrbuch 2004/2005 | Meyer, Thomas F.; Achtman, Mark; Aebischer, Anton; Moese, Stefan | Helicobacter pylori
– ein nahezu ubiquitärer Infektionserreger
Helicobacter pylori – ein nahezu ubiquitärer Infektionserreger
Helicobacter pylori – one of the most frequnet bacteriel pathogens
Meyer, Thomas F.; Achtman, Mark; Aebischer, Anton; Moese, Stefan
Max-Planck-Institut für Infektionsbiologie, Berlin
Korrespondierender Autor
E-Mail: [email protected]
Zusammenfassung
Helicobacter pylori als vielseitiges Modell der W irt-Pathogen-Interaktion: Genetische Fingerabdrücke w eltw eit
isolierter Stämme reflektieren Völkerw anderungen; Transfer bakterieller Pathogenitätsfaktoren (CagA) irritiert
Magenzellen; Impfstoffgew innung ergibt Einblick in Prinzipien der Immunabw ehr des Magens.
Summary
Helicobacter pylori comprises a multi-faceted model of host-pathogen interactions: Genetic fingerprints of w orldw ide collected strains reflect historical human migrations; translocation of bacterial CagA protein provokes
changes in gastric cells; vaccine development uncovers principles of gastric immune protection.
Mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung ist mit Helicobacter pylori, dem bakteriellen Erreger diverser
Erkrankungen des Magens, infiziert. Die Ansteckung erfolgt meist im Kindesalter. Über Jahrzehnte der
asymptomatischen Besiedlung hinw eg treten später bei etw a 10 bis 20% der Infizierten ernsthafte Symptome
auf, von der chronischen Gastritis bis hin zum Magengeschw ür und Magenkarzinom. So beispielsw eise in der
Volksrepublik China, einem Land mit besonders hoher Durchseuchungsrate (ca. 90%), w o etw a alle 2 bis 3
Minuten ein Mensch den Folgen des H. pylori induzierten Magenkarzinoms erliegt. Aber nicht nur w egen seiner
immensen - und vermutlich noch immer unterschätzten - medizinischen und sozioökonomischen Bedeutung,
sondern auch als global verbreitetes und molekularbiologisch interessantes, trickreiches infektiöses Agens
bilde t H. pylori ein herausforderndes Studienobjekt für die infektionsbiologische Forschung. Viele unserer
Arbeiten zur Verbreitung und molekularen Pathogenese des Erregers w erfen ein Licht auf Vorgänge, die auch
für andere Felder der modernen Infektionsforschung Geltung haben. Außerdem liefern unsere Arbeiten
innovative Ansatzpunkte zur Infektionsbekämpfung und zur Vorbeugung der Entstehung von Magenkrebs.
Phylogeographie von H. py lori
Die Phylogeographie beschreibt die Evolution (Phylogenie) bezogen auf geographisch-verteilte Populationen.
Bakterien w urden bisher nicht unter diesem Gesichtspunkt untersucht, obw ohl geographische Unterschiede für
die Erreger von Meningitis, Tuberkulose und Lepra sow ie H. pylori bekannt sind. Basierend auf ersten
Hinw eisen mit w enigen Isolaten aus Europa und Asien, w urden in der Forschergruppe Achtman DNA© 2005 Max-Planck-Gesellschaft
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Sequenzen für mehrere
Gene
aus
einer Vielzahl von Isolaten aus
aller Welt bestimmt. In enger
Zusammenarbeit mit Prof. Sebastian Suerbaum (Medizinische Hochschule Hannover) sow ie zahlreichen
Mikrobiologen und Gastroenterologen w urde eine Stammsammlung mit 1.050 Isolaten aus 53 Ländern und
allen Kontinenten etabliert. Von diesen Isolaten w urden jew eils Segmente von sieben Genen sequenziert,
deren Produkte am intermediären Metabolismus beteiligt sind. Diese Sequenzen mit einer Gesamtlänge von
3.500
Basenpaaren
beinhalten
ungefähr
1.500
polymorphe
Stellen,
die
eine
gute
Basis
für
populationsgenetische Untersuchungen darstellen.
