Karl Ritter von Ghega Preis 2014 Xylose Isomerase zur Prophylaxe von Nicht-alkoholischer Fettleber & erhöhten Blutfettwerten Derzeitige Situation in Österreich: Der Fruchtzucker, auch als Fruktose bekannt, kommt natürlich vor allem im Obst und Honig vor. Wir nehmen diesen Zucker allerdings hauptsächlich in Form von Speisezucker (Saccharose) oder in Form des Maissirups (High Fructose Corn Sirup/HFCS) zu uns. Dieser dient als Süßungsmittel für zahlreiche Speisen und vor allem Limonaden. HFCS besteht zwischen 45 – 65% aus Fruktose und ist damit zur wichtigsten Fruktosequelle in unserer Nahrung geworden. Diese Entwicklung ging parallel mit der Zunahme des Übergewichtes in der Bevölkerung mit seinen Folgeerscheinungen wie Fettstoffwechselstörungen und Diabetes. Außerdem hat sich die früher sehr seltene Fettleberhepatitis nahezu epidemisch entwickelt und stellt in den hochzivilisierten Ländern ein wichtiges Gesundheitsproblem dar. Diese epidemiologischen Daten legen den Schluss nahe, dass dem erhöhten Fruktosekonsum eine besondere Rolle zukommt. Fructose im Körper – Eine Einbahnstraße Fructose wird nach der Aufnahme im Dünndarm zur Leber transportiert. Die Leber ist das einzige Gewebe im Körper, welches Fructose aufnehmen und nutzen kann. Die Leber verstoffwechselt Fructose und wandelt diesen Zucker quasi 1:1 in Fett um, welches einerseits ins Blut abgegeben wird (und damit die Blutfettwerte erhöht) und andererseits auch als Depotfett in der Leber gespeichert wird. Aufgrund dieser Fetteinlagerungen kann sich eine nicht-alkoholische Steatohepatitis (NASH) ausbilden, welche die physiologischen Funktionen der Leber stark einschränkt und bei fehlender Behandlung zu einer Leberzirrhose und zu einem hepatocellulärem Karzinom (HCC) führen kann, welches in der Regel eine sehr schlechte Prognose besitzt. Als probates Mittel der Vorbeugung wird eine Fructose-arme Ernährung empfohlen, was den dauerhaften Verzicht auf Sodagetränke, Honig und viele weitere Speisen bedingt. Solche Diäten sind sehr effektiv, sofern sie dauerhaft und strikt eingehalten werden. Die Firma Sciotec Diagnostic Technologies GmbH aus Tulln hat ein Produkt entwickelt, welches Diätfehler verzeiht und somit selbst bei erhöhtem Fructosekonsum einen Schutz der Leber vor Fetteinlagerung sowie auch erhöhten Blutfettwerten bietet. Das Produkt Xylosolv® Das Enzym Xylose Isomerase stellt im Darm ein Gleichgewicht zwischen den Zuckern Glucose und Fructose her. Derjenige Zucker, von dem mehr vorhanden ist, wird in den anderen umgewandelt. Im Dünndarm wird Glucose von speziellen Transportproteinen rasch aus dem Speisebrei aufgenommen und über den Blutkreislauf dem Körper zur Verfügung gestellt. Fructose hingegen wird nur langsam in den Körper aufgenommen. Daher ist im Darm immer mehr Fructose vorhanden als Glucose und Xylosolv® wandelt diese Fructose in Glucose um. Auch diese aus Fructose entstandene Glucose wird rasch aufgenommen, sodass nach einiger Zeit ein Großteil der Fructose aus der Nahrung als Glucose in den Körper aufgenommen wird. Bei dieser Umwandlung entstehen keine sonstigen Nebenprodukte, Xylosolv hat daher auch keinerlei Nebenwirkungen. Abb. 1 Die Umwandlung von Fructose in Glucose durch das Enzym Xylose Isomerase (XI) Glucose und Fructose haben den gleichen Energiegehalt, allerdings wird zur Verwertung der Glucose im Körper Insulin gebraucht. Diabetiker müssen daher die in Lebensmitteln vorhandene Fructose als Glucose mitberechnen, wenn sie Xylosolv® einnehmen. Im Gegensatz zu Fructose ist Glucose jedoch in der Lage, über Insulin, Leptin und Grehlin das Hunger- und Sättigungsgefühl im Körper zu steuern. Abb.2 Unter physiologischen Bedingungen im Dünndarm wird Fructose in Glucose umgewandelt, diese wird aus dem Dünndarm ins Blut abgegeben, die Fructoselast auf die Leber wird somit minimiert Xylosolv® hat daher eine zweifache positive Wirkung: 1) Es wird die Menge an freier Fructose bereits im Darm reduziert, sodass die Belastung der Leber mit dem Abbau von Fructose reduziert wird. 2) Die entstandene Glucose signalisiert dem Körper rechtzeitig, dass er satt ist, damit wird einer überflüssigen und schädlichen Kalorienzufuhr vorgebeugt. Der regelmäßige, prophylaktische Einsatz von Xyolsolv® reduziert verlässlich die Gefahr einer permanenten Überlastung der Leber mit Fructose und kann so der Entstehung einer nicht alkoholischen Fettleber vorbeugen. Eine Reduktion der Serumlipide durch Reduktion der Fructosezufuhr in der Nahrung wie oben angeführt, ist mehrfach an großen Patientengruppen belegt und konnte auch in einer Rattenstudie gezeigt werden, in der die Tiere eine fructoselastige Ernährung, wie auch Xylosolv® vorgesetzt bekamen. Das Medizinprodukt Xylosolv wird seit 2013 europaweit verkauft und steht kurz vor der Zulassung in den USA.