Um die Populationstruktur von H. pylori anhand solcher Sequenzen zu analysieren und um die moderne und
historische Populationstruktur von rekombinationsaktiven Bakterien unterscheiden zu können, w urde ein
bioinformatisches Programm, „Structure“ genannt, auf das spezifische Vorhaben angepasst. So w urden fünf
urstämmige Bakterienpopulationen identifiziert, die w ahrscheinlich in Afrika, dem Nahen Osten und Asien ihren
Ursprung hatten. Einige H. pylori w urden geographisch derart isoliert vorgefunden, dass sie ihren Urahnen
noch stark ähnelten, w ie z.B. Isolate aus Ostasien. Kontakte zw ischen Menschen aus verschiedenen Regionen
führten aber auch zu Mischinfektionen mit H. pylori aus verschiedenen Quellen. Nachfolgende genetische
Rekombination zw ischen diesen Bakterien ergaben w iederum Mosaikgene, die Nukleotide aus verschiedenen
Urpopulationen beinhalteten („Admixture“). W ährend
in Afrika
und
Zentralasien immer noch Isolate
vorgefunden w erden, deren Nukleotide größtenteils aus einer Urpopulation stammen, ist in Europa die
Admixture zw ischen zw ei dieser Urpopulationen so w eit fortgeschritten, dass man alle modernen Isolate als
Hybride betrachten muss. Die modernen Populationen w urden mit Namen versehen, die ihre jetzige Verteilung
w iderspiegeln: hpEastAsia, hpAsia2 (Zentralasien), hpAfrica1, hpAfrica2 und hpEurope.
Historische
Völkerw anderungen
haben
auch
eine
isolierte
Entw icklung
bestimmter H. pylori- Stämme
begünstigt, w as schließlich zur Separation von Subpopulationen führte. So entstand durch die Besiedlung
Amerikas vor etw a 13.000 Jahren die Subpopulation hspAmerind; sie ist heute noch bei einigen Ureinw ohnern
Nord- und Südamerikas zu finden. Auf ähnliche Weise entstand die hspMaori- Subpopulation durch die
pazifischen Seereisen der Polynäsier vor einigen Tausend Jahren. Auch diese Subpopulation kann noch heute
in Maoris und Tongans in Neuseeland isoliert w erden. Ebenso haben die Bantu-Migrationen von West- nach
Süd-Afrika vor einigen Tausend Jahren zu einer Spaltung von hpAfrica1 in hspW Africa und hspSAfrica geführt.
Migrationen aus noch jüngerer Zeit sind anhand der H. pylori-Sequenzen ebenfalls deutlich erkennbar. Isolate
aus Nord- und Südamerika gehören zu hpEurope, w egen der europäischen Kolonisierung aber noch häufiger
zu hpAfrica1, also H. pylori, die mit den Sklaven aus Afrika eingeführt w urden. Es ist auch leicht möglich, Isolate
von Muslims und Buddhisten in Ladakh (Nordindien) zu unterscheiden. Ursprünglich trugen w ahrscheinlich alle
Einw ohner Ladakhs hpAsia2-Isolate, aber die Einw anderung buddhistischer Schafhirten aus Tibet brachte
zusätzlich zu der buddhistischen Religion auch so viele hpEastAsia H. pylori, dass alle modernen Isolate von
Buddhisten nur ein Gemisch zw ischen hpAsia2 und hpEastAsia darstellen. Umgekehrt scheint der Einstrom des
Islams nicht über eine große Zahl muslimischer Missionare aus Saudi-Arabien (hpEurope) vollzogen w orden zu
sein, da nur drei Isolate von Muslimen hpEurope zugeordnet w erden konnten und der Rest reine hpAsia2
darstellte. Auf der Basis dieser Beobachtungen w erden jetzt Isolate verschiedener Urvölker mit dem Ziel
untersucht, w eitere Einsichten in humane Migrationen zu erhalten (Abb. 1).
Eindrucksvoll ist, w ie präzise sich geschichtliche Ereignisse in der Populationsstruktur von H. pylori abgebildet
haben. Ein w ichtiges Element dieses historischen ‚Imprintings’ beruht auf dem effizienten Vollzug eines
Genaustauschs zw ischen unterschiedlichen H. pylori-Stämmen. Es w ird angenommen, dass bei diesem Prozess
die natürliche Transformierbarkeit der Erreger, also die Fähigkeit, nackte DNA zw ischen Bakterien zu
übertragen, eine entscheidende Rolle spielt. Unsere neusten molekulargenetischen Befunde, die w ir kürzlich
zusammen mit Dr. Steffen Backert, Magdeburg, erhalten haben, legen allerdings nahe, dass neben DNA© 2005 Max-Planck-Gesellschaft
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Transformation spezielle konjugative Prozesse eine zentrale Rolle beim horizontalen Genaustausch von H.
pylori spielen könnten.
He licoba cte r pylori-Migra tione n.
© MP I Infe k tionsbiologie / Achtm a n
Molekularbiologie der H. py lori-Wirtszell-Interaktion
H. pylori hat einzigartige
Mechanismen entw ickelt, im feindlichen Milieu des
Magens
zu überleben.
Charakteristisch für den menschlichen Magen ist die Ausbildung einer dichten Schleimschicht, w elche die
mukosale Epithelzelloberfläche vor dem Angriff der Magensäure schützt. In dieser Schleimschicht, die der
Erreger mittels seiner ‚motorisierten’ Flagellen durchdringt, aber auch in direktem Kontakt mit den Epithelzellen
hält
sich H. pylori vorzugsw eise auf. Ein w ichtiges Enzym des Erregers ist die Urease, die verfügbaren
Harnstoff spaltet und durch die Bildung von Ammoniak ein neutrales Mikromilieu erzeugt. Die Pathologie der
Infektion hingegen w ird w eitgehend durch die direkte Wechselw irkung mit dem Magenepithel bestimmt. Es ist
daher ein besonderes Anliegen, diese Interaktion der Bakterien mit den W irtszellen genau zu untersuchen.
Die Mehrzahl aller schw eren Infektionen, die mit Ulzerationen des Magens oder Zw ölffingerdarms, dem MALT(„mucosa associated lymphoid tissue“) Lymphom oder dem Magenkarzinom einhergehen, w ird durch so
genannte
Typ-I H. pylori Stämme hervorgerufen. Typ-I-Stämme unterscheiden sich von den vermutlich
harmloseren Typ-II-Stämmen durch Gegenw art eines 40 kb langen Gensegments, der Zytotoxin-assoziierten
Pathogenitätsinsel (CagPAI), die
ein Typ-IV-Sekretionssystem kodiert. W ir konnten zeigen, dass ein
bakterielles Protein, CagA, mithilfe dieses Sekretionsystems über einen noch w enig verstandenen Prozess in
die W irtzellen injiziert w ird. Sobald CagA in der W irtszelle angelangt ist, w ird es durch Kinasen der Src-Familie
an einer definierten Stelle phosphoryliert. Dabei w ird die Src-Kinase selbst inaktiviert, und in der Folge kommt
es dann zur Dephosphorylierung verschiedener W irtszellproteine, die mit dem Aktin-Zytoskelett in Verbindung
stehen. Dies führt zu starken Veränderungen im Zytoskelett der W irtszellen, die durch eine extreme
Elongation der Zellen („Kolibri“-Phänotyp, Abb. 2) charakterisiert sind und schließlich zu einer Auflösung
sow ohl des Zellverbandes als auch der Zell-Matrix-Interaktion führen.
Auf
molekularer
Ebene
stehen
beide
Effekte
in
direktem
Zusammenhang
mit
der
Injektion
und
Phosphorylierung von CagA. Besonders interessant ist allerdings die Beobachtung, dass der Verlust der ZellMatrix-Interaktion eng mit der Dephosphorylierung eines der zellulären Proteine, dem Vinculin, in Verbindung
steht. Schaltet man mit einem genetischen Trick (mittels RNA Interferenz) die Bildung von Vinculin aus und
komplementiert
die
Zelle
gleichzeitig
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mit
einem spezifisch
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mutierten
Vinculin, das
sich
nicht
mehr
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phosphorylieren lässt, so bildet sich der Kolibri-Phänotyp bereits nach sehr kurzem Kontakt mit dem Erreger.
In diesem Fall trat von vornherein ein Verlust der Bindung des Vinculins an den so genannten Arp2/3-Komplex
auf, der für den Aufbau der fokalen Kontakte, den Bindungsstellen zur Zellmatrix, w ichtig ist. Diese
Untersuchungen ergeben Einblicke in die molekularen Prozesse, die mit großer Wahrscheinlichkeit der
Pathogenese von H. pylori Infektionen zugrunde liegen.
Mole k ula re Einblick e e rk lä re n die P a thoge ne se von H. pyloriInfe k tione n. Link s: Die H. pylori-W ildtyp infizie rte n Ze lle n
ze ige n e ine e x tre m e Elonga tion und Ak tin-Stre ssfa se rn.
R e chts: nicht infizie rte Ze lle (n). Fa rb-C ode de r k onfok a le n
Im m unfluore sze nza ufna hm e n: H. pylori (bla u), TyrosinP hosphorylie rung (rot) und Ak tin (grün).
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Ein Impfstoff gegen H. py lori
Die zunehmende Resistenz von H. pylori gegen die in der Therapie angew endeten Antibiotika und die
Tatsache, dass diese Therapie Neuinfektionen nicht verhindert, sind die Hauptgründe für die Entw icklung eines
Impfstoffes. Im Tiermodell konnte gezeigt w erden, dass eine Impfung sow ohl als Prophylaxe w ie auch als
Therapie im Prinzip w irksam sein könnte. H. pylori kolonisiert die Magenschleimhaut; ein Impfstoff sollte also
eine schützende, mukosale Immunantw ort auslösen. Da sich Salmonellen besonders dafür eignen, eine
humorale w ie auch zelluläre mukosale Immunantw ort zu induzieren, setzen w ir auf die Entw icklung einer
rekombinanten Lebendvakzine auf der Basis von abgeschw ächten Salmonella-Impfstoffbakterien. Unsere
Strategie
hat
vier
Säulen:
1.
Entw icklung
geeigneter
Impfstoffträger,
d.h.
Optimierung
von
Salmonellenstämmen für die Immunisierung. 2. Ausw ahl geeigneter Impfantigene von H. pylori. 3. Erforschung
der Schutzw irkung mit dem Ziel, Impfstoffträger rational zu verbessern. 4. Durchführung klinischer Versuche,
um die W irksamkeit unseres Impfstoffes zu untersuchen.
Ein für die Anw endung beim Menschen geeigneter Impfstoffträger ist der gegen Typhus eingesetzte
Lebendimpfstoff Salmonella enterica Serovar Typhi Ty21a, eine chemisch attenuierte Salmonelle. Für diesen
Impfstoff entw ickelten w ir Plasmid-gestützte Expressionssysteme, um H. pylori-Antigene in immunogener Form
zu exprimieren. Für die Immunreaktion sind die absolute Menge an H. pylori-Protein und der Zeitpunkt der
Synthese der Impfantigene w ährend der Impfung von entscheidender Bedeutung. Optimierte Expression
konnten w ir durch eine geeignete Kombination von Promotor und Translationseffizienz bereits erreichen.
Durch eine umfassende Charakterisierung der immunogenen Proteine von H. pylori konnten w ir Kriterien
ableiten, durch die sich Impfantigene mit hoher Wahrscheinlichkeit identifizieren lassen. Das von uns definierte
Immunoproteom beschreibt mehr als 600 immunogene Molekülspezies. Diese Antigene w urden von Seren
infizierter Patienten erkannt. Ein Vergleich mit dem gesamten Proteom ergab, dass immunogene Proteine
vornehmlich solche sind, die in relativ hoher Kopienzahl von H. pylori synthetisiert w erden. Geeignete
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Impfantigene sind desw egen vor allem in den häufig vorkommenden Proteinklassen zu finden, die auch in der
natürlichen Infektion vom Immunsystem erkannt w erden. H. pylori zeigt eine hohe genetische Variabilität und
ein Impfstoff, der gegen alle H. pylori-Stämme w irken sollte, muss auf Impfantigene beruhen, die innerhalb der
H. pylori-Stämme möglichst konserviert sind. Trotzdem sollte der Impfstoff spezifisch für H. pylori sein und ein
Impfantigen desw egen nur w enige Homologien zu Proteinen anderer Erreger aufw eisen. Die Kombination
dieser Kriterien erlaubte nicht nur, alle bisher experimentell gefundenen Impfantigene ‚vorherzusagen’,
sondern auch zw ei völlig neue Antigene zu identifizieren. Diese konnten w ir erfolgreich im Tierversuch als
Impfstoffkandidaten bestätigen.
H. pylori ist ein humanspezifischer Krankheitserreger und entsprechend ist die Aussagekraft von Tiermodellen,
insbesondere von Kleintiermodellen, unklar. Die Frage, ob eine Impfung auch beim Menschen w irken kann, ist
unbeantw ortet. Aus
diesem Grund
haben
w ir für die
klinische
Erprobung
unseres
Impfstoffes
ein
Studienprotokoll entw ickelt, bei dem freiw illige Probanden geimpft und danach experimentell mit H. pylori
infiziert w erden. Die Infektion w ird nach einer Beobachtungsphase durch eine Antibiotikatherapie beendet.
Dieses Protokoll hat anderen Ansätzen gegenüber entscheidende Vorteile: Der verw endete H. pylori-Stamm
w urde speziell für diesen Einsatz von unseren Kooperationspartnern in Houston entw ickelt und ist zu 100%
therapierbar. Im Unterschied zur Alternative einer therapeutischen Impfung bereits infizierter Patienten ist die
Gefahr einer pathologischen Immunreaktion, w ie sie in Patienten durch die chronische Infektion vorliegen
kann, nicht vorhanden. Mit dem von uns entw ickelten Studienprotokoll konnten w ir sodann erstmals zeigen,
dass ein humaner, rekombinanter Lebendimpfstoff tatsächlich w irksam sein könnte. In einer Phase-I-Studie
konnte in drei von neun geimpften Probanden nach einer experimentellen Infektion H. pylori nicht mehr
nachgew iesen w erden, w ährend alle Kontrollprobanden bis zur Beendigung der Studie und der Eradikation
der Infektion mit Antibiotika infiziert blieben. Diese noch anfänglichen Studien lassen auf die Entw icklung eines
w irksamen Impfstoffs hoffen, der nicht nur gegen die Infektion gerichtet, sondern auch nachhaltig gegen
Magenkrebs schützen könnte.
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